[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine hydraulische Presse der im Oberbegriff des Anspruchs
1 genannten Art, auf ein Verfahren zu deren Betrieb gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
8 und auf eine Verwendung gemäß dem Anspruch 11.
[0002] Solche hydraulischen Pressen werden verwendet, wenn es gilt Werkstücke zu formen
bzw. umzuformen. Auch für Schneidvorgänge werden hydraulische Pressen angewendet.
Die erforderliche Kraft der hydraulischen Presse hängt vom Werkstück ab. In der keramischen
Industrie werden Pressen eingesetzt, deren Preßkraft 20'000 kN oder mehr beträgt.
Im Hinblick auf eine wirtschaftliche Fertigung soll dabei die Taktzeit für einen Preßvorgang
möglichst kurz sein. Taktfolgen von 20 Hüben pro Minute gelten als Richtwert. Durch
Preßkraft und Taktzeit wird die aufzuwendende Energie bestimmt, bei hydraulischen
Pressen also die Leistung von Pumpen und diese Pumpen antreibenden elektrischen Motoren.
Bei hydraulischen Pressen nach dem Stand der Technik werden auch Speicher angewendet,
so Druckmittelspeicher oder Schwungräder.
[0003] Eine hydraulische Presse dieser Art ist aus der
DE-A1-43 20 213 bekannt. Hier ist im Vorschubkreis des hydraulischen Preßzylinders ein Druckmittelspeicher
vorhanden, der beim Rückhub der Presse geladen wird und beim Vorschub des Preßwerkzeuges
zum Antrieb mit herangezogen wird. Beim Hauptantrieb kann somit Energie eingespart
werden.
[0004] Aus
JP-A-63 256 300 ist eine Presse bekannt, die mit einem mehrstufigen Druckumsetzer betrieben wird.
Nach einem ersten Pressvorgang mit niedrigem Druck wird das Hydrauliköl in den Tank
abgelassen. Dann erfolgt ein zweiter Pressvorgang mit hohem Druck. Eine Energierückgewinnung
ist folglich hierbei nicht möglich.
[0005] Aus
US-A-5,852,933 und
DE-A1-44 36 666 ist ein hydraulisches Antriebssystem für eine Presse bekannt. Es enthält einen Niederdruck-
und einen Hochdruck-Kreis. In diesem sind drei hydrostatische Maschinen vorhanden,
von denen zwei mechanisch gekoppelt sind. Um einen befriedigenden Betrieb zu ermöglichen,
müssen diese Maschinen in ihrem Schluck- bzw. Fördervolumen verstellbar sein, was
mit erheblichen Kosten verbunden ist. Das hier beschriebene System kann nur angewendet
werden, wenn die Presse Differentialzylinder oder Gleichgangzylinder aufweist.
[0006] Es ist auch bekannt (
DE-A1-43 08 344), bei der Regelung des Antriebs einer hydraulischen Presse das Prinzip der Sekundärregelung
anzuwenden. Die verschiedenen Bewegungen des Pressenstößels werden derart miteinander
kombiniert, daß das Drucknetz in einem geschlossenen Kreislauf arbeitet, wobei der
maximale Systemdruck durch den Druckmittelspeicher bestimmt wird.
[0007] Bei der Regelung einer hydraulischen Presse spielt gemäß
DE-A1-43 08 344 auch die Tatsache eine Rolle, daß das Hydrauliköl durchaus kompressibel ist. Dies
wirkt sich in einem Pressentakt sowohl bei der Kompression als auch bei der Dekompression
aus und stellt eine Quelle für Verluste dar. Weitgehend unberücksichtigt bleibt beim
Stand der Technik die Tatsache, daß auch die mechanischen Teile der Presse durch elastische
Verformung ihrer Bauteile Energie aufnehmen. Beim Schließvorgang der Presse muß diese
Energie aufgewendet werden. Beim Öffnungsvorgang wird diese Energie nicht zurückgewonnen.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine hydraulische Presse zu schaffen, deren
hydraulische Steuerung so aufgebaut ist, daß in der Summe der Energiebedarf reduziert
ist, ohne daß dabei ein erhöhter apparativer Aufwand nötig ist. Die Steuerung soll
dabei auch bei einer Presse mit Plungerzylindem anwendbar sein.
[0009] Die genannte Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale der Ansprüche 1 und
8 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
[0010] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung näher
erläutert.
[0011] Es zeigen:
Fig. 1 ein hydraulisches Schema einer Pressensteuerung,
Fig. 2 bis 6 dieses Schema mit der Darstellung einzelner Schritte innerhalb eines
Taktzyklus und
Fig. 7 ein Schema einer Ausführungsvariante der Pressensteuerung.
[0012] In der Fig. 1 bedeutet 1 einen Pressenzylinder, dem ein Vorratsbehälter 2 für das
Hydraulikmedium zugeordnet ist. Mit der Bezugszahl 3 ist eine Ventilgruppe bezeichnet,
die eine Reihe von Ventilen enthält, die anschließend erwähnt werden. Über eine Zylinderleitung
4 wird das Hydraulikmedium zwischen dem Pressenzylinder 1 und der Ventilgruppe 3 gefördert.
[0013] An die Ventilgruppe 3 ist eine Speicherleitung 5 angeschlossen. In diese Speicherleitung
5 hinein fördert eine Hydraulikpumpe 6, die von einem Elektromotor angetrieben ist,
der hier aber nicht dargestellt ist, Hydraulikmedium. Mit der auch innerhalb der Ventilgruppe
3 verlaufenden Speicherleitung 5 steht ein Druckmittelspeicher 7 in Verbindung. Das
heißt auch, daß die Hydraulikpumpe 6 das Hydraulikmedium in den Druckmittelspeicher
7 zu fördern in der Lage ist. Im Leitungsabschnitt zwischen der Hydraulikpumpe 6 und
der Speicherleitung 5 kann ein nicht dargestelltes Rückschlagventil angeordnet sein,
um die Hydraulikpumpe 6 vom im Druckmittelspeicher 7 herrschenden Druck zu entlasten,
wenn die Hydraulikpumpe 6 nicht läuft.
[0014] Von der Ventilgruppe 3 führt eine Tankleitung 8 zum Vorratsbehälter 2. Erfindungsgemäß
ist an die Ventilgruppe 3 zudem ein Druckumsetzer 9 angeschlossen, der nach dem allgemeinen
Erfindungsgedanken einerseits als Druckübersetzer, andererseits als Druckuntersetzer
wirken kann. Dazu weist der Druckumsetzer 9 einen Kolben 9K auf, der innerhalb eines
Zylinders 9Z verschiebbar ist und der einen Niederdruckraum 9.1 mit großem wirksamen
Querschnitt von einem Hochdruckraum 9.2 mit kleinem wirksamen Querschnitt voneinander
trennt. Um den kleineren wirksamen Querschnitt zu erreichen, befindet sich im Hochdruckraum
9.2 eine mit dem Kolben 9K verbundene Kolbenstange 9S. Das Wirkverhältnis hinsichtlich
Druck und Volumenstrom wird bestimmt durch die Querschnitte der beiden Druckräume
9.1 und 9.2. Für den Niederdruckraum 9.1 wird der Querschnitt bestimmt vom Innendurchmesser
des Zylinders 9Z gemäß

und für den Hochdruckraum 9.2 durch die Differenz von Innendurchmesser des Zylinders
9Z und Kolbenstange 9S gemäß

A
9.1 ist dabei der hydraulisch wirksame Querschnitt des Nederdruckraums 9.1, A
9.2 jener des Hochraumraums 9.2, d
9Z der Innendurchmesser des Zylinders 9Z und d
9S der Durchmesser der Kolbenstange 9S.
[0015] Das Druckverhältnis des Druckumsetzers 9 und entsprechend auch das Verhältnis der
Volumenströme ist also bestimmt durch A
9.1:A
9.2. Das Verhältnis A
9.1:A
9.2 ist beispielsweise 2:1. Die Stellung des Kolbens 9K wird mittels eines Wegaufnehmers
9W erfaßt.
[0016] Der Niederdruckraum 9.1 steht mit einer Druckumsetzer-Nederdruckleitung 10.1 der
Ventilgruppe 3 in Verbindung. An dieser Druckumsetzer-Nederdruckleitung 10.1 liegen
drei Schaltventile, nämlich ein Vorpreßventil 11, dessen zweiter Anschluß mit der
Zylinderleitung 4 verbunden ist, ein Nederdruckkammer-Auslaßventil 12, dessen zweiter
Anschluß über die Tankleitung 8 mit dem Vorratsbehälter 2 verbunden ist, und ein Niederdruckkammer-Einlaßventil
13, dessen zweiter Anschluß mit der Speicherleitung 5 und damit auch mit dem Druckmittelspeicher
7 verbunden ist.
[0017] Der Hochdruckraum 9.2 steht mit einer Druckumsetzer-Hochdruckleitung 10.2 der Ventilgruppe
3 in Verbindung. An dieser Druckumsetzer-Hochdruckleitung 10.2 liegen ebenfalls Ventile,
nämlich ein Hauptpreß-Ventil 14, dessen zweiter Anschluß mit der Zylinderleitung 4
verbunden ist, und ein Sperrventil 15, dessen zweiter Anschluß mit der Speicherleitung
5 und damit auch mit dem Druckmittelspeicher 7 verbunden ist. Ein Druckentlastungsventil
16 liegt zwischen der Zylinderleitung 4 und der Tankleitung 8. An der Druckumsetzer-Hochdruckleitung
10.2 ist außerdem ein drittes Ventil, nämlich ein 3-Wege-Ventil 17 mit einem vorgeschalteten
Rückschlagventil 18 angeschlossen, wobei das 3-Wege-Ventil 17 andererseits mit der
Speicherleitung 5 und damit auch mit dem Druckmittelspeicher 7 und mit seinem weiteren
Anschluß mit der Tankleitung 8 und somit mit dem Vorratsbehälter 2 verbunden ist.
Der Leitungsabschnitt zwischen dem Rückschlagventil 18 und dem 3-Wege-Ventil 17 wird
als Preßleitung bezeichnet und ist mit der Bezugszahl 19 versehen. Das Rückschlagventil
18 ist funktionell ein Rücklaufsperrventil. Über die Funktionsweise der verschiedenen
Ventile 11, 12, 13, 14, 15, 16 und 17 wird anschließend anhand der Figuren 2 bis 6
im Detail berichtet. Die Ventile sind elektrisch ansteuerbar und werden von einem
Steuergerät 20 beherrscht. Die selbstverständlich vorhandenen Verbindungsleitungen
vom Steuergerät 20 zu den Ventilen 11, 12, 13, 14, 15, 16 und 17 sind aus Gründen
der Übersichtlichkeit in den Figuren nicht eingezeichnet.
[0018] Dargestellt sind im hydraulischen Schema nur die erfindungswesentlichen Elemente,
daneben noch eine Pressensicherheits-Senk- und Rückzugssteuerung 21, die für den sicheren
Betrieb des Pressenzylinders 1 notwendig, im Hinblick auf die Erfindung aber ohne
Relevanz ist. Ebenso notwendig ist ein Druckaufnehmer 22, der den Druck in der Zylinderleitung
4 erfaßt.
[0019] Nicht dargestellt sind aus Gründen der Übersichtlichkeit auch die elektrischen Verbindungen
zwischen Steuergerät 20, Wegaufnehmer 9W, Druckaufnehmer 22, Pressensicherheits-Senk-
und Rückzugssteuerung 21 und weitere sicherheitsrelevante Elemente an der Presse.
[0020] Anhand der Fig. 2 wird nachfolgend eine erste Phase des Pressenbetriebs beschrieben,
nämlich der Aufbau des Vordrucks. Der Pressenzylinder 1 wird in üblicher Weise aus
dem Vorratsbehälter 2 mit Hydraulikmedium befüllt, was mit einem Pfeil gekennzeichnet
ist. Dadurch wird das obere Preßwerkzeug abgesenkt und damit die Form geschlossen.
Gleichzeitig befindet sich der Kolben 9K in einer oberen Position in der Nähe seiner
oberen Endlage A.
[0021] Nun wird das 3-Wege-Ventil 17 so angesteuert, daß es den Durchfluß vom Anschluß der
Speicherleitung 5 zum Anschluß der Preßleitung 19 freigibt. Die Ansteuerung des 3-Wege-Ventils
17 ist in der Fig. 2 dadurch markiert, daß dessen elektrisch betriebener Antrieb schwarz
ausgefüllt ist. Durch dieses Öffnen des 3-Wege-Ventils 17 kann nun Hydraulikmedium
vom Druckmittelspeicher 7 über besagtes 3-Wege-Ventil 17 durch die Preßleitung 19,
durch das sich wegen des Druckes des Hydraulikmediums zwangsweise öffnende Rückschlagventil
18 und durch die Druckumsetzer-Hochdruckleitung 10.2 in den Hochdruckraum 9.2 des
Druckumsetzers 9 strömen, was in der Fig. 2 durch Pfeile angedeutet ist. Gleichzeitig
wird auch das Vorpreßventil 11 angesteuert, was wiederum dadurch markiert ist, daß
dessen elektrisch betriebener Antrieb schwarz ausgefüllt ist. Damit kann nun Hydraulikmedium
aus dem Niederdruckraum 9.1 über die Druckumsetzer-Niederdruckleitung 10.1, durch
das Vorpreßventil 11 und die Zylinderleitung 4 in den Pressenzylinder 1 strömen. Wegen
des Flächenverhältnisses A
9.2 zu A
9.1 wirkt der Druckumsetzer 9 jetzt als Druckuntersetzer, wobei die Menge des Hydraulikmediums
entsprechend dem Flächenverhältnis A
9.2 zu A
9.1 erhöht wird. Beträgt das Flächenverhältnis A
9.2 zu A
9.1 zum Beispiel 1:2, so wird durch den Druckumsetzer 9 der Druck im Verhältnis 1:2 untersetzt,
die Menge des Hydraulikmediums aber im Verhältnis 1:2 erhöht. Durch das Strömen des
Hydraulikmediums wird der Kolben 9K in Richtung B bewegt.
[0022] Zu bemerken ist noch, daß das 3-Wege-Ventil 17 ein proportional steuerbares Ventil
ist, daß also der Antrieb des 3-Wege-Ventils 17 beispielsweise ein Proportionalmagnet
ist, so daß der Druck in der Preßleitung 9 und in der Druckumsetzer-Hochdruckleitung
10.2 und somit auch der Druck in der Druckumsetzer-Niederdruckleitung 10.1. in der
Zylinderleitung 4 und im Pressenzylinder 1 steuerbar bzw. regelbar ist.
[0023] Ist der gewünschte Vordruck erreicht, was durch den Druckaufnehmer 22 detektiert,
von diesem dem Steuergerät 20 übermittelt und vom Steuergerät 20 also festgestellt
wird, so veranlaßt das Steuergerät 20, daß das 3-Wege-Ventil 17 und das Vorpreßventil
11 geschlossen werden.
[0024] Anschließend wird nun das Druckentlastungsventil 16 angesteuert und somit geöffnet.
Dadurch erfolgt ein Druckabbau im Pressenzylinder 1 und in der Zylinderleitung 4,
der vom Druckaufnehmer 22 detektiert wird. Hydraulikmedium fließt damit vom Pressenzylinder
1 und der Zylinderleitung 4 über das Druckentlastungsventil 16 und durch die Tankleitung
8 zum Vorratsbehälter 2. Ermittelt der Druckaufnehmer 22, daß der Pressenzylinder
1 und die Zylinderleitung 4 drucklos sind, so wird das Druckentlastungsventil 16 wieder
geschlossen.
[0025] Es kann vorteilhaft sein, eine weitere Phase des Aufbaus eines Vordrucks anzuschließen.
Dies geschieht in der zuvor beschriebenen Weise, nun aber mit einem höheren Vordruck,
der durch entsprechend modifizierte Ansteuerung des 3-Wege-Ventils 17 erreicht wird.
Diese Phase kann ablaufen, während das nicht dargestellte obere Werkzeug auf dem ebenfalls
nicht dargestellten Preßgut liegt. Es kann aber auch vorteilhaft sein, das obere Werkzeug
geringfügig anzuheben.
[0026] Nach der Phase zum Aufbau des Vordruckes bzw. der Vordrucke befindet sich der Kolben
9K innerhalb des Zylinders 9Z in einer Position nahe der unteren Endlage B, was durch
den Wegaufnehmer 9W ermittelt wird. Diese Position ist erforderlich, um anschließend
den erforderlichen Hauptpreßdruck erzeugen zu können.
[0027] Nun folgt die nächste Phase des Pressenbetriebs, der Aufbau des Hauptpreßdrucks.
Dies wird anhand der Fig. 3 und 4 nachfolgend beschrieben. In der Fig. 3 ist der erste
Schritt dieser Phase gezeigt. In dieser Figur sind nun wiederum die angesteuerten
Ventile durch schwarze Markierung der elektrischen Antriebe dargestellt und der Fluß
des Hydraulikmediums ist mit Pfeilen neben den Leitungen angezeigt. Wie also aus der
Fig. 3 zu ersehen ist, sind jetzt das Sperrventil 15 und das Hauptpreß-Ventil 14 angesteuert.
Sperrventil 15 und Hauptpreß-Ventil 14 sind dann geöffnet. Diese beiden Ventile 14,
15 sind vorteilhaft elektrisch ansteuerbare AUF-ZU-Ventile. Auch Vorpreßventil 11,
Niederdruckkammer-Einlaßventil 13, Niederdruckkammer-Auslaßventil 12 und Druckentlastungsventil
16 sind vorteilhafterweise von dieser Bauart.
[0028] Durch das Ansteuern von Sperrventil 15 und Hauptpreß-Ventil 14 wird der Fluß des
Hydraulikmediums vom Druckmittelspeicher 7 über die Speicherleitung 5, durch das Sperrventil
15, das Hauptpreß-Ventil 14 und durch die Zylinderleitung 4 zum Pressenzylinder 1
ermöglicht. Im Pressenzylinder 1 wird somit ein Druck aufgebaut, der vorwählbar ist,
maximal aber dem Druck im Druckmittelspeicher 7 entspricht.
[0029] In der Fig. 4 ist der zweite Schritt der Phase des Aufbaus des Hauptpreßdrucks gezeigt.
Nun sind das Niederdruckkammer-Einlaßventil 13 und das Hauptpreß-Ventil 14 angesteuert,
das heißt geöffnet, was wie bei den vorherigen Figuren dadurch markiert ist, daß die
elektrischen Antriebe der Ventile 13, 14 schwarz dargestellt sind. Der sich dadurch
einstellende Fluß des Hydraulikmediums ist wiederum mit Pfeilen neben den Leitungen
gekennzeichnet. Nun strömt also Hydraulikmedium vom Druckmittelspeicher 7 durch die
Speicherleitung 5, das geöffnete Nederdruckkammer-Einlaßventil 13 und durch die Druckumsetzer-Nederdruckleitung
10.1 in den Niederdruckraum 9.1 des Druckumsetzers 9. Der im Druckmittelspeicher 7
herrschende Druck entsteht dadurch auch im Niederdruckraum 9.1. Infolge des Flächenverhältnisses
A
9.2 zu A
9.1 entsteht gleichzeitig im Hochdruckraum 9.2 ein höherer Druck, der also bei einem
schon erwähnten Flächenverhältnis A
9.2 zu A
9.1 von 1:2 doppelt so groß ist wie der Druck im Druckmittelspeicher 7. Weil nun aber
auch das Hauptpreß-Ventil 14 geöffnet ist, baut sich im Pressenzylinder 1 ein ebenso
hoher Druck auf. Beim Abschluß dieser Phase des Pressenbetriebs ist also der Druck
im Pressenzylinder 1 unter den gegebenen Bedingungen doppelt so hoch wie der Druck
im Druckmittelspeicher 7.
[0030] Der Aufbau dieses Drucks im Pressenzylinder 1 wird vom Druckaufnehmer 22 verfolgt.
Sobald der gewünschte Druck erreicht ist, werden das Niederdruckkammer-Einlaßventil
13 und das Hauptpreß-Ventil 14 wieder geschlossen. Es versteht sich, daß dieser Druckaufbau
mit einem Fluß von Hydraulikmedium vom Druckmittelspeicher 7 in den Niederdruckraum
9.1 und vom Hochdruckraum 9.2 über die Zylinderleitung 4 zum Pressenzylinder 1 verbunden
ist, wodurch auch der Kolben 9K in Richtung A verschoben wird. Wegen des Flächenverhältnisses
A
9.2 zu A
9.1 ist dabei die Menge an Hydraulikmedium, die vom Hochdruckraum 9.2 abfließt, unter
den gegebenen Bedingungen eines Flächenverhältnisses A
9.2 zu A
9.1 von 1:2 nur halb so groß wie die Menge des Hydraulikmediums, das vom Druckmittelspeicher
7 her in den Niederdruckraum 9.1 einströmt.
[0031] Die Presse erreicht nun ihren maximalen Druck und führt die Pressung aus. Unter der
Wirkung dieses Drucks sind auch die Spannungen in den Bauteilen der Presse auf den
Maximalwerten. Da sich die Bauteile elastisch verformen, ist also in diesen Bauteilen
Energie gespeichert. Ein weiteres Energiepotential stellt das kompressible Hydraulikmediumvolumen
im Pressenzylinder 1, der Pressenleitung 4, der Druckumsetzer-Hochdruckleitung 10.2
und im Hochdruckraum 9.2 des Druckumsetzers 9 dar.
[0032] Danach erfolgt nun eine Phase der Entlastung mit Spannungsabbau und Dekompression.
Diese Phase erfolgt in drei Schritten, von denen die ersten beiden in den Fig. 5 und
6 dargestellt sind. Der erste Schritt ist in der Fig. 5 gezeigt. Jetzt sind das Hauptpreß-Ventil
14 und das Sperrventil 15 geöffnet, was analog zu den vorherigen Figuren mit schwarzer
Markierung der Antriebe der Ventile 14, 15 dargestellt ist. Nun kann das Hydraulikmedium
vom Pressenzylinder 1 zum Druckmittelspeicher 7 strömen, wobei es den Weg durch die
Zylinderleitung 4, das Hauptpreß-Ventil 14, das Sperrventil 15 und die Speicherleitung
5 nimmt. Der Fluß kommt dadurch zustande, daß, wie zuvor erwähnt, der Druck im Pressenzylinder
1 größer ist als im Druckmittelspeicher 7. Der erste Schritt dauert so lange, bis
die Drücke im Pressenzylinder 1 und im Druckmittelspeicher 7 gleich groß sind. Das
heißt nun aber auch, daß ein ganz erheblicher Teil der in den Bauteilen der Presse
gespeicherte Energie zurückgewonnen wird, indem der Druck im Druckmittelspeicher 7
erhöht wird. Dies ist ein entscheidender Vorteil der erfindungsgemäßen Steuervorrichtung
und des Verfahrens zu deren Betrieb.
[0033] Der zweite Schritt der Phase der Entlastung wird anhand der Fig. 6 beschrieben, wobei
wiederum die Antriebe der angesteuerten Ventile schwarz ausgefüllt dargestellt sind
undder Fluß von Hydraulikmedium mit Pfeilen an den Leitungen gekennzeichnet ist. Dieser
zweite Schritt dient der Vorbereitung des nächsten Pressentaktes. Für diesen muß der
Druckumsetzer 9 eine bestimmte Position Richtung der Endlage B einnehmen. Das noch
verbleibende Volumen im Niederdruckraum 9.1 des Druckumsetzers ist dann so groß, daß
die Vordrücke für den nächsten Arbeitstakt mit diesem Volumen realisiert werden können.
Mit dem Wegaufnehmer 9W kann geprüft werden, ob dies der Fall ist. Ist dies nicht
der Fall, so wird der im Pressenzylinder 1, in der Zylinderleitung 4 und in der Druckumsetzer-Hochdruckleitung
10.2 herrschende Restdruck durch Öffnen des Hauptpreß-Ventils 14 und des Niederdruckkaanmer-Auslaßventils
12 dazu benutzt, den Kolben 9K des Druckumsetzers 9 in die gewünschte Position zu
bringen. Diese gewünschte Position ist in der Fig. 6 dargestellt. Dabei wird auch
der Hochdruckraum 9.2 schon wieder mit unter Druck stehendem Hydraulikmedium befüllt,
so daß für die Befüllung gar kein Hydraulikmedium aus dem Druckspeicher 7 entnommen
werden muß. Das bedeutet eine weitere Energieeinsparung. Das bei der Bewegung des
Kolbens 9K aus dem Niederdruckraum 9.1 verdrängte Hydraulikmedium gelangt über das
Nederdruckkammer-Auslaßventil 12 durch die Tankleitung 8 in den Vorratsbehälter 2.
Hat der Kolben 9K die gewünschte Position erreicht, was wie gesagt durch den Wegaufnehmer
9W ermittelt wird, so werden Niederdruckkammer-Auslaßventil 12 und Hauptpreß-Ventil
14 wieder geschlossen.
[0034] Anschließend wird im dritten Schritt der Restdruck im Pressenzylinder 1 und in der
Zylinderleitung 4 noch völlig abgebaut, was dadurch erfolgt, daß nun das Druckentlastungsventil
16 geöffnet wird. Dabei fließt unter der Wirkung des Restdrucks Hydraulikmedium vom
Pressenzylinder 1 durch die Zylinderleitung 4, das Druckentlastungsventil 16 und die
Tankleitung 8 in den Vorratsbehälter 2. Der Fluß hört auf, sobald der Restdruck im
Pressenzylinder 1 völlig abgebaut ist. Dann wird das Druckentlastungsventil 16 wieder
geschlossen.
[0035] Gleichzeitig bleibt aber der Druck im Hochdruckraum 9.2 und in der Druckumsetzer-Hochdruckleitung
10.2 erhalten. Dieser Druck kann beim nächsten Pressentakt genutzt werden, was wiederum
eine Energieeinsparung ergibt, da der Druck nicht neu aufgebaut werden muß.
[0036] In der Fig. 7 ist eine Variante der erfindungsgemäßen Pressensteuerung gezeigt. Gegenüber
dem Beispiel der Fig. 1 besteht die einzige Änderung darin, daß der Druckumsetzer
9' eine andere Bauart aufweist als der Druckumsetzer 9 nach den Fig. 1 bis 6. Der
Druckumsetzer 9' besteht im wesentlichen aus einer ersten Pumpe 23, deren Welle 24
starr mit einer zweiten Pumpe 25 gekoppelt ist, so daß die Welle 24 beiden Pumpen
23, 25 gemeinsam ist. Die erste Pumpe 23 ist einerseits mit der Druckumsetzer-Niederdruckleitung
10.1 verbunden, wobei diese Seite der Pumpe 23 als Niederdruckraum 9.1 wirkt, andererseits
mit einem Tank 26. Die zweite Pumpe 25 ist einerseits mit der Druckumsetzer-Hochdruckleitung
10.2 verbunden, wobei diese Seite der Pumpe 25 als Hochdruckraum 9.2 wirkt, und ebenfalls
andererseits mit dem Tank 26. Die beiden Pumpen 23, 25 werden nicht von einem Motor
angetrieben, sondern wirken durch die starre Verbindung jeweils als Einheit von Pumpe
und Hydromotor. Als Druckumsetzer ist diese Kombination der beiden Pumpen 23, 25 dadurch
wirksam, daß das spezifische Fördervolumen, also das Volumen pro Umdrehung, unterschiedlich
ist, was in der Fig. 7 symbolisch durch die unterschiedliche Größe der Pumpen 23,
25 dargestellt ist. So beträgt beispielsweise dieses Verhältnis 2:1. Das kommt auch
dadurch zustande, daß die der Förderung des Hydraulikmediums durch die beiden Pumpen
23, 25 in diesen wirksamen Flächen den Flächen A
9.1 bzw. A
9.2 gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel entsprechen. Entsprechend verhält sich der Druckumsetzer
9' ganz genau so wie der Druckumsetzer 9 während der in den Fig. 2 bis 6 dargestellten
und anhand dieser Figuren beschriebenen unterschiedlichen Phasen des Pressenbetriebs.
Während der zuvor erwähnten ersten Phase des Pressenbetriebs wirkt beispielsweise
der Druckumsetzer 9' als Druckuntersetzer, wobei die zweite Pumpe 25 als Hydromotor
arbeitet und die erste Pumpe 23 antreibt. Bei der Wirkung als Druckübersetzer wirkt
die erste Pumpe 23 als Hydromotor, der die zweite Pumpe 25 antreibt. Die einzelnen
Phasen und deren Schritte eines Pressentaktes entsprechen dem zuvor Beschriebenen.
[0037] Vorteilhaft ist dabei auch, daß ein Wegaufnehmer 9W nicht erforderlich ist und der
Druckumsetzer 9' zur Vorbereitung des nächsten Pressentaktes keine bestimmte Stellung
einnehmen muß, was das Steuerverfahren vereinfacht.
[0038] Trotz des sehr einfachen Aufbaus der erfindungsgemäßen Steuervorrichtung läßt sich
mit dieser Energie einzelner Pressschritte zurückgewinnen. So wird, wie zuvor beschrieben,
sogar die in der Presse, im Pressgut und im kompressiblen Hydrauliköl elastisch gespeicherte
Energie zurückgewonnen. Dabei kommt die Steuervorrichtung ohne teure Bauelemente wie
verstellbare Pumpen aus.
[0039] Durch Versuche wurde festgestellt, daß durch die erfindungsgemäße Steuervorrichtung
eine beträchtliche Energieeinsparung gegenüber dem vorbekannten Stand der Technik
erzielbar ist. Die Energieeinsparung kann durchaus gegen 40 % erreichen.
[0040] Die Erfindung kann grundsätzlich bei hydraulischen Pressen verschiedener Bauart für
verschiedene Anwendungsgebiete mit großem Vorteil genutzt werden. Die Presse kann
dabei mit Differentialzylindern, Gleichgangzylindern oder auch Plungerzylindern ausgestattet
sein. Besonders vorteilhaft ist es, wenn die erfindungsgemäße Steuervorrichtung bei
Pressen für die Formgebung keramischer Teile wie Fliesen benutzt wird.
[0041] Anhand des zuvor beschriebenen Aufbaus und der gleichzeitig beschriebenen Wirkungsweise
ergibt sich, daß sowohl der Aufbau der Vorrichtung als auch die Betriebsweise, also
das Steuerungsverfahren, Gegenstand der Erfindung sind.
Bezugszeichenliste
[0042]
- 1
- Pressenzylinder
- 2
- Vorratsbehälter
- 3
- Ventilgruppe
- 4
- Zylinderleitung
- 5
- Speicherleitung
- 6
- Hydraulikpumpe
- 7
- Druckmittelspeicher
- 8
- Tankleitung
- 9
- Druckumsetzer (erste Ausführungsvariante)
- 9'
- Druckumsetzer (zweite Ausführungsvariante)
- 9.1
- Niederdruckraum
- 9.2
- Hochdruckraum
- 9Z
- Zylinder
- 9K
- Kolben
- 9S
- Kolbenstange
- 9W
- Wegaufnehmer
- 10.1
- Druckumsetzer-Niederdruckleitung
- 10.2
- Druckumsetzer-Hochdruckleitung
- 11
- Vorpreßventil
- 12
- Niederdruckkammer-Auslaßventil
- 13
- Niederdruckkammer-Einlaßventil
- 14
- Hauptpreß-Ventil
- 15
- Sperrventil
- 16
- Druckentlastungsventil
- 17
- 3-Wege-Ventil
- 18
- Rückschlagventil
- 19
- Preßleitung
- 20
- Steuergerät
- 21
- Pressensicherheits-Senk- und Rückzugssteuerung
- 22
- Druckaufnehmer
- 23
- erste Pumpe
- 24
- Welle
- 25
- zweite Pumpe
- 26
- Tank
1. Hydraulische Presse mit einer Steuervorrichtung, mit einem Pressenzylinder (1), einem
Vorratsbehälter (2), einer Ventilgruppe (3), einem Druckmittelspeicher (7) und einer
Hydraulikpumpe (6), wobei Pressenzylinder (1), Vorratsbehälter (2), Ventilgruppe (3),
Druckmittelspeicher (7) und Hydraulikpumpe (6) mittels einer Zylinderleitung (4),
einer Speicherleitung (5) und einer Tankleitung (8) untereinander verbunden sind,
wobei der Ventilgruppe (3) ein Druckumsetzer (9; 9') zugeordnet ist, der als Druckübersetzer
und als Druckuntersetzer betreibbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Ventilgruppe (3) zum Aufbau eines Vordrucks im Pressenzylinder (1) derart ansteuerbar
ist, daß das Druckmittel aus dem Druckmittelspeicher (7) zum Druckumsetzer (9; 9')
strömt und zur Entlastung der Presse mit Spannungsabbau und Dekompression derart ansteuerbar
ist, daß das Druckmittel vom Pressenzylinder (1) zum Druckmittelspeicher (7) strömt.
2. Hydraulische Presse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckumsetzer (9) aus einem in einem Zylinder (9Z) verschiebbaren Kolben (9K)
und einer mit dem Kolben (9K) starr verbundenen Kolbenstange (9S) besteht, wobei der
Druckumsetzer (9) einen Niederdruckraum (9.1) und einen Hochdruckraum (9.2) aufweist,
die voneinander durch den Kolben (9K) getrennt sind, und daß der Niederdruckraum (9.1)
einen größeren Querschnitt A9.1 aufweist als der Hochdruckraum (9.2), der einen Querschnitt A9.2 besitzt.
3. Hydraulische Presse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckumsetzer (9') aus einer ersten Pumpe (23) mit größerem spezifischen Fördervolumen
und einer zweiten Pumpe (25) mit kleinerem spezifischen Fördervolumen besteht, die
starr mittels einer Welle (24) verbunden sind, wobei die eine Seite der ersten Pumpe
(23) als Niederdruckraum (9.1) wirkt und die eine Seite der zweiten Pumpe (25) als
Hochdruckraum (9.2) wirkt.
4. Hydraulische Presse nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der Niederdruckraum (9.1) über eine Druckumsetzer-Niederdruckleitung (10.1) an die
Ventilgruppe (3) angeschlossen ist und daß diese Druckumsetzer-Niederdruckleitung
(10.1) verbunden ist
- mit einem Vorpreßventil (11), dessen zweiter Anschluß an der Zylinderleitung (4)
liegt,
- mit einem Niederdruckkammer-Einlaßventil (13), dessen zweiter Anschluß an der Speicherleitung
(5) liegt, und
- mit einem Nederdruckkammer-Auslaßventil (12), dessen zweiter Anschluß an der Tankleitung
(8) liegt, und daß der Hochdruckraum (9.2) über eine Druckumsetzer-Hochdruckleitung
(10.2) an die Ventilgruppe (3) angeschlossen ist und daß diese Druckumsetzer-Hochdruckleitung
(10.2) verbunden ist
- mit einem Hauptpreß-Ventil (14), dessen zweiter Anschluß an der Zylinderleitung
(4) liegt,
- mit einem Sperrventil (15), dessen zweiter Anschluß an der Speicherleitung (5) liegt,
und
- über ein Rückschlagventil (18) und eine Preßleitung (19) mit einem 3-Wege-Ventil
(17), dessen zweiter Anschluß an der Speicherleitung (5) liegt, und dessen dritter
Anschluß an der Tankleitung (8) liegt.
5. Hydraulische Presse nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das 3-Wege-Ventil (17) proportional steuerbar ist.
6. Hydraulische Presse nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Zylinderleitung (4) und der Tankleitung (8) ein Druckentlastungsventil
(16) angeordnet ist.
7. Hydraulische Presse nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß Vorpreßventil (11), Niederdruckkammer-Einlaßventil (13), Niederdruckkammer-Auslaßventil
(12), Hauptpreß-Ventil (14), Sperrventil (15) und Druckentlastungsventil (16) elektrisch
steuerbare AUF-ZU-Ventile sind.
8. Verfahren zur Steuerung einer hydraulischen Presse mit einem Pressenzylinder (1),
einem Vorratsbehälter (2), einer Ventilgruppe (3), einem Druckmittelspeicher (7) und
einer Hydraulikpumpe (6), wobei Pressenzylinder (1), Vorratsbehälter (2), Ventilgruppe
(3), Druckmittelspeicher (7) und Hydraulikpumpe (6) mittels einer Zylinderleitung
(4) einer Speicherleitung (5) und einer Tankleitung (8) untereinander verbunden sind,
bei dem ein der Ventilgruppe (3) zugeordneter Druckumsetzer (9; 9') als Druckübersetzer
und als Druckuntersetzer betreibbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Ventilgruppe (3) zum Aufbau eines Vordrucks im Pressenzylinder (1) so angesteuert
wird, daß das Druckmittel aus dem Druckmittelspeicher (7) zum Druckumsetzer (9; 9')
strömt und zum Entlasten der Presse mit Spannungsabbau und Dekompression derart angesteuert
wird, daß das Druckmittel vom Pressenzylinder (1) zum Druckmittelspeicher (7) strömt.
9. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß in der Ventilgruppe (3) gemäß den Ansprüchen 3 und 5 angeordnete Ventile in der Weise
betrieben werden,
- daß in einem ersten Verfahrensschritt durch Ansteuerung des 3-Wege-Ventils (17)
und des Vorpreßventils (11) der Druckumsetzer (9; 9') als Druckuntersetzer wirkt und
im Pressenzylinder (1) ein Vordruck aufgebaut wird,
- daß in einem weiteren Verfahrensschritt durch Ansteuerung des Sperrventils (15)
und des Hauptpreß-Ventils (14) im Pressenzylinder (1) ein Druck aufgebaut wird, der
vorwählbar ist und maximal dem Druck im Druckmittelspeicher (7) entspricht,
- daß in einem daran anschließenden weiteren Verfahrensschritt durch Ansteuerung des
Hauptpreß-Ventils (14) und des Niederdruckkammer-Eitdaßventils (13) der Druckumsetzer
(9; 9') als Druckübersetzer wirkt und im Pressenzylinder (1) ein Druck aufgebaut wird,
der höher ist als der Druck im Druckmittelspeicher (7),
- daß in einem daran anschließenden weiteren Verfahrensschritt durch Ansteuerung des
Hauptpreß-Ventils (14) und des Sperrventils (15) der im Pressenzylinder (1) herrschende
Druck abgebaut wird, bis er so hoch ist wie der Druck im Druckmittelspeicher (7),
- daß gegebenenfalls in einem daran anschließenden weiteren Verfahrensschritt durch
Ansteuerung des Hauptpreß-Ventils (14) und des Niederdruckkammer-Auslaßventils (12)
der Kolben (9K) des Druckumsetzers (9) in eine für einen nächsten Pressentakt gewünschte
Position gebrach wird, und
- daß zuletzt durch Ansteuerung des Druckentlastungsventils (16) der Restdruck im
Pressenzylinder (1) abgebaut wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß im Abschluß an den ersten Verfahrensschritt dieser erste Verfahrensschritt wiederholt
wird, wobei durch eine modifizierte Ansteuerung des 3-Wege-Ventils ein höherer Vordruck
aufgebaut wird.
11. Verwendung einer hydraulischen Presse nach den Ansprüchen 1 bis 7 und gemäß dem Verfahren
nach den Ansprüchen 8 bis 10 für die Formgebung keramischer Teile wie Fliesen.
1. A hydraulic press with a controller, having a pressing cylinder (1), a reservoir (2),
a valve group (3), a pressure medium reservoir (7) and a hydraulic pump (6), the pressing
cylinder (1), the reservoir (2), the valve group (3), the pressure medium reservoir
(7) and the hydraulic pump (6) being connected together by means of a cylinder line
(4), a reservoir line (5) and a tank line (8), a pressure converter (9; 9') being
assigned to the valve group (3) and which can be operated as a pressure amplifier
and as a pressure reducer, characterised in that the valve group (3) can be controlled to establish a primary pressure in the pressing
cylinder (1) such that the pressure medium flows out of the pressure medium reservoir
(7) to the pressure converter (9; 9') and can be controlled to discharge the press
by reducing the stress and by decompression such that the pressure medium flows from
the pressing cylinder (1) to the pressure medium reservoir (7).
2. The hydraulic press according to Claim 1, characterised in that the pressure converter (9) comprises a piston (9K) that can be moved within a cylinder
(9Z) and a piston rod (9S) connected rigidly to the piston (9K), the pressure converter
(9) having a low-pressure chamber (9.1) and a high-pressure chamber (9.2) which are
separated from one another by the piston (9K), and that the low-pressure chamber (9.1)
has a larger cross-section A9.1 than the high-pressure chamber (9.2) which has a cross-section A9.2.
3. The hydraulic press according to Claim 1, characterised in that the pressure converter (9') comprises a first pump (23) with a greater specific delivery
volume and a second pump (25) with a smaller specific delivery volume which are connected
rigidly by means of a shaft (24), the one side of the first pump (23) acting as a
low-pressure chamber (9.1) and the one side of the second pump (25) acting as a high-pressure
chamber (9.2).
4. The hydraulic press according to Claim 2 or 3,
characterised in that the low-pressure chamber (9.1) is connected to the valve group (3) by means of a
pressure converter low-pressure line (10.1), and that this pressure converter low-pressure
line (10.1) is connected
- to a pre-press valve (11) the second connection of which lies on the cylinder line
(4),
- to a low-pressure chamber inlet valve (13) the second connection of which lies on
the reservoir line (5), and
- to a low-pressure chamber outlet valve (12) the second connection of which lies
on the tank line (8),
and that the high pressure chamber (9.2) is connected by means of a pressure converter
high-pressure line (10.2) to the valve group (3), and that this pressure converter
high-pressure line (10.2) is connected
- to a main press valve (14) the second connection of which lies on the cylinder line
(4),
- to a closing valve (15) the second connection of which lies on the reservoir line
(5), and
- by means of a check valve (18) and a press line (19) to a 3-way valve (17) the second
connection of which lies on the reservoir line (5), and the third connection of which
lies on the tank line (8).
5. The hydraulic press according to Claim 4, characterised in that the 3-way valve (17) is proportionally controllable.
6. The hydraulic press according to Claim 4 or 5, characterised in that a pressure release valve (16) is disposed between the cylinder line (4) and the tank
line (8).
7. The hydraulic press according to Claim 6, characterised in that the pre-press valve, the low-pressure chamber inlet valve (13), the low-pressure
chamber outlet valve (12), the main press valve (14), the closing valve (15) and the
pressure release valve (16) are electrically controllable OPEN-CLOSED valves.
8. A method of controlling a hydraulic press having a pressing cylinder (1), a reservoir
(2), a valve group (3), a pressure medium reservoir (7) and a hydraulic pump (6),
the pressing cylinder (1), the reservoir (2), the valve group (3), the pressure medium
reservoir (7) and the hydraulic pump (6) being connected together by means of a cylinder
line (4), a reservoir line (5) and a tank line (8) with which a pressure converter
(9; 9') assigned to the valve group (3) can be operated as a pressure amplifier and
as a pressure reducer, characterised in that the valve group (3) is controlled to establish a preliminary pressure in the pressing
cylinder (1) such that the pressure medium flows out of the pressure medium reservoir
(7) to the pressure converter (9; 9') and is controlled to discharge the press by
reducing the stress and by decompression such that the pressure medium flows from
the pressing cylinder (1) to the pressure medium reservoir (7).
9. The method according to Claim 8,
characterised in that valves disposed in the valve group (3) according to Claims 3 and 5 are operated such
that
- in a first procedural step, by controlling the 3-way valve (17) and the pre-press
valve (11) the pressure converter (9; 9') acts as a pressure reducer and a preliminary
pressure is established in the pressing cylinder (1),
- in a further procedural step, by controlling the closing valve (15) and the main
press valve (14) a pressure is established in the pressing cylinder (1) which can
be pre-selected and corresponds as a maximum to the pressure in the pressure medium
reservoir (7),
- in a subsequent further procedural step, by controlling the main press valve (14)
and the low-pressure chamber inlet valve (13) the pressure converter (9; 9') acts
as a pressure amplifier and a pressure is established in the pressing cylinder (1)
which is higher than the pressure in the pressure medium reservoir (7),
- in a subsequent further procedural step, by controlling the main press valve (14)
and the closing valve (15) the pressure prevailing in the pressing cylinder (1) is
reduced until it is at the same level as the pressure in the pressure medium reservoir
(7),
- if appropriate, in a subsequent further procedural step, by controlling the main
press valve (14) and the low-pressure chamber outlet valve (12) the piston (9K) of
the pressure converter (9) is brought into a position desired for a next pressing
cycle, and
- finally, by controlling the pressure release valve (16) the residual pressure in
the pressing cylinder (1) is reduced.
10. The method according to Claim 9, characterised in that after completion of the first procedural step, this first procedural step is repeated,
by means of modified control of the 3-way valve a higher preliminary pressure being
established.
11. The use of a hydraulic press according to Claims 1 to 7 and according to the method
according to Claims 8 to 10 for the forming of ceramic parts as tiles.
1. Presse hydraulique pourvue d'un dispositif de commande comportant un cylindre (1)
de presse, un réservoir de stockage (2), un ensemble soupape (3), un accumulateur
de fluide sous pression (7) et une pompe hydraulique (6), dans laquelle le cylindre
(1) de presse, le réservoir de stockage (2), l'ensemble soupape (3), l'accumulateur
de fluide sous pression (7) et la pompe hydraulique (6) sont en relation réciproque
par le biais d'une conduite (4) de cylindre, d'une conduite (5) d'accumulateur et
d'une conduite (8) de réservoir, un convertisseur de pression (9 ; 9'), susceptible
de fonctionner comme multiplicateur de pression et comme réducteur de pression, étant
affecté à l'ensemble soupape (3), caractérisée en ce que l'ensemble soupape (3) est susceptible d'être commandé pour générer une pression
amont dans le cylindre (1) de presse telle que le fluide sous pression s'écoule de
l'accumulateur de fluide sous pression (7) vers le convertisseur de pression (9 ;
9'), et est susceptible d'être commandé pour décharger la presse avec relaxation des
contraintes et décompression de sorte que le fluide sous pression s'écoule du cylindre
(1) de presse vers l'accumulateur de fluide sous pression (7).
2. Presse hydraulique selon la revendication 1, caractérisée en ce que le convertisseur de pression (9) se compose d'un piston (9K) mobile dans un cylindre
(9Z) et d'une tige de piston (9S) solidaire du piston (9K), le convertisseur de pression
(9) présentant une chambre basse pression (9.1) et une chambre haute pression (9.2)
séparées l'une de l'autre par le piston (9K), et en ce que la chambre basse pression (9.1) présente une section transversale A9.1 supérieure à la section transversale A9.2 de la chambre haute pression (9.2).
3. Presse hydraulique selon la revendication 1, caractérisée en ce que le convertisseur de pression (9') se compose d'une première pompe (23) ayant un volume
de refoulement spécifique relativement important et d'une deuxième pompe (25) ayant
un volume de refoulement spécifique relativement moins important et qui sont raccordées
solidaires l'une de l'autre au moyen d'un arbre (24), un côté de la première pompe
(23) ayant fonction de chambre basse pression (9.1) et un côté de la deuxième pompe
(25) ayant fonction de chambre haute pression (9.2).
4. Presse hydraulique selon la revendication 2 ou 3,
caractérisée en ce que la chambre basse pression (9.1) est raccordée à l'ensemble soupape (3) par le biais
d'une conduite basse pression (10.1) du convertisseur de pression et
en ce que cette conduite basse pression (10.1) du convertisseur de pression est raccordée
- à une soupape de précompression (11) dont le deuxième raccordement se situe au niveau
de la conduite (4) de cylindre,
- à une soupape d'entrée (13) de chambre basse pression dont le deuxième raccordement
se situe au niveau de la conduite (5) d'accumulateur, et
- à une soupape de sortie (12) de chambre basse pression, dont le deuxième raccordement
se situe au niveau de la conduite (8) de réservoir,
et en ce que la chambre haute pression (9.2) est raccordée à l'ensemble soupape (3) par le biais
d'une conduite haute pression (10.2) du convertisseur de pression et en ce que cette conduite haute pression (10.2) du convertisseur de pression est raccordée
- à une soupape de pression principale (14), dont le deuxième raccordement se situe
au niveau de la conduite (4) de cylindre,
- à une soupape de blocage (15), dont le deuxième raccordement se situe au niveau
de la conduite (5) d'accumulateur, et
- via un clapet de non-retour (18) et une conduite sous pression (19), à une soupape
3 voies (17), dont le deuxième raccordement se situe au niveau de la conduite (5)
d'accumulateur, et dont le troisième raccordement se situe au niveau de la conduite
(8) de réservoir.
5. Presse hydraulique selon la revendication 4, caractérisée en ce que la soupape 3 voies (17) peut être commandée proportionnellement.
6. Presse hydraulique selon la revendication 4 ou 5, caractérisée en ce qu'une soupape de décompression (16) est agencée entre la conduite (4) de cylindre et
la conduite (8) de réservoir.
7. Presse hydraulique selon la revendication 6, caractérisée en ce que la soupape de précompression (11), la soupape d'entrée (13) de chambre basse pression,
la soupape de sortie (12) de chambre basse pression, la soupape de pression principale
(14), la soupape de blocage (15) et la soupape de décompression (16) sont des soupapes
ouvert-fermé pouvant être commandées par voie électrique.
8. Procédé de commande d'une presse hydraulique comportant un cylindre (1) de presse,
un réservoir de stockage (2), un ensemble soupape (3), un accumulateur de fluide sous
pression (7) et une pompe hydraulique (6), dans lequel le cylindre (1) de presse,
le réservoir de stockage (2), l'ensemble soupape (3), l'accumulateur de fluide sous
pression (7) et la pompe hydraulique (6) sont en relation réciproque par le biais
d'une conduite (4) de cylindre, d'une conduite (5) d'accumulateur et d'une conduite
(8) de réservoir, procédé suivant lequel un convertisseur de pression (9 ; 9') affecté
à l'ensemble soupape (3) est susceptible de fonctionner comme multiplicateur de pression
et comme réducteur de pression, caractérisé en ce que l'ensemble soupape (3) est susceptible d'être commandé pour créer une pression amont
dans le cylindre (1) de presse de sorte que le fluide sous pression s'écoule de l'accumulateur
de fluide sous pression (7) vers le convertisseur de pression (9 ; 9'), et est susceptible
d'être commandé pour décharger la presse avec relaxation des contraintes et décompression
de sorte que le fluide sous pression s'écoule du cylindre (1) de presse vers l'accumulateur
de fluide sous pression (7).
9. Procédé selon la revendication 8,
caractérisé en ce que les soupapes agencées dans l'ensemble soupape (3) selon les revendications 3 et 5
sont actionnées de telle sorte que
- dans une première étape de procédé, une commande de la soupape 3 voies (17) et de
la soupape de précompression (11) entraîne le fonctionnement du convertisseur de pression
(9 ; 9') comme réducteur de pression et la création, dans le cylindre (1) de presse,
d'une pression amont,
- dans une étape de procédé suivante, une commande de la soupape de blocage (15) et
de la soupape de pression principale (14) entraîne la formation d'une pression dans
le cylindre (1) de presse, laquelle est susceptible d'être présélectionnée et correspond,
au maximum, à la pression régnant dans l'accumulateur de fluide sous pression (7),
- dans une autre étape de procédé subséquente, une commande de la soupape de pression
principale (14) et de la soupape d'entrée (13) de chambre basse pression entraîne
le fonctionnement du convertisseur de pression (9 ; 9') comme multiplicateur de pression
et la création, dans le cylindre (1) de presse, d'une pression qui est supérieure
à la pression régnant dans l'accumulateur de fluide sous pression (7),
- dans une autre étape de procédé subséquente, une commande de la soupape de pression
principale (14) et de la soupape de blocage (15) entraîne une baisse de la pression
régnant dans le cylindre (1) de presse qui finit par atteindre la pression régnant
dans l'accumulateur de fluide sous pression (7),
- éventuellement, dans une autre étape de procédé subséquente, une commande de la
soupape de pression principale (14) et de la soupape de sortie (12) de chambre basse
pression entraîne le passage du piston (9K) du convertisseur de pression (9) dans
une position souhaitée pour le prochain cycle de presse, et
- enfin, une commande de la soupape de décompression (16) entraîne la baisse de la
pression résiduelle dans le cylindre (1) de presse.
10. Procédé selon la revendication 9, caractérisée en ce que la première étape de procédé est immédiatement répétée, une commande modifiée de
la soupape 3 voies entraînant la création d'une plus forte pression amont.
11. Utilisation d'une presse hydraulique selon les revendications 1 à 7 et conformément
au procédé selon les revendications 8 à 10 pour le formage de pièces céramiques telles
que des carreaux.