[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft gemäß einem ersten Aspekt eine Vorrichtung zur
kontaktlosen Energie- und Datenübertragung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] In einem zweiten Gesichtspunkt bezieht sich die Erfindung auf ein Verfahren zur kontaktlosen
Energie- und Datenübertragung zwischen der Primär- und Sekundäreinheit.
[0003] Gattungsgemäße Vorrichtungen weisen eine Primäreinheit mit einer Primärinduktivität
und einer Sekundäreinheit mit einer Sekundärinduktivität auf. Die Sekundäreinheit
ist zum Anschließen, zum Versorgen und/oder zum Steuern von mindestens einem Endgerät
eingerichtet. Des Weiteren sind die Primäreinheit und die Sekundäreinheit zumindest
zeitweilig relativ zueinander so positioniert, dass zwischen der Primärinduktivität
und der Sekundärinduktivität eine transformatorische Kopplungsstrecke ausgebildet
wird. Hierbei ist die Primäreinheit zur kontaktlosen Übertragung von Energie an die
Sekundäreinheit über die transformatorische Kopplungsstrecke eingerichtet und die
Sekundäreinheit zum Versorgen der Endgeräte mittels der über die transformatorische
Kopplungsstrecke empfangenen Energie vorgesehen.
[0004] Solche Vorrichtungen werden angewendet, wenn Sensoren versorgt und gesteuert werden
sollen, die sich auf beweglichen, beispielsweise drehbaren Objekten befinden und daher
nicht mittels eines Kabelanschlusses versorgt und abgefragt werden können. Beispiele
sind hierfür Sensoren auf Druckwalzen oder auf beweglichen Elementen in einem Hochregallager.
[0005] Herkömmlicherweise werden derartige Sensoren beispielsweise über eine Funkverbindung
mit Informationen versorgt. Auch zum Übertragen der Energie werden ähnliche induktive
Kopplungen verwendet. Hierbei können die Primäreinheit und die Sekundäreinheit als
Teile des Sensors angesehen werden, aber auch als ein separates Gerät, welches für
die kontaktlose Übertragung der Energie und Daten zuständig ist. Im einfachsten Fall
sind für die Übertragung von Energie und die Übertragung von Daten zwei separate Kanäle
vorgesehen. Derartige Vorrichtungen sind beispielsweise aus
DE 100 12 981 A1 oder
DE 102 00 488 B4 bekannt.
[0006] Aus anderen Ausführungen ist bekannt, lediglich eine Schnittstelle vorzusehen, welche
sowohl zur Energie- wie auch zur Datenübertragung verwendet wird.
[0007] Hierbei werden beispielsweise die Daten auf die Energieübertragung aufmoduliert und
anschließend im Sensor oder der Sekundäreinheit ausgewertet. Problematisch ist hierbei
aber, Informationen vom Sensor zurück an die Energieversorgung oder die Primäreinheit
zu senden, damit diese die Daten an eine Prozesssteuerung weiterleiten kann. Ein Sensor
mit einer derartigen Frequenzmodulation der Energieübertragung wird beispielsweise
in
DE 10 2004 015 771 B4 beschrieben. Ähnliche Energie- und Datenübertragungen sind auch bei anderen berührungslosen
Systemen wie beispielsweise bei Zugangskontrolle aus der
DE 44 21 526 C1 bekannt.
[0008] Um auch Informationen vom Sensor zurück an die Energieversorgung zu senden, ist beispielsweise
in der
DE 41 30 903 A1 eine Vorrichtung mit Lastmodulation beschrieben. Hierbei wird die Last in dem Sensor
verändert. Dies wird von der Energieversorgung erkannt. Durch das Variieren der Last
können Informationen von dem Sensor an die Primäreinheit zurück übertragen werden.
Nachteilig an derartigen Vorrichtungen ist aber, dass mehr Energie an die Sekundäreinheit
übertragen werden muss, als dort wirklich benötigt wird, um eine Lastmodulation auszuführen.
Des Weiteren ist es oft notwendig eine Kühlung vorzusehen, um Wärme abzuführen, welche
durch das zusätzliche Verbrauchen von Energie erzeugt wird.
[0009] Eine
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zur kontaktlosen Energie- und Datenübertragung
zu schaffen, welche eine effiziente Energieübertragung ermöglicht, und dennoch eine
einfache Ausführung der Sekundäreinheit gestattet. Außerdem soll ein Verfahren bereitgestellt
werden, mit dem Energie und Daten kontaktlos übertragen werden können.
[0010] Diese Aufgabe wird in einem ersten Gesichtspunkt der Erfindung durch eine Vorrichtung
zur kontaktlosen Energie- und Datenübertragung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
[0011] In einem weiteren Aspekt der Erfindung wird die Aufgabe durch ein Verfahren zur kontaktlosen
Energie- und Datenübertragung gemäß dem Anspruch 8 gelöst.
[0012] Weitere vorteilhafte Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen, der Beschreibung
sowie den Figuren und deren Erläuterungen angegeben.
[0013] Die gattungsgemäße Vorrichtung ist erfindungsgemäß dadurch weitergebildet, dass die
Primäreinheit Mittel zum Unterbrechen der Energieübertragung über die transformatorische
Kopplungsstrecke in Energiesendepausen aufweist und dass die Sekundäreinheit Mittel
zum Detektieren der Energiesendepausen besitzt. Ferner ist vorgesehen, dass die Sekundäreinheit
Mittel zum Übertragen von Daten an die Primäreinheit über die transformatorische Kopplungsstrecke
in den Energiesendepause aufweisen.
[0014] Ein Grundgedanke der Erfindung kann darin gesehen werden, eine transformatorische
Kopplung zwischen der Primärinduktivität und der Sekundärinduktivität anstelle einer
Funkverbindung zwischen der Primäreinheit und der Sekundäreinheit vorzusehen. Die
erfindungsgemäße Vorrichtung wird beispielsweise in großen Fertigungshallen oder Fertigungsstraßen
verwendet. Hier werden bereits viele Geräte eingesetzt, die mittels Funk miteinander
kommunizieren, wodurch die Funkbänder größtenteils belegt sind und es bei der Mehrfachverwendung
dieser Bänder zu Problemen bezüglich der Signalqualität kommt. Des Weiteren sind Funkübertragungen
im Vergleich zu einer transformatorischen Übertragung relativ störanfällig, beispielsweise
durch andere elektromagnetische Felder, die durch elektrische Einrichtungen erzeugt
werden.
[0015] Unter transformatorischer Kopplung im Sinne der Erfindung ist insbesondere die direkte
Kopplung zweier Induktivitäten, beispielsweise Spulen, zu verstehen. Hierbei wird
eine Luftstrecke von wenigen Zentimetern oder weniger zwischen den beiden Spulen überbrückt.
Bevorzugt sind die beiden Spulen zueinander koaxial ausgerichtet. Ziel bei der Positionierung
der Spulen zueinander ist es, einen besonders hohen Kopplungsfaktor zwischen der Primärinduktivität
und der Sekundärinduktivität zu erreichen. Ideal ist hierbei ein Kopplungsfaktor nahe
oder gleich 1. Dies kann beispielsweise durch das stirnseitige Positionieren der beiden
Spulen zueinander erreicht werden. Um eine gute Kopplung zu ermöglichen, sollten möglichst
viele Feldlinien des magnetischen Feldes der Primärspule durch die Sekundärspule verlaufen.
Das magnetische Feld kann zusätzlich durch ferromagnetische Kerne in den Spulen verstärkt
oder beeinflusst werden.
[0016] Als ein weiterer Aspekt der Erfindung kann betrachtet werden, dass die Übertragung
von Daten von der Sekundäreinheit an die Primäreinheit in Energieübertragungspausen
durchgeführt wird. Durch dieses Vorgehen werden zu dem Zeitpunkt, an dem die Daten
von der Sekundäreinheit an die Primäreinheit übertragen werden, keine anderen Informationen
oder Energie über die transformatorische Kopplungsstrecke gesendet. Hierdurch kann
die Datenübertragung, das heißt beispielsweise die Impulsform oder die Kodierung der
Daten, einfacher ausgelegt werden, da keine weiteren störenden Signale zum selben
Zeitpunkt übertragen werden. Daraus folgt auch, dass die entsprechende Elektronik
zum Versenden der Signale in der Sekundäreinheit einfach ausgelegt werden kann. Dies
ist vor allem daher von Interesse, da die Sekundäreinheit lediglich über die transformatorische
Kopplungsstrecke mit Energie versorgt werden und somit Energie sparend ausgelegt sein
sollte.
[0017] Ein weiterer Grundgedanke der Erfindung ist dadurch realisiert, dass die Sekundäreinheit
die Energiesendepausen detektiert und als Folge der Detektion einer Energiesendepause
erst Daten an die Primäreinheit überträgt. Dies bedeutet, dass lediglich dann Daten
an die Primäreinheit übertragen werden, wenn von dieser keine Energie an die Sekundäreinheit
gesendet wird, also keine weiteren Signale auf der transformatorischen Kopplungsstrecke
übertragen werden. Durch die Detektion der Energiesendepause wird erreicht, dass nicht
irrtümlicherweise Daten dennoch übertragen werden, wenn Energie über die transformatorische
Kopplungsstrecke gesendet wird, was prinzipiell beispielweise bei einer lediglich
durch Timing bestimmten Sendereihenfolge oder Senderechten erfolgen kann. Außerdem
ist hierdurch keine Synchronisation zweier Zeitgeber auf der Primäreinheit und der
Sekundäreinheit notwendig.
[0018] Zur Übertragung der Energie von der Primäreinheit über die Primärinduktivität an
die Sekundärinduktivität über die transformatorische Kopplungsstrecke wird die Primärinduktivität
durch einen Schwingkreis angeregt oder bildet selbst einen Teil dieses Schwingkreises.
Bevorzugt ist hierbei, wenn sie selbst einen Teil des Schwingkreises bildet, da hierdurch
keine weiteren Bauelemente auf der Primäreinheit vorgesehen werden müssen. Als Schwingkreis
kann z.B. ein paralleler oder ein serieller Schwingkreis verwendet werden.
[0019] In einer anderen Variante der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind alternativ oder
ergänzend zu den in der Sekundäreinheit vorgesehenen Mitteln zum Übertragen von Daten
an die Primäreinheit in der Primäreinheit Mittel zum Übertragen von Informationen
an die Sekundäreinheit vorgesehen. Diese Übertragung kann beispielsweise mittels Variation
der Länge der Energiesendepausen und/oder der Länge von Energieübertragungsphasen
erfolgen.
[0020] Sind die Mittel zum Übertragen sowohl in der Primäreinheit als auch in der Sekundäreinheit
vorgesehen, so kann über denselben Kanal, über den Energie übertragen wird, eine bidirektionale
Kommunikation stattfinden. Daten, die von der Primäreinheit an die Sekundäreinheit
übertragen werden, können beispielsweise Anweisungen zu Schaltvorgängen für an die
Sekundäreinheit angeschlossene Aktoren, Initialisierungsanweisungen oder Konfigurationsdaten
für die Sekundäreinheit oder an sie angeschlossene Geräte wie Sensoren oder Aktoren
sein. Von der Sekundäreinheit an die Primäreinheit gesendete Daten können sich auf
Schaltzustände oder andere Zustandsvariablen der angeschlossenen Endgeräte beziehen.
[0021] Grundsätzlich ist es aber ebenso möglich in den Energiesendepausen Daten von der
Primäreinheit an die Sekundäreinheit zu übertragen. Hierzu kann eine entsprechende
Senderegelung vorhanden sein, damit die Daten von der Primäreinheit nicht mit den
Daten der Sekundäreinheit überlagert werden oder umgekehrt.
[0022] Zum Einleiten der Energiesendepause ist es grundsätzlich ausreichend, wenn der Schwingkreis
nicht mehr mit Energie versorgt wird, so dass er langsam abklingt. Um dieses Abklingen
zu beschleunigen, hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, entsprechende Einrichtungen
vorzusehen. Normalerweise nimmt während des Abklingens die übertragene Energie langsam
kontinuierlich ab. Um im Durchschnitt möglichst viel Energie über die transformatorische
Kopplungsstrecke übertragen zu können, ist es daher bevorzugt, wenn beim Einleiten
einer Energiesendepause möglichst schnell keine Energie mehr über die transformatorische
Kopplungsstrecke übertragen wird, das heißt möglichst schnell mit der eigentlichen
Energiesendepause begonnen werden kann, um entsprechend schnell wieder mit der erneuten
Übertragung von Energie zu beginnen. Dies wird durch den beschleunigten Abbau der
Restenergie in der Primärinduktivität erreicht. Dieser Abbau kann beispielsweise durch
eine Transistorstrecke, welche in Serie zur Primärinduktivität liegt, erreicht werden.
Beschleunigend wirkt auch die zusätzliche Verwendung eines Widerstandes, der die Energie
aufnimmt.
[0023] Zum Erkennen der übertragenen Daten in der Primäreinheit ist es vorteilhaft, wenn
eine Spannung über die Primärinduktivität überwacht wird. Steigt diese Spannung in
einer Energiesendepause über einen zuvor bestimmten Schwellwert an, so wird dies als
ein Datensignal interpretiert und entsprechende Informationen an eine nachgeschaltete
Verarbeitung weitergeleitet.
[0024] In einer bevorzugten Ausführungsform wird ein Strom durch die Primärinduktivität
gemessen. Dies kann beispielsweise durch einen Transformator, welcher als Leiterplattentransformator
ausgeführt sein kann, erfolgen. Das Messsignal, welches vom Transformator geliefert
wird, ist proportional zur Stromstärke in der Primärinduktivität. Mittels des Stromflusses
durch die Primärinduktivität kann beispielsweise die Last bestimmt werden, welche
durch die Sekundäreinheit und die angeschlossenen Endgeräte dargestellt wird. Durch
eine Ermittlung der Last ist ein Regeln des Schwingkreisstromes möglich, damit er
bei geringen Lasten nicht unzulässig hoch wird. In diesem Fall kann die Anregung des
Schwingkreises beispielsweise unterbrochen werden, bis der Stromfluss wieder in einem
gewünschten Bereich ist.
[0025] Grundsätzlich können die Energiesendepausen an der Sekundäreinheit beliebig ermittelt
werden. Vorteilhaft ist jedoch, wenn die Sekundäreinheit Mittel zum Messen einer Spannung
über die Sekundärinduktivität aufweist. Fällt diese Spannung ab, so wird auf einen
Beginn einer Energiesendepause geschlossen, wodurch das Aussenden der Daten von der
Sekundäreinheit in Richtung der Primäreinheit über die transformatorische Kopplungsstrecke
eingeleitet wird.
[0026] Da die Energieübertragung in Energiesendepausen unterbrochen ist, ist es vorteilhaft,
wenn die Sekundäreinheit eine Speicherkapazität zum Puffern der Energie aufweist.
Hierdurch kann die Versorgung der Sekundäreinheit wie auch der angeschlossenen Endgeräte
während einer Energiesendepause sichergestellt werden. In diesem Zusammenhang ist
es bevorzugt, wenn über die transformatorische Kopplungsstrecke während der Zeit,
in der Energie übertragen wird, mehr Energie übertragen wird als zum Zeitpunkt der
Energieübertragung von der Sekundäreinheit und den angeschlossenen Endgeräten verbraucht
wird. Die Energiespeicherung kann durch einen Kondensator realisiert werden, dem ein
Gleichrichter vorgeschaltet ist.
[0027] Als Endgeräte können beispielsweise Sensoren oder Aktoren angeschlossen werden. Ebenso
ist der Anschluss von anderen Verbrauchern, wie Glühlampen, möglich. Beispiele für
Aktoren sind elektrische Ventile.
[0028] Bei den Sensoren kann es sich grundsätzlich um jede Art von Sensoren zum Nachweis
einer Messgröße oder zum Nachweis von Gegenständen oder Objekten handeln. Besonders
vorteilhaft kann die vorliegende Erfindung für Sensoren im industriellen Bereich,
beispielsweise induktive, kapazitive oder optische Sensoren, Temperatur- oder Drucksensoren,
eingesetzt werden, welche jeweils ein entsprechendes Sensorelement aufweisen.
[0029] Ein Sensorelement kann grundsätzlich jedes Element sein, welches zum Nachweis einer
physikalischen Größe geeignet ist. Beispielsweise kann das Sensorelement eine Spule
oder ein Schwingkreis eines induktiven Näherungsschalters, ein Fotodetektor eines
optischen Sensors, eine kapazitive Sonde oder ein Thermoelement sein.
[0030] Ein erfindungsgemäßes Verfahren zur kontaktlosen Energie- und Datenübertragung kann
mit einer Primäreinheit und einer Sekundäreinheit ausgeführt werden, welche jeweils
eine Induktivität aufweisen. Hierbei werden die Primäreinheit und die Sekundäreinheit
wenigstens zeitweilig so positioniert, dass zwischen der Primärinduktivität und der
Sekundärinduktivität eine transformatorische Kopplungsstrecke gebildet wird. Des Weiteren
wird zumindest zeitweilig Energie zum Versorgen der Sekundäreinheit und von daran
anschließbaren Endgeräten über die transformatorische Kopplungsstrecke von der Primäreinheit
an die Sekundäreinheit kontaktlos übertragen. Hierbei ist vorgesehen, dass die Energieübertragung
von der Primäreinheit auf die Sekundäreinheit wenigstens zeitweilig unterbrochen wird.
Diese Unterbrechung der Energieübertragung wird als Energiesendepause bezeichnet.
Die Sekundäreinheit wiederum detektiert eine derartige Energiesendepause und sendet
in der Energiesendepause Daten über die transformatorische Kopplungsstrecke an die
Primäreinheit.
[0031] In einer abgewandelten Version des erfindungsgemäßen Verfahrens werden in den Energiesendepausen
keine Signale von der Sekundäreinheit an die Primäreinheit übertragen. Es werden jedoch
Daten von der Primäreinheit an die Sekundäreinheit übertragen. Hierbei können die
Daten beispielsweise durch ein Variieren der Länge der Energiesendepause abgebildet
werden. Eine andere Möglichkeit ist es, die Daten durch unterschiedliche Abstände
mehrerer Energiesendepausen zueinander auszudrücken oder beide Arten der Datencodierung
zu verwenden.
[0032] In einer bevorzugten Ausführungsform der beiden erfindungsgemäßen Verfahren findet
sowohl eine Übertragung von Signalen in den Energiesendepausen von der Sekundäreinheit
an die Primäreinheit statt, wie auch eine Übertragung von Daten von der Primäreinheit
an die Sekundäreinheit. Bei dieser Variante wird also ein einziger bidirektionaler
Kanal sowohl für die Daten- als auch für die Energieübertragung verwendet.
[0033] Daten, die von der Primäreinheit an die Sekundäreinheit übertragen werden, können
beispielsweise Anweisungen zum Schalten an an die Sekundäreinheit angeschlossenen
Aktoren, Initialisierungsanweisungen oder Konfigurationsdaten für die Sekundäreinheit
oder für angeschlossene Geräte wie Sensoren oder Aktoren sein. Daten, die von der
Sekundäreinheit an die Primäreinheit gesendet werden, können beispielsweise Schaltzustände
oder andere Zustandsvariablen der angeschlossenen Endgeräte sein.
[0034] Es ist aber ebenso möglich, in den Energiesendepausen Daten von der Primäreinheit
an die Sekundäreinheit zu senden. Hierzu kann allerdings eine entsprechende Regelung
vorhanden sein, damit sich die Daten von der Primäreinheit nicht mit den Daten von
der Sekundäreinheit überlagern.
[0035] Ein erfindungsgemäßes Verfahren kann zur Energie- und Datenübertragung zwischen einer
feststehenden Primäreinheit und einer beweglichen Sekundäreinheit erfolgen. Dies kann
beispielsweise bei Druckwalzen der Fall sein, bei der die Sekundäreinheit in oder
in der Nähe der Achse positioniert wird. Ein anderes Beispiel ist ein Hochregallager,
in dem die Waren des Lagers automatisch durch Be- und Entladereinrichtungen aus den
Regalen und in die Regale gelegt werden. Die Sekundäreinheit kann dann beispielsweise
an einer Be- und Entladeeinrichtung vorgesehen sein und die Primäreinheit fest an
einer zuvor definierten Stelle, an welche die Be- und Entladeeinrichtung in den Ruhezustand
zurückkehrt.
[0036] Um Energie von der Primäreinheit auf die Sekundäreinheit zu übertragen, ist es bevorzugt,
wenn die Primärinduktivität zur Energieübertragung mit einem Wechselstrom angeregt
wird. Hierbei kann die Primärinduktivität selbst einen Teil eines Schwing- oder Resonanzkreises
darstellen oder durch diesen angeregt werden. Die Steuerung des Schwingkreises ist
bevorzugt mittels einer Stromstärkenmessung, einer Ansteuerung und einer Transistorbrücke
geregelt. Die Stromstärkenmessung kann beispielsweise über einen Transformator erfolgen,
dessen Messsignal proportional zur Stromstärke ist. Um die Schwingungen in der Spule
aufrecht zu erhalten, wird das Messsignale aus dem Transformator mit einer Phasenkorrektur
verstärkt und an die Ansteuerung weitergegeben. Die Ansteuerung steuert die Transistorbrücke
beziehungsweise deren Treiberschaltung derart, dass die Transistorbrücke immer im
Nahbereich des Nullgangs des Schwingkreisstromes schaltet und somit der Schwingkreis
zusätzlich angeregt wird. Hierdurch werden Umschaltverluste vermieden, und es liegt
sozusagen eine Rechteckspannung am Schwingkreis an. In der Ansteuerung kann auch eine
Überprüfung des momentanen Schwingkreisstromes erfolgen, um bei eventuell zu hohen
Strömen die Anregung auszusetzen.
[0037] Um bei der Unterbrechung der Energieübertragung möglichst schnell keine Energie mehr
über die transformatorische Kopplungsstrecke zu senden, ist es bevorzugt, wenn die
Restenergie in der Primärinduktivität beschleunigt abgebaut wird. Dies kann beispielsweise
über die Ansteuerung erfolgen, die dann phaseninvertiert die Primärinduktivität oder
den Schwingkreis mit Strom versorgt, so dass die Schwingung abgedämpft wird. Alternativ
kann dies auch durch eine in Serie geschaltete Transistorstrecke z.B. aus FETs und/oder
Widerstände erfolgen.
[0038] Bei herkömmlichen induktiven Kopplungsstrecken wird die Sekundärinduktivität abgestimmt
zur Primärinduktivität bzw. deren Schwingungsfrequenz betrieben. Dies erfordert aber
entsprechende Abstimmungen zwischen den beiden Induktivitäten. Problematisch sind
hierbei auch Drifts der Eigenfrequenzen z.B. aufgrund von Alterung oder Temperaturänderungen.
Daher ist es bevorzugt, wenn bei der Verwendung der erfindungsgemäßen transformatorischen
Kopplungsstrecke die Sekundärinduktivität unabgestimmt betrieben wird. Dies heißt,
dass keinerlei Anstrengungen unternommen werden, sie auf die Resonanzfrequenz der
Primärinduktivität bzw. des Schwingkreises in der Primäreinheit abzustimmen.
[0039] Eine Möglichkeit zum Erkennen der Energiesendepausen durch die Sekundäreinheit, ist
die Überwachung der Spannung über die Sekundärinduktivität. Fällt diese Spannung ab,
so wird auf den Beginn einer Energiesendepause geschlossen.
[0040] Die Datenübertragung von der Sekundäreinheit an die Primäreinheit in einer Energiesendepause
kann grundsätzlich beliebig erfolgen. Besonders einfach ist es jedoch, wenn zum Senden
der Daten die Sekundärinduktivität mit Strom beaufschlagt wird, und dieser Stromfluss
durch die Sekundärinduktivität anschließend, insbesondere abrupt, abgebrochen wird.
Hierdurch wird ein Impuls ausgelöst, der an die Primärinduktivität über die transformatorische
Kopplungsstrecke übertragen wird und in der Primäreinheit als Spannungsimpuls detektiert
werden kann.
[0041] So ist es beispielsweise möglich, zum Übertragen eines Datums mit dem Wert "1" in
der Energiesendepause einen Spannungs- oder Stromimpuls an die Primäreinheit zu übertragen
beziehungsweise dort anzuregen und zum Übertragen eines Datums mit dem Wert "0" in
der Energiesendepause keinen Spannungs- oder Stromimpuls zu erzeugen. Ebenso sind
aber auch andere Kodierungsmöglichkeiten denkbar. So können auch mit einem Impuls
informationstechnische Symbole übertragen werden, wodurch die Übertragung von mehreren
Bit mit einem Impuls möglich ist. Dies erfordert entsprechende Modulations- und Demodulations-
sowie Auswertungseinrichtungen sowohl auf der Primär- wie als auch auf der Sekundäreinheit.
[0042] Die Daten, die von der Sekundäreinheit an die Primäreinheit übertragen werden, können
beispielsweise Informationen über Messsignale der angeschlossenen Sensoren sein. Ebenso
ist es möglich, Informationen über die aktuellen Schaltzustände von angeschlossenen
Aktoren zu übertragen. Hierbei hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn diese
Daten vor oder während der Übertragung einer Quellen- oder Kanalkodierung unterzogen
werden, um die Anfälligkeit auf Übertragungsfehler zu verringern. Ebenso ist das Vorsehen
einer Prüfsumme möglich, um Übertragungsfehler zu erkennen.
[0043] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen und schematischen
Zeichnungen näher erläutert. In diesen Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- ein schematisches Diagramm des Stromflusses durch die Primärinduktivität;
- Fig. 2
- ein schematisches Diagramm einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung;
und
- Fig. 3
- eine schematische Darstellung einer möglichen Anordnung der Primär- und Sekundärinduktivitäten.
[0044] In Fig. 1 ist der Strom über die Zeit in der Primärinduktivität 4 der Primäreinheit
2 dargestellt.
[0045] Bis zum Zeitpunkt t
1 wird die Primärinduktivität 4 beziehungsweise der Schwingkreis durch die Steuerung
der Primäreinheit 2 mit Strom angeregt, so dass sie in Schwingung versetzt wird. Das
heißt, vom Zeitpunkt t
0 und auch davor bis zum Zeitpunkt t
1 wird in einem ersten Energieübertragungsintervall 41 Energie an die Sekundärinduktivität
3 übertragen. Die Restwelligkeit des Stroms ist durch die Regelung in der Primärinduktivität
4 bedingt. Zum Zeitpunkt t
1 wird die Anregung des Schwingkreises bzw. der Primärinduktivität 4 beendet. Anschließend
wird zwischen dem Zeitpunkt t
1 bis t
2 die Energie beschleunigt aus der Primärinduktivität 4 beziehungsweise dem Schwingkreis
abgebaut. Dieser Zeitraum wird auch als Abklingzeit 42 bezeichnet. Grundsätzlich werden,
wenn keine Möglichkeit der Datenübertragung von der Primäreinheit 2 an die Sekundäreinheit
3 notwendig ist, die Energiesendepausen 43 in periodischen Abständen eingefügt.
[0046] Der Beginn der Energiesendepause 43, welche sich vom Zeitpunkt t
2 bis t
4 erstreckt, wird von der Sekundäreinheit 3 erkannt. Daraufhin sendet die Sekundäreinheit
3 einen Impuls 50 mittels ihrer Sekundärinduktivität 5 über die transformatorische
Kopplungsstrecke an die Primärinduktivität 4 und damit die Primäreinheit 2 aus.
[0047] Zum Zeitpunkt t
4 wird von der Primäreinheit 2 die Anregung der Schwingung in der Primärinduktivität
4 wieder aufgenommen und erreicht zum Zeitpunkt t
5 wieder den optimalen Betriebswert. Das Intervall zwischen t
4 und t
5 wird auch als Anschaltverzögerung 44 bezeichnet. Anschließend an die Anschaltverzögerung
44 befindet sich ein neues, zweites Energieübertragungsintervall 45. Um auch Daten
von der Primäreinheit 2 an die Sekundäreinheit 3 zu übertragen, kann die Länge der
Energiesendepause 43 zur Datenübertragung beziehungsweise Kodierung verwendet werden.
Eine andere oder zusätzliche Möglichkeit ist die Länge eines Energieübertragungsintervalls
41, 45 zur Übertragung dieser Daten zu verwenden. Ein Energieübertragungsintervall
41, 45 kann beispielsweise 4 ms und die Abklingzeit 20-30 µs betragen. Um die Energieübertragung
nicht zu lange zu unterbrechen, dauert dann eine Energiesendepause 34 beispielsweise
etwa 100-150 µs.
[0048] Im Folgenden wird unter Bezugnahme auf Fig. 2 die grundlegende Funktionalität und
der Betrieb einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 beschrieben.
[0049] Die erfindungsgemäße Vorrichtung 1 gliedert sich in eine Primäreinheit 2 und eine
Sekundäreinheit 3. Diese können auch als Primär- und Sekundärseiten der Vorrichtung
1 angesehen werden. Die zentralen Elemente zum Ausführen des erfindungsgemäßen Verfahrens
sind die Primärinduktivität 4, welche durch eine erste Spule ausgebildet ist und die
Sekundärinduktivität 5, welche durch eine zweite Spule ausgebildet ist. Die beiden
Spulen 4 und 5 sind bevorzugt koaxial positioniert. Der Abstand 15 zwischen den beiden
Spulen 4, 5 ist in der Größenordnung von 2,5 mm und sollte maximal 5 mm betragen.
Diese Strecke zwischen den beiden Spulen 4, 5 wird als transformatorische Kopplungsstrecke
bezeichnet.
[0050] Im Folgenden wird die Steuerung und der Betrieb der Spule 4 zum Übertragen der Energie
an die Sekundäreinheit 3 beschrieben. Die Primäreinheit 2 wird über eine Energiequelle
6 mit Energie versorgt. Diese ist sowohl mit der allgemeinen Versorgung für die Einrichtungen
der Primäreinheit 2 wie auch mit einer Transistorbrücke 9 verbunden. Diese Transistorbrücke
9 ist bevorzugt aus FETs aufgebaut. In der hier dargestellten Ausführungsform wird
durch die Spule 4 und einen parallel dazu geschalteten Kondensator 34 ein paralleler
Schwingkreis ausgebildet. Es ist aber ebenso möglich, einen anderen Schwingkreis,
beispielsweise einen seriellen Schwingkreis, zum Ausführen des erfindungsgemäßen Verfahrens
zu verwenden.
[0051] Über die Transistorbrücke 9, den Schwingkreis mit der Spule 4 und dem Kondensator
34, einen Strom- und Spannungssensor 16, eine Steuereinrichtung 10 und einen Brückentreiber
9, ist eine Regelschleife zur Regelung der Oszillation des Schwingkreises aufgebaut.
Der Strom- und Spannungssensor 16 misst den Strom, welcher durch die Spule 4 fließt,
und leitet ein Messsignal an die Steuereinrichtung 10 weiter. Dieses Signal kann mit
einer Phasenkorrektur verstärkt werden. Beispielsweise kann die Strommessung in dem
Strom- und Spannungssensor 16 durch einen Transformator ausgeführt werden, dessen
Messsignal proportional zur Stromstärke ist.
[0052] Die Steuereinrichtung 10, welche auch als Steuerlogik für den Brückentreiber 8 bezeichnet
werden kann, schaltet die Transistorbrücke 9 über deren Treiber 8 derart, dass der
Schwingkreis in Schwingung versetzt wird. Dies erfolgt beispielsweise durch ein Schalten
zum Zeitpunkt des Null-Durchgangs des Schwingkreisstromes. Des Weiteren wird der vom
Strom- und Spannungssensor 16 gemessene Strom zur Stromregelung in der Spule 4 verwendet,
um sicherzustellen, dass der Schwingkreisstrom nicht unzulässig hoch wird. Die Regelung
wird durch die Steuereinrichtung 10 derart ausgeführt, dass bei einem zu hohen Strom
durch die Spule 4 der Schwingkreis nicht weiter angeregt wird.
[0053] Weiterhin wird von der Steuerung 10 auch eine Energiesendepause 43 eingeleitet. Hierzu
signalisiert sie dem Treiber 8, die Schwingung nicht weiter aufrechtzuerhalten oder
zu unterstützen. Zusätzlich aktiviert sie einen Abklingbeschleuniger 14. Dieser kann
beispielsweise durch Transistoren und Widerstände ausgeführt sein und sorgt dafür,
dass die Restenergie, welche sich in der Spule 4 befindet, möglichst schnell abgebaut
wird.
[0054] In einer Energiesendepause 43 wird von der Spule 5 ein Datenimpuls 50 in der Spule
4, wie zuvor in Bezug auf Fig. 1 gezeigt, angeregt. Die Ergebnisse einer kontinuierlichen
Spannungsüberwachung der Spule 4 werden an eine Impulsaufbereitung 13 weitergeleitet.
Hier wird anhand der empfangenen Spannungsniveaus dekodiert, welche Daten und Informationen
von der Sekundäreinheit 3 übertragen wurden. Diese Daten werden einer zentralen Auswerteeinheit
12 zur weiteren Verarbeitung weitergeleitet. Die Auswerteeinheit 12 kann beispielsweise
durch einen Mikroprozessor oder durch eine programmierbare Logik, wie ein FPGA, realisiert
werden. Die Auswertung 12 bereitet die Ergebnisse auf und gibt sie über entsprechende
Ausgänge 11 beispielsweise auf eine speicherprogrammierbare Steuerung, ein Relais
oder einen Daten-Bus aus. Die Auswertung 12 kann auch die Steuereinrichtung 10 mit
Anweisungen steuern. So ist es beispielsweise möglich, explizit Daten von der Sekundäreinheit
3 anzufordern, in dem von der Auswertung 12 die Steuereinrichtung 10 angewiesen wird,
eine Energiesendepause 43 einzulegen, um Daten von der Sekundäreinheit 3 zu übertragen.
[0055] In der Sekundäreinheit 3 wird über die induktive Kopplungsstrecke durch die Spule
4 in der Spule 5 eine Wechselspannung angeregt. Die Spule 5 ist mit einer allgemeinen
Versorgungseinrichtung 18 verbunden. Diese weist zur Energiespeicherung der übertragenen
Energie beispielsweise einen Kondensator auf, der über einen Gleichrichter aufgeladen
wird. Die gleichgerichtete Spannung ist stark abstandsabhängig und kann bei sehr geringem
Abstand bzw. direktem Kontakt der Spulen 4, 5 über 100 Volt betragen. Deswegen ist
zur Verlustleistungsminderung ein Schaltregler vorgesehen. Die in der allgemeinen
Versorgungseinrichtung 18 gespeicherte und aufbereitete Energie wird über ein Schaltnetzteil
19 den angeschlossenen Endgeräten, beispielsweise Aktoren oder Sensoren, zur Verfügung
gestellt.
[0056] Über die transformatorische Kopplungsstrecke können typischerweise einige Watt übertragen
werden. Das Schaltnetzteil 19 liefert beispielsweise eine Spannung von ca. 12 V an
die Endgeräte, welche etwa 160-170 mA verbrauchen.
[0057] Zusätzlich befindet sich direkt an der Spule 5 eine Pausenerkennung 17. Diese Pausenerkennung
misst die Spannung, welche in die Spule 5 übertragen wird, und signalisiert einer
zentrale Verarbeitungseinrichtung 21, sobald die Spannung unter einen Schwellwert
fällt. Die zentrale Verarbeitungseinrichtung 21 kann beispielsweise in Form eines
Mikrocontrollers oder einer programmierbaren Logik, wie einem FPGA, ausgeführt sein.
Empfängt die zentrale Verarbeitungseinrichtung 21 die Information von der Pausenerkennung
17, dass zurzeit die Spannung unter einem Schwellwert liegt, so interpretiert sie
dies, als Energiesendepause 43. Die zentrale Verarbeitungseinrichtung 21 übermittelt
einem lmpulserzeuger 22 entsprechende Anweisungen, bestimmte Impulsformen über die
Spule 5 mittels der induktiven Kopplungsstrecke an die Spule 4 der Primäreinheit 2
zu übertragen. Die Energie zur Sendeimpulserzeugung stammt ebenfalls aus der allgemeinen
Energieversorgung 18.
[0058] Die zentrale Verarbeitungseinrichtung 21 empfängt außerdem Informationen über Eingänge
23. Diese sind mit Sensoren oder Aktoren verbunden. Ebenso kann die zentrale Verarbeitungseinrichtung
21 über Ausgänge, welche nicht dargestellt sind, Anweisungen an Aktoren oder Sensoren
senden.
[0059] Schließlich ist eine Unterspannungserkennung 20 vorgesehen, die die Spannung an dem
Schaltnetzteil 19 überwacht. Fällt diese Spannung unter einen bestimmten Wert, beispielsweise
unter 12 V, so sind die Daten, welche die Sensoren über die Eingänge 23 liefern, nicht
mehr zuverlässig. Dies signalisiert die Unterspannungserkennung 20 an die zentrale
Verarbeitungseinrichtung 21, so dass diese unzuverlässigen Daten nicht an die Primäreinheit
2 gesendet werden.
[0060] Die Spannung an der Primärspule 4 während der Energieübertragung kann etwa 100-200
V betragen und ein Datenimpuls hat beispielsweise etwa 100-200 mV.
[0061] In Fig. 3 ist eine Möglichkeit der Positionierung der Primärspule 4 und der Sekundärspule
5 dargestellt. Die Primärspule 4 weit einen U-förmigen Kern 56 auf. Die Sekundärspule
5 befindet sich auf einer um ihre Mittelachse 57 drehbar gelagerten Scheibe 58 an
deren äußeren Umfangsbereich. Bei der Scheibe 58 kann es sich beispielsweise um einen
Drehteller einer Abfüllanlage handeln. Dreht sich nun die Scheibe 58, so ist immer
zumindest ein Bereich der Sekundärspule 5 in transformatorischer Kopplung mit der
Primärspule 4. Grundsätzlich ist bei der Positionierung der beiden Spulen 4, 5 bevorzugt,
wenn die meisten Feldlinien der Primärspule 4 durch zumindest Teilbereiche der Sekundärspule
5 durchtreten.
[0062] Die erfindungsgemäße Vorrichtung und das erfindungsgemäße Verfahren bieten somit
eine kontaktlose, effektive und störungsunanfällige Energie- und Datenübertragung
über lediglich eine Schnittstelle an.
1. Vorrichtung (1) zur kontaktlosen Energie- und Datenübertragung,
mit einer Primäreinheit (2), welche eine Primärinduktivität (4) aufweist,
mit einer Sekundäreinheit (3), welche eine Sekundärinduktivität (5) aufweist und welche
zum Anschließen, zum Versorgen und/oder zum Steuern von mindestens einem Endgerät
eingerichtet ist,
wobei die Primäreinheit (2) und die Sekundäreinheit (3) mindestens zeitweilig relativ
zueinander so positioniert sind, dass zwischen der Primärinduktivität (4) und der
Sekundärinduktivität (5) eine transformatorische Kopplungsstrecke gebildet ist,
wobei die Primäreinheit (2) zum kontaktlosen Übertragen von Energie an die Sekundäreinheit
(3) über die transformatorische Kopplungsstrecke eingerichtet ist und
wobei die Sekundäreinheit (3) zum Versorgen der Endgeräte mittels der über die transformatorische
Kopplungsstrecke empfangenen Energie eingerichtet ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Primäreinheit (2) Mittel (10, 14) zum Unterbrechen der Energieübertragung über
die transformatorische Kopplungsstrecke in Energiesendepausen (43) aufweist,
dass die Sekundäreinheit (3) Mittel (17) zum Detektieren der Energiesendepausen (43) aufweisen,
dass die Primäreinheit (2) Mittel zum Übertragen von Daten mittels Variation der Länge
der Energiesendepausen (43) und/oder der Länge von Energieübertragungsphasen an die
Sekundäreinheit (3) aufweist und/oder
dass die Sekundäreinheit (3) Mittel (21) zum Übertragen von Daten an die Primäreinheit
(2) über die transformatorische Kopplungsstrecke in den Energiesendepausen (43) aufweist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Primäreinheit (2) eine Transistorstrecke zum beschleunigten Abbauen einer Restenergie
in der Primärinduktivität (4) beim Unterbrechen der Energieübertragung aufweist.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Primäreinheit (2) Mittel (16) zum Überwachen einer Spannung über die Primärinduktivität
(4) aufweist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Primäreinheit (2) Mittel (16) zum Messen eines Stromes in der Primärinduktivität
(4) aufweist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Sekundäreinheit (3) Mittel (17) zum Messen einer Spannung über die Sekundärinduktivität
(5) aufweist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Sekundäreinheit (3) eine Speicherkapazität zum Puffern einer Versorgung der Endgeräte
aufweist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Primärinduktivität (4) als Teil eines Resonanzkreises ausgeführt ist.
8. Verfahren zur kontaktlosen Energie- und Datenübertragung
zwischen einer Primäreinheit (2) und einer Sekundäreinheit (3), welche zum Anschließen,
zum Versorgen und/oder zum Steuern von mindestens einem Endgerät eingerichtet ist,
wobei die Primäreinheit (2) eine Primärinduktivität (4) aufweist, und
wobei die Sekundäreinheit (3) eine Sekundärinduktivität (5) aufweist,
bei dem die Primäreinheit (2) bezüglich der Sekundäreinheit (3) wenigstens zeitweilig
so positioniert wird, dass zwischen der Primärinduktivität (4) und der Sekundärinduktivität
(5) eine transformatorische Kopplungsstrecke gebildet wird,
bei dem zumindest zeitweilig Energie zum Versorgen der Sekundäreinheit (3) und der
angeschlossenen Endgeräte über die transformatorische Kopplungsstrecke von der Primäreinheit
(2) an die Sekundäreinheit (3) kontaktlos übertragen wird,
bei dem das Übertragen von Energie von der Primäreinheit (2) auf die Sekundäreinheit
(3) in Energiesendepausen (43) unterbrochen wird,
bei dem die Energiesendepausen (43) von der Sekundäreinheit (3) detektiert werden,
bei dem die Sekundäreinheit (3) während der Energiesendepausen (43) Daten über die
transformatorische Kopplungsstrecke an die Primäreinheit (2) überträgt und/oder
bei dem mittels der Länge der Energiesendepausen (43) und/oder dem Abstand zwischen
zwei Energiesendepausen (43) Informationen von der Primäreinheit (2) an die Sekundäreinheit
(3) übertragen werden.
9. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die transformatorische Kopplungsstrecke außerhalb von Resonanzen der Sekundärinduktivität
(5) betrieben wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass beim Unterbrechen der Energieübertragung eine Restenergie in der Primärinduktivität
(4) beschleunigt abgebaut wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Primärinduktivität (4) zur Energieübertragung mit einem Wechselstrom angeregt
wird und
dass der Wechselstrom mittels einer Stromstärkenmessung (16), einer Ansteuerung (10) und
einer Transistor-Brücke (9) geregelt wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass zum Detektieren der Energiesendepausen (43) durch die Sekundäreinheit (3) eine Spannung
über die Sekundärinduktivität (5) ausgewertet wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass zum Senden von Daten die Sekundärinduktivität (5) mit Strom beaufschlagt wird und
der Stromfluss durch die Sekundärinduktivität (5) sodann, insbesondere abrupt, abgebrochen
wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass zum Übertragen eines Datums mit dem Wert "1" in einer Energiesendepause (43) ein
Spannungs- und/ oder Strompuls übertragen wird und
dass zum Übertragen eines Datums mit dem Wert "0" in einer Energiesendepause (43) kein
Spannungs- und/oder Strompuls übertragen wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass mittels der Daten, insbesondere codierte, Informationen über Endgeräte übertragen
werden.