(19) |
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(11) |
EP 1 897 111 B1 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
(45) |
Hinweis auf die Patenterteilung: |
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29.07.2009 Patentblatt 2009/31 |
(22) |
Anmeldetag: 14.06.2006 |
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(51) |
Internationale Patentklassifikation (IPC):
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(86) |
Internationale Anmeldenummer: |
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PCT/EP2006/063201 |
(87) |
Internationale Veröffentlichungsnummer: |
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WO 2006/136524 (28.12.2006 Gazette 2006/52) |
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(54) |
KONTAKTSYSTEM, INSBESONDERE FÜR EIN SCHALTGERÄT
CONTACT SYSTEM, ESPECIALLY FOR A SWITCHGEAR
SYSTEME DE CONTACT, DESTINE NOTAMMENT A UN APPAREIL DE COMMUTATION
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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DE FR IT |
(30) |
Priorität: |
20.06.2005 DE 102005028474
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(43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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12.03.2008 Patentblatt 2008/11 |
(73) |
Patentinhaber: SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT |
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80333 München (DE) |
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(72) |
Erfinder: |
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- SOUKUP, Michael
92245 Kümmersbruck (DE)
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(56) |
Entgegenhaltungen: :
EP-A- 1 109 189
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DE-B- 1 140 261
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Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Kontaktsystem zum Schließen und zum Öffnen eines
Strompfades. Unter Strompfad wird hierbei insbesondere ein Polpfad eines ein- oder
mehrpoligen Schalt- und/oder Schutzgerätes, insbesondere eines Leistungsschalters,
zum Schalten einer Last verstanden.
[0002] Ein derartiges Kontaktsystem umfasst üblicherweise mindestens eine einen Bewegkontakt
und einen Festkontakt aufweisende Kontaktstelle, die über ein Schaltschloss ein manuelles
Schließen und Öffnen eines Strompfades ermöglicht. Zusätzlich zur manuellen Schaltfunktion
reagiert das Kontaktsystem, insbesondere bei deren Verwendung in einem Leistungsschalter,
im Überstrom- oder Kurzschlussfall mit einer thermisch-magnetisch oder elektronisch
indizierten automatischen Überstromauslösung, infolge dessen eine fremdkraftbetätigte
Kontaktöffnung der zumindest einen Kontaktstelle innerhalb des Strompfades erfolgt.
Zur Beherrschung von hohen Abschaltleistungen sind im Öffnungsbereich der Kontaktstelle
in Form von so genannten Löschplatten ausgeführte Lichtbogen-Löschkammern vorgesehen.
[0003] Auch können in einem Kontaktsystem zwei Kontaktstellen vorgesehen sein, deren Bewegkontakte
über eine Kontaktbrücke synchron relativ zu den zugeordneten Festkontakten geschaltet
werden. So ist aus der
DE 198 36 549 A1 eine zum Schließen und zum Öffnen der Kontaktstellen translatorisch verschiebbare
Kontaktbrücke vorgesehen, mit der die Bewegkontakte zeitgleich in die Schließ- bzw.
Öffnungsstellung bewegt werden. Ein Kontaktsystem mit einer rotatorisch bewegten Kontaktbrücke
zur ebenfalls gleichzeitigen Betätigung der Bewegkontakte beider Kontaktstellen ist
aus der
EP 0 538 149 B1 bekannt.
[0004] EP 1 109 189 A2 offenbart ein kontaktsystem gemäß dem oberbegriff des Auspruchs 1.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein besonders geeignetes Kontaktsystem
mit zwei Kontaktstellen anzugeben.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die Merkmale des Anspruches 1. Dazu
ist eine um eine Gelenkachse schwenkbare Kontaktbrücke vorgesehen, bei der die Gelenkachse
in Öffnungsrichtung der Kontaktstellen entlang einer Bahnführung verschiebbar angeordnet
ist. Dabei öffnet im Betriebsfall lediglich eine erste Kontaktstelle, während eine
gegenüberliegende zweite Kontaktstelle geschlossen ist. Im Überstrom-und/oder Kurzschlussfall
öffnen sowohl die erste Kontaktstelle als auch die zweite Kontaktstelle.
[0007] Gemäß einer bevorzugten Variante ist die Kontaktbrücke über einen entlang der Bahnführung
verschiebbaren Schalthebel mit einem Schaltschloss gekoppelt. Dazu greift der Schalthebel
brückenseitig an der Gelenkachse an. Zwar kann die Gelenkachse prinzipiell am Schalthebel
angeordnet sein, während dann die zweckmäßigerweise als langlochartige Kulisse ausgeführte,
nachfolgend auch als Führungskulisse bezeichnete Bahnführung an der Kontaktkrücke
vorgesehen ist. Vorzugsweise sind jedoch die Führungskulisse am Schalthebel und die
Gelenkachse an der Kontaktbrücke vorgesehen. gekoppelten und.
[0008] Die die Bahnführung bildende Führungskulisse weist zwei zueinander beabstandete und
- bezogen auf die Öffnungsrichtung der Kontaktstellen - einander gegenüberliegende
Anlagekanten auf. Dabei stellt eine erste (obere) Anlagekante der Bahnführung einen
Druckanschlag dar, an dem die Gelenkachse bei geschlossener erster Kontaktstelle anliegt.
In diesem Betriebsfall mit geschlossener erster und zweiter Kontaktstelle wirkt ein
erstes Federelement als Druckfeder, zweckmäßigerweise im Bereich der Gelenkachse,
auf die Kontaktbrücke. Zum betriebsmäßigen Öffnen lediglich der ersten Kontaktstelle
wirkt dieses Federelement dann als Zugfeder.
[0009] Eine zweite (untere) Anlagekante der Bahnführung stellt einen Zuganschlag dar, an
dem die Gelenkachse bei geöffneter erster Kontaktstelle anliegt. Dieser Zuganschlag
ist im Überstrom- bzw. Kurzschlussfall als Festlager für die Gelenkachse wirksam.
[0010] Entsprechend einem wesentlichen Aspekt der Erfindung ist beim betriebsmäßigen Öffnen
der ersten Kontaktstelle die zweite Kontaktstelle stets geschlossen. Hierzu greift
in zweckmäßiger Ausgestaltung an der zweiten Kontaktstelle ein zweites Federelement
an, das den entsprechenden Bewegkontakt in dessen Schließstellung mit einer Federkraft
beaufschlagt. Die in Schließrichtung der zweiten Kontaktstelle wirkende Federkraft
ist vorzugsweise größer als die Zugkraft des ersten Federelementes. Um ein einfaches
und zuverlässiges Öffnen und Schließen der ersten Kontaktstelle im störungsfreien
Betriebsfall zu ermöglichen, ist an der zweiten Kontaktstelle ein Schwenk-oder Drehlager
gebildet. Hierzu weist der Bewegkontakt der zweiten Kontaktstelle eine gewölbte oder
halbkugelförmige Kontaktfläche aufweist.
[0011] In einer bevorzugten Weiterbildung ist der zwischen der Gelenkachse und dem Bewegkontakt
der ersten Kontaktstelle gebildete Hebelarm länger als der entlang der Kontaktbrücke
gegenüberliegende, zwischen der Gelenkachse und dem Bewegkontakt der zweiten Kontaktstelle
gebildete Hebelarm.
[0012] Der Festkontakt der jeweiligen Kontaktstelle ist an einem dem zugeordneten Bewegkontakt
zugewandten Schienenschenkel einer Stromschiene angeordnet, die beispielsweise U-förmig
ausgebildet ist. Mittels der Stromschiene, insbesondere aufgrund deren Formgebung,
wird an zumindest einer Kontaktstelle, bevorzugt jedoch an beiden Kontaktstellen,
eine Umkehrung der Stromrichtung innerhalb der Stromschienen bewirkt. Dies führt im
Überstrom- bzw. Kurzschlussfall an der jeweiligen Kontaktstelle zu einer dynamischen
Strom- und Magnetkraft mit abstoßender Wirkung zum den entsprechenden Bewegkontakt
tragenden Hebelarm der Kontaktbrücke. Das auf die zweite Kontaktstelle wirkende Federelement
ist dabei derart bemessen, dass dessen Feder- oder Rückstellkraft kleiner ist als
die im Überstrom- bzw. Kurzschlussfall auftretenden dynamischen Kräfte.
[0013] Bei einer aufgrund dieser dynamischen Kräfte bedingten Auslösung der Schutzfunktion
des Kontaktsystems schlägt die Gelenkachse am Zuganschlag der Bahnführung an. In Folge
dessen entsteht für die Gelenkachse ein Festlager, um welches die Kontaktbrücke automatisch
in Öffnungsrichtung der Kontaktstellen verschwenkt.
[0014] Das Kontaktsystem eignet sich besonders für ein- und mehrpolige, in Wechselstromnetzen
eingesetzte Schaltgeräte oder Kompakt-Leistungsschalter mit Nennströmen von beispielsweise
10 A bis 2500 A sowie mit hohen Abschaltleistungen von 20 kA und höherer Leistung.
Dabei ist dem Öffnungsbereich jeder Kontaktstelle eine Löschkammer zugeordnet.
[0015] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand einer Zeichnung näher
erläutert. Darin zeigen:
- FIG 1
- schematisch innerhalb eines Leistungsschalters ein Kontaktsystem mit unterschiedlichen
Schaltpositionen einer Kontaktbrücke an zwei Kontaktstellen,
- FIG 2
- das Kontaktsystem im Betriebsfall mit geschlossenen Kontaktstellen,
- FIG 3
- das Kontaktsystem im Betriebsfall mit einer geöffneten und einer geschlossenen Kontaktstelle,
- FIG 4
- das Kontaktsystem im Kurzschlussfall mit sich öffnenden Kontaktstellen, und
- FIG 5
- das Kontaktsystem im Kurzschlussfall mit vollständig geöffneten Kontaktstellen.
[0016] Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen
versehen.
[0017] FIG 1 zeigt ein Schalt- und/oder Schutzgerät, beispielsweise einen modular aufgebauten
Kompakt-Leistungsschalter 1, mit einem Kontaktsystem 2, dass über einen Schalthebel
3 mit einem Schaltschloss 4 gekoppelt ist. Über das Schaltschloss 4 kann in nicht
näher dargestellter Art und Weise mittels eines Betätigungshebels oder einer Schaltwippe
das Kontaktsystem 2 zum Schließen und Öffnen eines nur ansatzweise dargestellten Strompfades
5 manuell betätigt werden. Der Leistungsschalter 2 umfasst des Weiteren eine Auslöseeinheit
6.
[0018] Der Strompfad 5 führt innerhalb des Kontaktsystems 2 an eine Stromschiene 7 einer
ersten Kontaktstelle K1 und gegenüberliegend an eine weitere Stromschiene 8 einer
zweiten Kontaktstelle K2. Im Öffnungsbereich der beiden Kontaktstellen K1 und K2 ist
jeweils eine aus so genannten Löschplatten gebildete Löschkammer 9 bzw. 10 vorgesehen.
Die beiden Stromschienen 7 und 8 sind jeweils U-förmig unter Bildung eines der jeweiligen
Kontaktstellen K1, K2 zugewandten ersten Schienenschenkels 7a,8a und eines der jeweiligen
Kontaktstelle K1, K2 abgewandten Schienenschenkels 7b bzw. 8b U-förmig gebogen. Der
der jeweiligen Kontaktstelle K1, K2 zugewandte Schienenschenkel 7a bzw. 8a trägt außenseitig
jeweils einen Festkontakt 11a, 12a der Kontaktstelle K1 bzw. K2. Der dieser Kontaktstelle
K1, K2 jeweils zugeordnete Bewegkontakt 11b, 12b ist jeweils an einem Brückenende
13 bzw. 14 einer Kontaktbrücke 15 des Kontaktsystems 2 gehalten.
[0019] Die Kontaktbrücke 15 weist im Bereich zwischen den beiden Bewegkontakten 11b und
12b eine Gelenkachse 16 auf. Diese ist entlang einer Bahnführung 17 geführt, die als
langlochartige Ausnehmung in den Schalthebel 3 im Bereich dessen der Kontaktbrücke
15 zugewandten Hebelende 18 eingebracht ist.
[0020] In FIG 1 ist die Kontaktbrücke 15 mit durchgezogener Linie im geschlossenen Betriebsfall
dargestellt, bei dem sowohl die erste Kontaktstelle K1 als auch die zweite Kontaktstelle
K2 geschlossen ist. Strichliniert dargestellt ist die Kontaktbrücke 15 einerseits
im normalen Betriebsfall bei geöffneter Kontaktstelle K1 und geschlossener Kontaktstelle
K2 sowie andererseits im Kurzschlussfall bei geöffneter Kontaktstelle K1 sowie geöffneter
Kontaktstelle K2. Je nach Stellung oder Position der Kontaktbrücke 15 befindet sich
der Schalthebel 3 in unterschiedlichen Verschiebepositionen entlang der nachfolgend
auch als Verschieberichtung bezeichneten Öffnungs-bzw. Schließrichtung 19.
[0021] Diese unterschiedlichen Positionen, nämlich die Position P1 des Schalthebels 3 und
damit der Gelenkachse 16 für die geschlossene Stellung beider Kontaktstellen K1, K2
sowie die Position P2 des Schalthebels 3 bzw. der Gelenkachse 16 bei geöffneter Kontaktstelle
K1 und geschlossener Kontaktstelle K2 im normalen Betriebsfall ist in FIG 2 und 3
veranschaulicht.
[0022] Gemäß der Ausführungsform nach FIG 2 greift an der zweiten Kontaktstelle K2 am dieser
zugewandten Hebelarm 14 der Kontaktbrücke 15 auf der dem entsprechenden Bewegkontakt
12b gewandten Brückenseite ein im Ausführungsbeispiel als Druckfeder ausgeführtes
(zweites) Federelement 20 an. Ein weiteres (erstes) Federelement 21 ist mit dessen
Federenden einerseits am Schalthebel 3 und andererseits an der Gelenkachse 16 befestigt.
Dieses Federelement 21 wirkt in der in FIG 2 dargestellten geschlossenen Position
P1 der Kontaktbrücke 15 auf die mit dieser verbundene Gelenkachse 16 als Druckfeder.
In dieser Position P1 liegt die Gelenkachse 16 an einer als Druckanschlag wirksamen
Anlagekontur 22 der die Bahnführung bildenden Führungskulisse 17 an.
[0023] In der in FIG 3 dargestellten Position P2 der Gelenkachse 16 wirkt das Federelement
21 als Zugfeder. In dieser Position P2 liegt die Gelenkachse 16 an einer der Anlage-
oder Kulissenkontur 22 gegenüber liegenden und als Zuganschlag wirksamen Anlage- bzw.
Kulissenkontur 23 der Führungskulisse 17 an. Für die Öffnungs- bzw. Schließbewegung
der Kontaktbrücke 15 im Betriebsfall bildet die Kontaktstelle K2 ein Dreh- oder Schwenklager
für die Kontaktbrücke 15. Zur Unterstützung der dabei erfolgenden Dreh- bzw. Schwenkbewegung
der Kontaktbrücke 15 ist der Bewegkontakt 12b der zweiten Kontaktsstelle K2 im Bereich
dessen dem Festkontakt 12a zugewandten Kontaktfläche bogen- oder halbkugelförmig gewölbt
ausgebildet.
[0024] Die FIG 4 und 5 veranschaulichen die Kontaktöffnung beider Kontaktstellen K1 und
K2 im Kurzschluss- oder Überstromfall. Ein derartiger, im Vergleich zum normalen Betriebsfall
um ein Vielfaches höherer Kurschlussstrom bewirkt auf Grund der durch die U-förmige
Ausgestaltung der Stromschienen 7 und 8 erzeugten Umkehr der Stromrichtung - wie durch
die im Bereich der Stromschienen 7, 8 dargestellten Pfeile symbolisiert - an den Kontaktstellen
K1 und K2 entsprechende dynamische Kräfte F1, F2 in Öffnungsrichtung 19 der Bewegkontakte
11b bzw. 12b. Dabei öffnet zunächst die Kontaktstelle K1, in Folge dessen die Gelenkachse
16 entlang der Bahnführung 17 am Zuganschlag 23 anschlägt. In dieser Position P3 entsteht
somit ein Festlager für die Gelenkachse 16, um das die Kontaktbrücke 15 in Öffnungsrichtung
19 verschwenkt. Die dynamischen Kräfte F1, F2 überwinden dabei die Federkraft des
Federelementes 20 an der zweiten Kontaktstelle K2 mit der Folge, dass die Kontaktbrücke
15 unter gleichzeitiger Öffnung beider Kontaktstellen K1 und K2 in die vollständige
Offenposition verschwenkt.
[0025] Im Anschluss an die Abschaltung des Kurzschlusses schließt die zweite Kontaktstelle
K2 in Folge der Federkraft des als Druckfeder wirksamen Federelementes 20 selbstständig.
[0026] Zur Unterstützung der dynamischen Kräfte F1, F2 können die zwischen der ersten Kontaktstelle
K1 und der Gelenkachse 16 sowie zwischen dieser und der zweiten Kontaktstelle K2 gebildeten
Hebelarme H1 bzw. H2 der Kontaktbrücke 15 unterschiedlich lang ausgeführt sein. Bevorzugt
ist dabei der Hebelarm H1 länger als der Hebelarm H2.
[0027] Die an der Gelenkachse 16 und an der zweiten Kontaktstelle K2 angreifenden Federelemente
21 bzw. 20 stellen dabei in Verbindung mit der Kontaktbrücke 15 und deren Hebelarmen
H1 und H2 eine Hebelarmkonstruktion zur Kraftübertragung dar. Dieses Hebelarmsystem
oder diese Hebelarmkonstruktion ermöglicht zunächst die dauerhafte Schließstellung
einer der Kontaktstellen K1, K2 im Betriebsfall einerseits sowie die zuverlässige
Öffnung beider Kontaktstellen K1 und K2 im Kurzschlussfall.
[0028] Hierdurch ist ein Kontaktsystem 2 zur Realisierung einer Doppelunterbrechung der
Kontaktstellen K1, K2 im Kurzschlussfall sowie eine Einfachunterbrechung, insbesondere
der ersten Kontaktstellen K1, im Betriebsfall bereit gestellt.
[0029] Ein derartiges Kontaktsystem 1 eignet sich daher besonders für einen Kompakt-Leistungsschalter
1 zum Schalten sowie zur Überstromauslösung und damit zum Schutz leistungsstarker
Anlagenkomponenten, z. B. eines Motors. Mit einem derartigen Kontaktsystem 2 ausgerüstete
Leistungsschalter 1 eignet sich daher auch besonders zur Anbindung an weitere Anlagenkomponenten
innerhalb eines auch komplexen Energieverteilungssystems.
1. Kontaktsystem (2) zum Schließen und zum Öffnen eines Strompfades (5), mit einer um
eine Gelenkachse (16) schwenkbaren Kontaktbrücke (15) mit an gegenüberliegenden Brückenende
(13, 14) jeweils einem Bewegkontakt (11b, 12b), deren jeder mit einem diesem jeweils
zugeordneten Festkontakt (11a, 12a) eine Kontaktstelle (K1, K2) bildet, wobei die
Gelenkachse (16) in Öffnungsrichtung (19) der Kontaktstellen (K1, K2) entlang einer
Bahnführung (17) verschiebbar angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Gelenkachse (16) derart angeordnet ist, dass im Betriebsfall lediglich eine erste
Kontaktstelle (K1) öffnet, und dass im Überstrom- und/oder Kurzschlussfall beide Kontaktstellen
(K1, K2) öffnen.
2. Kontaktsystem (2) nach Anspruch 1, bei dem die Bahnführung (17) einen Druckanschlag
(22) aufweist, an dem die Gelenkachse (16) bei geschlossener erster Kontaktstelle
(K1) anliegt.
3. Kontaktsystem (2) nach Anspruch 1 oder 2, bei dem die Bahnführung (17) einen Zuganschlag
(23) aufweist, an dem die Gelenkachse (16) bei geöffneter erster Kontaktstelle (K1)
anliegt.
4. Kontaktsystem (2) nach Anspruch 3, bei dem der Zuganschlag (23) im Überstrom- bzw.
Kurzschlussfall als Festlager für die Gelenkachse (16) wirksam ist.
5. Kontaktsystem (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, mit einem mit der Kontaktbrücke
(15) über die Gelenkachse (16) gekoppelten und entlang der Bahnführung (17) verschiebbaren
Schalthebel (3).
6. Kontaktsystem (2) nach Anspruch 5, bei dem der Schalthebel (3) mit einem Schaltschloss
(4) gekoppelt ist.
7. Kontaktsystem (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, mit einem zum betriebsmäßigen
Schließen und zum betriebsmäßigen Öffnen der ersten Kontaktstelle (K1) auf die Gelenkachse
(16) als Druckfeder bzw. als Zugfeder wirkenden ersten Federelement (21).
8. Kontaktsystem (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, mit einem an der zweiten Kontaktstelle
(K2) wirksamen zweiten Federelement (20), dessen Federkraft den zugeordneten Bewegkontakt
(12b) in dessen Schließstellung beaufschlagt.
9. Kontaktsystem (2) nach Anspruch 8, bei dem die Federkraft des zweiten Federelementes
(20) größer bemessen ist als die Zugkraft des ersten Federelementes (21).
10. Kontaktsystem (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, bei dem der Bewegkontakt (12b)
der zweiten Kontaktstelle (K2) eine gewölbte Kontaktfläche () aufweist.
11. Kontaktsystem (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, bei dem dem Öffnungsbereich jeder
Kontaktstelle (K1, K2) eine Löschkammer (9, 10) zugeordnet ist
12. Kontaktsystem (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 11, bei dem zur Stromrichtungsumkehr
an der ersten und/oder zweiten Kontaktstelle (K1, K2) dessen Festkontakt (11a, 12a)
an einem dem zugeordneten Bewegkontakt (11b, 12b) zugewandten Schienenschenkel (7a,
8a) einer zumindest annähernd U-förmigen Stromschiene (7, 8) angeordnet ist.
13. Schaltgerät, insbesondere Leistungsschalter (1) oder Kompakt-Leistungsschalter, mit
einem Kontaktsystem (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 12.
1. Contact system (2) for closing and for opening a current path (5), having a contact
link (15) which can pivot about a hinge shaft (16) and in each case has a moving contact
(11b, 12b) at the opposite link end (13, 14), each of which forms a contact point
(K1, K2) with a stationary contact (11a, 12a) respectively associated with it, with
the hinge shaft (16) being arranged such that it can move along a path guide (17)
in the opening direction (19) of the contact points (K1, K2), characterized in that the hinge shaft (16) is arranged in such a way that only a first contact point (K1)
opens during operation, and in that both contact points (K1, K2) open in the event of an overcurrent and/or a short circuit.
2. Contact system (2) according to Claim 1, in which the path guide (17) has a pressure
stop (22) on which the hinge shaft (16) rests when the first contact point (K1) is
closed.
3. Contact system (2) according to Claim 1 or 2, in which the path guide (17) has a pulling
stop (23) on which the hinge shaft (16) rests when the first contact point (K1) is
open.
4. Contact system (2) according to Claim 3, in which the pulling stop (23) acts as a
stationary bearing for the hinge shaft (16) in the event of an overcurrent or a short
circuit.
5. Contact system (2) according to one of Claims 1 to 4, having a switching lever (3)
which can move along the path guide (17) and is coupled to the contact link (15) via
the hinge shaft (16).
6. Contact system (2) according to Claim 5, in which the switching lever (3) is coupled
to a switching latching mechanism (4).
7. Contact system (2) according to one of Claims 1 to 6, having a first spring element
(21), which acts as a compression spring or a tension spring on the hinge shaft (16)
for closing and for opening the first contact point (K1) during operation.
8. Contact system (2) according to one of Claims 1 to 7, having a second spring element
(20), which acts on the second contact point (K2) and whose spring force acts on the
associated moving contact (12b) in its closed position.
9. Contact system (2) according to Claim 8, in which the spring force of the second spring
element (20) is designed to be greater than the tension force of the first spring
element (21).
10. Contact system (2) according to one of Claims 1 to 9, in which the moving contact
(12b) of the second contact point (K2) has a curved contact surface ().
11. Contact system (2) according to one of Claims 1 to 10, in which the opening area of
each contact point (K1, K2) has an associated quenching chamber (9, 10).
12. Contact system (2) according to one of Claims 1 to 11, in which, in order to reverse
the current direction on the first and/or second contact point (K1, K2), its stationary
contact (11a, 12a) is arranged on a busbar limb (7a, 8a), which faces the associated
moving contact (11b, 12b), of an at least approximately U-shaped busbar (7, 8).
13. Switching device, in particular a circuit breaker (1) or compact circuit breaker,
having a contact system (2) according to one of Claims 1 to 12.
1. Système ( 2 ) de contact pour fermer et pour ouvrir un trajet ( 5 ) de courant, comprenant
un pont ( 15 ) de contact pouvant basculer autour d'un axe ( 16 ) d'articulation et
ayant à des extrémités ( 13, 14 ) opposés du pont respectivement un contact ( 11b,
12b ) mobile dont chacun forme avec un contact ( 11a, 12a ) fixe qui lui est respectivement
associé un point ( K1, K2 ) de contact, l'axe ( 16 ) d'articulation étant monté coulissant
dans la direction ( 19 ) d'ouverture des points ( K1, K2 ) de contact le long d'un
guidage ( 17 ) de trajet, caractérisé en ce que l'axe ( 16 ) d'articulation est disposé de manière à ce qu'en cas de fonctionnement
seul un premier point ( K1 ) de contact s'ouvre et en cas de surintensité et/ou de
court-circuit les deux points ( k1, K2 ) de contact s'ouvrent.
2. Système ( 2 ) de contact suivant la revendication 1, dans lequel le guidage ( 17 )
de trajet a une butée ( 22 ) à la compression, sur laquelle l'axe ( 16 ) d'articulation
s'applique lorsque le premier point de contact est fermé.
3. Système ( 2 ) de contact suivant la revendication 1 ou 2, dans lequel le guidage (
17 ) de trajet a une butée ( 23 ) à la traction, sur laquelle l'axe ( 16 ) d'articulation
s'applique lorsque le premier point de contact est ouvert.
4. Système ( 2 ) de contact suivant la revendication 3, dans lequel la butée ( 23 ) à
la traction est efficace dans le cas de surintensité ou de court-circuit comme palier
fixe pour l'axe ( 16 ) d'articulation.
5. Système ( 2 ) de contact suivant l'une des revendications 1 à 4, comprenant un levier
( 3 ) de commutation couplé au pont ( 15 ) de contact par l'axe ( 16 ) d'articulation
et pouvant se déplacer le long du guidage ( 17 ) de trajet.
6. Système ( 2 ) de contact suivant la revendication 5, dans lequel le levier ( 3 ) de
commutation est couplé à un verrou ( 4 ) de commutation.
7. Système ( 2 ) de contact suivant l'une des revendications 1 à 6, comprenant un premier
élément ( 21 ) de ressort agissant comme ressort de compression ou comme ressort de
traction sur l'axe ( 16 ) d'articulation pour la fermeture, conformément au fonctionnement,
et pour l'ouverture, conformément au fonctionnement, du premier point ( K1 ) de contact.
8. Système ( 2 ) de contact suivant l'une des revendications 1 à 7, comprenant un deuxième
élément ( 20 ) de ressort, qui agit sur le deuxième point ( K2 ) de contact et dont
la force élastique tend à mettre le contact ( 12 ) mobile associé en sa position de
fermeture.
9. Système ( 2 ) de contact suivant la revendication 8, dans lequel la force élastique
du deuxième élément ( 20 ) de ressort est plus grande que la force de traction du
premier élément ( 21 ) de ressort.
10. Système ( 2 ) de contact suivant l'une des revendications 1 à 9, dans lequel le contact
( 12 ) mobile du deuxième point ( K2 ) de contact a une surface de contact courbée.
11. Système ( 2 ) de contact suivant l'une des revendications 1 à 10, dans lequel une
chambre ( 9, 10 ) d'extinction est associée à la zone d'ouverture de chaque point
( K1, K2 ) de contact.
12. Système ( 2 ) de contact suivant l'une des revendications 1 à 11, dans lequel pour
l'inversion du sens du courant sur le premier et/ou le deuxième point ( K1, K2 ) de
contact, son contact ( 11a, 12a ) fixe est disposé sur une branche ( 7a, 8a ) d'une
barre ( 7, 8 ) de courant, au moins à peu près en forme de U, qui est tournée vers
le contact ( 11b, 12b ) mobile associé.
13. Appareil de commutation, notamment disjoncteur ( 1 ) ou disjoncteur compact, ayant
un système ( 2 ) de contact suivant l'une des revendications 1 à 12.
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