[0001] Die Erfindung betrifft ein Zylinderschloss mit Plättchenzuhaltungen und einen Schlüssel
für das Schloss, das insbesondere als Kraftfahrzeugtürschloss verwendbar ist.
[0002] Aus dem
DE-GM 72 03 658 ist ein Zylinderschloss bekannt, das ein Zylindergehäuse aufweist, in dem ein Zylinderkern
drehbar gelagert ist. Der Zylinderkern weist in seinem zentralen Bereich einen sich
axial erstreckenden Schlüsselkanal und senkrecht dazu sich radial erstreckende, den
Zylinderkern durchsetzende Führungsschlitze auf. In jedem Führungsschlitz sitzen paarweise
aneinander liegend bzw. axial benachbart und wechselseitig und radial verschiebbar
je zwei mit jeweils mindestens einer Feder belastete, plättchenförmige aus Blechstanzteilen
bestehende Zuhaltungen, sogenannte Plättchenzuhaltungen. Die Plättchenzuhaltungen
greifen in ihrer Sperrlage bei abgezogenem Schlüssel aufgrund der Federbelastung radial
in in Achsrichtung des Zylindergehäuses sich erstreckende, sich radial gegenüberliegende
Sperrnuten, so dass der Zylinderkern drehfest im Zylinder sitzt.
[0003] Die Plättchenzuhaltungen sind vollrahmenförmig ausgestaltet und weisen jeweils zwei
Rahmenlängsstege und zwei Rahmenquerstege auf, die eine im Wesentlichen rechteckige,
mit dem Schlüsselkanal axial fluchtende Ausnehmung bilden. An Innenkanten der Rahmenlängsstege
sind nach innen vorspringende Steuernocken angeordnet.
[0004] Der dazu passende Flachschlüssel weist einen im Wesentlichen im Querschnitt rechteckigen
Schlüsselbart bzw. Mittelsteg mit zwei Breitseitenflächen und zwei Schmalseitenflächen
auf, wobei spiegelbildlich gegenüberliegend auf den Breitseitenflächen je eine sich
in Längsrichtung des Schlüsselbartes erstreckende nutartige Ausnehmung mit rechtwinklig
zum Nutboden ausgerichteten Nutwandungen vorgesehen sind, die als Steuerkanten bzw.
Steuerbahnen ausgebildet sind, die mit den entsprechend angeordneten Steuernocken
der Plättchenzuhaltungen zusammenwirken.
[0005] Die paarweise Anordnung ermöglicht auf einfache Weise, Wendeschlüssel zu verwenden,
die um 180° um ihre Längsachse des Schlüsselbartes gedreht in den Schlüsselkanal einschiebbar
sind und den Schließmechanismus betätigen können. Dabei werden die Plättchenzuhaltungen
in den Innenraum des Zylinderkerns gegen die jeweilige Federkraft zurückgezogen. Aufgrund
der bekannten Konstruktion kann man hohe Stückzahlen von verschiedenen Plättchenzuhaltungen
anwenden und damit hohe Variationszahlen von Schließungen gewährleisten. Hinzu kommt,
dass eine kürzere raumsparendere Bauform des Schließzylinders möglich ist. Andererseits
erfordert ein derartiges Zylinderschloss noch einen relativ großen Zylinderkerndurchmesser
von z. B. über 15 mm, weshalb insoweit der Raumbedarf immer noch nicht den Wünschen
der Anwender, z. B. der Automobilindustrie, entspricht.
[0006] Zylinderkerndurchmesser unter 15 mm sind mit Zylinderschlössern mit Plättchenzuhaltungen
möglich, die die Schließnocken an den Innenkanten der Rahmenquerstege aufweisen, wobei
die Steuerbahnen auf den Schmalseitenflächen des Schlüsselbartes ausgebildet sind
(
DE-GM 76 37 619). Nachteilig aber ist die Möglichkeit des einfachen Nachbaus und eine Schwächung
des Schlüsselbartes durch zu tiefe Einfräsungen der Steuerbahnen, weshalb dieser Zylinderschlosstyp
mit Plättchenzuhaltungen bei Kraftfahrzeugtüren trotz Kleinbauweise nicht mehr gebräuchlich
ist.
[0007] Ein weiterer Zylinderschlosstyp mit Plättchenzuhaltungen und mit besonders hoher
Variationsvielfalt der Steuerkanten und Festigkeit des Flachschlüssels ist z. B. aus
der
DE 27 42 165 C2 bekannt. Der Zylinderkern des Schließzylinders weist zueinander wechselseitig federbelastete
Plättchenzuhaltungen auf und der Flachschlüssel ist mit entgegengesetzt gerichteten,
zu gegenüberliegenden Schmalseiten des Flachprofils hin frei liegenden, stufenförmigen
Einschnittbahnen bzw. Steuerbahnen versehen, die von einem durchgehenden Schlüsselbart
bzw. Mittelsteg des Flachprofils voneinander getrennt sind. Bei diesem bekannten Zylinderschlosstyp
weist der Flachschlüssel ein Z-förmiges Grundprofil mit dem Mittelsteg auf, wobei
die beiden Einschnittbahnen bzw. Steuerbahnen an den jeweils zur gegenüberliegenden
Schmalseite des Flachprofils gekehrten Innenflächen der beiden Z-Schenkel angeordnet
sind. Um diesen Zylinderschlosstyp mit einem die Benutzung erleichternden Wendeschlüssel
betreiben zu können, sind die Steuerbahnen spiegelbildlich gleich gestaltet, wodurch
aber die Variationsvielfalt eingeschränkt wird. Hinzu kommt, dass bei Verwendung der
Wendeschlüsselversion ein Schließzylinderdurchmesser unter 15 mm nicht ohne weiteres
gewährleistbar ist.
[0008] Aufgabe der Erfindung ist, die Variationsvielfalt eines aus der
DE 27 42 165 C2 bekannten Zylinderschlosstyps zu erhöhen und gleichwohl einen Wendeschlüssel dafür
verwenden zu können. Außerdem soll es dabei möglich sein, einen Schließzylinderdurchmesser
von unter 15 mm mit bis z. B. 8 Plättchenzuhaltungen herzustellen.
[0009] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 und 8 gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung werden in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
[0010] Anhand der Zeichnungen wird die Erfindung im Folgenden beispielhaft näher erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Querschnitt durch ein erfindungsgemäßes Zylinderschloss mit 6 Plättchenzuhaltungen;
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf den Zylinderkern des Zylinderschlosses nach Fig. 1;
- Fig. 3
- perspektivisch einen Flachschlüssel für das Zylinderschloss nach Fig. 1;
- Fig. 4
- eine Draufsicht auf einen Zyinderkern einer weiteren Ausführungsform der Erfindung;
- Fig. 5
- eine Seitenansicht des Zylinderkerns nach Fig. 4;
- Fig. 6
- eine Draufsicht auf eine dritte Ausführungsform eines Zylinderkerns für ein erfindungsgemäßes
Zylinderschloss;
- Fig. 7
- eine Seitenansicht des Zylinderkerns nach Fig. 6.
- Fig. 8
- eine breitseitige Ansicht eines Schlüsselbarts gemäß einer weiteren Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Schlüssels
[0011] Ein erfindungsgemäßes Zylinderschloss weist ein Zylindergehäuse 1 mit einer Zylinderwandung
2 auf, das äußerlich beliebig gestaltet sein und z. B. aus Kunststoff bestehen kann.
Die Zylinderwandung 2 umgibt eine axiale zylindrische Schlosskernausnehmung 3 und
in die mindestens eine sich achsparallel in der Zylinderwandung 2 erstreckende und
zur Ausnehmung 3 hin öffnende Sperrnut 4 eingebracht ist. Sind zwei Sperrnuten 4 vorgesehen,
sind sie sich diametral gegenüberliegend angeordnet (Fig. 1).
[0012] In der zylindrischen Schlosskernausnehmung 3 des Zylindergehäuses 1 steckt um seine
zentrale Längsachse 5 begrenzt drehbar ein Zylinderkern 6. In den Zylinderkern 6 ist
ein axialer Schlüsselkanal 9 und im Bereich des Schlüsselkanals 9 sind quer zur Längsachse
5 ausgerichtete durchgehende Kammerschlitze 7 eingebracht, - im abgebildeten Beispiel
nach Fig. 2 sind es sechs Kammerschlitze 7 - die im Abstand voneinander durch Wandungsstege
8 getrennt axial fluchtend angeordnet sind. Jeder Kammerschlitz 7 weist an einer Seite
eine Verbreiterung, z. B. ein Sackloch 10, mit einer Lagerstufe 11 auf, auf der eine
Druckfeder 12 lagert.
[0013] In jedem Kammerschlitz 7 sitzt eine im Wesentlichen rechteckrahmenförmige Plättchenzuhaltung
13 aus z. B. einem Blechstanzteil, die zwei Rahmenquerstege 14, 15 und zwei Rahmenlängsstege
16, 17 aufweist, die einen im Wesentlichen rechteckigen, den Schlüsselkanal 9 umgebenden
Innenraum mit einer Höhe "h" und einer Breite "b" bilden. An dem dem Sackloch 10 zugewandten
Rahmenlängssteg 16 ist außenseitig eine in der Blechebene vorspringende Widerlagernase
18 oberhalb der Lagerstufe 11 angeordnet, gegen die die Druckfeder 12 drückt und die
sich gegen die Innenwandung 19 der Zylinderwandung 2 des Zylindergehäuses 1 abstützen
kann.
[0014] Zweckmäßigerweise befindet sich oberhalb des Schlüsselkanals 9 an der Seite, an der
sich das Sackloch 10 öffnet, in der Wandung des Zylinderkerns 6 ein sich parallel
zur Längsachse 5 erstreckender Montageschlitz 20, der sich bis zum Schlüsselkanal
9 erstreckt und die Wandungsstege 8 durchsetzt. Der Montageschlitz 20 erleichtert
die Montage der Plättchenzuhaltungen 13 sowie der Druckfedern 12.
[0015] Der Zylinderkern 6 weist - wie üblich - an seinem einen Ende einen Mitnehmer 21 für
eine nicht dargestellte Schlossmechanik und am anderen Ende einen insbesondere als
Anschlag am Zylindergehäuse 1 dienenden Kragen 22 auf.
[0016] Jeder rechteckige Innenraum des Rahmens der Plättchenzuhaltungen 13, der mit dem
Schlüsselkanal 9 fluchtet, weist auf einer Seite jenseits der Halbierungslinie der
Höhe "h" bzw. auf einer Seite einer die Längsachse 5 einschließenden, rechtwinklig
bzw. senkrecht zu den Rahmenlängsstegen 16, 17 liegenden zentralen Längsebene 25 (im
in Fig. 1 abgebildeten Beispiel ist das unterhalb der Längsebene 25) eine in den Innenraum
des Rahmens ragende Steuerstufe 24 in einem z. B. der Widerlagernase 18 diagonal gegenüber
liegenden Eckbereich 23 zwischen einem Rahmenquersteg 14 oder 15 und einem Rahmenlängssteg
16 oder 17 auf, wobei sich die Steuerstufe 24 rechtwinklig zur Innenkante des Rahmenlängsstegs
16 oder 17 erstreckt.
[0017] Dabei kann vorgesehen sein, dass bei in Richtung der Längsachse 5 benachbarten Plättchenzuhaltungen
13 sich die Steuerstufe 24 bei der einen Plättchenzuhaltung an dem einen Rahmenlängssteg
17 und bei der folgenden Plättchenzuhaltung an dem anderen Rahmenlängssteg 16 im seitlich
gegenüber liegenden Eckbereich 23 auf der gleichen Seite der Ebene 25 befinden. Fig.
1 zeigt diese Ausgestaltung mit sechs in Achsrichtung der Längsachse 5 hintereinander
sitzenden Plättchenzuhaltungen 13, wobei auf der einen Seite (in Fig 1 auf der linken
Seite) drei Steuerstufen 24 von drei Plättchenzuhaltungen 13 und auf der gegenüber
liegenden Seite (in Fig. 1 auf der rechten Seite) ebenfalls drei Steuerstufen 24 von
drei weiteren Plättchenzuhaltungen 13 durch Stufenstanzungen vorgesehen sind, wobei
die Steuerstufen 24 in unterschiedlicher Höhe, gerechnet von der Innenkante eines
Rahmenquerstegs 14 oder 15 angeordnet sind. Dabei liegt es im Rahmen der Erfindung,
Steuerstufen 24 auch an in den Innenraum der Rahmen vorspringenden Nocken anzuordnen.
[0018] Zweckmäßigerweise sind die Sacklöcher 10 benachbarter Kammerschlitze 7 und damit
auch die Widerlagernasen 18 benachbarter Plättchenzuhaltungen 13 sich diagonal gegenüberliegend
angeordnet, woraus resultiert, dass die Kammerschlitze 7 enger beieinander angeordnet
werden können und der Zylinderkern 6 kurz gebaut werden kann.
[0019] Aufgrund der erfindungsgemäßen Ausgestaltung des Zylinderkerns 6, bei dem die Steuerstufen
24 seitlich beidseits im Schlüsselkanal 25 nur auf einer Seite im Abstand von der
Ebene 25 der Rahmen der Plättchenzuhaltungen 13 und gleichsinnig, d. h. in die gleiche
Richtung gleitend bei der Betätigung mit einem Schlüssel (Pfeil 40 in Fig. 1) angeordnet
sind, kann ein Wendeschlüssel 43 ausgestaltet werden, der gemäß Fig. 3 einen zentralen,
im Querschnitt rechteckigen, durchgehenden, Mittelsteg bzw. Schlüsselbart 30 mit einer
zentralen Längsmittenachse 41, einer Höhe "h" und einer Breite "b" sowie mit zwei
Schmalkanten 31, 32 und zwei Breitseitenflächen 33, 34 und einer Stirnkante 35 aufweist.
Auf einer Seite einer sich senkrecht bzw. rechtwinklig zu den Breitseitenflächen 33,
34 erstreckenden, die Längsmittenachse 41 des Mittelstegs 30 bzw. die Mitte der Höhe
"h" einschließenden Längsebene 42 ist auf der Breitseitenfläche 33 im Abstand von
der Längsebene 42 eine rechtwinklig davon abstehende, sich in Längsrichtung des Mittelstegs
30 erstreckende Steuerbahn 37 und auf der Breitseitenfläche 34 im Abstand von der
Längsebene 42 eine rechtwinklig davon abstehende, sich in Längsrichtung des Mittelstegs
30 erstreckende Steuerbahn 36 ausgebildet, wobei die Steuerbahnen 37, 36 z. B. durch
eine aufliegende Fräsung erzeugt sind und sich auf der einen Seite der und im Abstand
von der Längsebene 42 befinden.
[0020] Auf der anderen Seite der Längsebene 42 ist auf der Breitseitenfläche 33 im Abstand
von der Längsebene 42 eine rechtwinklig davon abstehende, sich in Längsrichtung des
Mittelstegs 30 erstreckende Steuerbahn 36a und auf der Breitseitenfläche 34 im Abstand
von der Längsebene 42 eine rechtwinklig davon abstehende, sich in Längsrichtung des
Mittelstegs 30 erstreckende Steuerbahn 37a angeordnet.
[0021] Die Konturen der Steuerbahnen 36 und 37 sind untereinander ebenso wie die Konturen
der Steuerbahnen 36a und 37a untereinander unterschiedlich, wobei jedoch die Konturen
der Steuerbahnen 36a und 36 ebenso wie die Konturen der Steuerbahnen 37a und 37 identisch
sind.
[0022] Die Steuerbahnen 36 und 37 befinden sich auf der einen Seite der Längsebene 42 und
die Steuerbahnen 36a und 37a auf der anderen Seite der Längsebene 42 jeweils in gleichem
Abstand davon. Somit liegen sich die Steuerbahnen 36, 36a und die Streuerbahnen 37,
37a diagonal spiegelbildlich gegenüber zu einer Spiegelebene, die durch die Längsmittenachse
41 des Mittelstegs 30 geht.
[0023] Demgemäß stellt der Schlüssel 43 als Wendeschlüssel nach einer Drehung um 180° um
seine Längsachse 41 identische Steuerbahnen 36, 37 oder 36a, 37a den Steuerstufen
24 der Plättchenzuhaltungen 13 zur Verfügung.
[0024] Die Steuerbahnen 36, 36a, 37, 37a sind in an sich bekannter Weise auf die Steuerstufen
24 der Plättchenzuhaltungen 13 abgestellt, so dass die Plättchenzuhaltungen 13 beim
Einschieben des Schlüssels 43 in den Schlüsselkanal 9 aus einer Sperrnut 4 ins Innere
des Zylinderkerns 6 gezogen werden. Diese Stellung der Plättchenzuhaltungen 13 zeigt
Fig. 1. Danach kann der Zylinderkern 6 um seine Längsachse 5 gedreht werden. Wird
der Schlüssel 43 abgezogen, drängen die Federn 12 einen Teilbereich der Plättchenzuhaltungen
13 in eine Sperrnut 4, so dass der Zylinderkern 6 im Zylindergehäuse 1 arretiert ist.
Nach der Erfindung ist nur eine Sperrnut 4 erforderlich. Die zweite kann die Montage
erleichtern, indem der Zylinderkern 6 auch um 180° um seine Längsachse 5 gedreht bei
der Montage in das Zylindergehäuse 1 eingeschoben werden kann.
[0025] Eine besondere Ausführungsform der Erfindung sieht die paarweise Anordnung von Plättchenzylinderzuhaltungen
13, z. B. gemäß Fig. 4 und 5 vor, wobei in einem Kammerschlitz 7 zwei Plättchenzuhaltungen
13 stecken, so dass die Baulänge des Zylinderkerns 6 sehr kurz gehalten werden kann.
Die Fig. 5 verdeutlicht dabei die Verteilung der Plättchenzuhaltungen 13 beispielhaft.
Die Plättchenzuhaltungen 13 entsprechen dem in Fig. 1 abgebildeten Aufbau und der
Aufbau des Zylindergehäuses 6 dem ebenfalls in Fig. 1 erkennbaren Aufbau.
[0026] Die Erfindung sieht die Verwendung von mindestens drei Plättchenzuhaltungen 13 und
die entsprechende Ausgestaltung des Zylinderkerns 6 vor (Fig. 6, 7). Dabei können
die Sacklöcher 10, wie abgebildet, auf der gleichen Schmalseite der Kammerschlitze
7 angeordnet sein. Je größer die Anzahl der Plättchenzuhaltungen 13 wird, desto zweckmäßiger
ist es, die Sacklöcher 10 benachbarter Kammerschlitze 7 sich diagonal gegenüberliegend
anzuordnen, wie Fig. 2 verdeutlicht.
[0027] Möglich sind nach der Erfindung z. B. bis zu acht Plättchenzuhaltungen 13, ohne dass
der Durchmesser des Zylinderkerns 6 von 15 mm überschritten werden müsste.
[0028] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung (Fig. 8) weist der
Wendeschlüssel 43 zudem zwei sich jeweils parallel zur Längsmittenachse 41 erstreckende
Längs- bzw. Zentriernuten 44 auf. Dabei ist jeweils eine Zentriernut 44 in Bezug zu
den Breitseitenflächen 33, 34 auf jeder Seite des Schlüssels 43 vorgesehen, wobei
die Zentriernuten 44 jeweils zwischen den beiden Steuerbahnen 37, 36a bzw. 36, 37a
angeordnet sind, die bezogen auf die Breitseitenflächen 33, 34 auf derselben Seite
des Schlüssels 43 liegen. Die Zentriernuten 44 erstrecken sich dabei zweckmäßigerweise
von der Stirnkante 35 aus jeweils senkrecht zu den Breitseitenflächen 33, 34 gesehen
in den Wendeschlüssel 43 hinein, so dass sie zur Stirnkante 35 hin offen sind. Insbesondere
ist zwischen jeweils zwei Steuerbahnen 37, 36a bzw. 36, 37a, die bezogen auf die Breitseitenflächen
33, 34 auf derselben Seite des Schlüssels 43 liegen, eine die Steuerbahnen 37, 36a
bzw. 36, 37a jeweils verbindende, sich an die Breitseitenflächen 33, 34 anschließende
Wandung 45 vorgesehen. Die Wandungen 45 weisen jeweils eine zu den Breitseitenflächen
33, 34 parallele Wandungsseitenfläche 46 auf, in die die Zentriernuten 44 eingebracht
sind.
[0029] Die Zentriernuten 44 sind zudem vorzugsweise mittig (nicht dargestellt) oder geringfügig
außermittig (Fig. 8) in Bezug zur Höhe "h" angeordnet und ausgebildet.
[0030] Die Zentriernuten 44 dienen zur Führung und Zentrierung des Schlüssels 43 im Zylinderkern
6. Dazu weist der Zylinderkern 6 zumindest einen in den Schlüsselkanal 9 hinein ragenden
Zenrierstift bzw. - pin auf, der bei Einführen des Schlüssels 43 in einer Zentriernut
44 gleitend geführt wird und dadurch den Schlüssel 43 führt und zentriert.
[0031] Des Weiteren enden gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung (Fig.
8) die Steuerbahnen 36, 36a, 37 und 37a und somit die Wandungen 45 in bestimmtem Abstand
vor der Stirnkante 35, so dass diese in Richtung der Längsmittenachse 41 etwas über
die Steuerbahnen 36, 36a, 37 und 37a und die Wandungen 45 vor steht. Die freie Stirnkante
35 bildet einen Schlüsselanschlag, der den Einführweg des Schlüssels 43 in das Zylinderschloss
begrenzt.
Des Weiteren gehen die Stirnkante 35 und die Schmalkanten 31, 32 vorzugsweise über
abgerundete Kanten 48 ineinander über.
1. Zylinderschloss mit
a) einem Zylindergehäuse (1) mit einer Zylinderwandung (2) , die eine axiale, zylindrische
Zylinderkernausnehmung (3) umgibt und in die mindestens eine sich achsparallel erstreckende,
sich zur Zylinderkernausnehmung (3) hin öffnende Sperrnut (4) eingebracht ist,
b) einem in der Zylinderkernausnehmung (3) um seine zentrale Längsachse (5) drehbar
sitzenden Zylinderkern (6), der einen axialen Schlüsselkanal (9) aufweist, von dem
in Längsachsrichtung hintereinandergereiht sich quer zur Längsachse (5) erstreckende,
durch Wandungsstege (8) getrennte Kammerschlitze (7) ausgehen, und in den
Kammerschlitzen (7) federbelastet und senkrecht zur Längsachse (5) gleichsinnig gleitbar
rechteckrahmenförmige Plättchenzuhaltungen (13) sitzen, die mindestens einen Rahmenquersteg
(14) oder (15) und zwei seitliche Rahmenlängsstege (16, 17) aufweisen und deren rechteckiger
Rahmeninnenraum den Schlüsselkanal (9) umgibt oder in ihn, den Schlüsselkanal bildend,
hineinragt,
c) jede die Funktion des Zylinderschlosses mit bewirkende Plättchenzuhaltung (13)
nur auf einer Seite einer die Längsachse (5) einschließenden, rechtwinklig zu den
Rahmenlängsstegen (16, 17) liegenden, zentralen Längsebene (25) und im Abstand davon
eine in den Innenraum des Rahmens ragende, von einem Längsrahmensteg (16) oder (17)
ausgehende und rechtwinklig dazu verlaufende Steuerstufe (24) aufweist,
die Steuerstufe (24) mindestens einer Plättchenzuhaltung (13) einen anderen Abstand
von der Längsebene (25) hat, als die Steuerstufen (24) der anderen Plättchenzuhaltungen
(13) und
Steuerstufen (24) seitlich beidseits im Schlüsselkanal vorgesehen sind.
2. Zylinderschloss nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass mindestens 3, insbesondere 6 Kammerschlitze (7) mit jeweils mindestens einer Plättchenzuhaltung
(13) vorgesehen sind.
3. Zylinderschloss nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand aller Steuerstufen (24) von der Längsebene (25) unterschiedlich ist.
4. Zylinderschloss nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerstufen (24) durch eine Stufenstanzung in den Eckbereichen (23) zwischen
einem Rahmenlängssteg (16) oder (17) und einem Rahmenquersteg (14) oder (15) gebildet
sind.
5. Zylinderschloss nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass die Plättchenzuhaltungen (13) paarweise und gleichsinnig gleitbar in einem Kammerschlitz
(7) angeordnet sind.
6. Zylinderschloss nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass für die federbelastete Gleitbarkeit einer Plättchenzuhaltung (13) in einem Kammerschlitz
(7) an einer Schmalseite jedes Kammerschlitzes (7) ein Sackloch (10) vorgesehen ist,
auf dessen Boden sich eine Druckfeder (12) abstützt, die gegen eine Seite einer am
Rahmen der im Kammerschlitz (7) sitzenden Plättchenzuhaltung (13) angeordneten Nase
(18) drückt, die sich anderseitig gegen die Zylinderwandung (2) abstützen kann.
7. Zylinderschloss nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass der Zylinderdurchmesser des Zylinderkerns (6) 15mm, insbesondere aber kleiner als
15mm ist.
8. Als Wendeschlüssel (43) ausgebildeter Flachschlüssel für ein Zylinderschloss nach
einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7,
gekennzeichnet durch einen zentralen, im Querschnitt rechteckigen Mittelsteg (30), der zwei Schmalkanten
(31, 32) und zwei Breitseitenflächen (33, 34) sowie eine Stirnkante (35) und eine
zentrale Längsmittenachse (41) aufweist, wobei auf einer Seite einer sich senkrecht
zu den Breitseitenflächen (33, 34) erstreckenden, die Längsmittenachse (41) einschließenden
Längsebene (42) auf der einen Breitseitenfläche (33) im Abstand von der Längsebene
(42) eine rechtwinklig davon abstehende, sich in Längsrichtung des Mittelstegs (30)
erstreckende Steuerbahn (37) und auf der anderen Breitseitenfläche (34) im Abstand
von der Längsebene (42) eine rechtwinklig davon abstehende, sich in Längsrichtung
des Mittelstegs (30) erstreckende Steuerbahn (36) ausgebildet sind und wobei auf der
anderen Seite der Längsebene (42) auf der einen Breitseitenfläche (33) im Abstand
von der Längsebene (42) eine rechtwinklig davon abstehende, sich in Längsrichtung
des Mittelstegs (30) erstreckende Steuerbahn (36a) und auf der anderen Breitseitenfläche
(34) im Abstand von der Längsebene (42) eine rechtwinklig davon abstehende, sich in
Längsrichtung des Mittelstegs (30) erstreckende Steuerbahn (37a) angeordnet sind und
wobei die Konturen der Steuerbahnen (36) und (37) untereinander ebenso wie die Konturen
der Steuerbahnen (36a) und (37a) untereinander unterschiedlich, jedoch die Konturen
der Steuerbahnen (36a) und (36) ebenso wie die Konturen der Steuerbahnen (37a) und
(37) identisch sind und wobei sich die Steuerbahnen (36) und (37) auf der einen Seite
der Längsebene (42) und die Steuerbahnen (36a) und (37a) auf der anderen Seite der
Längsebene (42) jeweils im gleichen Abstand befinden, so dass sich die Steuerbahnen
(36, 36a) und die Steuerbahnen (37, 37a) diagonal
spiegelbildlich gegenüberliegen zu einer Spiegelebene, die die Längsmittenachse (41)
des Mittelstegs (30) einschließt, und wobei die Steuerbahnen (36, 36a, 37, 37a) auf
die Steuerstufen (24) der Plättchenzuhaltungen (13) abgestellt sind, so dass die Plättchenzuhaltungen
(13) beim Einschieben des Schlüssels (43) in den Schlüsselkanal (9) aus einer Sperrnut
(4) ins Innere des Zylinderkerns (6) gezogen werden.
9. Flachschlüssel nach Anspruch 8
dadurch gekennzeichnet, dass jeweils die Steuerbahnen (36, 37a) sowie (36a, 37) durch aufliegende Fräsungen gebildet
sind.