[0001] Die Erfindung betrifft eine Aufzuganlage, einen Maschinenrahmen, insbesondere für
eine solche Aufzuganlage, und Verfahren zum Installieren einer solchen Aufzuganlage.
[0002] In bekannten Aufzuganlagen werden vornehmlich Antriebe mit Getriebe bzw. Getriebemaschinen
eingesetzt, die gegenüber getriebelosen Antrieben etliche Nachteile aufweisen.
[0003] So erzielen Getriebeaufzüge schlechtere Wirkungsgrade als getriebelose Antriebe und
verfügen regelmäßig über keine Sicherheitsbremse für unkontrollierte Aufzugbewegungen,
insbesondere nach oben. Weiterhin erfordert das Getriebe Öl und regelmäßige Wartungen.
[0004] Aus diesem Grunde ist es erwünscht, Getriebeantriebe durch getriebelose Antriebe
zu ersetzen. Hierbei stellt sich aber das Problem, dass bei einer üblichen 1:1 Übersetzung
zwischen Antrieb und Fahrkorb getriebelose Antriebe mit erheblichem Antriebsmoment
eingesetzt werden müssen, so dass auf diese Weise ein wirtschaftlicher Betrieb kaum
möglich ist.
[0005] Es bietet sich daher an, die Aufzuganlage von einer 1:1 Übersetzung auf eine n:1
Übersetzung (n = 2, 3, 4 ...) umzurüsten. Hierbei ist aber problematisch, dass bestehende
Aufzugschächte kaum dafür geeignet sind bzw. erhebliche bauliche Änderungen vorgenommen
werden müssen. So ist es notwendig, neue Durchbrüche vorzunehmen, die einen nachträglichen
Einfluss auf die Statik des gesamten Gebäudes haben können.
[0006] Es wird eine Aufzuganlage, insbesondere ein Treibscheibenaufzug mit einem Aufzugfahrkorb,
vorgestellt, mit einem Antrieb, getriebelos oder mit Getriebe, dessen Antriebsmoment
über ein n:1 Verhältnis über ein Tragmittel übertragen wird. Weiterhin ist ein Gegengewicht
vorgesehen. Eine erste Umlenkrolle ist auf dem Fahrkorb und eine zweite Umlenkrolle
auf dem Gegengewicht vorgesehen. Das Verhältnis des Durchmessers mindestens einer
der Umlenkrollen zur Dicke des Tragmittels senkrecht zur Achse der Treibscheibe ist
30:1 oder kleiner. Weist das Tragmittel einen runden Querschnitt auf, dann ist das
Verhältnis des Durchmessers der Umlenkrolle zum Durchmesser des Tragmittels 30:1 oder
kleiner.
[0007] Diese Aufzuganlage ist üblicherweise in einen Aufzugschacht eingebaut. Es erfolgt
somit eine Miniaturisierung bei der bzw. den Umlenkrollen, so dass die alten Durchbrüche
verwendet werden können. Eine weitere Miniaturisierung, bspw. bei der Treibscheibe,
ist nicht notwendig, so dass die Kosten reduziert werden können. Als Material für
die Umlenkrolle am Gegengewicht und/oder Fahrkorb und/oder die Ableitrolle bietet
sich ein metallisches Material, bspw. Stahl, Grauguss oder eisenhaltige Gussmaterialien,
an. Diese Rollen können mit Rollen aus synthetischem Material kombiniert werden
[0008] Ist der Maschinenrahmen verschiebbar bzw. einstellbar ausgeführt, können mit einem
generischen Rahmen unterschiedliche Aufzuganlagen eingerichtet werden. Die Verstellbarkeit
erfolgt bspw. über eine Teleskopanordnung oder über linear verschiebbare Einheiten.
Der Maschinenrahmen kann auch unterhalb der Schachtdecke angeordnet sein. In diesem
Fall wird kein Maschinenraum benötigt.
[0009] Als Tragmittel kommt bspw. ein Seil, ein Drahtseil oder ein Seil aus einem synthetischen
Material zum Einsatz. Dieses Seil kann acht- oder höherlitzig mit einem Durchmesser
von 8 mm oder 6 mm sein.
[0010] Bei einem Verfahren zum Installieren einer n:1 Aufzuganlage, wobei diese n:1 Aufzuganlage
einen Aufzugschacht und einen Maschinenraum aufweist, werden in dem Maschinenraum
auf einem variablen Maschinenrahmen eine Antriebsmaschine mit einer Treibscheibe und
mindestens eine Umlenkrolle installiert. Außerdem werden in dem Aufzugschacht ein
Fahrkorb und ein Gegengewicht installiert, wobei auf dem Gegengewicht sowie auf dem
Fahrkorb jeweils eine Umlenkrolle angeordnet und somit befestigt wird. Die Treibscheibe,
die mindestens eine Ablenkrolle sowie der Fahrkorb und das Gegengewicht mit den Umlenkrollen
werden unter Bereitstellung der n:1 Aufhängung über mindestens ein Seil miteinander
verbunden. Dabei ist für die mindestens eine verwendete Umlenkrolle vorgesehen, dass
ein Verhältnis eines Durchmessers dieser Umlenkrolle zu einem Durchmesser des mindestens
eines Seils 30:1 oder kleiner ist.
[0011] Bei einem Verfahren zum Umbau einer 1:1 Aufzuganlage zu einer n:1 Aufzuganlage, wobei
n eine ganze, natürliche Zahl größer gleich 1 ist, wird in einem Maschinenraum auf
einem beispielsweise variablen Maschinenrahmen eine Antriebsmaschine mit einer Treibscheibe
und mindestens eine Ablenkrolle installiert. Bei diesem Umbau oder einer entsprechenden
Modernisierung können ein aus der 1:1 Aufzuganlage vorhandener Fahrkorb und ein Gegengewicht
aus einem Aufzugschacht weiter verwendet werden. Es kann lediglich vorgesehen sein,
dass auf dem Fahrkorb und auf dem Gegengewicht jeweils mindestens eine Umlenkrolle
angeordnet wird. Die mindestens eine Ablenkrolle aus dem Maschinenraum sowie die Umlenkrollen
an dem Fahrkorb und an dem Gegengewicht werden unter Bereitstellung der n:1 Aufhängung
über mindestens ein Seil verbunden. Es ist weiterhin vorgesehen, dass ein Durchmesser
für die Umlenkrolle an dem Gegengewicht und/oder dem Fahrkorb derart gewählt wird,
dass ein Verhältnis dieses Durchmessers zu einem Durchmesser des mindestens eines
Seils 30:1 oder kleiner, beispielsweise 25:1, ist.
[0012] Innerhalb der Aufzuganlage ist das mindestens eine Seil derart geführt, dass ein
erstes Seilende an einem Befestigungspunkt des Maschinenrahmens installiert und somit
fixiert ist. Weiterhin ist dieses mindestens eine Seil durch einen ersten Durchbruch
in der Decke geführt. Dann umschlingt das mindestens eine Seil die an dem Gegengewicht
angeordnete Umlenkrolle und wird wieder durch den ersten Durchbruch der Decke nach
oben geführt. Innerhalb des Maschinenraums umschlingt das Seil die mindestens eine
Ablenkrolle sowie die Treibscheibe. Danach ist dieses Seil durch einen zweiten Durchbruch
in der Decke geführt und umschlingt nachfolgend die an dem Fahrkorb installierte Umlenkrolle
und wird danach wieder durch den zweiten Durchbruch in der Decke geführt. Ein zweites
Ende des Seils ist an einem Befestigungspunkt an dem Maschinenrahmen installiert und
somit fixiert. Demnach ist jeweils ein hinabführender und heraufführender Seilabschnitt
des Seils durch jeweils einen Durchbruch geführt.
[0013] Verhältnisse D/d der Durchmesser der Umlenkrollen, die jeweils auf dem Fahrkorb und
dem Gegengewicht installiert sind, zu dem Durchmesser des mindestens einen Seils sind
klein, d. h. 30:1 oder kleiner, beispielsweise 25:1, 20:1 oder 15:1. Ein Durchmesser
der Ablenkrollen innerhalb des Maschinenraums kann auch größer gewählt sein. Ein Verhältnis
D/d der Durchmesser der Treibscheibe zu dem Seil wird üblicherweise 40:1 gewählt.
[0014] Ist das Verhältnis D/d der Durchmesser der Treibscheibe zu dem Durchmesser des Seils
größer oder gleich 40:1, kann eine höhere Lebensdauer für das Seil erreicht werden,
wobei die gesamte Aufzuganlage robuster ausgeführt wird.
[0015] Es werden üblicherweise Vollstahlseile mit kreisförmigem Querschnitt gewählt, die
acht- oder höherlitzig sind, demnach kann das mindestens eine Seil mindestens 8 Litzen
aufweisen. Somit sind besondere Tragmittel mit zusätzlichem Aufwand der Befestigung
nicht nötig. Es wird somit unter anderem eine Minimierung einer flachen Seilbündelung
für minimale Durchbrüche für das mindestens eine Seil in der Decke, die den Maschinenraum
von dem Aufzugschacht trennt, erreicht. Bei der n:1 Aufzuganlage, die demnach ein
kleines Antriebsmoment durch Vorsehen einer n:1 Aufhängung aufweist, können mehrere
dünne Seile und somit dünne Tragmittel verwendet werden. Ausserdem kann auch ein Durchmesser
der Treibscheibe vergleichsweise klein gewählt werden, weil ein Verhältnis dieses
Durchmessers zur Treibscheibe zu dem mindestens einen Seil 40:1 beträgt.
[0016] Es ist bei einer 2:1 Untersetzung jeweils nur eine Umlenkrolle am Fahrkorb und am
Gegengewicht vorgesehen. Bei höheren Untersetzungen n > 2 müssten mehr Umlenkrollen
vorgesehen sein. Diese Umlenkrollen sind in einer Projektionsfläche des Fahrkorbs
und des Gegengewichts angeordnet und bedürfen somit keinen zusätzlichen Platz gegenüber
einer 1:1 Aufhängung.
[0017] Bei der umzubauenden bzw. zu modernisierenden 1:1 Aufzuganlage und/oder eines Antriebs
für die Aufzuganlage können an dem Fahrkorb und an dem Gegengewicht vorhandene Anbindungspunkte,
an denen Enden mindestens eines Seils installiert waren, nunmehr zum Anbinden der
Umlenkrollen bei einer Montage an der Baustelle verwendet werden. Durch ein insgesamt
bereitgestelltes Umbaupaket können der Fahrkorb und das Gegengewicht ohne Abwandlung
beibehalten werden.
[0018] Durch Vorsehen des variablen Maschinenrahmens können durch Positionierung der Treibscheibe
und der mindestens einen Umlenkrolle innerhalb des Maschinenraums unterschiedliche
Seilabgänge bei unterschiedlich breiten Fahrkörben und Gegengewichten eingestellt
werden. Bei Einstellung eines Abstands der mindestens einen Umlenkrolle innerhalb
des Maschinenraums und der Treibscheine werden auch die bereits vorhandenen Durchbrüche
innerhalb der Decke zwischen dem Aufzugschacht und dem Maschinenraum berücksichtigt.
Der Antrieb mit der Treibscheibe, die mindestens eine Umlenkrolle innerhalb des Maschinenraums
und die Aufhängepunkte zum Befestigen des mindestens einen Seils können an oder auf
mindestens einem gemeinsamen variablen und schwingungsisolierten Maschinenrahmen angeordnet
sein.
[0019] Bei einer Variante des Antriebs bzw. der Antriebsmaschine ist eine relativ veränderbare
oder positionierbare Anordnung der Treibscheibe und der mindestens einen Ablenkrolle
innerhalb des Maschinenraums vorgesehen, wobei die mindestens eine Ablenkrolle variabel
zu einer Lage des Gegengewichts verschoben werden kann.
[0020] Eine andere Variante des Antriebs bzw. der Antriebsmaschine umfasst eine Anordnung
der Treibscheibe mit zwei als Ablenkrollen ausgebildeten Umlenkrollen innerhalb des
Maschinenraums, wobei beispielsweise mindestens eine Ablenkrolle variabel zur Lage
des Gegengewichts und/oder des Fahrkorbs verschoben werden kann.
[0021] Da im Rahmen des Umbaus die bereits vorhandenen Durchbrüche in der Decke zwischen
dem Maschinenraum und dem Aufzugschacht verwendet werden, muss eine Baustatik innerhalb
des Maschinenraums nicht erneut überprüft werden.
[0022] Drehachsen der Treibscheibe, der mindestens einen Ablenkrollen innerhalb des Maschinenraums
sowie der Umlenkrollen, die an dem Gegengewicht und dem Fahrkorb installiert sind,
können alle in dieselbe Richtung orientiert sein. Dies kann für die Umlenkrolle an
dem Gegengewicht bedeuten, dass deren Durchmesser maximal so groß wie eine Breite
des Gegengewichts ist, so dass die Umlenkrolle auf dem Gegengewicht im Vergleich zu
herkömmlichen Umlenkrollen um 90° gedreht ist. Somit kann die Drehachse dieser Umlenkrolle
parallel zu einer Längsseite und somit senkrecht zu einer Breitseite des Gegengewichts
orientiert sein.
[0023] Somit hat zumindest eine Umlenkrolle auf dem Fahrkorb und/oder auf dem Gegengewicht
einen kleinen Durchmesser, was in Ausgestaltung bedeutet, dass der Durchmesser dieser
zumindest einen Umlenkrolle zu einem Durchmesser des mindestens einen Seils beispielsweise
25:1 beträgt. Ein Durchmesser des mindestens einen zu verwendenden Seils beträgt üblicherweise
8 mm.
[0024] Die Durchbrüche in der Decke zwischen dem Maschinenraum und dem Aufzugschacht sind
abhängig von einer Ausgestaltung der zu modernisieren 1:1 Aufzuganlage üblicherweise
quadratisch oder rechteckig ausgebildet. Beim Umbau der 1:1 Aufzuganlage zu der n:1
Aufzuganlage, wobei n in Ausgestaltung eine gerade Zahl, typischerweise 2 ist, so
dass eine 2:1 Aufzuganlage hergestellt wird, kann ein Durchmesser der Umlenkrolle
auf dem Gegengewicht oder dem Fahrkorb so gewählt werden, dass ein erster Seilabschnitt
des mindestens einen Seils aus dem Maschinenraum durch den Durchbruch geführt ist,
die mindestens eine Umlenkrolle umschlingt und ein nach oben führender zweiter Seilabschnitt
durch denselben Durchbruch wieder in den Maschinenraum geführt wird.
[0025] Somit müssen die vormals bei der 1:1 Aufzuganlage vorhandenen Seilbrüche nicht vergrößert
werden. Je nach gegebener Situation kann vorgesehen sein, dass der Durchmesser einer
jeweiligen Umlenkrolle auf dem Fahrkorb oder dem Gegengewicht geeignet gewählt wird.
Insbesondere für die Umlenkrolle auf dem Gegengewicht kann vorgesehen sein, dass diese
längs statt quer, wie bei einer klassischen Anordnung auf dem Gegengewicht angeordnet
und somit befestigt ist.
[0026] Verallgemeinernd können statt Seilen aus Stahl auch Tragemittel mit einem beliebigen,
beispielsweise unrunden Querschnitt gewählt werden. Derartige Tragemittel können somit
auch als Gurte ausgebildet sein.
[0027] Durch Wahl eines Verhältnisses D/d eines Durchmessers der Umlenkrollen zu Seilen
kann eine Bündelung der als Seile ausgebildeten Tragmittel für minimale Durchbrüche
an der Decke erreicht werden. Durch Vorsehen eines n:1 Antriebs mit einer n:1 Aufhängung
mit mehreren dünnen Seilen wird ein kleineres Antriebsmoment für die umgebaute Aufzuganlage
unter Reduzierung von Kosten für den Antrieb beim Betrieb erreicht.
[0028] Durch die variable Einstellung des Maschinenrahmens können unterschiedliche Abgänge
des mindestens einen Seils bei unterschiedlich breiten Fahrkörben und Gegengewichten
realisiert werden.
[0029] Im Rahmen des Umbaus werden aus der 1:1 Aufzuganlage in der Regel lediglich Komponenten
ausgetauscht, die Verschleißerscheinungen aufweisen, beispielsweise der Motor und
somit der Antrieb, eine Steuerung oder die Seile. Weitere Gründe für den Umbau sind
verringerte Unterhaltskosten, eine Verbesserung der Energieeffizienz und eine Erhöhung
der Sicherheit. Das Gegengewicht und der Fahrkorb können bei der neuen n:1 Aufzuganlage
weiter verwendet werden. Aus der 1:1 Aufzuganlage wird somit eine üblicherweise getriebelose
n:1 Aufzuganlage bereitgestellt.
[0030] Durch Vorsehen eines Durchmessers der Treibscheibe zu dem mindestens einen Seil von
40:1 wird das mindestens eine Seil aufgrund einer Biegung des mindestens einen Seils
einer geringeren Biegebeanspruchung ausgesetzt, wodurch eine Lebensdauer des mindestens
einen Seils erhöht werden kann. Für die neue Aufzugsanlage können bis zu 10 oder 11
Seile verwendet werden, wobei Durchmesser derartiger Seile ca. 6 mm betragen können.
[0031] Bei der Modernisierung kann ein vorhandener Maschinenraum wieder verwendet werden.
Es ist eine variable, flexible Anpassung an bestehende Aufzugschächte unter Verwendung
des variablen Maschinenrahmens und durch Vorsehen der kleinen Umlenkrollen am Gegengewicht
und dem Fahrkorb möglich. Ein Abstand der Achsen bzw. Drehachsen der Treibscheibe
und der mindestens einen Ablenkrolle innerhalb des Maschinenraums ist variabel wählbar.
[0032] Die mindestens eine Umlenkrolle für den Fahrkorb kann zentral am Fahrkorb installiert
sein oder werden. Ein Durchmesser der Treibscheibe kann beispielsweise 240 mm betragen,
so dass ein Durchmesser des mindestens einen zu verwendenden Seils 6 mm beträgt. Bei
einer anderen Ausführungsform kann ein Durchmesser der Treibscheibe 320 mm betragen,
wobei ein Durchmesser des mindestens einen Seils 8 mm beträgt. In beiden Fällen ist
ein Durchmesser der Treibscheibe zu dem mindestens einen Seil 40:1. Falls innerhalb
des Maschinenraums eine als Ablenkrolle ausgebildete Umlenkrolle verwendet wird, ist
kein Gegenbiegewechsel für das mindestens eine Seil vorgesehen. Falls beispielweise
zwei als Ablenkrollen ausgebildete Umlenkrollen innerhalb des Maschinenraums verwendet
werden, wäre ein Gegenbiegewechsel für das mindestens eine Seil erforderlich.
[0033] Die vorgesehene Aufzuganlage ist bspw. für einen sog. Treibscheibenaufzug geeignet
und umfasst einen Fahrkorb bzw. Aufzugfahrkorb mit einem Gegengewicht. Dabei sind
der Fahrkorb und das Gegengewicht im Verhältnis n:1 aufgehängt. Ein Antrieb der Aufzuganlage
umfasst eine Treibscheibe zur Bereitstellung einer Seiltraktion und einen Motor bzw.
eine Antriebsmaschine mit einer Sicherheitsbremse. Der Antrieb ist regelmäßig oberhalb
einer obersten Position des Fahrkorbs innerhalb eines Maschinenraums angeordnet.
[0034] Innerhalb des Aufzugschachts sind der Fahrkorb und das Gegengewicht an Schienen zur
Bereitstellung einer vertikalen Bewegung des Fahrkorbs und des Gegengewichts geführt.
Die Treibscheibe, mindestens eine Ablenkrolle sowie die Umlenkrollen auf dem Fahrkorb
und dem Gegengewicht sind typischerweise koaxial und parallel zueinander geführt,
wobei die über das mindestens eine Seil bzw. Tragseil vorgesehene Aufhängung zwischen
dem Fahrkorb und dem Gegengewicht durch zumindest je eine an dem Fahrkorb angreifende
Umlenkrolle wenigstens 2:1 und somit n:1 untersetzt ist.
[0035] Das Verhältnis des Durchmessers zumindest einer Umlenkrolle zum Durchmesser des Seils
ist 30:1 oder kleiner. Das Verhältnis des Durchmessers der Treibscheibe zum Durchmesser
des Tragseils ist 40:1 oder kleiner. Das Seil ist üblicherweise als ein acht- oder
höher litziges Stahlseil ausgebildet.
[0036] Weiterhin ist vorgesehen, dass die Umlenkrollen kleinere Durchmesser als die Treibscheibe
aufweisen. Die Treibscheibe kann unmittelbar auf einer Antriebswelle einer bspw. getriebelosen
Antriebsmaschine, die weiterhin eine Sicherheitsbremse aufweist, angeordnet sein.
An dem Fahrkorb kann in einer Variante eine einzige Umlenkrolle angeordnet sein, die
typischerweise parallel zu der Treibscheibe angeordnet ist, was bedeutet, dass Drehachsen
der Umlenkrolle und der Treibscheibe in dieselbe Richtung orientiert sind. Außerdem
kann auch an dem Gegengewicht eine einzige Umlenkrolle angeordnet sein, wobei diese
Umlenkrolle quer zu einer Länge des Gegengewichts angeordnet ist. Die Drehachse dieser
Umlenkrolle an dem Gegengewicht kann ebenfalls in dieselbe Richtung wie eine Drehachse
der Treibscheibe orientiert sein. Es ist jedoch auch möglich, dass eine Achse mindestens
eine Umlenkrolle an dem Gegengewicht und/oder dem Fahrkorb zu einer Drehachse der
Treibscheibe und/oder der mindestens einen Ablenkrolle unter einem geeigneten Winkel,
beispielsweise 90°, gedreht ist. Die auf- und ablaufenden Abschnitte des Seils zu
zumindest einer der beiden Umlenkrollen am Fahrkorb und/oder am Gegengewicht sind
durch jeweils eine bereits vorhandene Öffnung und somit durch einen bereits vorhandenen
Durchbruch einer Decke, die den Aufzugschacht von dem Maschinenraum trennt, geführt.
Ein derartiger Durchbruch wird bereits vor der Modernisierung der n:1 Aufzuganlage
bei der ursprünglichen 1:1 Aufzuganlage verwendet.
[0037] Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung
und den beiliegenden Zeichnungen.
[0038] Es versteht sich, dass die voranstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden
Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen
Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden
Erfindung zu verlassen.
[0039] Die Erfindung ist anhand von Ausführungsbeispielen in den Zeichnungen schematisch
dargestellt und wird im folgenden unter Bezugnahme auf die Zeichnungen ausführlich
beschrieben.
- Figur 1
- zeigt in schematischer Darstellung eine Ausführungsform einer 1:1 Aufzuganlage.
- Figur 2
- zeigt eine erste Ausführungsform einer 2:1 Aufzuganlage, die nach Umbau der 1:1 Aufzuganlage
aus Figur 1 bereitgestellt ist in schematischer Darstellung.
- Figur 3
- zeigt in schematischer Darstellung eine zweite Ausführungsform einer 2:1 Aufzuganlage,
die nach Umbau der 1:1 Aufzuganlage aus Figur 1 bereitgestellt ist.
- Figur 4
- zeigt in schematischer Darstellung eine dritte Ausführungsform einer 2:1 Aufzuganlage
aus einer ersten Perspektive.
- Figur 5
- zeigt die Aufzuganlage aus Figur 4 aus einer zweiten Perspektive in schematischer
Darstellung.
[0040] Die Figuren werden zusammenhängend und übergreifend beschrieben, gleiche Bezugszeichen
bezeichnen gleiche Bauteile.
[0041] Die in Figur 1 dargestellte 1:1 Aufzuganlage 2 ist in einem oberen Abschnitt von
Figur 1 aus einer seitlichen Perspektive und in einem unteren Abschnitt aus Figur
1 aus einer Projektion senkrecht von oben schematisch dargestellt.
[0042] Diese 1:1 Aufzuganlage 2 umfasst einen Fahrkorb 4 und ein Gegengewicht 6, die in
einem Aufzugschacht 8 angeordnet sind. Weiterhin umfasst die Aufzuganlage 2 einen
Maschinenraum 10, in dem auf einem Maschinenrahmen 12 eine Antriebsmaschine mit einer
Treibscheibe 14 und eine Ablenkrolle 16 angeordnet sind.
[0043] Der Aufzugschacht 8 und der darüber angeordnete Maschinenraum 10 sind durch eine
Decke 18 voneinander getrennt. Diese Decke 18 weist als eine erste Öffnung einen ersten
Durchbruch 20 und einen zweiten Durchbruch 22 auf.
[0044] Weiterhin umfasst die Aufzuganlage 2 ein als Seil 24 ausgebildetes Tragmittel. Dabei
ist ein erstes Seilende an einem ersten Anbindungspunkt 26 an dem Gegengewicht 6 befestigt.
Weiterhin ist das Seil 24 durch den ersten Durchbruch 20 nach oben in den Maschinenraum
10 geführt und umschlingt dort die Ablenkrolle 16 sowie die Treibscheibe 14. Dann
ist das Seil 24 aus dem Maschinenraum 10 heraus durch den zweiten Durchbruch 22 wieder
in den Aufzugschacht 8 geführt. Ein zweites Ende des Seils 24 ist an einem zweiten
Anbindungspunkt 28 auf einer Decke des Fahrkorbs 4 befestigt.
[0045] Es ist nunmehr vorgesehen, dass die 1:1 Aufzuganlage 2 aus Figur 1 im Rahmen einer
Umbaumaßnahme und somit einer Modernisierung in eine n:1 Aufzuganlage umgebaut wird.
Die nachfolgende Figur 2 zeigt in schematischer Darstellung eine erste Ausführungsform
einer als 2:1 Aufzuganlage 40 ausgebildeten n:1 Aufzuganlage, die nach Modernisierung
der 1:1-Aufzuganlage 2 aus Figur 1 bereitgestellt ist.
[0046] In einem oberen Abschnitt aus Figur 2 ist diese 2:1-Aufzuganlage 40 aus einer Perspektive
seitlich zu dem Aufzugschacht 8, dem Maschinenraum 10 und der Decke 18, die den Aufzugschacht
8 und den Maschinenraum 10 voneinander trennt, dargestellt.
[0047] Der Aufzugschacht 8, der Maschinenraum 10 oberhalb des Aufzugschachts 8, die Decke
18 mit dem ersten Durchbruch 20 und dem zweiten Durchbruch 22 sowie der Fahrkorb 4
und das Gegengewicht 6 sind dieselben die in der 1:1 Aufzuganlage 2 aus Figur 1 und
werden demnach bei dem Umbau und somit bei der Modernisierung der 1:1 Aufzuganlage
2 nicht verändert.
[0048] Ein unterer Abschnitt aus Figur 2 zeigt die 2:1 Aufzuganlage 40 aus einer Perspektive
von oben in schematischer Darstellung.
[0049] Die neue 2:1 Aufzuganlage 40 aus Figur 2 unterscheidet sich von der ursprünglichen
1:1 Aufzuganlage 2 durch einen variablen Maschinenrahmen 42 mit einer neuen Antriebsmaschine
44, die zum Bewegen einer Treibscheibe 46, ausgebildet ist. Außerdem umfasst die neue
2:1 Aufzuganlage 40 innerhalb des Maschinenraums 10 eine Ablenkrolle 48.
[0050] An dem ersten Anbindepunkt 26 auf dem Gegengewicht ist nunmehr eine erste Umlenkrolle
50 angeordnet und somit befestigt. An dem zweiten Anbindepunkt 28 auf dem Fahrkorb
4 ist eine zweite Umlenkrolle 52 angeordnet und somit befestigt. Weiterhin umfasst
die neue 2:1 Aufzuganlage 40 mindestens ein als Seil 54 ausgebildetes Treibmittel.
[0051] Es ist vorgesehen, dass ein Durchmesser der Treibscheibe 46 zu einem Durchmesser
des mindestens einen Seils 54 in der anhand von Figur 2 beschriebenen ersten Ausführungsform
der 2:1 Aufzuganlage 40 40:1 beträgt. Ein Durchmesser der beiden Umlenkrollen 50,
52 zu dem Seil 54 ist in der vorliegenden Ausführungsform 25:1. Ein Durchmesser zumindest
einer der beiden Umlenkrollen 50, 52 zu einem Durchmesser des mindestens einen Seils
54 ist typischerweise 30:1 oder kleiner. Dabei ist ein derartiges Verhältnis der Durchmesser
der Umlenkrollen 50, 52 zu dem mindestens einen Seil 54 derart zu wählen, dass sowohl
ein ablaufender als auch ein zulaufender Abschnitt des mindestens einen Seils 54 innerhalb
der 2:1 Aufzuganlage 40 durch jeweils einen Durchbruch, 20, 22 innerhalb der Decke
18 geführt ist.
[0052] Ein Doppelpfeil 41 bezeichnet einen Abstand zwischen dem Seil 54 und dem Gegengewicht
6. Dieser Abstand 41 ist abhängig von der Ausgestaltung der Aufzuganlage 40. Mit einem
variablen Maschinenrahmen 42 können unterschiedliche Abstände 41 realisiert werden.
[0053] Bei der ersten Ausführungsform der 2:1 Aufzuganlage 40 ist ein erstes Ende des mindestens
einen Seils an einem ersten Befestigungspunkt 56 an dem Maschinenrahmen 42 befestigt.
Von diesem ersten Befestigungspunkt 56 ausgehend ist dieses mindestens eine Seil 54
durch den ersten Durchbruch 20 der Decke 18 nach unten geführt und umschlingt die
erste Umlenkrolle 50, die an dem Gegengewicht 6 befestigt ist. Weiterhin ist das mindestens
eine Seil 54 durch denselben ersten Durchbruch 20 der Decke 18 geführt und umschlingt
die Ablenkrolle 48 und nachfolgend die Treibscheibe 46. Das mindestens eine Seil 54
ist ausgehend von der Treibscheibe 46 durch den zweiten Durchbruch 22 der Decke 18
aus dem Maschinenraum 10 nach unten in den Aufzugschacht 8 geführt und umschlingt
die zweite Umlenkrolle 52, die auf dem Fahrkorb 4 befestigt ist. Ausgehend von der
zweiten Umlenkrolle 52 ist das mindestens eine Seil erneut durch den zweiten Durchbruch
22 innerhalb der Decke 18 in den Maschinenraum 10 geführt. Ein zweites Ende des mindestens
einen Seils 54 ist an einem zweiten Befestigungspunkt 58 an dem Maschinenrahmen 42
befestigt.
[0054] Die erste Umlenkrolle 50 auf dem Gegengewicht 6 ist an diesem Gegengewicht quer angeordnet.
Insgesamt ist vorgesehen, dass Drehachsen der beiden Umlenkrollen 50, 52 sowie Drehachsen
der Treibscheibe 46 und der Ablenkrolle 48 innerhalb der ersten Ausführungsform der
2:1 Aufzuganlage 40 in dieselbe Richtung orientiert sind.
[0055] Die Darstellung zeigt ein bezogen auf eine Türöffnung 43 seitlich vorgesehenes Gegengewicht
6. Dies kann selbstverständlich auch hinten vorgesehen sein.
[0056] Figur 3 zeigt in schematischer Darstellung eine zweite Ausführungsform einer n:1
Aufzuganlage, die hier als 2:1 Aufzuganlage 70 ausgebildet ist und nach Umbau der
anhand von Figur 1 vorgestellten 1:1 Aufzuganlage bereitgestellt ist, aus zwei Perspektiven.
[0057] Auch hier sind der Aufzugschacht 8, der Maschinenraum 10, die Decke 18 mit dem ersten
Durchbruch 20 und dem zweiten Durchbruch 22 und weiterhin der Fahrkorb 4 sowie das
Gegengewicht 6 aus der ursprünglichen 1:1 Aufzuganlage 2 übernommen.
[0058] Da in der vorliegenden Ausgestaltung vorgesehen ist, dass die ursprüngliche 1:1 Aufzuganlage
2 nach dem Baukastenprinzip modernisiert werden kann, weist die zweite Ausführungsform
der 2:1 Aufzuganlage 70 weitgehend dieselben Komponenten wie die bereits anhand von
Figur 2 vorgestellte erste Ausführungsform der 2:1 Aufzuganlage 40 auf.
[0059] So umfasst diese zweite Aufzuganlage 70 innerhalb des Maschinenraums 10 auch einen
variablen Maschinenrahmen 42 mit einer Antriebsmaschine 44, die zum Bewegen einer
Treibscheibe 46 ausgebildet ist, einen ersten Befestigungspunkt 56 und einen zweiten
Befestigungspunkt 58 für jeweils ein Ende mindestens eines als Seil 54 ausgebildeten
Tragmittels. Weiterhin ist an dem variablen Maschinenrahmen 42 eine erste Ablenkrolle
48 und weiterhin eine zweite Ablenkrolle 72 angeordnet.
[0060] Somit unterscheidet sich die zweite Ausführungsform der 2:1 Aufzuganlage 70 aus Figur
3 von der ersten Ausführungsform der 2:1 Aufzuganlage 40 aus Figur 2 dadurch, dass
diese nunmehr zwei Ablenkrollen 48, 72 aufweist. Dadurch ergibt sich, dass die beiden
Befestigungspunkte 56, 58 für die Enden des mindestens einen Seils 54 sowie die Antriebsmaschine
44 mit der Treibscheibe 46 auf dem variablen Maschinenrahmen 42 der zweiten Ausführungsform
der 2:1 Aufzuganlage 70 anders positioniert sind, als es bei dem variablen Maschinenrahmen
42 der ersten Ausführungsform der 2:1 Aufzuganlage 40 der Fall ist.
[0061] Ebenso wie bei der ersten Ausführungsform ist auch bei der zweiten Ausführungsform
der 2:1 Aufzuganlage 70 vorgesehen, dass ein Durchmesser der Treibscheibe 46 zu einem
Durchmesser des Seils 54 40:1 beträgt. Ein Durchmesser jeweils einer Umlenkrolle 50,
52 auf dem Gegengewicht 6 bzw. dem Fahrkorb 4 zu einem Durchmesser des mindestens
einen Seils 54 beträgt in der zweiten Ausführungsform der 2:1 Aufzuganlage 70 25:1.
[0062] Je nach Breite der Durchbrüche 20, 22 innerhalb der Decke 18, die zu der 1:1 Aufzuganlage
2 unverändert bleiben, ist ein Verhältnis der Durchmesser der Umlenkrollen 50, 52
zu einem Durchmesser mindestens einen Seils 54 30:1 oder kleiner zu wählen.
[0063] Ähnlich wie bei der ersten Ausführungsform der 2:1 Aufzuganlage 40 aus Figur 2 ist
das erste Ende des mindestens einen Seils 50 an dem ersten Befestigungspunkt 56 des
variablen Maschinenrahmens 42 befestigt und von da aus hinabführend durch den ersten
Durchbruch 20 der Decke 18 aus dem Maschinenraum 10 in den Aufzugschacht 8 hinabgeführt.
Dort umschlingt das mindestens eine Seil 54 die erste Umlenkrolle 50, die quer an
dem Gegengewicht befestigt ist. Danach ist das mindestens eine Seil von unten durch
den ersten Durchbruch 20 wieder in den Maschinenraum 10 geführt und umschlingt dort
die zweite Ablenkrolle 72, die Treibscheibe 46 und die erste Ablenkrolle 48. Ausgehend
von der ersten Ablenkrolle 48 ist das mindestens eine Seil 54 durch den zweiten Durchbruch
22 der Decke 18 nach unten in den Aufzugschacht geführt und umschlingt dort die zweite
Umlenkrolle 52, die an der Decke des Fahrkorbs 4 angeordnet ist. Dann ist das mindestens
eine Seil 54 wieder nach oben geführt und durchquert erneut den zweiten Durchbruch
22 der Decke 18. Das zweite Ende des mindestens einen Seils 54 ist an dem zweiten
Befestigungspunkt 58 an dem variablen Maschinenrahmen 42 befestigt.
[0064] Bei beiden Ausführungsformen der 2:1 Aufzuganlagen 40, 70 ist vorgesehen, dass ein
Verhältnis der Durchmesser der Umlenkrollen 50, 52 zu einem Durchmesser des mindestens
einen Seils 54 30:1 oder kleiner beträgt. In den beiden vorliegenden Ausführungsformen
ist für die Verhältnisse der Durchmesser jeweils ein Wert von 25:1 gewählt. Dadurch
ist es möglich, dass jeweils ein herabführender und ein heraufführender Abschnitt
des Seils und somit jeweils ein Seilabschnitt, der innerhalb des Aufzugschachts 8
eine der beiden Umlenkrollen 50, 52 umschlingt durch jeweils ein und denselben Durchbruch
20, 22 geführt ist. Somit ist es möglich, dass die bereits an der ursprünglichen 1:1
Aufzuganlage 2 innerhalb der Decke 18 vorhandenen Durchbrüche 20, 22 nach der Modernisierung
der 1:1 Aufzuganlage 2 unverändert übernommen werden können.
[0065] Nach Umbau dieser ursprünglichen 1:1 Aufzuganlage zu einer der beiden beschriebenen
neuen 2:1 Aufzuganlagen 40, 70 ist eine Vergrößerung der Durchbrüche 20, 22 nicht
erforderlich. Außerdem sind keine zusätzlichen Durchbrüche in die Decke 18 zu bohren.
Dadurch, dass die neuen Maschinenrahmen 42 variabel einstellbar sind, können die neuen
Aufzuganlagen 40, 72 an eine Dimensionierung des Fahrkorbs 4 und des Gegengewichts
6 sowie eines Abstands der beiden Durchbrüche 20, 22 flexibel angepasst werden.
[0066] Die in den Figuren 4 und 5 schematisch dargestellte dritte Ausführungsform einer
2:1 Aufzuganlage 80 umfasst einen variablen Maschinenrahmen 82, der innerhalb eines
Maschinenraums 84 innerhalb der Aufzuganlage 80 angeordnet ist. Ein Aufzugschacht,
mit Gegengewicht und Fahrkorb sind in den Figuren 4 und 5 nicht weiter dargestellt.
In den Figuren 4 und 5 sind lediglich ein erster Durchbruch 86 und ein zweiter Durchbruch
88 einer nicht weiter dargestellten Decke zwischen dem Maschinenraum 84 und dem Aufzugschacht
schematisch dargestellt, dabei trennt diese Decke den Maschinenraum von dem Aufzugschacht.
[0067] Auf dem variablen Maschinenrahmen 82 ist eine Antriebsmaschine 90 mit einer Antriebswelle
angeordnet, wobei an der Antriebswelle der Antriebsmaschine 90 eine Treibscheibe 92
zur Bereitstellung einer Seiltraktion angeordnet ist. Ausserdem ist an dem Maschinenrahmen
82 eine Ablenkrolle 94 angeordnet. Seile 96, wobei hier lediglich ein Seil 96 dargestellt
ist, sind zur Übertragung einer Drehbewegung der Treibscheibe 92 auf das Gegengewicht
und den Fahrkorb vorgesehen, so dass das Gegengewicht und der Fahrkorb innerhalb des
Aufzugschachts Vertikalbewegungen durchführen können.
[0068] Weiterhin sind erste Enden 98 der Seile 96 an ersten Befestigungspurikten 100 an
den Maschinenrahmen 88 angeordnet. Weiterhin sind zweite Befestigungspunkte 102 vorgesehen,
an denen zweite Enden der Seile 96 an dem variablen Maschinenrahmen 82 angeordnet
sind.
[0069] Die in den Figuren 4 und 5 gezeigte dritte Ausführungsform der 2:1 Aufzuganlage 80
ist nach Modernisierung einer ursprünglichen 1:1 Aufzuganlage bereitgestellt. Dabei
ist vorgesehen, dass die Decke sowie das Gegengewicht und der Fahrkorb der ursprünglichen
1:1 Aufzuganlage unverändert übernommen werden. Die beiden Durchgänge 86, 88 innerhalb
der Decke werden durch die Seile in der 1:1 Aufhängung der ursprünglichen 1:1 Aufzuganlage
geführt wurden, werden bei der neuen 2:1 Aufzuganlage 80 unverändert übernommen.
[0070] Für die bei der neuen 2:1 Aufzuganlage 80 vorgesehene 2:1 Aufhängung der Seile 96
ist vorgesehen, dass ein erster herabführender Seilabschnitt 104 jeweils ein Seil
96 an einem ersten Befestigungspunkt 100 durch den ersten Durchbruch 86 geführt wird
und innerhalb des Aufzugschachts eine an dem Gegengewicht angeordnete Umlenkrolle
umschlingt. Als erster heraufführender Seilabschnitt 106 des Seils 96 ist dieses Seil
96 durch den ersten Durchgang 86 wieder in den Maschinenraum 84 geführt und umschlingt
dort die Ablenkrolle 94. Weiterhin umschlingt das Seil 96 die Treibscheibe 92. Ein
zweiter herabführender Seilabschnitt 110 ist durch den zweiten Durchgang 88 geführt
und umschlingt innerhalb des Aufzugschachts eine zweite Umlenkrolle, die an dem Fahrkorb
angeordnet ist. Ein zweiter heraufführender Seilabschnitt 112 des Seil 96 ist erneut
durch den zweiten Durchgang 88 geführt, so dass ein Ende des zweiten heraufführenden
Seilabschnitts 112 und somit ein zweites Ende des Seils 96 an einem der zweiten Befestigungspunkte
102 an dem variablen Maschinenrahmen 82 befestigt ist.
[0071] Insbesondere aus Figur 5 geht hervor, dass Träger bzw. Streben 114 des variablen
Maschinenrahmens 88 eine Anzahl Schraubenöffnung aufweisen, die es erlauben, die Antriebsmaschine
90 und zumindest die zweiten Befestigungspunkte 102 beliebig entlang dieser Streben
zu positionieren und mit Schrauben zu befestigen. Somit ist es im Rahmen der Modernisierung
der ursprünglichen 1:1 Aufzuganlage unter Bereitstellung der neuen 2:1 Aufzuganlage
80 möglich, die bereits vorhandenen Durchbrüche 86, 88 unverändert zu nutzen. Eine
geeignete Positionierung der herabführenden Seilabschnitte 104, 110 sowie der heraufführenden
Seilabschnitte 108,112 kann durch Positionierung der Antriebsmaschine 90 und der zweiten
Befestigungspunkte 102 flexibel eingerichtet werden.
[0072] Es ist in der gezeigten Ausführungsform vorgesehen, dass ein Verhältnis eines Durchmessers
der Treibscheibe 92 zu einem Verhältnis eines Durchmessers eines Seils 96 40:1 beträgt.
Ein Durchmesser der in den Figuren 4 und 5 nicht gezeigten Umlenkrollen an dem Gegengewicht
und dem Fahrkorb zu einen Durchmesser jeweils eines Seils 96 ist kleiner gleich 30:1,
beispielsweise 25:1.
1. Aufzuganlage, insbesondere ein Treibscheibenaufzug mit einem Aufzugfahrkorb, mit einem
Antrieb, dessen Antriebsmoment über ein n:1 Verhältnis über ein Tragmittel auf den
Fahrkorb übertragen wird, einem Gegengewicht und einer ersten Umlenkrolle auf dem
Fahrkorb und einer zweiten Umlenkrolle auf dem Gegengewicht, wobei das Verhältnis
des Durchmessers mindestens einer der Umlenkrollen zur Dicke des Tragmittels senkrecht
zur Achse der Treibscheibe 30:1 oder kleiner ist.
2. Aufzuganlage nach Anspruch 1, bei der das Tragmittel ein Seil ist.
3. Aufzuganlage nach Anspruch 1 oder 2, bei der das Verhältnis für beide Umlenkrollen
30:1 beträgt.
4. Aufzuganlage nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei der die zweite Umlenkrolle quer
auf dem Gegengewicht angeordnet ist.
5. Aufzuganlage nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei der das Verhältnis der Treibscheibe
40:1 oder kleiner ist.
6. Aufzuganlage nach einem der Ansprüche 1 bis 5, bei der ein verstellbarer Maschinenrahmen
vorgesehen ist.
7. Maschinenrahmen, insbesondere für eine Aufzuganlage nach einem der Ansprüche 1 bis
5, der verstellbar ist.
8. Verfahren zum Installieren einer n:1 Aufzuganlage mit einem Aufzugschacht und einem
Maschinenraum, bei dem in dem Maschinenraum auf einem variablen Maschinenrahmen eine
Antriebsmaschine mit einer Treibscheibe und mindestens eine Ablenkrolle installiert
werden, und bei dem in dem Aufzugschacht ein Fahrkorb und ein Gegengewicht installiert
werden, wobei an dem Fahrkorb und der Umlenkrolle jeweils eine Umlenkrolle angeordnet
wird, wobei die Treibscheibe, die mindestens eine Ablenkrolle, und die Umlenkrollen
des Fahrkorbs und des Gegengewichts unter Bereitstellung einer n:1 Aufhängung über
mindestens ein Tragmittel verbunden werden, und wobei ein horizontaler Abstand zwischen
dem Fahrkorb und dem Gegengewicht durch Einstellen des variablen Maschinenrahmens,
wobei ein Abstand zwischen der Treibscheibe und der mindestens einen Umlenkrolle verändert
wird, eingestellt wird.
9. Verfahren zum Umbau einer 1:1 Aufzuganlage zu einer n:1 Aufzuganlage, bei dem in einem
Maschinenraum auf einem variablen Maschinenrahmen eine Antriebsmaschine mit einer
Treibscheibe und mindestens eine Ablenkrolle installiert werden, und bei dem ein Fahrkorb
und ein Gegengewicht aus einem Aufzugschacht der 1:1 Aufzuganlage verwendet werden,
wobei an dem Fahrkorb und der Umlenkrolle jeweils eine Umlenkrolle angeordnet wird,
wobei die Treibscheibe, die mindestens eine Ablenkrolle, und die Umlenkrollen des
Fahrkorbs und des Gegengewichts unter Bereitstellung einer 2:1 Aufhängung über mindestens
ein Tragmittel verbunden werden, und wobei ein horizontaler Abstand zwischen dem Fahrkorb
und dem Gegengewicht durch Einstellen des variablen Maschinenrahmens, wobei ein Abstand
zwischen der Treibscheibe und der mindestens einen Umlenkrolle verändert wird, eingestellt
wird.