[0001] Die Erfindung betrifft ein Spinnkops- und Hülsentransportsystem für eine Kreuzspulen
herstellende Textilmaschine gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Derartige Spinnkops- und Hülsentransportsysteme sind in der Textilindustrie, insbesondere
im Zusammenhang mit Kreuzspulautomaten, in verschiedenen Ausführungsformen bekannt
und in der Patentliteratur ausführlich beschrieben.
[0003] In der
DE 43 38 552 C2 ist beispielsweise ein Kreuzspulautomat mit einem Spinnkops- und Hülsentransportsystem
beschrieben, das unter anderem eine Spinnkopszuführstrecke, eine Hülsenabfuhrstrecke,
eine reversibel antreibbare Speicherstrecke sowie zahlreiche, zu den Spulstellen führende,
so genannte Quertransportstrecken aufweist. Die Quertransportstrecken, in deren Bereich
jeweils eine Abspulstellung für die Spinnkopse angeordnet ist, sind dabei zwischen
der Speicherstrecke und der Hülsenabfuhrstrecke angeordnet und verlaufen orthogonal
zu diesen Strecken.
Im Bereich der verschiedenen Transportstrecken sind in der Regel antreibbare Förderbänder
installiert, auf denen die Transportteller, die die Spinnkopse bzw. die abgespulten
Hülsen tragen, reibschlüssig befördert werden.
Die im Bereich der Quertransportstrecken angeordneten Förderbänder werden dabei entweder
vom Antrieb der Hülsenabfuhrstrecke mit angetrieben oder weisen jeweils einen eigenen
Antrieb auf. Derartig ausgebildete Spinnkops- und Hülsentransportsysteme haben sich
in der Praxis bewährt, weisen allerdings den Nachteil auf, dass sie einerseits in
ihrem konstruktiven Aufbau relativ aufwendig sind und dass anderseits bei diesen Spinnkops-
und Hülsentransportsystemen die Gefahr besteht, dass es zu Blockierungen der Transportteller
kommt.
Insbesondere im Eingangsbereich und/oder im Ausgangsbereich zu den Quertransportstrecken
sind Staubildungen infolge verklemmter Transportteller nicht immer auszuschließen.
[0004] Auch bei Spinnkops- und Hülsentransportsystemen, wie sie beispielsweise durch die
DE 33 37 343 A1 bekannt sind, besteht die Gefahr, dass sich Transportteller verklemmen und es zu
einer Staubildung kommt.
Die Spinnkops- und Hülsentransportsysteme gemäß
DE 33 37 343 A1 sind im Eingangsbereich der Quertransportstrecken zwar jeweils mit einer Führungskontur
für die Transportteller ausgestattet und die Quertransportstrecken zweigen unter einem
spitzen Winkel von der Spinnkopszuführstrecke ab; es ist aber trotzdem nicht zuverlässig
sichergestellt, dass sich Transportteller nicht verklemmen können. Bei diesen bekannten
Spinnkops- und Hülsentransportsystemen ist außerdem nachteilig, dass der Antriebsmechanismus
im Bereich der Quertransportstrecke mittels dessen der Spinnkops in seiner Abspulstellung
positioniert wird, recht aufwendig gestaltet ist. Das heißt, im Bereich der Quertransportstrecken
sind jeweils neben einer drehbar gelagerten Transportscheibe zusätzlich ein schwenkbar
gelagerter Abstandshebel sowie ein ebenfalls schwenkbar gelagertes Positionier- und
Ausschubelement angeordnet.
[0005] Das Positionier- und Ausschubelement schiebt dabei den Transportteller, wenn der
Spinnkops abgespult ist, aus der Spulstelle zur Hülsenrückführstrecke.
[0006] Des Weiteren sind durch die
DE 42 06 406 B4 Antiklemm-Einrichtungen bekannt, die im Ausmündungsbereich einer Nebentransportstrecke
in eine Haupttransportstrecke angeordnet sind.
Diese Antiklemm-Einrichtungen verhindern, dass zwei Transportteller so gleichzeitig
in den Mündungsbereich zweier Transportstrecken einlaufen, dass sie sich dort verkeilen
können, was zur Entstehung eines Staues führen würde.
Die bekannte Antiklemm-Einrichtung ist im Ausgangsbereich der Nebentransportstrecke
angeordnet und weist beispielsweise ein rotierbar gelagertes Reibrad auf, das durch
das Förderband der Hauptförderstrecke reibschlüssig angetrieben wird.
An das Reibrad ist eine Riemenscheibe angeschlossen, die über einen entsprechenden
Riemen mir einer zugehörigen Umlenkriemenscheibe verbunden ist. Der ständig umlaufende
Riemen bildet eine bewegte Führungsfläche für die auf der Nebentransportstrecke herangeführten
Transportteller.
Das heißt, die Transportteller werden, wenn sie in den Ausgangsbereich der Nebentransportstrecke
einlaufen, durch den umlaufenden Riemen im Gegenuhrzeigersinn rotiert.
Auf diese Weise soll verhindert werden, dass es zu einer Blockierung von Transporttellern
kommen kann, wenn auf der Hauptförderstrecke und der Nebenförderstrecke gleichzeitig
jeweils ein Transportteller angeliefert wird.
Diese bekannte Antiblockier-Einrichtung ist allerdings in ihrem konstruktiven Aufbau
etwas aufwendig und zudem relativ schmutzanfällig.
[0007] Die Antiblockier-Einrichtung gemäß
DE 42 06 406 B4 konnte daher in der Praxis nicht restlos überzeugen.
[0008] Ausgehend vom vorgenannten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
ein kostengünstiges Spinnkops- und Hülsentransportsystem zu schaffen, das gewährleistet,
dass es insbesondere in den Mündungsbereichen von Quertransportstrecken nicht zu Blockierungen
der Transportteller und als Folge zur Bildung von Staus kommen kann.
[0009] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Spinnkops- und Hülsentransportsystem
gelöst, wie es im Anspruch 1 beschrieben ist.
[0010] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0011] Die erfindungsgemäße Ausbildung eines Spinnkops- und Hülsentransportsystems, bei
dem eingangsseitig und/oder ausgangsseitig der Quertransportstrecken jeweils ein frei
rotierbar gelagertes Deblockierungselement angeordnet ist, führt auf einfache Weise
zu einem kostengünstigen, staufreien Transportsystem.
Durch die frei rotierbar gelagerten Deblockierungselemente werden die besonders staugefährdeten
eingangsseitigen und/oder ausgangsseitigen Bereiche der Quertransportstrecken dadurch
zuverlässig entschärft, dass im Bereich potentieller "Klemmstellungen" jeweils ein
instabiler Zustand geschaffen wird, der dafür sorgt, dass ein zum Verklemmen neigender
Transportteller jeweils entweder in einen Bereich links der "Klemmstellung" oder in
einen Bereich rechts der "Klemmstellung" abgelenkt wird. Eingangsseitig wird beispielsweise
ein nach links abgelenkter Transportteller über die Spinnkopszuführstrecke zur nächsten
Quertransportstrecke weiterbefördert, während ein nach rechts abgelenkter Transportteller
in die betreffende Quertransportstrecke einläuft.
Das bedeutet, durch die erfindungsgemäße Anordnung der frei rotierbar gelagerter Deblockierungselemente
können Staus eingangsseitig und/oder ausgangsseitig der Quertransportstrecken, die
in der Regel nur durch einen manuellen Eingriff des Bedienpersonals wieder aufgelöst
werden können, zuverlässig vermieden werden.
[0012] Durch die im Anspruch 2 dargelegte, bevorzugte Anordnung eines ersten Deblockierungselementes
in Transportrichtung der Transportteller gesehen hinter der Einmündung der Quertransportstrecke
ist gewährleistet, dass die über die Spinnkopszuführstrecke herangeführten Transportteller,
die reibschlüssig auf einem entsprechenden Förderband transportiert werden und die
im Regelfall in die Quertransportstrecken einlaufen oder, wenn die Quertransportstrecken
vollständig mit Transporttellern bestückt sind, in die Spinnkopszuführstrecke abgelenkt
werden, keine Klemmstellung einnehmen können.
Das heißt, bei einer kritischen Konstellation, die sich insbesondere ergeben kann,
wenn die im mittleren Bereich der Quertransportstrecken angeordnete Transportscheibe
weitergetaktet wird, laufen die Transportteller stets gegen das eingangsseitig der
Quertransportstrecke angeordnete erste Deblockierungselement und werden von diesem
dann zuverlässig nach rechts oder links abgelenkt.
[0013] Die im Anspruch 3 beschriebene, vorteilhafte Ausführungsform der Quertransportstrecken,
insbesondere die winkelige Anordnung des Einmündungs- und des Ausmündungsbereiches,
erleichtert nicht nur das Ein- bzw. Ausschleusen der Transportteller in bzw. aus den
Quertransportstrecken, sondern ermöglicht auch eine einfache und kostengünstige Förderung
der Transportteller in diesen Bereichen.
[0014] Wie im Anspruch 4 dargelegt, kommt in den winkelig angeordneten Einmündungsbereichen
der Quertransportstrecken wenigstens ein Förderband zum Einsatz, das in Maschinenlängsrichtung
der Textilmaschine angeordnet ist.
Durch eine solche Anordnung eines Förderbandes kann die Anzahl der im Bereich der
Quertransportstrecken erforderlichen Förderbänder erheblich reduziert werden.
Das heißt, das erfindungsgemäße Spinnkops- und
Hülsentransportsystem benötigt zur Versorgung der Spulstellen mit frischen Spinnkopsen
sowie zum Abtransport der abgespulten Hülsen im Minimalfall lediglich noch zwei in
Maschinenlängsrichtung verlaufende, maschinenlange Förderbänder.
[0015] Wie im Anspruch 5 beschrieben, ist in vorteilhafter Ausführungsform vorgesehen, dass
im Ausmündungsbereich der Quertransportstrecken jeweils ein zweites Deblockierungselement
angeordnet ist.
Diese zweiten, vorzugsweise identisch wie die ersten Deblockierungselemente ausgebildeten
Deblockierungselemente gewährleisten ein sicheres Ausschleusen der Transportteller
aus den Quertransportstrecken, da auch sie so angeordnet sind, dass das Entstehen
einer potentiellen "Klemmstellung" vermieden wird.
Das heißt, die zweiten Deblockierungselemente sind jeweils bezüglich der Transportrichtung
der Transportteller vor der Einmündung der Quertransportstrecke in die Hülsenrückführstrecke
so angeordnet, dass ein zum Verklemmen neigender Transportteller gegebenenfalls gegen
das zweite Deblockierungselement gedrückt und durch dieses dann so abgelenkt wird,
dass keine Blockierung entstehen kann.
[0016] Wie im Anspruch 6 beschrieben, weist die Quertransportstrecke unmittelbar vor dem
zweiten Deblockierungselement jeweils eine Ausbuchtung auf, in die ein Transportteller
im Bedarfsfall ausweichen kann.
Das bedeutet, durch das zweite Deblockierungselement wird jeweils auch im Ausmündungsbereich
der Quertransportstrecke, speziell im Bereich einer potentiellen "Klemmstellung",
ein instabiler Zustand geschaffen, der dafür sorgt, dass ein zum Verklemmen neigender
Transportteller zunächst entweder in die vor dem Deblockierungselement angeordnete
Ausbuchtung abgelenkt oder direkt in die Hülsenrückführstrecke ausgeschleust wird.
[0017] Wie im Anspruch 7 beschrieben, sind die Deblockierungselemente vorzugsweise leicht
lösbar an bzw. unter einem der Abdeck- und Führungsbleche angeordnet.
Die Deblockierungselemente sind auf diese Weise jederzeit gut zugängig angeordnet
und können im Bedarfsfall leicht ausgewechselt werden.
[0018] In bevorzugter Ausführungsform werden die Deblockierungselemente jeweils durch ein
Wälzlager gebildet, dessen äußerer Lagerring mit einem Führungssockel am Transportteller
korrespondiert (Anspr. 8) oder mit dem Fuß des Transporttellers (Anspr.9).
Eine solche Ausbildung, bei der die konstruktive Ausgestaltung der Deblockierungselemente
auf das unbedingt Notwendige beschränkt ist, hat unter anderem den Vorteil, dass auch
der Platzbedarf für die Deblockierungselemente jeweils auf ein Minimum reduziert ist.
Die Deblockierungselemente können daher relativ einfach an den jeweils kritischen
Stellen des Transportsystems installiert werden. Die verwendeten Standardwälzlager
stellen zudem kostengünstige und bewährte Großserienprodukte dar.
[0019] Wie im Anspruch 10 ausgeführt ist, ist im mittleren Bereich der Quertransportstecken
jeweils eine taktweise ansteuerbare, mit Transporttaschen ausgestattete Transportscheibe
angeordnet, mittels der die umzuspulenden, auf den Transporttellern angeordneten Spinnkopse
lagegenau in der Abspulstellung positioniert werden können.
[0020] Die Transportscheibe wird dabei durch einen definiert ansteuerbaren Schrittmotor
angetrieben (Anspr.11).
Eine solche, durch die
DE 196 46 337 A1, die
DE 197 18 156 C1, die
DE 10 2007 028 650 oder die
EP 1 110 898 A2 grundsätzlich bekannte Transportscheibe stellt insgesamt ein kostengünstiges und
robustes Fördermittel dar, das sehr gut geeignet ist, um auf Transportteller angeordnete
Spinnkopse zuverlässig in ihrer jeweiligen Abspulstellung zu positionieren.
[0021] Weitere Einzelheiten der Erfindung sind nachfolgend anhand eines in den Zeichnungen
dargestellten Ausführungsbeispiels erläutert.
[0022] Es zeigt:
- Fig.1
- eine Draufsicht auf einen Teil eines erfindungsgemäßen, mit ersten und zweiten Deblockierungselementen
ausgestatteten Spinnkops- und Hülsentransportsystems,
- Fig.2
- eines der in Fig.2 in Draufsicht dargestellten Deblockierungselemente in Seitenansicht,
wobei der Außenring des als Wälzlager ausgebildeten Deblockierungselementes am Führungssockel
eines Transporttellers anliegt,
- Fig.3
- eine, der jeweils im mittleren Bereich der Quertransportstrecken angeordneten Transportscheiben
in Draufsicht.
[0023] In Figur 1 ist schematisch ein Teil eines Spinnkops- und Hülsentransportsystem 1
eines nicht näher dargestellten automatischen Kreuzspulautomaten dargestellt.
Solche Spinnkops- und Hülsentransportsysteme sind, wie bekannt, entweder direkt an
ein entsprechendes Spinnkops- und Hülsentransportsystem einer Ringspinnmaschine angeschlossen
oder indirekt mit dem Transportsystem einer solchen Textilmaschine verbunden.
In zweiten Fall weist das Spinnkops- und Hülsentransportsystem des Kreuzspulautomaten
eine Schnittstelle zum Einspeisen von Spinnkopsen, die auf der getrennt stehenden
Ringspinnmaschine gefertigt wurden, sowie eine Schnittstelle zum Entsorgen von Leerhülsen,
beispielsweise eine Hülsenabzieheinrichtung, auf.
[0024] Die Spinnkops- und Hülsentransportsysteme 1 solcher Kreuzspulautomaten verfügen über
verschiedene, unterschiedliche Transportstrecken, über die die zahlreichen Spulstellen
des Kreuzspulautomaten mit frischen Spinnkopsen versorgt beziehungsweise von abgespulten
Leerhülsen entsorgt werden. Von diesen bekannten Transportstrecken sind in Fig.1 nur
die Spinnkopszuführstrecke 2, die Hülsenrückführstrecke 4 sowie einige der zwischen
den Strecken 2 und 4 angeordneten Quertransportstrecken 5 dargestellt.
Wie aus Fig.1 ersichtlich, verläuft die Spinnkopszuführstrecke 2 nicht geradlinig,
sondern wellenförmig.
Das heißt, die Spinnkopszuführstrecke 2 besteht aus einer Vielzahl von zur Maschinelängsachse
20 etwas geneigt angeordneten Transportabschnitten, die jeweils auf den Einmündungsbereich
12 einer der Quertransportstrecken 5 hin auslaufen, sowie anschließende Transportabschnitte,
die hinter dem Einmündungsbereich nach außen ausweichen.
[0025] Die nach außen ausweichenden Bereiche der Spinnkopszuführstrecke 2 und die bezüglich
der Mittellängsachse 20 des Transportsystems 1 winkelig verlaufenden Einmündungsbereiche
12 der Quertransportstrecken 5 bilden dabei zwischen sich jeweils eine keilförmige
Kontur, die eine potentielle "Klemmstelle" für Transportteller 3 darstellt.
Der Bereich dieser potentiellen "Klemmstellen" ist deshalb jeweils durch ein erstes,
frei rotierbar gelagertes Deblockierungselement 7 entschärft.
[0026] Während des Spulbetriebes laufen innerhalb des Spinnkops- und Hülsentransportsystems
1, in Transportrichtung T, zahlreiche Transportteller 3 um, die entweder mit Spinnkopsen
25 oder mit abgespulten Leerhülsen bestückt sind.
[0027] Die Förderung der Transportteller 3 innerhalb des Spinnkops- und Hülsentransportsystems
1 erfolgt, mit Ausnahme der mittleren Bereiche 11 der Quertransportstrecken 5, über
umlaufende Endlostransportbänder, vorzugsweise über Flachriemen.
[0028] Wie in dem in Fig.1 dargestellten Ausführungsbeispiel gezeigt, sind im Einmündungsbereich
12 der Quertransportstrecken 5 beispielsweise zwei in Maschinenlängsrichtung umlaufende
Transportbänder 22 und 23 vorgesehen, deren Obertrume, wie durch die Pfeile F
22 und F
23 angedeutet, im Uhrzeigersinn umlaufen.
Im Ausmündungsbereich 13 der Quertransportstrecken 5 ist ein weiteres, ebenfalls in
Maschinenlängsrichtung umlaufendes Transportband 24 angeordnet, dessen Obertrum allerdings
im Gegenuhrzeigersinn (Pfeil F
24) umläuft.
Die Transportbänder 22 und 23 sorgen dabei für einen reibschlüssigen Transport der
Transportteller 3 auf der Spinnkopszuführstrecke 2, der Hülsenrückführstrecke 4 sowie
in den Einmündungsbereichen 12 und den Ausmündungsbereichen 13 der Quertransportstrecken
5.
[0029] Im mittleren Bereich 11 der Quertransportstrecken 5 werden die Transportteller 3
jeweils durch eine definiert ansteuerbare Transportscheibe 6 gefördert.
[0030] Diese in Fig.3 in Draufsicht dargestellte Transportscheibe 6 weist beispielsweise
drei Transporttaschen 19 auf, die um jeweils 120 Grad versetzt angeordnet sind.
Die Transporttaschen 19 korrespondieren während des Transportes vorzugsweise mit einem
Führungssockel 16 an den Transporttellern 3. Das bedeutet, die über einen Schrittmotor
21 taktweise ansteuerbaren Transportscheiben 6 positionieren die Transportteller 3
jeweils zunächst exakt in der Abspulstellung 10 bzw. sorgen anschließend dafür, dass
Transportteller 3, deren Hülsen abgespult sind, in den Ausmündungsbereich 13 der Quertransportstrecken
5 geschoben werden, wo die Transportteller 3 auf das Förderband 24 gelangen, das die
Transportteller 3 mit den abgespulten Leerhülsen über die Hülsenrückführstrecke 4
zur Ringspinnmaschine zurücktransportiert.
[0031] Wie vorstehend bereits angedeutet und in Fig.1 dargestellt, ist jeweils sowohl im
eingangsseitigen Mündungsbereich 12 als auch im ausgangsseitigen Mündungsbereich 13
der Quertransportstrecken 5 ein frei rotierbar gelagertes Deblockierungselement 7
bzw. 17 angeordnet.
[0032] Die Deblockierungselemente 7 bzw. 17, die nachfolgend anhand der Fig.2 näher beschrieben
werden, verhindern, dass in den eingangsseitigen und/oder ausgangsseitigen Mündungsbereichen
12 bzw. 13 der Quertransportstrecke 5 eine potentielle Klemmstelle entsteht, an der
sich bei ungünstiger Transportkonstellation Transportteller 3 verklemmen und dann
einen Stau auslösen können. Wie aus Fig.1 ersichtlich, sind die im eingangsseitigen
Mündungsbereich 12 frei rotierbar angeordneten Deblockierungselemente 7, bezüglich
der Transportrichtung F der Transportteller 3 hinter der Einmündung der durch Abdeck-
und Führungsbleche 8 gebildeten Quertransportstrecken 5 positioniert. Die Deblockierungselemente
7 bestehen im Wesentlichen, wie in Fig.2 dargestellt, jeweils aus einem Wälzlager
14, das so an oder unter den Abdeck- und Führungsblechen 8 angeordnet ist, dass der
Außenring 15 des Wälzlagers 14 mit einem Führungssockel 16 an den Transporttellern
3 korrespondiert und diese dabei so ablenken kann, dass ein Verklemmen der Transportteller
3 ausgeschlossen ist.
[0033] Durch die frei rotierbar gelagerten Deblockierungselemente 7, 17 werden die besonders
staugefährdeten eingangsseitigen und ausgangsseitigen Mündungsbereiche 12 und 13 der
Quertransportstrecken 5 insbesondere dadurch entschärft, dass im Bereich potentieller
"Klemmstellungen" jeweils ein instabiler Zustand geschaffen wird.
[0034] Das heißt, die eingangsseitig angeordneten, ersten Deblockierungselemente 7 sorgen
dafür, dass ein zum Verklemmen neigender Transportteller 3 entweder, wie in Fig.1
am Beispiel der dritten Quertransportstrecke von links durch einen gestrichelt dargestellten
Transportteller angedeutet, in einen Bereich links der Deblockierungselemente 7 oder,
wie in Fig.1 am Beispiel der vierten Quertransportstrecke von links durch einen ebenfalls
gestrichelt dargestellten Transportteller angedeutet, in einen Bereich rechts der
Deblockierungselemente 7 und damit in die Quertransportstrecke 5 angelenkt werden.
Ein nach links abgelenkter Transportteller 3 wird dabei über die Spinnkopszuführstrecke
2 zur nächsten Quertransportstrecke 5 weiterbefördert, während ein nach rechts abgelenkter
Transportteller 3 vorschriftsmäßig in die betreffende Quertransportstrecke 5 einläuft,
so dass der auf dem Transportteller befindliche Spinnkops umgespult werden kann.
[0035] Auch die ausgangsseitigen Mündungsbereiche 13 der Quertransportstrecken 5 sind jeweils
durch ein zweites Deblockierungselement 17 entschärft.
Diese zweiten Deblockierungselemente 17 gewährleisten ein sicheres Ausschleusen der
Transportteller 3 aus den Quertransportstrecken 5 in die Hülsenrückführstrecke 4,
da auch sie so angeordnet sind, dass das Entstehen einer potentiellen "Klemmstellung"
im Ausgangsbereich 13 der Quertransportstrecken 5 vermieden wird. Die Deblockierungselemente
17 sind, in Transportrichtung T der Transportteller 3 betrachtet, vor Einmündung der
Quertransportstrecken auf der rechten Seite des Ausmündungsbereichs 13 so angeordnet,
dass ein auf der Quertransportstrecke 5 angelieferter, aufgrund eines gleichzeitig
auf der Hülsenrückführstrecke 4 angelieferten Transporttellers 3 zum Verklemmen neigender
Transportteller gegen das Deblockierungselemente 17 gedrückt und durch dieses im Sinne
"Entschärfen der Situation" abgelenkt wird.
[0036] Die Quertransportstrecken 5 weisen zu diesem Zweck im Ausmündungsbereich 13 unmittelbar
vor den Deblockierungselementen 17 jeweils eine Ausbuchtung 18 auf, in die ein Transportteller
3 im Bedarfsfall ausweichen kann.
Das heißt, ein zum Verklemmen neigender Transportteller 3 weicht entweder in einen
Bereich rechts des zweiten Deblockierungselementes 17 und damit in die vor dem Deblockierungselement
17 angeordnete Ausbuchtung 18 aus oder wird in einen Bereich links des Deblockierungselementes
17 angelenkt und dann sofort in die Hülsenrückführstrecke 4 ausgeschleust.
1. Spinnkops- und Hülsentransportsystem (1) für eine Kreuzspulen herstellende Textilmaschine
mit einer Zuführstrecke (2) für auf Transporttellern (3) angeordnete Spinnkopse (25)
und einer Rückführstrecke (4) für abgespulte Hülsen sowie zwischen diesen Strecken,
im Bereich der Spulstellen der Textilmaschine, angeordneten Quertransportstrecken
(5), die jeweils eine rotierbare Transportscheibe (6) zum Fördern der Transportteller
(3) und eine Abspulstellung (10) für die Spinnkopse (25) aufweisen,
dadurch gekennzeichnet,
dass eingangsseitig und/oder ausgangsseitig der Quertransportstrecken (5) jeweils ein
frei rotierbar gelagertes, mit den Transporttellern (3) korrespondierendes Deblockierungselement
(7, 17) angeordnet ist.
2. Spinnkops- und Hülsentransportsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eingangsseitig einer durch Abdeck- und Führungsbleche (8) gebildeten Quertransportstrecke
(5), bezüglich der Transportrichtung (T) der Transportteller (3) hinter der Einmündung
der Quertransportstrecke (5), ein erstes Deblockierungselement (7) angeordnet ist.
3. Spinnkops- und Hülsentransportsystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Quertransportstrecke (5) einen mittleren Bereich (11), auf dem sich die Abspulstellung
(10) für die Spinnkopse (25) befindet und der nahezu orthogonal zur Mittellängsachse
(20) der Textilmaschine verläuft, sowie einen Einmündungsbereich (12) und einen Ausmündungsbereich
(13) umfassen, wobei der Einmündungsbereich (12) und der Ausmündungsbereich (13) bezüglich
des mittleren Bereichs (11) jeweils unter einem Winkel (α) bzw. unter einem Winkel
(β) angeordnet sind.
4. Spinnkops- und Hülsentransportsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im Einmündungsbereich (12) der Quertransportstrecken (5) wenigstens ein in Maschinenlängsrichtung
verlaufendes Förderband (22; 23) vorgesehen ist, das die Transportteller (3) in den
Bereich der Transportscheibe (6) fördert.
5. Spinnkops- und Hülsentransportsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im Ausmündungsbereich (13) der Quertransportstrecke (5), bezüglich der Transportrichtung
(T) der Transportteller (3) vor der Ausmündung der Quertransportstrecke (5) in die
Hülsenrückführstrecke (4) ein zweites Deblockierungselement (17) angeordnet ist.
6. Spinnkops- und Hülsentransportsystem nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Quertransportstrecke (5) im Bereich vor dem zweiten Deblockierungselement (17)
eine Ausbuchtung (18) aufweist.
7. Spinnkops- und Hülsentransportsystem nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Deblockierungselement (7; 17) lösbar und bei Bedarf leicht auswechselbar an bzw.
unter einem Abdeck- und Führungsblech (8) angeordnet ist.
8. Spinnkops- und Hülsentransportsystem nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Deblockierungselement (7; 17) durch ein Wälzlager (14) gebildet wird, dessen
äußerer Lagerring (15) mit einem Führungssockel (16) am Transportteller (3) korrespondiert.
9. Spinnkops- und Hülsentransportsystem nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Deblockierungselement (7; 17) durch ein Wälzlager (14) gebildet wird, dessen
äußerer Lagerring (15) mit dem Fuß des Transporttellers (3) korrespondiert.
10. Spinnkops- und Hülsentransportsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im mittleren Bereich (11) der Quertransportstrecke (5) eine taktweise ansteuerbare,
mit Transporttaschen (19) ausgestattete Transportscheibe (6) angeordnet ist, die die
Transportteller (3) lagegenau in der Abspulstellung (10) der Spinnkopse (25) positioniert.
11. Spinnkops- und Hülsentransportsystem nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Transportscheibe (6) durch einen definiert ansteuerbaren Schrittmotor (21) antreibbar
ist.