[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Betonfertigbauelementen,
bei dem die Herstellung der Bauelemente auf Palettenformen erfolgt, wobei die Palettenformen
nacheinander mehrere Stationen einer Fertigungsstraße insbesondere umlaufend durchlaufen
und der Vorschub der Palettenformen von einer zur nächsten Station in Abhängigkeit
einer vorbestimmten Maximalzeit pro Arbeitstakt, insbesondere synchron, erfolgt.
[0002] Es sind bereits Verfahren zur Herstellung von Betonfertigbauelementen, bei denen
die Herstellung der Bauelemente auf Palettenformen erfolgt und die Palettenformen
nacheinander mehrere Stationen einer Fertigungsstraße durchlaufen, bekannt. In der
Entschalstation wird das Betonfertigbauelement abgehoben und werden die Schalelemente
von der Palettenform entfernt, danach erfolgt in einer weiteren Station die Reinigung
der Palettenformen bevor diese an der Schalstation mit neuen Schalungen bestückt werden.
Darauf wird in die neue Schalung die Bewehrung und der Beton, oder umgekehrt eingebracht
und werden die Palettenformen einer Härtekammer, in der das Abbinden des Betons erfolgt,
zugeführt.
[0003] Bei den bisher bekannten Verfahren erfolgt insbesondere das Aufbringen und das Abheben
der Schalelemente sowie das Einlegen der Bewehrungsmatte vor dem Betonieren händisch,
wodurch es an den entsprechenden Stationen der Fertigungsstraße - nämlich an der Endschalstation,
der Schalstation und der Bewehrungsstation - immer wieder zu Staus kommen kann, sodass
sich die Palettentaktzeit verzögert.
[0004] Zur Behebung dieses Problems war es bisher üblich, an den kritischen Stationen mehr
Personal einzusetzen, um auch bei Betonfertigbauelementen, die eine komplexe Schalung
bzw. eine komplexe Bewehrung benötigen, eine wirtschaftlich vertretbare Palettentaktzeit
einhalten zu können.
[0005] Ausgehend von diesem Stand der Technik hat es sich die Erfindung zur Aufgabe gemacht,
ein neues Verfahren zur Herstellung von Betonfertigbauelementen zu schaffen, mit dem
die vorbeschriebenen Nachteile vermieden werden können und welches insbesondere die
Einhaltung einer kurzen Palettentaktzeit bei geringem Personaleinsatz ermöglicht.
[0006] Das erfindungsgemäße Verfahren löst diese Aufgabe durch die folgenden Schritte: a)
Abheben der ausgehärteten Betonfertigbauelemente und Abheben der Schalelemente, oder
umgekehrt, b) Reinigen der Palettenformen in der Reinigungsstation, c) automatisches
Aufbringen von zumindest einem Schalelement auf die Palettenform für das nächste herzustellende
Betonfertigbauelement, d) automatisches Einbringen des Betons in die Schalung, e)
automatisches Einbringen von Bewehrungselementen durch Eindrücken bzw. Einrütteln
in den noch nicht ausgehärteten Beton von oben und f) Transportieren des Betonfertigbauelementes
zu einer Härtekammer.
[0007] Eine alternative Ausführungsform sieht die folgenden Schritte: a) Abheben der ausgehärteten
Betonfertigbauelemente und Abheben der Schalelemente, oder umgekehrt, b) Reinigen
der Palettenformen in der Reinigungsstation, c) automatisches Aufbringen von zumindest
einem Schalelement auf die Palettenform für das nächste herzustellende Betonfertigbauelement,
d) automatisches Einbringen von Bewehrungselementen in die Schalung, e) automatisches
Einbringen des Betons in die Schalung und f) Transportieren des Betonfertigbauelementes
zu einer Härtekammer vor.
[0008] Damit die Betonfertigbauelemente tatsächlich die gewünschten Maße aufweisen und zur
Vermeidung von Kantenausbrüchen während der Produktion, kann gemäß einer weiteren
Ausführungsform der Erfindung vorgesehen sein, dass wenigstens ein Schalelement, vorzugsweise
alle Schalelemente, nach dem Aufbringen gemäß Schritt c) wenigstens bis zum Verlassen
der Härtekammer auf der Palettenform verbleibt.
[0009] Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung sieht dabei vor, dass wenigstens
einer der Schritte a), b) oder f) zumindest teilweise automatisch durchgeführt wird,
wobei es sich als besonders vorteilhaft herausgestellt hat, wenn alle Schritte a),
b) und f) automatisch durchgeführt werden.
[0010] Dadurch, dass die notwendigen Schritte zur Herstellung eines Betonfertigbauelementes
in einer Fertigungsstraße vom Entschalen des ausgehärteten Betonfertigbauelementes
über das Reinigen der Palettenform, dem Aufbringen der neuen Schalung und dem Einbringen
des Betons sowie der Bewehrung, bis hin zum Transport der Palettenformen in die Härtekammer
automatisch erfolgt, kann man insgesamt eine vollautomatisierte Anlage zur Herstellung
von Betonfertigbauelementen realisieren, wodurch zum Einen die Einhaltung einer festen,
kurzen Palettentaktzeit ermöglicht wird und zum Anderen eine Reduzierung des benötigten
Personals, das zudem in erster Linie Überwachungsaufgaben zu erfüllen hat, erreicht
werden kann. Dass sich aufgrund dieser Vorteile eine Kostenersparnis bei gleichzeitig
höherer Produktionszeit ergibt, ist für jeden verständlich.
Eine weitere Automatisierung kann dann erreicht werden, wenn gemäß einem Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Verfahrens das Stapeln der Betonfertigbauelemente nach dem Verlassen
der Härtekarnmer automatisiert erfolgt. Dazu kann gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
der Erfindung vorgesehen sein, dass die Betonfertigbauelemente mittels einer Hebeeinrichtung,
vorzugsweise einer Abhebetraverse, von der (den) Palettenform(en) abgehoben werden,
wobei die Hebeeinrichtung die Betonfertigbauelemente an aus dem Beton vorstehenden
Griffelementen, vorzugsweise Bewehrungselementen, greift und die Positionen der Griffelemente
bezogen auf die Palettenformen der Hebeeinrichtung von einer Steuereinrichtung übermittelt
werden.
[0011] Dadurch, dass die Betonfertigbauelemente bereits in der gewünschten Stapelreihenfolge
die Härtekammer verlassen und auch die Position der Griffelemente, an denen die Betonfertigbauelemente
von den Palettenformen abgehoben werden, der Hebeeinrichtung bekannt sind, kann mit
dem erfindungsgemäßen Verfahren das Abheben und Stapeln der Betonfertigbauelemente
im Gegensatz zum Stand der Technik, bei dem die Greifer von Hand angesetzt worden
sind, automatisiert erfolgen.
[0012] Dabei spielt es keine wesentliche Rolle, ob die Positionen der aus dem Beton vorstehenden
Griffelemente in einer Bewehrungsstation, entweder beim oder unmittelbar nach dem
Einbringen der Bewehrung, ermittelt und an die Steuereinrichtung weitergegeben werden
oder ob die Positionen der aus dem Beton vorstehenden Griffelemente mittels einer
im Verlauf der Fertigungsstraße angeordneten bzw. anordenbaren Scanvorrichtung ermittelt
und an die Steuereinrichtung weitergegeben werden.
[0013] Erfindungswesentlich ist jedenfalls der Umstand, dass der Hebeeinrichtung der Abhebestation
die Positionen der aus dem Beton vorstehenden Griffelemente, die günstigerweise von
Teilen der Bewehrung gebildet werden, bekannt sind. In zweiterem Fall, wenn also die
Positionen der Griffelemente mittels einer Scanvorrichtung festgestellt werden, hat
es sich gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung als günstig herausgestellt,
wenn die Scanvorrichtung zwischen der Härtekammer und der Abhebestation angeordnet
bzw. anordenbar ist.
[0014] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung hat es sich als vorteilhaft
herausgestellt, wenn nach dem Entfernen der Betonfertigbauelemente vor dem automatischen
Abheben des zumindest einen Schalelementes gemäß Schritt a) die Palettenformen zur
Bestimmung der Lageposition der zu entfernenden Schalelemente gescannt werden, wobei
ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung vorsieht, dass das Abheben und/oder
das Aufbringen der Schalelemente gemäß Schritt a) bzw. Schritt c) mittels eines Schalungsroboters
erfolgt.
[0015] Zur Erreichung eines vollautomatischen Verfahrensablaufes bzw. einer vollautomatisierten
Anlage zur Herstellung von Betonfertigbauelementen sieht eine weitere Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens vor, dass der Ablauf der automatisch durchgeführten
Verfahrensschritte a) bis f) von einer Steuereinrichtung zentral gesteuert wird, wobei
es sich als günstig herausgestellt hat, wenn die Steuereinrichtung einen Leitrechner
umfasst.
[0016] Beim Stand der Technik erfolgt insbesondere das Einbringen der Bewehrungselemente
händisch. Dabei werden Bewehrungsmatten mittels Abstandhalter in die Schalung eingelegt,
wobei die Abstandhalter verhindern sollen, dass die Bewehrungsmatten beim nachträglichen
Einbringen des Betons durch diesen auf den Schalungsboden gedrückt werden. Um nun
auch das Einbringen der Bewehrungselemente automatisch durchführen zu können, sieht
ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung vor, dass die automatisch einzubringenden
Bewehrungselemente in einer Bewehrungsvorbereitungsstation rechnergestützt durch verbinden,
vorzugsweise verschweißen, mehrerer Einzelelemente gefertigt und bevorzugterweise
dreidimensional ausgebildet werden.
[0017] Dadurch wird erreicht, dass die Einzelelemente exakt an den dafür vorgesehenen Stellen
miteinander verbunden sind. Um sicher zu stellen, dass die Gitterträger, Bewehrungskörbe
und sonstige Einzelelemente exakt an den dafür vorgesehenen Stellen miteinander beziehungsweise
mit einer oder mehreren Bewehrungsmatte(n) verbunden sind, werden die dreidimensionalen
Bewehrungselemente in der Bewehrungsvorbereitungsstation CADICAM - gestützt gefertigt.
Diese Genauigkeit ist sowohl zum Aufnehmen der Bewehrungselemente mittels der Einlegetraverse
als auch in späterer Folge beim Abheben der ausgehärteten Betonfertigbauelemente von
der Palettenform mittels einer Entschaltraverse von Vorteil.
[0018] Es wird in der Regel also ein dreidimensionales Bewehrungselement hergestellt, das
gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung von einer gekröpften und/oder
gebogenen Bewehrungsmatte gebildet sein kann oder durch verbinden von mehreren Gitterträgern
mit wenigstens einer Bewehrungsmatte erzeugt wird, wodurch erreicht wird, dass das
Einbringen der Bewehrungselemente, beispielsweise mittels einer Einlegetraverse, die
die Bewehrungselemente an den Gitterträgern beispielsweise mit speziellen Zangen greift,
erfolgen kann. Dabei wird die beim Einbringen der Bewehrungselemente nach dem Betonieren
benötigte Betonüberdeckung durch entsprechend tiefes Eindrücken bzw. Einrütteln der
Bewehrungselemente mittels der Einlegetraverse hergestellt, sodass keine oder nur
sehr wenige Abstandhalter benötigt werden.
[0019] Um sicher zu stellen, dass die vorbestimmte Maximalzeit pro Arbeitstakt eingehalten
werden kann, sieht ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung vor, dass auf einer
Palettenform genau eine Schalung für ein herzustellendes Betonfertigbauelement vorzugsweise
mittig angeordnet wird.
[0020] Bei den bisher bekannten Einschalmethoden wurden im Sinne einer maximalen Palettenauslastung
so viele Schalungen wie möglich auf einer Palette platziert. Dabei wurde das erste
Element normalerweise in einem Eck platziert, das zweite daran angrenzend usw. Diese
Methode bringt jedoch den Nachteil mit sich, dass der Arbeitstakt an der Schalungsstation
je nach Schalung unterschiedlich viel Zeit in Anspruch nimmt, wodurch sich die Maximalzeit
an der Schalstation erheblich erhöhen kann. Durch die erfindungsgemäße Anordnung von
genau einer Schalung pro Palettenform wird eine verbesserte Automatisierung erreicht,
da immer nur ein Element bearbeitet werden muss. Erfolgt die Anordnung der genau einen
Schalung zudem mittig, verkürzen sich die Arbeitswege und kann die mittige Position
der Schalung als fixer Bezugspunkt für einen Schalungsroboter dienen.
[0021] Damit die notwendigen Manipulationsarbeiten mit den fertigen Betonfertigbauelemente
nach der Entnahme aus der Fertigungsstraße bis zum Abtransport auf die Baustelle minimiert
werden können, kann weiters vorgesehen sein, dass die Bauelemente gemäß einem Produktionsplan,
in dem auf Basis eines Verlegeplanes oder mehrerer Verlegepläne die Stückzahl der
einzelnen herzustellenden Betonfertigteileiemente und/oder die Belegung der Palettenformen
festlegt werden, gefertigt und nach dem Durchlaufen der Fertigungstrasse bis zum Verladen
gruppiert gestapelt werden, wobei die Betonfertigbauelemente in einer der im Verlegeplan
bzw. den Verlegeplänen festgesetzten Montagereihenfolge entsprechenden oder dazu gestürzten
Reihenfolge der Fertigungsstraße entnommen und pro Verlegeplan gruppiert gestapelt
werden.
[0022] Im Gegensatz zum Stand der Technik hat beim erfindungsgemäßen Verfahren also nicht
die maximale Palettenauslastung oberste Priorität, vielmehr wird bei der Erstellung
des Produktionsplanes darauf Bedacht genommen, dass die im Verlegeplan festgelegte
Montagereihenfolge beibehalten wird. Dadurch wird erreicht, dass die Betonfertigbauelemente
der Fertigungsstraße in derselben oder in der gestürzten Reihenfolge entnommen werden
können, sodass die Betonfertigbauelemente nach dem Abheben von der Palettenform direkt
zu einem Stapel, der die in einem Verlegeplan benötigten Betonfertigbauelemente in
der gewünschten Reihenfolge beinhaltet, zusammengefasst werden können. Das bedeutet,
dass gegenüber den aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren der Schritt des Zwischenlagerns
entfällt, wodurch sich sowohl eine Einsparung hinsichtlich der benötigten Lagerfläche
als auch eine Reduktion der Arbeitszeit ergibt.
[0023] Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung, umfasst das neuerungsgemäße
Verfahren, also die Schritte: IV) Erstellen des Produktionsplanes und eines Stapelplanes
in Abhängigkeit wenigstens eines Verlegeplanes, V) anschließendes Produzieren der
Betonfertigbauelemente gemäß dem in Schritt IV) erstellten Produktionsplan und VI)
nachfolgendes Stapeln der Betonfertigbauelemente gemäß dem in Schritt IV) erstellten
Stapelplan.
[0024] Während also beim Stand der Technik der Produktionsplan in erster Linie in Abhängigkeit
der zur Verfügung stehenden Schalfläche der Palettenformen erstellt wurde, folgt das
neuerungsgemäße Verfahren einem völlig neuem Ansatz, indem bei der Erstellung des
Produktionsplanes die im Verlegeplan festgesetzte Montagereihenfolge in gleicher oder
gestürzter Reihenfolge beibehalten wird und in Abhängigkeit des Verlegeplans schon
vor Produktionsbeginn ein den Produktionsablauf sowie den Verlegeplan berücksichtigender
Stapelplan erstellt wird.
[0025] Dabei spielt es keine wesentliche Rolle, ob die Betonfertigbauelemente gemäß in einer
zu der im Verlegeplan bzw. den Verlegeplänen festgesetzten Montagereihenfolge gestürzten
Reihenfolge produziert und nach der Entnahme aus der Fertigungsstraße gemäß in einer
der im Verlegeplan bzw. den Verlegeplänen festgesetzten Montagereihenfolge entsprechenden
Reihenfolge in einem Stapel angeordnet werden oder ob die Betonfertigbauelemente gemäß
in einer der im Verlegeplan bzw. den Verlegeplänen festgesetzten Montagereihenfolge
entsprechenden Reihenfolge produziert und nach der Entnahme aus der Fertigungsstraße
in einer zu der im Verlegeplan bzw. den Verlegeplänen festgesetzten Montagereihenfolge
gestürzten Reihenfolge in einem Stapel angeordnet werden.
[0026] Eine Grundidee der Erfindung besteht jedenfalls darin, die im Verlegeplan festgelegte
Montagereihenfolge der Betonfertigbauelemente sowohl im Produktionsplan als auch im
Stapelplan zu berücksichtigen bzw. beizubehalten, sodass die Betonfertigbauelemente
aus der Fertigungsstraße in derselben oder in der gestürzten Reihenfolge entnommen
und ohne Zwischenlagerung direkt zu einem Stapel pro Verlegeplan zusammengefasst werden
können.
[0027] Dabei wird unter einer der festgesetzten Montagereihenfolge entsprechenden Reihenfolge
verstanden, dass das im Verlegeplan als erstes zu montierendes Setonfertigbauelement
gekennzeichnete Bauelement gemäß dem Produktionsplan der Fertigungsstraße als erstes
Bauelement entnehmbar ist bzw. entnommen wird, was zur Folge hat, dass dieses erste
Betonfertigbauelement im dem Verlegeplan entsprechenden Stapel fertiger Betonfertigbauelemente
das unterste Element darstellt. Diese Variante wird man also dann wählen, wenn die
Betonfertigbauelemente zum Transport auf die Baustelle einzeln auf das Transportmittel,
beispielsweise einen Tieflader, aufgeladen werden, da in diesem Fall die Reihenfolge
im Stapel noch einmal gestürzt wird, das heißt nach Beendigung des Ladevorgangs kommt
das im Stapel unterste Element, welches von dem auf der Baustelle als erstes zu montierendem
Betonfertigbauelement gebildet wird, auf dem Transportmittel ganz oben zu liegen,
sodass die Reihung der Betonfertigbauelemente auf dem Transportmittel von oben nach
unten der im Verlegeplan festgelegten Montagereihenfolge entspricht.
[0028] Umgekehrt dazu wird unter der zur festgesetzten Montagereihenfolge gestürzten Reihenfolge
verstanden, dass das in der im Verlegeplan festgelegten Montagereihenfolge letzte
zu montierende Betonfertigbauelement der Fertigungsstraße als erstes fertiges Betonfertigbauelement
entnehmbar ist bzw. entnommen wird und deshalb in weiterer Folge beim Stapel der fertigen
Betonfertigbauelemente das unterste Bauelement bildet, sodass die Reihenfolge der
Betonfertigbauelemente im Stapel bereits der festgesetzten Montagereihenfolge gemäß
dem Verlegeplan entspricht. Diese Variante wird man dann wählen, wenn beim Verladen
der Betonfertigbauelemente auf das Transportmittel der gesamte, dem Verlegeplan entsprechende
Stapeln von Betonfertigbauelementen unter einmal, beispielsweise mittels einer Hubeinrichtung,
verladen wird.
[0029] Selbstverständlich wäre es auch möglich, die Betonfertigbauelemente nach der Entnahme
aus der Fertigungsstraße vor der Bildung eines Stapels einer Weiterverarbeitung zuzuführen.
Diese Maßnahme bietet sich in erster Linie bei der Herstellung von Doppelwandelementen
an. Dabei könnten die ausgehärteten Betonfertigbauelemente beispielsweise mittels
der Abhebetraverse nach dem Abheben von der Palettenform direkt einer Wendeeinrichtung
zugeführt werden und in an sich bekannterweise mit einem noch nicht ausgehärteten
Betonfertigbauelement zu einem Doppelwandelement verbunden werden, das in weiterer
Folge die Fertigungsstraße bis zum Ende durchläuft. Erfindungswesentlich ist, dass
auch diese Doppelwandelemente aus der Fertigungsstraße in einer der festgesetzten
Montagereihenfolge entsprechenden oder dazu gestürzten Reihenfolge entnommen und ohne
Zwischenlagerung direkt zu einem Stapel pro Verlegeplan zusammengefasst werden.
[0030] Darüber hinaus sei an dieser Stelle noch darauf hingewiesen, dass sich der Begriff
Stapel nicht ausschließlich auf eine Reihe übereinander angeordneter Betonfertigbauelemente
bezieht, sondern alle die in einem Verlegeplan zusammengefassten Betonfertigbauelemente
umfasst, das heißt, mehrere nebeneinander angeordnete Stapel von übereinander gereihten
Betonfertigbauelementen, die einem Verlegeplan oder anders ausgedrückt, einem Auftrag
zugeordnet sind, sind ebenfalls vom Begriff Stapel umfasst.
[0031] Erfindungswesentlich ist lediglich, dass in einer Reihe übereinander angeordneter
Betonfertigbauelemente lediglich Betonfertigbauelemente, die einem Verlegeplan - und
zwar in derselben oder gestürzten Reihenfolge wie die festgesetzte Montagereihenfolge
- angehören, zusammengefasst sind.
[0032] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel ist weiters vorgesehen, dass das Erstellen
des Produktionsplanes und des Stapelplanes gemäß Schritt IV) in Abhängigkeit genau
eines Verlegeplanes erfolgt.
[0033] In diesem Fall sieht eine weitere Ausführungsform der Erfindung vor, dass die Betonfertigbauelemente
nach der Entnahme aus der Fertigungsstraße gemäß Schritt VI) in einer der im Verlegeplan
festgesetzten Montagereihenfolge entsprechenden oder dazu gestürzten Reihenfolge in
genau einem Stapel angeordnet werden.
[0034] Anders ausgedrückt wird nach diesem Ausführungsbeispiel der Erfindung für einen einzelnen
Auftrag, der die in einem Verlegeplan eingezeichneten Betonfertigbauelemente beinhaltet,
ein Produktionsplan und ein Stapelplan erstellt und werden die Betonfertigbauelemente
nach Entnahme aus der Fertigungsstraße in genau einem Stapel angeordnet. Das heißt,
bei dieser Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird auf Basis genau eines
Verlegeplans genau ein Produktionsplan und genau ein Stapelplan erstellt, wobei der
produktionsplan und der Stapelplan dem Verlegeplan entsprechen, das heißt, es kann
auf die Erstellung eines gesonderten Palettenbelegungsplans verzichtet werden. Dabei
ist es durchaus denkbar, auf einer Palettenform zwei oder mehrerer Schalungen für
Betonfertigbauelemente des einen Verlegeplans anzuordnen, wichtig ist, dass das Abheben
der fertigen Betonfertigbauelemente von der Palettenform in der richtigen Stapelreihenfolge
gewährleistet ist.
[0035] Alternativ ist es jedoch auch möglich, dass das Erstellen des Produktionsplanes und
des Stapelplanes gemäß Schritt IV) in Abhängigkeit mehrerer Verlegepläne erfolgt.
[0036] In diesem Fall sieht eine weitere Ausführungsform der Erfindung vor, dass die Produktion
von wenigstens zwei Betonfertigbauelementen gemäß Schritt V) auf einer gemeinsamen
Palettenform erfolgt, wobei wenigstens zwei der auf einer gemeinsamen Palettenform
angeordneten Betonfertigbauelemente verschiedenen Verlegeplänen zugeordnet sind.
[0037] Bei diesem Ausführungsbeispiel erfolgt also wie beim Stand der Technik eine Vermischung
mehrerer Aufträge, um auf diese Weise eine bessere Auslastung der Palettenformen erreichen
zu können. Im Unterschied zum Stand der Technik wird aber erfindungsgemäß die im Verlegeplan
festgesetzte Montagereihenfolge in derselben oder in gestürzter Reihenfolge beibehalten,
sodass gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung die Betonfertigbauelemente
nach der Entnahme aus der Fertigungsstraße gemäß Schritt VI) jeweils in einer der
in den Verlegeplänen festgesetzten Montagereihenfolge entsprechenden oder dazu gestürzten
Reihenfolge in mehreren Stapeln, von denen jeder genau einem Verlegeplan zugeordnet
ist, angeordnet werden können.
[0038] Anders ausgedrückt wird also bei dieser Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
auf der Basis von x Verlegeplänen genau ein Produktionsplan erstellt und in weiterer
Folge entweder genau ein Stapelplan, der die Aufteilung der hergestellten Betonfertigbauelemente
in x Stapeln beinhaltet, oder x Stapelpläne erstellt.
[0039] Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren folgt die Produktion von Betonfertigbauelementen
einer vollkommen neuen Logik. Während nach dem Stand der Technik so viele Betonfertigbauelemente
wie möglich auf einer Fertigungspalette produziert wurden, wird erfindungsgemäß in
der Regel nur mehr ein Betonfertigbauelement pro Palettenform produziert. Die schlechtere
Auslastung der einzelnen Palettenformen bringt den Vorteil einer festen, maximalen
Arbeitszeit pro Arbeitstakt mit sich, wodurch eine konsequente Automatisierung bis
hin zu einer Vollautomatisierung der Fertigungsstraße ermöglicht wird, infolge dessen
sich aufgrund der enormen Personaleinsparung und der kürzeren Palettentaktzeit die
Herstellungskosten erheblich reduzieren lassen. Zudem ermöglicht die Maximalzeit pro
Arbeitstakt eine vorbestimmbare Durchlaufzeit für eine Palettenform durch die Fertigungsstraße,
wodurch Produktionsstaus vermieden werden können.
[0040] Weiters soll eine Anlage zur Herstellung von Betonfertigbauelementen mit einer Fertigungsstraße,
bei der die Herstellung der Bauelemente auf Palettenformen erfolgt und die Palettenformen
wenigstens eine Entschalstation, eine Reinigungsstation, eine Schalstation, eine Betonierstation,
eine Bewehrungsstation und eine Härtekammer der Fertigungsstraße insbesondere synchron
getaktet durchlaufen, angegeben werden.
[0041] Als nachteilig an den bisher bekannten Anlagen hat sich neben der nur sehr schwer
bzw. gar nicht berechenbaren Gesamtarbeitszeit für den Durchlauf einer Palettenform
das Auftreten von Produktionsstaus, die in Folge der ungleichmäßigen Arbeitstakte
an den einzelnen Stationen der Fertigungsstraße und der damit verbundenen unregelmäßigen
Vorschübe der Palettenformen auftreten können, als problematisch herausgestellt.
[0042] Zur Vermeidung dieser Problematik sieht die neuerungsgemäße Anlage zur Herstellung
von Betonfertigbauelementen deshalb vor, dass aus der Gruppe der Entschalstation,
der Reinigungsstation, der Schalstation, der Betonierstation und der Bewehrungsstation
wenigstens drei Stationen automatisiert sind, wobei es sich im Sinne einer konsequenten
Automatisierung einer gattungsgemäßen Anlage als besonders vorteilhaft herausgestellt
hat, wenn aus der Gruppe der Entschalstation, der Reinigungsstation, der Schalstation,
der Betonierstation und der Bewehrungsstation alle Stationen automatisiert sind.
[0043] Dabei ist es günstig, wenn die automatisierten Stationen der Anlage zur Herstellung
von Betonfertigbauelementen mit einer zentralen Steuereinrichtung, die vorzugsweise
eine Leitrechner umfasst, zur Datenübertragung entweder über Datenleitungen oder kabellos
in Verbindung stehen.
Zur Erhöhung der Flexibilität der erfindungsgemäßen Anlage, beispielsweise um auch
Sonderformen von Betonfertigbauelementen herstellen zu können, sieht eine weitere
Ausführungsform der Erfindung vor, dass die Anlage eine oder mehrere Sonderstationen,
die vom getakteten Umlauf der Palettenformen in der Fertigungsstraße ausgenommen sind,
aufweist. Dabei ist es zweckmäßig, wenn die Palettenformen an diesen Sonderstationen
aus der Umlauflinie der Fertigungsstraße entnommen und gleichzeitig eine andere Palettenform
in die Umlauflinie gebracht wird, um den festen Takt halten zu können.
[0044] Sonderstationen können z.B. für die Herstellung von Sonderteilen wie z.B. Balkonplatten,
die im Verlegeplan ebenfalls mit beinhaltet sind, notwendig sein, da diese Sonderteile
einen hohen manuellen Arbeitsaufwand benötigen. Dabei kann gegebenenfalls die Bewehrung
mit Abstandhaltern vor dem Betonieren eingebracht werden, wenn z.B. Teile wie Rohre
oder Isolierungen in die Bewehrung eingebunden werden sollen.
[0045] Dazu hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn zwischen der Schalstation und der
Betonierstation und/oder im Bereich der Abhebestation eine Sonderstation angeordnet
ist.
[0046] Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden anhand der nachfolgenden Figurenbeschreibung
unter Bezugnahme auf die in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele näher
erläutert. Darin zeigt
- Fig. 1
- eine Anlage zur Herstellung von Betonfertigbauelementen,
- Fig. 2
- schematisch den Ablauf der Schritte III) bis VIII) eines verbindungsgemäßen Verfahrens,
- Fig. 3a
- die Schritte I) bis VI) eines ersten Ausführungsbeispieles eines erfindungsgemäßen
Verfahrens,
- Fig. 3b
- die Schritte I) bis VI) eines zweiten Ausführungsbeispieles,
- Fig. 4a und 4b
- zwei unterschiedliche Produktionsabläufe im Schritt V) des erfindungsgemäßen Verfahrens,
- Fig. 5a
- den Produktionsablauf und die Stapelbildung auf Basis genau eines Verlegeplanes,
- Fig. 5b
- den Produktionsablauf und die Stapelbildung auf Basis von zwei Verlegeplänen,
- Fig. 6a bis 6d
- das Einbringen des Betons und der Bewehrungselemente in die Schalung gemäß den Verfahrensschritten
d) und e) und
- Fig. 7a bis 7d
- das Abheben und Stapeln der Betonbauelemente an der Abhebe-und Stapelstation der Anlage.
[0047] Die in Fig. 1 dargestellte Anlage 1 zur Herstellung von Betonfertigbauelementen 3
umfasst mehrere Stationen, die derart angeordnet sind, dass die Palettenformen 20,
auf denen die Betonfertigbauelemente 3 hergestellt werden, diese Stationen im Sinne
einer Fertigungsstraße 2 insbesondere umlaufend durchlaufen.
[0048] Die Fertigungsstraße 2 umfasst eine Abhebestation 16, in deren Bereich eine Abhebetraverse
17 angeordnet ist. In direktem Anschluss daran folgt die Stapelstation 18, sodass
die in der Abhebestation 16 entnommenen Betonfertigbauelemente 3 mittels der Abhebetraverse
17 direkt zur Stapelstation 18 transportiert und dort gestapelt werden können.
[0049] Nach dem Abheben des Betonfertigbauelementes 3 erfolgt der Vorschub der Palettenform
20, auf der sich noch die alte Schalung 29 befindet, zur Entschalstation 4. Dabei
wird in der Entschalstation 4 oder auf der Fahrt zu dieser die Palettenform mittels
einer Scaneinrichtung 26 gescannt, um zum einen die Position der Schalelemente 9 zu
ermitteln und zum anderen festzustellen, ob sich sonstige Teile auf der Palettenform
20 befinden. In der Entschalstation 4 werden dann die Schalelemente 9 mittels eines
Schalroboters 8 von der Palettenform 20 entfernt. Schalelemente 9, die nicht robotertauglich
sind und sonstige eventuell auf der Palettenform befindliche Teile können händisch
entfernt werden.
[0050] Die Palettenform 20 durchläuft in weiterer Folge eine Reinigungsstation 6, in der
die Oberfläche der Palettenform, d.h die Schalfläche, gereinigt und geölt wird. Die
Schalelemente 9 werden ebenfalls einer Reinigungs- und Öleinrichtung zugeführt und
anschließend entweder sofort wieder zum Herstellen einer neuen Schalung in der anschließenden
Schalstation 7 verwendet oder in einem Lager zwischengelagert.
[0051] In der Schalstation 7 werden die benötigten Schalelemente 9 mittels eines Schalroboters
8 aufgesetzt und beispielsweise magnetisch fixiert. Dabei können schräge Teile, Aussparungen,
Durchtritte oder auch mehreckige Teile geschalt und gefertigt werden. Die dafür benötigten
Daten werden dem Schalungsroboter 8 von einem Leitrechner 22 übermittelt.
[0052] Im Anschluss an die Schalstation 7 ist bei der gezeigten Anlage 1 eine Sonderstation
10 angeordnet, in der Sonderschalungen und Restschalungen von einem Mitarbeiter händisch
ergänzt werden können. Derartige Sonderschalungen werden beim gezeigten Ausführungsbeispiel
aus Styropor von einer Styroporschneidemaschine 11 zugeschnitten, wobei die entsprechenden
Daten vom Schalungsroboter 8 oder vom Leitrechner 22 ermittelt werden. Obwohl beim
gezeigten Ausführungsbeispiel vorgesehen ist, dass diese Sonderschalungen von einem
Mitarbeiter händisch gesetzt werden, wäre es durchaus denkbar, die in der Styroporschneidemaschine
11 hergestellten Sonderschalungen ebenfalls mittels des Schalungsroboters 8 auf der
Palettenform 20 zu positionieren und zu fixieren.
[0053] In weiterer Folge wird die Palettenform 20, auf der sich nunmehr eine umseitig geschlossene
Schalung 29 befindet, zur Betonierstation 12 verfahren, in der mittels eines vorzugsweise
vollautomatischen Betonverteilers 13 der Beton 34 in die Schalung 29 eingebracht wird.
Der auf diese Weise auf die Schalfläche aufgebrachte Beton 34 wird in weiterer Folge
durch Rütteln oder Schütteln verdichtet, bevor in der Bewehrungsstation 14 die Bewehrungselemente
23 mittels einer Traverse 15 von oben in den noch nicht ausgehärteten Frischbeton
34 eingedrückt oder eingerüttelt wird. Dabei wird die benötigte Betonüberdeckung für
die Bewehrungselemente 23 durch entsprechend tiefes Eindrücken hergestellt, sodass
auf den bisher notwendigen Einsatz von Abstandhaltern verzichtet werden kann.
[0054] Die in der Bewehrungsstation 14 einzubringenden Bewehrungselemente 23 werden in einer
von der Fertigungsstraße 2 ausgenommenen Bewehrungsvorbereitungsstation 27 vorbereitet.
Zu diesem Zweck weist die Bewehrungsvorbereitungsstation 27 eine Schweißeinrichtung
28 zum Verschweißen von Bewehrungsmatten 24 mit Gitterträgern 23 auf. In dieser Bewehrungsvorbereitungsstation
27 werden sämtliche, für die Betonfertigbauelemente 3 erforderlichen Bewehrungselemente
23 hergestellt, und zwar durch Schneiden, Biegen, Zusammenbinden oder Schweißen von
Einzelelementen wie Bewehrungsmatten, Längs- und Querstäben sowie Gitterträgern. Dieser
Fertigungsvorgang erfolgt vorteilhafterweise automatisiert, wodurch sichergestellt
wird, dass alle Bewehrungselemente 23 für die zu produzierenden Betonfertigbauelemente
3 in dem für den Umlauf richtigen Zeitpunkt zur Verfügung gestellt werden können.
Erfolgt das Herstellen der Bewehrungselemente 23 auf Basis von Daten, die vom Leitrechner
der Steuereinrichtung 22 zur Verfügung gestellt werden, wird eine exakte Positionierung
der Gitterträger 25 erreicht, was insbesondere für das Greifen der Bewehrungselemente
23 mittels der Traverse 15 in der Bewehrungsstation 14 sowie der Abhebetraverse 17
in der Abhebestation 16 von Vorteil ist.
[0055] Nach der Bewehrungsstation 14 wird die Palettenform der Härtekammer 21 zum Trocknen
zugeführt. Nach dem Verlassen der Härtekammer 21 werden die Palettenformen 20 mit
den darauf befindliche ausgehärteten Betonfertigbauelementen 3 der Abhebestation 16
zugeführt.
[0056] Die gezeigte Anlage 1 eignet sich insbesondere zur Herstellung von Betonfertigbauelementen
3, wie sie bei der Herstellung von Elementdecken bzw. Doppelwänden benötigt werden.
[0057] Fig. 2 zeigt einzelne Schritte eines ersten Ausführungsbeispieles eines erfindungsgemäßen
Verfahrens, bei dem - ausgehend von dem im Schritt III) zur Verfügung gestellten Verlegeplan
- im Schritt IV) ein die im Verlegeplan festgesetzte Montagereihenfolge berücksichtigender
Produktionsplan 30 erstellt und in weiterer Folge ein Stapelplan 32 ausgearbeitet
wird, der einen Soll-Stapel, der ebenfalls die im Verlegeplan festgesetzte Montagereihenfolge
für die Betonbauelemente 3 berücksichtigt, beinhaltet
[0058] Im Schritt V) werden dann die Betonfertigbauelemente 3 entsprechend dem im Schritt
IV) ausgearbeiteten Produktionsplan 30 in der in Fig. 1 dargestellten Anlage 1 produziert
und im darauffolgenden Schritt VI) zu einem dem Soll- Stapel entsprechenden Ist-Stapel
33 gruppiert.
[0059] Der auf diese Weise hergestellte Ist-Stapel 33 kann in weiterer Folge direkt auf
ein Transportmittel verladen werden (Schritt VII), worauf die Betonfertigbauelemente
3 nach dem Transport auf die Baustelle auf dieser in der im Verlegeplan vorgeschriebenen
Montagereihenfolge montiert werden.
[0060] Das neuerungsgemäße Verfahren erlaubt also das gruppierte Stapeln der Betonfertigbauelemente
3 schon in der auf der Baustelle benötigten Montagereihenfolge direkt nach der Entnahme
aus der Abhebestation 16, d.h. ohne eine vorherige Zwischenlagerung, wie dies bei
den aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren bisher nötigt war.
[0061] Fig. 3a zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei dem der Produktionsplan 30 und der Stapelplan
32 auf Basis genau eines Verlegeplanes 31 erstellt wird. Dabei wird in einem ersten
Schritt I) vom Architekten oder dem Statiker der Bauplan für eine beispielsweise herzustellende
Elementdecke gefertigt. Basierend auf diesem Bauplan wird dann gemäß Schritt II) computergestützt
der in Schritt III) resultierende Vertegeplan 31 erstellt. Im Schritt IV) werden dann
auf Basis des Verlegeplanes 31 der Produktionsplan 30 und der Stapelplan 32 erstellt,
worauf im Schritt V) die gemäß dem Verlegeplan 31 benötigten Betonfertigbauelemente
3 gemäß den Schritten a) bis f) des erfindungsgemäßen Verfahrens produziert werden
und anschließend im Schritt VI) in einem Stapel 33, und zwar in einer der im Verlegeplan
31 vorgesehenen Montagereihenfolge entsprechenden oder gestürzten Reihenfolge.
[0062] Das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3b unterscheidet sich vom Ausführungsbeispiel
gemäß Fig. 3a lediglich dadurch, dass der in Schritt IV erstellte Produktionsplan
30 und Stapelplan 32 auf Basis von zwei Verlegeplänen 31, 31' erstellt wird, sodass
nach der Produktion gemäß Schritt V) in den nachfolgenden Schritten VIa), VI) eine
Trennung der auf den Palettenformen angeordneten Betonfertigbauelemente 3 in zwei
getrennte Stapel 33, 33', die wiederum den Verlegeplänen 31, 31' entsprechen, erfolgt.
[0063] Fig. 4a zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei dem die Produktion der Betonfertigbauelemente
3a-3g gemäß Schritt V) des erfindungsgemäßen Verfahrens in einer zur Montagereihenfolge
des Verlegeplanes 31 gestützten Reihenfolge erfolgt. Nach der Entnahme aus der Fertigungsstraße
wird dann in Schritt VI) die Produktionsreihenfolge in der Abhebestation 16 durch
das Übereinanderstapeln der Betonfertigbauelemente 3g-3a umgekehrt, sodass die Betonfertigbauelemente
3g-3a im resultierenden Stapel 33 in einer der im Verlegeplan 31 vorgesehenen Montagereihenfolge
entsprechenden Reihenfolge angeordnet sind, d.h., das auf der Baustelle als erstes
zu montierende Betonfertigbauelement 3a ist im Stapel 33 an oberster Stelle angeordnet.
Dieses Ausführungsbeispiel wird dann zum Einsatz kommen, wenn der resultierende Stapel
33 als Ganzes, beispielsweise mittels einer Hubeinrichtung, auf das Transportmittel
verladen wird, sodass sich beim Verladen die Reihenfolge der Betonfertigbauelemente
3a-3g nicht mehr ändert.
[0064] Ein alternatives Ausführungsbeispiel ist in Fig. 4b dargestellt. Dabei erfolgt die
Produktionsreihenfolge gemäß Schritt V) gemäß der im Verlegeplan 31 vorgesehenen Montagereihenfolge,
sodass die Betonfertigbauelemente 3a-3g im resultierenden Stapel 33 in einer zur im
Verlegeplan 31 vorgesehenen Montagereihenfolge gestürzten Reihenfolge angeordnet sind.
Dieses Ausführungsbeispiel wird dann zum Einsatz kommen, wenn beim Verladen des Stapels
33 auf das Transportmittel die Betonfertigbauelemente 3a-3g einzeln auf das Transportmittel
gehoben werden, wodurch sich die Reihenfolge der Betonfertigbauelemente 3a-3g im Stapel
33 ändert, d.h. nach dem Verladen auf das Transportmittel entspricht die Reihenfolge
der Betonfertigbauelemente 3a-3g wiederum der im Verlegeplan 31 vorgesehenen Montagenreihenfolge.
[0065] Fig. 5a zeigt Schritt V) und Schritt VI) gemäß dem Ausführungsbeispiel nach Fig.
3a. Bei diesem Ausführungsbeispiel wird also auf Basis genau eines Verlegeplanes genau
ein Produktionsplan und genau ein dem Verlegeplan 31 entsprechender Stapel 33 erstellt.
[0066] Im Unterschied dazu zeigt Fig. 5b die Schritte V) und VI) des Ausführungsbeispieles
gemäß Fig. 3b, d.h. beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 5b wird zwar anhand zweier
Verlegepläne 31, 31' wiederum nur genau ein Produktionsplan 30 erstellt, es werden
aber letztendlich zwei, den Verlegeplänen 31, 31' entsprechende Stapel 33, 33' gebildet.
Dabei spielt es keine wesentliche Rolle, ob für jeden Stapel 33, 33' ein separater
Stapelplan erstellt wird oder ob lediglich ein Stapelplan erstellt wird, der die beiden
zu bildenden Stapel 33, 33' beinhaltet.
[0067] Eine Grundidee der Erfindung besteht jedenfalls darin, auf Basis der in einem Verlegeplan
31, 31' vorgegebenen Montagereihenfolge einen entsprechenden Produktionsplan für eine
Anlage zur Herstellung von Betonfertigbauelementen zu erstellen und die derart hergestellten
Betonfertigbauelemente nach Entnahme aus der Fertigungsstraße sofort in einem die
Montagereihenfolge des Verlegeplanes bzw. der Verlegepläne berücksichtigenden Stapel
anzuordnen, und zwar ohne vorherige Zwischenlagerung.
[0068] Die Fig. 6a zeigt eine Palettenform 20, auf der mittels mehrerer Schalelemente 9
eine Schalung 29 für ein herzustellendes Betonfertigbauelement 3 ausgebildet ist,
In diese Schalung wird in einem weiteren Schritt in der Betonierstation 12 Beton 34
eingebracht (Fig. 6b). Danach wird die Palettenform 20 zur Bewehrungsstation 14 verfahren
und - wie in Fig. 6c dargestellt - ein Bewehrungselement 23 von oben in den noch nicht
ausgehärteten Beton 34 eingebracht. Das Bewehrungselement 23 ist beim gezeigten Ausführungsbeispiel
dreidimensional ausgebildet und umfasst eine Bewehrungsmatte 24, die mit mehreren
Gitterträgern 25 fest verbunden, vorzugsweise verschweißt, ist und beispielsweise
gebogen oder gekröpft sein kann.
[0069] Dadurch, dass das Bewehrungselement 23 von oben in den noch nicht ausgehärteten Beton
34 eingebracht wird, kann - wie in Fig. 6d dargestellt - die notwendige Betonüberdeckung
durch Einrücken oder Einrütteln erfolgen, wodurch auf die Verwendung von Abstandhaltern
verzichtet werden kann.
[0070] Die Fig. 7a-7c zeigen den Ablauf an der Abhebestation 16 und der Stapelstation 18.
Dabei erfolgt die Manipulation der Betonfertigbauelemente 3 zwischen diesen beiden
Stationen 16 und 18 mittels einer Abhebetraverse 17, die sowohl vertikal als auch
horizontal verfahrbar angeordnet ist und die auf ihrem unteren Ende mehrere Greifelemente
35 aufweist. Die Greifelemente 35 sind zum Eingriff mit den Gitterträgern 25 der Bewehrungselemente
23 hakenförmig ausgebildet.
[0071] Die Palettenformen 20 mit den ausgehärteten Betonfertigbauelementen 3c, 3d werden
nach dem Verlassen der Härtekammer 21 der Abhebestation 16 zugeführt (Fig. 7a). Dann
wird gemäß Fig. 7b die Abhebetraverse 17 gesenkt, um das auf der Palettenform 20 befindliche
Betonfertigbauelement 3d zu greifen und in die Stapelstation 18 zu verfahren (Fig.
7c) und dort auf dem Stapel 33 in einer der im Verlegeplan vorgesehenen oder dazu
gestürzten Reihenfolge zu stapeln. Während des Stapelns (Fig. 7d) wird die Palettenform
20, auf der sich nur mehr die alten Schalelemente 9 befinden, aus der Abhebestation
16 weiter zur Reinigungsstation 6 verfahren und kann der Abhebevorgang nunmehr wieder
- wie in Fig. 7a dargestellt - von Neuem beginnen.
[0072] Die dargestellten Ausführungsbeispiele einer Anlage zur Herstellung von Betonfertigbauelementen
sowie die beschriebenen Beispiele möglicher Herstellungsverfahren sind selbstverständlich
nicht im einschränkenden Sinne zu verstehen sondern eben nur einzelne Beispiele von
zahlreichen Möglichkeiten, den Erfindungsgedanken einer automatisierten Palettenumlaufanlage
zur Produktion von Betonfertigbauelementen zu realisieren.
1. Verfahren zur Herstellung von Betonfertigbauelementen, bei dem die Herstellung der
Betonfertigbauelemente auf Palettenformen erfolgt, wobei die Palettenformen nacheinander
mehrere Stationen einer Fertigungsstraße insbesondere umlaufend durchlaufen und der
Vorschub der Palettenformen von einer zur nächsten Station in Abhängigkeit einer vorbestimmten
Maximalzeit pro Arbeitstakt, insbesondere synchron, erfolgt,
gekennzeichnet durch die folgenden Schritte:
a) Abheben der ausgehärteten Betonfertigbauelemente (3) und Abheben der Schalelemente
(9), oder umgekehrt,
b) Reinigen der Palettenformen (20) in der Reinigungsstation (6),
c) Automatisches Aufbringen von zumindest einem Schalelement (9) auf die Palettenform
(20) für das nächste herzustellende Betonfertigbauelement (3),
d) Automatisches Einbringen des Betons (34) in die Schalung (29),
e) Automatisches Einbringen von Bewehrungselementen (23) durch Eindrücken bzw. Einrütteln in den noch nicht ausgehärteten Beton (34) von oben und
f) Transportieren des noch nicht ausgehärteten Betonfertigbauelementes (3) zu einer
Härtekammer (21).
2. Verfahren nach der Anspruch 1,
gekennzeichnet durch die folgenden Schritte:
a) Abheben der ausgehärteten Betonfertigbauelemente (3) und Abheben der Schalelemente
(9), oder umgekehrt,
b) Reinigen der Palettenformen (20) in der Reinigungsstation (6),
c) Automatisches Aufbringen von zumindest einem Schalelement (9) auf die Palettenform
(20) für das nächste herzustellende Betonfertigbauelement (3),
d) Automatisches Einbringen von Bewehrungselementen (23) in die Schalung (29),
e) Automatisches Einbringen des Betons (34) in die Schalung (29) und
f) Transportieren des noch nicht ausgehärteten Betonfertigbauelementes (3) zu einer
Härtekammer (21).
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Schalelement (9), vorzugsweise alle Schalelemente (9), nach dem Aufbringen
gemäß Schritt c) wenigstens bis zum Verlassen der Härtekammer (21) auf der Palettenform
(20) verbleibt.
4. Verfahren nach Anspruch einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens einer der Schritte a), b) oder f) zumindest teilweise automatisch durchgeführt
wird
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass alle Schritte a), b) und f) automatisch durchgeführt werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Stapeln der Betonfertigbauelemente (3) nach dem Verlassen der Härtekammer (21)
automatisiert erfolgt.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Betonfertigbauelemente (3) mittels einer Hebeeinrichtung, vorzugsweise einer
Abhebetraverse (17), von der (den) Palettenform(en) (20) abgehoben werden, wobei die
Hebeeinrichtung die Betonfertigbauelemente (3) an aus dem Beton (34) vorstehenden
Griffelementen, vorzugsweise Bewehrungselementen (23), greift und die Positionen der
Griffelemente bezogen auf die Palettenformen (20) der Hebeeinrichtung von einer Steuereinrichtung
(22) übermittelt werden.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Positionen der aus dem Beton (34) vorstehenden Griffelemente mittels einer im
Verlauf der Fertigungsstraße (1) angeordneten bzw. anordenbaren Scanvorrichtung (36)
oder in einer Bewehrungsstation (14), entweder beim oder unmittelbar nach dem Einbringen
der Bewehrung, ermittelt und an die Steuereinrichtung (22) weitergegeben werden.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Abheben des zumindest einen Schalelementes (9) gemäß Schritt a) die Palettenformen
(20) zur Bestimmung der Lageposition der zu entfernenden Schalelemente (9) gescannt
werden.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Abheben und/oder das Aufbringen der Schalelemente (9) gemäß Schritt a) bzw. Schritt
c) mittels eines Schalungsroboters (8) erfolgt.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Ablauf der automatisch durchgeführten Verfahrensschritte a) bis f) von einer
Steuereinrichtung (22), die vorzugsweise einen Leitrechner umfasst, zentral gesteuert
wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die automatisch einzubringenden Bewehrungselemente (23) in einer Bewehrungsvorbereitungsstation
(27) rechnergestützt durch verbinden, vorzugsweise verschweißen, mehrerer Einzelelemente
gefertigt werden.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass auf einer Palettenform (20) genau eine Schalung (29) für ein herzustellendes Betonfertigbauelement
(3) vorzugsweise mittig angeordnet wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Betonfertigbauelemente (3) gemäß einem Produktionsplan (30), in dem auf Basis
eines Verlegeplanes (31) oder mehrerer Verlegepläne (31, 31') die Stückzahl der einzelnen
herzustellenden Betonfertigbauelemente (3) und/oder die Belegung der Palettenformen
(20) festlegt werden, gefertigt und nach dem Durchlaufen der Fertigungstraße (2) bis
zum Verladen gruppiert gestapelt werden, wobei die Betonfertigbauelemente (3) in einer
der im Verlegeplan (31) bzw. den Verlegeplänen (31, 31') festgesetzten Montagereihenfolge
entsprechenden oder dazu gestürzten Reihenfolge der Fertigungsstraße (2) entnommen
und pro Verlegeplan (31, 31') gruppiert gestapelt werden.
15. Anlage zur Herstellung von Betonfertigbauelementen mit einer Fertigungsstraße, bei
der die Herstellung der Betonfertigbauelemente auf Palettenformen insbesondere nach
einem Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14 erfolgt, wobei die Palettenformen
nacheinander wenigstens eine Entschalstation, eine Reinigungsstation, eine Schalstation,
eine Betonierstation, eine Bewehrungsstation und eine Härtekammer der Fertigungsstraße
insbesondere synchron getaktet durchlaufen, dadurch gekennzeichnet, dass aus der Gruppe der Entschalstation (4), der Reinigungsstation (6), der Schalstation
(7), der Betonierstation (12) und der Bewehrungsstation (14) wenigstens drei Stationen
(7, 12, 14) automatisiert sind.
16. Anlage nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass aus der Gruppe der Entschalstation (4), der Reinigungsstation (6), der Schalstation
(7), der Betonierstation (12) und der Bewehrungsstation (14) alle Stationen automatisiert
sind.
17. Anlage nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Anlage (1) eine oder mehrere Sonderstationen (10), die vom getakteten Umlauf
der Palettenformen (20) in der Fertigungsstraße (2) ausgenommen sind, aufweist.