(19)
(11) EP 1 375 714 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
12.08.2009  Patentblatt  2009/33

(21) Anmeldenummer: 02013888.9

(22) Anmeldetag:  24.06.2002
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
D03D 39/16(2006.01)
D03D 27/10(2006.01)

(54)

Verfahren zur Herstellung eines Polgewebes

Method for manufacturing a pile fabric

Procédé de fabrication d'un tissu à poils


(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE DE TR

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
02.01.2004  Patentblatt  2004/01

(73) Patentinhaber: SCHÖNHERR Textilmaschinenbau GmbH
09113 Chemnitz (DE)

(72) Erfinder:
  • Gössl, Rainer Dr.
    09387 Jahnsdorf/Erzgebirge (DE)

(74) Vertreter: Myon, Gérard Jean-Pierre et al
Cabinet Lavoix Lyon 62, rue de Bonnel
69448 Lyon Cedex 03
69448 Lyon Cedex 03 (FR)


(56) Entgegenhaltungen: : 
EP-A- 0 974 690
DE-A- 4 243 237
DE-A- 19 918 171
US-A- 2 060 502
US-A- 3 289 706
EP-A- 1 081 260
DE-A- 4 312 235
JP-A- 54 147 263
US-A- 2 108 046
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Polgewebes mit an einem als Grundgewebe dienenden Flachgewebe mustergemäß wechselnd gebundenen Polschlingen und Florschenkeln auf einer zwei miteinander durch Florhenkel verbundene Flachgewebe erzeugenden Webmaschine, wobei jeweils polbildende Polfäden mittels Jacquardmaschine wahlweise der Polschlingenbindung oder der Florhenkelbindung unterschiedlich bindender Schussfäden der beiden Flachgewebe zugeordnet werden, wobei die Polschlingen bildenden Polfäden zwischen einem auf der Polseite des Grundgewebes eingetragenen Schussfaden und einem weiteren Schussfaden der Grundware aufgespannt werden und wobei die Florschenkel bildenden Polfäden zunächst als Florhenkel zwischen Schussfäden der beiden Flachgewebe aufgespannt und unter Ausbildung der Florschenkel zwischen den beiden Flachgeweben - unter Vermeiden eines Kontaktes des Schneidelementes mit den Scheiteln der Polschlingen - getrennt werden.

    [0002] Ein Webverfahren dieser Art ist bekannt durch die DE 199 18 171 A1. Auf einer doppelschützigen Doppelteppichwebmaschine werden zwei Flachgewebe erzeugt, die beide als Grundgewebe eines Pol- oder Teppichgewebes dienen. Beide Grundgewebe werden durch Polhenkel unterschiedlicher Farben miteinander verbunden. In beiden Flachgeweben bzw. Grundgeweben sind nicht musternde Polfäden, sog. Totpole, meist gestreckt eingebunden.

    [0003] Die Jacquardmaschine kann diese Polfäden mustergemäß auswählen und entweder zur Bindung als Totpol am Grundgewebe oder zur Bildung von Polhenkeln in Verbindung mit dem jeweils gegenüber liegenden Grundgewebe zur Fachbildung bewegen. Es entsteht ein sog. Doppelflorgewebe oder Doppelpolgewebe. Durch das Trennen der Polhenkel mittig zwischen den beiden Grundwaren entstehen zwei Polgewebe oder Teppiche. Beide Polgewebe weisen in der Polschicht sowohl Florbereiche als auch Bereiche mit ausschließlich geschlossenen Polhenkeln auf.

    [0004] Die hierbei gebildeten Polschlingen haben nur kleine Abmessungen und sind regelmäßig deutlich flacher als die Florschenkel in den Florbereichen. Will man die Polschlingen durch dickere Schüsse vergrößern, werden in Schussrichtung benachbarte Florhenkel in Kettrichtung aufgespreizt. Sie bilden in Schussrichtung eine kordartige Floroberfläche aus. Das ist unbefriedigend. Es können keine Polgewebe mit vertretbaren Tritteigenschaften und einheitlicher Polhöhe erzeugt werden. Die Polschlingen und Florschenkel können nicht beliebig an der Poloberfläche positioniert werden.

    [0005] Durch das EP 1 081 260 A1 wird für die Herstellung eines Polgewebes mit Polschlingen und Florschenkeln der Gebrauch einer Art Rutenwebmaschine vorgeschlagen. Die einschützig arbeitende Rutenwebmaschine trägt in jeder dritten Tour auf der Polseite einen dickeren Schuss ein, über den pro Kettkurs jeweils ein ausgewählter Polfaden eine größere Schlinge ausbildet. In der gleichen Tour wird in einem darüber liegenden Webfach eine Schneidrute (Polformelement) eingetragen, über die - durch eine Jacquardmaschine gesteuert - mustergemäß Polfäden geführt werden können. Diese dabei gebildeten großen Polschlingen werden beim Herausziehen der Schneidrute aufgetrennt und bilden aufrecht stehende, im Grundgewebe verankerte Florschenkel aus. Diese Florschenkel sind deutlich länger als die am Warengrund ausgebildeten Polschlingen.

    [0006] Im hohen Maße nachteilig ist auch, dass die die Polschlingen aufspreizenden dicken Schussfäden die Florschenkel in der Polreihe aufspreizen, so dass die Florbereiche in Schussrichtung eine Rippen- oder Cordstruktur aufweisen.

    [0007] Ein weiterer Nachteil dieses Verfahrens ist die geringe Produktivität. Die Rutenwebmaschine arbeitet einschützig und erfordert für das Einbinden einer Reihe von Polschlingen bzw. Florhenkel insgesamt drei Webmaschinentouren. Wegen der großen Masse der innerhalb einer Tour einzutragenden Schneidrute kann die Webmaschine nur mit niedriger Drehzahl arbeiten.

    [0008] Ein weiteres, die Arbeitsgeschwindigkeit der Webmaschine begrenzendes Element ist die Schneidrute während ihrer Schneidfunktion. Die Schneidruten erwärmen sich während des Schneidvorganges derart, dass sie beim Überschreiten einer bestimmten Temperatur die Enden der Florschenkel anschmelzen. Das beeinträchtigt die Qualität des hergestellten Polgewebes. Aus diesem Grund ist eine weitere Reduzierung der Arbeitsdrehzahl der Webmaschine meist nicht zu vermeiden.

    [0009] Auch bei dem hier genannten Verfahren lässt sich die Höhe der Polschlingen nicht an die größere Höhe der Florschenkel angleichen, wenn Polschlingen und Florschenkel in Schussrichtung mustergemäß nebeneinander positioniert werden. Der Querschnitt der Rute bestimmt die Höhendifferenz zwischen Florschenkel und Polschlingen.

    [0010] Der Trittkomfort ist nur zu sichern, wenn die Oberflächenbereiche des Teppichs mit Polschlingen sehr klein sind. Soll die Polschlingenstruktur vorherrschen, dann sind die Florhöhen durch einen Schervorgang einzukürzen. Die niedrigen und harten Polschlingen bestimmen den Trittkomfort auf niedrigem Niveau.

    [0011] Durch die DE 43 12 235 A1 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung von Schlingenpolgeweben auf einer Webmaschine vorgeschlagen worden, bei dem in Verbindung mit Lanzetten Hilfsschussfäden eingetragen werden. (Vergleichen Sie hierzu auch Hans Osswald: "Die Teppichindustrie", Melliand Textilberichte, 1965, Seite 123.) Die zur Polbindung ausgewählten Polfäden werden über diese Hilfsschüsse geführt und bilden größere Polschlingen aus. Die Lanzetten sind mit gelenkig angefügten Führungsplatinen ausgestattet, die an der Fachbildung beteiligt werden können. Durch diese steuerbaren Führungsplatinen wird gewährleistet, dass die Hilfsschüsse wechselweise zum Aufspreizen der jeweiligen Polschlingen dem Polgewebe der Oberware oder dem Polgewebe der Unterware zugeordnet werden. Nach dem Beenden des Webvorganges lösen sich beide Polgewebe voneinander. Das Entfernen der Hilfsschussfäden ist fakultativ. Sie können im Gewebe verbleiben und dabei die Polschlingen stützen. Sie können aber auch seitlich aus dem Polgewebe entfernt werden, so dass die Polschlingen selbst den Trittkomfort bestimmen.

    [0012] Mit einer derartigen Webmaschine und einem derartigen Verfahren lassen sich jedoch ausschließlich solche Polgewebe herstellen, an deren Oberfläche lediglich Polschlingen sichtbar sind. Die mustergemäß abwechselnde Anordnung von Florschenkeln, deren Faserenden zur Poloberfläche gerichtet sind, und geschlossener Polschlingen ist mit diesem Verfahren nicht realisierbar.

    [0013] Wir können feststellen, dass im Stand der Technik kein Verfahren bekannt ist, das es ermöglicht, Florschenkel und Polschlingen gleicher, variierbarer Höhe beliebig mustergemäß anzuordenen, ohne dass eine der Polarten hinsichtlich ihrer Qualität oder Variabilität negativ beeinflusst wird.

    [0014] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Verfahren zur Herstellung eines Polgewebes mit beliebig mustergemäß angeordneten Polschlingen und Florschenkeln vorzuschlagen, bei dem die Polschlingen und die Florschenkel eine ausreichende und annähernd gleiche Höhe bei optimaler Ausrichtung zur Poloberfläche besitzen. Die Höhe der gesamten Polschicht soll entsprechend den geforderten Tritteigenschaften in Grenzen variierbar sein. Das Verfahren soll bei zwei- oder dreischütziger Arbeitsweise zweitourig ohne zusätzliche Drehzahlbegrenzung realisierbar sein.

    [0015] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch das Verfahren nach Anspruch 1 gelöst. Die Florschenkel und die Polschlingen sind auf der Poloberfläche beliebig mustergemäß anordenbar. Es ist ausgeschlossen, dass die Mittel zum Aufspreizen der Polschlingen auch die Florschenkel spreizen. Die Größe der Polschlingen ist durch die Wahl der Abmessungen der Lanzetten in den üblichen Grenzen variierbar. Für die Sicherung der einheitlichen Höhe der Florschenkel und der Polschlingen sind keine zusätzlichen Arbeitsgänge erforderlich.

    [0016] Während des Trennvorganges der Florhenkel sind sowohl die Florhenkel als auch die Scheitel der Polschlingen hinsichtlich ihrer Lage exakt positioniert, so dass die Schlingenstruktur nicht durch fehlerhafte Trennvorgänge beeinträchtigt wird. Das zweite Flachgewebe, das nur sehr kurze und mustergemäß verteilte Abschnitte der Florhenkel besitzt, kann für Zwecke verwendet werden, bei denen eine ansprechende Optik nicht erwartet wird.

    [0017] Das Verfahren kann auf herkömmlichen Doppelteppich- oder Doppelflorwebmaschinen mit einer Lanzettenanordnung im Mittelfach ohne Begrenzung der üblichen Arbeitsgeschwindigkeit realisiert werden. Eine Realisierung des Verfahrens mit Einzelschusseintrag ist möglich, erfordert aber selbstverständlich mehrere Touren für die Herstellung einer Polreihe.

    [0018] Das geschilderte Verfahren ermöglicht grundsätzlich auch die mustergemäße Kombination mit einer Polfadenmusterung am Grundgewebe und/oder mit einer Schussmusterung.

    [0019] Mit dem Fixieren der Hilfsschüsse durch Leistenkettfäden gemäß Anspruch 2 kann bei optimiertem Webprozess eine gleichmäßige Polschlingenhöhe gewährleistet werden.

    [0020] Gemäß Anspruch 3 ist es möglich, die die Polschlingen aufspreizenden Hilfsschüsse nach deren Abgleiten von den Spitzen der Lanzetten seitlich aus dem Polgewebe zu entfernen.

    [0021] Eine andere Variante der Arbeit mit Hilfsschüssen zeigt Anspruch 4 auf. Hier verbleiben diese zur Stützung der Polschlingen im Polgewebe. Diese Variante ist jedoch auf solche Muster begrenzt, bei denen die Polschlingen den überwiegenden Teil der Polschicht bilden und die Hiifsschüsse nur über sehr kleine Abschnitte mit Florschenkeln geführt werden müssen.

    [0022] Das im Anspruch 5 definierte Ausbilden der Webfächer in der Phase der Ausbildung einer Polschlingen- oder Florhenkelreihe gewährleistet die eingangs erwähnte Produktivität einer zweischützigen Webmaschine bei Anwendung des Verfahrens.

    [0023] Die Ansprüche 6 und 7 definieren zweckmäßige Verfahrensweisen der Fachbildung an Webmaschinen mit drei Schusseintragsebenen.

    [0024] Werden in jedem oder in mehreren Kettkurs(en) den Webprozess begleitende Polkettfäden unterschiedlicher Farbe oder unterschiedlicher Eigenschaften zugeordnet, die mittels Jacquardmaschine auswählbar sind, können auch beliebig farbig oder strukturell gemusterte Polschlingen oder Florschenkelbereiche realisiert werden. Die den Webprozess begleitenden Polfäden können als Totpole in der Grundware oder in das zweite Flachgewebe eingebunden werden (vgl. Ansprüche 8 bis 10).

    [0025] An Webmaschinen mit drei Schusseintragsebenen lässt sich nach dem allgemeinen Erfindungsgedanken die gestellte Aufgabe auch mit den Verfahrensmerkmalen nach dem unabhängigen Anspruch 11 lösen. Hiermit wird ein Polgewebe erzeugt, das bei fehlerfreier Poloberfläche gestaltbare Tritteigenschaften im Flor- und Schlingenbereich besitzt.

    [0026] Der Vorteil dieses Verfahrens nach Anspruch 11 besteht zusätzlich darin, dass alle eintragbaren Schüsse für das Ausbilden eines Polgewebes genutzt werden können. Es werden zwei Polgewebe hoher Qualität auf einer Maschine gleichzeitig hergestellt. Zweckmäßig ist es bei diesem Verfahren, die Hilfsschussfäden während des Anschlagvorganges mittels Greifer gespannt zu halten und auf das Einweben derselben in Leisten zu verzichten. Es bleibt dann genügend Raum für die Ausführung eines zuverlässigen Schneidprozesses für die Florhenkel.

    [0027] Die Erfindung soll nachstehend an Ausführungsbeispielen näher beschrieben werden. In den dazu gehörigen Zeichnungen zeigen:
    Fig. 1
    einen Warenquerschnitt im Bereich des Lanzettenkopfes, bei dem das untere Flachgewebe die Grundware bildet und das zweite, obere Flachgewebe ausschließlich Spannfunktion hat,
    Fig. 2
    einen Warenquerschnitt analog Fig. 1, wobei die Polschlingen mit Rückenschüssen und die Florhenkel mit Innenschüssen abgebunden sind,
    Fig. 3
    eine ähnliche Darstellung wie die Figuren 1 und 2 mit der Maßgabe, dass das obere Flachgewebe als Grundware fungiert, während das untere Flachgewebe ausschließlich Spannfunktion hat und die nicht musternden Polfäden, die Totpole, bindet,
    Fig. 4
    die Darstellung des Schneidprozesses zum Abtrennen des Flachgewebes mit Spannfunktion von dem verbleibenden Polgewebe,
    Fig. 4a
    die Darstellung eines Florhenkels,
    Fig. 4b
    die Darstellung von Florschenkeln,
    Fig. 4c
    eine Darstellung von Polschlingen zu Definitionszwecken,
    Fig. 5
    eine schematische Darstellung der Webzone, der Abzugswalzen mit Messerschlitten bis hin zur Abtrennung der Leisten vom Grundgewebe,
    Fig. 6
    eine schematische Draufsicht auf die Webzone im oberen Teil und eine Vorderansicht des erzeugten Polgewebes mit einer Darstellung der Entfernung der Leisten und der Hilfsschussfäden,
    Fig. 7
    eine Darstellung analog der Fig. 1 an einer dreischützigen Webmaschine, wobei ein Schusspaar der Grundware zugeordnet ist, während die dritte Schusseintragsebene das zweite Flachgewebe und die Hilfsschüsse bedient,
    Fig. 8
    eine Darstellung analog der Fig. 7, wobei die unterste Schusseintragsebene die Bildung des Grundgewebes bedient, während die mitt!ere Schusseintragsebene die Hilfsschüsse und die obere Schusseintragsebene die Schussfäden des zweiten Flachgewebes bedient und
    Fig. 9
    eine Darstellung analog der Fig. 7, bei der auch dem zweiten Flachgewebe als Grundgewebe zusätzliche Lanzetten und eine Gruppe von Polfäden zugeordnet wurden.


    [0028] Fig. 1 zeigt das Doppelgewebe 2 im Schnitt, der längs eines Kettkurses parallel zu den Lanzetten 14 gerichtet ist. Das untere Flachgewebe dient als Grundgewebe 22 für das Polgewebe 220. Zwischen Innenschüssen 222 und Rückenschüssen 221 sind - überwiegend gestreckt - die nicht musternden Polfäden TP und - so erforderlich - eine Füllkette 224 eingebunden.

    [0029] Die Polschlingen 225 werden bei diesem Doppelgewebe 2 an den Innenschüssen 222 des Grundgewebes fixiert während die Florhenkel 226 regelmäßig über Rückenschüsse 221 des Grundgewebes 22 binden.

    [0030] An den Innenschüssen 222 des Grundgewebes 22 stützen sich die Lanzetten 14 mit ihrer Unterkante ab. Die Oberkanten der Lanzetten 14, die ihrerseits während der Fachbildung regelmäßig in der mittleren Fachebene M gehalten werden, stützen die Hilfsschüsse 231 ab. Über die Hilfsschüsse 231 werden die Scheitel der Polschlingen 225 aufgespreizt. In Abhängigkeit von der Höhe der Lanzetten 14 kann die Höhe der Polschlingen 225 bestimmt werden.

    [0031] Die Hilfsschüsse 231 werden ausschließlich seitlich außerhalb der Grundgewebes 22 durch Leistenkettfäden 232, 232' abgebunden und während des Webprozesses in der durch die Lanzetten 14 definierten, gespannten Lage fixiert. Die Leiste 23, 23' wird nach dem Webprozess, nach dem Trennen der Hilfsschussfäden 231 zwischen den beiden Leisten 23, 23', entfernt.

    [0032] Auf die Bindung der Hilfsschüsse 231 in den Leisten 23 kann unter Umständen verzichtet werden, wenn diese Schussfäden mit anderen Mitteln (z. B. mittels Nehmergreifer) bis zum Anschlag gespannt gehalten werden können.

    [0033] Bei der Einbindung der Hilfsschüsse 231 in Leisten 23 ist es zweckmäßig, mit der Entfernung der Leisten 23, 23' auch die daran gebundenen Hilfsschussfäden 231 aus dem Polgewebe 220 zu entfernen.

    [0034] Das zweite Flachgewebe - bestehend aus den Schussfäden 211 und den Kettfäden 212, 212' - dient ausschließlich dem Aufspannen der Florhenkel 226 zwischen der Grundware 22 und den Schussfäden 211 (Aufspannfunktion).

    [0035] Dieses zweite Flachgewebe wird mittels einer Schneidvorrichtung - Messerschlitten 4 - zwischend der Ebene der Scheitel der Polschlingen 225 und den Kettfäden 212, 212' des zweiten Flachgewebes 21 getrennt. Bei diesem Trennvorgang werden die im zweiten Flachgewebe 21 eingebundenen Scheitel der Polhenkel 226 abgetrennt. An dem Grundgewebe verbleiben lediglich die Florschenkel 2261, die gemeinsam mit den Scheiteln der Polschlingen 225 die Poloberfläche des Polgewebes 220 bilden.

    [0036] Das Doppelgewebe 2' nach Fig. 2 unterscheidet sich von demjenigen nach Fig. 1 nur dadurch, dass in diesem Fall die Polschlingen 225' an den Rückenschüssen 221 des Grundgewebes 22 und die Florhenkel 226' an den Innenschüssen 222 des Grundgewebes gebunden sind.

    [0037] An dieser Fig. 2 ist auch deutlich zu sehen, dass man an beliebiger Stelle im Polgewebe 220 die Polschlingen 225, 225' oder Polhenkel 226, 226' bildenden Polfäden gegen andere Polfäden aus dem Totpolstrang TP tauschen kann. Auf diese Weise entsteht eine beliebig gestaltbare farbige oder strukturell gemusterte Poloberfläche mit beliebig verteilten Florschenkeln und Polschlingen. Die Art des Polfadenwechsels hängt dabei von der verfügbaren Jacquardmaschine und von den Wünschen des Designers ab. Der Polfadenwechsel kann nach unterschiedlichen bekannten Verfahren realisiert werden.

    [0038] In dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 ist dem Grundgewebe 22 eine sog. Füll- oder Spannkette 224 zugeordnet, die die Stabilität des Grundgewebes erhöht und außerdem die Totpole TP zur Teppichrückseite hin verdeckt.

    [0039] Die Ausführung des Doppelgewebes 2" nach Fig. 3 unterscheidet sich von dem Doppelgewebe 2, 2' der vorherigen Figuren vor allem dadurch, dass das obere Flachgewebe das Grundgewebe 22" für das Polgewebe 220" bildet. Die Lanzette 14 stützt sich an der Unterseite dieses Grundgewebes 22" ab und führt mit ihrer Unterkante die die Polschlingen 225" aufspreizenden Hilfsschüsse 231. Diese Hilfsschüsse 231 sind auch hier ausschließlich durch die Leistenkettfäden 232, 232' beiderseits des ersten und zweiten Flachgewebes in gespannter Lage fixiert.

    [0040] Das zweite Flachgewebe 21", das ausschließlich Spannfunktion für das Aufspannen der Florhenkel 226" hat, ist hier unten angeordnet. In dieses Flachgewebe sind die nicht musternden Polfäden als Totpolstrang TP oder in anderer Weise eingebunden. Sie verbleiben nach dem Abtrennen dieses Flachgewebes 21" in dem für andere Zwecke verwendbaren Gewebe. Eine Arbeitsweise nach Fig. 3 ist auch in der Weise vorteilhaft, weil für die Führung der Greifer im Webfach überwiegend schaftgesteuerte Kettfäden verfügbar sind.

    [0041] Die Gestaltung des Doppelgewebes nach Fig. 3 verwendet man regelmäßig dann, wenn das Polgewebe für andere Zwecke als für einen Fußbodenbelag verwendet wird. Solche Stoffe sind z. B. einsetzbar als Polsterstoffe für Sitzmöbel, für Kraftfahrzeugsitze. Das Gewebe ist wegen seiner Flexibilität auch für Bekleidungsgegenstände verwendbar.

    [0042] Die Polschicht - bestehend aus Schlingen und gleichmäßigem Flor - besitzt sehr gute Polstereigenschaften und eine gute Wärmedämmung. Das vorgeschlagene Verfahren ermöglicht zudem eine ansprechend gestaltbare Optik hinsichtlich Farbe und Struktur.

    [0043] In der Fig. 4 ist das Aufschneiden des Doppelgewebes 2' entsprechend der Fig. 2 im Bereich der Führungs- und Abzugswalzen 31, 32 für die getrennten Gewebeteile 21, 220 dargestellt. Bis zum Klemmspalt dieser Abzugswalzen 31, 32 wird das Doppelgewebe 2 unter Ausbildung einer Spannung in Arbeitsrichtung geführt. Das Grundgewebe 22' stützt sich auf der unteren Abzugswalze 32 ab und wird schließlich bogenförmig nach unten geführt. Das mittels Messerschlitten 4 im Bereich der Florhenkel abgetrennte zweite obere Flachgewebe 21 wird mit dem verbleibenden Scheitelabschnitten der Florhenkel 226' bogenförmig nach oben geführt. Dieses Flachgewebe 21 kann dort eingesetzt werden, wo an seine Optik keine besonderen Ansprüche gestellt werden. Es kann z. B. in einen mehrschichtigen Verbund von Fadengelegen eingefügt werden und dort zu einer hohen Stabilität desselben beitragen.

    [0044] Die Figuren 4a, 4b und 4c dienen in erster Linie der Begriffsdefinition. Dabei zeigt Fig. 4a einen Florhenkel 226. Er beginnt im Bereich eines Schusses z. B. der Oberware, wird über einen Schuss der Unterware geführt und kehrt bis in den Bereich der Oberware zurück. Aus einem Florhenkel 226 können bei einem Trennvorgang zwei oder mehrere Florschenkel entstehen. Bei einem mustergemäßen Polfadenwechsel können auch halbe Florhenkel gebildet werden.

    [0045] Die Fig. 4b verdeutlicht dann die Definition eines Florschenkels 2261. Er ist jeweils durch eine begleitende gestrichelte Linie gekennzeichnet. Es ist der Abschnitt eines Florhenkels oder eines Teiles eines Florhenkels, der von der Bindungsstelle in einem Grundgewebe 22 bis zur Oberfläche der Polschicht eines Polgewebes 220 führt. Die Querschnitte seiner Fasern bilden einen Teil der Oberfläche der Polschicht. Die Florschenkel 2261 können sowohl an Innenschüssen 222, an Zwischenschüssen (nicht dargestellt) oder an Rückenschüssen 221 gebunden sein.

    [0046] Fig. 4c stellt Polschlingen 225, 225' dar. Eine Polschlinge besitzt regelmäßig zwei Bindungsstellen in einem Grundgewebe 22, wobei es nicht von Bedeutung ist, wie viele Schüsse zwischen den beiden Bindungsstellen im Grundgewebe eingetragen werden. Es ist auch nicht von Bedeutung, in welcher Ebene die Bindungsstellen der Polschlinge 225, 225' im Grundgewebe 22 angeordnet sind. Entscheidend ist die Erfüllung einer gewissen Stützfunktion im Verbund mit benachbarten Polschlingen und/oder Florschenkeln.

    [0047] In Fig. 5 sind die wesentlichsten Funktionselemente zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens an einer Webmaschine mit zwei Schusseintragsebenen dargestellt. Der Grundaufbau der Webzone 1 entspricht derjenigen einer Doppelteppichwebmaschine der üblichen Bauart. In die Webzone 1 sind an sich bekannte Lanzetten 14 in der Ebene des Mittelfaches M angeordnet. Die Halteabschnitte der Lanzetten 14 sind unbeweglich und nehmen nicht an der Fachbildung teil. Die Kettfäden des Doppelgewebes können durch Schäfte oder durch Jacquardmaschinen gesteuert in drei Fachebenen O, M und U positioniert werden.

    [0048] Zwischen diese Fachebenen können in jeder Webmaschinentour gleichzeitig zwei Schusseintragsmittel 11, 12 eingeführt werden, die überwiegend als Greiferstangen ausgebildet sind. Die Weblade 13 dient dem Anschlag der eingetragenen Schussfäden in der üblichen Weise. Mit dem Schusseintragsmittel 12 werden die Schüsse 221, 222 für die Ausbildung des Grundgewebes 22 zwischen dem Mittelfach M und dem Unterfach U eingetragen. Die Bindekettfäden 223 der Grundware wechseln in einem viertourigen Rhytmus zwischen Mittelfach M und Unterfach U und können z. B. eine Ripsbindung erzeugen, wie sie in Fig. 1 und in Fig. 2 dargestellt ist. Die nicht musternden Polfäden werden regelmäßig zwischen Mittelfach M und Unterfach U wechsein. Eingezeichnet ist ein nicht musternder Polfaden durch eine punktierte Linie.

    [0049] Das Schusseintragsmittel 11, das zwischen der oberen Fachebene O und dem Mittelfach M wirksam ist, dient dem Eintrag der Hilfsschüsse 231 abwechselnd mit dem Eintrag der Schüsse 211 des zweiten oberen Flachgewebes 21. Die Bindekettfäden 212, 212' des oberen Flachgewebes 21 wechseln zwischen Mittelfach M und Oberfach O. Sie befinden sich beide im Oberfach O, wenn ein Hilfsschuss 231 eingetragen wird. In dieser Phase verteilen sich die Kettfäden der Leisten im Oberfach O und im Mittelfach M.

    [0050] Werden die Schüsse 211 für das obere zweite Flachgewebe 21 eingetragen, befinden sich beide Leistenkettfäden 232, 232' im Außenfach. Der jeweils musternde Polfaden wechselt je nach Bindungsart zwischen den Außenfächern O, U, wenn Florhenkel 226 oder Polschlingen 225 erzeugt werden. Duch die Art der Abbindung des bei 11 eingetragenen Schussfadens wird zwischen der Ausbildung von Florhenkel oder von Polschlinge entschieden.

    [0051] Bindet er zwischen den Kettfäden 212, 212' des zweiten Flachgewebes 21, dann wird es ein Florhenkel 226, der über den Schuss 211 aufgesannt wird. Bindet der bei 11 eingetragene Schussfaden überhaupt nicht mit Kettfäden oder nur mit den Leistenkettfäden 232, spannt er abgestützt auf der Lanzette 14 eine Polschlinge 225 auf. Nicht musternde Polfäden dagegen wechseln - wie bereits erwähnt - zwischen dem Mittelfach M und dem Unterfach U.

    [0052] Das auf diese Weise hergestellte Doppelgewebe 2 wird horizontal bis zu den mit Nadeln besetzten Abzugswalzen 31 und 32 geführt. Für die Führung der Leisten 23, 23' ist an der unteren Abzugswalze 32 ein Bund 320, 320' vorgesehen. Andrückwalzen 321, 321' können die Leisten 23, 23' an dem Bund 320 kraftschlüssig führen. Mit einer dieser Andrückwalzen 321' kann ein Trennmesser 5 verbunden sein, das die Hilfsschussfäden 231 von der Leiste 23' trennt. Der Messerschlitten 4 ist - wie bei Doppelteppichwebmaschinen üblich - in einer bestimmten Anordnung zu den beiden Abzugswalzen 31, 32 geführt und bewegt sich mit hoher Geschwindigkeit in wechselnden Richtungen parallel zu diesen Abzugswalzen 31, 32. Dieses Aggregat hat sich bewährt. Es bedarf keiner besonderen Ausführungsform.

    [0053] Das Entfernen der Leisten 23, 23' und der Hilfsschüsse 321 soll unter ergänzender Bezugnahme auf Fig. 6 erläutert werden. Die von den Andrückwalzen 321, 321' an dem jeweiligen Bund 320, 320' geklemmten Leistenbänder 23' werden mindestens an einer Seite (hier rechts) des Grundgewebes 22 von den Hilfsschüssen 231 mittels Messer 5 getrennt und die Leiste 23' über entsprechende Abzugswalzen 6 einem Abfallbehälter zugeführt.

    [0054] Die Leiste 23 oder das Leistenband, an dem die Hi!fsschussfäden 231 verbleiben, wird ebenfalls mittels Leistenabzugswalzen 71 seitlich vom Polgewebe 220 weggezogen. Die Hilfsschussfäden 231 folgen ihnen im gleichen Maß. Zur Verringerung der Baubreite der Maschine ist es jedoch zweckmäßig, nach einer bestimmten Abzugslänge die Hilfsschussfäden 231 mit Hilfe besonderer Hilfsschussabzugswalzen 72 seitlich aus dem Polgewebe 220 herauszuführen und einem Abfallbehälter zuzuführen.

    [0055] Die Anwendung der vorliegenden Erfindung ist natürlich nicht nur auf zweischützig arbeitende Webmaschinen beschränkt. Wie wir aus den Figuren 7 und 8 erkennen, ist die Realisierung des erfindungsgemäßen Verfahrens auch auf dreischützigen Webmaschinen möglich.

    [0056] Im Fall der Fig. 7 sind zwei benachbarte Schusseintragsmittel 16, 17, die an die untere Fachebene U angrenzen, für die Ausbildung der Grundware 22"' vorgesehen. Die Füllkette 224 und die Totpole TP werden in der mittleren Fachebene M' geführt, während die Bindekettfäden dieses Grundgewebes 22"' einmal in die untere äußere Fachebene U und einmal in die zweite mittlere Fachebene M" wechselnd geführt werden. Das obere Schusseintragsmittel 15 wird durch die obere Fachebene O und die zweite mittlere Fachebene M" beiderseits begrenzt. Im Wechsel werden dort die Hilfsschüsse 231 und die Schussfäden 211 des zweiten Flachgewebes eingetragen. Eine derartige Anordnung oder Zuordnung der Schusseintragsmittel 15, 16, 17 hat den Vorteil, dass der Weber problemlos zwischen einer Bindung der Polschlingen an Rückenschüssen und einer Polbindung an Innenschüssen wechseln kann.

    [0057] Vorteilhaft ist auch, dass die Totpole TP und die Füllkette 224 nicht an der Fachbildung über mehrere Fachebenen beteiligt sind. Es sind ausschließlich die musternden Polfäden und die mittels Schäften gesteuerten Bindekettfäden fachbildend bewegbar.

    [0058] In Fig. 8 ist eine weitere Grundvariante bei Nutzung einer dreischützigen Webmaschine dargestellt. In diesem Fall dient ein einziges Schusseintragsmittel 17 der Bildung der Grundware 22"". Die Bahn des Schusseintragsmittels 17 wird von der unteren Fachebene U und einer mittleren Facheben M"' begrenzt. Die Bindekettfäden, die Totpole und die Füllkette werden in üblicher Weise wechselnd in einer der beiden genannten Fachebenen U, M"' angeordnet und führen zur Ausbildung der gezeigten Grundware 22"".

    [0059] Abwandlungen der Bindungen, insbesondere der Bindekettfäden 223 sind möglich. Für den Eintrag der Hilfsschussfäden 231 ist hier das mittlere Schusseintragsmittel 16 vorgesehen, dessen Bahn durch die mittleren Fachebenen M"' von unten und von der mittleren Fachebene M"" von oben begrenzt ist. Die Schüsse 211 des zweiten Flachgewebes 21 werden von dem oberen Schusseintragsmittel 15 eingetragen, die oben durch die obere Fachebene und auf der anderen Seite durch die mittlere Fachebene M"" begrenzt wird.

    [0060] Es ist mit dieser Anordnung möglich, entweder in jeder Tour drei Schussfäden einzutragen oder auch einzelne Schussfäden in einzelnen Schusseintragsebenen nicht einzutragen. Zweckmäßig ist es, die nicht schwarz ausgefüllt gezeichneten Schussfäden vom Eintrag auszuschließen. Diese Schussfäden sind mit 20 bezeichnet und durch einen dünnen Ring gekennzeichnet. Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, die Schussfäden 211 des zweiten Flachgewebes 21 und die Hilfsschüsse 231 gleichzeitig mit einem Innenschuss des Grundgewebes einzutragen. In diesem Fall sind alle polbildenden Polkettfäden über Rückenschüsse abgebunden. Sie haben ein gutes Stehvermögen und an den Übergängen zwischen den Florhenkeln 226 und den Polschlingen 225 entstehen keine Lücken oder Doppelpole.

    [0061] In Bezug auf die Verwendung einer dreischützigen Webmaschine ergeben sich natürlich zusätzlich zu den bisher geschilderten Varianten auch noch weitere Möglichkeiten zur Realisierung der vorliegenden Erfindung. So ist es gemäß Fig. 9 durchaus möglich, zwischen zwei Grundgeweben zwei voneinander im Abstand geführte Lanzetten 14a, 14b anzuordnen und das mittlere Schusseintragsmittel wechselweise für das Eintragen der Hilfschüsse 231a über die obere Lanzette 14a und dann für das Eintragen der Hilfsschüsse 231b über die untere Lanzette 14b zu verwenden.

    [0062] Die jeweils äußeren Schusseintragsmittel - die oberen 15 und die unteren 17 - werden, ähnlich wie in Fig. 8 beschrieben, zur Ausbildung je einer Grundware 22a bzw. 22b benutzt. Die Totpole TP der oberen Grundware 22a bedienen die Bildung der Polschlingen 225 über die obere Lanzette 14a und die Bildung der Florschenkel 226 in der Ober- und Unterware. In analoger Weise bedienen die Totpole TP der unteren Grundware 22b die Polschlingen 225 der unteren Lanzette 14b und die Florschenkel 226 des oberen und unteren Polgewebes. Der Schneidvorgang erfolgt in diesem Falle in der Ebene zwischen den beiden Lanzetten 14a und 14b.

    [0063] Zur Erleichterung des Trennvorganges sollte entweder auf die Verwendung von Leistenkettfäden 232 verzichtet werden oder die Leiste 23 vor dem Trennvorgang vom Grundgewebe entfernt werden.

    [0064] Der Vorteil dieses so ausgestalteten Verfahrens liegt in der höheren Produktivität der dreischützigen Webmaschine. Die Möglichkeit des Eintrages von jeweils drei Schüssen gleichzeitig in jeder Tour wird optimal für die Bildung von zwei Polgeweben genutzt. Für die Musterung in Florbereichen stehen sowohl Polfäden der oberen als auch der unteren Totpolgruppe zur Verfügung.

    Bezugszeichenliste



    [0065] 
    1
    Webzone
    11
    Schusseintragsmittel
    12
    Schusseintragsm ittel
    13
    Weblade
    14
    Lanzetten
    15
    Schusseintragsm ittel
    16
    Schusseintragsm ittel
    17
    Schusseintragsmittel
    2, 2', 2"
    Doppelgewebe
    20
    Schussfäden (nicht eingetragen)
    21
    zweites Flachgewebe
    211 1
    Schussfäden
    212, 212', 212", 212"'
    Kettfäden
    22, 22', 22"
    Grundgewebe
    22a, 22b
    Grundgewebe
    220
    Polgewebe, allgemein
    220', 220", 220"', 220""
    Polgewebe, Varianten
    221, 221"
    Rückenschüsse
    222
    innenschüsse
    223
    Bindekettfäden
    224
    Füllkette
    225
    Polschlingen (gebunden an Innenschuss)
    225'
    Polschlingen (gebunden an Rückenschuss)
    225"
    Polschlingen (gebunden in einziger Schussebene)
    226
    Florhenkel (gebunden an Rückenschuss)
    226'
    Florhenkel (gebunden an Innenschuss)
    226"
    Florhenkel (gebunden in einziger Schussebene)
    2261
    Florschenkel
    23, 23'
    Leiste, Leistengewebe
    231
    Hilfsschuss
    232, 232'
    Leistenkettfäden
    3
    Gewebeabzug
    31 1
    Abzugswalze
    32
    Abzugswalze
    320, 320'
    Bund
    321, 321'
    Andrückwalze
    4
    Messerschlitten
    5
    Messer
    6
    Leistenabzug
    7
    Leisten-Hilfsschuss-Abzug
    71
    Leistenabzugswalzen
    72
    Hilfsschuss-Abzugswalzen
    TP
    Totpole, Totpolstrang
    M
    Mittelfach
    M'
    Mittelfach, unteres
    M"
    Mittelfach, oberes
    M"'
    Mittelfach, unteres
    M""
    Mittelfach, oberes
    O
    Oberfach
    U
    Unterfach
    A
    Anschlagkante



    Ansprüche

    1. Verfahren zur Herstellung eines Polgewebes
    mit an einem als Grundgewebe dienen den Flachgewebe mustergemäß wechselnd gebundenen Polschlingen und Florschenkeln
    auf einer mindestens zweischützig arbeitenden, zwei miteinander durch Florhenkel verbundene Flachgewebe erzeugenden Webmaschine,
    wobei jeweils polbildende Polfäden mittels Jacquardmaschine wahlweise der Polschlingenbindung oder der Florhenkelbindung unterschiedlich bindender Schussfäden der beiden Flachgewebe zugeordnet werden,
    wobei die Polschlingen bildenden Polfäden zwischen einem auf der Polseite des Grundgewebes eingetragenen Schussfaden und einem weiteren Schussfaden der Grundware aufgespannt werden und
    wobei die Florschenkel bildenden Polfäden zunächst als Florhenkel zwischen Schussfäden der beiden Flachgewebe aufgespannt und unter Ausbildung der Florschenkel zwischen den beiden Flachgeweben - unter Vermeiden eines Kontaktes eines Schneidelementes mit den Scheiteln der Polschlingen - getrennt werden,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass nur ein Flachgewebe als Grundgewebe (22, 22", 22"', 22"") für das Polgewebe (220) ausgestaltet wird und in dieses Grundgewebe (22, 22") in jeder Tour mindestens ein Schuss (221, 222, 221") eingetragen wird und
    dass die die Polschlingen (225, 225', 225") auf der Polseite des Grundgewebes (22, 22", 22"', 22"") aufspannenden Schussfäden als gestreckte Hilfsschussfäden (231) mittels Lanzetten (14) von den Schussfäden (222, 221") des Grundgewebes (22, 22") distanziert werden.
     
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
    dass die gestreckten Hilfsschussfäden (231) mittels Leistenkettfäden (232, 232') seitlich beiderseits des Grundgewebes (22, 22", 22"', 22"") fixierbar sind.
     
    3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
    dass die Hilfsschüsse (231) nach dem Abgleiten von den Lanzetten (14) zwischen den Leisten (23, 23') getrennt und gemeinsam mit mindestens einer der Leisten (23, 23') seitlich aus den Polschlingen gezogen werden.
     
    4. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
    dass die Hilfsschüsse (231) nach dem Abgleiten von den Lanzetten (14) beiderseits des Polgewebes (220) zwischen dessen seitlicher Begrenzung und den Leisten (23, 23') getrennt werden und die Hilfsschussfäden (231) die Polschlingen (225) stützend im Polgewebe (220) verbleiben.
     
    5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
    dass die Bindekett- (223) und Schussfäden (221, 222, 221") der Grundware (22) einer äußeren Fachebene (z. B. U) und einer dieser benachbarten mittleren Fachebene (M) einer doppelschützigen Webmaschine zugeordnet werden,
    dass die Lanzetten (14) in der mittleren Fachebene (M) postioniert werden,
    dass die Hilfsschussfäden (231) und die Schussfäden (211) des zweiten Flachgewebes (21) gegenseitig wechselnd zwischen der jeweils anderen äußeren Fachebene (O) und einer benachbarten mittleren Fachebene (M) jeweils gleichzeitig mit Schussfäden (221, 222) des Grundgewebes (22) eingetragen werden,
    dass die beiden Chore der Kettfäden (212, 212') des zweiten Flachgewebes (21)

    - vor jedem zweiten Schusseintrag einesteils im Außenfach (O) und anderenteils im benachbarten Mittelfach (M) angeordnet werden und

    - in der jeweils dazwischen liegenden Tour, in der die Hilfsschüsse (231) eingetragen werden, ausschließlich im Außenfach (O) postioniert werden.


     
    6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
    dass die Bindekett- (223) und Schussfäden (221, 222, 221") der Grundware (2222"') einer äußeren Fachebene (z. B. U) und zwei dieser benachbarten mittleren Fachebenen (M', M") einer dreischützigen Webmaschine zugeordnet werden,
    dass die Lanzetten (14) in einer der mittleren Fachebene (M") postioniert werden,
    dass die Hilfsschussfäden (231) und die Schussfäden (211) des zweiten Flachgewebes (21) gegenseitig wechselnd zwischen der jeweils anderen äußeren Fachebene (O) und einer benachbarten mittleren Fachebene (M") jeweils gleichzeitig mit Schussfäden (221, 222) des Grundgewebes (22"') eingetragen werden.
     
    7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
    dass die Kett- (223) und Schussfäden (221, 222, 221 ") der Grundware (22"") einer äußeren Fachebene (z. B. U) und einer dieser benachbarten mittleren Fachebene (M"') einer dreischützigen Webmaschine zugeordnet werden,
    dass die Lanzetten (14) in der mittleren Fachebene (M"') postioniert werden,
    dass die Leistenkettfäden (232) und die Hilfsschussfäden (231) zwei mittleren Fachebenen (M"', M"") zugeordnet werden,
    dass die Bindekettfäden (212, 212') und die Schussfäden (211) des zweiten Flachgewebes (21) der anderen äußeren Fachebene (O) und der angrenzenden mittleren Fachebene (M"") zugeordnet werden und
    dass die Schussfäden (211) des zweiten Flachgewebes (21) gleichzeitig mit einem Hilfsschuss (231) und mit einem Schussfaden (221, 222) der Grundware (22"") eingetragen werden.
     
    8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
    dass pro Kettkurs mehrere, den Webprozess begleitende Polkettfäden unterschiedlicher Farbe und/oder unterschiedlicher Eigenschaften zugeordnet sind, von denen jeweils musternde Polfäden mittels Jacquardmaschine zur Polschlingenbindung (225) oder zur Polhenkelbindung (226) auswählbar sind.
     
    9. Verfahren nach Anspruch 1 und 8, dadurch gekennzeichnet,
    dass die den Webprozess begleitenden Polkettfäden als Totpole (TP) dem Grundgewebe (22) zugeordnet und in dieses eingebunden werden.
     
    10. Verfahren nach Anspruch 1 und 8, dadurch gekennzeichnet,
    dass die den Webprozess begleitenden Polkettfäden als Totpole (TP") dem zweiten Flachgewebes (21") zugeordnet und in dieses eingebunden werden.
     
    11. Verfahren zur Herstellung eines Polgewebes
    mit an einem als Grundgewebe dienenden Flachgewebe mustergemäß wechselnd gebundenen Polschlingen und Florschenkeln
    auf einer dreischützig arbeitenden, zwei miteinander durch Florhenkel verbundene Flachgewebe erzeugenden Webmaschine,
    wobei jeweils polbildende Polfäden mittels Jacquardmaschine wahlweise der Polschlingenbindung oder der Florhenkelbindung unterschiedlich bindender Schussfäden der beiden Flachgewebe zugeordnet werden,
    wobei die Polschlingen bildenden Polfäden zwischen einem auf der Polseite des Grundgewebes eingetragenen Schussfaden und einem weiteren Schussfaden der Grundware aufgespannt werden und
    wobei die Florschenkel bildenden Polfäden zunächst als Florhenkel zwischen Schussfäden der beiden Flachgewebe aufgespannt und unter Ausbildung der Florschenkel zwischen den beiden Flachgeweben - unter Vermeiden eines Kontaktes eines Schneidelementes mit den Scheiteln der Polschlingen - getrennt werden,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass beide Flachgewebe als Grundgewebe (22a, 22b) für je ein Polgewebe (220) ausgestaltet werden und in jedes dieser Grundgewebe (22a, 22b) in jeder Tour Schüsse (221, 222) in den jeweils äußeren Schusseintragsebenen eingetragen werden,
    dass die die Polschlingen (225, 225', 225") auf der Polseite des jeweiligen Grundgewebes (22a, 22b) aufspannenden Schussfäden als gestreckte Hilfsschussfäden (231 a, 231 b) jeweils mittels Lanzetten (14a; 14b), die je einer Grundware (22a, 22b) zugeordnet und voneinander beabstandet angeordnet sind, von den Schussfäden (222a, 222b) der Grundgewebe (22a, 22b) distanziert werden und
    dass die Hilfsschussfäden (231a. 231b) für beide Grundwaren (22a, 22b) in der mittleren Schusseintragsebene eingetragen und bei mustergemäßer Auswahl wechselweise den Polfäden der oberen Grundware (22a) oder den Polfäden der unteren Grundware (22b) zugeordnet werden.
     


    Claims

    1. Method for producing a pile fabric
    having pile loops and pile legs which are alternately bound in accordance with a pattern to a flat fabric which acts as a backing fabric
    on a loom which operates with at least two shuttles and which produces two flat fabrics which are joined together by means of pile loops,
    pile threads which in each case form the pile being associated optionally with the pile loop binding or pile loop binding of differently binding weft threads of the two flat fabrics by means of a Jacquard loom, the pile threads which form pile loops being tensioned between a weft thread which is inserted at the pile side of the backing fabric and another weft thread of the base material and
    the pile threads which form pile legs first being tensioned as pile loops between weft threads of the two flat fabrics and being separated, with the pile legs being formed between the two flat fabrics, with a cutting element being prevented from coming into contact with the peaks of the pile loops,
    characterised in that
    only one flat fabric is constructed as a backing fabric (22, 22", 22''', 22'''') for the pile fabric (220) and at least one weft (221, 222, 221'') is inserted into this backing fabric (22, 22'') in each course and
    in that the weft threads which tension the pile loops (225, 225', 225'') at the pile side of the backing fabric (22, 22", 22''', 22'''') are spaced from the weft threads (222, 221'') of the backing fabric (22, 22'') as tensioned auxiliary weft threads (231) by means of lancets (14).
     
    2. Method according to claim 1, characterised in that
    the tensioned auxiliary weft threads (231) can be fixed laterally at both sides of the backing fabric (22, 22'', 22''', 22'''') by means of selvedge warp threads (232, 232').
     
    3. Method according to claim 1 and claim 2, characterised in that
    the auxiliary wefts (231), after sliding from the lancets (14), are separated between the selvedges (23, 23') and are pulled laterally from the pile loops together with at least one of the selvedges (23, 23').
     
    4. Method according to claim 1 and claim 2, characterised in that
    the auxiliary wefts (231), after sliding from the lancets (14), are separated at both sides of the pile fabric (220) between the lateral delimitation thereof and the selvedges (23, 23'), and the auxiliary weft threads (231) remain in the pile fabric (220) so as to support the pile loops (225).
     
    5. Method according to claim 1, characterised in that
    the binding warp threads (223) and weft threads (221, 222, 221'') of the base material (22) are associated with an external shed plane (e.g. U) and an adjacent central shed plane (M) of a dual-shuttle loom,
    in that the lancets (14) are positioned in the central shed plane (M),
    in that the auxiliary weft threads (231) and the weft threads (211) of the second flat fabric (21) are inserted in a mutually alternating manner between the respective other external shed plane (O) and an adjacent central shed plane (M) in each case at the same time as weft threads (221, 222) of the backing fabric (22),
    in that the two harness boards of the warp threads (212, 212') of the second flat fabric (21)

    - before each second weft insertion are arranged on the one hand in the external shed (O) and on the other hand in the adjacent central shed (M) and,

    - in the course which in each case lies therebetween and in which the auxiliary wefts (231) are inserted, are positioned exclusively in the external shed (O).


     
    6. Method according to claim 1, characterised in that
    the binding warp threads (223) and weft threads (221, 222, 221'') of the base material (2222'''') are associated with an external shed plane (e.g. U) and two adjacent central shed planes (M', M'') of a three-shuttle loom,
    in that the lancets (14) are positioned in one of the central shed planes (M''),
    in that the auxiliary weft threads (231) and the weft threads (211) of the second flat fabric (21) are inserted in a mutually alternating manner between the respective other external shed plane (O) and an adjacent central shed plane (M'') in each case at the same time as weft threads (221, 222) of the backing fabric (22''').
     
    7. Method according to claim 1, characterised in that
    the warp threads (223) and weft threads (221, 222, 221'') of the base material (22'''') are associated with an external shed plane (e.g. U) and an adjacent central shed plane (M''') of a three-shuttle loom,
    in that the lancets (14) are positioned in the central shed plane (M''''),
    in that the selvedge warp threads (232) and the auxiliary weft threads (231) are associated with two central shed planes (M''', M''''),
    in that the binding warp threads (212, 212') and the weft threads (211) of the second flat fabric (21) are associated with the other external shed plane (O) and the adjacent central shed plane (M'''') and
    in that the weft threads (211) of the second flat fabric (21) are inserted at the same time as an auxiliary weft (231) and a weft thread (221, 222) of the base material (22'''').
     
    8. Method according to claim 1, characterised in that, for each warp course, there are associated a plurality of pile warp threads which accompany the weaving process and which have different colours and/or different properties and from which figuring pile threads can be selected by means of a Jacquard loom to bind the pile loops (225) or to bind the pile loops (226).
     
    9. Method according to claim 1 and claim 8, characterised in that
    the pile warp threads which accompany the weaving process are associated with the backing fabric (22) as dead pile (TP) and are bound therein.
     
    10. Method according to claim 1 and claim 8, characterised in that
    the pile warp threads which accompany the weaving process are associated with the second flat fabric (21'') as dead pile (TP") and are bound therein.
     
    11. Method for producing a pile fabric
    having pile loops and pile legs which are alternately bound in accordance with a pattern to a flat fabric which acts as a backing fabric
    on a loom which operates with three shuttles and which produces two flat fabrics which are joined together by means of pile loops,
    pile threads which in each case form the pile being associated optionally with the pile loop binding or pile loop binding of differently binding weft threads of the two flat fabrics by means of a Jacquard loom, the pile threads which form pile loops being tensioned between a weft thread which is inserted at the pile side of the backing fabric and another weft thread of the base material and
    the pile threads which form pile legs first being tensioned as pile loops between weft threads of the two flat fabrics and being separated, with the pile legs being formed between the two flat fabrics, with a cutting element being prevented from coming into contact with the peaks of the pile loops,
    characterised in that
    both flat fabrics are constructed as a backing fabric (22a, 22b) for one pile fabric (220) each and wefts (221, 222) are inserted into each of these backing fabrics (22a, 22b) in each course in the respective outer weft insertion planes,
    in that the weft threads which tension the pile loops (225, 225', 225'') at the pile side of the respective backing fabric (22a, 22b) are spaced from the weft threads (222a, 222b) of the backing fabrics (22a, 22b) as tensioned auxiliary weft threads (231a, 231b) in each case by means of lancets (14a; 14b) which are each associated with a base material (22a, 22b) and are arranged so as to be mutually spaced-apart and
    in that the auxiliary weft threads (231a, 231b) for both base materials (22a, 22b) are inserted in the central weft insertion plane and are alternately associated, with selection in accordance with the pattern, with the pile threads of the upper base material (22a) or the pile threads of the lower base material (22b).
     


    Revendications

    1. Procédé de fabrication d'un tissu à poils,
    avec des boucles de poil et des tiges de velours liées en alternance selon un dessin sur un tissu plat servant de tissu de base,
    sur un métier mécanique fonctionnant au moins par double duite et produisant deux tissus plats reliés ensemble par des anses de velours,
    dans lequel respectivement des fils de poil formant des poils sont attribués au moyen d'un métier Jacquard au choix au liage de boucles de poil ou au liage d'anses de velours de fils de trame à liage différent des deux tissus plats,
    dans lequel les fils de poil formant des boucles de poil sont tendus entre un fil de trame inséré du côté poil dans le tissu de base et un autre fil de trame du matériau de base, et
    dans lequel les fils de poil formant des tiges de velours sont d'abord tendus comme des anses de velours entre les fils de trame des deux tissus plats et sont séparés en formant les tiges de velours entre les deux tissus plats - tout en évitant un contact d'un élément coupant avec les sommets des boucles de poil,
    caractérisé en ce qu'un seul tissu plat est configuré en tant que tissu de base (22, 22", 22"', 22"") pour le tissu à poils (220), et dans ce tissu de base (22, 22"), à chaque passage, au moins une trame (221, 222, 221") est insérée, et
    en ce que les fils de trame tendant les boucles de poil (225, 225', 225") du côté poil du tissu de base (22, 22", 22"', 22"") sont écartés comme des fils de trame auxiliaires étirés (231) au moyen de lancettes (14) par rapport aux fils de trame (222, 221") du tissu de base (22, 22").
     
    2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que les fils de trame auxiliaires étirés (231) peuvent être fixés au moyen de fils de chaîne de lisière (232, 232') latéralement des deux côtés du tissu de base (22, 22", 22''', 22"").
     
    3. Procédé selon les revendications 1 et 2, caractérisé en ce que les trames auxiliaires (231), après avoir glissé des lancettes (14), sont séparées entre les lisières (23, 23') et sorties des boucles de poil sur le côté, avec au moins l'une des lisières (23, 23').
     
    4. Procédé selon les revendications 1 et 2, caractérisé en ce que les trames auxiliaires (231), après avoir glissé des lancettes (14), sont séparées des deux côtés du tissu à poils (220) entre la limite latérale de celui-ci et les lisières (23, 23'), et les fils de trame auxiliaires (231) restent dans le tissu à poils (220) en soutenant les boucles de poil (225).
     
    5. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que
    les fils de chaîne de liage (223) et les fils de trame (221, 222, 221") du tissu de base (22) sont attribués à un plan de foule extérieur (par exemple U) et à un plan de foule central (M), adjacent à celui-ci, d'un métier mécanique par double duite,
    en ce que les lancettes (14) sont positionnées dans le plan de foule central (M),
    en ce que les fils de trame auxiliaires (231) et les fils de trame (211) du deuxième tissu plat (21) sont insérés mutuellement en alternance entre respectivement l'autre plan de foule extérieur (O) et un plan de foule central (M) adjacent, respectivement en même temps que les fils de trame (221, 222) du tissu de base (22),
    en ce que les deux fils d'arcade des fils de chaîne (212, 212') du deuxième tissu plat (21)

    - sont disposés, avant une insertion de trame sur deux, d'une part dans la foule extérieure (O) et d'autre part dans la foule centrale (M) adjacente, et

    - sont positionnés au passage respectivement intermédiaire, pendant lequel les trames auxiliaires (231) sont insérées, exclusivement dans la foule extérieure (O).


     
    6. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que les fils de chaîne de liage (223) et les fils de trame (221, 222, 221") du tissu de base (2222"') sont attribués à un plan de foule extérieur (par exemple U) et à deux plans de foule centraux (M', M"), adjacents à celui-ci, d'un métier mécanique par triple duite,
    en ce que les lancettes (14) sont positionnées dans l'un des plans de foule centraux (M")
    en ce que les fils de trame auxiliaires (231) et les fils de trame (211) du deuxième tissu plat (21) sont insérés mutuellement en alternance entre respectivement l'autre plan de foule extérieur (O) et un plan de foule central (M") adjacent, respectivement en même temps que les fils de trame (221, 222) du tissu de base (22"').
     
    7. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que les fils de chaîne (223) et les fils de trame (221, 222, 221") du tissu de base (22"") sont attribués à un plan de foule extérieur (par exemple U) et à un plan de foule central (M'''), adjacent à celui-ci, d'un métier mécanique par triple duite,
    en ce que les lancettes (14) sont positionnées dans le plan de foule central (M'''),
    en ce que les fils de chaîne de lisière (232) et les fils de trame auxiliaires (231) sont attribués à deux plans de foule centraux (M''', M''''),
    en ce que les fils de chaîne de liage (212, 212') et les fils de trame (211) du deuxième tissu plat (21) sont attribués à l'autre plan de foule extérieur (O) et au plan de foule central (M"") adjacent, et
    en ce que les fils de trame (211) du deuxième tissu plat (21) sont insérés en même temps qu'une trame auxiliaire (231) et qu'un fil de trame (221, 222) du tissu de base (22 "").
     
    8. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce qu'à chaque chemin de chaîne, plusieurs fils de chaîne de poil accompagnant le processus de tissage, de différentes couleurs et/ou de différentes propriétés, sont attribués, dont respectivement des fils de poil de création de dessin peuvent être choisis au moyen d'un métier Jacquard pour le liage de boucles de poil (225) ou pour le liage d'anses de poil (226).
     
    9. Procédé selon les revendications 1 et 8, caractérisé en ce que les fils de chaîne de poil accompagnant le processus de tissage sont attribués comme des poils morts (TP) au tissu de base (22) et liés à celui-ci.
     
    10. Procédé selon les revendications 1 et 8, caractérisé en ce que les fils de chaîne de poil accompagnant le processus de tissage sont attribués comme des poils morts (TP") au deuxième tissu plat (21") et liés à celui-ci.
     
    11. Procédé de fabrication d'un tissu à poils
    avec des boucles de poil et des tiges de velours liées en alternance selon un dessin sur un tissu plat servant de tissu de base,
    sur un métier mécanique fonctionnant au moins par triple duite et produisant deux tissus plats reliés ensemble par des anses de velours,
    dans lequel respectivement des fils de poil formant des poils sont attribués au moyen d'un métier Jacquard au choix au liage de boucles de poil ou au liage d'anses de velours de fils de trame à liage différent des deux tissus plats,
    dans lequel les fils de poil formant des boucles de poil sont tendus entre un fil de trame inséré du côté poil dans le tissu de base et un autre fil de trame du tissu de base, et
    dans lequel les fils de poil formant des tiges de velours sont d'abord tendus comme des anses de velours entre les fils de trame des deux tissus plats et sont séparés en formant les tiges de velours entre les deux tissus plats - tout en évitant un contact d'un élément coupant avec les sommets des boucles de poil,
    caractérisé en ce que les deux tissus plats sont configurés en tant que tissus de base (22a, 22b) pour respectivement un tissu à poils (220) et dans chacun de ces tissus de base (22a, 22b), à chaque passage, des trames (221, 222) sont insérées dans les plans d'insertion de trame respectivement extérieurs,
    en ce que les fils de trame tendant les boucles de poil (225, 225', 225") du côté poil du tissu de base (22a, 22b) respectif sont écartées comme des fils de trame auxiliaires étirés (231a, 231b) respectivement au moyen de lancettes (14a; 14b), qui sont attribuées à respectivement un tissu de base (22a, 22b) et disposées en étant espacées les unes des autres, par rapport aux fils de trame (222a, 222b) du tissu de base (22a, 22b), et
    en ce que les fils de trame auxiliaires (231a, 231b) sont insérés pour les deux tissus de base (22a, 22b) dans le plan d'insertion de trame central, et lors d'une sélection selon un dessin, ils sont attribués en alternance aux fils de poil du tissu de base supérieur (22a) ou aux fils de poil du tissu de base inférieur (22b).
     




    Zeichnung























    Angeführte Verweise

    IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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    In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente