Sachgebiet der Erfindung
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Schuh für ein sogenanntes abrollendes Gehen
nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1, d.h. einen Schuh zum abrollenden Gehen
bei dem die Laufsohle im Boden des Schuhs strukturiert ist.
Beschreibung des Standes der Technik
[0002] Das "abrollende Gehen" wurde den Massais, einer ethnischen Gruppe in Kenia, abgesehen,
welche sich barfuss mit einer besonders gesunden Gangart bewegen. Fussbekleidungen,
die dieses besondere Gehen auch mit Schuhen gestatten, sind Gegenstand einer Erfindung,
die beispielsweise im Dokument
WO 01/15560 A1 (
PCT/CH00/00412) ausführlich beschrieben ist. Weitere Informationen über das abrollende Gehen, insbesondere
auf dem Gebiet der Orthopädie, können dem Sonderdruck MBT, Orthopädieschuhtechnik
12/2004, S. 22-28 entnommen werden. Dabei ist MBT die Abkürzung für Masai Barfuss
Technologie (bzw. Masai Barefoot Technology).
[0003] Die Grundlagen des abrollenden Gehens sind im erwähnten Dokument beschrieben, dessen
Inhalt durch Bezugnahme Bestandteil der vorliegenden Patentanmeldung sein soll. Daher
soll auch dieses abrollende Gehen und dessen positive Auswirkungen auf den menschlichen
Organismus, insbesondere seine Gehwerkzeuge, die Wirbelsäule und die Gelenke an dieser
Stelle nicht beschrieben werden.
[0004] Die MBT-Schuhe zeichnen sich insbesondere durch ihre äussere Form und die Beschaffenheit
der Untersohle, d.h. der Laufsohle aus. Es wird hier auf Fig. 8 der Zeichnung verwiesen,
welche im Wesentlichen der Fig. 1 im oben erwähnten Dokument
WO 01/15560 entspricht. In dieser Figur bezieht sich das Bezugszeichen 2 auf das Oberteil des
Schuhs. Dieses Oberteil 2 ist über eine feste und harte, aber elastische Mittelsohle
(Brandsohle) 10 (mit einem Boden 11) mit einer Laufsohle 12 verbunden. Die Laufsohle
12, welche eine Dicke zwischen 0,5 und 5 cm aufweist, ist in der Seitenansicht bogenförmig
gekrümmt und ist weich und elastisch. Die untere Oberfläche der Laufsohle 12 ist mit
einem harten und ebenfalls elastischen Sohlenboden 13 überzogen, der die eigentliche
Lauffläche des Schuhs bildet. Der Mittelsohlenboden 11 und der Laufsohlenboden 13
weisen eine beliebige ballige, bogen- oder kreissegmentartige Form auf.
[0005] Die Verwendung solcher Schuhe beim Gehen beeinflusst, wie gesagt, die Gesundheit
des Benutzers auf vorteilhafte Weise. Allerdings haben MBT-Schuhe auch viele Nachteile,
welche ihrer Verbreitung auf dem Markt entgegen wirken.
[0006] Als Erstes ist bekannt und auch beschrieben, dass die Verwendung der Schuhe zunächst
eine mindestens sechswöchige Trainingszeit erfordert, während derer das Gehen, vor
allem in den ersten Tagen, mühsam und sogar nicht ganz ungefährlich ist. Zweitens
haben diese Schuhe ein relativ wenig ansprechendes Erscheinungsbild, und dies hält
die meisten Interessenten, insbesondere die Damen, vom Kauf und dem Tragen solcher
Schuhe ab. Weiterhin ist auch nach Absolvierung der Gewöhnungsphase festzustellen,
dass das Gehen mehr oder weniger instabil ist, insbesondere auf harten Böden.
[0007] Als weiterer Nachteil ist anzumerken, dass die Laufsohle schnell abgenutzt wird,
weil sie dünn sein muss, damit die Untersohle beim Gehen verformbar bleibt. Eine Reparatur
einer abgelaufenen oder gerissenen Laufsohle ist oft nur schwer möglich, so dass dann
das ganze, naturgemäss teure Schuhpaar ersetzt werden muss. Nicht zuletzt können solche
Schuhe auf Grund der besonderen Sohlenform schwierig gestapelt werden, so dass sie
beim Verstauen viel mehr Raum als herkömmliche Schuhe benötigen.
[0008] Die vorliegende Erfindung hat sich zum Ziel gesetzt, die Vorteile des abrollenden
Gehens beizubehalten und gleichzeitig die oben geschilderten Nachteile zu überwinden.
Dabei soll sich der zu schaffende Schuh äusserlich so wenig wie möglich von normalen
Schuhen unterscheiden.
Offenbarung der Erfindung
[0009] Erfindungsgemäss wird das abrollende Gehen ins Innere des Schuhs verlegt. Der erfindungsgemässe
Schuh ist im kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 1 definiert. Besondere oder
bevorzugte Ausführungsformen bilden den Gegenstand von abhängigen Ansprüchen.
[0010] Es ist bereits bekannt, in die Laufsohle eines Schuhs Einlagen einzusetzen oder auf
der Laufsohle anzuordnen, und es sind schon zahlreiche Einlegesohlen und Einlegeelemente
für Schuhe beschrieben worden. Die im Stand der Technik bekannten Einlagen bzw. Einlageelemente
haben aber sämtlich den Zweck, dämpfend, deodorierend oder desinfizierend zu wirken
oder die Form des Schuhs an den Fuss anzupassen und können ein abrollendes Gehen weder
beschreiben noch nahelegen.
[0011] Beispielsweise beschreibt die japanische veröffentlichte Patentanmeldung
JP-A-1 0-2004-0028899 eine Einlagesohle mit einer Ausnehmung im Mittelfuss- und Fersenbereich des Schuhs,
in die ein hohler Federkörper eingesetzt ist, in dessen Innerem sich ein Federelement
in Form einer Schenkelfeder befindet.
[0012] Gemäss der japanischen Patentpublikation
JP-2004-166989 wird zum besseren Halt des Fusses in einem Schuh eine ergonomisch geformte Einlegesohle
vorgeschlagen, die besonders im Fersenbereich stützend wirken soll.
[0013] In der europäischen Patentanmeldung
EP-0 497 152 ist ein Dämpfungselement beschrieben, das im Fersenbereich von Schuhen, insbesondere
Sicherheitsschuhen, zwecks Dämpfung des Fersendrucks angebracht ist, beispielsweise
als Bestandteil einer Einlegesohle.
[0014] Die US-amerikanische Patentanmeldung
2008/005929 beschreibt zum Beispiel eine stossgedämpfte Sohle mit einem oder mehreren gasgefüllten
Abteilen, welche eine Federwirkung ergeben, und einen Dämpfer, welcher gemäss einer
besonderen Ausführungsform aus einem viskoelastischen Material angefertigt wird.
[0015] Demgegenüber schlägt die vorliegende Erfindung vor, in die Laufsohle eines Schuhs
mindestens ein Abrollelement einzubringen. Dabei kann das Abrollelement in eine formschlüssig
ausgebildete Ausnehmung der Laufsohle eingelegt werden, oder die Laufsohle kann so
ausgebildet werden, dass sie dieses Abrollelement integriert enthält. Das Abrollelement
erstreckt sich dabei mindestens über einen Teil der Breite des Schuhs und ist aus
einem mindestens teilweise elastischen Material gefertigt, beispielsweise aus einem
Elastomer wie Kautschuk oder einem Polyurethan.
[0016] Vorteilhaft ist 2. das Material des Abrollelements härter als das Material der Laufsohle.
Das Härteverhältnis der beiden Materialien kann beliebig gewählt und nach Bedarf angepasst
werden. Auf diese Weise wird gewährleistet, dass sich der Schuh beim Gehen nach dem
bekannten Prinzip verhält, so dass der Abrollprozess auf eine natürliche Weise abläuft.
Ausserdem wird auf diese Weise das Abrollen begünstigt.
[0017] In einer besonderen Ausführungsvariante erstreckt sich das Abrollelement über die
gesamte Breite der Laufsohle. Dank einer durchgehenden Abrollung des Abrollelements
über die gesamte Breite des Schuhs kann eine noch grössere Stabilität, sowie ein gleichmässiges
Beanspruchen des Laufsohlenmaterials gewährleistet werden
[0018] Das eingelegte Abrollelement kann unterschiedliche Formen aufweisen. Die einfachste
Form ist diejenige eines Zylinderabschnitts, wobei es sich um einen Zylinder mit kreisförmigem
oder ovalem Querschnitt handeln kann. Dieser Zylinderabschnitt kann aus Vollmaterial
bestehen oder aber auch hohl sein, wobei der Hohlraum auch mit einem elastischen Material
ausgefüllt sein kann. Auch ist es denkbar, die Sohle so auszubilden, dass das eingelegte
Abrollelement von aussen sichtbar ist. Wenn ein hohles Abrollelement verwendet wird,
kann die Sohle insbesondere auch so ausgebildet werden, dass dabei ein durchgehendes
Loch (durch einen Abschnitt der Sohle, das Abrollelement und den zweiten Abschnitt
der Sohle) gebildet werden.
[0019] Das Abrollelement kann auch an die unterschiedliche Form des rechten und linken Schuhs
angepasst werden. Zu diesem Zweck hat dann das Abrollelement die Form eines Kegelstumpfabschnitts
mit kreisförmigem oder ovalem Querschnitt. Im Übrigen können die oben beschriebenen
Varianten benutzt werden.
[0020] Das beschriebene Abrollelement weist eine ebene und eine gekrümmte Oberfläche auf.
Es ist möglich, beide Flächen gekrümmt auszuführen. Dadurch kann sich das Element
besser an die Fusssohle anpassen. Die Krümmungsradien beider Flächen können dabei
entweder gleich oder auch verschieden sein.
[0021] Weitere Einzelheiten der Erfindung gehen aus der nun folgenden Beschreibung besonderer
bzw. bevorzugter Ausführungsformen hervor, die in der beigegebenen Zeichnung dargestellt
sind. Der Beschreibung lassen sich auch die Vorteile der Erfindung entnehmen sowie
Anregungen, wie der Erfindungsgegenstand im Rahmen des Beanspruchten abgeändert oder
auch weiter entwickelt werden kann.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0022] In der Zeichnung stellen dar:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemässen Schuhs seitlich von oben,
wobei das Innere zu sehen ist,
Fig. 2 eine perspektivische Ansicht des Bodens eines erfindungsgemässen Schuhs seitlich
von oben,
Fig. 3A bis 3C perspektivische Ansichten verschiedener Formen der Abrollelemente,
Fig. 4A und 4B perspektivische Ansichten weiterer Abrollelemente,
Fig. 5 die Zusammenstellung eines Bodens eines erfindungsgemässen Schuhs, ebenfalls
in perspektivischer Darstellung,
Fig. 6 eine andere Ausführungsform des erfindungsgemässen Schuhs in perspektivischer
Darstellung,
Fig. 7 eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemässen Schuhs in perspektivischer
Darstellung, und
Fig. 8 eine schematische Seitenansicht eines MBT-Schuhs gemäss dem Stand der Technik.
Detaillierte Beschreibung der Erfindung
[0023] Es soll zuerst kurz auf den Schuh eingegangen werden, der die Idee für die vorliegende
Erfindung abgegeben hat, der MBT-Schuh, der in schematischer Form als Seitenansicht
in Fig. 8 dargestellt ist.
[0024] Der MBT-Schuh 1 ist im Dokument
PCT/CH00/00412 als "Gerät für aktiv abrollendes Gehen" bezeichnet. Er besteht aus dem Oberteil 2
und dem zusammengesetzten Unterteil 10 bis 13. Dabei stellt 10 die eigentliche Brandsohle
dar, die auch als Mittelsohle bezeichnet wird. Diese ist fest, hart und elastisch.
Darunter befindet sich ein Mittelsohlenboden 11, der die Mittelsohle 10 von der Untersohle
12 trennt, die weich und elastisch ist. Der Sohlenboden 13 vermittelt den Kontakt
mit der Fläche, auf welcher der Benutzer läuft.
[0025] In Fig. 1 ist ein erfindungsgemässer Schuh 10 in perspektivischer Darstellung sowie
durchsichtig gezeichnet. Wie die meisten normalen Schuhe ist ein Oberteil 20 (auch
Oberschuh genannt) mit einer vorderen Kappe 21 und einem Fersenteil 24 sowie Seitenteilen
23 vorhanden. Das Oberteil 20 ist mit dem Boden 30 auf übliche, dem Fachmann bekannte
Weise verbunden. Die Knöchelpartie des Oberteils ist mit einer schmalen Polsterung
25 versehen. Da es sich um einen offenen Schuh handelt, ist ein Schnürriemen 22 vorgesehen.
Alternativ können anstelle des Schnürriemes 22 auch andere Befestigungsmittel verwendet
werden, wie beispielsweise ein Velcro-Verschluss oder andere ähnliche Mittel. An der
Laufsohle 33, welche einen Teil des Bodens 30 bildet und die aus einem wenig kompressiblen,
harten und elastischen Material besteht, sind unten kleine Querstollen 32 angebracht,
wodurch diese Sohle rutschfeste Eigenschaften erhält. Der hintere Bereich des Bodens
endet in einem Absatzteil 33; beim gezeichneten Schuh ist die Laufsohle durchgehend
ohne einen besonders angeformten Absatz; eine solche durchgehende Sohle verbessert
die Laufeigenschaften. Das Oberteil 20 des Schuhs kann nach Wunsch aus Leder, Stoff
oder Kunststoff bestehen und eine beliebige Härte aufweisen. Der Verschluss kann,
wie oben beschrieben, beispielsweise auf einer Schnürungs- oder Velcro-Version aufgebaut
sein.
[0026] In eine Ausnehmung des Bodens 30, und zwar und in der freien, nach oben gerichteten
Oberfläche, ist ein Abrollelement 40 eingelegt. Dieses Abrollelement besitzt wie die
Ausnehmung die Form eines Zylinderabschnitts und besteht mindestens teilweise aus
einem elastischen Material. Vorteilhaft kann es sich um ein weiches Material handeln.
Grundsätzlich kann dieses Abrollelement 40 aus demselben Material bestehen wie der
Boden 30. Es ist in diesem Zusammenhang aber sehr wichtig, dass das Abrollelement
40 einen etwas härteren Durometer aufweist als der Boden 30 (d.h. als der Mittelsohlenabschnitt,
in oder auf welchem das Abrollelement 40 positioniert ist), so dass bei Druckbelastung
des Schuhs 10 zunächst eine Kompression des Mittelsohlenabschnitts und erst dann eine
Kompression des Abrollelements 40 einsetzt. Das Abrollelement 40 ist auf seiner oberen
Fläche glatt und eben und setzt, wie aus Fig. 2 hervorgeht, den Absatzbereich 35"
in glattem Übergang in Richtung des Zehenbereichs 35' des Bodens fort.
[0027] In den Fig. 3A bis 3C sind drei verschiedene Formen eines erfindungsgemässen Abrollelements
dargestellt. Das Element 40 gemäss Fig. 3A ist für einen rechten Schuh vorgesehen;
wie im Abrollelement 40 der Fig. 1 ist die untere Fläche 42 gekrümmt, und zwar mit
dem gleichen Krümmungsradius wie die Ausnehmung im Boden 30, und die obere Fläche
41 ist eben. Die Vorderkante 44A' erstreckt sich rechtwinklig zu den Seitenkanten
des Elements 40, aber die Hinterkante 44A" verläuft zu diesen Seitenkanten schräg,
wobei die in der Figur oben links dargestellte Seitenkante kürzer ist als die Seitenkante
unten rechts. Damit bilden die vier geraden Kanten der ebenen Oberfläche des Elements
ein Trapez. Diese Form wurde gewählt, weil der nach innen gerichtete Mittelbereich
eines Fusses "eingezogen" ist und besserer Unterstützung bedarf. Bei dieser Ausführungsform
ist das Abrollelement 40 für den linken Schuh des Schuhpaares das Spiegelbild des
eben beschriebenen Abrollelements für den rechten Schuh. Es soll hier noch erwähnt
werden, dass diese besondere Form des Abrollelements 40 den physiologischen Besonderheiten
des menschlichen Gehens entspricht, da der Fuss auf dem Boden nicht vollkommen parallel
zur Gehrichtung abrollt.
[0028] Diese Verhältnisse sind beim Abrollelement 40 gemäss Fig. 3B noch verstärkt. Hier
verlaufen sowohl die Vorderkante 44B' als auch die Hinterkante 44B" in einem Winkel
zu den Seitenkanten des Elements, die normalerweise Parallelen sind, aber ebenfalls
einen Winkel zueinander einschliessen können. Das Element 40 von Fig. 3B weist zudem
eine stärke Krümmung der Unterseite 42 auf.
[0029] Ein solcher Verlauf der Vorderkanten und Hinterkanten (d.h. unter einem gewissen
Winkel zu den Seitenkanten des Abrollelements 40) ist selbstverständlich auch bei
allen anderen beschriebenen Ausführungsformen des Abrollelements 40 möglich und denkbar.
[0030] Das Abrollelement 40, welches in Fig. 3C gezeigt ist, hat die äussere Form des Abrollelements
40 in Fig. 3A, mit der Abänderung, dass es einen Hohlraum 43 aufweist. Die Oberseite
des Elements ist wieder mit 41 und seine gekrümmte Unterseite mit 42 bezeichnet. Die
beiden Pfeile symbolisieren einen offenen Durchgang. Mit diesem Abrollelement kann
der Bereich des Schuhbodens 30, dessen Wände dem Hohlraum 43 gegenüberliegen, auch
offen gelassen werden, so dass sich beim Gehen eine Luftzirkulation in Richtung der
beiden Pfeile (und auch in Gegenrichtung) ausbilden kann. Auch entsteht dadurch ein
ästhetischer Effekt.
[0031] Mit der gezeigten Öffnung 43 wird das Abrollelement 40 elastischer. Die Wandstärken
werden in Abhängigkeit von den physikalischen Eigenschaften des Materials so gewählt,
dass sie den Beanspruchungen beim Gebrauch standhalten können. Es ist möglich, im
Bedarfsfalle ein oder mehrere Federelemente (nicht gezeichnet) in den Hohlraum 43
einzulegen.
[0032] Eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemässen Abrollelements 40 ist in Fig.
4A dargestellt. Hier ist die obere Fläche 41 konvex gekrümmt, während die untere Fläche
42 eben oder nur leicht gekrümmt ist. Dieses Abrollelement ergibt beim Gehen eine
besonders ausgeprägte Stützung der Fusssohle.
[0033] Das Abrollelement gemäss Fig. 4B unterscheidet sich vom Abrollelement 40 in Fig.
4A dadurch, dass die obere Fläche 41 leicht und die untere Fläche 42 stärker konvex
gekrümmt sind. Mit 43 ist jeweils die dem Betrachter zugewandte Seitenfläche des Abrollelements
bezeichnet.
[0034] In Fig. 5 ist der auseinander genommene Aufbau eines Schuhbodens 30 gemäss der Erfindung
schematisch in perspektivischer Darstellung gezeigt. Der Boden 30 mit der Laufsohle
33, die unten mit Stollen 32 belegt ist, weist im mittleren Bereich, welcher dem Längsgewölbe
des menschlichen Fusses gegenüberliegt, eine abgerundete Ausnehmung 36 auf, während
der vordere Ballen- und Zehenbereich 35' und der Fersenbereich 35" eben oder nur ganz
leicht konkav gekrümmt ausgeführt sind. Auf dieser Laufsohle 33 liegt nun eine Zwischensohle
50, die relativ dünn ist und eine Form hat, die sich an die Form der Bereiche 35',
36 und 35" der Laufsohle 33 anpasst, d.h. mit einem ebenen oder leicht gekrümmten
Ballen- und Zehenbereich 55', einem gekrümmten mittleren Bereich 56 und einem ebenen
oder leicht gekrümmten Fersenbereich 55". Auf diese Zwischensohle 50 wird nun die
eigentliche Nutzsohle, d.h. die Obersohle 41, aufgelegt. An der Unterseite der Obersohle
41 ist eine Verdickung 43 vorgesehen. Die Form der Unterseite der Obersohle 41 ist
der Form der Zwischensohle 50 genau angepasst. Dadurch schmiegt sich die Unterseite
42 der Verdickung 43 an die Ausnehmung 36 der Laufsohle 33 unter Zwischenlage der
Sohle 50 an. Bei dieser Ausführungsform des erfindungsgemässen Schuhs stellt die Obersohle
41 das eigentliche Abrollelement 40 dar.
[0035] Die Fig. 6 stellt eine weitere Ausführungsform der Erfindung dar. Hier ist ein blockförmiges
Abrollelement 40 mit einer leicht konkav gekrümmten oberen Fläche 41, einer ebenen
Hinterfläche 44", die sich ungefähr im rechten Winkel von der oberen Fläche 41 nach
unten erstreckt, und einer unteren Fläche 42 in eine entsprechende Ausnehmung des
Bodens 30 eingesetzt. Die untere Fläche 42 des Abrollelements 40 erstreckt sich dabei
von der unteren Kante der Hinterfläche 44" nach vorn, steigt an und geht dann im Gebiet
des Zehenbereichs 35' in die obere Fläche 41 über, wobei eine Kante 44' entsteht.
Dadurch hat der Block die Form eines Keils, dessen breite Hinterseite gegen den Fersenbereich
35" des Schuhs zeigt. In der Figur bedeuten wiederum 43 eine Seitenfläche des block-
und keilförmigen Abrollelements 40 und 32 die Stollen an der Unterseite des Schuhbodens.
[0036] In Fig. 7 ist schliesslich noch eine andere Ausführungsform des erfindungsgemässen
Schuhs im Längsschnitt perspektivisch dargestellt. Hier ist die gesamte Laufsohle
33 des Schuhs als kompressibler, elastischer Block geformt, in dem sich ein Abrollelement
40 befindet, welches in diesem Fall die Form des Elements 40 gemäss Fig. 4B aufweist.
[0037] Die dargestellten und besprochenen Ausführungsformen sind lediglich Beispiele, welche
die Erfindung erläutern sollen. Die Erfindung ist nicht auf die Merkmale dieser Beispiele
beschränkt und kann im Rahmen des Beanspruchten verändert, vereinfacht, ergänzt und
weiterentwickelt werden.
1. Schuh (10) zum abrollenden Gehen, bei dem die Laufsohle (33) im Boden (30) des Schuhs
strukturiert ist, dadurch gekennzeichnet, dass
sich in der Laufsohle (33) ein Abrollelement (40) befindet,
welches sich über einen Teil der Länge und mindestens über einen Teil der Breite der
Laufsohle (33) erstreckt,
mindestens in demjenigen Bereich der Laufsohle (33) angeordnet ist, welcher dem Fussgewölbe
gegenüberliegt, und
aus einem mindestens teilweise elastischen Material besteht.
2. Schuh nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Material des Abrollelements (40) härter als das Material der Laufsohle (33) ist.
3. Schuh nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Abrollelement (40) in eine Ausnehmung der oberen, freien Fläche der Laufsohle
(33) eingesetzt ist, eine ebene obere Fläche (41) und eine konvex gekrümmte untere
Fläche (42) aufweist und die Form eines Zylinderabschnitts aufweist
4. Schuh nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Abrollelement (40) in eine Ausnehmung der oberen, freien Fläche der Laufsohle
(33) eingesetzt ist und eine ebene obere Fläche (41) in Form eines Rechtecks aufweist.
5. Schuh nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Abrollelement (40) in eine Ausnehmung der oberen, freien Fläche der Laufsohle
(33) eingesetzt ist und die obere Fläche des Abrollelements (40) die Form eines unregelmässigen
Trapezes aufweist, wobei das Abrollelement (40) für einen Schuh eines Paares das Spiegelbild
für den anderen Schuh des Paares ist.
6. Schuh nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Abrollelement (40) in eine Ausnehmung der oberen, freien Fläche der Laufsohle
(33) eingesetzt ist und einen Hohlraum (43) aufweist (Fig. 3C).
7. Schuh nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Abrollelement (40) in eine Ausnehmung der oberen, freien Fläche der Laufsohle
eingesetzt und auf der Oberseite (41) konvex gekrümmt ist.
8. Schuh nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Abrollelement (40) in eine Ausnehmung der oberen, freien Fläche der Laufsohle
(33) eingesetzt und sowohl auf der Oberseite (41) als auch auf der Unterseite (42)
konvex gekrümmt ist, wobei die beiden Krümmungsradien verschieden oder gleich sind.
9. Schuh nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Abrollelement (40) im Inneren der Laufsohle (33) angeordnet ist.
10. Schuh nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Abrollelement (40) in eine Ausnehmung der oberen, freien Fläche der Laufsohle
(33) eingesetzt ist und die Form eines keilartigen Blocks aufweist, der sich über
den Zehen- und Gewölbebereich des Fusses erstreckt und dessen breite Endfläche (44")
nach hinten weist.
11. Schuh nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Abrollelement (40) aus einem weichen Elastomer besteht.
12. Schuh nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich das Abrollelement (40) über die gesamte Breite der Laufsohle (32) erstreckt.