[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Montieren einer aus Gießformteilen zusammengesetzten
Gießform zum Gießen eines Zylinderblocks einer Verbrennungskraftmaschine aus einer
Metallschmelze, bei dem mindestens eine Kühlkokille, die mindestens einen Teilabschnitt
der Innenflächen eines Zylinderraums des Zylinderblocks abbildet, an einer Wand eines
der Gießformteile positioniert und gehalten wird.
[0002] Großtechnisch werden derartige Verfahren und Vorrichtungen beispielsweise in der
Automobilindustrie eingesetzt, um in großen Stückzahlen die Zylinderblöcke von Verbrennungsmotoren
herzustellen. Dabei besteht insbesondere im Bereich der Zylinderlaufbahnen die besondere
Anforderung, dort ein feinkörniges, ein hohes Lastaufnahmevermögen gewährleistendes
Gefüge auszubilden. Als Beispiel für eine andere Stelle, an der ein besonders feinkörniges,
schnell erstarrtes, zähes Gussgefüge erzeugt werden soll, ist der Bereich eines Zylinderblocks,
in dem die Lager für die Kurbelwellen gebildet werden.
[0003] Um eine schnelle gerichtete Erstarrung im Gussgefüge zu bewirken, werden insbesondre
beim Vergießen von Leichtmetallschmelzen in die Gießform Metalleinsätze, so genannte
"Kühlkokillen" eingesetzt, die aus einem hoch wärmeleitfähigen Material bestehen und
als solche eine Wärmesenke darstellen, über die der mit den Metalleinsätzen in Kontakt
kommenden Schmelze innerhalb kurzer Zeit vergleichbar große Wärmemengen entzogen werden.
Dementsprechend werden Kühlkokillen beim Guss von Zylinderblöcken aus Aluminiumgusswerkstoff
beispielsweise so angeordnet, dass sie am zu gießenden Block die Zylinderlaufbahnen
abbilden. Das die so angeordneten Kühlkokillen berührende Gussmaterial erkaltet dann
sehr viel schneller als die weiter entfernt von den Kokillen in der Gießform vorhandene
Schmelze, so dass sich die gewünschte gerichtete Erstarrung mit der Ausprägung eines
feinkörnigen Gefüges im Bereich der Laufbahnen einstellt.
[0004] Ein Beispiel dafür, wie Metalleinsätze als Kühlkokillen in Gießformen eingesetzt
werden, ist in der
DE 195 33 529 C2 gegeben. In dieser Patentveröffentlichung ist ein Verfahren zum Gießen eines Motorblockes
aus Aluminium beschrieben, bei dem der Motorblock in einer Sandform gegossen wird
und seine Zylinder-Hohlräume durch in die Sandform eingesetzte Kühlkokillen, die aus
einem Messing-Werkstoff bestehen, geformt werden, wobei der Messing-Werkstoff einen
an den Wärmeausdehnungskoeffizienten der jeweils vergossenen Aluminiumschmelze angepassten
Wärmeausdehnungskoeffizienten von mehr als 18 x 10
-6 K
-1 hat. Auch wenn sich auf diese Weise am fertigen Gussteil gezielt das gewünschte Gefüge
herstellen lässt, erweist es sich trotz der Anpassung des Verhaltens der Kokille bei
Erwärmung an das Wärmeausdehnungsverhalten der Aluminiumschmelze in der Praxis in
bestimmten Anwendungsfällen als schwierig, die Kühlkokille nach dem Erstarren des
Gussmaterials aus dem fertigen Gussteil zu entfernen.
[0005] Aufgrund ihrer direkten Auswirkung auf die Formhaltigkeit des jeweiligen Gussteils
muss die Positionierung der Metalleinsätze in der Praxis jedoch auch unter den rauen
Bedingungen eines Gießereibetriebs stets exakt erfolgen. Dies erweist sich vielfach
insbesondere dann als aufwändig, wenn die Gießform als Kernpaket aus mehreren Gießformteilen
und Metalleinsätzen zusammengesetzt wird. Als "Kernpakete" werden Gießformen bezeichnet,
die aus mehreren Gießkernen zusammengesetzt sind. Mit Kernpaketen lassen sich in einfacher
Weise Gießformen zusammenbauen, mit denen auch komplexe und filigrane Formhohlräume
und damit Gussteile abgebildet werden können.
[0006] Ein weiteres Problem im Zusammenhang mit der Verwendung von Metalleinsätzen ergibt
sich dann, wenn es sich, wie beim in der
DE 195 33 529 C2 gegebenen Beispiel, bei der Gießform um eine so genannte "verlorene Form" handelt,
die aus aus einem Formstoff hergestellten Teilen zusammengesetzt ist und nach dem
Erstarren der Schmelze zum Ausformen des dann fertigen Gussteils zerstört werden muss.
Um in derartigen Gießformen die zur Kühlung eingesetzten Metalleinsätze sicher positionieren
und in Position halten zu können, ist es erforderlich, sie so mit dem sie umgebenden
Formstoff der Formteile zu verklammern, dass sie sich nach dem Erstarren der Schmelze
nur schwer vom Gussteil lösen lassen.
[0007] Um das Lösen der Metalleinsätze zu vereinfachen, ist es bisher üblich, die Metalleinsätze
mit einer keramischen Pulverbeschichtung zu versehen, die die Gefahr einer Beschädigung
der Metalleinsätze beim Herausnehmen aus dem fertigen Gussteil mindern soll. Neben
dem mit dem Auftrag der Beschichtung verbundenen zusätzlichen Aufwand hat diese Beschichtung
den Nachteil, dass sie den Wärmeübergang zwischen Gussmetall und Einsatz und somit
die Kühlwirkung beeinträchtigt.
[0008] Neben dem voranstehend erläuterten, sich unmittelbar auf den Zusammenbau von Gießformen
aus Formteilen und Kernen gerichteten Stand der Technik sind aus der deutschen Patentschrift
719 454 ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Herstellen von Kernen oder Formteilen für
Gießformen aus einer Kern- oder Formmasse bekannt, die es erlauben, in dem jeweiligen
Form- oder Kernkasten ein Kühleisen so zu halten, dass es sicher an der ihm zugedachten
Position des jeweils herzustellenden Kerns oder Formteils sitzt. Zu diesem Zweck wird
das jeweilige Kühleisen zunächst in dem leeren Form- oder Kernkasten positioniert,
wobei es in dieser Position jeweils an einer Außenwand des Form-oder Kernkastens anliegt.
Mittels eines Elektromagneten, der in einer von außen in die betreffende Wand des
Formkastens eingeformten Ausnehmung sitzt und durch den zwischen ihm und dem Kühleisen
vorhandenen Wandabschnitt hindurch wirkt, wird das Kühleisen anschließend in dieser
Position gehalten. Nach Beenden des Einfüllens von Form-oder Kernmasse wird der Erregerstromkreis
des Elektromagneten abgeschaltet, so dass das jeweilige Formteil bzw. der jeweilige
Kern mit dem in ihm eingebundenen Kühleisen aus dem Kasten entnommen werden kann.
[0009] Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art
anzugeben, mit dem sich auf einfache und dennoch zuverlässige Weise Gießformen für
den Guss von Zylinderblöcken mit in dem Formhohlraum vorgesehenen Metalleinsätzen
montieren lassen.
[0010] Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß durch das in Anspruch 1 angegebene Verfahren gelöst
worden. Vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens sind in den auf
Anspruch 1 rückbezogenen Ansprüchen angegeben.
[0011] Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich insbesondere zum Vergießen von Leichtmetallschmelzen,
insbesondere Aluminium-basierten Schmelzen.
[0012] Gemäß der Erfindung wird die jeweilige Kühlkokille, welche nachfolgend auch als "Metalleinsatz"
bezeichnet sein kann, in einfacher Weise durch magnetische Kräfte, die von mindestens
einem geeignet angeordneten Magneten ausgeübt werden, in der für sie zur Montage vorgesehenen
Position in der Gießform gehalten. Voraussetzung dazu ist lediglich, dass die Kühlkokillen
selbst magnetempfindlich sind. Als Werkstoff für die Kühlkokillen kommen dementsprechend
insbesondere ferromagnetische Materialien, wie Eisen und seine Legierungen, in Frage.
Insbesondere lassen sich erfindungsgemäß verwendete Kühlkokillen aus kostengünstigen
und verschleißbeständigen Werkstoffen, wie Gusseisen, herstellen.
[0013] Bei erfindungsgemäßer Vorgehensweise wird der die Haltekräfte auf der jeweiligen
Kühlkokille während des Montagvorgangs ausübende Magnetkörper so angeordnet, dass
er das Eingießen der Metallschmelze oder sonstige Montagevorgänge nicht stört. Dies
wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, dass der Magnet so hinter derjenigen Wand,
an der der Metalleinsatz positioniert ist, angeordnet wird; dass seine Magnetkräfte
die Wand durchdringen und den Einsatz ohne einen direkten Kontakt zwischen Einsatz
und Magnet halten.
[0014] Bei erfindungsgemäßer Arbeitsweise ist es nicht mehr erforderlich, die Kühlkokillen
in ein Gießformteil einzubinden, um sie zu halten. Vielmehr lassen sich die Kühlkokillen
separat von den Gießformteilen handhaben, so dass sie bei der Montage der Gießform
wie ein Gießformteil gehandhabt werden können. Dies führt zu einer deutlichen Vereinfachung
des gesamten Herstellungsprozesses.
[0015] Da die Kühlkokillen bei erfindungsgemäßer Vorgehensweise nicht mehr fest in ein Gießformteil
bzw. in das jeweilige Gussteil eingebunden sein müssen, besteht beim Entformen einer
erfindungsgemäß hergestellten Gießform auch nicht mehr das Problem der Beschädigung
der Kühlkokillen oder des Gussteils beim Entformen. Somit können das Beschichten der
Kühlkokillen entfallen und der Präparationsaufwand reduziert werden. Stattdessen lassen
sich erfindungsgemäß durch Magnetkräfte gehaltene Kühlkokillen nach dem Gießen leicht
vom Gussteil und den Formteilen der Gießform entfernen. Dieser Vorteil zeigt sich
insbesondere beim Gießen von Zylinderblöcken von Verbrennungsmotoren, in der Fachsprache
auch als "Motorblöcke" bezeichnet, bei denen die Kühlkokillen die Laufflächen der
Zylinder abbilden.
[0016] Das beim Stand der Technik erforderliche Einbinden der Kühlkokillen bereits bei der
Herstellung der Gießformteile durch Umschießen mit Formstoff in ein Formwerkzeug ist
bei erfindungsgemäßer Vorgehensweise nicht erforderlich. Aufgrund dessen, dass die
Kühlkokillen beim Zusammenbau der Gießform separat gehandhabt und in ihrer Position
durch von einer eigenen Halteeinrichtung ausgeübte magnetische Kräfte gehalten werden,
kann im Falle der Verwendung von aus Formstoff geformten Gießformteilen montierten
Gießformen darauf verzichtet werden, die Kühlkokillen mit einer Schlichte zu beschichten,
wie es bei konventioneller Vorgehensweise erforderlich ist, um eine optimale Trennung
der jeweiligen Kühlkokille von dem jeweils erzeugten Gussteil zu gewährleisten.
[0017] Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht dabei darin, dass sie sich auf einfache
Weise in bereits bestehende Anlagen integrieren lässt.
[0018] Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht somit eine im Vergleich zum Stand der Technik
einfachere und kostengünstigere Herstellung von Gussteilen. Besonders geeignet ist
die Erfindung dabei zum Gießen von Gussteilen aus Leichtmetallschmelzen, insbesondere
Aluminiumschmelzen.
[0019] Die Gießformteile, aus denen erfindungsgemäß eine Gießform zusammengesetzt wird,
sind vorzugsweise aus einem Formstoff hergestellt, der aus einem Formgrundstoff und
einem Binder gemischt ist. Als Formgrundstoffe kommen dabei beispielsweise quarzhaltige
oder quarzfreie Sande in Frage, während als Binder sowohl anorganische als auch organische
Binder eingesetzt werden können. Besonders vorteilhaft erweist sich die Erfindung
dabei dann, wenn die Gießform in an sich bekannter Weise als Kernpaket ausgebildet
ist.
[0020] Die Positionierung und das Halten einer Kühlkokille in der Gießform kann bei erfindungsgemäßer
Vorgehensweise unabhängig von einer bestimmten Vorbereitung des jeweiligen Ortes erfolgen,
an dem das Metallteil angeordnet werden soll. Dementsprechend kann die Positionierung
des Metallteils jeweils zu einem Zeitpunkt vorgenommen werden, der allein bestimmt
ist von dem jeweils optimalen Arbeitsablauf bei der Montage der jeweiligen Gießform.
Entscheidend ist dabei lediglich, dass der zum Halten benötigte Magnet so im Bereich
der zu haltenden Kühlkokille angeordnet werden kann, dass die von ihm ausgeübten Kräfte
die Kühlkokille sicher erfassen.
[0021] Um eine besonders zuverlässige Wirkung des zum Halten des Magneteinsatzes vorgesehenen
Magneten zu gewährleisten, kann in dem Gießformteil, an dessen Wand die Kühlkokille
positioniert wird, eine Öffnung eingeformt sein, in die der Magnet eingeführt wird.
Bei dieser Ausbildung der Wand des jeweiligen Gießformteils kann der zum Halten der
Kühlkokille verwendete Magnet in enge Nähe zur Kühlkokille bewegt werden, um den Montagevorgang
zu erleichtern. Insbesondere beim Gießen von Motorblöcken, deren Laufbahnen durch
Kühlkokillen abgebildet werden, kann es aus diesem Grund vorteilhaft sein, wenn das
Gießformteil dornförmig mit einer Sacklochöffnung ausgebildet ist, in die der Magnet
eingeführt wird. Bei dieser Ausbildung des betreffenden Gießformteils können mehrere
Kühlkokillen nebeneinander auf der Außenfläche des Gießformteils angeordnet werden,
so dass sie gemeinsam die Innenform des jeweiligen Zylinders abbilden und gemeinsam
durch einen in der zentralen Sacklochöffnung angeordneten Magneten gehalten werden.
[0022] Eine weitere für die praktische Anwendung wichtige Variante der Erfindung ist dadurch
gekennzeichnet, dass die Kühlkokille mittels des Magneten in ihrer Position gehalten
wird, bis ein weiteres Gießformteil angeordnet ist, das die Kühlkokille anschließend
form- und / oder kraftschlüssig in ihrer Position hält. Bei dieser Ausgestaltung der
Erfindung wird die Kühlkokille durch nach ihrer Positionierung montierte Gießformteile
in ihrer Lage gehalten, ohne dass dazu noch Magnetkräfte erforderlich sind. Ein weiterer
Vorteil dieser Vorgehensweise beim Halten der Kühlkokille besteht darin, dass die
Lage der Kühlkokille in der Gießform durch die anderen, mit ihm form- und / oder kraftschlüssig
in Kontakt kommenden Gießformteile exakt definiert werden kann. Das erfindungsgemäße
Halten der Kühlkokille durch Magnetkräfte dient bei dieser Ausgestaltung der Erfindung
somit nur solange zur Überbrückung eines hinsichtlich des Haltes der Kühlkokille in
der Gießform undefinierten Zustands, bis die jeweilige Kühlkokille durch ein weiteres
Gießformteil in ihrer Lage gehalten wird, ohne dass dazu noch von einer gesonderten
Halteeinrichtung ausgeübte Haltekräfte benötigt werden.
[0023] Grundsätzlich sind für das Aufbringen der zum erfindungsgemäßen Halten der Kühlkokille
verwendeten magnetischen Kräfte alle Magneten geeignet, die ein ausreichend starkes
magnetisches Feld erzeugen können. So können für eine besonders einfache, kostengünstige
praktische Ausführung der Erfindung beispielsweise Dauermagnete vorgesehen werden,
um die Haltekräfte in erfindungsgemäßer Weise auf die jeweilige Kühlkokille aufzubringen.
[0024] Sollen jedoch besonders starke Kräfte aufgebracht und gleichzeitig eine besonders
präzise Steuerung der magnetischen Haltekräfte ermöglicht werden, so eignet sich dazu
insbesondere ein Elektromagnet. Elektromagneten erlauben nicht nur eine exakte Einstellung
der Stärke des jeweils von ihnen erzeugten Magnetfelds, sondern es ist mit ihnen auch
auf einfache Weise möglich, durch An- und Abschalten der elektrischen Leistung den
Zeitraum exakt festzulegen, innerhalb dessen die Magnetkräfte in erfindungsgemäßer
Weise auf die jeweilige Kühlkokille aufgebracht werden. In Frage kommen zu diesem
Zweck beispielsweise auf Basis von Spulen hergestellte Elektromagneten. Das Magnetfeld
derartiger Elektromagneten kann über die durch die Spulen geleitete Stromstärke proportional
gesteuert werden.
[0025] Wie bereits erwähnt, eignet sich die Erfindung besonders zur Herstellung eines Zylinderblocks
einer Verbrennungskraftmaschine aus einer Leichtmetallschmelze, wie einer Aluminium-
oder einer Magnesiumschmelze, wobei sich mit einer oder mehreren Kühlkokillen mindestens
ein Teilabschnitt der Innenflächen des jeweiligen Zylinderraums des Zylinderblocks
abbilden lässt.
[0026] Die Erfindung eignet sich insbesondere zur Anwendung in einer vollautomatisch arbeitenden
Vorrichtung zum Zusammenbau einer Gießform, bei der Einrichtungen, wie Roboter, zum
Handhaben der Gießformteile vorgesehen sind. Diese Einrichtungen können bei Anwendung
der Erfindung problemlos auch die Kühlkokille positionieren, da der Halt dieses Metalleinsatzes
in seiner jeweiligen Position durch den Magneten gesichert ist und keine stoffschlüssige
Anbindung der Kühlkokille an eines der Gießformteile erforderlich ist.
[0027] Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispiele darstellenden Zeichnungen
näher erläutert. Es zeigen schematisch:
- Fig. 1
- ein erstes Gießformteil in einem Schnitt entlang der in Fig. 3 eingetragenen Schnittlinie
A - A,
- Fig. 2
- das in Figur 1 dargestellte Gießformteil in einer seitlichen Ansicht, und
- Fig. 3
- das in den Figuren 1 und 2 dargestellte Gießformteil in einem Schnitt entlang der
in Figur 2 eingetragenen Schnittlinie B - B.
[0028] Das einstückig ausgebildete Gießformteil 1 ist Bestandteil einer hier weiter nicht
dargestellten Gießform zum Gießen eines Zylinderblocks für einen Verbrennungsmotor
aus einer Schmelze, die aus einer Aluminiumgusslegierung gebildet ist. Es ist in an
sich bekannter Weise aus einem Formstoff hergestellt, der aus einem Formsand als Formgrundstoff
und einem Binder gemischt ist, und weist einen Basisabschnitt 2 auf, der einen nach
oben abstehenden, im Wesentlichen zylindrisch ausgebildeten Dornabschnitt 3 trägt.
[0029] Der Dornabschnitt 3 besitzt eine Mantelfläche 4, die durch vier radial vorstehende
Rippen 5 in vier Teilabschnitte unterteilt ist. Im Bereich des Übergangs des Dornabschnitts
3 in den Basisabschnitt 2 der Gießform 1 ist eine umlaufende Rille 6 in die im Wesentlichen
rechtwinklig zur Umfangsfläche 4 des Dornabschnitts 3 ausgerichtete, um den Dornabschnitt
3 umlaufende obere Stirnfläche 7 des Basisabschnitts eingeformt.
[0030] Gemäß einer hier nicht dargestellten Variante kann der Dornabschnitt auch eine Mantelfläche
besitzen, die durch radial vorstehende Rippen in zwei, drei oder mehr Teilabschnitte
aufgeteilt ist. Des Weiteren können die Rippen im Unterschied zu der hier dargestellten,
parallel verlaufende Seitenwände aufweisenden Formgebung im Querschnitt konisch sich
verjüngend oder sich verbreiternd ausgeführt sein. Gemäß einer weiteren denkbaren
Ausführung kann der Dornabschnitt auch eine Mantelfläche, die nicht von zusätzlichen
Rippen unterteilt ist. In diesem Fall wird die Mantelfläche vollständig von den jeweils
aufzunehmenden Kühlkokillen umschlossen.
[0031] Beim in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiel ist zusätzlich ausgehend von
der der oberen Stirnfläche 7 gegenüberliegenden unteren Stirnfläche 8 des Basisabschnitts
2 in das Gießformteil 1 eine Sacklochöffnung 9 eingeformt, die sich von der Stirnfläche
8 des Basisabschnitts 2 bis zur die Stirnseite des Dornabschnitts 3 bildenden Abschlusswand
10 des Dornabschnitts 3 erstreckt. Der Durchmesser der Sacklochöffnung 9 ist dabei
so an den Außendurchmesser des Dornabschnitts 3 angepasst, dass zwischen den Innenflächen
der Sacklochöffnung 9 und der Mantelfläche 4 nur eine Wand 11 mit geringer Wandstärke
vorhanden ist, die ausreicht, um die erforderliche Formstabilität des Dornabschnitts
3 zu gewährleisten.
[0032] In die Sacklochöffnung 9 ist ein Elektromagnet 12 eingeschoben, der am freien Ende
eines Stabes 13 befestigt ist. Der Stab 13 mit dem Elektromagneten 12 ist Teil einer
weiter nicht dargestellten Einrichtung zum Halten von Metallteilen 14,15,16,17, die
als Kühlkokillen von einer hier nicht dargestellten Einrichtung zum Positionieren
an die Mantelfläche 4 des Dornabschnitts 3 angesetzt worden sind.
[0033] Der Stab 13 mit dem Elektromagneten 12 kann mittels einer ebenfalls nicht dargestellten
Stelleinrichtung aus einer Ruhelage, in der sich der Elektromagnet 12 außerhalb der
Sacklochöffnung 9 befindet, in die in Fig. 1 dargestellte Betriebsstellung bewegt
werden, in der der Elektromagnet 12 vollständig in die Sacklochöffnung 9 eingeführt
ist. Die Versorgung des Elektromagneten 12 mit elektrischer Energie erfolgt über eine
ebenfalls nicht dargestellte Steuereinrichtung, die den Elektromagneten 12 mit Energie
beaufschlagt, wenn die Kühlkokillen 14 - 17 positioniert sind, um sie in ihrer Position
zu halten.
[0034] Die Höhe der Kühlkokillen 14 - 17 ist an die Höhe des Dornabschnitts 3 angepasst.
Dabei weisen die Kühlkokillen an ihrer oberen und unteren Schmalseite jeweils einen
nach oben bzw. unten vorstehenden Steg 18,19 auf, von denen der untere Steg 18 in
die Rille 6 greift, so dass die Kühlkokillen 14 - 17 dort formschlüssig gehalten sind.
Gleichzeitig sind die Kühlkokillen 14 - 17 so gekrümmt, dass sie bündig an dem ihnen
jeweils zugeordneten Abschnitt der Mantelfläche 4 des Dornabschnitts 3 anliegen. Gleichzeitig
ist die Breite der Kühlkokillen 14 - 17 so auf die Breite der Abschnitte der Mantelfläche
4 abgestimmt, dass die Abschnitte der Mantelfläche 4 vollständig von den bündig an
ihnen anliegenden Kühlkokillen 14 - 17 gefüllt sind.
[0035] Die Kühlkokillen 14 - 17 sind als Grauguss aus einer Eisengusslegierung gegossen,
die unter der Bezeichnung GG20 (nach DIN 1691) bekannt ist.
[0036] Sobald die Kühlkokillen 14 - 17 in den Abschnitten der Mantelfläche 4 positioniert
sind, wird der Elektromagnet 12 mit elektrischer Energie beaufschlagt. Das daraufhin
von dem Elektromagneten 12 erzeugte Magnetfeld erfasst die Kühlkokillen 14 - 17 und
hält sie in ihrer Position an der Mantelfläche 4 des Dornabschnitts 3.
[0037] Anschließend werden die weiteren, hier nicht gezeigten Teile der ebenfalls nicht
dargestellten Gießform montiert. Eines der nicht dargestellten Gießformteile weist
dabei eine rillenförmige Aufnahme auf, in die nach der Positionierung des betreffenden
Gießformteils die am oberen Ende der Kühlkokillen 14 - 17 ausgebildete Rippe 19 greift,
so dass die Kühlkokillen 14 - 17 dann auch an ihrem oberen Ende formschlüssig gehalten
sind. Sobald dieser Zustand erreicht ist, kann die Energieversorgung des Elektromagneten
12 abgeschaltet und der Stab 13 mit dem Elektromagneten 12 aus der Sacklocköffnung
9 hinausgezogen werden.
[0038] Beim Abgießen des Zylinderblocks in der unter Verwendung der Gießform 1 und der Kühlkokillen
14 - 17 zusammengebauten Gießform bilden die Kühlkokillen 14 - 17 die Laufbahnen eines
der Zylinder des Zylinderblocks ab. Dabei bilden die Kühlkokillen 14 - 17 eine Wärmesenke,
durch die sichergestellt ist, dass die mit den Kühlkokillen 14 - 17 in Kontakt kommende
Aluminiumschmelze schnell erstarrt und ein feinkörniges Gefüge ausbildet.
BEZUGSZEICHEN
[0039]
- 1
- Gießformteil
- 2
- Basisabschnitt
- 3
- Dornabschnitt
- 4
- Mantelfläche des Dornabschnitts 3
- 5
- Rippen des Dornabschnitts 3
- 6
- Rille
- 7
- obere Stirnfläche des Basisabschnitts 2
- 8
- untere Stirnfläche des Basisabschnitts 2
- 9
- Sacklochöffnung
- 10
- Abschlusswand des Dornabschnitts 3
- 11
- Wand des Dornabschnitts 3
- 12
- Elektromagnet
- 13
- Stab
- 14 - 17
- Kühlkokillen
- 18, 19
- Stege
1. Verfahren zum Montieren einer aus Gießformteilen zusammengesetzten Gießform zum Gießen
eines Zylinderblocks einer Verbrennungskraftmaschine aus einer Metallschmelze, bei
dem mindestens eine Kühlkokille (14 - 17), die mindestens einen Teilabschnitt der
Innenflächen eines Zylinderraums des Zylinderblocks abbildet, an einer Wand (11) eines
der Gießformteile (1) positioniert und gehalten wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Kühlkokille(14 - 17) in ihrer Position mindestens für eine bestimmte Haltedauer
mittels magnetischer Kräfte gehalten wird, die von einem Magneten (12) ausgeübt werden,
der auf der von der Kühlkokille (14 - 17) abgewandten Seite der Wand (11) des Gießformteils
(1) angeordnet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Gießformteil (1), an dessen Wand die Kühlkokille (14 - 17) positioniert wird,
eine Öffnung (9) aufweist, in die der Magnet (12) eingeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Gießformteil (1) dornförmig mit einer Sacklochöffnung (9) ausgebildet ist, in
die der Magnet (12) eingeführt wird.
4. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kühlkokille (14 - 17) mittels des Magneten (12) in seiner Position gehalten wird,
bis ein weiteres Gießformteil angeordnet ist, das die Kühlkokille (14 - 17) anschließend
form- und / oder kraftschlüssig in seiner Position hält.
5. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Magnet (12) ein Elektromagnet ist.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Magnet (12) ein Permanentmagnet ist.
7. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Metallschmelze eine Leichtmetallschmelze ist.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Metallschmelze eine auf Aluminium basierende Schmelze ist.
1. Method for mounting a mould composed of mould parts for casting a cylinder block of
an internal combustion engine from a metal melt, in which at least one chill (14 -
17), which forms at least one part section of the inner surfaces of a cylinder space
of the cylinder block, is positioned and retained at a wall (11) of one of the mould
parts (1),
characterised in that
the chill (14 - 17) is held in its position at least for a specific retention duration
by means of magnetic forces, which are exerted by a magnet (12) which is arranged
on the side of the wall (11) of the mould part (1) facing away from the chill (14
- 17).
2. Method according to Claim 1, characterised in that the mould part (1), at the wall of which the chill (14 - 17) is positioned, has an
aperture (9), into which the magnet (12) is introduced.
3. Method according to Claim 2, characterised in that the mould part (1) is formed in mandrel shape with a blind hole aperture (9), into
which the magnet (12) is introduced.
4. Method according to any one of the preceding claims, characterised in that the chill (14 - 17) is held in its position by means of the magnet (12) until a further
mould part is arranged which then holds the chill (14 - 17) in its position by positive
and/or non-positive fit.
5. Method according to any one of the preceding claims, characterised in that the magnet (12) is an electromagnet.
6. Method according to any one of Claims 1 to 4, characterised in that the magnet (12) is a permanent magnet.
7. Method according to any one of the preceding claims, characterised in that the metal melt is a light metal melt.
8. Method according to Claim 7, characterised in that the metal melt is a melt based on aluminium.
1. Procédé de montage d'un moule composé de pièces de moule, pour couler un bloc-cylindres
d'un moteur à combustion interne à partir d'un bain de fusion métallique, dans lequel
au moins une coquille de refroidissement, qui forme au moins une section partielle
des surfaces intérieures d'une chambre de cylindre du bloc-cylindres, est positionnée
et maintenue à une paroi (11) de l'une des pièces de moule (1), caractérisé en ce que la coquille de refroidissement (14 à 17) est maintenue dans sa position, au moins
pendant une certaine durée de maintien, au moyen de forces magnétiques, qui sont exercées
par un aimant (12), qui est disposé sur le côté de la paroi (11) de la pièce de moule
(1), opposé à la coquille de refroidissement (14 à 17).
2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que la pièce de moule (1), sur la paroi de laquelle la coquille de refroidissement (14
à 17) est positionnée, présente une ouverture (9), dans laquelle on introduit l'aimant
(12).
3. Procédé selon la revendication 2, caractérisé en ce que la pièce de moule (1) est réalisée en forme de mandrin, avec une ouverture en trou
borgne, dans laquelle on introduit l'aimant (12).
4. Procédé selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que la coquille de refroidissement (14 à 17) est maintenue dans sa position au moyen
de l'aimant (12) jusqu'à l'agencement d'une autre pièce de moule, qui maintient ensuite
la coquille de refroidissement (14 à 17) dans sa position, par emboîtement et / ou
par friction.
5. Procédé selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que l'aimant (12) est un électroaimant.
6. Procédé selon l'une des revendications 1 à 4, caractérisé en ce que l'aimant (12) est un aimant permanent.
7. Procédé selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que le bain de fusion métallique est un bain de fusion de métal léger.
8. Procédé selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que le bain de fusion métallique est un bain de fusion à base d'aluminium.