[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Druckeinheit gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Aus der
DE 196 03 663 A1 ist ein Vierzylinderdruckwerk bekannt, wobei die zwei zusammen wirkenden Übertragungszylinder
miteinander fest gekoppelt, und wahlweise über den Antrieb eines oder beider zugeordneter
Formzylinder oder über eine mit den Motoren verbindbare Querwelle antreibbar sind.
In einer Betriebsart ist zwecks Plattenwechsels einer der Formzylinder stillsetzbar,
während der zugeordnete Übertragungszylinder zum zweiten Formzylinder synchron weiterläuft.
[0003] Die
EP 09 97 273 A2 offenbart eine Betriebsart einer Vierzylinder-Druckeinheit, wobei ein Formzylinder
von den übrigen zusammen wirkenden Zylindern abgestellt ist. Der abgestellte Formzylinder
ist in einem Beispiel durch einen Antriebsmotor und in einem anderen Beispiel durch
einen Hilfsmotor drehbar.
[0004] Durch die
EP 0 621 133 A1 ist eine Druckeinheit mit zwei Zylinderpaaren bekannt, wobei die Zylinder zumindest
eines der Paare jeweils einen eigenen, von den übrigen Zylindern unabhängigen Antriebsmotor
aufweisen.
[0005] Gemäß dem Artikel "Digitaler Direktantrieb an Druckmaschinen", Druckspiegel 9/1999,
können Zylinder und Walzen separat gesteuert werden, z. B. beim voneinander unabhängigen
Wechseln mehrerer Druckplatten oder beim Wechseln eines Gummituchs, wobei die übrigen
Aggregate still stehen. Auch ist es möglich, jede Druckstelle bzw. Druckwerk unabhängig
voneinander zu fahren.
[0006] Die
EP 0 930 552 A2 offenbart ein Antriebssystem mit verteilter, virtueller Leitachse, wobei zu einer
virtuellen Leitachse gehörige Antriebe in mehrere Gruppen unterteilbar sind. Für diese
Gruppen sind in besonderer Ausführung spezielle Funktionen oder additive Geschwindigkeitssollwerte
angelegt, wie z. B. ein Referenzieren, d. h. ein heranfahren der Zylinder an die durch
die Leitachse vorgegebene Soll-Winkellage, als besondere Antriebsfunktion während
des Einziehens einer Bahn.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Betreiben einer Druckeinheit
zu schaffen.
[0008] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0009] Besonders vorteilhaft ist die gleichzeitige Erfüllung mehrerer unterschiedlicher
Anforderungen für verschiedene Bestandteile eines Druckwerkes oder einer Druckeinheit.
Die Betriebsweisen tragen zum einen zur Zeitersparnis und damit zur Senkung der Produktstückkosten
bei und ermöglicht zum zweiten die Durchführung von Rüstarbeiten bei in Einziehgeschwindigkeit
laufender Papierbahn.
[0010] Auch beim Einrichten vor dem Anfahren bzw. bei Beendigung des Druckbetriebs kommt
den Betriebszuständen durch Flexibilität und Zeit- sowie Makulaturersparnis eine hohe
Bedeutung zu. Beispielsweise können Formzylinder und Übertragungszylinder gleichzeitig
unterschiedliche Rüstprogramme durchlaufen.
[0011] Beispiele sind in den Zeichnungen dargestellt und werden im folgenden näher beschrieben.
[0012] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Seitenansicht eines Form- und Übertragungszylinders eines Druckwerkes
mit zugeordneter Walze;
- Fig. 2
- eine schematische Seitenansicht einer Vierzylinder-Druckeinheit;
- Fig. 3
- eine schematische Seitenansicht einer Sechszylinder-Druckeinheit;
- Fig. 4
- eine schematische Seitenansicht einer erfindungsgemäß betreibbaren Achtzylinder-Druckeinheit;
- Fig. 5
- eine schematische Seitenansicht einer Vierzylinder-Druckeinheit mit abgestelltem Formzylinder;
.
- Fig. 6
- eine schematische Seitenansicht einer Vierzylinder-Druckeinheit mit zwei abgestellten
Formzylindern;
[0013] Eine Druckeinheit einer Druckmaschine, insbesondere einer Rotationsdruckmaschine,
weist einen ersten Zylinder 01, z. B. einen Formzylinder 01, und einen in einer Druck-An-Stellung
zusammen wirkenden zweiten Zylinder 02, z. B. einen ersten Übertragungszylinder 02
eines Druckwerkes 03 auf. Der Formzylinder 01 kann mit einer Walze 04, z. B. einer
Farbwalze 04, insbesondere einer Farbauftragwalze 04 oder eine Raster- 04 bzw. Aniloxwalze
04, zusammen wirken. Der Übertragungszylinder 02 wirkt in einer Druck-An-Stellung
mit einer Bahn 06, beispielsweise einer Bedruckstoffbahn 06, insbesondere einer Papierbahn
06, zusammen.
[0014] Der Formzylinder 01 ist unabhängig vom Übertragungszylinder 02 drehbar, d. h. er
dreht in Abhängigkeit vom Betriebszustand z. T. mit vom Übertragungszylinder 02 unterschiedlichen
Drehzahlen und/oder Drehrichtungen. Ebenso dreht der Übertragungszylinder 02 z. T.
unabhängig vom Formzylinder 01.
[0015] Die Betriebszustände definieren sich im folgenden über Drehzahlen oder über wirksame
Umfangsgeschwindigkeiten auf den Mantelflächen, im folgenden kurz "Geschwindigkeiten"
genannt. Die anhand dem Begriff "Drehzahl" genannten Betriebszustände sind auf den
Begriff "Geschwindigkeit" in gleicher Weise anzuwenden.
[0016] Der Formzylinder 01 kann einen oder mehrere der folgenden Betriebszustände einnehmen:
Er kann sich im Stillstand befinden, d. h. mit einer Drehzahl "Null" NFZ drehen, er
kann aber auch mit einer Produktionsdrehzahl PFZ oder einer Rüstdrehzahl RFZ drehen,
welche i. d. R. vom Stillstand NFZ und der Produktionsdrehzahl PFZ verschieden ist.
[0017] Die Rüstdrehzahl RFZ kann wiederum eine Drehzahl DWFZ für den Wechsel der Druckform,
eine Drehzahl VEFZ für das Voreinfärben oder eine Drehzahl WFZ für das Waschen sein.
Eine weitere Rüstdrehzahl RFZ kann auch eine Drehzahl TFFZ für das Trockenfahren,
d. h. das Entfärben des Formzylinders 01 auf der Bahn 06, oder eine Drehzahl EFZ für
das Einziehen der Bahn 06 sein. Für den Fall einer direkten Bebilderung der Oberfläche
des Formzylinders 01 oder der Druckform auf dem Formzylinders 01 kann die Rüstdrehzahl
RFZ auch eine Drehzahl BBFZ für das Bebildern darstellen.
[0018] Auch der Übertragungszylinder 02 kann einen oder mehrere der folgenden Betriebszustände
einnehmen: Er kann sich im Stillstand befinden, d. h. er dreht mit einer Drehzahl
"Null" NÜZ, er kann mit einer Produktionsdrehzahl PÜZ oder einer Rüstdrehzahl RÜZ
drehen, welche ebenfalls i. d. R. vom Stillstand NFZ und der Produktionsdrehzahl PFZ
verschieden ist. Die Rüstdrehzahl RÜZ kann wiederum eine Drehzahl AWÜZ für den Wechsel
des Aufzuges, eine Drehzahl EÜZ für das Einziehen einer Bahn 06, eine Drehzahl WÜZ
für das Waschen oder eine Drehzahl VEÜZ für das Voreinfärben des Übertragungszylinders
02 sein.
[0019] Die Produktionsdrehzahl PFZ für den Formzylinder 01 liegt z. B. zwischen 20.000 und
50.000 Umdrehungen pro Stunde (U/h), vorzugsweise bei 35.000 bis 45.000 U/h. Die Produktionsdrehzahl
PÜZ des Übertragungszylinders 02 ebenfalls zwischen 20.000 und 50.000 U/h, vorzugsweise
bei 35.000 bis 45.000 U/h.
[0020] Die für das Voreinfärben charakteristische Drehzahl VEFZ des Formzylinders 01 liegt
beispielsweise im Bereich von 6.000 bis 12.000 U/h.
[0021] Die Drehzahl VEÜZ des Übertragungszylinders 02 liegt beispielsweise zwischen 6.000
U/h bis 12.000 U/h.
[0022] Für das Waschen des Formzylinders 01 liegt die Drehzahl WFZ z. B. bei 200 bis 1.000
U/h, insbesondere zwischen 300 und 800 U/h, während die Drehzahl WÜZ für das Waschen
des Übetragungszylinders 02 z. B. zwischen 300 und 40.000, insbesondere zwischen 300
bis 6.000 U/h liegen kann.
[0023] Die Drehzahl EFZ des z. B. mitlaufenden Formzylinders 01 für das Einziehen der Bahn
06 beträgt beispielsweise 300 bis 2.000 U/h, insbesondere 300 bis 800 U/h, was in
etwa einer Einziehgeschwindigkeit für die Bahn 06 von 6 bis 30 m/min, insbesondere
6 bis 12 m/min entspricht.
[0024] Die Drehzahl EÜZ des Übertragungszylinders 02 für das Einziehen der Bahn 06 beträgt
beispielsweise 300 bis 2.000 U/h, insbesondere 300 bis 800 U/h, was in etwa einer
Einziehgeschwindigkeit für die Bahn 06 von 6 bis 30 m/min, insbesondere 6 bis 12 m/min
entspricht.
[0025] Die Drehzahl DWFZ kann für den automatischen Wechsel der Druckform zwischen 300 U/h
und 2.000 U/h, insbesondere zwischen 300 und 1.000 U/h liegen, wobei während des Wechselvorganges
i. d. R. eine Richtungsumkehr der Drehrichtung erfolgt. Die Drehzahl DWFZ kann jedoch,
z. B. im sog. Tippbetrieb, zwischen 120 und 300 U/h liegen.
[0026] Bei direkter Bebilderung der Druckform oder der Zylindermantelfläche auf dem Formzylinder
01, z. B. mittels Laser/(dioden), liegt die Drehzahl BBFZ des Formzylinders 01 i.
d. R. über der Produktionsdrehzahl PFZ, beispielsweise über 50.000 U/h, insbesondere
über 70.000 U/h für Rollenrotationsdruckmaschinen, und über 5.000 U/h, insbesondere
zwischen 5.000 und 30.000 U/h für Bogendruckmaschinen.
[0027] Für den Wechsel des Aufzuges auf dem Übertragungszylinder 02 liegt die Drehzahl AWÜZ
zwischen 300 und 2.000 U/h, insbesondere zwischen 300 und 1.000 U/h. Wird der Wechsel
des Aufzuges, wie derzeit bevorzugt, manuell durchgeführt, so kann die Drehzahl AWÜZ
auch zwischen 120 und 1.000 U/h liegen.
[0028] Die Drehzahl TFFZ des Formzylinders 01 für das Trockenfahren, d. h. Entfärben des
Formzylinder 01, liegt z. B. zwischen 2.000 und 4.000 U/h.
[0029] Die genannten Drehzahlen für Formzylinder 01 und Übertragungszylinder 02 beziehen
sich vorzugsweise auf Zylinder 01; 02 doppelten Umfangs, d. h. auf Zylinder 01; 02,
auf deren Umfang in Umfangsrichtung zwei Druckformen hintereinander befestigbar sind.
Die Umfänge hierfür sind formatabhängig und liegen z. B. zwischen 900 mm und 1.300
mm. Für die Verwendung von Zylindern 01; 02 einfachen Umfanges sind die Drehzahlen
für den Form- 01 und den Übertragungszylinder 02 zu verdoppeln. Entsprechendes gilt
für Druckwerke 03, wobei ein Formzylinder 01 mit einfachem Umfang zusammen wirkt mit
einem Übertragungszylinder 02 doppelten Umfangs.
[0030] Für eine oder mehrere der genannten Drehzahlbereiche des Formzylinders 01 und des
Übertragungszylinders 02 sind die Drehrichtungen linksdrehend und rechtsdrehend möglich.
Diese Drehrichtungen definieren sich aus den nachfolgenden Figuren, welche die Seitenansichten
auf die Zylinder 01; 02 darstellen.
[0031] Die genannten Betriebszustände sowie bevorzugten Drehzahlen sind im folgenden auch
auf weitere in der Beschreibung hinzukommende Formzylinder, Übertragungszylinder anzuwenden.
[0032] Auch die Farbwalze 04, als Raster- oder Aniloxwalze 04 oder aber als gummierte Farbauftragwalze
04 ausgeführt, kann sich im Stillstand befinden, d. h. sie dreht mit einer Drehzahl
"Null" NW, mit Produktionsdrehzahl PW oder aber mit Rüstdrehzahl RW. Die Rüstdrehzahl
RW kann eine Drehzahl VEW für das Voreinfärben, eine Drehzahl WW für das Waschen oder
eine Drehzahl WLW für ein Weiterlaufen der Farbwalze 04 sein.
[0033] Die bevorzugten Drehzahlbereiche für die Farbwalze 04 hängen vom Druckverfahren oder/und
von der Konfigurierung der Druckeinheit bzw. des Farbwerkes ab.
[0034] Im folgenden soll zwischen einer einfachen gummierten Farbauftragwalze 04, einer
Anilox- 04 bzw. Rasterwalze 04 sowie einer Rasterwalze 04 doppelten Umfangs unterschieden
werden. Die als einfache, gummierte Farbauftragwalze 04 ausgeführte Farbwalze 04 weist
bevorzugt in etwa ein Drittel des Umfangs eines Formzylinders 01 doppelten Umfangs
auf. Eine direkt mit dem Formzylinder 01 zusammen wirkende Rasterwalze 04 kann einen
Umfang eines Formzylinders 01 einfachen Umfangs, oder, insbesondere im Hoch- oder
Flexodruck, eines Formzylinders 01 doppelten Umfangs aufweisen.
[0035] Die Produktionsdrehzahl PW liegt z. B. zwischen 40.000 bis 100.000 U/h für die mit
dem Formzylinder 01 direkt zusammen wirkende Anilox- 04 oder Rasterwalze 04 einfachen
Umfangs, und zwischen 60.000 und 150.000 U/h für den Fall der Farbauftragwalze 04.
Für die Rasterwalze 04 doppelten Umfangs liegt die Produktionsdrehzahl PW z. B. zwischen
20.000 bis 50.000 U/h.
[0036] Die Drehzahl VEW für das Voreinfärben der Farbwalze 04 liegt z. B. zwischen 12.000
bis 24.000 U/h im Falle der Anilox- 04 oder Rasterwalze 04 einfachen Umfangs und zwischen
18.000 und 36.000 U/h für den Fall einer Farbauftragwalze 04.
[0037] Die Drehzahl WW für das Waschen der Farbwalze 04 beträgt z. B. 600 bis 1.600 U/h
im Falle einer Anilox- 04 oder Rasterwalze 04 einfachen Umfangs und liegt zwischen
900 und 2.400 U/h für den Fall einer Farbauftragwalze 04.
[0038] Für das Weiterlaufen der Farbwalze 04 entgegen einem Eintrocknen der Farbe liegt
die Drehzahl WLW bevorzugt zwischen 3.000 und 6.000 U/h für die Rasterwalze 04 doppelten
Umfangs, zwischen 6.000 und 12.000 U/h für die Rasterwalze 04 einfachen Umfangs und
zwischen 9.000 und 18.000 U/h für die Farbauftragwalze 04.
[0039] Wie oben bereits genannt definieren sich die genannten Betriebszustände auch an wirksamen
Umfangsgeschwindigkeiten, kurz Geschwindigkeiten, der Rotationskörper:
[0040] Die Produktionsgeschwindigkeit des Formzylinders 01 PFZ liegt z. B. zwischen 6,4
und 16 m/s insbesondere zwischen 11 und 15 m/s. Das selbe gilt für den Übertragungszylinder
02, falls vorhanden.
[0041] Die Geschwindigkeit des Formzylinders 01 PWFZ für den automatisierten Wechsel der
Druckform liegt z. B. zwischen 0,32 und 0,64 m/s, für den manuellen Wechsel z. B.
zwischen 0,10 und 0,32 m/s. Für das Voreinfärben der Druckform liegt die Geschwindigkeit
VEFZ des Formzylinders 01 z. B. zwischen 1,9 und 3,9 m/s, während sie für das Waschen
der Druckform WFZ z. B. zwischen 0,06 und 0,32 m/s, insbesondere zwischen 0,10 und
0,26 m/s liegt. Für das Trockenfahren TFFZ der Druckform liegt die Geschwindigkeit
des Formzylinders 01 z. B. zwischen 0,64 und 1,3 m/s. Die Geschwindigkeit des Formzylinders
01 für das Bebildern BBFZ ist i. d. R. größer als 16 m/s, insbesondere größer als
22 m/s für Rollendruckmaschinen, und für Bogenmaschinen größer als 1,6 m/s, insbesondere
zwischen 1,6 und 9,6 m/s. Für das Einziehen der Bahn liegt die Geschwindigkeit EFZ
des Formzylinders 01 z. B. zwischen 0,10 und 0,50 m/s, insbesondere zwischen 0,10
und 0,2 m/s.
[0042] Für den Übertragungszylinder 02 sind die selben Werte bzw. Bereiche des Formzylinders
01 für die entsprechenden Betriebszustände des Voreinfärbens VEÜZ, für den Wechsels
des Aufzuges AWÜZ und das Einziehen der Bahn EÜZ vorteilhaft. Die Geschwindigkeit
des Übertragungszylinders 02 AWÜZ für den manuellen Wechsel des Aufzuges liegt zwischen
0,04 und 0,32 m/s. Beim Waschen des Übertragungszylinders 02 WÜZ liegt dessen Geschwindigkeit
z. B. zwischen 0,10 und 13 m/s, insbesondere zwischen 0,10 und 1,9 m/s liegt.
[0043] Die Geschwindigkeiten für die Farbwalze 04 richtet sich für die Betriebszustände
im an den Formzylinder 01 angestellten Zustand nach dessen Geschwindigkeit, so dass
beispielsweise die Produktionsgeschwindigkeit der Farbwalze 04 PW ebenfalls im Bereich
zwischen 6,4 und 16 m/s insbesondere zwischen 11 und 15 m/s liegt. Ist die Farbwalze
04 als Rasterwalze 04 ausgeführt, so kann deren Umfang dann z. B. in etwa dem Umfangs
eines Formzylinders 01 einfachen Umfangs entsprechen. Ist der Umfang der Rasterwalze
04 größer gewählt, z. B. zwischen 1,0 und 1,2 m, so sind die o. g. Drehzahlen PW kleiner
zu wählen. Im Fall von als Farbauftragwalze 04 ausgeführten Farbwalzen 04 gilt entsprechendes,
wobei die zu wählende Drehzahl wieder vom Umfang der Farbwalzen 04 abhängt, welcher
z. B. zwischen 0,35 und 0,5 m liegt.
[0044] Die Geschwindigkeit der Farbwalze 04 liegt für das Voreinfärben z. B. zwischen 1,9
bis 4,0 m/s. und für das Waschen zwischen 0,08 und 0,3 m/s. Für das Weiterlaufen beträgt
die Geschwindigkeit der Farbwalze 04 z. B. zwischen 0,95 und 1,95 m/s.
[0045] Bei im unteren Umfangsbereich oder darunter liegendem Durchmesser der Rasterwalze
04, wie sie z. B. mit einem doppelt großem Formzylinder 01 im direkten Druckverfahren
vorteilhaft ist, sind die o. g. Bereiche der Drehzahlen für die Rasterwalze 04 in
einer vorteilhaften Ausführungsvariante um die entsprechende Drehzahl, z. B. um 0
bis 30% insbesondere um 10 bis 20 % zu vergrößern, damit der vorteilhafte Bereich
für die Geschwindigkeit in etwa eingehalten ist.
[0046] Geeignete bzw. gewünschte Drehzahlen für die genannten, als Zylinder 01; 02 und Walzen
04 ausgeführten Rotationskörper 01; 02; 04 sind bei Kenntnis der wirksamen Umfänge
für verschiedenste Durchmesser anhand der vorteilhaften Geschwindigkeiten ermittelbar.
[0047] In den Figuren werden zur Vereinfachung die Walzen 04 verallgemeinert und mit einem
einheitlichen Durchmesser dargestellt. In den Beispielen werden die Betriebszustände
anhand von Drehzahlen beschrieben. Die selben Beispiele sind jedoch ebenfalls auf
die die Betriebszustände charakterisierenden Geschwindigkeiten zu lesen.
[0048] Um die Anzahl der Figuren einzuschränken sind in den Fig. 1 bis 4 die Anordnungen
der Zylinder 01; 02 und Walzen 04 jeweils voneinander beabstandet dargestellt. Die
Zustände aneinander angestellter bzw. voneinander abgestellter Zylinder 01; 02 bzw.
Walzen 04 gehen aus den Beschreibungen in den Beispielen hervor und sind daher nicht
allein aus den genannten Figuren entnehmbar. Die Fig. 5 und 6 spiegeln in den Beispielen
dargelegte Zustände für das Anstellen und Abstellen von Zylindern bzw. Walzen wieder.
[0049] Eine erste Gruppe von Beispielen (Fig. 1), erstes bis achtes Beispiel, beschreibt
vorteilhafte Betriebszustände für ein erstes Paar 07 aus dem Formzylinder 01 und dem
zusammen wirkenden Übertragungszylinder 02.
[0050] In einem ersten, nicht beanspruchten Beispiel dreht der Formzylinder 01 zwecks Voreinfärbens
mit der Rüstdrehzahl RFZ, in diesem Fall mit der für das Voreinfärben charakteristischen
Drehzahl VEFZ. Der Übertragungszylinder 02 befindet sich im Stillstand NÜZ, z. B.
um eine bereits eingezogene Bahn 06 nicht weiter zu fördern, was eine Reduktion der
Makulatur bedeutet. Der Formzylinder 01 kann eine zusammen wirkende Farbwalze 04 aufweisen,
die entweder mit diesem gekoppelt ist, oder in vorteilhafter Weise ebenfalls unabhängig
vom Formzylinder 01 dreht. Im vorliegenden Beispiel dreht diese mit der zur Umfangsgeschwindigkeit
des Formzylinders 01 entsprechenden Rüstdrehzahl RW, in entgegengesetzter Drehrichtung,
und ist an diesen angestellt. Die Rüstdrehzahl RW, hier die Drehzahl VEW zum Voreinfärben
der Farbwalze 04 muß nicht identisch mit der des Formzylinders 01 sein, sondern ist
abhängig vom Umfangsverhältnis des Formzylinders 01 und der Farbwalze 04.
[0051] In einem zweiten, nicht beanspruchten Beispiel dreht der Formzylinder 01 weiter mit
der Drehzahl VEFZ für das Voreinfärben, während der Übertragungszylinder 02 mit der
Rüstdrehzahl RÜZ entsprechend der Drehzahl WÜZ für das Waschen des Übetragungszylinders
02 dreht.
[0052] In einem dritten, nicht beanspruchten Beispiel dreht der Formzylinder 01 mit der
Drehzahl VEFZ für das Voreinfärben, während der Übertragungszylinder 02 mit der Rüstdrehzahl
RÜZ entsprechend der Drehzahl EÜZ für das Einziehen der Bahn 06 dreht.
[0053] In einem vierten, nicht beanspruchten Beispiel dreht der Formzylinder 01 mit Rüstdrehzahl
RFZ, in diesem Fall mit der Drehzahl DWFZ für das Wechseln der Druckform. Der Übertragungszylinder
02 dreht gleichzeitig mit der Drehzahl EÜZ für das Einziehen der Bahn 06. Für den
Fall direkt zu bebildernder Formzylinder 01 dreht der Formzylinder 01 mit der Drehzahl
BBFZ für das Bebildern des Formzylinders 01.
[0054] Im fünften, nicht beanspruchten Beispiel dreht der Formzylinder 01 mit der Drehzahl
BBFZ für das Bebildern des Formzylinders 01, während sich der Übertragungszylinder
02 im Stillstand NÜZ befindet. Formzylinder 01 und Übertragungszylinder 02 sind voneinander
abgestellt. Die Farbwalze 04 ist abgestellt und befindet sich beispielsweise im Stillstand
NW.
[0055] Im sechsten, nicht beanspruchten Beispiel dreht der Formzylinder 01 mit der Drehzahl
DWFZ für das Wechseln der Druckform, während der Übertragungszylinder 02 mit der Drehzahl
WÜZ für das Waschen dreht. Auch hier kann für den Fall direkt zu bebildernder Formzylinder
01 dieser alternativ mit der Drehzahl BBFZ für das Bebildern drehen. Formzylinder
01 und Übertragungszylinder 02 sind voneinander abgestellt. Die Farbwalze 04 ist vom
Formzylinder 01 abgestellt und dreht beispielsweise ebenfalls mit Rüstdrehzahl RW,
der Drehzahl VEW für das Voreinfärben, der Drehzahl WW für das Waschen der Farbwalze
04 oder der Drehzahl WLW für das Weiterlaufen der Farbwalze 04 gegen das Eintrocknen.
[0056] Im siebten nicht beanspruchten Beispiel befindet sich der Formzylinder 01 im Stillstand
NFZ, während der Übertragungszylinder 02 mit der Drehzahl EÜZ für das Einziehen der
Bahn 06 dreht. Die Farbwalze 04 kann ab- oder angestellt sein.
[0057] Auch im achten, nicht beanspruchten Beispiel befindet sich der Formzylinder 01 im
Stillstand NFZ, während jedoch der Übertragungszylinder 02 mit der Drehzahl WÜZ für
das Waschen des Übertragungszylinders 02 dreht. Auch hier kann die Farbwalze 04 ab-
oder angestellt sein.
[0058] In einer Gruppe von Beispielen (Fig. 2), neuntes bis vierzehntes Beispiel, wirkt
das erste Paar 07 in einer Druck-An-Stellung über die Bahn 06 mit einem zweiten Paar
08 von Zylindern 09; 11, z. B. aus einem zweiten Formzylinder 09 und einem zweiten
Übertragungszylinder 11, zusammen. Grundsätzlich sind für das zweite Paar 08, parallel
und unabhängig zum Betriebszustand des ersten Paares 07, alle Betriebszustände aus
dem ersten bis achten Beispiel für das erste Paar 07 möglich. Es kann jedoch auch
das zweite Paar 07 mechanisch gekoppelt sein. Im folgenden werden einige vorteilhafte
Betriebsarten für eine Vierzylinder-Druckeinheit 12, beispielsweise eine Brückendruckeinheit
12, beschrieben.
[0059] In einem neunten, nicht beanspruchten Beispiel sind die beiden Übertragungszylinder
02; 11 aneinander angestellt und drehen zusammen mit einem der Formzylinder 09; 01
mit Produktionsdrehzahl PFZ; PÜZ, während der andere der beiden Formzylinder 01; 09
mit einer der Rüstdrehzahlen RFZ dreht. Die Rüstdrehzahl RFZ stellt hier z. B. die
Drehzahl BBFZ für das Bebildern dar. Der in Produktionsdrehzahl PFZ drehende Formzylinder
09; 01 ist vorzugsweise an den zugeordneten Übertragungszylinder 11; 02 angestellt
und dreht in entgegengesetzter Drehrichtung zum zusammen wirkenden Übertragungszylinder
11; 02, welcher wiederum entgegengesetzt zum anderen Übertragungszylinder 02; 11 dreht.
[0060] In einer nicht beanspruchten Variante zum neunten Beispiel kann der nicht mit Produktionsdrehzahl
PFZ drehende Formzylinder 01; 09 jedoch auch die Drehzahl VEFZ für das Voreinfärben
des Formzylinders 01; 09 aufweisen.
[0061] In einem zehnten, nicht beanspruchten Beispiel (Fig. 2) drehen wie im neunten Beispiel
die beiden Übertragungszylinder 02; 11 mit Produktionsdrehzahl PÜZ, während die beiden
Formzylinder 01; 09 mit Rüstdrehzahl RFZ, insbesondere mit der Drehzahl BBFZ für das
Bebildern drehen, und vom Übertragungszylinder 02; 11 abgestellt sind.
[0062] In einer ebenfalls nicht beanspruchten Variante des zehnten Beispiels weisen die
Formzylinder 01; 09 die Drehzahl VEFZ für das Voreinfärben auf.
[0063] In einem elften, nicht beanspruchten Beispiel (Fig. 2) drehen die beiden Übertragungszylinder
02 und 11 mit einer ihrer Rüstdrehzahlen RÜZ, z. B. mit der Drehzahl EÜZ für das Einziehen
der Bahn 06, während beide Formzylinder 01; 09 abgestellt sind und ebenfalls mit einer
ihrer Rüstdrehzahlen RFZ, beispielsweise mit der Drehzahl PWFZ für den Wechsel der
Druckform oder alternativ mit der Drehzahl BBFZ für das Bebildern, drehen. Formzylinder
01; 09 und zugeordnete Übertragungszylinder 02; 11 sind nicht aneinander angestellt.
[0064] Ebenso ist die Farbwalze 04 vom Formzylinder 01 abgestellt.
[0065] Ebenso kann, wie in den Beispielen eins bis acht genannt, auch nur einer der Formzylinder
01; 09 mit einer seiner Rüstdrehzahlen RFZ drehen, während der zugeordnete Übertragungszylinder
02; 11 eine seiner Rüstzahlen RÜZ aufweist.
[0066] In einem zwölften, nicht beanspruchten Beispiel befindet sich einer der beiden Formzylinder
01; 09 aus dem elften Beispiel im Stillstand NFZ.
[0067] Im dreizehnten, nicht beanspruchten Beispiel (Fig. 2) befinden sich die beiden Übertragungszylinder
02; 11 im Stillstand NÜZ, während mindestens einer der beiden Formzylinder 01; 09
mit der Drehzahl VEFZ für das Voreinfärben dreht. Diesem Formzylinder 01; 09 ist in
vorteilhafter Ausführung die Farbwalze 04 angestellt (in Fig. 21 strichliert), welche
ebenfalls mit ihrer Drehzahl VEW für das Einfärben dreht.
[0068] Im vierzehnten, nicht beanspruchten Beispiel (Fig. 2) drehen beide Übertragungszylinder
02 und 11 mit der Drehzahl EÜZ für das Einziehen der Bahn 06, während sich mindestens
einer der beiden Formzylinder 01; 09, vorzugsweise beide Formzylinder 01; 09, im Stillstand
NFZ befindet.
[0069] In einer Gruppe von Beispielen (Fig. 3), fünfzehntes bis zwanzigstes Beispiel, ist
an den Übertragungszylinder 02; 11 eines der beiden Paare 07; 08 ein drittes Paar
13 von Zylindern 14; 16, beispielsweise aus einem dritten Formzylinder 14 und einem
dritten Übertragungszylinder 16, angestellt oder anstellbar. Grundsätzlich sind für
dieses dritte Paar 13, parallel und unabhängig zum Betriebszustand des ersten Paares
07 oder des zweiten Paares 08 sowie parallel und unabhängig von den Betriebszuständen
der Vierzylinder-Druckeinheit 12, alle Betriebszustände aus dem ersten bis achten
Beispiel möglich. Die Zylinder 14; 16 des dritten Paares 13 können auch mechanisch
miteinander gekoppelt, oder in sonstiger Weise nach herkömmlichem Stand der Technik
betrieben sein. Im folgenden werden einige vorteilhafte Betriebsarten für eine Sechszylinder-Druckeinheit
17, beispielsweise eine Y- 17 oder λ-Druckeinheit 17, beschrieben.
[0070] In einem fünfzehnten, nicht beanspruchten Beispiel drehen sich zwei der Formzylinder
01; 09; 14, z. B. Formzylinder 01 und 09, sowie die beiden zugeordneten Übertragungszylinder
02; 11 mit Produktionsdrehzahl PFZ; PÜZ, während der dritte Formzylinder 14 mit Rüstdrehzahl
RFZ dreht. Im vorliegende Beispiel ist der zugeordnete Übertragungszylinder 16 an
den ersten Übertragungszylinder 02 des ersten Paares 07 angestellt und dreht ebenfalls
mit Produktionsdrehzahl PÜZ.
[0071] Im sechzehnten, nicht beanspruchten Beispiel ist der dritte Übertragungszylinder
16 aus dem fünfzehnten Beispiel vom ersten Übertragungszylinder 02 sowie vom dritten
Formzylinder 14 abgestellt und befindet sich im Stillstand NÜZ.
[0072] Im siebzehnten, nicht beanspruchten Beispiel ist der dritte Übertragungszylinder
16 aus dem fünfzehnten Beispiel entsprechend des sechzehnten Beispiels vom ersten
Übertragungszylinder 02 sowie vom dritten Formzylinder 14 abgestellt, wobei er jedoch
mit der Rüstdrehzahl RÜZ, insbesondere der Drehzahl WÜZ für das Waschen des Übertragungszylinders
02; 11; 16 dreht.
[0073] Im achtzehnten, nicht beanspruchten Beispiel drehen die drei Übertragungszylinder
02; 11; 16 mit der Drehzahl EÜZ für das Einziehen der Bahn 06, während sich die Formzylinder
01; 09; 14 im Stillstand NFZ befinden.
[0074] Im neunzehnten Beispiel drehen die drei Übertragungszylinder 02; 11; 16 mit der Drehzahl
EÜZ für das Einziehen der Bahn 06, während mindestens zwei der Formzylinder 01; 09;
14 mit Rüstdrehzahl RFZ, insbesondere der Drehzahl DWFZ für den Wechsel des Aufzuges
oder alternativ mit der Drehzahl BBFZ für die Bebilderung der Formzylinder 01; 09;
14 drehen.
[0075] Im zwanzigsten, nicht beanspruchten Beispiel befinden sich die drei Übertragungszylinder
02; 11; 16 im Stillstand NÜZ, während mindestens zwei der Formzylinder 01; 09; 14
mit Rüstdrehzahl RFZ, insbesondere mit der Drehzahl BBFZ für die Bebilderung der Formzylinder
01; 09; 14 drehen.
[0076] In einer Gruppe von Beispielen (Fig. 4), einundzwanzigstes bis vierundzwanzigsten
Beispiel, ist das dritte Paar 13 nicht an das erste oder zweite Paar 07; 08 angestellt,
sondern bildet mit einem vierten Paar 18 von Zylindern 19; 21, beispielsweise aus
einem vierten Formzylinder 19 und einem vierten Übertragungszylinder 21 eine zweite
Vierzylinder-Druckeinheit 22. Diese zweite Vierzylinder-Druckeinheit 22, z. B. eine
zweite Brückendruckeinheit 22, bildet zusammen mit der ersten Vierzylinder-Druckeinheit
12 eine Achtzylinder-Druckeinheit 23. Grundsätzlich sind für die Paare 13; 18 oder
für die zweite Vierzylinder-Druckeinheit 22, parallel und unabhängig zum Betriebszustand
der ersten Paare 07; 08 oder der ersten Vierzylinder-Druckeinheit 12, alle Betriebszustände
aus dem ersten bis achten, sowie dem neunten bis vierzehnten Beispiel möglich.
[0077] Die beiden Brückendruckeinheiten 12; 22 sind in der erfindungsgemäß betriebenen Druckeinheit
23 jeweils horizontal ausgerichtet übereinander angeordnet, wobei sie gleichgerichtet
oder auch an einer gedachten Horizontale gespiegelt, eine sog. H-Druckeinheit bildend,
angeordnet sein können. Im folgenden werden einige vorteilhafte Betriebsarten für
die Achtzylinder-Druckeinheit 23, beschrieben.
[0078] Im einundzwanzigsten, nicht beanspruchten Beispiel drehen alle Zylinder 01; 02; 09;
11 der ersten, unteren Vierzylinder-Druckeinheit 12 mit Produktionsdrehzahl PFZ; PÜZ.
Auch eines der beiden oben angeordneten Paare 13; 22, im Beispiel das Paar 13, sowie
der Übertragungszylinder 21 des vierten Paares 18 drehen mit Produktionsdrehzahl PFZ;
PÜZ. Die Übertragungszylinder 02; 11 der unteren Vierzylinder-Druckeinheit 12 sowie
die Übertragungszylinder 16; 21 sind jeweils aneinander angestellt. Der Formzylinder
19 des vierten Paares 18 dreht mit einer seiner Rüstdrehzahlen RFZ, z. B. mit der
Drehzahl BBFZ für die Bebilderung der Formzylinder 01; 09; 14; 19. Die beiden links
übereinander angeordneten Übertragungszylinder 02; 16 drehen mit der selben Drehrichtung,
beispielsweise linksdrehend, während die beiden zugeordneten Übertragungszylinder
11; 21 entgegengesetzt drehen, z. B. rechtsdrehend. Die jeweils zugeordneten und mit
Produktionsdrehzahl PFZ drehenden Formzylinder 01; 09; 14 drehen jeweils entgegen
des zusammen wirkenden Übertragungszylinders 02; 11; 16. Ebenso können obere und untere
Vierzylinder-Druckeinheiten 12; 22 vertauscht werden.
[0079] Im zweiundzwanzigsten, nicht beanspruchten Beispiel drehen alle Zylinder 14; 16;
19; 21 der zweiten, beispielsweise horizontal ausgerichteten oberen Vierzylinder-Druckeinheit
22 mit Produktionsdrehzahl PFZ; PÜZ. Auch die beiden unten angeordneten Übertragungszylinder
02; 11 des ersten bzw. zweiten Paares 07 bzw. 08 drehen mit Produktionsdrehzahl PÜZ.
Die Übertragungszylinder 02; 11 der unteren Vierzylinder-Druckeinheit 12 sowie die
Übertragungszylinder 16; 21 sind jeweils aneinander angestellt. Die Formzylinder 01;
09 des ersten und des zweiten Paares 07; 08 sind von den Übertragungszylindern 02;
11 abgestellt, wobei zumindest einer der beiden Formzylinder 01; 09 mit einer seiner
Rüstdrehzahlen RFZ, z. B. mit der Drehzahl BBFZ für die Bebilderung der Formzylinder
01; 09; 14; 19, dreht. Ebenso können obere und untere Vierzylinder-Druckeinheiten
12; 22 oder aber die in den Beispielen links und rechts angeordneten Paare 07; 08;
13; 18 vertauscht werden.
[0080] In einem dreiundzwanzigsten, nicht beanspruchten Beispiel drehen die Zylinder 14;
16; 19; 21 der oberen Vierzylinder-Druckeinheit 22 sowie die beiden Übertragungszylinder
02; 11 der unteren Vierzylinder-Druckeinheit 12 mit Produktionsdrehzahl PFZ, PÜZ,
wobei die Übertragungszylinder 02; 11; 16; 21 paarweise aneinander angestellt sind,
während die beiden Formzylinder 01; 09 der unteren Vierzylinder-Druckeinheit 12 abgestellt
sind und mit einer Rüstzeit RFZ, insbesondere der Drehzahl .
[0081] In einem vierundzwanzigsten Ausführungsbeispiel drehen alle vier Übertragungszylinder
02; 11; 16; 21 mit der Drehzahl EÜZ für das Einziehen der in Fig. 4 nicht dargestellten
Bahn 06, während mindestens einer der Formzylinder 01; 09; 14; 19, in vorteilhafter
Ausführung mindestens die beiden Formzylinder 01; 09; 14; 19 zumindest eines der beiden
Vierzylinder-Druckeinheiten 12; 22, mit der Drehzahl BBFZ für die Bebilderung der
Formzylinder 01; 09; 14; 19 oder erfindungsgemäß mit der Drehzahl DWFZ für den Wechsel
der Druckform drehen. Die übrigen Formzylinder 19; 14; 09; 01 befinden sich beispielsweise
im Stillstand NFZ.
[0082] In den beschriebenen Beispielen sind zumindest die mit unterschiedlichen Drehzahlen
drehenden Zylinder 01; 02; 09; 11; 14; 16; 19; 21; 24; 32 durch einen eigenen Antriebsmotor
angetrieben. In bevorzugter Ausführung können jedoch alle Zylinder 01; 02; 09; 11;
14; 16; 19; 21; 24; 32 der beschriebenen Druckeinheiten einzeln durch einen eigenen
Antriebsmotor ohne Antriebskopplung mit einem anderen Zylinder 01; 02; 09; 11; 14;
16; 19; 21; 24; 32 oder Farbwerk angetrieben sein. Die Antriebsmotoren treiben den
jeweiligen Zylinder 01; 02; 09; 11; 14; 16; 19; 21; 24; 32 bzw. das Farbwerk dann
sowohl im Rüstbetrieb als auch während der Produktion an.
[0083] Insbesondere von Vorteil ist die Verwendung von lagegeregelten und/oder drehzahlgeregelten
Elektromotoren. Dies gilt ebenso für die Antriebe der Walzen 04, die entweder einen
eigenen Antriebsmotor aufweisen kann, oder aber das die Walze 04 beinhaltende Farbwerk
weist einen von den Zylindern 01; 02; 09; 11; 14; 16; 19; 21; 24; 32 unabhängigen
Antriebsmotor auf.