[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Polgewebes mit an einem
als Grundgewebe dienenden Flachgewebe mustergemäß wechselnd gebundenen Polschlingen
und Florschenkeln auf einer zwei miteinander durch Florhenkel verbundene Flachgewebe
erzeugenden Webmaschine, wobei jeweils polbildende Polfäden mittels Jacquardmaschine
wahlweise der Polschlingenbindung oder der Florhenkelbindung unterschiedlich bindender
Schussfäden der beiden Flachgewebe zugeordnet werden, wobei die Polschlingen bildenden
Polfäden zwischen einem auf der Polseite des Grundgewebes eingetragenen Schussfaden
und einem weiteren Schussfaden der Grundware aufgespannt werden und wobei die Florschenkel
bildenden Polfäden zunächst als Florhenkel zwischen Schussfäden der beiden Flachgewebe
aufgespannt und unter Ausbildung der Florschenkel zwischen den beiden Flachgeweben
- unter Vermeiden eines Kontaktes des Schneidelementes mit den Scheiteln der Polschlingen
- getrennt werden.
[0002] Ein Webverfahren dieser Art ist bekannt durch die
DE 199 18 171 A1. Auf einer doppelschützigen Doppelteppichwebmaschine werden zwei Flachgewebe erzeugt,
die beide als Grundgewebe eines Pol- oder Teppichgewebes dienen. Beide Grundgewebe
werden durch Polhenkel unterschiedlicher Farben miteinander verbunden. In beiden Flachgeweben
bzw. Grundgeweben sind nicht musternde Polfäden, sog. Totpole, meist gestreckt eingebunden.
[0003] Die Jacquardmaschine kann diese Polfäden mustergemäß auswählen und entweder zur Bindung
als Totpol am Grundgewebe oder zur Bildung von Polhenkeln in Verbindung mit dem jeweils
gegenüber liegenden Grundgewebe zur Fachbildung bewegen. Es entsteht ein sog. Doppelflorgewebe
oder Doppelpolgewebe. Durch das Trennen der Polhenkel mittig zwischen den beiden Grundwaren
entstehen zwei Polgewebe oder Teppiche. Beide Polgewebe weisen in der Polschicht sowohl
Florbereiche als auch Bereiche mit ausschließlich geschlossenen Polhenkeln auf.
[0004] Die hierbei gebildeten Polschlingen haben nur kleine Abmessungen und sind regelmäßig
deutlich flacher als die Florschenkel in den Florbereichen. Will man die Polschlingen
durch dickere Schüsse vergrößern, werden in Schussrichtung benachbarte Florhenkel
in Kettrichtung aufgespreizt. Sie bilden in Schussrichtung eine kordartige Floroberfläche
aus. Das ist unbefriedigend. Es können keine Polgewebe mit vertretbaren Tritteigenschaften
und einheitlicher Polhöhe erzeugt werden. Die Polschlingen und Florschenkel können
nicht beliebig an der Poloberfläche positioniert werden.
[0005] Durch das
EP 1 081 260 A1 wird für die Herstellung eines Polgewebes mit Polschlingen und Florschenkeln der
Gebrauch einer Art Rutenwebmaschine vorgeschlagen. Die einschützig arbeitende Rutenwebmaschine
trägt in jeder dritten Tour auf der Polseite einen dickeren Schuss ein, über den pro
Kettkurs jeweils ein ausgewählter Polfaden eine größere Schlinge ausbildet. In der
gleichen Tour wird in einem darüber liegenden Webfach eine Schneidrute (Polformelement)
eingetragen, über die - durch eine Jacquardmaschine gesteuert - mustergemäß Polfäden
geführt werden können. Diese dabei gebildeten großen Polschlingen werden beim Herausziehen
der Schneidrute aufgetrennt und bilden aufrecht stehende, im Grundgewebe verankerte
Florschenkel aus. Diese Florschenkel sind deutlich länger als die am Warengrund ausgebildeten
Polschlingen.
[0006] Im hohen Maße nachteilig ist auch, dass die die Polschlingen aufspreizenden dicken
Schussfäden die Florschenkel in der Polreihe aufspreizen, so dass die Florbereiche
in Schussrichtung eine Rippen- oder Cordstruktur aufweisen.
[0007] Ein weiterer Nachteil dieses Verfahrens ist die geringe Produktivität. Die Rutenwebmaschine
arbeitet einschützig und erfordert für das Einbinden einer Reihe von Polschlingen
bzw. Florhenkel insgesamt drei Webmaschinentouren. Wegen der großen Masse der innerhalb
einer Tour einzutragenden Schneidrute kann die Webmaschine nur mit niedriger Drehzahl
arbeiten.
[0008] Ein weiteres, die Arbeitsgeschwindigkeit der Webmaschine begrenzendes Element ist
die Schneidrute während ihrer Schneidfunktion. Die Schneidruten erwärmen sich während
des Schneidvorganges derart, dass sie beim Überschreiten einer bestimmten Temperatur
die Enden der Florschenkel anschmelzen. Das beeinträchtigt die Qualität des hergestellten
Polgewebes. Aus diesem Grund ist eine weitere Reduzierung der Arbeitsdrehzahl der
Webmaschine meist nicht zu vermeiden.
[0009] Auch bei dem hier genannten Verfahren lässt sich die Höhe der Polschlingen nicht
an die größere Höhe der Florschenkel angleichen, wenn Polschlingen und Florschenkel
in Schussrichtung mustergemäß nebeneinander positioniert werden. Der Querschnitt der
Rute bestimmt die Höhendifferenz zwischen Florschenkel und Polschlingen.
[0010] Der Trittkomfort ist nur zu sichern, wenn die Oberflächenbereiche des Teppichs mit
Polschlingen sehr klein sind. Soll die Polschlingenstruktur vorherrschen, dann sind
die Florhöhen durch einen Schervorgang einzukürzen. Die niedrigen und harten Polschlingen
bestimmen den Trittkomfort auf niedrigem Niveau.
[0011] Durch die
DE 43 12 235 A1 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung von Schlingenpolgeweben auf einer Webmaschine
vorgeschlagen worden, bei dem in Verbindung mit Lanzetten Hilfsschussfäden eingetragen
werden. (Vergleichen Sie hierzu auch Hans Osswald: "Die Teppichindustrie", Melliand
Textilberichte, 1965, Seite 123.) Die zur Polbindung ausgewählten Polfäden werden
über diese Hilfsschüsse geführt und bilden größere Polschlingen aus. Die Lanzetten
sind mit gelenkig angefügten Führungsplatinen ausgestattet, die an der Fachbildung
beteiligt werden können. Durch diese steuerbaren Führungsplatinen wird gewährleistet,
dass die Hilfsschüsse wechselweise zum Aufspreizen der jeweiligen Polschlingen dem
Polgewebe der Oberware oder dem Polgewebe der Unterware zugeordnet werden. Nach dem
Beenden des Webvorganges lösen sich beide Polgewebe voneinander. Das Entfernen der
Hilfsschussfäden ist fakultativ. Sie können im Gewebe verbleiben und dabei die Polschlingen
stützen. Sie können aber auch seitlich aus dem Polgewebe entfernt werden, so dass
die Polschlingen selbst den Trittkomfort bestimmen.
[0012] Mit einer derartigen Webmaschine und einem derartigen Verfahren lassen sich jedoch
ausschließlich solche Polgewebe herstellen, an deren Oberfläche lediglich Polschlingen
sichtbar sind. Die mustergemäß abwechselnde Anordnung von Florschenkeln, deren Faserenden
zur Poloberfläche gerichtet sind, und geschlossener Polschlingen ist mit diesem Verfahren
nicht realisierbar.
[0013] Wir können feststellen, dass im Stand der Technik kein Verfahren bekannt ist, das
es ermöglicht, Florschenkel und Polschlingen gleicher, variierbarer Höhe beliebig
mustergemäß anzuordenen, ohne dass eine der Polarten hinsichtlich ihrer Qualität oder
Variabilität negativ beeinflusst wird.
[0014] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Verfahren zur Herstellung
eines Polgewebes mit beliebig mustergemäß angeordneten Polschlingen und Florschenkeln
vorzuschlagen, bei dem die Polschlingen und die Florschenkel eine ausreichende und
annähernd gleiche Höhe bei optimaler Ausrichtung zur Poloberfläche besitzen. Die Höhe
der gesamten Polschicht soll entsprechend den geforderten Tritteigenschaften in Grenzen
variierbar sein. Das Verfahren soll bei zwei- oder dreischütziger Arbeitsweise zweitourig
ohne zusätzliche Drehzahlbegrenzung realisierbar sein.
[0015] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch das Verfahren nach Anspruch 1 gelöst. Die
Florschenkel und die Polschlingen sind auf der Poloberfläche beliebig mustergemäß
anordenbar. Es ist ausgeschlossen, dass die Mittel zum Aufspreizen der Polschlingen
auch die Florschenkel spreizen. Die Größe der Polschlingen ist durch die Wahl der
Abmessungen der Lanzetten in den üblichen Grenzen variierbar. Für die Sicherung der
einheitlichen Höhe der Florschenkel und der Polschlingen sind keine zusätzlichen Arbeitsgänge
erforderlich.
[0016] Während des Trennvorganges der Florhenkel sind sowohl die Florhenkel als auch die
Scheitel der Polschlingen hinsichtlich ihrer Lage exakt positioniert, so dass die
Schlingenstruktur nicht durch fehlerhafte Trennvorgänge beeinträchtigt wird. Das zweite
Flachgewebe, das nur sehr kurze und mustergemäß verteilte Abschnitte der Florhenkel
besitzt, kann für Zwecke verwendet werden, bei denen eine ansprechende Optik nicht
erwartet wird.
[0017] Das Verfahren kann auf herkömmlichen Doppelteppich- oder Doppelflorwebmaschinen mit
einer Lanzettenanordnung im Mittelfach ohne Begrenzung der üblichen Arbeitsgeschwindigkeit
realisiert werden. Eine Realisierung des Verfahrens mit Einzelschusseintrag ist möglich,
erfordert aber selbstverständlich mehrere Touren für die Herstellung einer Polreihe.
[0018] Das geschilderte Verfahren ermöglicht grundsätzlich auch die mustergemäße Kombination
mit einer Polfadenmusterung am Grundgewebe und/oder mit einer Schussmusterung.
[0019] Mit dem Fixieren der Hilfsschüsse durch Leistenkettfäden gemäß Anspruch 2 kann bei
optimiertem Webprozess eine gleichmäßige Polschlingenhöhe gewährleistet werden.
[0020] Gemäß Anspruch 3 ist es möglich, die die Polschlingen aufspreizenden Hilfsschüsse
nach deren Abgleiten von den Spitzen der Lanzetten seitlich aus dem Polgewebe zu entfernen.
[0021] Eine andere Variante der Arbeit mit Hilfsschüssen zeigt Anspruch 4 auf. Hier verbleiben
diese zur Stützung der Polschlingen im Polgewebe. Diese Variante ist jedoch auf solche
Muster begrenzt, bei denen die Polschlingen den überwiegenden Teil der Polschicht
bilden und die Hiifsschüsse nur über sehr kleine Abschnitte mit Florschenkeln geführt
werden müssen.
[0022] Das im Anspruch 5 definierte Ausbilden der Webfächer in der Phase der Ausbildung
einer Polschlingen- oder Florhenkelreihe gewährleistet die eingangs erwähnte Produktivität
einer zweischützigen Webmaschine bei Anwendung des Verfahrens.
[0023] Die Ansprüche 6 und 7 definieren zweckmäßige Verfahrensweisen der Fachbildung an
Webmaschinen mit drei Schusseintragsebenen.
[0024] Werden in jedem oder in mehreren Kettkurs(en) den Webprozess begleitende Polkettfäden
unterschiedlicher Farbe oder unterschiedlicher Eigenschaften zugeordnet, die mittels
Jacquardmaschine auswählbar sind, können auch beliebig farbig oder strukturell gemusterte
Polschlingen oder Florschenkelbereiche realisiert werden. Die den Webprozess begleitenden
Polfäden können als Totpole in der Grundware oder in das zweite Flachgewebe eingebunden
werden (vgl. Ansprüche 8 bis 10).
[0025] An Webmaschinen mit drei Schusseintragsebenen lässt sich nach dem allgemeinen Erfindungsgedanken
die gestellte Aufgabe auch mit den Verfahrensmerkmalen nach dem unabhängigen Anspruch
11 lösen. Hiermit wird ein Polgewebe erzeugt, das bei fehlerfreier Poloberfläche gestaltbare
Tritteigenschaften im Flor- und Schlingenbereich besitzt.
[0026] Der Vorteil dieses Verfahrens nach Anspruch 11 besteht zusätzlich darin, dass alle
eintragbaren Schüsse für das Ausbilden eines Polgewebes genutzt werden können. Es
werden zwei Polgewebe hoher Qualität auf einer Maschine gleichzeitig hergestellt.
Zweckmäßig ist es bei diesem Verfahren, die Hilfsschussfäden während des Anschlagvorganges
mittels Greifer gespannt zu halten und auf das Einweben derselben in Leisten zu verzichten.
Es bleibt dann genügend Raum für die Ausführung eines zuverlässigen Schneidprozesses
für die Florhenkel.
[0027] Die Erfindung soll nachstehend an Ausführungsbeispielen näher beschrieben werden.
In den dazu gehörigen Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- einen Warenquerschnitt im Bereich des Lanzettenkopfes, bei dem das untere Flachgewebe
die Grundware bildet und das zweite, obere Flachgewebe ausschließlich Spannfunktion
hat,
- Fig. 2
- einen Warenquerschnitt analog Fig. 1, wobei die Polschlingen mit Rückenschüssen und
die Florhenkel mit Innenschüssen abgebunden sind,
- Fig. 3
- eine ähnliche Darstellung wie die Figuren 1 und 2 mit der Maßgabe, dass das obere
Flachgewebe als Grundware fungiert, während das untere Flachgewebe ausschließlich
Spannfunktion hat und die nicht musternden Polfäden, die Totpole, bindet,
- Fig. 4
- die Darstellung des Schneidprozesses zum Abtrennen des Flachgewebes mit Spannfunktion
von dem verbleibenden Polgewebe,
- Fig. 4a
- die Darstellung eines Florhenkels,
- Fig. 4b
- die Darstellung von Florschenkeln,
- Fig. 4c
- eine Darstellung von Polschlingen zu Definitionszwecken,
- Fig. 5
- eine schematische Darstellung der Webzone, der Abzugswalzen mit Messerschlitten bis
hin zur Abtrennung der Leisten vom Grundgewebe,
- Fig. 6
- eine schematische Draufsicht auf die Webzone im oberen Teil und eine Vorderansicht
des erzeugten Polgewebes mit einer Darstellung der Entfernung der Leisten und der
Hilfsschussfäden,
- Fig. 7
- eine Darstellung analog der Fig. 1 an einer dreischützigen Webmaschine, wobei ein
Schusspaar der Grundware zugeordnet ist, während die dritte Schusseintragsebene das
zweite Flachgewebe und die Hilfsschüsse bedient,
- Fig. 8
- eine Darstellung analog der Fig. 7, wobei die unterste Schusseintragsebene die Bildung
des Grundgewebes bedient, während die mitt!ere Schusseintragsebene die Hilfsschüsse
und die obere Schusseintragsebene die Schussfäden des zweiten Flachgewebes bedient
und
- Fig. 9
- eine Darstellung analog der Fig. 7, bei der auch dem zweiten Flachgewebe als Grundgewebe
zusätzliche Lanzetten und eine Gruppe von Polfäden zugeordnet wurden.
[0028] Fig. 1 zeigt das Doppelgewebe 2 im Schnitt, der längs eines Kettkurses parallel zu
den Lanzetten 14 gerichtet ist. Das untere Flachgewebe dient als Grundgewebe 22 für
das Polgewebe 220. Zwischen Innenschüssen 222 und Rückenschüssen 221 sind - überwiegend
gestreckt - die nicht musternden Polfäden TP und - so erforderlich - eine Füllkette
224 eingebunden.
[0029] Die Polschlingen 225 werden bei diesem Doppelgewebe 2 an den Innenschüssen 222 des
Grundgewebes fixiert während die Florhenkel 226 regelmäßig über Rückenschüsse 221
des Grundgewebes 22 binden.
[0030] An den Innenschüssen 222 des Grundgewebes 22 stützen sich die Lanzetten 14 mit ihrer
Unterkante ab. Die Oberkanten der Lanzetten 14, die ihrerseits während der Fachbildung
regelmäßig in der mittleren Fachebene M gehalten werden, stützen die Hilfsschüsse
231 ab. Über die Hilfsschüsse 231 werden die Scheitel der Polschlingen 225 aufgespreizt.
In Abhängigkeit von der Höhe der Lanzetten 14 kann die Höhe der Polschlingen 225 bestimmt
werden.
[0031] Die Hilfsschüsse 231 werden ausschließlich seitlich außerhalb der Grundgewebes 22
durch Leistenkettfäden 232, 232' abgebunden und während des Webprozesses in der durch
die Lanzetten 14 definierten, gespannten Lage fixiert. Die Leiste 23, 23' wird nach
dem Webprozess, nach dem Trennen der Hilfsschussfäden 231 zwischen den beiden Leisten
23, 23', entfernt.
[0032] Auf die Bindung der Hilfsschüsse 231 in den Leisten 23 kann unter Umständen verzichtet
werden, wenn diese Schussfäden mit anderen Mitteln (z. B. mittels Nehmergreifer) bis
zum Anschlag gespannt gehalten werden können.
[0033] Bei der Einbindung der Hilfsschüsse 231 in Leisten 23 ist es zweckmäßig, mit der
Entfernung der Leisten 23, 23' auch die daran gebundenen Hilfsschussfäden 231 aus
dem Polgewebe 220 zu entfernen.
[0034] Das zweite Flachgewebe - bestehend aus den Schussfäden 211 und den Kettfäden 212,
212' - dient ausschließlich dem Aufspannen der Florhenkel 226 zwischen der Grundware
22 und den Schussfäden 211 (Aufspannfunktion).
[0035] Dieses zweite Flachgewebe wird mittels einer Schneidvorrichtung - Messerschlitten
4 - zwischend der Ebene der Scheitel der Polschlingen 225 und den Kettfäden 212, 212'
des zweiten Flachgewebes 21 getrennt. Bei diesem Trennvorgang werden die im zweiten
Flachgewebe 21 eingebundenen Scheitel der Polhenkel 226 abgetrennt. An dem Grundgewebe
verbleiben lediglich die Florschenkel 2261, die gemeinsam mit den Scheiteln der Polschlingen
225 die Poloberfläche des Polgewebes 220 bilden.
[0036] Das Doppelgewebe 2' nach Fig. 2 unterscheidet sich von demjenigen nach Fig. 1 nur
dadurch, dass in diesem Fall die Polschlingen 225' an den Rückenschüssen 221 des Grundgewebes
22 und die Florhenkel 226' an den Innenschüssen 222 des Grundgewebes gebunden sind.
[0037] An dieser Fig. 2 ist auch deutlich zu sehen, dass man an beliebiger Stelle im Polgewebe
220 die Polschlingen 225, 225' oder Polhenkel 226, 226' bildenden Polfäden gegen andere
Polfäden aus dem Totpolstrang TP tauschen kann. Auf diese Weise entsteht eine beliebig
gestaltbare farbige oder strukturell gemusterte Poloberfläche mit beliebig verteilten
Florschenkeln und Polschlingen. Die Art des Polfadenwechsels hängt dabei von der verfügbaren
Jacquardmaschine und von den Wünschen des Designers ab. Der Polfadenwechsel kann nach
unterschiedlichen bekannten Verfahren realisiert werden.
[0038] In dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 ist dem Grundgewebe 22 eine sog. Füll- oder
Spannkette 224 zugeordnet, die die Stabilität des Grundgewebes erhöht und außerdem
die Totpole TP zur Teppichrückseite hin verdeckt.
[0039] Die Ausführung des Doppelgewebes 2" nach Fig. 3 unterscheidet sich von dem Doppelgewebe
2, 2' der vorherigen Figuren vor allem dadurch, dass das obere Flachgewebe das Grundgewebe
22" für das Polgewebe 220" bildet. Die Lanzette 14 stützt sich an der Unterseite dieses
Grundgewebes 22" ab und führt mit ihrer Unterkante die die Polschlingen 225" aufspreizenden
Hilfsschüsse 231. Diese Hilfsschüsse 231 sind auch hier ausschließlich durch die Leistenkettfäden
232, 232' beiderseits des ersten und zweiten Flachgewebes in gespannter Lage fixiert.
[0040] Das zweite Flachgewebe 21", das ausschließlich Spannfunktion für das Aufspannen der
Florhenkel 226" hat, ist hier unten angeordnet. In dieses Flachgewebe sind die nicht
musternden Polfäden als Totpolstrang TP oder in anderer Weise eingebunden. Sie verbleiben
nach dem Abtrennen dieses Flachgewebes 21" in dem für andere Zwecke verwendbaren Gewebe.
Eine Arbeitsweise nach Fig. 3 ist auch in der Weise vorteilhaft, weil für die Führung
der Greifer im Webfach überwiegend schaftgesteuerte Kettfäden verfügbar sind.
[0041] Die Gestaltung des Doppelgewebes nach Fig. 3 verwendet man regelmäßig dann, wenn
das Polgewebe für andere Zwecke als für einen Fußbodenbelag verwendet wird. Solche
Stoffe sind z. B. einsetzbar als Polsterstoffe für Sitzmöbel, für Kraftfahrzeugsitze.
Das Gewebe ist wegen seiner Flexibilität auch für Bekleidungsgegenstände verwendbar.
[0042] Die Polschicht - bestehend aus Schlingen und gleichmäßigem Flor - besitzt sehr gute
Polstereigenschaften und eine gute Wärmedämmung. Das vorgeschlagene Verfahren ermöglicht
zudem eine ansprechend gestaltbare Optik hinsichtlich Farbe und Struktur.
[0043] In der Fig. 4 ist das Aufschneiden des Doppelgewebes 2' entsprechend der Fig. 2 im
Bereich der Führungs- und Abzugswalzen 31, 32 für die getrennten Gewebeteile 21, 220
dargestellt. Bis zum Klemmspalt dieser Abzugswalzen 31, 32 wird das Doppelgewebe 2
unter Ausbildung einer Spannung in Arbeitsrichtung geführt. Das Grundgewebe 22' stützt
sich auf der unteren Abzugswalze 32 ab und wird schließlich bogenförmig nach unten
geführt. Das mittels Messerschlitten 4 im Bereich der Florhenkel abgetrennte zweite
obere Flachgewebe 21 wird mit dem verbleibenden Scheitelabschnitten der Florhenkel
226' bogenförmig nach oben geführt. Dieses Flachgewebe 21 kann dort eingesetzt werden,
wo an seine Optik keine besonderen Ansprüche gestellt werden. Es kann z. B. in einen
mehrschichtigen Verbund von Fadengelegen eingefügt werden und dort zu einer hohen
Stabilität desselben beitragen.
[0044] Die Figuren 4a, 4b und 4c dienen in erster Linie der Begriffsdefinition. Dabei zeigt
Fig. 4a einen Florhenkel 226. Er beginnt im Bereich eines Schusses z. B. der Oberware,
wird über einen Schuss der Unterware geführt und kehrt bis in den Bereich der Oberware
zurück. Aus einem Florhenkel 226 können bei einem Trennvorgang zwei oder mehrere Florschenkel
entstehen. Bei einem mustergemäßen Polfadenwechsel können auch halbe Florhenkel gebildet
werden.
[0045] Die Fig. 4b verdeutlicht dann die Definition eines Florschenkels 2261. Er ist jeweils
durch eine begleitende gestrichelte Linie gekennzeichnet. Es ist der Abschnitt eines
Florhenkels oder eines Teiles eines Florhenkels, der von der Bindungsstelle in einem
Grundgewebe 22 bis zur Oberfläche der Polschicht eines Polgewebes 220 führt. Die Querschnitte
seiner Fasern bilden einen Teil der Oberfläche der Polschicht. Die Florschenkel 2261
können sowohl an Innenschüssen 222, an Zwischenschüssen (nicht dargestellt) oder an
Rückenschüssen 221 gebunden sein.
[0046] Fig. 4c stellt Polschlingen 225, 225' dar. Eine Polschlinge besitzt regelmäßig zwei
Bindungsstellen in einem Grundgewebe 22, wobei es nicht von Bedeutung ist, wie viele
Schüsse zwischen den beiden Bindungsstellen im Grundgewebe eingetragen werden. Es
ist auch nicht von Bedeutung, in welcher Ebene die Bindungsstellen der Polschlinge
225, 225' im Grundgewebe 22 angeordnet sind. Entscheidend ist die Erfüllung einer
gewissen Stützfunktion im Verbund mit benachbarten Polschlingen und/oder Florschenkeln.
[0047] In Fig. 5 sind die wesentlichsten Funktionselemente zur Ausführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens an einer Webmaschine mit zwei Schusseintragsebenen dargestellt. Der Grundaufbau
der Webzone 1 entspricht derjenigen einer Doppelteppichwebmaschine der üblichen Bauart.
In die Webzone 1 sind an sich bekannte Lanzetten 14 in der Ebene des Mittelfaches
M angeordnet. Die Halteabschnitte der Lanzetten 14 sind unbeweglich und nehmen nicht
an der Fachbildung teil. Die Kettfäden des Doppelgewebes können durch Schäfte oder
durch Jacquardmaschinen gesteuert in drei Fachebenen O, M und U positioniert werden.
[0048] Zwischen diese Fachebenen können in jeder Webmaschinentour gleichzeitig zwei Schusseintragsmittel
11, 12 eingeführt werden, die überwiegend als Greiferstangen ausgebildet sind. Die
Weblade 13 dient dem Anschlag der eingetragenen Schussfäden in der üblichen Weise.
Mit dem Schusseintragsmittel 12 werden die Schüsse 221, 222 für die Ausbildung des
Grundgewebes 22 zwischen dem Mittelfach M und dem Unterfach U eingetragen. Die Bindekettfäden
223 der Grundware wechseln in einem viertourigen Rhytmus zwischen Mittelfach M und
Unterfach U und können z. B. eine Ripsbindung erzeugen, wie sie in Fig. 1 und in Fig.
2 dargestellt ist. Die nicht musternden Polfäden werden regelmäßig zwischen Mittelfach
M und Unterfach U wechsein. Eingezeichnet ist ein nicht musternder Polfaden durch
eine punktierte Linie.
[0049] Das Schusseintragsmittel 11, das zwischen der oberen Fachebene O und dem Mittelfach
M wirksam ist, dient dem Eintrag der Hilfsschüsse 231 abwechselnd mit dem Eintrag
der Schüsse 211 des zweiten oberen Flachgewebes 21. Die Bindekettfäden 212, 212' des
oberen Flachgewebes 21 wechseln zwischen Mittelfach M und Oberfach O. Sie befinden
sich beide im Oberfach O, wenn ein Hilfsschuss 231 eingetragen wird. In dieser Phase
verteilen sich die Kettfäden der Leisten im Oberfach O und im Mittelfach M.
[0050] Werden die Schüsse 211 für das obere zweite Flachgewebe 21 eingetragen, befinden
sich beide Leistenkettfäden 232, 232' im Außenfach. Der jeweils musternde Polfaden
wechselt je nach Bindungsart zwischen den Außenfächern O, U, wenn Florhenkel 226 oder
Polschlingen 225 erzeugt werden. Duch die Art der Abbindung des bei 11 eingetragenen
Schussfadens wird zwischen der Ausbildung von Florhenkel oder von Polschlinge entschieden.
[0051] Bindet er zwischen den Kettfäden 212, 212' des zweiten Flachgewebes 21, dann wird
es ein Florhenkel 226, der über den Schuss 211 aufgesannt wird. Bindet der bei 11
eingetragene Schussfaden überhaupt nicht mit Kettfäden oder nur mit den Leistenkettfäden
232, spannt er abgestützt auf der Lanzette 14 eine Polschlinge 225 auf. Nicht musternde
Polfäden dagegen wechseln - wie bereits erwähnt - zwischen dem Mittelfach M und dem
Unterfach U.
[0052] Das auf diese Weise hergestellte Doppelgewebe 2 wird horizontal bis zu den mit Nadeln
besetzten Abzugswalzen 31 und 32 geführt. Für die Führung der Leisten 23, 23' ist
an der unteren Abzugswalze 32 ein Bund 320, 320' vorgesehen. Andrückwalzen 321, 321'
können die Leisten 23, 23' an dem Bund 320 kraftschlüssig führen. Mit einer dieser
Andrückwalzen 321' kann ein Trennmesser 5 verbunden sein, das die Hilfsschussfäden
231 von der Leiste 23' trennt. Der Messerschlitten 4 ist - wie bei Doppelteppichwebmaschinen
üblich - in einer bestimmten Anordnung zu den beiden Abzugswalzen 31, 32 geführt und
bewegt sich mit hoher Geschwindigkeit in wechselnden Richtungen parallel zu diesen
Abzugswalzen 31, 32. Dieses Aggregat hat sich bewährt. Es bedarf keiner besonderen
Ausführungsform.
[0053] Das Entfernen der Leisten 23, 23' und der Hilfsschüsse 321 soll unter ergänzender
Bezugnahme auf Fig. 6 erläutert werden. Die von den Andrückwalzen 321, 321' an dem
jeweiligen Bund 320, 320' geklemmten Leistenbänder 23' werden mindestens an einer
Seite (hier rechts) des Grundgewebes 22 von den Hilfsschüssen 231 mittels Messer 5
getrennt und die Leiste 23' über entsprechende Abzugswalzen 6 einem Abfallbehälter
zugeführt.
[0054] Die Leiste 23 oder das Leistenband, an dem die Hi!fsschussfäden 231 verbleiben, wird
ebenfalls mittels Leistenabzugswalzen 71 seitlich vom Polgewebe 220 weggezogen. Die
Hilfsschussfäden 231 folgen ihnen im gleichen Maß. Zur Verringerung der Baubreite
der Maschine ist es jedoch zweckmäßig, nach einer bestimmten Abzugslänge die Hilfsschussfäden
231 mit Hilfe besonderer Hilfsschussabzugswalzen 72 seitlich aus dem Polgewebe 220
herauszuführen und einem Abfallbehälter zuzuführen.
[0055] Die Anwendung der vorliegenden Erfindung ist natürlich nicht nur auf zweischützig
arbeitende Webmaschinen beschränkt. Wie wir aus den Figuren 7 und 8 erkennen, ist
die Realisierung des erfindungsgemäßen Verfahrens auch auf dreischützigen Webmaschinen
möglich.
[0056] Im Fall der Fig. 7 sind zwei benachbarte Schusseintragsmittel 16, 17, die an die
untere Fachebene U angrenzen, für die Ausbildung der Grundware 22"' vorgesehen. Die
Füllkette 224 und die Totpole TP werden in der mittleren Fachebene M' geführt, während
die Bindekettfäden dieses Grundgewebes 22"' einmal in die untere äußere Fachebene
U und einmal in die zweite mittlere Fachebene M" wechselnd geführt werden. Das obere
Schusseintragsmittel 15 wird durch die obere Fachebene O und die zweite mittlere Fachebene
M" beiderseits begrenzt. Im Wechsel werden dort die Hilfsschüsse 231 und die Schussfäden
211 des zweiten Flachgewebes eingetragen. Eine derartige Anordnung oder Zuordnung
der Schusseintragsmittel 15, 16, 17 hat den Vorteil, dass der Weber problemlos zwischen
einer Bindung der Polschlingen an Rückenschüssen und einer Polbindung an Innenschüssen
wechseln kann.
[0057] Vorteilhaft ist auch, dass die Totpole TP und die Füllkette 224 nicht an der Fachbildung
über mehrere Fachebenen beteiligt sind. Es sind ausschließlich die musternden Polfäden
und die mittels Schäften gesteuerten Bindekettfäden fachbildend bewegbar.
[0058] In Fig. 8 ist eine weitere Grundvariante bei Nutzung einer dreischützigen Webmaschine
dargestellt. In diesem Fall dient ein einziges Schusseintragsmittel 17 der Bildung
der Grundware 22"". Die Bahn des Schusseintragsmittels 17 wird von der unteren Fachebene
U und einer mittleren Facheben M"' begrenzt. Die Bindekettfäden, die Totpole und die
Füllkette werden in üblicher Weise wechselnd in einer der beiden genannten Fachebenen
U, M"' angeordnet und führen zur Ausbildung der gezeigten Grundware 22"".
[0059] Abwandlungen der Bindungen, insbesondere der Bindekettfäden 223 sind möglich. Für
den Eintrag der Hilfsschussfäden 231 ist hier das mittlere Schusseintragsmittel 16
vorgesehen, dessen Bahn durch die mittleren Fachebenen M"' von unten und von der mittleren
Fachebene M"" von oben begrenzt ist. Die Schüsse 211 des zweiten Flachgewebes 21 werden
von dem oberen Schusseintragsmittel 15 eingetragen, die oben durch die obere Fachebene
und auf der anderen Seite durch die mittlere Fachebene M"" begrenzt wird.
[0060] Es ist mit dieser Anordnung möglich, entweder in jeder Tour drei Schussfäden einzutragen
oder auch einzelne Schussfäden in einzelnen Schusseintragsebenen nicht einzutragen.
Zweckmäßig ist es, die nicht schwarz ausgefüllt gezeichneten Schussfäden vom Eintrag
auszuschließen. Diese Schussfäden sind mit 20 bezeichnet und durch einen dünnen Ring
gekennzeichnet. Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, die Schussfäden 211 des zweiten
Flachgewebes 21 und die Hilfsschüsse 231 gleichzeitig mit einem Innenschuss des Grundgewebes
einzutragen. In diesem Fall sind alle polbildenden Polkettfäden über Rückenschüsse
abgebunden. Sie haben ein gutes Stehvermögen und an den Übergängen zwischen den Florhenkeln
226 und den Polschlingen 225 entstehen keine Lücken oder Doppelpole.
[0061] In Bezug auf die Verwendung einer dreischützigen Webmaschine ergeben sich natürlich
zusätzlich zu den bisher geschilderten Varianten auch noch weitere Möglichkeiten zur
Realisierung der vorliegenden Erfindung. So ist es gemäß Fig. 9 durchaus möglich,
zwischen zwei Grundgeweben zwei voneinander im Abstand geführte Lanzetten 14a, 14b
anzuordnen und das mittlere Schusseintragsmittel wechselweise für das Eintragen der
Hilfschüsse 231a über die obere Lanzette 14a und dann für das Eintragen der Hilfsschüsse
231b über die untere Lanzette 14b zu verwenden.
[0062] Die jeweils äußeren Schusseintragsmittel - die oberen 15 und die unteren 17 - werden,
ähnlich wie in Fig. 8 beschrieben, zur Ausbildung je einer Grundware 22a bzw. 22b
benutzt. Die Totpole TP der oberen Grundware 22a bedienen die Bildung der Polschlingen
225 über die obere Lanzette 14a und die Bildung der Florschenkel 226 in der Ober-
und Unterware. In analoger Weise bedienen die Totpole TP der unteren Grundware 22b
die Polschlingen 225 der unteren Lanzette 14b und die Florschenkel 226 des oberen
und unteren Polgewebes. Der Schneidvorgang erfolgt in diesem Falle in der Ebene zwischen
den beiden Lanzetten 14a und 14b.
[0063] Zur Erleichterung des Trennvorganges sollte entweder auf die Verwendung von Leistenkettfäden
232 verzichtet werden oder die Leiste 23 vor dem Trennvorgang vom Grundgewebe entfernt
werden.
[0064] Der Vorteil dieses so ausgestalteten Verfahrens liegt in der höheren Produktivität
der dreischützigen Webmaschine. Die Möglichkeit des Eintrages von jeweils drei Schüssen
gleichzeitig in jeder Tour wird optimal für die Bildung von zwei Polgeweben genutzt.
Für die Musterung in Florbereichen stehen sowohl Polfäden der oberen als auch der
unteren Totpolgruppe zur Verfügung.
Bezugszeichenliste
[0065]
- 1
- Webzone
- 11
- Schusseintragsmittel
- 12
- Schusseintragsm ittel
- 13
- Weblade
- 14
- Lanzetten
- 15
- Schusseintragsm ittel
- 16
- Schusseintragsm ittel
- 17
- Schusseintragsmittel
- 2, 2', 2"
- Doppelgewebe
- 20
- Schussfäden (nicht eingetragen)
- 21
- zweites Flachgewebe
- 211 1
- Schussfäden
- 212, 212', 212", 212"'
- Kettfäden
- 22, 22', 22"
- Grundgewebe
- 22a, 22b
- Grundgewebe
- 220
- Polgewebe, allgemein
- 220', 220", 220"', 220""
- Polgewebe, Varianten
- 221, 221"
- Rückenschüsse
- 222
- innenschüsse
- 223
- Bindekettfäden
- 224
- Füllkette
- 225
- Polschlingen (gebunden an Innenschuss)
- 225'
- Polschlingen (gebunden an Rückenschuss)
- 225"
- Polschlingen (gebunden in einziger Schussebene)
- 226
- Florhenkel (gebunden an Rückenschuss)
- 226'
- Florhenkel (gebunden an Innenschuss)
- 226"
- Florhenkel (gebunden in einziger Schussebene)
- 2261
- Florschenkel
- 23, 23'
- Leiste, Leistengewebe
- 231
- Hilfsschuss
- 232, 232'
- Leistenkettfäden
- 3
- Gewebeabzug
- 31 1
- Abzugswalze
- 32
- Abzugswalze
- 320, 320'
- Bund
- 321, 321'
- Andrückwalze
- 4
- Messerschlitten
- 5
- Messer
- 6
- Leistenabzug
- 7
- Leisten-Hilfsschuss-Abzug
- 71
- Leistenabzugswalzen
- 72
- Hilfsschuss-Abzugswalzen
- TP
- Totpole, Totpolstrang
- M
- Mittelfach
- M'
- Mittelfach, unteres
- M"
- Mittelfach, oberes
- M"'
- Mittelfach, unteres
- M""
- Mittelfach, oberes
- O
- Oberfach
- U
- Unterfach
- A
- Anschlagkante
1. Verfahren zur Herstellung eines Polgewebes
mit an einem als Grundgewebe dienen den Flachgewebe mustergemäß wechselnd gebundenen
Polschlingen und Florschenkeln
auf einer mindestens zweischützig arbeitenden, zwei miteinander durch Florhenkel verbundene
Flachgewebe erzeugenden Webmaschine,
wobei jeweils polbildende Polfäden mittels Jacquardmaschine wahlweise der Polschlingenbindung
oder der Florhenkelbindung unterschiedlich bindender Schussfäden der beiden Flachgewebe
zugeordnet werden,
wobei die Polschlingen bildenden Polfäden zwischen einem auf der Polseite des Grundgewebes
eingetragenen Schussfaden und einem weiteren Schussfaden der Grundware aufgespannt
werden und
wobei die Florschenkel bildenden Polfäden zunächst als Florhenkel zwischen Schussfäden
der beiden Flachgewebe aufgespannt und unter Ausbildung der Florschenkel zwischen
den beiden Flachgeweben - unter Vermeiden eines Kontaktes eines Schneidelementes mit
den Scheiteln der Polschlingen - getrennt werden,
dadurch gekennzeichnet,
dass nur ein Flachgewebe als Grundgewebe (22, 22", 22"', 22"") für das Polgewebe (220)
ausgestaltet wird und in dieses Grundgewebe (22, 22") in jeder Tour mindestens ein
Schuss (221, 222, 221") eingetragen wird und
dass die die Polschlingen (225, 225', 225") auf der Polseite des Grundgewebes (22, 22",
22"', 22"") aufspannenden Schussfäden als gestreckte Hilfsschussfäden (231) mittels
Lanzetten (14) von den Schussfäden (222, 221") des Grundgewebes (22, 22") distanziert
werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die gestreckten Hilfsschussfäden (231) mittels Leistenkettfäden (232, 232') seitlich
beiderseits des Grundgewebes (22, 22", 22"', 22"") fixierbar sind.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
dass die Hilfsschüsse (231) nach dem Abgleiten von den Lanzetten (14) zwischen den Leisten
(23, 23') getrennt und gemeinsam mit mindestens einer der Leisten (23, 23') seitlich
aus den Polschlingen gezogen werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
dass die Hilfsschüsse (231) nach dem Abgleiten von den Lanzetten (14) beiderseits des
Polgewebes (220) zwischen dessen seitlicher Begrenzung und den Leisten (23, 23') getrennt
werden und die Hilfsschussfäden (231) die Polschlingen (225) stützend im Polgewebe
(220) verbleiben.
5. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Bindekett- (223) und Schussfäden (221, 222, 221") der Grundware (22) einer äußeren
Fachebene (z. B. U) und einer dieser benachbarten mittleren Fachebene (M) einer doppelschützigen
Webmaschine zugeordnet werden,
dass die Lanzetten (14) in der mittleren Fachebene (M) postioniert werden,
dass die Hilfsschussfäden (231) und die Schussfäden (211) des zweiten Flachgewebes (21)
gegenseitig wechselnd zwischen der jeweils anderen äußeren Fachebene (O) und einer
benachbarten mittleren Fachebene (M) jeweils gleichzeitig mit Schussfäden (221, 222)
des Grundgewebes (22) eingetragen werden,
dass die beiden Chore der Kettfäden (212, 212') des zweiten Flachgewebes (21)
- vor jedem zweiten Schusseintrag einesteils im Außenfach (O) und anderenteils im
benachbarten Mittelfach (M) angeordnet werden und
- in der jeweils dazwischen liegenden Tour, in der die Hilfsschüsse (231) eingetragen
werden, ausschließlich im Außenfach (O) postioniert werden.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die Bindekett- (223) und Schussfäden (221, 222, 221") der Grundware (2222"') einer
äußeren Fachebene (z. B. U) und zwei dieser benachbarten mittleren Fachebenen (M',
M") einer dreischützigen Webmaschine zugeordnet werden,
dass die Lanzetten (14) in einer der mittleren Fachebene (M") postioniert werden,
dass die Hilfsschussfäden (231) und die Schussfäden (211) des zweiten Flachgewebes (21)
gegenseitig wechselnd zwischen der jeweils anderen äußeren Fachebene (O) und einer
benachbarten mittleren Fachebene (M") jeweils gleichzeitig mit Schussfäden (221, 222)
des Grundgewebes (22"') eingetragen werden.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die Kett- (223) und Schussfäden (221, 222, 221 ") der Grundware (22"") einer äußeren
Fachebene (z. B. U) und einer dieser benachbarten mittleren Fachebene (M"') einer
dreischützigen Webmaschine zugeordnet werden,
dass die Lanzetten (14) in der mittleren Fachebene (M"') postioniert werden,
dass die Leistenkettfäden (232) und die Hilfsschussfäden (231) zwei mittleren Fachebenen
(M"', M"") zugeordnet werden,
dass die Bindekettfäden (212, 212') und die Schussfäden (211) des zweiten Flachgewebes
(21) der anderen äußeren Fachebene (O) und der angrenzenden mittleren Fachebene (M"")
zugeordnet werden und
dass die Schussfäden (211) des zweiten Flachgewebes (21) gleichzeitig mit einem Hilfsschuss
(231) und mit einem Schussfaden (221, 222) der Grundware (22"") eingetragen werden.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass pro Kettkurs mehrere, den Webprozess begleitende Polkettfäden unterschiedlicher Farbe
und/oder unterschiedlicher Eigenschaften zugeordnet sind, von denen jeweils musternde
Polfäden mittels Jacquardmaschine zur Polschlingenbindung (225) oder zur Polhenkelbindung
(226) auswählbar sind.
9. Verfahren nach Anspruch 1 und 8, dadurch gekennzeichnet,
dass die den Webprozess begleitenden Polkettfäden als Totpole (TP) dem Grundgewebe (22)
zugeordnet und in dieses eingebunden werden.
10. Verfahren nach Anspruch 1 und 8, dadurch gekennzeichnet,
dass die den Webprozess begleitenden Polkettfäden als Totpole (TP") dem zweiten Flachgewebes
(21") zugeordnet und in dieses eingebunden werden.
11. Verfahren zur Herstellung eines Polgewebes
mit an einem als Grundgewebe dienenden Flachgewebe mustergemäß wechselnd gebundenen
Polschlingen und Florschenkeln
auf einer dreischützig arbeitenden, zwei miteinander durch Florhenkel verbundene Flachgewebe
erzeugenden Webmaschine,
wobei jeweils polbildende Polfäden mittels Jacquardmaschine wahlweise der Polschlingenbindung
oder der Florhenkelbindung unterschiedlich bindender Schussfäden der beiden Flachgewebe
zugeordnet werden,
wobei die Polschlingen bildenden Polfäden zwischen einem auf der Polseite des Grundgewebes
eingetragenen Schussfaden und einem weiteren Schussfaden der Grundware aufgespannt
werden und
wobei die Florschenkel bildenden Polfäden zunächst als Florhenkel zwischen Schussfäden
der beiden Flachgewebe aufgespannt und unter Ausbildung der Florschenkel zwischen
den beiden Flachgeweben - unter Vermeiden eines Kontaktes eines Schneidelementes mit
den Scheiteln der Polschlingen - getrennt werden,
dadurch gekennzeichnet,
dass beide Flachgewebe als Grundgewebe (22a, 22b) für je ein Polgewebe (220) ausgestaltet
werden und in jedes dieser Grundgewebe (22a, 22b) in jeder Tour Schüsse (221, 222)
in den jeweils äußeren Schusseintragsebenen eingetragen werden,
dass die die Polschlingen (225, 225', 225") auf der Polseite des jeweiligen Grundgewebes
(22a, 22b) aufspannenden Schussfäden als gestreckte Hilfsschussfäden (231 a, 231 b)
jeweils mittels Lanzetten (14a; 14b), die je einer Grundware (22a, 22b) zugeordnet
und voneinander beabstandet angeordnet sind, von den Schussfäden (222a, 222b) der
Grundgewebe (22a, 22b) distanziert werden und
dass die Hilfsschussfäden (231a. 231b) für beide Grundwaren (22a, 22b) in der mittleren
Schusseintragsebene eingetragen und bei mustergemäßer Auswahl wechselweise den Polfäden
der oberen Grundware (22a) oder den Polfäden der unteren Grundware (22b) zugeordnet
werden.
1. Method for producing a pile fabric
having pile loops and pile legs which are alternately bound in accordance with a pattern
to a flat fabric which acts as a backing fabric
on a loom which operates with at least two shuttles and which produces two flat fabrics
which are joined together by means of pile loops,
pile threads which in each case form the pile being associated optionally with the
pile loop binding or pile loop binding of differently binding weft threads of the
two flat fabrics by means of a Jacquard loom, the pile threads which form pile loops
being tensioned between a weft thread which is inserted at the pile side of the backing
fabric and another weft thread of the base material and
the pile threads which form pile legs first being tensioned as pile loops between
weft threads of the two flat fabrics and being separated, with the pile legs being
formed between the two flat fabrics, with a cutting element being prevented from coming
into contact with the peaks of the pile loops,
characterised in that
only one flat fabric is constructed as a backing fabric (22, 22", 22''', 22'''') for
the pile fabric (220) and at least one weft (221, 222, 221'') is inserted into this
backing fabric (22, 22'') in each course and
in that the weft threads which tension the pile loops (225, 225', 225'') at the pile side
of the backing fabric (22, 22", 22''', 22'''') are spaced from the weft threads (222,
221'') of the backing fabric (22, 22'') as tensioned auxiliary weft threads (231)
by means of lancets (14).
2. Method according to claim 1, characterised in that
the tensioned auxiliary weft threads (231) can be fixed laterally at both sides of
the backing fabric (22, 22'', 22''', 22'''') by means of selvedge warp threads (232,
232').
3. Method according to claim 1 and claim 2, characterised in that
the auxiliary wefts (231), after sliding from the lancets (14), are separated between
the selvedges (23, 23') and are pulled laterally from the pile loops together with
at least one of the selvedges (23, 23').
4. Method according to claim 1 and claim 2, characterised in that
the auxiliary wefts (231), after sliding from the lancets (14), are separated at both
sides of the pile fabric (220) between the lateral delimitation thereof and the selvedges
(23, 23'), and the auxiliary weft threads (231) remain in the pile fabric (220) so
as to support the pile loops (225).
5. Method according to claim 1,
characterised in that
the binding warp threads (223) and weft threads (221, 222, 221'') of the base material
(22) are associated with an external shed plane (e.g. U) and an adjacent central shed
plane (M) of a dual-shuttle loom,
in that the lancets (14) are positioned in the central shed plane (M),
in that the auxiliary weft threads (231) and the weft threads (211) of the second flat fabric
(21) are inserted in a mutually alternating manner between the respective other external
shed plane (O) and an adjacent central shed plane (M) in each case at the same time
as weft threads (221, 222) of the backing fabric (22),
in that the two harness boards of the warp threads (212, 212') of the second flat fabric
(21)
- before each second weft insertion are arranged on the one hand in the external shed
(O) and on the other hand in the adjacent central shed (M) and,
- in the course which in each case lies therebetween and in which the auxiliary wefts
(231) are inserted, are positioned exclusively in the external shed (O).
6. Method according to claim 1, characterised in that
the binding warp threads (223) and weft threads (221, 222, 221'') of the base material
(2222'''') are associated with an external shed plane (e.g. U) and two adjacent central
shed planes (M', M'') of a three-shuttle loom,
in that the lancets (14) are positioned in one of the central shed planes (M''),
in that the auxiliary weft threads (231) and the weft threads (211) of the second flat fabric
(21) are inserted in a mutually alternating manner between the respective other external
shed plane (O) and an adjacent central shed plane (M'') in each case at the same time
as weft threads (221, 222) of the backing fabric (22''').
7. Method according to claim 1, characterised in that
the warp threads (223) and weft threads (221, 222, 221'') of the base material (22'''')
are associated with an external shed plane (e.g. U) and an adjacent central shed plane
(M''') of a three-shuttle loom,
in that the lancets (14) are positioned in the central shed plane (M''''),
in that the selvedge warp threads (232) and the auxiliary weft threads (231) are associated
with two central shed planes (M''', M''''),
in that the binding warp threads (212, 212') and the weft threads (211) of the second flat
fabric (21) are associated with the other external shed plane (O) and the adjacent
central shed plane (M'''') and
in that the weft threads (211) of the second flat fabric (21) are inserted at the same time
as an auxiliary weft (231) and a weft thread (221, 222) of the base material (22'''').
8. Method according to claim 1, characterised in that, for each warp course, there are associated a plurality of pile warp threads which
accompany the weaving process and which have different colours and/or different properties
and from which figuring pile threads can be selected by means of a Jacquard loom to
bind the pile loops (225) or to bind the pile loops (226).
9. Method according to claim 1 and claim 8, characterised in that
the pile warp threads which accompany the weaving process are associated with the
backing fabric (22) as dead pile (TP) and are bound therein.
10. Method according to claim 1 and claim 8, characterised in that
the pile warp threads which accompany the weaving process are associated with the
second flat fabric (21'') as dead pile (TP") and are bound therein.
11. Method for producing a pile fabric
having pile loops and pile legs which are alternately bound in accordance with a pattern
to a flat fabric which acts as a backing fabric
on a loom which operates with three shuttles and which produces two flat fabrics which
are joined together by means of pile loops,
pile threads which in each case form the pile being associated optionally with the
pile loop binding or pile loop binding of differently binding weft threads of the
two flat fabrics by means of a Jacquard loom, the pile threads which form pile loops
being tensioned between a weft thread which is inserted at the pile side of the backing
fabric and another weft thread of the base material and
the pile threads which form pile legs first being tensioned as pile loops between
weft threads of the two flat fabrics and being separated, with the pile legs being
formed between the two flat fabrics, with a cutting element being prevented from coming
into contact with the peaks of the pile loops,
characterised in that
both flat fabrics are constructed as a backing fabric (22a, 22b) for one pile fabric
(220) each and wefts (221, 222) are inserted into each of these backing fabrics (22a,
22b) in each course in the respective outer weft insertion planes,
in that the weft threads which tension the pile loops (225, 225', 225'') at the pile side
of the respective backing fabric (22a, 22b) are spaced from the weft threads (222a,
222b) of the backing fabrics (22a, 22b) as tensioned auxiliary weft threads (231a,
231b) in each case by means of lancets (14a; 14b) which are each associated with a
base material (22a, 22b) and are arranged so as to be mutually spaced-apart and
in that the auxiliary weft threads (231a, 231b) for both base materials (22a, 22b) are inserted
in the central weft insertion plane and are alternately associated, with selection
in accordance with the pattern, with the pile threads of the upper base material (22a)
or the pile threads of the lower base material (22b).
1. Procédé de fabrication d'un tissu à poils,
avec des boucles de poil et des tiges de velours liées en alternance selon un dessin
sur un tissu plat servant de tissu de base,
sur un métier mécanique fonctionnant au moins par double duite et produisant deux
tissus plats reliés ensemble par des anses de velours,
dans lequel respectivement des fils de poil formant des poils sont attribués au moyen
d'un métier Jacquard au choix au liage de boucles de poil ou au liage d'anses de velours
de fils de trame à liage différent des deux tissus plats,
dans lequel les fils de poil formant des boucles de poil sont tendus entre un fil
de trame inséré du côté poil dans le tissu de base et un autre fil de trame du matériau
de base, et
dans lequel les fils de poil formant des tiges de velours sont d'abord tendus comme
des anses de velours entre les fils de trame des deux tissus plats et sont séparés
en formant les tiges de velours entre les deux tissus plats - tout en évitant un contact
d'un élément coupant avec les sommets des boucles de poil,
caractérisé en ce qu'un seul tissu plat est configuré en tant que tissu de base (22, 22", 22"', 22"") pour
le tissu à poils (220), et dans ce tissu de base (22, 22"), à chaque passage, au moins
une trame (221, 222, 221") est insérée, et
en ce que les fils de trame tendant les boucles de poil (225, 225', 225") du côté poil du tissu
de base (22, 22", 22"', 22"") sont écartés comme des fils de trame auxiliaires étirés
(231) au moyen de lancettes (14) par rapport aux fils de trame (222, 221") du tissu
de base (22, 22").
2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que les fils de trame auxiliaires étirés (231) peuvent être fixés au moyen de fils de
chaîne de lisière (232, 232') latéralement des deux côtés du tissu de base (22, 22",
22''', 22"").
3. Procédé selon les revendications 1 et 2, caractérisé en ce que les trames auxiliaires (231), après avoir glissé des lancettes (14), sont séparées
entre les lisières (23, 23') et sorties des boucles de poil sur le côté, avec au moins
l'une des lisières (23, 23').
4. Procédé selon les revendications 1 et 2, caractérisé en ce que les trames auxiliaires (231), après avoir glissé des lancettes (14), sont séparées
des deux côtés du tissu à poils (220) entre la limite latérale de celui-ci et les
lisières (23, 23'), et les fils de trame auxiliaires (231) restent dans le tissu à
poils (220) en soutenant les boucles de poil (225).
5. Procédé selon la revendication 1,
caractérisé en ce que
les fils de chaîne de liage (223) et les fils de trame (221, 222, 221") du tissu de
base (22) sont attribués à un plan de foule extérieur (par exemple U) et à un plan
de foule central (M), adjacent à celui-ci, d'un métier mécanique par double duite,
en ce que les lancettes (14) sont positionnées dans le plan de foule central (M),
en ce que les fils de trame auxiliaires (231) et les fils de trame (211) du deuxième tissu
plat (21) sont insérés mutuellement en alternance entre respectivement l'autre plan
de foule extérieur (O) et un plan de foule central (M) adjacent, respectivement en
même temps que les fils de trame (221, 222) du tissu de base (22),
en ce que les deux fils d'arcade des fils de chaîne (212, 212') du deuxième tissu plat (21)
- sont disposés, avant une insertion de trame sur deux, d'une part dans la foule extérieure
(O) et d'autre part dans la foule centrale (M) adjacente, et
- sont positionnés au passage respectivement intermédiaire, pendant lequel les trames
auxiliaires (231) sont insérées, exclusivement dans la foule extérieure (O).
6. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que les fils de chaîne de liage (223) et les fils de trame (221, 222, 221") du tissu
de base (2222"') sont attribués à un plan de foule extérieur (par exemple U) et à
deux plans de foule centraux (M', M"), adjacents à celui-ci, d'un métier mécanique
par triple duite,
en ce que les lancettes (14) sont positionnées dans l'un des plans de foule centraux (M")
en ce que les fils de trame auxiliaires (231) et les fils de trame (211) du deuxième tissu
plat (21) sont insérés mutuellement en alternance entre respectivement l'autre plan
de foule extérieur (O) et un plan de foule central (M") adjacent, respectivement en
même temps que les fils de trame (221, 222) du tissu de base (22"').
7. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que les fils de chaîne (223) et les fils de trame (221, 222, 221") du tissu de base (22"")
sont attribués à un plan de foule extérieur (par exemple U) et à un plan de foule
central (M'''), adjacent à celui-ci, d'un métier mécanique par triple duite,
en ce que les lancettes (14) sont positionnées dans le plan de foule central (M'''),
en ce que les fils de chaîne de lisière (232) et les fils de trame auxiliaires (231) sont attribués
à deux plans de foule centraux (M''', M''''),
en ce que les fils de chaîne de liage (212, 212') et les fils de trame (211) du deuxième tissu
plat (21) sont attribués à l'autre plan de foule extérieur (O) et au plan de foule
central (M"") adjacent, et
en ce que les fils de trame (211) du deuxième tissu plat (21) sont insérés en même temps qu'une
trame auxiliaire (231) et qu'un fil de trame (221, 222) du tissu de base (22 "").
8. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce qu'à chaque chemin de chaîne, plusieurs fils de chaîne de poil accompagnant le processus
de tissage, de différentes couleurs et/ou de différentes propriétés, sont attribués,
dont respectivement des fils de poil de création de dessin peuvent être choisis au
moyen d'un métier Jacquard pour le liage de boucles de poil (225) ou pour le liage
d'anses de poil (226).
9. Procédé selon les revendications 1 et 8, caractérisé en ce que les fils de chaîne de poil accompagnant le processus de tissage sont attribués comme
des poils morts (TP) au tissu de base (22) et liés à celui-ci.
10. Procédé selon les revendications 1 et 8, caractérisé en ce que les fils de chaîne de poil accompagnant le processus de tissage sont attribués comme
des poils morts (TP") au deuxième tissu plat (21") et liés à celui-ci.
11. Procédé de fabrication d'un tissu à poils
avec des boucles de poil et des tiges de velours liées en alternance selon un dessin
sur un tissu plat servant de tissu de base,
sur un métier mécanique fonctionnant au moins par triple duite et produisant deux
tissus plats reliés ensemble par des anses de velours,
dans lequel respectivement des fils de poil formant des poils sont attribués au moyen
d'un métier Jacquard au choix au liage de boucles de poil ou au liage d'anses de velours
de fils de trame à liage différent des deux tissus plats,
dans lequel les fils de poil formant des boucles de poil sont tendus entre un fil
de trame inséré du côté poil dans le tissu de base et un autre fil de trame du tissu
de base, et
dans lequel les fils de poil formant des tiges de velours sont d'abord tendus comme
des anses de velours entre les fils de trame des deux tissus plats et sont séparés
en formant les tiges de velours entre les deux tissus plats - tout en évitant un contact
d'un élément coupant avec les sommets des boucles de poil,
caractérisé en ce que les deux tissus plats sont configurés en tant que tissus de base (22a, 22b) pour
respectivement un tissu à poils (220) et dans chacun de ces tissus de base (22a, 22b),
à chaque passage, des trames (221, 222) sont insérées dans les plans d'insertion de
trame respectivement extérieurs,
en ce que les fils de trame tendant les boucles de poil (225, 225', 225") du côté poil du tissu
de base (22a, 22b) respectif sont écartées comme des fils de trame auxiliaires étirés
(231a, 231b) respectivement au moyen de lancettes (14a; 14b), qui sont attribuées
à respectivement un tissu de base (22a, 22b) et disposées en étant espacées les unes
des autres, par rapport aux fils de trame (222a, 222b) du tissu de base (22a, 22b),
et
en ce que les fils de trame auxiliaires (231a, 231b) sont insérés pour les deux tissus de base
(22a, 22b) dans le plan d'insertion de trame central, et lors d'une sélection selon
un dessin, ils sont attribués en alternance aux fils de poil du tissu de base supérieur
(22a) ou aux fils de poil du tissu de base inférieur (22b).