(19)
(11) EP 2 083 123 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
29.07.2009  Patentblatt  2009/31

(21) Anmeldenummer: 08018930.1

(22) Anmeldetag:  30.10.2008
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E02D 3/074(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MT NL NO PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA MK RS

(30) Priorität: 26.01.2008 DE 102008006211

(71) Anmelder: MTS Gesellschaft für Maschinentechnik und Sonderbauten MBH
72534 Hayingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Schrode, Rainer
    88529 Zweifalten (DE)

(74) Vertreter: Knapp, Thomas 
Dreiss Patentanwälte Postfach 10 37 62
70032 Stuttgart
70032 Stuttgart (DE)

   


(54) Anbauverdichter


(57) Ein Anbauverdichter (10) ist an einen Bagger ankuppelbar. Er umfasst ein Gehäuse (12), einen Unwuchterzeuger (20) und eine Verdichterplatte (22). Es wird vorgeschlagen, dass die Verdichterplatte (22) lösbar am Gehäuse (12) durch mindestens einen verschiebbaren Riegel (46) sicherbar ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen Anbauverdichter nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

[0002] Ein Anbauverdichter der eingangs genannten Art ist aus der DE 20 2005 006 059 U1 bekannt. Ein solcher Anbauverdichter wird als Baggerzusatzgerät insbesondere im Graben- und Rohrleitungsbau verwendet. In Verbindung mit Schnellwechseleinrichtungen und Drehköpfen bieten sie als kostengünstiges Wechselgerät ein erhebliches Potential zur Kosteneinsparung und zur Erhöhung der Arbeitssicherheit, weil der Aufenthalt von Menschen zu Verdichtungsarbeiten in Gräben und Gruben entfallen kann.

[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Anbauverdichter zu schaffen, der möglichst universell eingesetzt werden kann, bei gleichzeitig geringen Anschaffungs- und Betriebskosten.

[0004] Diese Aufgabe wird durch einen Anbauverdichter mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in Unteransprüchen genannt. Darüber hinaus finden sich für die Erfindung wichtige Merkmale in der nachfolgenden Beschreibung und in der Zeichnung, wobei diese Merkmale sowohl in Alleinstellung als auch in unterschiedlichen Kombinationen für die Erfindung wichtig sein können.

[0005] Der erfindungsgemäße Anbauverdichter hat den Vorteil, dass er ganz unterschiedliche Verdichterplatten aufweisen kann. Der Anbauverdichter kann daher sehr flexibel bei unterschiedlichen Nutzungssituationen eingesetzt werden, beispielsweise bei schmalen oder breiten Gräben mit entsprechender schmaler oder breiter Verdichterplatte, mit unterschiedlich geformten Verdichterplatten, oder mit unterschiedlicher Oberfläche auf der Unterseite der Verdichterplatte. Auch eine verschlissene Verdichterplatte kann einfach ausgetauscht werden, und es können auch andere Anbaugeräte, beispielsweise ein Sieblöffel angekuppelt werden. Durch die erfindungsgemäß vorgeschlagene Riegelsicherung entfällt ein zeitaufwändiges Verschrauben der Verdichterplatte mit dem Gehäuse. Ein solcher Riegel ist darüber hinaus im harten Alltagseinsatz eines Anbauverdichters besonders robust, und er ist einfacher fertigbar als beispielsweise eine Drehsicherung.

[0006] Gemäß einer ersten vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Anbauverdichters weist der Riegel einen konischen Wirkabschnitt auf. Hierdurch wird der Verriegelungsvorgang erleichtert (Reduktion des Risikos einer Blockade) und eine sichere Halterung der Verdichterplatte am Gehäuse geschaffen (Klemmwirkung).

[0007] In Weiterbildung hierzu wird vorgeschlagen, dass der Riegel im Betrieb ständig in Verriegelungsrichtung beaufschlagt ist. Hierdurch liegt im Betrieb ständig eine kraftschlüssige Verbindung vor, und der Anbauverdichter ist immer spielfrei mit dem Bagger gekoppelt. Selbst Schmutzpartikel, die zunächst zwischen Anbauverdichter und Bagger verklemmt sind und sich im Betrieb lösen, führen zu keinem Spiel, da der Riegel den Anbauverdichter automatisch gegenüber dem Bagger nachspannt.

[0008] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung umfasst das Gehäuse einen ersten Verbindungsabschnitt, der mit einem ersten Kuppelabschnitt der Verdichterplatte zusammenwirkt, und einen zweiten Verbindungsabschnitt, der mit einem zweiten Kuppelabschnitt der Verdichterplatte zusammenwirkt, wobei der erste Verbindungsabschnitt mindestens eine wenigstens im Wesentlichen parallel zur Verdichterplatte verlaufende schlitzartige Ausnehmung und der zweite Verbindungsabschnitt eine zur Verdichterplatte offene Ausnehmung mit mindestens einem im Wesentlichen orthogonal zur Verdichterplatte verlaufenden Rand aufweisen, und wobei der Riegel den zweiten Kuppelabschnitt am zweiten Verbindungsabschnitt sichert. Der erste Kuppelabschnitt wird am ersten Verbindungsabschnitt also allein durch Form und Orientierung des ersten Verbindungsabschnittes gehalten, so dass nur am zweiten Verbindungsabschnitt eine Sicherung durch den erfindungsgemäß vorgesehenen Riegel erforderlich ist. Diese Ausgestaltung ist kostengünstig und stabil und gestattet im Alltagseinsatz ein schnelles Demontieren beziehungsweise Montieren der Verdichterplatte am Gehäuse.

[0009] Das Gehäuse kann zwei seitliche Längsträger aufweisen, wobei an den einen nebeneinanderliegenden axialen Enden der Längsträger jeweils der erste Verbindungsabschnitt und an den anderen nebeneinanderliegenden axialen Enden jeweils der zweite Verbindungsabschnitt ausgebildet ist. Dies senkt die Herstellkosten des Anbauverdichters und sorgt für eine robuste Konstruktion.

[0010] Vorgeschlagen wird ferner, dass die beiden Kuppelabschnitte sich jeweils in Querrichtung erstrecken und mindestens im Wesentlichen zylindrischen Querschnitt aufweisen. Als Kuppelabschnitte kommen im einfachsten Fall zwei querverlaufende Stangen in Frage, aber auch zylindrische Zapfen können Verwendung finden. Die solchermaßen ausgestalteten Kuppelabschnitte sind robust und preiswert fertigbar.

[0011] Der Riegel wird vorteilhafterweise durch einen doppelt wirkenden Hydraulikzylinder mittels der Hydraulikversorgung des Baggers betätigt. Hierdurch können hohe Verriegelungskräfte erzeugt werden, die die Verdichterplatte - vor allem im Zusammenspiel mit dem konischen Wirkabschnitt - besonders sicher am Gehäuse halten. Die Verwendung der Hydraulikversorgung des Baggers macht eine separate Energieversorgung für die Verriegelung der Verdichterplatte am Gehäuse hinfällig. Hierdurch wird der Aufbau des Anbauverdichters einfacher und es werden weitere Kosten gespart.

[0012] In Weiterbildung hierzu wird vorgeschlagen, dass der Anbauverdichter mindestens einen Hydraulikanschluss mit einem ersten Druckanschluss, einem zweiten Druckanschluss und einem Leckageanschluss zur Verbindung mit der Hydraulikversorgung des Baggers aufweist, wobei zwischen Hydraulikzylinder und Hydraulikanschluss ein Kreuzventil geschaltet ist. Das Kreuzventil kann entweder manuell oder elektrisch, beispielsweise vom Führerstand des Baggers aus bedient werden. Durch dieses Kreuzventil kann der doppelt wirkende Hydraulikzylinder entweder in seine ausgefahrene Stellung oder in seine eingefahrene Stellung gebracht werden, wobei durch das Kreuzventil in der einen Stellung der eine Druckraum des Hydraulikzylinders mit einem Druckanschluss und der andere Druckraum mit dem Leckageanschluss verbunden wird, und in der anderen Stellung des Kreuzventils die umgekehrte Schaltung realisiert wird. Eine Zulauf- und eine Rücklaufleitung reichen somit für die Betätigung des Riegels in die beiden erforderlichen Richtungen aus. Der entsprechende Anbauverdichter baut daher vergleichsweise einfach.

[0013] In Weiterbildung hierzu wird vorgeschlagen, dass ein einlassseitiger Druckanschluss des Kreuzventils mit einem Auslass eines Oderventils verbunden ist, von dem ein erster Eingang mit dem ersten Druckanschluss und ein zweiter Eingang mit dem zweiten Druckanschluss verbunden ist. Dem liegt die Tatsache zu Grunde, dass bei bekannten Anbauverdichtern die beiden Druckanschlüsse vom Bagger aus sowohl als Vorlauf als auch als Rücklauf verwendet werden können. Hierdurch kann die Drehrichtung des Unwuchterzeugers gesteuert werden. Die erfindungsgemäße Maßnahme sorgt in diesem Zusammenhang dafür, dass die Verriegelung der Verdichterplatte am Gehäuse unabhängig davon ist, ob gerade der erste Druckanschluss oder der zweite Druckanschluss als druckbeaufschlagter Vorlauf verwendet wird.

[0014] Vorgeschlagen wird ferner, dass stromaufwärts von einem ersten Anschluss des Hydraulikzylinders, bei dessen Druckbeaufschlagung der Riegel in seine Verriegelungsstellung gebracht wird, ein Senkbremsventil angeordnet ist. Durch dieses wird auch bei ausgeschalteter Hydraulikversorgung des Baggers der doppelt wirkende Hydraulikzylinder in jener Stellung gehalten, in der der Riegel die Verdichterplatte am Gehäuse verriegelt. Ein ungewolltes Lösen der Verdichterplatte vom Gehäuse wird hierdurch vermieden.

[0015] Hydraulisch parallel zum Senkbremsventil kann ein Rückschlagventil angeordnet sein, welches zum Hydraulikzylinder hin öffnet. Hierdurch wird sichergestellt, dass der Riegel auch dann, wenn der Hydraulikdruck nicht ausreicht, um das Senkbremsventil zu öffnen, im Betrieb in Schließrichtung beaufschlagt wird.

[0016] Vorgeschlagen wird ferner, dass der Unwuchterzeuger einen Hydraulikmotor umfasst, der mit dem Hydraulikanschluss verbunden ist, und dass zwischen zweitem Druckanschluss und Hydraulikmotor ein Rückschlagventil angeordnet ist, welches zum Hydraulikmotor hin sperrt. Dies hat zur Folge, dass der Unwuchterzeuger nur dann im Betrieb ist, wenn der erste Druckanschluss als druckbeaufschlagter Vorlauf geschaltet ist. Wird dagegen vom Bagger aus der zweite Druckanschluss als druckbeaufschlagter Vorlauf geschaltet, wird ein Antrieb des Hydraulikmotors durch das Rückschlagventil verhindert. Dieser Betriebszustand (stillstehender Unwuchterzeuger) kann zum Wechseln der Verdichterplatte genutzt werden. Dies insbesondere deshalb, da auf Grund der Verwendung des zweiten Druckanschlusses als druckbeaufschlagter Vorlauf im Anbauverdichter ein Hydraulikdruck zur Verfügung steht, der zur Betätigung des Riegels genutzt werden kann.

[0017] Bei vielen Anbauverdichtern ist gewünscht, dass der Unwuchterzeuger in einer Drehrichtung und in einer anderen Drehrichtung arbeiten kann. Dies wird im Normalfall dadurch realisiert, dass die beiden Druckanschlüsse wahlweise als druckbeaufschlagter Vorlauf oder als druckloser Rücklauf verwendet werden können. Um dennoch im normalen Betrieb die Verdichterplatte des Anbauverdichters wechseln zu können, ist ein Betriebszustand des Anbauverdichters erforderlich, in dem der Unwuchterzeuger nicht arbeitet. Dies wird durch ein Auf-/Zuventil realisiert, welches den Strom des Hydraulikfluids zum oder vom Hydraulikmotor unterbricht, wodurch der Unwuchterzeuger abgeschaltet wird. Durch Rückschlagventile, welche vom jeweils anderen Druckanschluss hydraulisch aufsteuerbar sind, wird dabei sichergestellt, dass die Hydraulikleitungen beim Abschalten und dem aufgrund seiner Massenträgheit weiterlaufenden Unwuchterzeuger nicht vollständig drucklos beziehungsweise entleert werden.

[0018] Nachfolgend werden Ausführungsformen der Erfindung unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. In den Zeichnungen zeigen:
Figur 1
eine perspektivische Darstellung eines Anbauverdichters mit einem Gehäuse, einem Unwuchterzeuger und einer Verdichterplatte;
Figur 2
eine Seitenansicht eines Teils des Anbauverdichters von Figur 1;
Figur 3
ein Schnitt längs der Linie III-III von Figur 2;
Figur 4
eine Ansicht von vorne eines Teils des Gehäuses des Anbauverdichters von Figur 1;
Figur 5
eine Seitenansicht der Verdichterplatte;
Figur 6
einen Schnitt längs der Linie VI-VI von Figur 5;
Figur 7
ein Schaltbild einer ersten möglichen hydraulischen Schaltung des Anbauverdichters von Figur 1;
Figur 8
ein Schaltbild ähnlich Figur 7 einer zweiten hydraulischen Schaltung; und
Figur 9
ein Schaltbild ähnlich Figur 7 einer dritten hydraulischen Schaltung.


[0019] Ein Anbauverdichter trägt in Figur 1 insgesamt das Bezugszeichen 10. Er umfasst ein Gehäuse 12, welches wiederum ein Oberteil 14 und ein Unterteil 16 umfasst. Oberteil 14 und Unterteil 16 sind in bekannter Weise durch flexible Puffereinrichtungen 18 miteinander verbunden. Auf dem Unterteil 16 des Gehäuses 12 ist ein Unwuchterzeuger 20 angeordnet, der beispielsweise eine Welle mit einer exzentrisch angeordneten Masse umfasst. Der Unwuchterzeuger 20 ist mit einem nicht sichtbaren Hydraulikmotor gekoppelt, durch den der Unwuchterzeuger 20 in Drehung versetzt werden kann. Am Unterteil 16 kann eine Verdichterplatte 22 in noch näher darzustellender Art und Weise lösbar befestigt werden. Die Verdichterplatte 22 ist in Figur 1 nur durch strichpunktierte Linien angedeutet.

[0020] Das Oberteil 14 des Gehäuses 12 ist mittels einer Drehdurchführung 24 mit einem Kupplungsteil 26 verbunden, welches an einem Arm eines nicht gezeigten Baggers befestigt werden kann. Hierzu verfügt das Kupplungsteil 26 über nicht gezeigte hydraulische Schnellanschlüsse, mit denen der Anbauverdichter 10 an eine Hydraulikversorgung des Baggers angeschlossen werden kann.

[0021] Insbesondere aus den Figuren 3 und 4 ist ersichtlich, dass das Unterteil 16 des Gehäuses 12 zwei seitliche Längsträger 28a und 28b aufweist, die durch zwei Querträger 30a und 30b miteinander verbunden sind. Die Längsträger 28a und 28b sind im Wesentlichen identisch gestaltet, so dass nachfolgend der Einfachheit halber nur auf den Längsträger 28a Bezug genommen wird:

Das in den Figuren 1 und 2 rechte axiale Ende des Längsträgers 28a weist eine schlitzartige Ausnehmung 32 auf. Diese verläuft im Wesentlichen parallel zur Verdichterplatte 22, wobei jedoch ein in den Figuren 1 und 2 unterer Rand 34 der schlitzartigen Ausnehmung 32 zum axialen Ende des Längsträgers 28a hin schräg nach unten verläuft. Das in den Figuren 1 und 2 linke axiale Ende des Längsträgers 28a weist eine Ausnehmung 36 auf, die zur Verdichterplatte 22 hin offen ist und einen trotz einer leichten Schräge im Wesentlichen orthogonal zur Verdichterplatte 22 verlaufenden Rand 38 aufweist.



[0022] Der Längsträger 28a weist ungefähr in seiner axialen Mitte eine Ausnehmung 40 auf, in der ein doppelt wirkender Hydraulikzylinder 42 angeordnet ist. Eine Kolbenstange 44 weist in Richtung zur Ausnehmung 36 und ist mit einem bolzenartigen Riegel 46 (vergleiche Figuren 1, 2 und 4) verbunden. Dieser schließt im eingefahrenen Zustand bündig mit dem Rand 38 der Ausnehmung 36 ab. In dem in den Figuren 1 und 2 dargestellten ausgefahrenen Zustand steht er deutlich über den Rand 38 der Ausnehmung 36 über, ragt also in die Ausnehmung 36 hinein. Die Oberseite 48 des in die Ausnehmung 36 ragenden Abschnitts des bolzenartigen Riegels 46 ist als konischer und abgeflachter Wirkabschnitt ausgebildet, der gegenüber der Längsachse des bolzenartigen Riegels 46 einen Winkel A (vergleiche Figur 2) aufweist. A beträgt vorzugsweise ungefähr 8 bis 12°.

[0023] Die Verdichterplatte 22 (vergleiche Figuren 5 und 6) weist eine flache Bodenplatte 50 auf, die im Betrieb die eigentliche Verdichtungsarbeit leistet. Deren vordere und hintere Endabschnitte 52a und 52b verlaufen schräg nach oben. An der Bodenplatte 50 sind zwei in den Figuren 5 und 6 vertikale und in Längsrichtung verlaufende Seitenplatten 54a und 54b verschweißt. Zwischen diesen sind wiederum zwei in den Figuren 5 und 6 horizontale und zylindrischen Querschnitt aufweisende Stäbe 56a und 56b gehalten. Der Abstand zwischen den beiden Stäben 56a und 56b entspricht exakt dem Abstand zwischen den inneren Radien (ohne Bezugszeichen) der beiden Ausnehmungen 32 und 36 in den Längsträgern 28a und 28b des Unterteils 16 des Gehäuses 12. Auch die Radien der Stäbe 56a und 56b entsprechen denen der beiden Ausnehmungen 32 und 36.

[0024] Zur Anbringung der Verdichterplatte 22 am Gehäuse 12 wird, bei eingefahrenem bolzenartigen Riegel 46, zunächst der Stab 56b in die Ausnehmung 32 eingeführt. Dann werden die Verdichterplatte 22 einerseits und das Gehäuse 12 andererseits relativ zueinander um die Achse des Stabs 56b verschwenkt, bis der Stab 56a vollständig gegen den oberen Rand der Ausnehmung 36 aufgenommen ist. Nun werden, wie weiter unten noch genauer dargestellt werden wird, die beiden doppelt wirkenden Hydraulikzylinder 42 so betätigt, dass der bolzenartige Riegel 46 in die Ausnehmung 36 ausfährt. Durch den konischen Wirkabschnitt 48 am jeweiligen bolzenartigen Riegel 46 wird der Stab 56a in der Ausnehmung 36 verklemmt. Somit ist die Verdichterplatte 22 starr mit dem Unterteil 16 des Gehäuses 12 des Anbauverdichters 10 verbunden. Insoweit bilden die Ausnehmungen 32 und 36 erste und zweite Verbindungsabschnitte, und die Stäbe 56a und 56b erste und zweite Kuppelabschnitte. Zum Demontieren der Verdichterplatte 22 wird in der umgekehrten Reihenfolge vorgegangen.

[0025] Nun wird unter Bezugnahme auf Figur 7 eine erste Möglichkeit der hydraulischen Ansteuerung der doppelt wirkenden hydraulischen Zylinder 42 erläutert. Der Anbauverdichter 10 weist im Kupplungsteil 26 oberhalb der Drehdurchführung 24 einen Hydraulikanschluss 58 auf, der einen ersten Druckanschluss 60, einen zweiten Druckanschluss 62 und einen Leckageanschluss 64 umfasst. Die beiden Druckanschlüsse 60 und 62 werden, entsprechend der Schaltung der Hydraulikversorgung des Baggers, wahlweise als druckbeaufschlagter Vorlaufanschluss oder als druckloser Rücklaufanschluss verwendet. Der erste Druckanschluss 60 ist über eine verstellbare Drossel 66 mit einem Anschluss 68 des Hydraulikmotors 70 verbunden, der den Unwuchterzeuger 20 antreibt. Ein Anschluss 72 des Hydraulikmotors 70 ist über ein zum Hydraulikmotor 70 hin sperrendes federbelastetes Rückschlagventil 74 mit dem zweiten Druckanschluss 62 verbunden. Parallel zu den Anschlüssen 68 und 72 ist ein federbelastetes Rückschlagventil 73 geschaltet. Der Hydraulikmotor 70 ist ferner mit dem Leckageanschluss 64 verbunden.

[0026] Der erste Druckanschluss 60 ist ferner mit einem ersten Eingang 76 eines Oderventils 78 verbunden, dessen zweiter Eingang 80 mit dem zweiten Druckanschluss 62 verbunden ist. Ein Auslass 81 des Oderventils 82 führt zu einem einlassseitigen Druckanschluss 82 eines Kreuzventils 84.

[0027] Dessen einlassseitiger Rücklaufanschluss 86 ist mit dem Leckageanschluss 64 verbunden. Ein erster auslassseitiger Anschluss 88 des Kreuzventils 84 führt zu einem ersten Druckraum 90 des Hydraulikzylinders 42. Ein zweiter auslassseitiger Anschluss 92 des Kreuzventils 84 ist mit einem zweiten Druckraum 94 des Hydraulikzylinders 42 verbunden. Zwischen dem ersten auslassseitigen Anschluss 88 des Kreuzventils 84 und dem ersten Druckraum 90 ist ein Senkbremsventil 96 angeordnet, welches hydraulisch durch den Druck am ersten auslassseitigen Anschluss 88 und am zweiten auslassseitigen Anschluss 92 gesteuert wird. Hydraulisch parallel zum Senkbremsventil 96 ist ein federbelastetes Rückschlagventil 98 angeordnet, welches zum Hydraulikzylinder 42 hin öffnet.

[0028] Zur Verriegelung der Verdichterplatte 22 am Gehäuse 12 wird das Kreuzventil 84 so betätigt, dass der erste Druckraum 90 unter Druck steht. Für eine Demontage der Verdichterplatte 22 wird die Hydraulikversorgung des Baggers so geschaltet, dass der zweite Druckanschluss 62 als druckbeaufschlagter Vorlauf verwendet wird. Durch das Rückschlagventil 74 wird die Versorgung des Hydraulikmotors 70 gesperrt, so dass der Unwuchterzeuger 20 zum Stillstand kommt. Gleichwohl ist der einlassseitige Druckanschluss 82 durch das Oderventil 78 druckbeaufschlagt, so dass durch eine entsprechende Betätigung des Kreuzventils 84 nun der zweite Druckraum 94 mit Druck beaufschlagt werden kann, wodurch sich der bolzenartige Riegel 46 aus der Ausnehmung 36 zurückzieht. Ist die Verdichterplatte 22 durch entsprechende Betätigung des Kreuzventils 84 wieder montiert, wird die Hydraulikversorgung des Baggers so geschaltet, dass wieder der erste Druckanschluss 60 als druckbeaufschlagter Vorlauf verwendet wird, wodurch der Hydraulikmotor 70 und mit ihm der Unwuchterzeuger 20 wieder in Drehung versetzt werden.

[0029] Dabei wird der Hydraulikzylinder 42 ständig in Verriegelungsrichtung beaufschlagt.

[0030] Arbeiten der Unwuchterzeuger 20 und der Hydraulikmotor 70 im Leerlauf, kann es sein, dass der Druck am ersten auslassseitigen Anschluss 88 des Kreuzventils 84 nicht ausreicht, um das Senkbremsventil 96 aufzusteuern. In diesem Fall wird durch das Rückschlagventil 98 ein Bypass geschaffen, so dass der Hydraulikzylinder 42 auch in diesem Fall in Verriegelungsrichtung beaufschlagt wird.

[0031] Nun wird eine zweite Möglichkeit der hydraulischen Schaltung im Anbauverdichter 10 unter Bezugnahme auf Figur 8 erläutert, wobei jedoch solche Elemente und Bereiche, die äquivalente Funktionen zu Elementen und Bereichen aufweisen, die bereits beschrieben wurden, die gleichen Bezugszeichen tragen und nicht nochmals im Detail erläutert werden.

[0032] Hauptunterschied der in Figur 8 gezeigten Hydraulikschaltung zu jener von Figur 7 ist, dass der Hydraulikmotor 70 wahlweise in beiden Drehrichtungen betrieben werden kann. Dies wird dadurch erreicht, dass die Hydraulikversorgung des Baggers so geschaltet wird, dass entweder der erste Druckanschluss 60 als druckbeaufschlagter Vorlauf und der zweite Druckanschluss 62 als druckloser Rücklauf oder der zweite Druckanschluss 62 als druckbeaufschlagter Vorlauf und der erste Druckanschluss 60 als druckloser Rücklauf verwendet werden. Parallel zu den verstellbaren Drosseln 66a und 66b sind federbelastete Rückschlagventile 100a und 100b geschaltet, die einen Bypass bilden, wenn der entsprechende Leitungsabschnitt im Rücklauf angeordnet ist. Zwischen der jeweiligen verstellbaren Drossel 66a beziehungsweise 66b und dem jeweiligen Druckanschluss 60 beziehungsweise 62 ist ein Rückschlagventil 102a, 102b angeordnet, welches zum Hydraulikmotor 70 hin öffnet. Das Rückschlagventil 102a wird durch den Druck am zweiten Druckanschluss 62, das Rückschlagventil 102b durch den Druck am ersten Druckanschluss 60 aufgesteuert. Zwischen dem zweiten Druckanschluss 62 und dem Hydraulikmotor 70 ist ein Auf-/Zuventil 104 angeordnet.

[0033] Zum Wechseln der Verdichterplatte 22 wird das Auf-/Zuventil 104 geschlossen, wodurch der Hydraulikmotor 70 und damit auch die Drehung des Unwuchterzeugers 20 gestoppt werden. Dennoch bleibt, unabhängig davon, ob der erste Druckanschluss 60 oder der zweite Druckanschluss 62 als druckbeaufschlagter Vorlauf verwendet werden, der einlassseitige Druckanschluss 82 des Kreuzventils 84 druckbeaufschlagt.

[0034] Wird der Hydraulikmotor 70 vom bagger aus ausgeschaltet, drehen der Unwuchterzeuger 20 und der Hydraulikmotor 70 aufgrund deren Massenträgheit noch etwas nach. In diesem Betriebszustand arbeitet der Hydraulikmotor 70 als Pumpe. Die Rückschlagventile 102a und 102b verhindern in diesem Fall, dass die Leitungen leergesaugt werden. Stattdessen wird das Hydraulikfluid durch das Rückschlagventil 73 hindurch umgewälzt. Durch den Druckabfall im Rückschlagventil 73 wird der Hydraulikmotor 70 abgebremst.

[0035] Die in Figur 9 dargestellte hydraulische Schaltung entspricht jener von Figur 8, wobei jedoch sowohl das Kreuzventil 84 als auch das Auf-/Zuventil 104 elektrisch angesteuert werden.


Ansprüche

1. Anbauverdichter (10), der an einen Bagger ankuppelbar ist, mit einem Gehäuse (12), einem Unwuchterzeuger (20) und einer Verdichterplatte (22), dadurch gekennzeichnet, dass die Verdichterplatte (22) lösbar am Gehäuse (12) durch mindestens einen verschiebbaren Riegel (46) sicherbar ist.
 
2. Anbauverdichter (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Riegel (46) einen konischen Wirkabschnitt (48) aufweist.
 
3. Anbauverdichter (10) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Riegel (46) im Betrieb ständig in Verriegelungsrichtung beaufschlagt ist.
 
4. Anbauverdichter (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (12) einen ersten Verbindungsabschnitt (32), der mit einem ersten Kuppelabschnitt (56b) der Verdichterplatte (22) zusammenwirkt, und einen zweiten Verbindungsabschnitt (36), der mit einem zweiten Kuppelabschnitt (56a) der Verdichterplatte (22) zusammenwirkt, aufweist, dass der erste Verbindungsabschnitt mindestens eine wenigstens im Wesentlichen parallel zur Verdichterplatte (22) verlaufende schlitzartige Ausnehmung (32) und der zweite Verbindungsabschnitt eine zur Verdichterplatte 22 offene Ausnehmung (36) mit mindestens einem im Wesentlichen orthogonal zur Verdichterplatte (22) verlaufenden Rand (38) aufweisen, und dass der Riegel (46) den zweiten Kuppelabschnitt (56a) am zweiten Verbindungsabschnitt (36) sichert.
 
5. Anbauverdichter (10) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (12) zwei seitliche Längsträger (28a, 28b) aufweist, wobei an den einen nebeneinander liegenden axialen Enden der Längsträger (28a, 28b) jeweils der erste Verbindungsabschnitt (32) und an den anderen nebeneinander liegenden axialen Enden jeweils der zweite Verbindungsabschnitt (36) ausgebildet ist.
 
6. Anbauverdichter (10) nach einem der Ansprüche 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Kuppelabschnitte (56a, 56b) sich jeweils in Querrichtung erstrecken und mindestens im Wesentlichen zylindrischen Querschnitt aufweisen.
 
7. Anbauverdichter (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Riegel (46) durch einen doppelt wirkenden Hydraulikzylinder (42) mittels der Hydraulikversorgung des Baggers betätigbar ist.
 
8. Anbauverdichter (10) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass er mindestens einen Hydraulikanschluss (58) mit einem ersten Druckanschluss (60), einem zweiten Druckanschluss (62) und einem Leckageanschluss (64) zur Verbindung mit der Hydraulikversorgung des Baggers aufweist, wobei zwischen Hydraulikzylinder (42) und Hydraulikanschluss (58) ein Kreuzventil (84) geschaltet ist.
 
9. Anbauverdichter (10) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass ein einlassseitiger Druckanschluss (82) des Kreuzventils (84) mit einem Auslass (81) eines Oderventils (78) verbunden ist, von dem ein erster Eingang (76) mit dem ersten Druckanschluss (60) und ein zweiter Eingang (80) mit dem zweiten Druckanschluss (62) verbunden ist.
 
10. Anbauverdichter (10) nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass stromaufwärts von einem ersten Anschluss des Hydraulikzylinders (42), bei dessen Druckbeaufschlagung der Riegel (46) in seine Verriegelungsstellung gebracht wird, ein Senkbremsventil (96) angeordnet ist.
 
11. Anbauverdichter (10) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass hydraulisch parallel zum Senkbremsventil (96) ein Rückschlagventil (98) angeordnet ist, welches zum Hydraulikzylinder (42) hin öffnet.
 
12. Anbauverdichter (10) nach einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Unwuchterzeuger (20) einen Hydraulikmotor (70) umfasst, der mit dem Hydraulikanschluss (58) verbunden ist, und dass zwischen zweitem Druckanschluss (62) und Hydraulikmotor (70) ein Rückschlagventil (74; 102b) angeordnet ist, welches zum Hydraulikmotor (70) hin sperrt.
 
13. Anbauverdichter (10) nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem zweitem Druckanschluss (62) und dem Hydraulikmotor (70) ein Auf-/Zuventil (104) angeordnet ist, und dass auch zwischen erstem Druckanschluss (60) und Hydraulikmotor (70) ein Rückschlagventil (102a) angeordnet ist, welches zum Hydraulikmotor (70) hin sperrt, wobei die beiden Rückschlagventile (102a, 102b) vom jeweils anderen Druckanschluss (60, 62)hydraulisch aufsteuerbar sind.
 




Zeichnung























Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente