(19)
(11) EP 2 119 382 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
18.11.2009  Patentblatt  2009/47

(21) Anmeldenummer: 09006308.2

(22) Anmeldetag:  09.05.2009
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
A47G 29/12(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO SE SI SK TR

(30) Priorität: 15.05.2008 DE 202008006623 U

(71) Anmelder: Allebacker Schulte GmbH
01900 Großröhrsdorf (DE)

(72) Erfinder:
  • Schulte, Manfred
    57413 Finnentrop (DE)

(74) Vertreter: Kaufmann, Sigfrid 
Loschwitzerstraße 42
01309 Dresden
01309 Dresden (DE)

   


(54) Wärmeisolationssystem für Einbaubriefkästen und Einbaubriefkastenanlagen


(57) Die Erfindung betrifft ein Wärmeisolationssystem, mit dem die Bildung von Wärmebrücken durch Einbaubriefkästen und Einbaubriefkastenanlagen, deren eine Seite in ein Gebäude und deren andere Seite nach außen weist, sicher vermieden werden kann. Das Erfindungsgemäße Wärmeisolationssystem für Briefkästen bzw. Briefkastenanlagen ist dadurch charakterisiert, dass das Wärmeisolationssystem eine Haube (7) aus wärmeisolierendem Material umfasst, die an die Größe der in das Gebäude weisenden Seite der Einbaubriefkästen bzw. des Einbaubriefkastensystems (4) angepasst und im Anwendungsfall derart luftdicht mit der Wandung (2) des Gebäudes verbunden ist, dass sie die nach innen weisende Seite der Einbaubriefkästen oder Einbaubriefkastenanlagen (4) vollständig überdeckt. Bevorzugt ist die Haube (7) kastenförmig ausgeführt und sie weist auf der von der Wandung (2) des Gebäudes abgewandten Seite eine Öffnung auf, die mit einer Tür (9) gasdicht verschließbar ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Wärmeisolationssystem, mit dem die Bildung von Wärmebrücken durch Einbaubriefkästen und Einbaubriefkastenanlagen, deren eine Seite in ein Gebäude und deren andere Seite nach außen weist, sicher vermieden werden kann.

[0002] Briefkästen und Briefkastenanlagen, deren eine Seite in ein Gebäude und deren andere Seite nach außen weist, sind weit verbreitet, da sie es ermöglichen, die Postsendungen direkt im Haus entgegenzunehmen. Außerdem sind die Postsendungen in solchen Briefkästen bzw. Briefkastenanlagen besser als in freistehenden vor Regen und Witterung geschützt. Häufig werden sie in Haustürseitenteile, in die Mauerabschnitte neben Haustüren oder direkt in Haustüren von Privat- sowie Geschäftshäusern, wie z.B. Banken, Apotheken und Autohäusem, eingebaut.

[0003] Allerdings bilden die bislang bekannten Einbaubriefkästen und Einbaubriefkastenanlagen Wärmebrücken, da sie weder wärmegedämmt sind noch luftdicht schließen. Es wird also einerseits über das Briefkastengehäuse und andererseits durch Zugluft Wärme von innen nach außen geleitet.

[0004] In Gebäuden, bei denen an die Haustür beheizte Wohn- bzw. Geschäftsräume grenzen, können dadurch große Wärmeverluste entstehen; in Extremfällen kann sich sogar Kondenswasser im Briefkasten bilden. Aber auch wenn lediglich passiv beheizte Vorräume oder Treppenhäuser an die Haustür angrenzen, verursacht ein ungedämmter Einbaubriefkasten merkliche Wärmeverluste.

[0005] In vielen Fällen wird zwar einerseits ein erheblicher Aufwand bezüglich der Wärmedämmung von Haustüren und Türseitenteilen betrieben, indem kostenintensive Komponenten mit guten Wärmedämmwerten eingesetzt werden, andererseits wird jedoch die Wirkung der Briefkästen bzw. Briefkastenanlagen als Wärmebrücke übersehen.

[0006] Aus dem Stand der Technik ist durch DE 296 05 263 U1 eine Lösung bekannt, die zum Ziel hat, die gesamte Wärmedämmung eines Türseitenteils mit einem Briefkasten oder einer Briefkastenanlage zu verbessern. Hierzu wird, ein Türseitenteil mit einer Frontplatte für einen Briefkasten oder eine Briefkastenanlage beschrieben, die aus einer Außen- und einer Innenfront aufgebaut ist, wobei zwischen beiden ein Wärmeisolationselement eingebracht ist. An den Einwurföffnungen der Briefkästen bzw. der Briefkastenanlagen sind Bürsten angeordnet, die das Auftreten von Zugluft insbesondere dann, wenn Postsendungen nicht vollständig eingeworfen sind, verhindern oder zumindest verringern sollen.

[0007] Mit den Bürsten können die durch die Briefkästen beziehungsweise Briefkastenanlagen verursachten Zuglufterscheinungen lediglich verringert, jedoch nicht sicher vermieden werden. Nachteilig ist auch, dass die Gehäuse der Briefkästen bzw. Briefkastenanlagen nach wie vor Wärmebrücken bilden.

[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die aufgezeigten Nachteile des Standes der Technik zu beseitigen, wobei die Wärmeverluste vollumfänglich beseitigt werden sollen. Dazu soll ein Wärmeisolationssystem gefunden werden, mit dem die Bildung von Wärmebrücken durch Einbaubriefkästen und Einbaubriefkastenanlagen, deren eine Seite in ein Gebäude und deren andere Seite nach außen weist, sicher vermieden wird.

[0009] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des
Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen 2 bis 7.

[0010] Nach Maßgabe der Erfindung werden Briefkästen bzw. mehrere Briefkästen umfassende Briefkastenanlagen, die in Wandungen von Gebäuden eingebaut sind, wobei eine Seite der Einbaubriefkästen bzw. Einbaubriefkastenanlagen in das Gebäude und die andere Seite nach außen weist, mit einem Wärmeisolationssystem versehen.

[0011] Erfindungsgemäß weist das Wärmeisolationssystem eine luftdichte Haube aus wärmeisolierendem Material auf, die an die Größe der nach innen gewandten Seite des Einbaubriefkastens bzw. der Einbaubriefkastenanlage angepasst ist. Die Haube ist im Anwendungsfall luftdicht mit der Wandung des Gebäudes verbunden, indem sie die nach innen weisende Seite der Einbaubriefkästen bzw. Einbaubriefkastenanlagen vollständig überdeckt.

[0012] Hierdurch wird eine gute Wärmedämmung der Einbaubriefkästen gegenüber dem angrenzenden Innenraum erreicht; durch die luftdichte Verbindung zwischen Haube und Wandung wird ein Auftreten von Zugluft sicher vermieden.

[0013] Es ist vorgesehen, dass die Haube kastenförmig ist. Die Rückseite der Haube, d.h. die Seite, die von der Wandung des Gebäudes abgewandt ist, weist eine Öffnung auf, die mit einer ebenfalls aus wärmedämmendem Material bestehenden Klappe bzw. (bevorzugt) Tür gasdicht verschlossen wird.

[0014] Die Postsendungen können besonders einfach aus den Briefkästen entnommen werden, wenn sich die Öffnung über die gesamte Rückseite der Haube erstreckt, wobei die Tür mit Scharnieren schwenkbar an einer Wand der Haube befestigt ist.

[0015] Für Briefkästen oder Briefkastenanlagen, die in Haustürseitenteile oder Haustüren eingebaut sind, bietet es sich an, die Haube direkt in das entsprechende Haustürseitenteil bzw. die entsprechende Haustür zu integrieren. Hierdurch wird ein besonders kompakter Aufbau erreicht. Zur Nachrüstung oder bei Briefkästen, die in die Mauerabschnitte neben der Haustür eingebaut sind, kann die Haube aber auch mittels Halterungen nachträglich über den Briefkästen bzw. Briefkastenanlagen montiert werden.

[0016] In einer weiteren Ausführungsform ist die komplette Haube entweder schwenkbar oder lösbar mit der Wandung des Gebäudes verbunden. Dieses System ist zwar einfacher aufgebaut als die Ausführungsform mit verschließbarer Öffnung, das Öffnen bzw. Abnehmen der Haube ist dann allerdings umständlicher.

[0017] Im Wesen der Erfindung liegt es, dass die Wärmeisolation auch in anderer geeigneter Weise, wie z.B. durch eine außen (außerhalb des Hauses) liegende, flächige oder haubenartige Abdeckung, vorgenommen ist. Denkbar ist auch, die (innen liegenden) Entnahmeklappen der Briefkästen einzeln zu dämmen und so zu gestalten, dass sie einen gasdichten Verschluss gewährleisten.

[0018] Das erfindungsgemäße Wärmeisolationssystem wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert; hierzu zeigen:
Fig. 1:
ein Wärmeisolationssystem mit einer in einem Türseitenteil integrierten Haube mit verschließbarer Öffnung in Schnittdarstellung von oben,
Fig. 2:
ein Wärmeisolationssystem mit einer Haube mit verschließbarer Öffnung in perspektivischer Ansicht.


[0019] Das Wärmeisolationssystem für Briefkästen oder Briefkastenanlagen 4, die in Haustürseitenteile eingebaut sind, besteht aus einem am Türrahmen 1 befestigten Türseitenteil 2 mit integrierter Haube 7 (s. Fig. 1). Die Rückseite der Haube 7 ist mit Hilfe der Tür 9, die über das Scharnier 10 schwenkbar mit der Seitenwand der Haube 7 verbunden ist, luftdicht verschließbar. Hierzu ist auf der rückseitigen Kante der Haube 7 umlaufend der Dichtgummi 12 aufgebracht (s. Fig. 2).

[0020] Das Türseitenteil 2, die Haube 7 und die Tür 9 des Wärmeisolationssystems bestehen jeweils aus zwei Blechwänden, zwischen die Platten aus wärmeisolierendem Material 3, 9, 11 eingebracht sind. Bei geschlossener Tür 9 wird somit eine gute Wärmedämmung sowohl des Türseitenteils 2 als auch des Briefkastens (der Briefkastenanlage) 4 erreicht. Um Kosten einzusparen, können die innen liegenden Blechwände auch weggelassen werden.

[0021] An der Rückseite des Briefkastens (der Briefkastenanlage) 4 befindet (befinden) sich die Entnahmeklappe(n) 6; die Postsendungen werden durch die Einwurfklappe 5 in den Briefkasten (die Briefkastenanlage) 4 geworfen. Bei geöffneter Tür 9 können die Postsendungen ungehindert über die Entnahmeklappe (die Entnahmeklappen) 6 entnommen werden.

[0022] In entsprechender Weise können auch Briefkästen bzw. Briefkastenanlagen 4 in Haustüren durch eine in der Tür integrierte Haube 7 wärmeisoliert werden. Zur Nachrüstung bereits bestehender Briefkästen bzw. Briefkastenanlagen 4 oder wenn diese in Mauerabschnitte eingebaut sind, ist die Haube 7 mit Hilfe von Adapterstücken an der entsprechenden Wandung des Gebäudes zu befestigen.

Liste der verwendeten Bezugszeichen



[0023] 
1
Türrahmen
2
Türseitenteil/Gebäudewandung
3
Wärmeisolierung des Türseitenteils
4
Einbaubriefkasten/Einbaubriefkastenanlage
5
Einwurfklappe
6
Entnahmeklappe
7
Haube
8
Wärmeisolierung der Haube
9
Klappe/Tür
10
Scharnier
11
Wärmeisolierung der Klappe
12
Dichtgummi



Ansprüche

1. Wärmeisolationssystem für Einbaubriefkästen und Einbaubriefkastenanlagen, die in Wandungen von Gebäuden, wie z. B. Haustürseitenteile, Haustüren oder Mauerabschnitten neben Haustüren, eingebaut sind, wobei eine Seite der Einbaubriefkästen oder der Einbaubriefkastenanlagen in das Gebäude ragt oder bündig mit der Gebäudewand abschließt und die andere Seite nach außen weist, dadurch gekennzeichnet, dass das Wärmeisolationssystem eine Haube (7) aus wärmeisolierendem Material umfasst, die an die Größe der in das Gebäude weisenden Seite der Einbaubriefkästen bzw. des Einbaubriefkastensystems (4) angepasst und im Anwendungsfall derart luftdicht mit der Wandung (2) des Gebäudes verbunden ist, dass sie die nach innen weisende Seite der Einbaubriefkästen oder Einbaubriefkastenanlagen (4) vollständig überdeckt.
 
2. Wärmeisolationssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Haube (7) kastenförmig ist und auf der von der Wandung (2) des Gebäudes abgewandten Seite eine Öffnung aufweist, die mit einer oder mehreren Klappen oder Türen (9) gasdicht verschließbar ist.
 
3. Wärmeisolationssystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Öffnung über die gesamte der Wandung (2) abgewandten Seite der Haube erstreckt und die Tür (9) mit Scharnieren (10) schwenk- oder klappbar an einer Wand der Haube (7) befestigt ist.
 
4. Wärmeisolationssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Haube (7) Bestandteil eines Haustürseitenteils ist.
 
5. Wärmeisolationssystem nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, das die Haube (7) Bestandteil der Haustür ist.
 
6. Wärmeisolationssystem nach Anspruch 1 und einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Haube (7) lösbar mit der Wandung (2) des Gebäudes verbunden ist.
 
7. Wärmeisolationssystem nach Anspruch 1 und einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Haube (7) schwenkbar an der Wandung (2) des Gebäudes angebracht ist.
 




Zeichnung







Recherchenbericht










Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente