[0001] Die Erfindung betrifft ein Hörhilfsgerät, insbesondere ein Hörgerät, wie z. B. ein
In-dem-Ohr-Hörgerät (IdO) oder ein Hinter-dem-Ohr-Hörgerät (HdO) .
[0002] Um den ästhetischen Bedürfnissen eines Trägers eines Hörhilfsgeräts entgegen zu kommen,
sollten diese an einem Träger von außen so wenig wie möglich sichtbar sein. Eine daher
erforderliche Miniaturisierung der Hörhilfsgeräte einerseits, und deren möglichst
vielseitiger Funktionsumfang sowie eine qualitativ hochwertige Verarbeitung der zum
Verbessern der Hörfähigkeit notwendigen Signale innerhalb der Hörhilfsgeräte andererseits,
stellen einander gegenläufige Anforderungen dar. Insbesondere bei den IdOs sind diese
Anforderungen besonders hoch.
[0003] Bei Hörhilfsgeräten kann ein vom Träger als unangenehm empfundener Verschlusseffekt
- die sogenannte Okklusion - auftreten, da hier oft der Platz für eine Druckausgleichsbohrung
- das sogenannte Venting - nicht ausreichend groß dimensionierbar ist. Aufgrund dieses
Verschlusses klingt die eigene Stimme des Hörgeräteträgers lauter und hohl. Der Okklusionseffekt
tritt z. B. durch das in das Ohr eingesetzte IdO oder durch eine Otoplastik eines
HdOs auf.
[0004] Durchmesser eines Ventings bis 1mm dienen fast ausschließlich dem Druckausgleich
beim Einsetzen eines IdOs in das Ohr bzw. eines in das Ohr einzusetzenden Abschnitts
des Hörhilfsgeräts. Ferner dienen solch kleine Ventings dem Druckausgleich bei zeitlich
kurzen Druckschwankungen in der Umgebung, wie sie z. B. in einem Flugzeug, beim Türenschließen,
im Aufzug oder beim Schlucken auftreten können. Durchmesser des Ventings bis 3mm haben
einen großen Einfluss auf einen Tieftonfrequenzgang, vermindern jedoch auch den Okklusionseffekt
im Gehörgang, wenn das Hörhilfsgerät im Ohr oder an der Ohrmuschel platziert ist und
dieses den äußeren Gehörgang wenigstens teilweise verstopft.
[0005] Sämtliche Bohrungen und Kanäle in einem Hörhilfsgerät sind akustisch als "lange Röhren"
anzusehen und besitzen Tiefpasscharakter. Bohrungen mit einem größeren Durchmesser
haben größere Grenzfrequenzen und eine geringere Dämpfung. Dabei kann z. B. eine notwendige
Schallwandfunktion zwischen einem Hörer (Lautsprecher) des Hörhilfsgeräts oder einem
abstrahlenden Schallschlauch, und einem Umgebungsmikrophon in der Nähe des Ohrs, ab
einer bestimmten akustischen Verstärkung nicht mehr erfüllt werden, wodurch es zu
einer akustischen Rückkopplung, einem "Pfeifen", kommt. Diese akustische Rückkopplung
hängt auch mit einer Größe des Ventings zusammen.
[0006] Um der Okklusion, der akustischen Rückkopplung und anderer akustischer Probleme bei
einem Hörhilfsgerät zu begegnen, sind Verfahren und Vorrichtungen bekannt, die mittels
eines Gehörgangmikrophons die akustischen Verhältnisse im äußeren Gehörgang aufnehmen
und einer Signalverarbeitung innerhalb des Hörhilfsgeräts zur Verfügung zu stellen,
um die bekannten Probleme zu minimieren. Solche Verfahren, die ein Gehörgangsmikrophon
bedingen, um ein Hörhilfsgerät zu betreiben, sind z. B. aus der
DE 698 26 331 T2 und der
EP 1 251 714 A2 bekannt.
[0007] Ein rationell zu fertigendes Hörhilfsgerät, insbesondere ein IdO mit einem Gehörgangsmikrophon,
muss möglichst platzsparend gebaut werden, damit die Anzahl der damit überhaupt versorgbaren
Menschen möglichst groß ist, da deren Ohrmuschel und Gehörgangsform sowie -größe stark
voneinander abweichen können. So beträgt z. B. das Volumen des Gehörgangs bei einem
durchschnittlichen Mann ca. 2cm
3, während dieses Volumen bei einer Frau im Durchschnitt auf die Hälfte reduziert ist.
Ferner hängt die Größe eines Hörhilfsgeräts von der Größe der darin unterzubringenden
Bestandteile (aufgrund des Grads der zu behandelnden Schwerhörigkeit und eines Funktionsumfangs
des Hörhilfsgeräts), also auch von der des Gehörgangmikrophons, ab, sowie von der
Art und Weise, wie das Gehörgangmikrophon mit dem äußeren Gehörgang akustisch verbunden
ist.
[0008] Die
DE 39 08 673 A1 offenbart ein Hörhilfsgerät, insbesondere eine Einsteck-Hörhilfe, die die Gefahr
einer zu "Pfeifen" führenden akustischen Rückkopplung reduziert. Die Einsteck-Hörhilfe
weist dazu ein Mikrophon zum Empfang von Umgebungsschall und ein Mikrophon zum Empfang
von Schall aus dem Gehörgang auf, deren beider Signale von einem Signalprozessor weiterverarbeitet
und einem Hörer zur Verfügung gestellt werden. Hierbei sitzt das Gehörgangsmikrophon
seitlich an einem Belüftungskanal der Einsteck-Hörhilfe. Dieses seitliche, d. h. in
einer Seitenwand des Belüftungskanals vorgesehene, Gehörgangsmikrophon bildet einen
Teil der Wand des Belüftungskanals und ragt nicht in diesen hinein, damit der Belüftungskanal
in seinem Querschnitt nicht reduziert ist und daher eine durch das Hörgerät verursachte
Okklusion nicht vergrößert wird.
[0009] Die Position des Gehörgangmikrophons in einer Wand des Belüftungskanals ist ungünstig,
da dieses das Schallwellenspektrum des Gehörgangs nicht adäquat abbilden kann. Im
Allgemeinen ist es besser, wenn das Gehörgangmikrophon möglichst direkt an den Gehörgang
angekoppelt ist. Problematisch ist ferner, dass eine Öffnung in der Wand für das Gehörgangsmikrophon
nicht zugänglich und daher gegen Cerumen schlecht schützbar ist, und somit schwer
zu reinigen ist.
[0010] Die AT E
76 549 B und die
US 4 548 082 offenbaren ein System und ein Verfahren zur Kompensation von Gehörschäden mittels
eines IdOs, in dessen Kunststoffgehäuse ein Gehörgangsmikrophon, ein Tiefton- und
ein Hochtonlautsprecher untergebracht sind. Die jeweilige Schallröhre für das Gehörgangsmikrophon,
den Tiefton- und den Hochtonlautsprecher sind separat voneinander im Gehäuse des IdOs
ausgebildet.
[0011] Die
WO 2006/037156 A1 offenbart ein System und ein Verfahren zur Reduzierung von Okklusion bei einem IdO,
in dessen Kunststoffgehäuse ein Gehörgangsmikrophon und ein Lautsprecher untergebracht
sind. Jeweils ein Schallschlauch für das Gehörgansmikrophon und den Lautsprecher sind
separat voneinander im Gehäuse des IdOs ausgebildet und führen an eine Außenseite
des IdOs.
[0012] Durch den vergleichsweise dicken, in den Gehörgang einsetzbaren und diesen vollständig
verschließenden freien Endabschnitt des jeweiligen IdOs, ist es nicht möglich, das
Gehörgangsmikrophon, den Tiefton- und den Hochtonlautsprecher direkt an die Schallverhältnisse
im Gehörgang anzukoppeln.
[0013] Die
US 6 724 902 B1 offenbart ein IdO mit einem langen schlauchförmigen Einsatz zum Transport von im
IdO erzeugten Schallwellen zu einem Trommelfell eines menschlichen Ohrs. Der schlauchförmige
Einsatz umfasst dabei zwei voneinander beabstandete Dichtungen, die auf einem Schallschlauch
sitzen, der außen an einem Lautsprecheranschluss des IdOs angeschlossen ist und Schallwellen
an das Trommelfell transportiert. Die Dichtungen verschließen den Gehörgang dabei
nahezu vollständig. Der Schallschlauch kann als ein Mehrkanalschlauch ausgebildet
sein, der durch seine Gestaltung unterschiedliche Effekte, wie z. B. ein Filtern oder
ein Verstärken höherer Frequenzen, erzielen kann, wobei sämtliche Kanäle Schallwellen
vom Hörer zum Trommelfell transportieren. Ferner kann stattdessen ein Ventingkanal
vorgesehen sein, der zwischen den beiden Dichtungen aufgeschnitten ist. An ein Gehörgangsmikrophon
ist der Schallschlauch allerdings nicht angeschlossen.
[0014] Die PCT-Veröffentlichung
WO98/44760 offenbart ein Hörhilfsgerät mit einer im Wesentlichen parallelen Anordnung von zwei
separaten Schallschläuchen (siehe Fig. 6). Die beiden akustischen Anschlüsse der Schläuche
sind am Hörhilfsgerät nicht zueinander benachbart, sondern, wie in Fig.6 dargestellt,
ist der Anschluss des Mikrophons an einem Fortsatz des Apparats vorgesehen, und der
Anschluss des Lautsprechers befindet sich gegenüber in einer Ausnehmung. Nachteilig
bei dieser Anordnung ist, daß die beiden Schläuche nicht gemeinsam in das Hörhilfsgerät
geführt werden können, da die beiden akustischen Anschlüsse voneinander entfernt liegen.
Als Konsequenz lässt sich eine platzsparende Realisierung des Schalltransports von
und zum Lautsprecher bzw. Mikrophon nicht verwirklichen.
[0015] Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung, ein verbessertes Hörhilfsgerät zur Verfügung
zu stellen. Insbesondere sollte ein Gehörgangsmikrophon möglichst direkt an die Schallverhältnisse
in einem Gehörgang ankoppeln, um so eine bessere Signalverarbeitung innerhalb des
Hörhilfsgeräts zu erreichen, wobei der Gehörgang so wenig wie möglich eingeengt werden
soll.
[0016] Die Aufgabe der Erfindung wird durch ein Hörhilfsgerät gelöst, das einen in oder
an einem Ohr vorsehbaren Abschnitt aufweist, aus dem ein Mehrkammer- bzw. ein Mehrkanalschlauch
heraussteht, der mit seinem freien Ende in einen äußeren Gehörgang des Ohrs einführ-
oder einsetzbar ist, wobei eine erste Durchführung (erster Kanal, Hörerkanal) des
Mehrkanalschlauchs mit einem Hörer innerhalb des Hörhilfsgeräts akustisch verbunden
ist und im Betrieb des Hörhilfsgeräts Schall vom Hörer in den Gehörgang transportiert,
und eine zweite Durchführung (zweiter Kanal, Gehörgangmikrophonkanal) des Mehrkanalschlauchs
mit einem Gehörgangsmikrophon innerhalb des Hörhilfsgeräts akustisch verbunden ist
und im Betrieb des Hörhilfsgeräts Schall aus dem Gehörgang zum Gehörgangsmikrophon
transportiert.
[0017] Erfindungsgemäß ist der Mehrkanalschlauch wenigstens ein Zweikanalschlauch, der parallel
Schall des Hörers in den Gehörgang und Schall des Gehörgangs zum Gehörgangsmikrophon
transportiert. Erfindungsgemäß kann der Mehrkanalschlauch auch einen dritten Kanal,
bevorzugt einen so genannten Ventingkanal, aufweisen, der zu einem Venting des Hörhilfsgeräts
führt. Ferner ist natürlich auch ein Mehrkanalschlauch möglich, der mehr als drei
Kanäle bzw. mehr als drei Durchführungen aufweist. Generell können die Kanäle des
Mehrkanalschlauchs beliebige akustische Aufgaben übernehmen. So ist es z. B. möglich,
dass zwei Kanäle Schall vom Hörer in den Gehörgang und/oder zwei Kanäle Schall vom
Gehörgang zu einem oder zwei Gehörgangsmikrophonen leiten. Hierbei kann natürlich
auch ein Ventingkanal vorgesehen sein.
[0018] Der Mehrkanalschlauch besteht bevorzugt aus einer Außenwandung und einer inneren
Trennwandung, die die sich entlang des Mehrkammerschlauchs erstreckenden Hohlvolumina
(bevorzugt zwei oder drei) voneinander trennt. Hierbei können die Querschnittsflächen
der Kanäle bzw. die Hohlvolumina der Kanäle unterschiedlich in ihrer Größe und/oder
Form sein, wobei bevorzugt eine Querschnittsfläche des Kanals für das Gehörgangsmikrophon
kleiner oder gleich einer Querschnittsfläche für den Kanal des Hörers ist. Ist ein
Ventingkanal im Mehrkammerschlauch vorgesehen, so ist dessen Querschnittsfläche bevorzugt
kleiner oder gleich groß wie die des Kanals für das Gehörgangmikrophon.
[0019] Eine Materialauswahl für den Mehrkanalschlauch und eine Dimensionierung des Mehrkanalschlauchs
in Bezug auf dessen Querschnitte und auch dessen Schalltransportlängen (d. h. Kanalvolumina)
muss gewährleisten, dass das akustische Übersprechen zwischen den Kanälen möglichst
gering, jedoch wenigstens gering genug ist, damit sich keine Nachteile für die akustischen
Qualitäten des Hörhilfsgeräts ergeben. Möglich ist auch, z. B. aufgrund einer geringen
Dicke der inneren Trennwandung des Mehrkanalschlauchs, ein gewisses Übersprechen zuzulassen,
wobei dieses im schlimmsten Fall nur so groß werden darf, dass es durch die zur Verfügung
stehenden Daten des Gehörgangmikrophons und der Kapazität einer Signalverarbeitung
auf ein akzeptables Maß zurückführbar ist.
[0020] Durch den erfindungsgemäßen Mehrkanalschlauch ist es nun möglich, ein Gehörgangsmikrophon
direkt an einen äußeren Gehörgang des menschlichen Ohrs anzukoppeln und so eine gute
Informationsbasis für eine Weiterverarbeitung der durch das Gehörgangsmikrophon aufgenommenen
Schallwellen zu bekommen.
[0021] Die bei Hörhilfsgeräten verwendeten Schläuche besitzen einen Innendurchmesser von
üblicherweise ca. 1,4mm und einen Außendurchmesser von üblicherweise ca. 2,4mm. Gegenüber
einer Verwendung zweier Schläuche - also einen für das Gehörgangsmikrophon und einen
für den Hörer - ergibt sich eine Platzersparnis durch einen Zweikanalschlauch um wenigstens
einen Wandungsdurchmesser, was - bei gleicher Querschnittsfläche der Kanäle - von
einem Durchmesser der inneren Trennwandung des Zweikanalschlauchs abhängt. Geht man
davon aus, dass sich die Außenabmessungen des Zweikanalschlauchs um eine Außenwandungsdicke
verringern, so ergibt sich bei obigen Abmessungen eine Verringerung der lichten Weite
von über 10%, was einer Verringerung einer Querschnittsfläche von ca. 20% entspricht.
Hierdurch ist es erfindungsgemäß möglich, Platz im äußeren Gehörgang bzw. am Hörhilfsgerät
selbst für eine Belüftung (z. B. über ein Venting) zur Okklusionsreduktion zu verschaffen.
Dies ist insbesondere für ein IdO wichtig, da hier die größten Probleme mit Okklusion
herrschen.
[0022] Ferner ist durch den Einsatz des Mehrkanalschlauchs ein direkter Zugang zum Gehörgangsmikrophon
innerhalb des Hörhilfsgeräts überhaupt erst möglich.
[0023] Darüber hinaus kann an einem freien Ende des Mehrkanalschlauchs für eine Öffnung
des Gehörgangmikrophonkanals ein Cerumenschutz angebracht werden, der bei Bedarf auch
austauschbar gestaltet werden kann. Dies gilt ebenso für den Hörerkanal des Mehrkanalschlauchs.
[0024] In einer bevorzugten Ausführungsform bilden innerhalb des Hörhilfsgeräts der Hörer
und das Gehörgangsmikrophon eine bevorzugt aufeinandergeklebte Akustikeinheit, an
welche der erfindungsgemäße Mehrkanalschlauch anschließbar ist. Hierbei liegen die
Öffnungen des Akustikmoduls für den Gehörgangsmikrophonkanal und den Hörerkanal bevorzugt
entweder auf einer Seite oder auf zwei unterschiedlichen Seiten der Akustikeinheit,
welche in letzterem Fall bevorzugt in einem im Wesentlichen 90°-Winkel angeordnet
sind.
[0025] Bei einem IdO-Hörhilfsgerät wird der Mehrkanalschlauch bevorzugt derart im/am IdO
angeordnet, dass im in ein Ohr eingesetzten Zustand des IdOs, der von seiner Querschnittsfläche
her kleinste Kanal möglichst fern von einer Wand des äußeren Gehörgangs angeordnet
ist, damit dieser Kanal nicht so schnell von Cerumen zugesetzt werden kann, was eine
Reinigung des Mehrkanalschlauchs zur Folge hätte. Hierbei kann es je nach Typ des
Hörhilfsgeräts, des äußeren Ohrs des Trägers des Hörhilfsgeräts sowie vom äußeren
Gehörgang abhängen, ob es notwendig ist, die beiden Längsenden des Mehrkanalschlauchs
relativ zueinander zu verdrehen, damit einerseits die richtige Position des Hörhilfsgeräts
im Ohr und andererseits die richtige Position des Mehrkanalschlauchs im äußeren Gehörgang
gewährleistet ist.
[0026] Weitere Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den übrigen abhängigen Ansprüchen.
[0027] Die Erfindung wird im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme
auf die beigefügte Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
- Fig. 1
- in einer schematischen Darstellung eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Hörhilfsgeräts mit Mehrkanalschlauch, der in einen äußeren Gehörgang eines menschlichen
Ohrs hineinragt;
- Fig. 2
- eine zweite Ausführungsform des erfindungsgemäßen Hörhilfsgeräts gemäß einer in Fig.
1 gezeigten Lage;
- Fig. 3
- eine dritte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Hörhilfsgeräts gemäß einer in Fig.
1 gezeigten Lage;
- Fig. 4
- drei Querschnittsdarstellungen (Fig. 4a-4c) eines als Zweikanalschlauch ausgebildeten
erfindungsgemäßen Mehrkanalschlauchs; und
- Fig. 5
- drei Querschnittsdarstellungen (Fig. 5a-5c) eines als Dreikanalschlauch ausgebildeten
erfindungsgemäßen Mehrkanalschlauchs.
[0028] Die folgenden Ausführungen beziehen sich auf ein Im-Ohr-Hörgerät (IdO), wobei das
IdO wenigstens teilweise in einen äußeren Gehörgang eines menschlichen Ohrs einsetzbar
ist und im eingesetzten Zustand des IdOs ein erfindungsgemäßer Mehrkanalschlauch in
den äußeren Gehörgang mit seinem freien Ende hineinragt. Die Erfindung soll jedoch
nicht auf IdOs beschränkt sein, sondern sämtliche Hörhilfsgeräte, z. B. ein Hinter-dem-Ohr-Hörgerät
(HdO) bzw. dessen Otoplastik, ein Headset, ein (Miniatur-)Telefon o. ä. Hörhilfsgeräte
umfassen.
[0029] Fig. 1 zeigt eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Hörhilfsgeräts 1,
wobei eine Außenseite 130 bzw. eine Wand 130 des Hörhilfsgeräts 1 teilweise in oder
an einem äußeren Gehörgang 300 eines menschlichen Ohrs angeordnet ist. Bevorzugt liegt
hierbei ein Abschnitt der Außenseite 130 des Hörhilfsgeräts 1 an einer Gehörgangswand
310 an.
[0030] Nach hinten in den äußeren Gehörgang 300 steht ein Mehrkanalschlauch 200 aus dem
Hörhilfsgerät 1 heraus und erstreckt sich mit seinem freien Endabschnitt 230 wenigstens
teilweise in den äußeren Gehörgang 300 hinein. Hierbei ist der Mehrkanalschlauch 200
mit einem gebundenen Abschnitt 240 im Hörhilfsgerät 1 aufgenommen und innerhalb des
Hörhilfsgeräts 1 an ein Akustikmodul 110 akustisch angekoppelt bzw. angeschlossen.
[0031] Das Akustikmodul 110 weist einen Hörer 112 bzw. einen Lautsprecher 112 und ein Gehörgangsmikrophon
114 auf. Hierbei sind Hörer 112 und Gehörgangsmikrophon 114 gemeinsam an zwei Seiten
an einer Trägerstruktur befestigt, vorzugsweise geklebt. Zwischen Trägerstruktur und
Gehörgangsmikrophon 114 und/oder zwischen Trägerstruktur und Hörer 112 können Dämpfungsmaterialien
vorgesehen sein. Es sei an dieser Stelle ausdrücklich auf die
EP 1 377 119 A2 verwiesen, welche ein solches Akustikmodul lehrt. Die Offenbarung dieser Schrift
soll hier ausdrücklich mitaufgenommen sein. Es sei jedoch angemerkt, dass eines oder
beide in der
EP 1 377 119 A2 gelehrten Mikrophone (Umgebungsmikrophone) hier dem Gehörgangsmikrophon 114 entsprechen
soll.
[0032] Es ist jedoch auch möglich, den erfindungsgemäßen Mehrkanalschlauch 200 nicht an
ein einzelnes Akustikmodul 110 anzuschließen, sondern getrennt an einen Hörer 112
und ein Gehörgangsmikrophon 114, wobei Hörer 112 und Gehörgangsmikrophon 114 an unterschiedlichen
Positionen innerhalb des Hörhilfsgeräts 1 vorgesehen sein können (in der Zeichnung
nicht dargestellt). Hierbei ist es nicht notwendig, die beiden Kanäle 212, 214 des
Mehrkanalschlauchs 200 gleich lang auszugestalten. Es ist durchaus möglich, dass einer
der beiden Kanäle 212, 214 einen längeren gebundenen Längsendabschnitt 240 aufweist,
wobei der Mehrkanalschlauch 200 bevorzugt in dessen Zwischenwand 222 aufgeschnitten
ist. Dies ist ebenso für den freien Endabschnitt 230 möglich.
[0033] Bei der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform ist der Mehrkanalschlauch 200 als
Zweikanalschlauch 200 ausgebildet, der einen Hörerkanal 212 und einen Gehörgangsmikrophonkanal
214 aufweist. Hierbei ist der Hörerkanal 212 an den Hörer 112 bzw. Lautsprecher 112
und der Gehörgangsmikrophonkanal 214 an das Gehörgangsmikrophon 114 akustisch angeschlossen.
Im in das Ohr eingesetzten Hörhilfsgerät 1 ragt der Mehrkanalschlauch 200 bevorzugt
derart weit in den äußeren Gehörgang 300 hinein, dass dieser eine Engstelle im äußeren
Gehörgang 300 überbrückt.
[0034] Im in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel sind die beiden Kanäle 212, 214 des
Mehrkanalschlauchs 200 gleich lang ausgebildet und münden auf einer Seite in das Akustikmodul
110 und sind dort an den Hörer 112 bzw. das Gehörgangsmikrophon 114 angeschlossen,
wobei der Hörerkanal 212 Schallwellen vom Hörer 112 in den äußeren Gehörgang 300 und
der Gehörgangsmikrophonkanal 214 Schallwellen vom äußeren Gehörgang 300 zum Gehörgangsmikrophon
114 leitet.
[0035] Ferner weist das Hörhilfsgerät 1 in seiner Wand 130 bevorzugt ein Venting 126 bzw.
eine Belüftungsbohrung 126 auf. Dieses Venting 126 ist frei mit einer Außenseite des
Hörhilfsgeräts 1 (d. h. außerhalb des Ohrs) akustisch verbunden, um einen Druckausgleich
beim Einsetzen des Hörhilfsgeräts 1 in das Ohr zu realisieren. Bevorzugt kann dieser
Ventingkanal 216 auch dazu dienen, die durch das eingesetzte Hörhilfsgerät 1 verursachte
Okklusion zu reduzieren. Dies hängt von einem Durchmesser des Ventings 126 bzw. einem
für das Venting 126 zur Verfügung stehender Durchmesser ab.
[0036] Fig. 2 zeigt ein weiteres Beispiel des Hörhilfsgeräts 1, wobei die beiden akustischen
Anschlüsse des Akustikmoduls 110 nicht - wie in Fig. 1 dargestellt - von derselben
Seite aus zugänglich sind. Diese liegen im dargestellten Ausführungsbeispiel auf zwei
Seiten des Akustikmoduls 110. Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind diese beiden
Seiten in einem 90°-Winkel zueinander angeordnet.
[0037] Der gebundene Endabschnitt 240 des in Fig. 2 dargestellten Mehrkanalschlauchs 200
ist abschnittsweise aufgetrennt, sodass der vergleichsweise längere Gehörgangsmikrophonkanal
214 vom Hörerkanal 212 abzweigt und so das Akustikmodul 110 auf einer anderen Seite
akustisch kontaktieren kann. Dies kann natürlich auch umgekehrt ausgeführt sein.
[0038] Ferner zeigt Fig. 2 - im Gegensatz zu Fig. 1, die in Bezug auf Länge und Querschnitt
her gleich große Kanäle 212, 214 darstellt - einen im Vergleich zum Hörerkanal 212
kleineren Gehörgangsmikrophonkanal 214 des Mehrkanalschlauchs 200. Ganz allgemein
ist es bevorzugt, den Hörerkanal 212 im Querschnitt größer als den Gehörgangsmikrophonkanal
214 auszubilden, da der Hörerkanal 212 eine gewisse Schallenergie zu übertragen hat,
während es beim Gehörgangsmikrophonkanal 214 im Wesentlichen genügt, Informationen
zu übertragen. Ferner ist natürlich auch wieder eine Ausführungsform möglich, bei
welcher der Hörer 112 und Gehörgangsmikrophon 114 nicht zu einem Akustikmodul 110
zusammengefasst sind.
[0039] Fig. 3 zeigt einen als Dreikanalschlauch 200 ausgebildeten Mehrkanalschlauch 200,
wobei neben dem Hörerkanal 212 und dem Gehörgangsmikrophonkanal 214 ein Ventingkanal
216 vorgesehen ist. Hierdurch kann eine Position des Ventings 126, wie es in den Fig.
1 und 2 dargestellt ist, entfallen. Dies muss jedoch nicht so sein. Das in den Fig.
2 und 3 dargestellte Venting 126 kann trotzdem vorgesehen sein, was insbesondere für
einen Druckausgleich beim Einsetzen des Hörhilfsgeräts 1 in das Ohr von Vorteil ist.
[0040] Der Ventingkanal 216 des Mehrkanalschlauchs 200 führt bevorzugt zu einem Venting
127 des Hörhilfsgeräts 1, das im eingesetzten Zustand des Hörhilfsgeräts 1 bevorzugt
außerhalb oder am Ohr angeordnet ist. Hierbei wird der Ventingkanal 216 oder eine
Fortsetzung des Ventingkanals 216 am Akustikmodul 110 vorbeigeführt, falls dieses
vorhanden ist; ansonsten führt der Ventingkanal 216 bevorzugt am Hörer 112 und/oder
dem Gehörgangsmikrophon 114 vorbei. Dies kann entweder dadurch geschehen, dass der
Ventingkanal 216 länger als der Rest des Mehrkanalschlauchs 200 ausgebildet ist, oder
der Ventingkanal 216 innerhalb des Hörhilfsgeräts 1 an einen dort vorhandenen Kanal
angeschlossen wird, der zum Venting 127 führt, oder auch einfach nur frei im Hörhilfsgerät
1 endet.
[0041] Bevorzugt ist bei einer Ausführungsform gemäß Fig. 3 wiederum der Hörerkanal 212
in seinem Querschnitt am größten, wobei es wiederum bevorzugt ist, dass der Querschnitt
des Gehörgangmikrophonkanals 214 größer als der Querschnitt des Ventingkanals 216
ist.
[0042] Bei sämtlichen Ausführungsformen ist es nicht notwendig, Hörer 112 und Gehörgangsmikrophon
114 in einem Akustikmodul 110 zusammenzufassen, sondern getrennt voneinander im Hörhilfsgerät
1 vorzusehen. Hierdurch kann es sich ergeben, dass z. B. sämtliche Kanäle 212, 214,
(216, falls vorhanden) des Mehrkanalschlauchs 200 eine unterschiedliche Länge aufweisen.
Hierbei ist dann wieder um jeweils die Trennwand 222 zwischen den Kanälen 212, 214,
216 bevorzugt mittig aufgetrennt.
[0043] In sämtlichen Ausführungsformen ist es bevorzugt, dass der kleinste Kanal (212, 214,)
216 des Mehrkanalschlauchs 200 bzw. die kleinsten Kanäle (212,) 214, 216 des Mehrkanalschlauchs
200 bei eingesetztem Hörhilfsgerät 1 derart im/am Gehörgang 300 vorgesehen sind, dass
diese nach Möglichkeit nicht an der Gehörgangsinnenwand 310 anliegen. Dies dient einem
Schutz vor Cerumen, welches für die kleineren Kanäle (212,) 214, 216 eine potenziell
größere Verstopfungsgefahr darstellt, als für die größeren Kanäle 212, (214, 216).
[0044] Um bei eingesetztem Hörhilfsgerät 1 eine optimale Lage des Mehrkanalschlauchs 200
im äußeren Gehörgang 300 zu finden, kann es notwendig sein, das freie Ende bzw. den
freien Endabschnitt 230 des Mehrkanalschlauchs 200 gegenüber dem gebundenen Ende bzw.
dessen gebundenen Endabschnitt 240 bzw. gegenüber dem Hörhilfsgerät 1 zu verdrehen
(in der Zeichnung nicht dargestellt).
[0045] Die Fig. 4a, 4b und 4c zeigen nun Ausführungsformen des als Zweikanalschlauch 200
ausgebildeten Mehrkanalschlauchs 200. Hierbei zeigen die Fig. 4a und 4c einen in Fig.
1 im Längsschnitt dargestellten Mehrkanalschlauch 200, und die Fig. 4B einen in der
Fig. 2 im Längsschnitt dargestellten Mehrkanalschlauch 200. Die Fig. 4a und 4c zeigen
einen Mehrkanalschlauch 200 mit zwei gleich großen Kammern 212, 214, die durch die
Zwischenwand 222 oder eine Membrane 222 in vom Querschnitt her gleich große Kanäle
212, 214 aufgeteilt sind. Insbesondere zeigt Fig. 4c eine bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung, wobei die Übergänge zwischen einer Innenseite einer Außenwandung 224
mit der Zwischenwand 222 abgerundet sind. Fig. 4b zeigt einen Mehrkanalschlauch 200
mit einem vom Querschnitt her größeren Hörerkanal 212 und einen vom Querschnitt her
kleineren Gehörgangsmikrophonkanal 214.
[0046] Die Fig. 5a, 5b und 5c zeigen Ausführungsformen des als Dreikanalschlauch 200 ausgebildeten
Mehrkanalschlauchs 200. Hierbei zeigt Fig. 5a einen Dreikanalschlauch 200 mit vom
Querschnitt her gleich großen Kanälen 212, 214, 216, die jeweils durch Zwischenwände
222 voneinander getrennt sind. Fig. 5b zeigt einen Hörerkanal 212, der vom Querschnitt
her genauso groß ist wie ein Gehörgangsmikrophonkanal 214, wobei zwischen diesen beiden
der vom Querschnitt her kleinere Ventingkanal 216 ausgebildet ist. Fig. 5c wiederum
zeigt vom Querschnitt her drei unterschiedlich große Kanäle 212, 214, 216, wobei die
Querschnittsfläche des Hörerkanals 212 größer als die des Gehörgangsmikrophonkanals
214 ist, dessen Querschnittsfläche wiederum größer als die des Ventingkanals 216 ist.
Darüber hinaus zeigt Fig. 5c eine mit der jeweiligen Zwischenwand 222 abgerundete
Innenseite der Außenwandung 224 des Dreikanalschlauchs 200, sowie abgerundete Übergänge
zwischen den Zwischenwänden 222.
[0047] Ein Treffpunkt P von Zwischenwänden 222 bei einem Dreikanalschlauch 200 kann innerhalb
des Querschnitts des Dreikanalschlauchs 200 beliebig gewählt werden. Es ist möglich,
diesen im Zentrum (s. Fig. 5a) anzuordnen, wobei die Kanäle 212, 214, 216 einen mehr
oder weniger großen (Kreis-)Sektor der Querschnittsfläche des Dreikanalschlauchs 200
abdecken. Dieser Treffpunkt P kann jedoch auch außermittig liegen (s. Fig. 5b und
5c), wobei die Zwischenwände 222 senkrecht (s. Fig. 5c) oder nicht senkrecht (s. Fig.
5b) aufeinander treffen können.
[0048] Der Treffpunkt P kann jedoch auch auf die Außenwandung 224 des Dreikanalschlauchs
200 wandern, sodass ein Dreikanalschlauch 200 entsteht, dessen zwei Zwischenwände
222 (in der Zeichnung nicht dargestellt) keinen Treffpunkt P mehr innerhalb des Querschnitts
des Dreikanalschlauchs 200 aufweisen. Hierbei sind die Querschnitte der Kanäle 212,
214, 216 im Wesentlichen dreieckig. Teilt sich dieser Punkt auf der Außenwandung 224,
so entstehen zwei Zwischenwände 222 im Dreikanalschlauch 200, die mehr oder weniger
parallel zueinander angeordnet sind.
[0049] Bevorzugt ist der Mehrkanalschlauch 200 im Querschnitt im Wesentlichen kreisförmig.
Es kann jedoch - je nach Form des äußeren Gehörgangs 300 bzw. einer Engstelle des
Gehörgangs 300 - vorteilhaft sein, einen im Querschnitt ellipsenförmigen Mehrkanalschlauch
200 anzuwenden.
1. Hörhilfsgerät (1), mit einem in oder an einem Ohr vorsehbaren Abschnitt (100), in
dem ein Akustikmodul (110) mit einem Hörer (112) und einem Gehörgangsmikrophon (114)
angeordnet ist, wobei aus dem Abschnitt (100) ein Mehrkanalschlauch (200) heraussteht,
der mit einem freien Endabschnitt (230) in einen äußeren Gehörgang (300) des Ohrs
einsetzbar ist und mit einem anderen gebundenen Endabschnitt (240) im Abschnitt (100)
des Hörhilfsgeräts aufgenommen ist, wobei ein Hörerkanal (212) des Mehrkanalschlauchs
(200) an den Hörer (112), und ein Gehörgangsmikrophonkanal (214) des Mehrkanalschlauchs
(200) an das Gehörgangsmikrophon (114) jeweils im Abschnitt (100) des Hörhilfsgeräts
(1) akustisch angeschlossen sind.
2. Hörhilfsgerät gemäß Anspruch 1, wobei der Mehrkanalschlauch (200) eine Außenwandung
(220; 224) und eine innere Zwischenwandung (220; 222) aufweist, welche die sich entlang
des Mehrkanalschlauchs (200) erstreckenden Hohlvolumina trennt.
3. Hörhilfsgerät gemäß Anspruch 1 oder 2, wobei die Kanäle (212, 214, (216)) des Mehrkanalschlauchs
(200) einen Sektor einer Querschnittsfläche des Mehrkanalschlauchs (200) abdecken.
4. Hörhilfsgerät gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei im Betrieb des Hörhilfsgeräts
(1) Schall vom Hörer (112) durch den Hörerkanal (212) hindurch in den Gehörgang (300)
und
Schall aus dem Gehörgang (300) durch den Gehörgangsmikrophonkanal (214) hindurch zum
Gehörgangsmikrophon (114) transportierbar ist.
5. Hörhilfsgerät gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei Hörer (112) und Gehörgangsmikrophon
(114) des Hörhilfsgeräts (1) eine bevorzugt elektromagnetisch abgeschirmte Akustikeinheit
(110) bilden.
6. Hörhilfsgerät gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei eine Querschnittsfläche des
Gehörgangsmikrophonkanals (214) kleiner oder gleich groß wie eine Querschnittsfläche
des Hörerkanals (212) ist.
7. Hörhilfsgerät gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei der Mehrkanalschlauch (200)
einen Ventingkanal (216) aufweist, der bevorzugt zu einem Venting (216) des Hörhilfsgeräts
(1) führt.
8. Hörhilfsgerät gemäß Anspruch 7, wobei eine Querschnittsfläche des Ventingkanals (216)
kleiner oder gleich groß wie eine Querschnittsfläche des Gehörgangsmikrophonkanals
(214) ist.
9. Hörhilfsgerät gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei der von der Querschnittsfläche
her kleinste Kanal (214; 216) oder die von der Querschnittsfläche her kleinsten Kanäle
(214, 216) derart im Mehrkanalschlauch (200) eingerichtet sind, dass er bzw. sie bei
in das Ohr eingesetztem Hörhilfsgerät (1) fern von einer Gehörgangswand (310) angeordnet
sind, um einen Schutz vor Cerumen zu gewährleisten.
10. Hörhilfsgerät gemäß einem der Ansprüche 2 bis 9, wobei die Wandungen (220; 222, 224)
des Mehrkanalschlauchs (200) auf einer Innenseite des Mehrkanalschlauchs (200) abgerundete
übergänge aufweisen.
11. Hörhilfsgerät gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei das Akustikmodul (110) eine
Signalverarbeitungseinheit zur Rückkopplungsunterdrückung aufweist, die mit dem Hörer
(112) und dem Gehörgangsmikrophon (114) elektrisch verbunden ist.
12. IdO-Hörhilfsgerät, welches nach einem der Ansprüche 1 bis 11 ausgebildet ist.
1. Hearing aid device (1), having a section (100) which can be provided in or on an ear
and in which an acoustic module (110) having an earpiece (112) and an auditory canal
microphone (114) is disposed, wherein protruding from said section (100) is a multi-channel
tube (200), the free end section (230) of which can be inserted into an outer auditory
canal (300) of the ear and another bound end section (240) of which is accommodated
in the section (100) of the hearing aid device, wherein an earpiece channel (212)
of the multi-channel tube (200) is acoustically connected to the earpiece (112), and
an auditory canal microphone channel (214) of the multi-channel tube (200) is acoustically
connected to the auditory canal microphone (114), in each case in the section (100)
of the hearing aid device (1).
2. Hearing aid device according to claim 1, wherein the multi-channel tube (200) has
an outer wall (220; 224) and an internal partition wall (220; 222) which separates
the hollow volumes extending along the multi-chamber tube (200).
3. Hearing aid device according to claim 1 or 2, wherein the channels (212, 214, (216))
of the multi-channel tube (200) cover a sector of a cross-sectional area of the multi-channel
tube (200).
4. Hearing aid device according to one of claims 1 to 3, wherein during operation of
the hearing aid device (1) sound can be transported from the earpiece (112) through
the earpiece channel (212) into the auditory canal (300) and
sound can be transported from the auditory canal (300) through the auditory canal
microphone channel (214) to the auditory canal microphone (114).
5. Hearing aid device according to one of claims 1 to 4, wherein earpiece (112) and auditory
canal microphone (114) of the hearing aid device (1) form a preferably electromagnetically
shielded acoustic unit (110).
6. Hearing aid device according to one of claims 1 to 5, wherein a cross-sectional area
of the auditory canal microphone channel (214) is smaller than or equal in size to
a cross-sectional area of the earpiece channel (212).
7. Hearing aid device according to one of claims 1 to 6, wherein the multi-channel tube
(200) has a venting channel (216) which preferably leads to a venting (216) of the
hearing aid device (1).
8. Hearing aid device according to claim 7, wherein a cross-sectional area of the venting
channel (216) is smaller than or equal in size to a cross-sectional area of the auditory
canal microphone channel (214).
9. Hearing aid device according to one of claims 1 to 8, wherein the channel (214; 216)
that is smallest in terms of cross-sectional area or the channels (214, 216) that
are smallest in terms of cross-sectional area is or are configured in the multi-channel
tube (200) in such a way that when the hearing aid device (1) is inserted in the ear,
said channel or channels is or are disposed far away from an auditory canal wall (310)
in order to ensure protection against cerumen.
10. Hearing aid device according to one of claims 2 to 9, wherein the walls (220; 222,
224) of the multi-channel tube (200) have rounded-off transitions on an internal side
of the multi-channel tube (200).
11. Hearing aid device according to one of claims 1 to 10, wherein the acoustic module
(110) has a signal processing unit for the purpose of suppressing feedback, said signal
processing unit being electrically connected to the earpiece (112) and the auditory
canal microphone (114).
12. ITE hearing aid device which is embodied according to one of claims 1 to 11.
1. Prothèse (1) auditive ayant une partie (100) pouvant être prévue dans une oreille
ou sur une oreille et dans laquelle est disposé un module (110) acoustique ayant un
écouteur (112) et un microphone (114) de conduit auditif, dans laquelle il dépasse
de la partie (100) un conduit (200) souple à plusieurs canaux, qui peut être inséré
par un tronçon (230) d'extrémité libre dans un conduit auditif (300) extérieur de
l'oreille et, par un autre tronçon (240) d'extrémité relié, est reçu dans la partie
(100) de la prothèse auditive, un canal (212) d'écouteur du conduit (200) souple à
plusieurs canaux étant raccordé acoustiquement à l'écouteur (112) et un canal (214)
de microphone de conduit auditif du conduit (200) souple à plusieurs canaux étant
raccordé acoustiquement au microphone (114) de conduit auditif respectivement dans
la partie (100) de la prothèse (1) auditive.
2. Prothèse auditive suivant la revendication 1, dans laquelle le conduit (200) souple
à plusieurs canaux a une paroi (220, 224) extérieure et une paroi (220, 222) intermédiaire
intérieure qui sépare des volumes creux s'étendant le long du conduit (200) souple
à plusieurs canaux.
3. Prothèse auditive suivant la revendication 1 ou 2, dans laquelle les canaux (212,
214, (216)) du conduit (20) souple à plusieurs canaux recouvrent un secteur d'une
surface de section transversale du conduit (200) souple à plusieurs canaux.
4. Prothèse auditive suivant l'une des revendications 1 à 3, dans laquelle, lorsque la
prothèse (1) auditive fonctionne, du son peut être transporté de l'écouteur (212)
dans le conduit auditif (300) en passant par le canal (212) d'écouteur et
du son peut être transporté du conduit auditif (300) au microphone (114) de conduit
auditif en passant par le canal (214) de microphone de conduit auditif.
5. Prothèse auditive suivant l'une des revendications 1 à 4, dans laquelle l'écouteur
et le microphone (114) de conduit auditif de la prothèse (1) auditive forme une unité
(110) acoustique, de préférence blindée électromagnétiquement.
6. Prothèse auditive suivant l'une des revendications 1 à 5, dans laquelle une surface
de section transversale du canal (214) de microphone de conduit auditif est inférieure
ou égale à une surface de section transversale du canal (212) d'écouteur.
7. Prothèse auditive suivant l'une des revendications 1 à 6, dans laquelle le conduit
(200) souple à plusieurs canaux a un canal (216) d'évent, qui provoque de préférence
une ventilation (216) de la prothèse (1) auditive.
8. Prothèse auditive suivant la revendication 7, dans laquelle une surface de section
transversale du canal (216) d'évent est inférieure ou égale à une surface de section
transversale du canal (214) de microphone de conduit auditif.
9. Prothèse auditive suivant l'une des revendications 1 à 8, dans laquelle le canal (214,
216) le plus petit par la surface de section transversale ou les canaux (214, 216)
les plus petits par la surface de section transversale sont mis dans le conduit (200)
souple à plusieurs canaux de manière à être disposés loin d'une paroi (310) du conduit
auditif lorsque la prothèse (1) est inséré dans l'oreille, pour assurer une protection
vis-à-vis du cérumen.
10. Prothèse auditive suivant l'une des revendications 2 à 9, dans laquelle les parois
(220, 222, 224) du conduit (200) souple à plusieurs canaux ont des transitions arrondies
sur un côté intérieur du conduit (200) souple à plusieurs canaux.
11. Prothèse auditive suivant l'une des revendications 1 à 10, dans laquelle le module
(110) acoustique a une unité de traitement du signal pour supprimer des réactions,
unité qui est reliée directement à l'écouteur (112) et au microphone (114) de conduit
auditif.
12. Prothèse auditive à mettre dans l'oreille, qui est constituée suivant l'une des revendications
1 à 11.