[0001] Die Erfindung betrifft eine Verpackung, einen Behälter mit zumindest einem Oberteil
und einem Unterteil, die in zumindest einem, bevorzugt in zwei Bereichen miteinander
verbunden sind und in diesen Bereichen Trennlinien aufweisen entsprechend dem Oberbegriff
des Anspruches 1. Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung eines
solchen Behälters im Zuge des Stanz- und Rillvorganges des Zuschnittes gemäß dem Oberbegriff
des Anspruches 4.
[0002] Derartige prismatische Behälter mit zumeist rechteckigem Grundriss werden benötigt,
um einerseits beim Transport von Gütern diese zu schützen und den Umschlag zu erleichtern
und andererseits nach dem Abtrennen des Oberteils vom Unterteil die am Unterteil verbleibenden
Waren samt dem Unterteil beispielsweise in ein Regal stellen und von dort anbieten
und verkaufen zu können, diese Verpackungen werden in der Verpackungsindustrie "Shelf
Ready Packaging" genannt. Auch bei herkömmlichen Transportverpackungen wird dadurch
die Entnahme erleichtert.
[0003] Hergestellt werden derartige Verpackungen auf speziellen Maschinen, auf denen die
beiden Teile in die richtige Position zueinander gebracht und in überlappenden Bereichen
miteinander verklebt werden. Sodann werden die seitlichen Enden der verbundenen Zuschnitte
entlang (später) vertikaler Kanten ebenfalls in überlappenden Bereichen miteinander
verbunden, meist verklebt (sogenannte "Fabrikskanten") und gelangen zusammengefaltet,
somit flach zum Befüller. Dieser richtet die Verpackungen auf, schließt die Bodenlaschen,
füllt die Verpackung, schließt den Oberteil im Deckelbereich passend ab und gibt die
gefüllte Verpackung zum Transport frei. An der Verkaufsstelle wird der Oberteil durch
Aufreißen entlang der erwähnten Schwächungslinien in den Verbindungsbereichen vom
Unterteil getrennt und entsorgt, der Unterteil wird samt den darauf befindlichen Waren
an den vorgesehenen Platz, beispielsweise ins Regal, gestellt und diese werden vom
Unterteil aus verkauft. Auf diese Weise wird das zeitraubende, umständliche und oft
fehlerhafte Nachfüllen der Regale wesentlich vereinfacht und beschleunigt.
[0004] Bei einer anderen Verpackungsart werden die Waren auf Tassen angeordnet und samt
diesen Tassen in Überverpackungen untergebracht, dies erfordert die an sich überflüssigen
Tassen und deren Handhabung und schließlich Entsorgung.
[0005] Verpackungen der erstgenannten Art, auf die sich die Erfindung bezieht und die zum
Teil mehr als die genannten beiden Teile aufweisen, sind aus den im Folgenden genannten
Druckschriften bekannt:
[0006] Die
US 5,332,088 A beschreibt einen dreiteiligen Bananenkarton, der aus einem Bodenteil, einem Mantelteil
und einem Deckelteil besteht, wobei der Mantelteil innerhalb des Bodenteils und innerhalb
des Deckelteils verläuft und eine Höhe aufweist, die der Summe der beiden Randteile
entspricht, sodass er die Seitenwände verstärkt und so die Tragfähigkeit des Kartons
erhöht. Nach erfolgtem Transport wird zuerst der Deckelteil entfernt und, nach Entnahme
einer entsprechenden Menge an Bananen, der Mantelteil, sodass die Ware immer gut zugänglich
ist. Durch den dreiteiligen Aufbau und den Verzicht auf Klebestellen wird den besonders
schweren und speziellen Umständen beim Transport, der Lagerung und im Verkauf der
Bananen Rechnung getragen. Insbesondere ein Transport einzelner dieser Behälter ist
wegen der Gefahr ihres Zerfalles und ihrer stets offenen Hand- bzw. Lüftungsöffnungen
nicht möglich.
[0007] Die
EP 1 818 268 A offenbart eine zweiteilige Verpackung der eingangs genannten Art, bei der jeweils
ein Streifen Oberteile bzw. Unterteile der Seitenwände bildet, an denen Laschen zur
Ausbildung des Bodens bzw. der Decke angeordnet sind. Die beiden Streifen werden in
einer komplexen Positionier- und Klebevorrichtung miteinander verbunden (verklebt),
anschließend werden die Fabrikskanten miteinander verbunden und so ein auffaltbarer
Behälter geschaffen. Die Positionier- und Klebevorrichtung erfordert Investitionen
in Höhe von über einer Million Euro und darüber hinaus permanent erheblichen Platz
im Produktionsbereich. Beim Verkäufer werden die beiden Streifen in den Bereichen,
in denen sie miteinander verbunden sind, entlang von Schwächungslinien abgetrennt,
wodurch der Oberteil einfach abgenommen werden kann.
[0008] Eine Variante einer solchen Verpackung, die aus nur einem Kartonzuschnitt besteht,
ist aus der
EP 1 072 523 A bekannt, aber anders aufgebaut: Der Zuschnitt besteht aus einem langen Streifen,
der den Boden, eine erste Seitenwand, die Decke und die zweite Seitenwand in dieser
Richtung bildet, während seitliche Laschen die beiden verbliebenen Seitenwände ausbilden.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind diese aus den Laschen gebildeten Seitenwände
nicht vollständig geschlossen, doch ist eine entsprechende Vergrößerung der Laschen
nicht ausgeschlossen. Schwächungslinien sind in den beiden einstückig ausgebildeten
Seitenwänden durchgehend parallel zur Bodenfläche, vorgesehen, sodass der Bodenteil
vom Deckelteil symmetrisch oder, wie im dargestellten Ausführungsbeispiel, asymmetrisch
abgetrennt werden kann. Nachteilig dabei ist, dass bei der üblichen flachen Anlieferung
des Zuschnittes verschiedene komplexe Klebe- und Faltvorgänge beim Befüller vorgenommen
werden müssen.
[0009] Aus der
EP 1 060 998 A ist ein einteiliger Zuschnitt bekannt, der nach einem komplexen Faltmanöver eine
Lasche ausbildet, von der aus ein zumindest teilweises Öffnen des Behälters durch
Abtrennung von Seitenwänden möglich ist. Auch diese Verpackung erfordert beim Befüller
ein komplexes Falt- und Klebemanöver, das immer unerwünscht und in vielen Fällen unmöglich
vorzunehmen ist.
[0010] Aus der
EP 0 908 391 A ist eine mehrteilige Verpackung mit konischer bzw. Pyramidenstumpf-Form bekannt,
die zufolge ihrer Mehrteiligkeit komplex herzustellen ist.
[0011] Es ist im Vergleich zu dem bekannten Stand der Technik Aufgabe und Ziel der Erfindung
eine einstückige Verpackung anzugeben, die flach zum Befüller geliefert wird, dort
einfach aufzuklappen, zu füllen und zu verschließen ist und die beim Verkäufer der
eingefüllten Waren leicht und einfach so zu teilen ist, dass die enthaltenen Waren
gut sichtbar und leicht zugänglich sind.
[0012] Erfindungsgemäß erreicht man diese Ziele in Übereinstimmung mit dem kennzeichnenden
Teil des Anspruches 1 dadurch, dass bei einem auffaltbaren Karton, bei dem die Bodenfläche
und die Deckfläche durch überlappende Laschen der Mantelflächen gebildet werden, die
Mantelflächen umlaufend durch eine Folge von Trennschnitten und Schwächungslinien
in einen oberen und einen unteren Teil getrennt sind.
[0013] Durch diese Maßnahme erreicht man es, dass der Zuschnitt im flachen Zustand, nämlich
mit bereits Verbundenen (verklebten) Enden der Mantelflächen (Fabrikskanten) auffaltbar
angeliefert wird und dass, wie bei derartigen Zuschnitten üblich, der Boden und/oder
die Deckfläche jede gewünschte Form aufweisen kann, wie fast stoßend, stoßend, teilweise
überlappt, voll überlappt, als Kuvertboden, als Blitzboden, mit verschiedenen Einsteckverbindungen
und/oder sogenannten Verriegelungen. Darüberhinaus sind alle aus dem Stand der Technik
bekannten Ausgestaltungen anwendbar, ohne die dafür benötigten Werkzeuge oder Maschinen
ändern zu müssen. Nach dem Auffalten und Schließen des Bodens wird die Verpackung
befüllt und die Deckfläche in Abhängigkeit von ihrer Ausbildung geschlossen und die
Verpackung ist transportbereit. An der Verkaufsstelle werden die Schwächungslinien
händisch gelöst und die beiden Verpackungsteile trennen sich voneinander, da sie nur
im Bereich der Schwächungslinien miteinander verbunden sind, in den anderen Bereichen
bzw. Abschnitten liegen bereits von Anfang an Durchtrennungen vor.
[0014] Um dies bei einem einstückigen Zuschnitt zu erreichen, und zu einer mechanisch stabilen
Ausbildung zu kommen, wird der Zuschnitt vor dem Herstellung der Fabrikskanten (Verbinden
der endständigen Seitenwandteile des Zuschnittes) im Bereich der Schwächungslinien
einer Zick-Zack-Faltung um jeweils 180° unterworfen, sodass die Seitenflächen zumindest
über einen Teil ihrer Höhe in doppelter Stärke und im Bereich der Schwächungslinien,
wo die Faltung erfolgt, in dreifacher Stärke vorliegen. Durch den beim anschließenden
Verbinden (Verkleben) der freien Seitenwandenden erreichten Reibschluss und gegebenenfalls
durch entsprechende Anbringung von Grifflaschen oder Öffnungen, in den Bereichen in
denen der Bodenteil erfassbar ist, erreicht man eine ausreichende mechanische Stabilität,
die, wenn bestimmte Umstände dies erfordern, durch das Anbringen von Klebepunkten
zwischen den Seitenwandteilen noch erhöht werden kann. Es ist darauf hinzuweisen,
dass all diese Tätigkeiten beim Hersteller der Verpackung erfolgen und so beim Befüller
keinerlei Beeinträchtigung darstellen. Diese Faltung kann in Übereinstimmung mit dem
kennzeichnenden Teil der Ansprüche 4 und 5 erfolgen.
[0015] Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt
bzw. zeigen
die Fig. 1 einen erfindungsgemäßen Kartonzuschnitt und
die Fig. 2 bis 4 Varianten.
[0016] Die Fig. 1 zeigt einen erfindungsgemäß ausgebildeten Kartonzuschnitt 1 für einen
Behälter in Form eines rechteckigen Quaders. Der Kartonzuschnitt 1 weist untere Seitenflächen
11, 12, 13, 14 und 15 auf. Diese Seitenflächen sind von den jeweils benachbarten Seitenflächen
nur durch Biegelinien 2 getrennt. Die unteren Seitenflächen 11 bis 15, die so, wie
dargestellt, fluchtend zueinander angeordnet sind, weisen an ihrer einen gemeinsamen
Längsseite eine durchgehende Biegelinie 4 auf, durch die Bodenlaschen 41, 42, 43,
44 und 45 von den jeweiligen unteren Seitenteilen 11, 12, 13, 14 und 15 abbiegbar
aber einstückig und voneinander durch Einschnitte getrennt, ausgebildet sind.
[0017] Am anderen, im späteren Gebrauch oben befindlichen Rand 19 der unteren Seitenteile
11 bis 15, ist ein durchgehender Trennbereich 3 vorgesehen. Dieser Trennbereich 3
besteht aus mehreren einzelnen Schnittlinien bzw. Schwächungslinien und Biegelinien
und stellt so die lösbare Verbindung zu oberen Seitenteilen 21, 22, 23, 24 und 25
her. Diese oberen Seitenteile 21 bis 25 fluchten im Wesentlichen (die Unterschiede
dienen nur zum Ausgleich der Wandstärken) mit den entsprechenden unteren Seitenteilen
11 bis 15.
[0018] Der Trennbereich 3 besteht aus drei Durchtrennungen 5 und zwei, die Seitenteile 12
und 22 bzw. 14 und 24 verbindenden Laschen 6 und 7, die im dargestellten Ausführungsbeispiel
leicht unterschiedlich voneinander ausgebildet sind, da sie auf der "Vorderseite"
durch die größere Lasche 6 den Blick auf die Ware besser freigeben als auf der "Rückseite"
mit der kleineren Lasche 7.
[0019] Die Lasche 6 beginnt einerseits im Bereich der unteren Seitenfläche 12 bei der Trennlinie
5 mit einer Schwächungslinie 16, die schräg zur Trennlinie 5 verläuft, einer daran
anschließenden durchtrennten Linie 26 und einer daran anschließenden Schwächungslinie
16, die symmetrisch zur erstgenannten Schwächungslinie 16 verläuft. Im Bereich der
oberen Seitenfläche 22 weist die Lasche 6 ausgehend jeweils von der hier abgewinkelten
Trennungslinie 5 zwei Schwächungslinien 36 auf. Diese enden im Bereich einer Biegelinie
8, durch die von den oberen Seitenteilen 21 bis 25 Decklaschen 31 bis 25 abbiegbar
ausgebildet sind, völlig analog zum Verhältnis zwischen den unteren Seitenflächen
11 bis 15 mit ihren Bodenlaschen 41 bis 45.
[0020] Die Lasche 7 ist, abgesehen von der etwas geänderten Geometrie, völlig analog zur
Lasche 6 ausgebildet und verfügt über Schwächungslinien 17, 37 und eine mit der Schnittlinie
26 nicht notwendigerweise fluchtende Schnittlinie 27 parallel zur Trennlinie 5.
[0021] Beide Laschen 6 und 7 weisen jeweils eine fluchtende Biegelinie 9 im Bereich der
unteren Seitenflächen 12, 14 und eine fluchtende Biegelinie 10 im Bereich der oberen
Seitenflächen 22, 24 auf, deren Wirkung und Benutzung weiter unten erläutert wird.
[0022] Schließlich sind im Bereich der Laschen 6 und 7 noch halbkreisförmige bzw. kreisförmige
Ausschnitte 18, deren Bedeutung ebenfalls weiter unten erläutert wird, vorgesehen.
[0023] Die Herstellung und Konfektionierung erfolgt folgendermaßen: Der oben beschriebene
Zuschnitt 1 bewegt sich nach seiner Herstellung, bei dem der Umriss und die Löcher
ausgestanzt werden und die Biegelinien und Schwächungslinien angebracht werden, in
Richtung des Pfeils F auf der Herstellungsstraße, üblicherweise auf Bändern (nicht
dargestellt), die im Abstand voneinander in Richtung des Pfeils F verlaufen. Im Zuge
dieser Bewegung wird nun der Unterteil des Zuschnittes, umfassend die Bereiche 11
bis 15 und 41 bis 45 durch Anschläge, die zwischen den Bändern und normal zu deren
Ebene (Zeichenebene) beweglich sind, angehalten bzw. verlangsamt. Gleichzeitig wird
das in Bewegungsrichtung gesehen hintere Ende des Unterteils des Behälters (Abschnitte
11, 33 und 15) im Bereich der Durchtrennung 5 angehoben, während gleichzeitig der
vordere Teil des Behälteroberteils (Abschnitte 21, 23 und 25) im Bereich der Durchtrennung
5 niedergehalten werden, wodurch im Bereich der beiden Laschen 6, 7 die vorgesehene
Biegung entlang der Biegelinien 9, 10 erfolgt und die Kante 19 des Unterteils des
kommenden Kartons über die Kante 20 des Oberteils des Behälters gelangt. Nach wie
vor sind die beiden Teile miteinander durch die beiden Laschen 6, 7 verbunden, wobei
das Material des Zuschnittes 1 durch die beiden Biegelinien 9, 10 in einem kleinen
Bereich in dreifacher Stärke vorliegt.
[0024] Nach diesem Ineinanderschieben der beiden noch immer verbundenen Behälterteile erfolgt
die Biegung um die Biegelinien 2, sodass es möglich wird, die jeweiligen äußeren Randbereiche
38, 39 der Abschnitte 11-15, 21-25, 31-35 und 41-45 (Fabrikskante) miteinander zu
verkleben oder auf andere Weise: Heften, Klammern, etc. miteinander zu verbinden.
Nachdem dies geschehen ist, ist aus dem Zuschnitt 1 ein völlig normal aufzufaltender
Behälter entstanden, dessen Boden im dargestellten Ausführungsbeispiel gemäß Fig.
1 durch Umfalten der Lappen 41-45 und Fixieren, beispielsweise mittels eines Klebebandes,
gebildet und gesichert wird. Hier ist es, wie eingangs erwähnt, möglich, so wie bei
allen anderen aus dem Stand der Technik bekannten, auffaltbaren Behältern einen sogenannten
Blitzboden (Fig. 3) vorzusehen, ebenso wie es möglich ist, statt des dargestellten
Deckbereiches, gebildet aus den Lappen 31-35 einen Kuvertdeckel wie in Fig. 4 oder
ähnliches vorzusehen.
[0025] Nach dem Befüllen und Verschießen des Behälters ist dieser auf übliche Weise zu transportieren
und zu handhaben, beim Einschlichten ins Regal (oder einer anderen Darbietung) ist
es nur notwendig, die Schwächungslinien 16, 17, 36, 37 aufzureißen, wodurch die beiden
einzigen Verbindungen zwischen dem Oberteil und dem Unterteil der Verpackung getrennt
sind und der Oberteil abgenommen werden kann. Der Unterteil weist als oberen Rand
die Schnittkante 19, ursprünglich ein Rand des Trennbereiches 3, auf, und stellt somit
eine saubere und auch optisch ansprechende Begrenzung der Verpackung dar. Im Bereich
der beiden Abschnitte 12, 14 wird diese geradlinige Begrenzung durch die Schnittkante
19 durch die abgetrennten Laschenbereiche 6, 7 entlang der Schwächungslinien 16, 17
und der Schnitte 26, 27 unterbrochen, die so gebildete Vertiefung des Randes erlaubt
ein leichtes Zugreifen auf die im Behälter befindlichen Waren und zeigt auch deren
Verpackung deutlich.
[0026] Im in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Seitenwände (11-15) des Unterteiles
des Behälters 1 relativ hoch ausgebildet, was insbesondere dann vorteilhaft ist, wenn
beispielsweise lose Säckchen oder dergleichen transportiert und dargeboten werden
sollen, da dann auch bei vollem Behälter ein sicherer Halt für die Ware gegeben ist.
Wenn beispielsweise steife, einzeln verpackte Güter in dem Behälter transportiert
werden, kann es aus Werbegründen günstiger sein, den Unterteil des Behälters zumindest
stellenweise niedriger auszubilden, dazu ist es beispielsweise nur notwendig die Laschen
6, 7 tiefer, bis nahe zum Bereich der Biegelinie 4, heranzuführen. In anderen Fällen
kann es, wie in Fig. 2 dargestellt, vorteilhaft sein, die Höhe des unteren Bereichs,
das ist der Abstand zwischen der Biegelinie 4 und der Oberkante 19, kleiner als in
Fig. 1 dargestellt auszubilden und dafür gegebenenfalls die Höhe des Oberteils, entsprechend
dem Abstand zwischen der Biegelinie 8 und dem unteren Rand 20, größer zu wählen. Dies
sind in Kenntnis der Erfindung einfache Ausgestaltungen, die dem Entwickler und Projektanten
auf dem Gebiete von Verpackungen in Kenntnis der Erfindung leicht möglich sind.
[0027] Als Material für die erfindungsgemäße Verpackung eignen sich alle auf dem Gebiete
der Faltschachteln üblichen Materialien, üblicherweise ist die Wellpappe in der durch
das Volumen, die zu transportierende Masse und die anderen Anforderungen gegebenen
mechanischen Qualität vom sogenannten "Feinstwell" (einlagige Wellpappe in dünnster
Ausbildung) bis hin zu stabilen, zweifachen Lagen. Da der Unterteil des Behälters
auch im Geschäft, beispielsweise im Regal, als Darbietungspalette bzw. Packung verwendet
wird, wird zumindest dieser Bereich der Verpackung zumeist bedruckt und optisch ansprechend
ausgebildet sein.
[0028] Ein Vergleich des erfindungsgemäßen Behälters mit den vorbekannten, aus mehreren
Teilen zusammengefügten Behältern zeigt, dass die Investitionskosten für die Anbringung
der oben erläuterten, zumeist pneumatisch oder mittels elektrischer Stellmotoren betriebener
Stössel, die den Vorderteil des Zuschnittes stoppen oder verlangsamen und den Bereich
des Zuschnittes nahe der Durchtrennung 5 einerseits anheben andererseits niederhalten,
nur wenige Prozente an Investitionskosten von den Vorrichtungen ausmacht, die gemäß
dem Stand der Technik zwei Einzelzuschnitte miteinander verkleben. Auch der Platzbedarf
ist deutlich verringert und es entfällt jedwedes Hantieren mit Halbzeug.
[0029] Dazu kommt, dass durch die Anordnung aller maß- und lagebestimmenden Elemente auf
einem einzigen Zuschnitt eine geometrische Genauigkeit erhalten wird, wie sie beim
Verkleben mehrerer getrennter Teile auch mit großem Aufwand nicht zuverlässig zu erreichen
ist. Es muss dazu darauf hingewiesen werden, dass durch Papierstaub und Abrieb bei
den Führungen und Anschlägen der Klebemaschinen, die ja in unmittelbarer Nähe der
Herstellung der Zuschnitte angeordnet sind, immer wieder Probleme durch angelagerte
Papierstückchen und dergleichen auftreten.
[0030] Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte und beschriebene Ausführungsbeispiel
beschränkt, sondern kann verschiedentlich abgewandelt werden. So kann die Lage des
Zuschnittes 1 gegenüber dem Pfeil F um 180° verdreht sein, wodurch erreicht wird,
dass der Oberteil innerhalb des Unterteils zu liegen kommt. Es kann die Durchtrennung
5 in Richtung des Pfeils F eine andere Form und/oder Ausdehnung erhalten, bedeutsam
kann dies im Zuge des Überlappungsvorganges sein, da sichergestellt sein muss, dass
der Zuschnitt, der ja eine endliche Dicke aufweist, beim Anheben und beim Falten um
die Faltlinien 9, 10 nicht an den benachbarten Kanten 19, 20 hängen bleibt. Die ausgestanzten
Halbkreise bzw. Kreise 18 dienen je nach ihrer Größe für einzelne Finger oder eine
ganze Hand als Hilfe beim Ergreifen des Behälters und als Ansatzpunkt für das Abtrennen
der Laschen 6, 7 beim Entfernen des oberen Bereiches und können daher jede dazu geeignete
Form und Größe aufweisen. Dass die Laschen 6, 7 selbst andere Form und Größe aufweisen
können ist aus dem Vergleich der Figuren deutlich ersichtlich, wie sich dies auf die
Sichtbarkeit der verpackten Waren auswirkt, wurde bereits weiter oben erläutert. Das
Material des Zuschnittes 1 kann für Spezialfälle mit Wasser abweisenden Mitteln imprägniert
oder solchen Schichten überzogen sein, kann ganz oder teilweise bedruckt und dazu
mit den entsprechenden Druckvorlacken oder Folien überzogen sein und dergleichen mehr.
[0031] Es ist auch nicht notwendig, dass der Behälter rechteckigen Grundriss aufweist, er
kann auch insbesondere sechseckig oder achteckig ausgebildet sein. Speziell in diesen
Fällen können mehr als zwei, insbesondere drei oder vier Laschen 6, 7, vorgesehen
werden, die insbesondere dann auch untereinander identisch ausgebildet sein können.
[0032] Der Begriff "einstückig" der im Zusammenhang mit dem Zuschnitt 1 verschiedentlich
verwendet wird, betrifft den Zusammenhalt der Mantelteile 11-15 und 21-25 vermittels
der Verbindungslaschen 6, 7. Dadurch werden die erfindungsgemäßen Vorteile erreicht,
ob weitere Teile des Behälters einstückig am Zuschnitt ausgebildet sind oder passend
mit ihm verbunden sind, spielt für den Kern der Erfindung nur eine untergeordnete
Rolle, da die geometrische Genauigkeit des fertigen Behälters und die einfache Herstellung
davon nicht betroffen sind.
1. Behälter mit zumindest einem Oberteil und einem Unterteil, die in zumindest einem,
bevorzugt in zwei Bereichen durch Verbindungslaschen (6, 7) miteinander verbunden
sind und in diesen Bereichen Schwächungslinien (16, 36; 17, 37) aufweisen, dadurch gekennzeichnet, dass er aus einem einstückigen Zuschnitt (1) besteht und auffaltbar ist, dass die Bodenfläche
und die Deckfläche durch überlappende Laschen (41-45; 31-35) der Mantelflächen (11-15;
21-25) gebildet sind, und dass die Mantelflächen umlaufend durch eine Folge von Trennschnitten
(5, 26, 27) und Schwächungslinien (16, 36), in einen oberen Teil (21-25) und einen
unteren Teil (11-15) gegliedert sind.
2. Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungslaschen (6, 7) dreilagig durch Umbiegen um Biegelinien (9, 10) ausgebildet
sind.
3. Behälter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die endständigen Bereiche (38, 39) der Seitenteile (11,15; 21,25) und der Boden-
und Decklaschen (41,45; 31,35) miteinander verbunden, bevorzugt verklebt, sind.
4. Verfahren zur Herstellung eines auffaltbaren, prismatischen Behälters aus einem Zuschnitt
(1) mit zumindest einem Oberteil und einem von ihm durch eine Folge von Trennschnitten
(5, 26, 27) und Schwächungslinien (16, 36) unterscheidbaren Unterteil, die in zumindest
einem, bevorzugt in zwei Bereichen durch Verbindungslaschen (6, 7), die Biegelinien
(9, 10), die normal zu den Prismenkanten verlaufen, aufweisen, miteinander verbunden
sind, dadurch gekennzeichnet, dass der Zuschnitt um diese Biegelinien (9, 10) um jeweils 180° Zick-Zack gefaltet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Faltung im Zuge der Herstellung des Zuschnittes auf den Förderbändern dadurch erfolgt, dass die in Richtung des Pfeils (F) voraus laufende Umrisskante des Zuschnittes
abgebremst wird, dass der zugehörige voraus laufende Mantelteil an seiner nachlaufenden
Seite angehoben und der nachlaufende Mantelteil auf die kontinuierlich weiter laufenden
Förderbänder gedrückt wird, sodass die Faltung um die Biegelinien (9, 10) erfolgt,
und dass anschließend die voraus laufende Umrisskante des Zuschnittes wieder freigegeben
wird.