[0001] Die Erfindung betrifft ein Wärmeisolationssystem, mit dem die Bildung von Wärmebrücken
durch Einbaubriefkästen und Einbaubriefkastenanlagen, deren eine Seite in ein Gebäude
und deren andere Seite nach außen weist, sicher vermieden werden kann.
[0002] Briefkästen und Briefkastenanlagen, deren eine Seite in ein Gebäude und deren andere
Seite nach außen weist, sind weit verbreitet, da sie es ermöglichen, die Postsendungen
direkt im Haus entgegenzunehmen. Außerdem sind die Postsendungen in solchen Briefkästen
bzw. Briefkastenanlagen besser als in freistehenden vor Regen und Witterung geschützt.
Häufig werden sie in Haustürseitenteile, in die Mauerabschnitte neben Haustüren oder
direkt in Haustüren von Privat- sowie Geschäftshäusern, wie z.B. Banken, Apotheken
und Autohäusem, eingebaut.
[0003] Allerdings bilden die bislang bekannten Einbaubriefkästen und Einbaubriefkastenanlagen
Wärmebrücken, da sie weder wärmegedämmt sind noch luftdicht schließen. Es wird also
einerseits über das Briefkastengehäuse und andererseits durch Zugluft Wärme von innen
nach außen geleitet.
[0004] In Gebäuden, bei denen an die Haustür beheizte Wohn- bzw. Geschäftsräume grenzen,
können dadurch große Wärmeverluste entstehen; in Extremfällen kann sich sogar Kondenswasser
im Briefkasten bilden. Aber auch wenn lediglich passiv beheizte Vorräume oder Treppenhäuser
an die Haustür angrenzen, verursacht ein ungedämmter Einbaubriefkasten merkliche Wärmeverluste.
[0005] In vielen Fällen wird zwar einerseits ein erheblicher Aufwand bezüglich der Wärmedämmung
von Haustüren und Türseitenteilen betrieben, indem kostenintensive Komponenten mit
guten Wärmedämmwerten eingesetzt werden, andererseits wird jedoch die Wirkung der
Briefkästen bzw. Briefkastenanlagen als Wärmebrücke übersehen.
[0006] Aus dem Stand der Technik ist durch
DE 296 05 263 U1 eine Lösung bekannt, die zum Ziel hat, die gesamte Wärmedämmung eines Türseitenteils
mit einem Briefkasten oder einer Briefkastenanlage zu verbessern. Hierzu wird, ein
Türseitenteil mit einer Frontplatte für einen Briefkasten oder eine Briefkastenanlage
beschrieben, die aus einer Außen- und einer Innenfront aufgebaut ist, wobei zwischen
beiden ein Wärmeisolationselement eingebracht ist. An den Einwurföffnungen der Briefkästen
bzw. der Briefkastenanlagen sind Bürsten angeordnet, die das Auftreten von Zugluft
insbesondere dann, wenn Postsendungen nicht vollständig eingeworfen sind, verhindern
oder zumindest verringern sollen.
[0007] Mit den Bürsten können die durch die Briefkästen beziehungsweise Briefkastenanlagen
verursachten Zuglufterscheinungen lediglich verringert, jedoch nicht sicher vermieden
werden. Nachteilig ist auch, dass die Gehäuse der Briefkästen bzw. Briefkastenanlagen
nach wie vor Wärmebrücken bilden.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die aufgezeigten Nachteile des Standes
der Technik zu beseitigen, wobei die Wärmeverluste vollumfänglich beseitigt werden
sollen. Dazu soll ein Wärmeisolationssystem gefunden werden, mit dem die Bildung von
Wärmebrücken durch Einbaubriefkästen und Einbaubriefkastenanlagen, deren eine Seite
in ein Gebäude und deren andere Seite nach außen weist, sicher vermieden wird.
[0009] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des
Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den
Ansprüchen 2 bis 7.
[0010] Nach Maßgabe der Erfindung werden Briefkästen bzw. mehrere Briefkästen umfassende
Briefkastenanlagen, die in Wandungen von Gebäuden eingebaut sind, wobei eine Seite
der Einbaubriefkästen bzw. Einbaubriefkastenanlagen in das Gebäude und die andere
Seite nach außen weist, mit einem Wärmeisolationssystem versehen.
[0011] Erfindungsgemäß weist das Wärmeisolationssystem eine luftdichte Haube aus wärmeisolierendem
Material auf, die an die Größe der nach innen gewandten Seite des Einbaubriefkastens
bzw. der Einbaubriefkastenanlage angepasst ist. Die Haube ist im Anwendungsfall luftdicht
mit der Wandung des Gebäudes verbunden, indem sie die nach innen weisende Seite der
Einbaubriefkästen bzw. Einbaubriefkastenanlagen vollständig überdeckt.
[0012] Hierdurch wird eine gute Wärmedämmung der Einbaubriefkästen gegenüber dem angrenzenden
Innenraum erreicht; durch die luftdichte Verbindung zwischen Haube und Wandung wird
ein Auftreten von Zugluft sicher vermieden.
[0013] Es ist vorgesehen, dass die Haube kastenförmig ist. Die Rückseite der Haube, d.h.
die Seite, die von der Wandung des Gebäudes abgewandt ist, weist eine Öffnung auf,
die mit einer ebenfalls aus wärmedämmendem Material bestehenden Klappe bzw. (bevorzugt)
Tür gasdicht verschlossen wird.
[0014] Die Postsendungen können besonders einfach aus den Briefkästen entnommen werden,
wenn sich die Öffnung über die gesamte Rückseite der Haube erstreckt, wobei die Tür
mit Scharnieren schwenkbar an einer Wand der Haube befestigt ist.
[0015] Für Briefkästen oder Briefkastenanlagen, die in Haustürseitenteile oder Haustüren
eingebaut sind, bietet es sich an, die Haube direkt in das entsprechende Haustürseitenteil
bzw. die entsprechende Haustür zu integrieren. Hierdurch wird ein besonders kompakter
Aufbau erreicht. Zur Nachrüstung oder bei Briefkästen, die in die Mauerabschnitte
neben der Haustür eingebaut sind, kann die Haube aber auch mittels Halterungen nachträglich
über den Briefkästen bzw. Briefkastenanlagen montiert werden.
[0016] In einer weiteren Ausführungsform ist die komplette Haube entweder schwenkbar oder
lösbar mit der Wandung des Gebäudes verbunden. Dieses System ist zwar einfacher aufgebaut
als die Ausführungsform mit verschließbarer Öffnung, das Öffnen bzw. Abnehmen der
Haube ist dann allerdings umständlicher.
[0017] Im Wesen der Erfindung liegt es, dass die Wärmeisolation auch in anderer geeigneter
Weise, wie z.B. durch eine außen (außerhalb des Hauses) liegende, flächige oder haubenartige
Abdeckung, vorgenommen ist. Denkbar ist auch, die (innen liegenden) Entnahmeklappen
der Briefkästen einzeln zu dämmen und so zu gestalten, dass sie einen gasdichten Verschluss
gewährleisten.
[0018] Das erfindungsgemäße Wärmeisolationssystem wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels
näher erläutert; hierzu zeigen:
- Fig. 1:
- ein Wärmeisolationssystem mit einer in einem Türseitenteil integrierten Haube mit
verschließbarer Öffnung in Schnittdarstellung von oben,
- Fig. 2:
- ein Wärmeisolationssystem mit einer Haube mit verschließbarer Öffnung in perspektivischer
Ansicht.
[0019] Das Wärmeisolationssystem für Briefkästen oder Briefkastenanlagen 4, die in Haustürseitenteile
eingebaut sind, besteht aus einem am Türrahmen 1 befestigten Türseitenteil 2 mit integrierter
Haube 7 (s. Fig. 1). Die Rückseite der Haube 7 ist mit Hilfe der Tür 9, die über das
Scharnier 10 schwenkbar mit der Seitenwand der Haube 7 verbunden ist, luftdicht verschließbar.
Hierzu ist auf der rückseitigen Kante der Haube 7 umlaufend der Dichtgummi 12 aufgebracht
(s. Fig. 2).
[0020] Das Türseitenteil 2, die Haube 7 und die Tür 9 des Wärmeisolationssystems bestehen
jeweils aus zwei Blechwänden, zwischen die Platten aus wärmeisolierendem Material
3, 9, 11 eingebracht sind. Bei geschlossener Tür 9 wird somit eine gute Wärmedämmung
sowohl des Türseitenteils 2 als auch des Briefkastens (der Briefkastenanlage) 4 erreicht.
Um Kosten einzusparen, können die innen liegenden Blechwände auch weggelassen werden.
[0021] An der Rückseite des Briefkastens (der Briefkastenanlage) 4 befindet (befinden) sich
die Entnahmeklappe(n) 6; die Postsendungen werden durch die Einwurfklappe 5 in den
Briefkasten (die Briefkastenanlage) 4 geworfen. Bei geöffneter Tür 9 können die Postsendungen
ungehindert über die Entnahmeklappe (die Entnahmeklappen) 6 entnommen werden.
[0022] In entsprechender Weise können auch Briefkästen bzw. Briefkastenanlagen 4 in Haustüren
durch eine in der Tür integrierte Haube 7 wärmeisoliert werden. Zur Nachrüstung bereits
bestehender Briefkästen bzw. Briefkastenanlagen 4 oder wenn diese in Mauerabschnitte
eingebaut sind, ist die Haube 7 mit Hilfe von Adapterstücken an der entsprechenden
Wandung des Gebäudes zu befestigen.
Liste der verwendeten Bezugszeichen
[0023]
- 1
- Türrahmen
- 2
- Türseitenteil/Gebäudewandung
- 3
- Wärmeisolierung des Türseitenteils
- 4
- Einbaubriefkasten/Einbaubriefkastenanlage
- 5
- Einwurfklappe
- 6
- Entnahmeklappe
- 7
- Haube
- 8
- Wärmeisolierung der Haube
- 9
- Klappe/Tür
- 10
- Scharnier
- 11
- Wärmeisolierung der Klappe
- 12
- Dichtgummi
1. Wärmeisolationssystem für Einbaubriefkästen und Einbaubriefkastenanlagen, die in Wandungen
von Gebäuden, wie z. B. Haustürseitenteile, Haustüren oder Mauerabschnitten neben
Haustüren, eingebaut sind, wobei eine Seite der Einbaubriefkästen oder der Einbaubriefkastenanlagen
in das Gebäude ragt oder bündig mit der Gebäudewand abschließt und die andere Seite
nach außen weist, dadurch gekennzeichnet, dass das Wärmeisolationssystem eine Haube (7) aus wärmeisolierendem Material umfasst,
die an die Größe der in das Gebäude weisenden Seite der Einbaubriefkästen bzw. des
Einbaubriefkastensystems (4) angepasst und im Anwendungsfall derart luftdicht mit
der Wandung (2) des Gebäudes verbunden ist, dass sie die nach innen weisende Seite
der Einbaubriefkästen oder Einbaubriefkastenanlagen (4) vollständig überdeckt.
2. Wärmeisolationssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Haube (7) kastenförmig ist und auf der von der Wandung (2) des Gebäudes abgewandten
Seite eine Öffnung aufweist, die mit einer oder mehreren Klappen oder Türen (9) gasdicht
verschließbar ist.
3. Wärmeisolationssystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Öffnung über die gesamte der Wandung (2) abgewandten Seite der Haube erstreckt
und die Tür (9) mit Scharnieren (10) schwenk- oder klappbar an einer Wand der Haube
(7) befestigt ist.
4. Wärmeisolationssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Haube (7) Bestandteil eines Haustürseitenteils ist.
5. Wärmeisolationssystem nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, das die Haube (7) Bestandteil der Haustür ist.
6. Wärmeisolationssystem nach Anspruch 1 und einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Haube (7) lösbar mit der Wandung (2) des Gebäudes verbunden ist.
7. Wärmeisolationssystem nach Anspruch 1 und einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Haube (7) schwenkbar an der Wandung (2) des Gebäudes angebracht ist.