[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Frachtcontainer, insbesondere einen standardisierten
See- bzw. Lastkraftwagencontainer, zur Lagerung und zum Transport von fließfähigen
Gütern, wobei der Frachtcontainer ein Innenvolumen aufweist, und einen geschlossenen,
füll- und entleerbaren Folientank enthält, der in befülltem Zustand das Innenvolumen
bis zu einer vorbestimmten maximalen Füllhöhe ausfüllt.
[0002] Derartige Frachtcontainer, insbesondere standardisierte See- bzw. Lastkraftwagencontainer,
sogenannte ISO-Container, sind bekannt und werden als Behälter zur Lagerung und zum
Transport von geeigneten Wirtschaftsgütern eingesetzt. Insbesondere im Bereich der
Schiffstransporte und der Güterlagerung werden derartige Container eingesetzt. Die
Bedeutung von ISO-Containern ergibt sich vor allem aus dem Schließen der Transportkette
über Land und Wasser ohne Umladen einzelner Gebinde in Häfen und Bahnhöfen.
[0003] Frachtcontainer existieren in den verschiedensten Größen und Varianten, sind aber
häufig genormt. Insbesondere weisen derartig genormte Container eine quaderförmige
Grundform auf und haben standardisierte Längsabmessungen von 20 Fuß (6,096 m) bzw.
40 Fuß (12,192 m). Im Gegensatz zu Tankcontainern, bei denen ein im Wesentlichen zylinderförmiger
Metalltank von einem den Abmessungen von ISO-Containern entsprechenden Rahmen umgeben
ist, enthält ein herkömmlicher Frachtcontainer ein im Wesentlichen quaderförmiges,
geschlossenes Innenvolumen, das durch vollflächige Wandungen gebildet wird.
[0004] Grundsätzlich können mit herkömmlichen Frachtcontainern eine Vielzahl von Warenarten
transportiert bzw. gelagert werden. Bei einigen Waren bzw. Gütern ist es jedoch erforderlich,
dass diese während der Lagerung bzw. während des Transportes eine gewisse Mindesttemperatur
aufweisen bzw. eine gegebene Maximaltemperatur nicht überschreiten. Dies ist beispielsweise
bei pflanzlichen Ölen, z.B. Rapsöl oder Palmöl der Fall, die eine vorgegebene Schmelzpunkttemperatur
(der Schmelzpunkt von Palmöl liegt je nach Zusammensetzung beispielsweise zwischen
ca. 30 und 40 Grad Celsius) während des Transportes bzw. der Lagerung nicht unterschreiten
dürfen.
[0005] Derartige Flüssigkeiten bzw. fließfähige Güter, wie etwa Getreide, werden seit jüngerer
Zeit nicht nur in Tankcontainern, sondern auch in herkömmlichen Frachtcontainern transportiert.
Dafür wird innerhalb des Frachtcontainers ein aus einem flexiblen Material, beispielsweise
flexiblen Kunststoff oder Ähnlichem bestehendes Behältnis angeordnet, in dem die Flüssigkeit
aufgenommen werden kann. Die auch als Flextanks bekannten Folientanks werden nicht
nur bei zu transportierenden Frachtcontainern eingesetzt, sondern neuerdings auch
zur stationären, dauerhaften Lagerung von Flüssigkeiten bzw. fließfähigen Gütern.
[0006] Hierbei besteht unter anderem das Problem, die gewünschten Mindest- bzw. Maximaltemperaturen
einzuhalten. Diesem Problem widmet sich die
DE 20 2007 005 493 U1, die einen Frachtcontainer gemäß des Oberbegriffs des Anspruchs 1 der vorliegenden
Erfindung beschreibt.
[0007] Es ist problematisch an den bekannten Frachtcontainern, die einen geschlossenen,
füll- und entleerbaren Folientank enthalten, dass die Verwendung von Folientanks ein
relativ hohes Risiko von Leckage mit sich bringt. Besonders beim Befüllen der Folientanks,
insbesondere bei Betankung durch Tankkraftwagen mittels Druckgas, kann eingebrachtes
oder gebildetes Gas einen derart hohen Druck im Folientank erzeugen, dass es zum Bersten
oder zu Leckagen kommen kann.
[0008] Um die Umwelt vor Leckagen des Folientanks zu schützen, ist es bekannt, dass Frachtcontainer
durch Einbau von Boden- und Seitenblechen und einer öffnungsseitigen vorderen Spundwand,
dem sogenannten Bycut, als flüssigkeitsdichte Wanne ausgebildet werden. Dabei müssen
die Bleche flüssigkeitsdicht miteinander verschweißt werden. Dies hat allerdings den
Nachteil, dass der Frachtcontainer erheblich teurer, schwerer und wartungsunfreundlicher
wird. Besonders bei beheizbaren oder klimatisierten Frachtcontainern besteht das Problem,
dass die Heiz- bzw. Kühleinrichtung einerseits einfach zu warten sein soll und andererseits
vor eventuellem Austritt von Flüssigkeit bzw. fließfähigem Gut geschützt werden soll.
[0009] Darüber hinaus unterliegt der Folientank bei der Befüllung, Entleerung oder beim
Transport einer ständigen Bewegung im Sinne von Entfaltung und Zusammenfaltung. Hierdurch
treten fortwährend Knickfaltungen, Reibungen und ggf. Verklemmungen bzw. Verspannungen
der Folienhaut auf, die zur Beschädigung des Tanks führen können. Hierbei können auch
die Reibungen mit den Wandungen des Frachtcontainers ein Problem darstellen.
[0010] Ausgehend von den zuvorgenannten Problemen bekannter Frachtcontainer liegt der vorliegenden
Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Frachtcontainer, insbesondere einen standardisierten
See- bzw. Lastkraftwagencontainer, zur Lagerung und zum Transport von fließfähigen
Gütern bereitzustellen, der in verbesserter Art und Weise sowohl die Umwelt als auch
den Frachtcontainer selbst samt seiner eingebauten Einrichtungen vor Leckage eines
Folientanks schützt.
[0011] Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 der vorliegenden
Erfindung in Verbindung mit dessen Oberbegriff gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen
sind durch die abhängigen Ansprüche 2 bis 15 erfasst.
[0012] Der erfindungsgemäße Frachtcontainer weist ein Innenvolumen auf und enthält einen
geschlossenen, füll- und entleerbaren Folientank, der in vollständig befülltem Zustand
das Innenvolumen bis zu einer vorbestimmten maximalen Füllhöhe im Wesentlichen ausfüllt,
und ist dadurch gekennzeichnet, dass er einen oberseitig offenen Foliensack enthält,
der im Bereich seiner Oberkante am Frachtcontainer befestigt ist, sodass die Oberkante
des Foliensacks oberhalb der vorbestimmten maximalen Füllhöhe liegt und der Foliensack
eine Wanne bildet, innerhalb derer der Folientank angeordnet ist.
[0013] Das durch den Folientank zu füllende Innenvolumen ist vorteilhafterweise quaderförmig
und kann als ein Teil des Innenraums des Frachtcontainers durch den Boden, die Wandungen
und beispielsweise eine öffnungsseitige, vordere Spundwand, den sogenannten Bycut,
in Form einer Wanne ausgebildet sein. Der Boden, die Wandungen, der Bycut und ggf.
auch die Decke des Frachtcontainers können innenseitig jeweils mit wärmeisolierendem
Material versehen sein. Darüber hinaus können Heiz- bzw. Kühleinrichtungen oder Messtechnik
Teil der Begrenzung des Innenvolumens sein.
[0014] Der erfindungsgemäße, oberseitig offene Foliensack hat den Effekt, dass der Folientank
vor direktem Kontakt mit dem Frachtcontainer oder dessen Einrichtungen geschützt wird.
Er bildet somit für die Flüssigkeit bzw. das fließfähige Gut eine zweite schützende
Haut, die im Falle einer Leckage des Folientanks eine auslaufsichere Wanne bilden
kann, um die Umwelt und den Frachtcontainer selbst samt seiner eingebauten Einrichtungen
vor austretender Flüssigkeit bzw. austretendem fließfähigen Gut zu schützen. Der Einbau
des vorteilhafterweise faltbaren Foliensacks ist besonders einfach und günstig. Es
bestehen keine besonders hohen Anforderungen an das Material des Foliensacks, da dieser
selbst im Gegensatz zum Folientank nur relativ geringen Kräften und wenig Bewegungen
ausgesetzt ist. Er kann jedoch zur erhöhten Sicherheit aus dem gleichen Material wie
der Folientank bestehen, z.B. aus einer reiß- und stichfesten Kunststofffolie. Dies
hat den Vorteil, dass die Gefahr von Leckagen durch Reibungen zwischen Folientank
und Foliensack minimiert ist. Außerdem wiegt der erfindungsgemäße, oberseitig offene
Foliensack viel weniger als eine Blechwanne und stellt eine besonders kostengünstige
Lösung dafür dar, eine auslaufsichere Wanne zu bilden, sodass ein kostenaufwändiges,
flüssigkeitsdichtes Auskleiden des Frachtcontainers mit Blechen erspart werden kann.
Um ein Höchstmaß an Sicherheit zu gewährleisten, können Folientank und/oder Foliensack
ihrerseits doppelwandig und ggf. mit zwischengelagerten Flüssigkeitdetektoren ausgebildet
sein. Ferner können Flüssigkeitsdetektoren als Teil eines Systems zur Leckanzeige
zwischen dem Folientank und dem Foliensack oder außerhalb des Foliensacks angeordnet
sein. Da sich austretende Flüssigkeit im unteren Bereich des Frachtcontainers sammelt,
ist es sinnvoll, Flüssigkeitsdetektoren vorrangig in der Nähe der unterseitigen Folientankfläche
bzw. der unterseitigen Foliensackfläche anzuordnen.
[0015] Vorzugsweise ist der Foliensack im Bereich seiner Oberkante umlaufend kontinuierlich
oder punktuell an den Wandungen des Frachtcontainers befestigt. Die Wandungen des
Frachtcontainers können umlaufend in bestimmten Abständen Haken, Ösen oder Augen aufweisen,
durch die beispielsweise ein Seil gezogen werden kann, an dem der vorteilhafterweise
im Bereich der Oberkante mit Ösen, Laschen oder Kanälen versehene Foliensack mittels
Haken, Schlaufen oder Ringen aufgehängt wird. Es können aber auch andere Möglichkeiten
der Befestigung gewählt werden. Die dadurch entstehende auslaufsichere Wanne bietet
einen Schutz vor Flüssigkeit bzw. fließfähigem Gut, das aus dem Folientank ausläuft.
[0016] Es kann für bestimmte Anwendungen von Vorteil sein, wenn der Foliensack verschließbar
ausgestaltet ist, sodass beispielsweise ein Bersten des Folientanks nicht dazu führt,
dass der Folientankinhalt oberhalb der Oberkante des Foliensacks austritt. Der Foliensack
kann dafür Verschlusslappen aufweisen, die miteinander verschweißt, verpresst, vernäht
oder in anderer Art und Weise verbunden werden, um einen oberseitigen Auslaufschutz
zu erhalten.
[0017] Eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Frachtcontainers weist ein
Füllstandserfassungssystem auf. Des Weiteren ist es vorteilhaft, wenn der Folientank
an seiner oberseitigen Folientankfläche mindestens eine Anschlussstelle für Geräte
oder Anschlussleitungen und ggf. mindestens eine Be- und Entlüftungsöffnung aufweist.
Die Ausgestaltung des Füllstandserfassungssystems hängt dabei im Wesentlichen davon
ab, wie der Folientank eingesetzt wird.
[0018] In der vorliegenden Erfindung können insbesondere zwei verschiedene Ausführungsformen
des Frachtcontainers zum Einsatz kommen. Zum einen kann es vorteilhaft sein, wenn
der Folientank derart umlaufend kontinuierlich oder punktuell an den Wandungen befestigt
ist, dass sich die oberseitige Folientankfläche aufspannt und oberhalb der bestimmten
maximalen Füllhöhe liegt. Dadurch ist die oberseitige Folientankfläche fixiert, sodass
der Folientank unabhängig vom Füllstand des Inhalts eine relativ gleichbleibende Ausdehnung
und Position beibehält. Dies kann insbesondere von Vorteil sein, wenn bedingt feste
Einbauten in den Folientankinhalt getaucht werden sollen, wie zum Beispiel Rohre,
Pumpen, Rührwerke, Mischer oder Messtechnik. Außerdem müssen sämtliche Anbindungen,
z.B. zur Befüllung und Entnahme des Folientankinhalts, nicht flexibel ausgestaltet
sein, sondern können fest im Frachtcontainer positioniert sein. Dies verringert im
Übrigen die Gefahr von Knicken, Verspannungen und Verklemmungen, die im Bereich der
Anschlussstellen am Folientankfläche zur Beschädigung des Folientanks oder der angeschlossenen
Technik führen können. Bei dieser Ausführungsform kann eine ausreichende Be- und Entlüftung
des Folientanks bedeutsam sein. Damit der Tankinhalt nicht über Kondensation in die
Umhausung des Frachtcontainers gelangen kann, ist es vorteilhaft, wenn ein Entlüftungsrohr
von der oberseitigen Be- und Entlüftungsöffnung nach außen führt.
[0019] Bei einer zweiten Ausführungsform des Frachtcontainers ist der Folientank befestigungsfrei
innerhalb des Foliensacks angeordnet, sodass sich die oberseitige Folientankfläche
durch ein Befüllen des Folientanks aufspannt und deren vertikale Position dem aktuellen
Füllstand entspricht. Im Gegensatz zur vorhergehenden Ausführungsform ist die oberseitige
Folientankfläche nicht fixiert und die Ausdehnung und Position des Folientanks hängt
vom Füllstand des Inhalts ab. Der Anteil an Luft und Gas im Folientank ist relativ
gering, sodass die Ausdehnung des Folientanks im Wesentlichen dem Volumen des Inhalts
entspricht. Die oberseitige Folientankfläche hebt und senkt sich also innerhalb der
von dem Foliensack gebildeten Wanne entsprechend seinem Füllstand. Dies kann insbesondere
dann von Vorteil sein, wenn eine Be- und Entlüftung des Folientanks unerwünscht ist.
Der Einsatz bedingt fester Einbauten, wie zum Beispiel Rohre, Pumpen, Rührwerke, Mischer
oder Messtechnik, die in den Folientankinhalt getaucht werden sollen, ist allerdings
in dieser Ausführungsform vergleichsweise schwieriger zu realisieren. Außerdem müssen
sämtliche oberseitigen Anbindungen, z.B. zur Befüllung und Entnahme des Folientankinhalts,
flexibel ausgestaltet sein, damit sie der sich hebenden und senkenden oberseitigen
Folientankfläche folgen können. Damit dies nicht zu Knicken, Verspannungen und Verklemmungen
führt, die im Bereich der Anschlussstellen an der Folientankfläche zur Beschädigung
des Folientanks oder der angeschlossenen Technik führen können, können geeignete Vorkehrungen
getroffen werden, die im weiter Folgenden näher beschrieben sind. Im Übrigen stellt
in dieser Ausführungsform die Füllstandserfassung eine besondere Herausforderung dar,
da der Folientankinhalt von der Folientankhaut im Wesentlichen vollständig umschlossen
ist und der Füllstand nicht unmittelbar im Folientankinhalt gemessen werden kann.
[0020] Für diese Ausführungsform des sich hebenden und senkenden Folientanks ergibt sich
also die Aufgabe, ein Füllstandserfassungssystem bereitzustellen, das ohne unmittelbaren
Kontakt mit dem Folientankinhalt den Füllstand erfasst.
[0021] Zur Lösung dieser Aufgabe weist das Füllstandserfassungssystem einen Bewegungsaufnehmer
auf, der in vertikaler Richtung begrenzt beweglich zumindest teilweise im Innenvolumen
des Frachtcontainers angebracht ist und eine unterseitig horizontal ausgedehnte Anlagefläche
aufweist, sodass der aktuelle Füllstand aus der vertikalen Position des Bewegungsaufnehmers
bei Anlage der oberseitigen Folientankfläche mit der Anlagefläche ermittelbar ist.
Es wird also durch die sich hebende und senkende oberseitige Folientankfläche eine
mechanische Kraft auf einen sich zumindest teilweise im Innenvolumen befindlichen
und trotz horizontaler Verschiebungen nicht zum Verkippen neigenden Bewegungsaufnehmer
ausgeübt. Bei Anlage der oberseitigen Folientankfläche mit der unterseitigen Anlagefläche
folgt der Bewegungsaufnehmer dem Heben oder Senken des Folientanks und kann somit
ein Signal zur Füllstandserfassung abgeben. Der Bewegungsaufnehmer kann zumindest
teilweise so im Innenvolumen des Frachtcontainers angebracht sein, dass er über eine
gewisse Strecke dem Heben oder Senken des Folientanks folgt und beispielsweise über
eine Seilaufhängung, elektronisch oder durch kabellose Kommunikation eine Information
über den Füllstand abgibt. Alternativ könnte der Bewegungsaufnehmer nur im Bereich
der vorbestimmten maximalen Füllhöhe angebracht sein und lediglich ein Füllstandssignal
abgeben, wenn sich der Folientank in der Nähe der maximalen Befüllung befindet.
[0022] Der Bewegungsaufnehmer ist vorteilhafterweise mit einer unterseitig horizontal ausgedehnten
Anlagefläche versehen, die bei Anlage der oberseitigen Folientankfläche nicht zu einer
Beschädigung des Folientanks führt. Es sollte daher eine spitze, punktuelle oder scharfe
Anlagefläche vermieden werden. Ein bevorzugter Bewegungsaufnehmer weist einen sich
kegelförmig nach unten hin aufweitenden Schirm auf, der eine ring- oder kreisförmige
unterseitige Anlagefläche bildet, die zur Anlage mit der oberseitigen Folientankfläche
dient. Dadurch ist die Füllstandserfassung nicht punktuell beschränkt, was wegen der
möglichen Wellenbildung auf der oberseitigen Folientankfläche zu Ungenauigkeiten führen
könnte, sondern auf die flächige ring- oder kreisförmige unterseitige Anlagefläche
verteilt. Dadurch wird also nicht nur der Folientank geschützt, sondern auch die Anpresskraft
pro Fläche bei Anlage mit der oberseitigen Folientankfläche minimiert, sodass bei
Anlage die Folientankfläche möglichst wenig nachgibt und der Bewegungsaufnehmer möglichst
schnell dem Heben und Senken folgt. Im Übrigen stellt sie so ausgestaltete unterseitige
Anlagefläche eine stabile Standfläche für den Bewegungsaufnehmer auf der oberseitigen
Folientankfläche dar, sodass eine Verkippung vermieden wird.
[0023] Beispielsweise zum Zweck einer Überfüllungswarnung könnte das Füllstandserfassungssystem
auch einen Auslöser aufweisen. Solch ein Auslöser könnte eine Lichtschranke, ein Druckknopf,
ein Seilzug oder ein Hebel sein, der durch die vertikale Ausdehnung des Folientanks
ausgelöst wird.
[0024] Wie bereits oben erwähnt, müssen sämtliche oberseitigen Anbindungen, z.B. zur Befüllung
und Entnahme des Folientankinhalts, flexibel ausgestaltet sein, damit sie der sich
hebenden und senkenden oberseitigen Folientankfläche folgen können. Vorzugsweise weist
der Frachtcontainer mindestens eine flexible Anschlussleitung auf, die die mindestens
eine Anschlussstelle an der oberseitigen Folientankfläche mit mindestens einem außen
liegenden Anschluss am Frachtcontainer verbindet.
[0025] Damit es beim Heben und Senken des Folientanks nicht zu Knikken, Verspannungen und
Verklemmungen kommt, die im Bereich der Anschlussstellen an der Folientankfläche zur
Beschädigung des Folientanks oder der angeschlossenen Technik führen können, kann
der Frachtcontainer ein Aufhängesystem aufweisen, wobei mindestens eine flexible Anschlussleitung
derart mit dem Aufhängesystem verbunden ist, dass das Gewicht der Anschlussleitung
und der Anschlussstelle bei jedem Füllstand nur teilweise oder gar nicht auf der oberseitigen
Folientankfläche lastet. Dadurch können flexible Anschlussleitung der Folientankfläche
folgen, ohne auf diese starke Kräfte auszuüben und dadurch den Folientank zu strapazieren.
[0026] Dabei ist es vorteilhaft, wenn das Aufhängesystem mindestens einen Seilzug aufweist,
der an mindestens einer Anschlussleitung befestigt ist, über mindestens eine oberhalb
der bestimmten maximalen Füllhöhe an einer Wandung oder der Decke angebrachten Umlenkrolle
geführt ist und einer angreifenden, äußeren mechanischen Zugkraft ausgesetzt ist,
die über den Seilzug in Form einer Hubkraft auf die Anschlussleitung übertragen wird.
Die angreifende, äußere mechanische Zugkraft kann durch Gewichte, durch Federkraft
oder andere elastische Rückstellkräfte bewirkt werden und den Seilzug bei jedem Füllstand
gespannt halten.
[0027] Zum Zwecke der horizontalen Sicherung weist das Aufhängesystem vorzugsweise mindestens
drei Seilzüge auf, die an der mindestens einen Anschlussleitung befestigt sind und
sternförmig entgegengesetzte horizontale Kraftkomponenten auf die Anschlussleitung
ausüben, sodass diese in horizontaler Bewegungsrichtung gesichert ist. Diese Seilzüge
können gleichzeitig der Gewichtsentlastung dienen, wenn sie sternförmig auseinanderlaufend
schräg nach oben durch den Innenraum des Frachtcontainers gespannt sind und die Umlenkrollen
im Bereich der oberen Kanten des Frachtcontainers angebracht sind.
[0028] Vorzugsweise weist der erfindungsgemäße Frachtcontainer ein Temperaturerfassungssystem
auf, das vorzugsweise einen Temperatursensor aufweist, der auf der oberseitigen Folientankfläche
aufliegt und oberseitig wärmeisoliert in einer Tasche gehalten wird. Damit kann eine
Temperaturmessung durchgeführt werden, die nicht unmittelbar im Kontakt mit dem Folientankinhalt
stattfindet und dennoch weitgehend unabhängig von der Außentemperatur ist.
[0029] Durch das Temperaturerfassungssystem kann eine vorzugsweise vorhandene Heiz- oder
Kühleinrichtung geregelt werden, sodass der Folientankinhalt bei einer bestimmten
Temperatur gelagert oder transportiert werden kann. Für diesem Zweck ist es sinnvoll,
wenn der Boden, die Wandungen und/oder die Decke des Frachtcontainers wärmeisoliert
ausgestaltet sind.
[0030] Es wird an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass mit dieser Erfindung ein zuvor
beschriebener Folientank erfasst ist, der zur Verwendung in einem Frachtcontainer,
insbesondere einem Frachtcontainer gemäß einem der Ansprüche 1 bis 15, geeignet und
vorgesehen ist.
[0031] Des weiteren ist mit dieser Erfindung ein Foliensack erfasst, der zur Verwendung
in einem Frachtcontainer gemäß einem der Ansprüche 1 bis 15 geeignet ist, wobei der
Foliensack oberseitig offen, faltbar und im Bereich der Oberkante des Foliensacks
an den Wandungen eines Frachtcontainers anbringbar ist.
[0032] Darüber hinaus ist mit dieser Erfindung ein Füllstandserfassungssystem erfasst, das
zur Verwendung in einem Frachtcontainer gemäß einem der Ansprüche 1 bis 15 geeignet
ist, wobei das Füllstandserfassungssystem einen Bewegungsaufnehmer aufweist, der in
vertikaler Richtung begrenzt beweglich zumindest teilweise im Innenvolumen des Frachtcontainers
angebracht ist und eine unterseitig horizontal ausgedehnte Anlagefläche aufweist,
sodass der aktuelle Füllstand aus der vertikalen Position des Bewegungsaufnehmers
bei Anlage der oberseitigen Folientankfläche mit der Anlagefläche ermittelbar ist.
[0033] Im Folgenden wird die vorliegende Erfindung anhand der Zeichnungen 1 bis 5b erläutert,
die lediglich vorteilhafte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Frachtcontainers
zeigen.
[0034] Figur 1 zeigt eine schematische Vorderansicht einer ersten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Frachtcontainers.
[0035] Figur 2 zeigt eine schematische Vorderansicht einer zweiten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Frachtcontainers.
[0036] Figur 3a zeigt eine schematische Detailansicht eines vorteilhaften Füllstandserfassungssystems.
[0037] Figur 3b zeigt eine schematische Seitenansicht eines vorteilhaften Füllstandserfassungssystems
mit Auslöser.
[0038] Figur 4 zeigt eine schematische Detailansicht eines vorteilhaften Temperaturerfassungssystems.
[0039] Figur 5a zeigt eine schematische, perspektivische Ansicht eines vorteilhaften Aufhängesystems
für die Anschlussleitungen.
[0040] Figur 5b zeigt eine schematische, Draufsicht des vorteilhaften Aufhängesystems für
die Anschlussleitungen aus Fig. 5a.
[0041] In Figur 1 ist ein standardisierter See- bzw. Lastkraftwagenfrachtcontainer 1 zur
Lagerung und zum Transport von Flüssigkeiten gezeigt. Die umgebenden Wandungen des
Frachtcontainers 1 bilden eine Umhausung 3, die ein Innenvolumen aufweist, in dem
die Flüssigkeit gelagert oder transportiert werden soll. Die Umhausung 3 dient der
statischen Lastaufnahme und dem Schutz vor äußeren Einflüssen sowie zum einfachen
und sicheren Transport. An den seitlichen Wandungen 5, 7 weist die Umhausung 3 Befestigungsmöglichkeiten
9 auf, die in Form von Augen, U-Bögen, Haken oder Ösen ausgestaltet sein können. Diese
Befestigungsmöglichkeiten 9 sind umlaufend an den seitlichen Wandungen 5, 7, sowie
an der Rückwand und dem vorderseitigen Bycut (beide nicht sichtbar) oder darüber angeordnet,
sodass ein Foliensack 11 im Bereich seiner Oberkante 13 umlaufend befestigt ist. Der
Foliensack 11 ist oberseitig offen und erstreckt sich in Form einer flüssigkeitsdichten
Wanne entlang der Wandungen 5, 7, sowie an der Rückwand und dem vorderseitigen Bycut
und über den Boden 15. Innerhalb des Foliensacks 11 ist ein zum Foliensack 11 im Wesentlichen
formgleicher, jedoch oberseitig geschlossener Folientank 17 angeordnet, der das Innenvolumen
der von dem Foliensack 11 gebildeten Wanne im Wesentlichen füllt. Sowohl Foliensack
11 als auch Folientank 17 legen sich aufgrund des Füllstandsdrucks an die umgebende
Umhausung 3 an. Der Folientank 17 ist derart umlaufend an den Befestigungsmöglichkeiten
9 der Umhausung 3 befestigt, sodass sich eine oberseitige Folientankfläche 19 aufspannt.
Die oberseitige Folientankfläche 19 kann auch durch eine oder mehrere Haltevorrichtungen
20 in Form von Seilen, Stangen oder sonstigen Haltungen an der Decke der Umhausung
3 befestigt werden.
[0042] Unabhängig vom Füllstand des Folientankinhalts 21 nimmt der Folientank 17 eine gleichbleibende
Position und Ausdehnung im Innenvolumen an. Der Folientank 17 kann maximal bis zur
oberseitigen Folientankfläche 19 gefüllt werden, sodass eine vorbestimmte maximale
Füllhöhe unterhalb der oberseitigen Folientankfläche 19 liegen muss. Damit aus einem
Leck am Folientank 17 auslaufende Flüssigkeit immer durch den Foliensack 11 aufgefangen
werden kann, liegt die Oberkante 13 des Foliensacks 11 vorzugsweise oberhalb der oberseitigen
Folientankfläche 19. Damit ist gleichzeitig sichergestellt, dass die Oberkante 13
des Foliensacks 11 oberhalb einer vorbestimmten maximalen Füllhöhe liegt. Sie kann
jedoch auch, wenn die vorgesehene maximaler Füllhöhe unterhalb der oberseitigen Folientankfläche
19 liegt, auch auf gleicher Höhe oder unterhalb der oberseitigen Folientankfläche
19 angeordnet sein, solange sichergestellt ist, dass die Oberkante 13 des Foliensacks
11 oberhalb einer vorbestimmten maximalen Füllhöhe liegt.
[0043] Der Folientank 17 weist an seiner oberseitigen Folientankfläche 19 eine Mehrzahl
von Anschlussstellen aus Kunststoff oder Metall für Geräte oder Anschlussleitungen
auf. Die Anschlussstellen sind vorteilhafterweise normiert und durch Spann-, Quetsch
oder Schweißverbindungen mit der oberseitigen Folientankfläche 19 verbunden. Durch
die Anschlussstellen ist in dieser Ausführungsform des Frachtcontainers 1 eine Entnahmeleitung
23, eine Befüllungsleitung 25, ein Rührwerk 27 samt Motor 28, eine Heiz- oder Kühleinrichtung
29 und eine Tauchpumpe 31 mit dem Folientankinhalt 21 verbunden. Darüber hinaus weist
die oberseitige Folientankfläche 19 eine Be- und Entlüftungsöffnung 33 auf. Damit
der Folientankinhalt 21 nicht über Kondensation in die Umhausung 3 des Frachtcontainers
1 gelangen kann, ist ein Entlüftungsrohr 35 vorgesehen, das von der oberseitigen Be-
und Entlüftungsöffnung 33 nach außen führt. Die Entnahmeleitung 23, das Rührwerk 27,
die Heiz- oder Kühleinrichtung 29 und die Tauchpumpe 31 sind hier von oben durch die
Anschlussstellen in den Folientankinhalt 21 eingetaucht. Dabei ist durch entsprechenden
Abstand zum Folientank 17 sichergestellt, dass die Geräte nicht die Haut des Folientanks
17 verletzen. Im Falle der Entnahmeleitung 23 und der Tauchpumpe 31 ist eine möglichst
tief gelegene Position vorteilhaft, damit der Folientank 17 möglichst restfrei entleert
werden kann. Daher ist beispielsweise durch entsprechende seitliche Eintrittsöffnungen
am Ende der Entnahmeleitung 23 oder an der Tauchpumpe 31 dafür Sorge zu tragen, dass
die Haut des Folientanks 17 nicht angesaugt wird.
[0044] Der in Figur 1 gezeigte Frachtcontainer 1 weist außerdem eine Bodenheizung bzw. -kühlung
36 auf. Des weiteren ist zwischen der Entnahmeleitung 23 und der Befüllungsleitung
25 eine Umlauf-Heiz- oder Kühleinrichtung 37 geschaltet, die beispielsweise in Form
eines Wärmetauschers elektrisch oder mittels eines Fluids wärmt oder kühlt. Ferner
weist der Frachtcontainer 1 eine Ventilationseinrichtung 39 und eine Filtereinheit
41 auf, damit Schimmel- oder Geruchsbildung oder sonstige Beeinträchtigungen der Atmosphäre
innerhalb des Frachtcontainers 1 vermieden werden. Außerdem ist eine Umluftheizung
42 zur Temperierung der Raumluft in der Umhausung 3 vorgesehen, um insbesondere die
in der Umhausung 3 befindlichen Leitungen zu temperieren und die darin befindliche
Flüssigkeit fließfähig zu halten.
[0045] In der dargestellten Ausführungsform des Frachtcontainers 1 kann eine Anschlussstelle
43 auch mittels einer Verbindungsleitung 45 in Form eines Schlauchs, einer Tülle oder
eines Rohrs mit Abstand zum Folientank 17 liegen und außerhalb der Umhausung 3 liegen.
[0046] Figur 2 zeigt eine schematische Vorderansicht einer zweiten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Frachtcontainers 1, wobei der Folientank 17 befestigungsfrei innerhalb des Foliensacks
11 angeordnet ist, sodass sich die oberseitige Folientankfläche 19 durch ein Befüllen
des Folientanks aufspannt und deren vertikale Position dem aktuellen Füllstand entspricht.
Wie in Figur 1 sind an den seitlichen Wandungen 5, 7 der Umhausung 3 Befestigungsmöglichkeiten
9 angeordnet, die in Form von Augen, U-Bögen, Haken oder Ösen ausgestaltet sein können.
Diese Befestigungsmöglichkeiten 9 sind umlaufend an den seitlichen Wandungen 5, 7,
sowie an der Rückwand und dem vorderseitigen Bycut (beide nicht sichtbar) oder drüber
angeordnet, sodass der Foliensack 11 im Bereich seiner Oberkante 13 umlaufend befestigt
ist. Der Foliensack 11 ist hierbei an einem umlaufenden Seil (nicht gezeigt) aufgehängt,
das an den Befestigungsmöglichkeiten 9 befestigt ist. Bei entsprechender Passgenauigkeit
könnte der Foliensack 11 auch direkt an den Befestigungsmöglichkeiten 9 befestigt
sein.
[0047] Des weiteren zeigt Figur 2 ein Füllstandserfassungssystem 47, das einen Bewegungsaufnehmer
49 aufweist, der in vertikaler Richtung begrenzt beweglich zumindest teilweise im
Innenvolumen des Frachtcontainers 1 angebracht ist und eine unterseitig horizontal
ausgedehnte Anlagefläche 51 aufweist, sodass der aktuelle Füllstand aus der vertikalen
Position des Bewegungsaufnehmers 49 bei Anlage der oberseitigen Folientankfläche 19
mit der Anlagefläche 51 ermittelbar ist. In der dargestellten Form ist der Bewegungsaufnehmer
49 nur im Bereich der vorbestimmten maximalen Füllhöhe beweglich, sodass nur für einen
Füllstand in diesem Bereich eine Füllstandserfassung möglich ist. In dieser Ausgestaltung
kann das Füllstandserfassungssystem 47 beispielsweise als Überfüllungswarnsystem dienen.
[0048] Die Funktionsweise eines bevorzugten Füllstandserfassungssystems 47 ist in Figur
3a näher dargestellt. Das Füllstandserfassungssystem 47 weist einen stationären Bestandteil
auf, der über eine Haltevorrichtung 50 von oben in das Innenvolumen des Frachtcontainers
1 ragt. Als Teil des stationären Bestandteils weist das bevorzugte Füllstandserfassungssystems
47 im unteren Bereich der Haltevorrichtung 50 einen Aufnahmebereich 52 für einen begrenzt
in vertikaler Richtung beweglichen Bewegungsaufnehmer 49 auf. Der Bewegungsaufnehmer
49 enthält im oberen Bereich einem Schaltkörper 55, der relativ zum Aufnahmebereich
52 vertikal beweglich ist und durch eine Vertikalbewegung ein Schaltsignal auslösen
kann. Nach unten ist die Bewegung des Schaltkörpers 55 durch einen Anschlag 57 in
Form eines radial abstehenden Flansches begrenzt, der als Teil des stationären Bestandteils
den Aufnahmebereich 52 nach unten hin abschließt. Vom Schaltkörper 55 erstreckt sich
als Teil des Bewegungsaufnehmers 49 kegelförmig nach unten aufweitend ein Anlagekörper
59, der eine unterseitige ring- oder kreisförmige Anlagefläche 51 bildet. Das Füllstandserfassungssystems
47 ist so angebracht, dass die Anlagefläche 51 unterhalb der vorbestimmten maximalen
Füllhöhe liegt, sodass bei entsprechend hohem Füllstand die oberseitige Folientankfläche
19 zur Anlage mit der Anlagefläche 51 kommen kann. Hebt sich die oberseitigen Folientankfläche
19 bei Anlage an der Anlagefläche 51, so wird der Bewegungsaufnehmers 49, d.h. der
Anlagekörper 59 und der Schaltkörper 55, angehoben. Durch die resultierende Relativbewegung
bezüglich des stationären Bestandteils des Füllstandserfassungssystems 47 kann ein
Schaltsignal erzeugt werden, aus dem sich eine Information über den Füllstand ermitteln
lässt. Das Schaltsignal kann durch mechanische Kräfte oder berührungslos beispielsweise
durch elektrische Induktion oder Lichtsignale erzeugt werden. Die Haltevorrichtung
50 kann auch in Form einer Hängevorrichtung ausgestaltet sein, sodass der stationäre
Bestandteil nur insoweit stationär ist wie eine maximal hohe Stellung des Bewegungsaufnehmers
49 bezüglich des Aufnahmebereichs 52 noch nicht erreicht ist. Wird darüber hinaus
eine Kraft auf das Füllstandserfassungssystem 47 ausgeübt, so kann es samt stationärem
Bestandteil der oberseitigen Folientankfläche 19 ausweichen, ohne diese zu beschädigen.
[0049] Figur 3b zeigt einen Auslöser 63 eines vorteilhaften Füllstandserfassungssystems
47. Zusätzlich oder alternativ zum oben beschriebenen Füllstandserfassungssystem 47
mit Bewegungsaufnehmer 49, kann das Füllstandserfassungssystem 47 einen Auslöser 63
aufweisen, der sich wie in Figur 3b gezeigt von einer Wandung 5 der Umhausung 3 zu
einer gegenüberliegenden Wandung 7 erstreckt. Dies kann in Form eines Seilzuges oder
einer Lichtschranke verwirklicht sein. Im Falle eines Seilzugs wird ein Seilzug von
einer Wandung 5 zur gegenüberliegenden Wandung 7 gespannt und mindestens eine der
Halteverbindungen mit einem Schaltsystem versehen, das bei erhöhter Zugkraft auf den
Seilzug ein Signal abgibt. Dies ist dann der Fall, wenn die oberseitige Folientankfläche
19, eine Anschlussstelle oder eine Anschlussleitung beim Befüllen des Folientanks
17 in Kontakt mit dem Seilzug kommt und durch die Seilspannung eine erhöhte Zugkraft
auf den Seilzug ausübt. Das Seil kann auch im Normalzustand so gespannt sein, dass
durch die Aushebung des Seils aus einer Halterung oder durch einen Seilriss ein Kontakt
geschlossen oder geöffnet wird. Das Seil kann auch mittels eines eingehängten Gewichts
gespannt durchhängen. Im Falle einer Lichtschranke wird der Lichtweg von einem Lichtsignalsender
an der einen Wandung 5 zu einem Lichtsignalempänger an der gegenüberliegenden Wandung
7 unterbrochen, wenn der Folientank 17, eine Anschlussstelle oder eine Anschlussleitung
sich in den Lichtweg hebt. Dadurch kann ebenfalls ein Füllstandssignal ausgelöst werden.
[0050] In Figur 4 ist eine schematische Detailansicht eines vorteilhaften Temperaturerfassungssystems
gezeigt. Hierbei befindet sich in der Nähe einer Anschlussstelle 65, an der eine Anschlussleitung
67 angeschlossen ist, eine Tasche 69 auf der oberseitigen Folientankfläche 19. Die
Tasche 69 ist oberseitig von innen mit wärmeisolierendem Material 71 ausgestattet.
Zwischen dem wärmeisolierendem Material 71 und der oberseitigen Folientankfläche 19
ist ein Temperatursensor 73 in die Tasche 69 geschoben, sodass dieser in direktem
Kontakt mit der oberseitigen Folientankfläche 19 steht und nach oben gegen die Außentemperatur
isoliert ist. Über eine Kabelverbindung 75, die entlang der Anschlussleitung 67 geführt
ist, wird ein Temperatursignal zu einer signalverarbeitenden Einheit (nicht gezeigt)
übertragen, sodass damit beispielsweise eine Heiz- oder Kühleinrichtung geregelt werden
kann. Der Temperatursensor 73 kann beispielsweise mittels Kabelbindern in der Tasche
69 fixiert sein. Der Temperatursensor 73 muss nicht wie gezeigt auf der oberseitigen
Folientankfläche 19 angebracht sein, sondern kann auch außenseitig an einer anderen
Folientankfläche anliegen. Die Signalübertragung kann auch kabellos z.B. über Funk,
Infrarot oder Ultraschall erfolgen.
[0051] Figuren 5a und 5b zeigen eine perspektivische bzw. eine Draufsicht eines vorteilhaften
Aufhängesystems 77 für eine flexible Anschlussleitung 79. Die Anschlussleitung 79
hat innerhalb des Innenvolumens etwa eine Länge von 3m bis 8m. Die Anschlussstelle
81 liegt etwa mittig auf der oberseitigen Folientankfläche 19 in Bezug auf die seitlichen
Wandungen 5, 7 mit einer seitlichen Abweichung von etwa 0,8m in jede Richtung. Sie
ist etwa 2m bis 6m vom Bycut 82 entfernt. Die Anschlussleitung 79 verläuft etwa mittig
vom Bycut 82 mit einer seitlichen Abweichung von 0,8m in jede Richtung. Ein erstes
Zugseil 83 verläuft von einer Anbringung an der Anschlussleitung 79 im Bereich der
Anschlussstelle 81 etwa vertikal nach oben zu einer an der Decke angebrachten ersten
Umlenkrolle 85 und von dort horizontal entlang der Decke zu einer zweiten Umlenkrolle
87 an der Decke im Bereich des Bycuts 82 und von dort vertikal nach unten zu einem
angehängten ersten Gewicht 88, das das erste Zugseil 83 spannt und eine Hubkraft auf
die Anschlussleitung 79 ausübt. Analog dazu verläuft ein zweites Zugseil 89 von einem
mittleren Abschnitt der Anschlussleitung 79 etwa vertikal nach oben zu einer an der
Decke angebrachten dritten Umlenkrolle 91 und von dort horizontal entlang der Decke
zu einer vierten Umlenkrolle 93 an der Decke im Bereich des Bycuts 82 und von dort
vertikal nach unten zu einem angehängten Gewicht 94, das das zweite Zugseil 89 spannt
und eine Hubkraft auf die Anschlussleitung 79 ausübt. Dadurch lastet das Gewicht der
Anschlussleitung 79 und der Anschlussstelle 81 bei jedem Füllstand nur teilweise oder
gar nicht auf der oberseitigen Folientankfläche 19 und die Anschlussleitung 79 erfährt
eine gerichtete Ausweichbewegung.
[0052] Zur horizontalen Stabilisierung der Anschlussleitung 79 und der Anschlussstelle 81
verlaufen vier elastische Seilzüge 95 von der Anbringung an der Anschlussleitung 79
im Bereich der Anschlussstelle 81 sternförmig unter einem Winkel nach oben zu vier
Halterungen 97 im Bereich der oberen Kanten der Umhausung 3, sodass sternförmig entgegengesetzte
horizontale Kraftkomponenten auf die Anschlussleitung wirken und die Anschlussleitung
79 sowie die Anschlussstelle 81 in horizontaler Bewegungsrichtung gesichert sind.
Außerdem üben die vier elastischen Seilzüge 95 auch eine vertikale Hubkraft auf die
Anschlussleitung 79 aus. Die Seile können ganz oder teilweise fest, elastisch oder
mit einem elastischen Anschlag versehen sein.
1. Frachtcontainer (1), insbesondere ein standardisierter See- bzw. Lastkraftwagencontainer,
zur Lagerung und zum Transport von fließfähigen Gütern (21), wobei der Frachtcontainer
(1) ein Innenvolumen aufweist und einen geschlossenen, füll- und entleerbaren Folientank
(17) enthält, der in vollständig befülltem Zustand das Innenvolumen bis zu einer vorbestimmten
maximalen Füllhöhe im Wesentlichen ausfüllt,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Frachtcontainer (1) einen oberseitig offenen Foliensack (11) enthält, der im Bereich
seiner Oberkante (13) am Frachtcontainer (1) befestigt ist, sodass die Oberkante (13)
des Foliensacks (11) oberhalb der vorbestimmten maximalen Füllhöhe liegt und der Foliensack
(11) eine Wanne bildet, innerhalb derer der Folientank (17) angeordnet ist.
2. Frachtcontainer nach Anspruch 1, wobei der Foliensack (11) im Bereich seiner Oberkante
(13) umlaufend kontinuierlich oder punktuell an den Wandungen des Frachtcontainers
(1) befestigt ist.
3. Frachtcontainer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Frachtcontainer
(1) ein System zur Leckanzeige aufweist.
4. Frachtcontainer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Frachtcontainer
(1) ein Füllstandserfassungssystem (47) aufweist.
5. Frachtcontainer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Folientank (17)
an seiner oberseitigen Folientankfläche (19) mindestens eine Anschlussstelle für Geräte
oder Anschlussleitungen und/oder mindestens eine Be- und Entlüftungsöffnung (33) aufweist.
6. Frachtcontainer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Folientank (17)
derart umlaufend kontinuierlich oder punktuell an den Wandungen befestigt ist, sodass
sich die oberseitige Folientankfläche (19) aufspannt und oberhalb der bestimmten maximalen
Füllhöhe liegt.
7. Frachtcontainer nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei der Folientank (17) befestigungsfrei
innerhalb des Foliensacks (11) angeordnet ist, sodass sich die oberseitige Folientankfläche
(19) durch ein Befüllen des Folientanks (17) aufspannt und deren vertikale Position
dem aktuellen Füllstand entspricht.
8. Frachtcontainer nach einem der Ansprüche 4, 5 oder 7, wobei das Füllstandserfassungssystem
(47) einen Bewegungsaufnehmer (49) aufweist, der in vertikaler Richtung begrenzt beweglich
zumindest teilweise im Innenvolumen des Frachtcontainers (1) angebracht ist und eine
unterseitig horizontal ausgedehnte Anlagefläche (51) aufweist, sodass der aktuelle
Füllstand aus der vertikalen Position des Bewegungsaufnehmers (49) bei Anlage der
oberseitigen Folientankfläche (19) mit der Anlagefläche (51) ermittelbar ist.
9. Frachtcontainer nach einem der Ansprüche 4 bis 8, wobei das Füllstandserfassungssystem
(47) mindestens einen Auslöser (63) aufweist, wobei der mindestens eine Auslöser (63)
eine Lichtschranke, ein Druckknopf, ein Seilzug oder ein Hebel ist, der durch die
Ausdehnung des Folientanks (17) ausgelöst wird.
10. Frachtcontainer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Frachtcontainer
(1) ein Aufhängesystem (77) aufweist, wobei mindestens eine flexible Anschlussleitung
(79) derart mit dem Aufhängesystem (77) verbunden ist, dass das Gewicht der Anschlussleitung
(79) und der Anschlussstelle (81) bei jedem Füllstand nur teilweise oder gar nicht
auf der oberseitigen Folientankfläche (19) lastet und die Bewegung gerichtet erfolgt.
11. Frachtcontainer nach Anspruch 10, wobei das Aufhängesystem (77) mindestens einen Seilzug
(83, 89) aufweist, der an mindestens einer Anschlussleitung (79) befestigt ist, über
mindestens eine oberhalb der bestimmten maximalen Füllhöhe an einer Wandung oder der
Decke angebrachten Umlenkrolle (85, 91) geführt ist und einer angreifenden, äußeren
mechanischen Zugkraft ausgesetzt ist, die über den Seilzug (83, 89) in Form einer
Hubkraft auf die Anschlussleitung (79) übertragen wird.
12. Frachtcontainer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Frachtcontainer
(1) ein Temperaturerfassungssystem aufweist.
13. Frachtcontainer nach Anspruch 12, wobei das Temperaturerfassungssystem einen Temperatursensor
(73) aufweist, der auf der außenseitigen Folientankfläche aufliegt und außenseitig
wärmeisoliert in einer Tasche (69) gehalten ist.
14. Frachtcontainer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Boden (15), die
Wandungen und/oder die Decke des Frachtcontainers (1) wärmeisoliert sind.
15. Frachtcontainer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Boden (15), die
Wandungen und/oder die Decke des Frachtcontainers (1) mit einer Heiz- oder Kühleinrichtung
ausgestattet sind, wobei der Frachtcontainer (1) insbesondere eine elektrisch oder
mittels eines Fluids betriebene Fußbodenheizung (36) aufweist.