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EP 2 082 785 A2 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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29.07.2009 Patentblatt 2009/31 |
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Anmeldetag: 23.01.2009 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC):
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO
PL PT RO SE SI SK TR |
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Benannte Erstreckungsstaaten: |
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AL BA RS |
(30) |
Priorität: |
24.01.2008 DE 202008001045 U
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Anmelder: Grundke, Reinhold |
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84547 Emmerting (DE) |
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Erfinder: |
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- Grundke, Reinhold
84547 Emmerting (DE)
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Vertreter: Patentanwälte
Hofstetter, Schurack & Skora |
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Balanstrasse 57 81541 München 81541 München (DE) |
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(57) Die vorliegende Erfindung betrifft ein Löschmittel zum Löschen von durch entflammbare
Flüssigkeiten entstehenden Bränden, insbesondere großflächigen Bränden, wobei das
Mittel aus einem pulverförmigen Superabsorber besteht.
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Löschmittel zum Löschen von durch entflammbare
Flüssigkeiten entstehenden Bränden, insbesondere großflächigen Bränden.
[0002] Zum Löschen von durch entflammbare Flüssigkeiten entstehenden Bränden werden insbesondere
Pulverlöschmittel verwendet. Insbesondere werden drei Klassen von Pulverlöschmitteln
unterschieden, die sich je nach Zusammensetzung des Basismaterials voneinander unterscheiden.
So weisen so genannte BC-Pulver als Basismaterial Natrium- oder Kaliumhydrogencarbonat
oder Kaliumsulfat auf. Bei M-Pulvern besteht das Basismaterial aus Kalium- oder Natriumchlorid,
Boroxid oder Melamin. Schließlich enthalten so genannte ABC-Pulver unter anderem als
Basismaterial Ammoniumphosphat oder Ammoniumsulfat. Die Einordnung der einzelnen Pulverlöschmittel
erfolgt nach so genannten Brandklassen, die die wirksame Verwendung der einzelnen
Pulver definieren. Die genannten Pulver weisen dabei unterschiedliche Löschwirkungen
auf, wobei z. B. das M-Pulver durch ein Sintern bei erhöhten Temperaturen eine Kruste
ausbildet, die die Zuführung von Sauerstoff zum Brandherd unterbindet. Auch ABC-Pulver
unterbinden die Sauerstoffzufuhr zum Brandherd durch eine Art Glasurbildung bei höheren
Temperaturen. Schließlich wird durch das BC-Pulver die Verbrennungsreaktion durch
einen antikatalytischen Effekt gehemmt. Nachteilig an den bekannten Löschpulvern ist
jedoch, dass deren Löschwirkung bei von durch entflammbare Flüssigkeit entstandenen
Bränden, insbesondere bei großflächigen Bränden stark von den vorherrschenden Temperaturen
abhängt. Insbesondere bei sehr hohen Temperaturen ist bei der Verwendung von Pulvedöschmitteln
die Gefahr einer so genannten Rückzündung der entflammbaren Flüssigkeiten gegeben,
so dass üblicherweise Kühlmittel zum Brandherd bzw. zu den Pulverlöschmitteln gleichzeitig
zugegeben werden müssen. Des Weiteren bilden die Pulverlöschmittel mit den zu löschenden
Flüssigkeiten oftmals umweltschädliche bzw. umweltbelastende Stoffe aus, die nur schwer
und unter erheblichen Kosten entsorgbar sind. Die
DE 43 36 319 A1 offenbart ein Löschmittel, das sowohl als Trockenlöschmittel wie auch als Löschmittelzusatz
in Wasser verwendbar ist. Hauptbestandteile des Löschmittels sind neben Stoffen mit
großer Oberflächenstruktur in erster Linie pulverförmige, Hydrogele bildende Polymere.
Diese Polymere müssen aus einem hydrophilen Material bestehen, um als Löschmittelzusatz
in Wasser verwendet werden zu können. Dadurch ist dieses bekannte Löschmittel aber
nicht zum Löschen von durch entflammbare Flüssigkeiten entstehenden Bränden geeignet,
da der pulverförmige Superabsorber hierzu zumindest überwiegend hydrophob ausgebildet
sein muss, um Flüssigkeiten wie Benzin, Diesel und längerkettige Alkohole aufnehmen
zu können. Darüber hinaus weist das Löschmittels gemäß der
DE 43 36 319 A1 keinerlei Aufnahmekapazität für brennbare Flüssigkeiten auf, da es vor dem Löscheinsatz
mit der hundertfachen Menge Wasser vermischt wird. Auch in der
DE 10 2004 056 830 A1 ist ein Löschmittel beschrieben, welches mindestens ein wasserabsorbierendes Polymer
und mindestens ein Alkalisalz einer nicht polymeren gesättigten Carbonsäure als brandhemmendes
Salz umfasst. Das Löschmittel dient somit wiederum lediglich zur Herstellung von Hydrogelen
und erfordert damit die Verwendung hydrophiler Polymere, die nicht zum Löschen von
durch entflammbare Flüssigkeiten entstehenden Bränden geeignet sind. Auch die
EP 1 380 322 A1 offenbart lediglich die Verwendung von wasserlöslichen, Hydrogele bildenden Polymeren,
die somit ebenfalls nur als Löschmittelzusatz zu Wasser verwendbar sind.
[0003] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Löschmittel zum Löschen von
durch entflammbare Flüssigkeiten entstehenden Bränden, insbesondere großflächigen
Bränden bereitzustellen, welches ein schnelles, sicheres und umweltverträgliches Löschen
derartiger Brände gewährleistet.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe dient ein Löschmittel gemäß den Merkmalen des Anspruchs
1.
[0005] Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
[0006] Ein erfindungsgemäßes Löschmittel von zum Löschen von durch entflammbare Flüssigkeiten
entstehenden Bränden, insbesondere großflächigen Bränden, besteht aus einem pulverförmigen
Superabsorber. Insbesondere ist der Superabsorber ein Polyacrylat, wobei bevorzugterweise
ein Natriumpolyacrylat verwendet werden kann. Insbesondere ist das Polyacrylat, insbesondere
das Natriumpolyacrylat quervernetzt ausgebildet. Durch die Verwendung eines pulverförmigen
Superabsorbers ist ein schnelles, sicheres und umweltverträgliches Löschen von durch
entflammbare Flüssigkeiten entstehenden Bränden gewährleistet. Dies ist dadurch bedingt,
dass der pulverförmige Superabsorber die brennenden Flüssigkeiten sehr schnell aufnimmt
und somit dem Brand die Stoffzufuhr entzieht. Des Weiteren wird durch die Aufnahme
der brennenden Flüssigkeit in den Superabsorber die entflammbare Flüssigkeit von einer
weiteren Sauerstoffzufuhr abgeschnitten. Zudem verhindert der Superabsorber, dass
die entflammbare Flüssigkeit oder die durch die Hitzeeinwirkung entstehenden Reaktionsprodukte
z. B. in den Erdboden eindringen können und dort eine entsprechend umweltschädliche
Wirkung entfalten. Des Weiteren kann der Superabsorber mit der aufgenommenen entflammbaren
Flüssigkeit ohne Weiteres abgetragen und entsorgt werden. Da Superabsorber teilweise
bis zum 2000fachen des Eigengewichts an Flüssigkeit aufnehmen können ist ein sicheres
und insbesondere schnelles Löschen derartiger Brände gewährleistet.
[0007] Bei den brennbaren bzw. entflammbaren Flüssigkeiten kann es sich um Flüssigbrennstoffe,
wie z. B. Kerosin, Heizöl, Dieselöl oder Benzin handeln. Auch andere entflammbare
Flüssigkeiten, z. B. solche die Alkohole wie Ethanol, Methanol, Propanol und/oder
Butanol enthalten, können zuverlässig gelöscht werden.
[0008] Zwar sind Superabsorber zur Brandbekämpfung aus dem Stand der Technik bekannt, diese
werden jedoch immer als gelartige Mischung aus Wasser und Superabsorber eingesetzt.
Damit soll verhindert werden, dass das Wasser verdunstet. Gemäß der vorliegenden Erfindung
werden aber keine gequollenen Superabsorber sondern pulverförmige Superabsorber verwendet.
[0009] Das Superabsorberpulver kann Partikelgrößen von 50 bis 1000 µm aufweisen.
[0010] Verwendung findet ein wie im Vorhergehenden beschriebenes Löschmittel zum Löschen
von durch entflammbare Flüssigkeiten entstehenden Bränden, insbesondere großflächigen
Bränden.
1. Löschmittel zum Löschen von durch entflammbare Flüssigkeiten entstehenden Bränden,
insbesondere großflächigen Bränden,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Mittel aus einem pulverförmigen Superabsorber besteht.
2. Löschmittel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Superabsorber ein Polyacrylat, insbesondere ein Natriumpolyacrylat ist.
3. Löschmittel nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Polyacrylat, insbesondere Natriumpolyacrylat quervernetzt ist.
4. Löschmittel nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die entflammbaren Flüssigkeiten Flüssigbrennstoffe, insbesondere Kerosin, Heizöl,
Dieselöl oder Benzin, sind.
5. Löschmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die entflammbaren Flüssigkeiten Alkohole enthalten.
6. Verwendung eines Löschmittels nach einem der vorhergehenden Ansprüche zum Löschen
von durch entflammbare Flüssigkeiten entstehenden Bränden, insbesondere großflächigen
Bränden.
IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE
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