[0001] Rundläufer-Tablettenpressen sind hinlänglich bekannt. Diese umfassen üblicherweise
einen Rotor, der eine Matrizenscheibe mit einer Anzahl auf einer Umfangslinie angeordneten
Matrizen aufweist. Jeder Matrize ist ein Ober- und ein Unterstempel zugeordnet die
über Führungskurven geführt sind. In die Matrizen ist über wenigstens eine Fülleinrichtung
ein zu verpressendes Material einfüllbar. Die Ober- und Unterstempel werden dabei
über eine Füllstation, eine Dosierstation, eine Vordruckstation und eine Hauptdruckstation
geführt.
[0002] Bekannt sind auch Rundläufer-Tablettenpressen mit denen Mehrschichttabletten, beispielsweise
Zweischichttabletten, produziert werden können. Hierbei sind über den Umfang des Rotors
zwei Füllstationen, zwei Dosierstationen und zwei Druckstationen angeordnet.
[0003] Bekannt sind Rundläufer-Tablettenpressen, insbesondere für einen Laborbetrieb, die
von einem Einschichtbetrieb in einen Zweischichtbetrieb umgerüstet werden können.
Hierbei sind relativ aufwendige Umrüstarbeiten, nämlich die Platzierung eines zweiten
Füllschuhs, sowie eine Anpassung der ersten Druckstation, der Dosiereinheit- und der
Füllkurven erforderlich.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Rundläufer-Tablettenpresse der gattungsgemäßen
Art zu schaffen, die sich durch einen einfachen und variablen Aufbau auszeichnet.
[0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Rundläufer-Tablettenpresse mit den
im Anspruch 1 genannten Merkmalen gelöst. Dadurch, dass die Rundläufer-Tablettenpresse
modular aufgebaut ist, wobei einzelne Module entfernbar und/oder umsetzbar innerhalb
der Rundläufer-Tablettenpresse, zu einer Umrüstung der Rundläufer-Tablettenpresse
vom Zweischichtbetrieb auf Einschichtbetrieb oder umgekehrt, angeordnet sind, ist
vorteilhaft möglich, eine Rundläufer-Tablettenpresse schnell und variabel umzurüsten.
Die Rundläufer-Tablettenpresse ist somit vielseitig, insbesondere als Laborpresse
einsetzbar und kann so schnell an unterschiedliche gewünschte Parameter angepasst
werden. Dies betrifft sowohl den Austausch einzelner Komponenten als auch die schnelle
Umrüstbarkeit von Einschicht- auf Zweischichtbetrieb beziehungsweise umgekehrt.
[0006] In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass eine erste Fülleinrichtung
und eine zweite Fülleinrichtung vorgesehen sind, wobei die zweite Fülleinrichtung
entfernbar ist. Hierdurch wird vorteilhaft möglich, dass durch Entfernen der zweiten
Fülleinrichtung, beispielsweise durch Ausbau oder durch Verschwenken in eine Nichtgebrauchslage,
sehr rasch und insbesondere auch werkzeuglos ein Umbau der Tablettenpresse von einem
Zweischicht- auf einen Einschichtbetrieb erfolgen kann.
[0007] Ferner ist in bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass - bei Einschichtbetrieb
mit der Rundläufer-Tablettenpresse - die erste Fülleinrichtung mit einem vergrößerten
Füllschuh ausrüstbar ist. Hierdurch wird vorteilhaft möglich, während des Einschichtbetriebes
eine höhere Drehzahl des Rotors zu fahren, ohne dass eine sichere Füllung der Matrizen
beeinträchtigt wird.
[0008] Darüber hinaus ist in weiterer bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen,
dass eine untere Druckrolle einer zweiten Druckstation im Zweischichtbetrieb eine
Dosierfunktion zum Füllen der Matrizen im Einschichtbetrieb übernimmt. Hierdurch wird
vorteilhaft möglich, einerseits die Umrüstung der Tablettenpresse von Zweischicht-
auf Einschichtbetrieb effektiv zu unterstützen und gleichzeitig bestimmte Komponenten
multifunktional, dass heißt sowohl für den Zweischichtbetrieb als auch für den Einschichtbetrieb
einzusetzen.
[0009] Ferner ist in bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass die Oberstempelführung
mehrere Segmente umfasst, die zumindest teilweise gegen wenigstens ein anderes Segment
mit einer anderen Kurvencharakteristik austauschbar sind. Aufgrund dieser Segmentierung
der Stempelführung lässt sich in einfacher Weise die Umrüstung von Zweischichtbetrieb
auf Einschichtbetrieb beziehungsweise umgekehrt realisieren. Je nachdem welcher Betriebsmodi
gefahren werden soll, werden die entsprechenden Segmente zur Oberstempelführung eingesetzt.
Hierdurch kann insbesondere auch die längere Füllstrecke in einem Einschichtbetrieb
unterstützt werden.
[0010] In weiterer bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Rundläufer-Tablettenpresse
Antriebsadapter umfasst, die wahlweise mit Antriebswellen zum Antrieb von Fülleinrichtungen
beziehungsweise Teilen von Fülleinrichtungen wirkverbindbar sind. Hierdurch ist in
einfacher Weise der Umbau der Füllstrecke von Zweischichtbetrieb auf Einschichtbetrieb
beziehungsweise umgekehrt unterstützbar. Insbesondere brauchen keine aufwendigen Montagearbeiten
durchgeführt werden. Die zur Verfügung stehenden Antriebsadapter werden wahlweise
mit den entsprechenden Antriebswellen gekoppelt oder eben nicht.
[0011] Darüber hinaus ist in bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass der
Rotor aus einem Presseninnenraum der Rundläufer-Tablettenpresse herausschwenkbar ist.
Hierdurch ist vorteilhaft möglich, entweder den kompletten Rotor zu tauschen oder
am Rotor selber beispielsweise die Segmente der Stempelführungen zu tauschen beziehungsweise
die Ober- und/oder Unterstempel entsprechend den gewünschten Parametern der zu pressenden
Tabletten anzupassen. Darüber hinaus sind in einfacher Weise Wartungs- und/oder Reinigungsarbeiten
am Rotor beziehungsweise am Presseninnenraum durchführbar.
[0012] Darüber hinaus ist in bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass der
Rotor eine Aufnahme für einen Tragarm umfasst, wobei der Tragarm mit einer Führungssäule
der Rundläufer-Tablettenpresse verschwenkbar angeordnet ist, wobei vorzugsweise in
den Tragarm eine Hubeinrichtung zum Absenken beziehungsweise zum Abheben des Rotors
integriert ist. Hierdurch wird der Ausbau beziehungsweise der Einbau des Motors vorteilhafterweise
ohne zusätzliche externe Einrichtung beziehungsweise Werkzeuge möglich.
[0013] Die vorliegende Erfindung betrifft also eine universell einsetzbare Rundläufer-Tablettenpresse,
insbesondere eine Laborpresse, die modular aufgebaut ist und die mit wenigen Handgriffen
den Austausch eines kompletten Rotors oder die Umrüstung des Rotors und der notwendigen
Peripheriegeräte von einem Zweischichtbetrieb in einem Einschichtbetrieb und umgekehrt
gestattet.
[0014] Erfindungswesentlich hierzu ist, einerseits die einfache und komplikationslose Umrüstmöglichkeit
von einem Zweischichtbetrieb in einem Einschichtbetrieb. Hierzu ist lediglich das
Entfernen der oberen Druckrolle zum Andrücken der ersten Schicht - bei Zweischichtbetrieb
- und der, der oberen Druckrolle im Zweischichtbetrieb benachbarten, Kurvensegmente
der Oberstempel notwendig. Diese Kurvensegmente werden gegen ein Kurvensegment mit
gerader Führung für die Oberstempel ausgetauscht. Ferner werden die Fülleinrichtungen
für die erste Schicht und die zweite Schicht entfernt beziehungsweise umfunktioniert.
So kann in einfacher Weise die Dosiereinheit der Füllstation für die erste Schicht
bei Zweischichtbetrieb gleichzeitig zum Befüllen der Matrizen bei einem Einschichtbetrieb
benutzt werden. Hier lässt sich durch eine Verlängerung der Füllkurve bei dieser Dosierung
im Einschichtbetrieb die Füllstrecke in einfacher Weise verlängern. Ein Austausch
der Dosiereinheit ist nicht erforderlich. Die untere Druckrolle zum Andrücken der
ersten Schicht übernimmt die Funktion einer Dosiereinheit und braucht deshalb weder
ausgebaut noch umgebaut zu werden. Ebenfalls wird durch Anordnung eines zusätzlichen
Rührflügels eines Füllschuhs für Einschichtbetrieb eine längere Füllstrecke Matrizen
möglich, so dass eine Erhöhung der Antriebsdrehzahl/ Arbeitsdrehzahl des Rotors erfolgen
kann. Je nach Bedarf kann so innerhalb kürzester Zeit eine Umrüstung der Laborpresse
von Zweischicht- auf Einschichtbetrieb beziehungsweise umgekehrt erfolgen. Aufwändige
Zerlegungs- beziehungsweise Demontage- und Montagearbeiten sind nicht erforderlich.
Die aufeinander abgestimmten wenigen Austauschteile lassen sich in einfacher Weise,
vorwiegend auch werkzeuglos positionieren.
[0015] Ein weiterer Aspekt der Erfindung ist die Austauschbarkeit des kompletten Rotors
der Rundläufer-Tablettenpresse ohne aufwendige Demontagearbeiten. Hierzu ist vorgesehen,
dass der Rotor seitlich aus seiner Betriebsposition herausgeschwenkt wird. Dies bedeutet
der Rotor wird nicht angehoben, sondern verbleibt in seiner Höhenposition. Hierdurch
kann auf ein Ausschwenken der Druckrollen und auf die Demontage der Führungskurven
für die Stempel und der Stempel selber verzichtet werden. Es ist nur das Abnehmen
der Füllkurve erforderlich, da in diesem Bereich die in ihr eingreifenden Unterstempel
einem seitlichen Herausschwenken im Wege stehen würden.
[0016] In seiner Betriebsposition wird der Rotor mit dem Antrieb beziehungsweise dem Gegenlager
an seinen stirnseitigen Antriebswellenenden durch mechanisch wirkende Verbindungselemente,
beispielsweise pneumatisch oder hydraulisch betätigbare Verbindungselemente kraftschlüssig
verbunden, so dass eine exakte reproduzierbare Positionierung des Rotors möglich ist.
Zur Demontage wird der Rotor mit einem Tragarm verbunden und um eine gestellfeste
Säule der Laborpresse nach außen geschwenkt, wie gesagt, ohne das dieser in seiner
Höhenlage verändert wird. Nach Herausschwenken kann der Rotor dann über eine Absenkvorrichtung,
beispielsweise mechanisch, hydraulisch oder pneumatisch auf einem Rotorwagen oder
dergleichen abgelegt werden. So ist in einfacher Weise ein Austausch des Rotors, beispielsweise
zur Reparatur und/oder Wartungszwecken, oder Reinigungszwecken oder dergleichen ohne
weiteres möglich.
[0017] Das Grundprinzip der Erfindung wird anhand der nachfolgenden Figuren verdeutlicht.
Es zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Draufsicht auf eine Rundläufer-Tablettenpresse im Zweischichtbetrieb;
- Figur 2
- eine schematische Draufsicht auf eine Rundläufer-Tablettenpresse im Einschichtbetrieb;
- Figur 3
- eine schematische Perspektivansicht der Tablettenpresse im Zweischichtbetrieb;
- Figur 4
- eine schematische Perspektivansicht der Tablettenpresse im Einschichtbetrieb;
- Figur 5
- einen Vergleich der Kurvenläufe bei Zweischichtbetrieb und Einschichtbetrieb und
- Figuren 6 bis 8
- schematische Perspektivansichten der Tablettenpresse mit den gekennzeichneten zu demontierenden
beziehungsweise zu verschwenkenden Peripheriegeräten;
[0018] Figur 1 zeigt eine stark schematisierte Draufsicht auf eine Rundläufer-Tablettenpresse
zur Herstellung von Zweischichttabletten. Die Tablettenpresse ist insgesamt mit 10
bezeichnet. Die Tablettenpresse 10 umfasst einen Rotor 12, der einen Matrizentisch
14 mit darin - hier nicht dargestellten - auf einer Umfangslinie angeordneten Matrizen.
Den Matrizen sind jeweils - ebenfalls nicht dargestellte - Ober- und Unterstempel
zugeordnet. Die Tablettenpresse 10 umfasst - in Umfangsrichtung gesehen - aufeinanderfolgend
eine erste Fülleinrichtung 16, eine erste Druckstation 18, eine zweite Fülleinrichtung
20, eine zweite Druckstation 22 und eine Hauptdruckstation 24 sowie einen Auswerfer
26. Über die erste Zuführeinrichtung 16' wird ein zu pressendes Medium, insbesondere
Pulver, für eine erste Schicht einer zu pressenden Tablette zugeführt. Diese erste
Schicht wird über die erste Druckstation 18 vorgepresst. Anschließend wird über die
zweite Fülleinrichtung 20 das zu pressende Medium, insbesondere wiederum ein Pulver,
auf die vorgepresste erste Schicht eingebracht. Anschließend wird über die zweite
Vordruckstation 22 die dann zweischichtige Tablette gepresst. Die Hauptdruckstation
24 führt die Schlusspressung der Zweischichttablette durch und über die Auswerfer
26 werden die fertig gepressten Zweischichttabletten einem Sammelbehälter oder dergleichen
zugeführt.
[0019] In Figur 2 ist die Tablettenpresse 10 in ebenfalls stark schematisierter Ansicht
in der Umrüstvariante für einen Einschichtbetrieb gezeigt. Gleiche Teile wie in Figur
1 sind mit gleichen Bezugszeichen versehen und nicht nochmals erläutert.
[0020] Es wird deutlich, dass hier die zweite Fülleinrichtung 20 entfernt beziehungsweise
aus dem Wirkbereich des Rotors 12 hinaus verlagert wird. Ebenso wird die oberer Druckrolle
der ersten Druckstation 18 entfernt. Die erste Zuführeinrichtung 16' wird entweder
beibehalten oder, wie dargestellt, mit einem größeren Füllschuh ausgestattet. Hierdurch
wird eine Befüllung der Matrizen auf einem größeren Umfangsstück des Teilkreises der
Matrizenscheibe 14 möglich. Die untere Druckrolle der ersten Druckstation 18 übernimmt
hierbei die Dosierfunktion für die Ansteuerung der Unterstempel zum dosierten Einbringen
einer bestimmten Menge in die Matrizen, wie dies an sich allgemein bekannt ist.
[0021] Annhand der schematischen Darstellungen in Figur 1 und 2 wird deutlich, dass durch
wenige Umrüstschritte die Tablettenpresse 10 von einem Zweischichtbetrieb (in Figur
1 dargestellt) in einen Einschichtbetrieb (in Figur 2 dargestellt) umgerüstet werden
kann. Diese Umrüstung ist ohne komplexe Montagearbeiten und somit sehr schnell durchführbar.
[0022] Figur 3 zeigt eine schematische Perspektivansicht der Tablettenpresse 10 im Funktionszustand
"Zweischichtbetrieb". Erkennbar sind die erste Zuführeinrichtung 16', die obere Druckrolle
28 und die untere Druckrolle 30 der ersten Druckstation 18 und die zweite Fülleinrichtung
20.
[0023] Ferner ist der Rotor 12 mit dem Matrizentisch 14 sichtbar. Der Rotor 12 umfasst ferner
eine Unterstempelführung 32 sowie eine Oberstempelführung 34. Die Unterstempel und
die Oberstempel werden durch Führungskurven in ihrer Position zu dem Matrizentisch
12 in an sich bekannter Art und Weise verlagert. Hierdurch kann das Dosieren, Pressen
und Auswerfen der Tabletten gesteuert werden. In Figur 3 ist schematisch die Oberstempelkurve
36 dargestellt, die aus verschiedenen Segmenten besteht. Zu erkennen sind ein Segment
38, ein Segment 40 sowie ein Segment 42. Das Segment 38 ist oberhalb der Zuführeinrichtung
16' angeordnet, dort werden die Oberstempel im Wesentlichen in einer bestimmten Ausgangsposition
geführt. Vor der Druckrolle 28 ist das Segment 40 angeordnet, über das die Oberstempel
in die Vordruckposition geführt werden. Das Segment 42 führt die Oberstempel im Anschluss
an die Druckrolle 28 aus der Vordruckposition in die Füllposition entsprechend der
Anordnung der zweiten Fülleinrichtung 20. Dies ist an sich bekannt.
[0024] Figur 4 zeigt die Tablettenpresse 10 in einer schematischen Perspektivansicht in
ihrem Betriebszustand "Einschichtbetrieb". Gleich Teile sind wiederum mit gleichen
Bezugszeichen versehen und nicht nochmals erläutert. Es wird deutlich, dass die obere
Druckrolle 28 sowie die Segmente 40 und 42 der Oberstempelführung 36 ausgebaut sind.
Die Segmente 40 und 42 werden durch ein neues Segment 44 ersetzt, so dass die Oberstempel
auch im Bereich des jetzigen Segmentes 44 in einer Füllposition, das heißt oberhalb
der Matrizen, geführt sind.
[0025] Figur 4 verdeutlicht ferner, dass die zweite Fülleinrichtung 20 demontiert ist. Eine
Antriebswelle 46 der zweiten Fülleinrichtung 20 (Figur 3) ist frei geworden und wird
auf eine neue Position versetzt, wie es Figur 4 verdeutlicht. Die erste Zuführeinrichtung
16 wird gegen eine Zuführeinrichtung 16' ausgetauscht, von der hier zur Verdeutlichung
lediglich die Rührflügel 48 eines entsprechenden Füllschuhs dargestellt sind. Die
Antriebswelle 46 dient nunmehr dem Antrieb des zweiten Rührflügels 48' während die
Antriebswelle 46' der ersten Zuführeinrichtung 16 (Figur 3) verbleibt und nunmehr
dem Antrieb des ersten Rührflügels 48 dient. Die erste Zuführeinrichtung 16 bleibt
quasi erhalten und wird durch den zweiten Rührflügel 48' ergänzt. In einer Grundplatte
11 sind entsprechende Antriebsadapter 47 beziehungsweise 47' vorgesehen, die mit den
Antriebswellen 46 beziehungsweise 46' wirkverbunden sind beziehungsweise wirkverbindbar
sind. Die unter Druckrolle 30 der ersten Druckstation 18 (Figur 1 beziehungsweise
Figur 3) übernimmt nunmehr eine Dosierfunktion zur Ansteuerung der Unterstempel über
den Teilkreis der Zuführeinrichtung 16'. Es wird deutlich, dass hierdurch während
des Einschichtbetriebes in einfacher Weise eine längere Füllstrecke geschaffen ist,
so dass auch bei hohen Drehzahlen eine zuverlässige Füllung aller Matrizen möglich
ist.
[0026] Alle übrigen Bestandteile der Tablettenpresse 10 bleiben unverändert und sind sowohl
im Zweischichtbetrieb als auch im Einschichtbetrieb in Funktion.
[0027] Figur 5 zeigt schematisch die Abwicklung des Rotors 12 der Tablettenpresse 10. Erkennbar
ist die Hauptdruckstation 24 mit oberer Hauptdruckrolle 50 und unterer Hauptdruckrolle
52. Ferner ist die erste Vordruck- beziehungsweise Andruckstation 18 sowie die zweite
Vordruck- beziehungsweise Andruckstation 22 dargestellt. Die erste Vordruckstation
18 besitzt die obere Druckrolle 28 und die untere Druckrolle 30. Die zweite Vordruckstation
22 besitzt die obere Druckrolle 54 und die untere Druckrolle 56. Ferner ist die Abwicklung
der Oberstempelkurve 60 beziehungsweise der Unterstempelkurve 62 dargestellt.
[0028] Wie anhand der vorhergehenden Figuren bereits erläutert, erfolgt zunächst ein Füllen
der Matrizen vor der ersten Druckstation 18, ein Vorpressen der ersten Schicht in
der Druckstation 18, ein Füllen vor der zweiten Druckstation 22, ein Vorpressen der
zweiten Schicht in der Druckstation 22 und ein Hauptpressen in der Hauptdruckstation
24. Nach der Hauptdruckstation 24 erfolgte ein Ausstoß der fertig gepressten Tablette,
hier mit einem Pfeil 64 angedeutet.
[0029] Im Einschichtbetrieb wird die obere Druckrolle 28 der ersten Druckstation 18 entfernt
und die Segmente 40 und 42 der Oberstempelführung 60 gegen das Segment 44 ausgetauscht.
Die untere Druckrolle 30 übernimmt jetzt die Funktion einer Dosierrolle.
[0030] Figur 6 zeigt eine schematische Ansicht der Tablettenpresse 10, wobei hier verdeutlicht
ist, dass der Rotor 12 komplett aus einem Presseninnenraum 70 herausgeschwenkt werden
kann. Der Rotor 12 wird durch einen Tragarm 72, der an einer Führungssäule 74 der
Tablettenpresse 10 angelenkt ist, gehalten. Der Rotor 12 wird durch einfaches Verschwenken
in seiner horizontalen Ebene aus dem Presseninnenraum 70 heraus in die gezeigte Position
verschwenkt. Dies kann ohne Demontagearbeiten am Rotor 12 erfolgen. Am Rotor 12 können
noch die Druckrollen (hier beispielhaft sichtbar die erste obere Vordruckrolle) sowie
die Stempelführungen, die einzelnen Kurvensegmente und die Stempel selber herausgeschwenkt
werden, ohne dass sie zuvor demontiert werden müssten. Der herausgeschwenkte Rotor
12 kann über eine, in den Tragarm 72 integrierte, Hubeinrichtung, beispielsweise pneumatisch,
auf einem nicht dargestellten Rotorwagen oder dergleichen, abgesetzt werden. Wichtig
ist, dass der Rotor 12 hier ohne Anheben oder Absenken aus dem Presseninnenraum 70
herausgeschwenkt wird. Das heißt dieser verbleibt im Wesentlichen in seiner horizontalen
Ebene. Eine Antriebskopplung mit einer Antriebsmaschine der Tablettenpresse 10 beziehungsweise
einem Gegenlager erfolgt über die jeweiligen Stirnseiten 76 beziehungsweise 78 des
Rotors 12 an entsprechende Gegenstücke zu einer kraftschlüssigen Montage.
[0031] In den Figuren 7 und 8 ist die Tablettenpresse 10 jeweils wieder schematisch dargestellt,
wobei hier verdeutlicht wird, welche der Teile entfernt beziehungsweise verschwenkt
werden müssen, damit der Rotor 12 - wie in Figur 6 dargestellt - horizontal aus dem
Presseninnenraum herausgeschwenkt werden kann.
[0032] Figur 7 verdeutlicht, dass hier die erste Zuführeinrichtung 16' und die zweite Fülleinrichtung
20 sowie die Antriebswelle 46' entfernt werden. Genauso wird noch die Füllkurve entfernt.
[0033] Das Entfernen dieser Teile erfolgt werkzeuglos durch Lösen entsprechender Schnellspannverbindungen
oder dergleichen.
[0034] Figur 8 verdeutlicht, dass die an der Tablettenpresse 10 verbleibenden Teile, nämlich
die Führungs- beziehungsweise Halteelemente für die Zuführeinrichtung 16' beziehungsweise
Fülleinrichtung 20, (müssen nicht geschwenkt werden) aus dem Bereich des Rotors 12
heraus geschwenkt werden. Durch die, wie in Figur 7 dargestellt, demontierten Teile
und die, wie in Figur 8 dargestellt, verschwenkten Teile wird ein Herausschwenken
des Rotors 12 aus dem Presseninnenraum 70, wie dies in Figur 6 verdeutlicht ist, ohne
Weiteres möglich. Dies erlaubt eine einfache Handhabung der Tablettenpresse 10, insbesondere
zu Reinigungszwecken, Reparaturzwecken beziehungsweise Austausch der Stempelkurven
beziehungsweise Matrizen am Rotor 12. Aufwendige Demontagearbeiten sind nicht erforderlich.
Bezugszeichenliste
[0035]
- 10
- Tablettenpresse
- 11
- Grundplatte
- 12
- Rotor
- 14
- Matrizentisch
- 16
- erste Fülleinrichtung
- 16'
- Zuführeinrichtung
- 18
- erste Druckstation
- 20
- zweite Fülleinrichtung
- 22
- zweite Druckstation
- 24
- Hauptdruckstation
- 26
- Auswerfer
- 28
- obere Druckrolle
- 30
- untere Druckrolle
- 32
- Unterstempelführung
- 34
- Oberstempelführung
- 36
- Oberstempelkurve
- 38
- Segment
- 40
- Segment
- 42
- Segment
- 44
- Segment
- 46
- Antriebswelle
- 46'
- Antriebswelle
- 47
- Antriebsadapter
- 47'
- Antriebsadapter
- 48
- Rührflügel
- 50
- obere Hauptdruckrolle
- 52
- untere Hauptdruckrolle
- 54
- obere Druckrolle
- 56
- untere Druckrolle
- 60
- Oberstempelkurve
- 62
- Unterstempelkurve
- 70
- Presseninnenraum
- 72
- Tragarm
- 74
- Führungssäule
- 76
- Stirnseite
- 78
- Stirnseite
1. Rundläufer-Tablettenpresse die einen Rotor, wenigstens eine Füllstation und wenigstens
eine Druckstation sowie Unterstempel- und Oberstempelführungen umfasst,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Rundläufer-Tablettenpresse (10) modular aufgebaut ist, wobei einzelne Module entfernbar
und/oder umsetzbar innerhalb der Rundläufer-Tablettenpresse (10), zu einer Umrüstung
der Rundläufer-Tabfettenpresse (10) von Zweischichtbetrieb auf Einschichtbetrieb oder
umgekehrt, angeordnet sind.
2. Rundläufer-Tablettenpresse nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine erste Fülleinrichtung (16) und eine zweite Fülleinrichtung (20) vorgesehen sind,
wobei die zweite Fülleinrichtung (20) entfernbar ist.
3. Rundläufer-Tablettenpresse nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die ersten Fülleinrichtung (16) mit einem vergrößertem Füllschuh ausrüstbar ist.
4. Rundläufer-Tablettenpresse nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine untere Druckrolle (30) einer zweiten Druckstation (18) im Zweischichtbetrieb
eine Dosierfunktion zum Füllen der Matrizen im Einschichtbetrieb übernimmt.
5. Rundläufer-Tablettenpresse nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Oberstempelführung (34) und/oder Unterstempelführung (32) mehrere Segmente (38,
40, 42) umfasst, die zumindest teilweise gegen wenigstens ein anderes Segment (44)
mit einer anderen Kurvencharakteristik austauschbar sind.
6. Rundläufer-Tablettenpresse nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Rundläufer-Tablettenpresse (10) Antriebsadapter (47, 47') umfasst, die wahlweise
mit Antriebswellen (46, 46') zum Antrieb von Fülleinrichtungen beziehungsweise Teilen
von Fülleinrichtungen wirkverbindbar sind.
7. Rundläufer-Tablettenpresse nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Rotor (12) aus einem Presseninnenraum (70) der Rundläufer-Tablettenpresse (10)
herausschwenkbar ist.
8. Rundläufer-Tablettenpresse nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Rotor (12) eine Aufnahme für einen Tragarm (72) umfasst, wobei der Tragarm (72)
an einer Führungssäule (74) der Rundläufer-Tablettenpresse (10) verschwenkbar angeordnet
ist.
9. Rundläufer-Tablettenpresse nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
in den Tragarm (72) eine Hubeinrichtung zum Abdecken beziehungsweise Anheben den Rotors
(12) integriert ist.