[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erhöhung der Fälschungssicherheit einer
mit einem ersten Druckbild bedruckten Oberfläche eines Gegenstandes nach dem Oberbegriff
das Anspruchs 1.
[0002] Die Fälschungssicherheit von Verpackungen ist vor allem für die Pharmaindustrie von
grosser Bedeutung. Grundsätzlich besteht jedoch auch in anderen Bereichen der Wunsch
nach fälschungssicheren Verpackungen oder Produkten, insbesondere in der Konsumgüterindustrie,
beispielsweise bei der Verpackung von Lebensmitteln, kosmetischen Artikeln, Kleidern,
Software- und Musik- CD's oder Wertpapieren. Der Gegenstand mit dem aufgedruckten
ersten Druckbild kann eine Verpackung, ein Packstoff, ein Packhilfsmittel oder ein
Produkt selbst sein, auf dem ein Oberflächenbereich in Form eines Sicherheitsteils,
beispielsweise als Etikette, mit dem Druckbild ausgestattet ist.
[0003] Eine fälschungssichere Verpackung oder ein Packhilfsmittel kann als Originalitätsgarantie
dienen, die es dem Kunden ermöglicht, zu erkennen, dass das von ihm erworbene Produkt
tatsächlich vom gewünschten Produzenten hergestellt und verpackt worden ist. Ein fälschungssicheres
Packhilfsmittel kann u. a. auch als Erstöffnungsgarantie eingesetzt werden, beispielsweise
in Form einer Etikette, einer Banderole oder eines Siegelstreifens usw., die z. B.
über einem Flaschenverschluss oder über dem Verschluss eines Weithalsglases, über
der Naht zwischen einem Deckel und einem Behälter oder über dem Aufreissverschluss
eines Beutels festgelegt worden sind. Beim Öffnen der entsprechenden Verpackung wird
die Etikette, die Banderole oder der Siegelstreifen zerstört und damit wird angezeigt,
dass eine Erstöffnung bereits erfolgt ist. Es ist auch möglich, Gegenstände in eine
Umverpackung zu füllen oder einzuhüllen, wobei die Umverpackung charakteristische
unverwechselbare und nicht kopierbare Merkmale aufweist, die zeigen, dass das Verpacken
des Inhalts bei einem bestimmten Lieferanten erfolgt ist.
[0004] Bekannte fälschungssichere Verpackungen und Produkte sind auf ihrer Oberfläche mit
Hologrammen versehen oder weisen Farbcodierungen oder unsichtbare Merkmale auf. Zur
Erzielung einer hohen Fälschungssicherheit haben sich in der Praxis u. a. Hologramme
bewährt. Beispiele sind Hologrammetiketten oder Deckelfolien mit integrierten Hologrammen.
Die Erzeugung von Hologrammen ist jedoch mit einem enormen Aufwand verbunden.
[0005] Aus der
EP-A-0 967 091 ist ein Gegenstand mit einem zur Erhöhung der Fälschungssicherheit einen optischen
Effekt erzeugenden Oberflächenbereich bekannt. Der Oberflächenbereich mit dem optischen
Effekt weist mindestens zwei durch eine durchsichtige Materialschicht in festem Abstand
gehaltene Bildmuster auf, und bei Änderung des Betrachtungswinkels ändert sich die
optische Wahrnehmung des durch die Überlagerung der Bildmuster erzeugten Gesamtbildes.
Der durch die Dicke der durchsichtigen Materialschicht definierte Abstand zwischen
den Bildmustern und die Distanz zwischen benachbarten, den Bildmustern zugrunde liegenden
Grundelementen sind so aufeinander abgestimmt, dass die Bildmuster Moire-Interferenzen
zeigen.
[0006] Ein Verfahren der eingangs genannten Art ist aus
US-A-4 504 083 bekannt.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Gegenstand mit einem bereits bestehenden
Druckbild auf einfache Art mit einer höheren Fälschungssicherheit auszustatten.
[0008] Zur erfindungsgemässen Lösung der Aufgabe führt ein Verfahren mit den Merkmalen des
Anspruchs 1.
[0009] Der wesentliche Kern der Erfindung liegt darin, dass ein bestehendes Druckbild oder
Design mit dem bisherigen Druckverfahren gedruckt werden kann und auf dieses erste
Druckbild das zweite Druckbild als eigentlicher Sicherheitsdruck aufgetragen wird,
ohne hierbei das optische Erscheinungsbild des ersten Druckbildes zu verändern. Die
Verlagerung des Sicherheitsdruckes in eine separate Ebene hat den Vorteil, dass das
bestehende erste Druckbild in gleicher Weise wie bisher gedruckt werden kann und nicht
selbst als Sicherheitsdruck konzipiert werden muss.
[0010] Der für den Druck des zweiten Druckbildes vorgesehene transparente Mattlack ist farblos.
[0011] Das zweite Druckbild weist beispielsweise ein komplexes Druckmuster auf.
[0012] Der Sicherheitsdruck des zweiten Druckbildes erfordert die Anwendung spezieller Druckverfahren
mit hoher Bildauflösung. Diese üblicherweise nur für Sicherheitsdruck und nicht für
Normaldruck eingesetzten Systeme sind teure und oftmals nicht frei verfügbare Systeme,
so dass sich die Erhöhung der Fälschungssicherheit vor allem durch die beschränkte
Verfügbarkeit dieser teuren Systeme ergibt. Zu den Druckverfahren, die sich zum Auftragen
des zweiten Druckbildes als Sicherheitsdruck eignen, gehören beispielsweise die Tiefdruckverfahren
mit Tiefdruckzylindern mit sehr hoher Rasterauflösung, wie sie von verschiedenen Ätztechniken
und der Transcribe-Gravur bekannt ist, oder ein Offsetverfahren.
[0013] Der erfindungsgemässe Gegenstand kann beispielsweise ein beliebiges Verpackungsmaterial
in der Form eines Packstoffes oder Packhilfsmittels sein. Der Packstoff kann starr,
halbstarr oder flexibel sein und kann einen Formkörper oder insbesondere ein folienförmiges
Material darstellen. Beispiele für Formkörper sind geblasene, tief- und/oder streckgezogene
oder getiefte Formkörper, wie Flaschen, Weithalsgefässe, Becher, Schalen oder Bodenteile
von Durchdrück- oder Blisterpackungen. Beispiele für folienförmige Materialien sind
Metallfolien, wie Aluminium-, Stahl-, Kupfer-, Silber- oder Goldfolien. Weitere Beispiele
für folienförmige Materialien sind Papiere, wie Seidenpapier mit einem Flächengewicht
von 20 bis 30g/m
2 oder Hochweisspapier mit einem Flächengewicht von 40 bis 60g/m
2, Karton, Halbkarton oder dgl. Bedeutsam sind insbesondere kunststoffhaltige Folien,
z.B. auf der Basis von Polyolefinen, wie Polyethylenen oder Polypropylenen, Polyamiden,
Polyvinylchlorid, Polyestern, wie Polyalkylenterephthalaten und insbesondere Polyethylenterephthalat.
Die kunststoffhaltigen Folien können Monofolien aus Kunststoffen, Laminate aus zwei
oder mehreren Kunststofffolien, Laminate aus Metall- und Kunststofffolien, Laminate
aus Papieren und Kunststofffolien oder Laminate aus Papieren und Metall- und Kunststofffolien
sein. Die einzelnen Kunststofffolien können eine Dicken von beispielsweise 12 bis
200µm und die Metallfolien von 12 bis 100 µm aufweisen. Als Kunststofffolien bevorzugt
sind nicht orientierte oder axial oder biaxial orientierte Monofolien oder Laminate
aus zwei oder mehreren nicht orientierten oder axial oder biaxial orientierten Folien
aus Kunststoffen auf der Basis von Polyolefinen, wie Polyethylenen oder Polypropylenen,
Polyamiden, Polyvinylchlorid, Polyestern, wie Polyalkylenterephthalaten und insbesondere
Polyethylenterephthalat.
[0014] Die vorstehend erwähnten Verpackungsmaterialien können die erfindungsgemässen Gegenstände
in der Form von Packstoffen oder Packhilfsmitteln bilden. Beispielsweise können aus
folienförmigen Packstoffen durch Ausstanzen und Siegeln Beutel, Sachets, Einwickler,
Taschen usw. hergestellt werden. Folien können durch Tief- und/oder Streckziehen zu
Formpackungen oder Formkörpern, wie Bodenteilen von Durchdrück- oder Blisterpackungen
oder zu Weithalsgefässen, Menuschalen, Gobelets, Bechern usw. verformt werden. Es
können aus den Folien z.B. Tuben (Laminattuben) oder Deckel für Formpackungen hergestellt
werden. Aus beispielsweise kartonhaltigen Substraten können Schachteln, wie Faltschachteln,
hergestellt werden. Es ist auch möglich, z.B. Flaschen, aus Kunststoffen geblasen,
oder vorgeformte Formpackungen als Substrate zu verwenden. Verschlüsse, Öffnungen,
Nähte, Nähte zwischen einem Bodenteil und dem dazugehörigen Deckel usw. können mit
einem erfindungsgemässen Packhilfsmittel in Form einer Etikette, eines Siegelstreifens,
einer Banderole, eines Garantiesiegels oder einer Überschliessung versehen werden.
Diese letztgenannten Packhilfsmittel liegen in der Regel folienförmig vor und werden
auf dem entsprechenden Behälter über der Öffnung und am angrenzenden Behälterteil
fixiert, wie beispielsweise festgeklebt, angeschweisst, aufgebördelt oder aufgeschrumpft.
[0015] Neben der bereits erwähnten Verwendung des erfindungsgemässen Gegenstandes in der
Form einer Verpackung, eines Packstoffes oder eines Packhilfsmittels ist ein weiteres
Anwendungsgebiet die fälschungssichere Herstellung von Wertpapieren, Eintrittskarten
und dergleichen Dokumenten.
[0016] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung; diese zeigt
schematisch in
- - Fig 1
- die Draufsicht auf einen bedruckten Gegenstand;
- - Fig. 2
- einen Schnitt durch den Gegenstand von Fig. 1 nach deren Linie I-I.
[0017] Ein in den Fig. 1 und 2 gezeigter Gegenstand 10 weist einen Oberflächenbereich 12
mit einem in diesem aufgedruckten ersten Druckbild 14 auf. Über das erste Druckbild
14 ist ein zweites Druckbild 16 mit einem transparenten farblosen Mattlack aufgedruckt.
Durch die Verwendung eines transparenten farblosen Mattlackes für das zweite Druckbild
16 bleibt das erste Druckbild 14 ohne Einschränkungen sichtbar.
[0018] Der Gegenstand 10 ist beispielsweise die Deckfolie einer Blisterpackung für ein Medikament.
Das erste Druckbild 14 setzt sich beispielsweise zusammen aus der nach Arzneimittelverordnung
notwendigen Angaben wie Produktname, Hersteller, Wirkstoffmenge, usw. Das zweite Druckbild
16 wird als Sicherheitsdruck mit hoher Bildauflösung aufgebracht und besteht beispielsweise
aus einem komplexen, aus feinen Linien zusammengesetzten Design, das z. B. ein Firmenlogo
beinhalten kann.
1. Verfahren zur Erhöhung der Fälschungssicherhelt einer mit einem ersten Druckbild (14)
bedruckten Oberfläche (12) eines Gegenstandes, wobei über das erste Druckbild (14)
ein zweites Druckbild (16) mit einer gegenüber dem ersten Druckbild (14) höheren Bildauflösung
gedruckt wird,
dadurch gekennzeichnet, dass
das zweite Druckbild (16) mit einem farblosen transparenten Mattlack gedruckt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Druckbild (16) als komplexes Druckmuster gedruckt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Druckbild (16) im Tiefdruckverfahren mit Tiefdruckzylindem mit sehr hoher
Rasterauflösung gedruckt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Druckbild (16) im Offsetverfahren gedruckt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Gegenstand in der Form einer Verpackung, eines Packstoffes, eines Packhilfsmittels,
eines Wertpapier, einer Eintrittskarte oder dgl. Dokumente fälschungssicher bedruckt
wird.
1. Method for improving the forgery protection of a surface (12) of an object on which
surface a first printed image (14) is printed, a second printed image (16) with a
higher image resolution than the first printed image (14) being printed over the first
printed image (14), characterised in that the second printed image (16) is printed with a colourless transparent matt lacquer.
2. Method according to claim 1, characterised in that the second printed image (16) is printed as a complex printing pattern.
3. Method according to either claim 1 or claim 2, characterised in that the second printed image (16) is printed by gravure printing with gravure cylinders
with a very high screen resolution.
4. Method according to any one of claims 1 to 3, characterised in the second printed image (16) is printed by offset printing.
5. Method according to any one of claims at 1 to 4, characterised in that the object is printed in a forgery-proof manner in the form of a package, a packaging
material, a packaging aid, a security paper, an entrance card or similar documents.
1. Procédé pour accroitre la sécurité contre la falsification d'une surface (12) d'un
objet, sur laquelle a été imprimée une première image d'impression (14), une deuxième
image d'impression (16) étant imprimée par-dessus la première image d'impression (14),
avec une résolution d'impression plus élevée par rapport à celle de la première image
d'impression (14),
caractérisé
en ce que la deuxième image d'impression (16) est imprimée à l'aide d'un vernis mat transparent,
non coloré.
2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que la deuxième image d'impression (16) est imprimée en tant que motif d'impression complexe.
3. Procédé selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce que la deuxième image d'impression (16) est imprimée selon un procédé d'impression en
héliogravure ou d'impression en creux à l'aide de cylindres hélios ou cylindres gravés
avec une résolution de trame très élevée.
4. Procédé selon l'une des revendications 1 à 3, caractérisé en ce que la deuxième image d'impression (16) est imprimée selon un procédé d'impression offset.
5. Procédé selon l'une des revendications 1 à 4, caractérisé en ce que l'objet, sous la forme d'un emballage, d'un matériau d'emballage, d'un élément auxiliaire
d'emballage, d'un papier de sécurité ou de valeur, d'une carte d'entrée ou d'un document
similaire, est imprimé de manière à être protégé contre la falsification.