[0001] Die Erfindung betrifft ein Schachtelement für einen Schacht einer Aufzuganlage, ein
Längsstrangelement für einen Schacht einer Aufzuganlage und einen Längsstrang für
eben diese Anwendung.
[0002] Aufzüge dienen als in der Regel ortsfeste Förderanlagen für Personen und/oder Lasten,
wobei ein Aufzugkorb typischerweise in einer Führung hinauf und hinab bewegt wird.
[0003] Ein Aufzug besteht aus einer Vielzahl von Baugruppen, um die Bandbreite der an diesen
gestellten Funktionen abzudecken. Viele dieser Baugruppen bestehen aus zwei Teilsystemen,
nämlich einem beweglichen Teilsystem und einem starren Teilsystem. Die starren Teilsysteme
sind entweder an signifikanten Stellen oder entlang dem Schacht angeordnet. Jede dieser
Komponenten realisiert dabei ganz bestimmte Aufgaben.
[0004] Eine Verknüpfung von Funktionen kommt bei bekannten Aufzügen nur eingeschränkt zur
Anwendung. Dies hat zur Folge, dass die meisten Komponenten als eigenständige Einheiten
ausgebildet sind und auch als solche montiert werden.
[0005] Hieraus ergibt sich bei der Montage sowie bei der Lagerhaltung ein erheblicher Aufwand,
der zu hohen Kosten führt.
[0006] Das vorgestellte Schachtelement ist zum Einsatz in einem Schacht einer Aufzuganlage
vorgesehen und weist ein Längsstrangelement und eine Verbindung zu einem Schacht auf.
Dabei ist das Schachtelement bzw. der Längsstrang in eine Vielzahl von Partitionen
unterteilt, wobei jeder Partition eine Funktion zugewiesen ist.
[0007] Das beschriebene Schachtelement bzw. Schachtsegment stellt somit eine Einrichtung
dar, die viele der genannten ortsfesten Teilsysteme zu einer Baugruppe zusammenfasst.
Diese Baugruppe besteht aus einem Längsstrangelement bzw. Längsstrangsegment und einer
Verbindung zum Schacht. Die Baugruppe kann einmal oder gegenüberliegend, diagonal
oder in allen vier Ecken im Schacht angeordnet sein.
[0008] Bei dem Schachtelement sind bspw. eine oder mehrere der folgenden Funktionen erfüllt:
- a) Bereitstellung von Laufflächen für Fahrkorbführungen,
- b) Bereitstellung von Notlaufflächen für Notlaufführungen,
- c) Bereitstellung von Bremsflächen für Fangvorrichtungen und/oder Bremseinrichtungen,
- d) Bereitstellung von Angriffsflächen für Hauptantriebe. Diese Angriffsflächen sind
identisch mit den Laufflächen für die Fahrkorbführungen oder als eigenständige Partition
ausgeführt. Der Hauptantrieb kann bspw. ein Reibrad-, ein Zahnstangen- oder ein Linearmotor
sein.
- e) Bereitstellung von Angriffsflächen für Notantriebe. Diese Angriffsflächen sind
identisch mit den Laufflächen für die Fahrkorbführungen oder als eigenständige Partition
ausgeführt. Der Notantrieb kann z.B. ein Reibrad, ein Zahnstangen- oder ein Linearmotor
sein.
- f) Integration und Schutz der Antriebskomponenten, wie bspw. Tragmittel, Reibräder,
Zahnräder oder Linearmotorkomponenten,
- g) Bereitstellung von Anschlagpunkten für Hebezeuge. Diese Anschlagpunkte können in
der Schwerpunktsachse der Baugruppe angeordnet sein.
- h) Bereitstellung von Justagebereiche zur Kontrolle der korrekten Ausrichtung,
- i) Bereitstellung von Sensorsignalen zur Kontrolle der lotrechten Ausrichtung,
- j) Bereitstellung von Ausgleichsbereichen für mögliche Gebäudesenkungen,
- k) Bereitstellung von Ausgleichsbereichen für mögliche Temperaturausdehnungen,
- l) Bereitstellung von Montagebereiche für weitere Aufzugskomponenten, wie bspw. Schachtkopierung
und/oder Schachtbeleuchtung und/oder Hängekabelbefestigung und/oder Linearmotorteile
usw.,
- m) Bereitstellung einer Kodierung für eine Schachtkopierung,
- n) Bereitstellung von Anschlusselementen zur Befestigung an dem Schacht,
- o) Bereitstellung von Übertragungsmedien für Daten und Energie.
[0009] In Ausgestaltung stellt das Schachtelement eine Partition für die Laufflächen für
Fahrkorbführungen oder Notlaufführungen bereit. Dabei können die Laufflächen eine
andere Oberfläche als das restliche Schachtelement aufweisen. Weiterhin können die
Laufflächen einen Winkel zueinander aufweisen.
[0010] Die Laufflächen für die Notlaufführung können identisch zu den Laufflächen für die
Fahrkorbführungen oder als eigenständige Laufflächen ausgeführt sein. Weiterhin können
die Stöße der Laufflächen zwischen den Schachtelementen überlappend ausgeführt sein.
[0011] In Ausgestaltung ist eine Partition für die Bremsflächen für Fangvorrichtungen oder
Bremseinrichtungen bereitgestellt. Hierbei ist möglich, dass die Bremsflächen eine
andere Oberfläche aufweisen als das restliche Schachtelement, die Bremsflächen identisch
zu den Laufflächen für die Fahrkorbführungen sind oder als eigenständige Laufflächen
ausgeführt sind, die Bremsflächen ein anderes Material aufweisen als der Füllkörper,
die Dicke des Füllkörpers geändert werden kann, so dass der Abstand der Bremsflächen
an die erforderliche Schienenkopfdicke der Fangvorrichtungen oder der erforderlichen
Bremsscheibendicke der Bremseinrichtung angepasst werden kann, und dass die Stöße
der Bremsflächen zwischen den Schachtelementen überlappend ausgeführt sind.
[0012] Das beschriebene Schachtelement kann auf verschiedene Weisen hergestellt werden.
So kann die Abwicklungen der Einzelteile einzeln aus Blechtafeln oder sogenannten
Tailored Blanks geschnitten oder gestanzt und anschließend gekantet oder geprägt werden.
Alternativ können die Einzelteile aus Rohren hergestellt werden, die mittels Innen-Hochdruck-Umformung
in ihre endgültige Form gepresst werden. Eine weitere Möglichkeit sieht vor, dass
die Einzelteile aus Flachmaterialien hergestellt werden, die mittels einer Strangprofilieranlage
geformt und anschließend abgelängt werden.
[0013] Es ist weiterhin möglich, dass die Einzelteile diskontinuierlich als einzelne Faserverbundbauteile
hergestellt werden. Weiterhin können die Profile der Einzelteile mittels Pultrusionstechnologie
geformt und anschließend abgelängt werden.
[0014] Zur Montage des Schachtelements kann auf unterschiedliche Weise verfahren werden.
So können die einzelnen Baugruppen einzeln übereinander gestapelt und mit dem Schacht
verbunden werden, wobei die Verbindungen zum Schacht ein Gleiten in Längsrichtung
zulassen. Alternativ werden die einzelnen Baugruppen hängend übereinander im Schacht
montiert, wobei nur eine Verbindung starr ist und die restlichen Verbindungen ein
Gleiten in Längsrichtung zulassen. Eine weitere Möglichkeit sieht vor, dass die einzelnen
Baugruppen hängend übereinander im Schacht montiert werden, wobei eine durchgehende
Verbindung verwendet wird, die elastisch genug ist, um sich den Schachtunebenheiten
anzugleichen.
[0015] Bei einer alternativen Vorgehensweise wird der Strang im elastischen Zustand angeliefert,
im Schacht abgerollt und dann in seiner endgültigen Lage, bspw. durch Aushärten oder
Vakuumieren, fixiert. Weiterhin können die Einzelteile diskontinuierlich als einzelne
Faserverbundbauteile hergestellt werden. Außerdem ist möglich, dass die Profile der
Einzelteile mittels einer Strangzieh- bzw. Pultrusionstechnologie geformt und anschließend
abgelängt werden.
[0016] In Ausgestaltung des Schachtelements besteht die Verbindung aus einem durchgehenden
Element. Dieses Verbindung gleicht die Unebenheiten der Schachtwand aus und sorgt
für einen sicheren Halt des Längsstrangs. Alternativ besteht die Verbindung aus mehreren
über den Längsstrang verteilten Elementen.
[0017] Im Einsatz fixiert die Verbindung den Längsstrang in den horizontalen Richtungen
und erlaubt ein vertikales Gleiten. In einer besonderen Ausführung fixiert die Verbindung
auch die vertikale Richtung. Dabei kann die Verbindung kraftschlüssig mittels Klebstoffen
oder Schäumen oder formschlüssig mit verstellbaren Bügeln oder Konsolen erfolgen.
[0018] Das beschriebene Längsstrangelement dient für einen Schacht einer Aufzuganlage und
ist in eine Vielzahl von Partitionen unterteilt, wobei jeder Partition eine Funktion
zugewiesen ist.
[0019] In Ausgestaltung weisen bei dem Längsstrangelement die Partition für den Hauptantrieb
einen erhöhten Oberflächenreibwert auf.
[0020] Alternativ weisen die Partition für den Hauptantrieb eine Verzahnung oder ein Lochmuster
auf.
[0021] Das beschrieben Längsstrangelement kann über mindestens eine Partition verfügen,
die zum Ausrichten des Längsstrangelements im Schacht vorgesehen ist.
[0022] Weiterhin kann das Längsstrangelement über mindestens eine Partition verfügen, die
Laufflächen für eine Fahrkorbführung oder eine Notlaufführung bereitstellt.
[0023] In Ausgestaltung verfügt das Längsstrangelement über mindestens eine Partition, die
Bremsflächen für Fangvorrichtungen oder Bremseinrichtungen bereitstellt.
[0024] Es kann weiterhin mindestens eine Kalibriereinrichtung vorgesehen sein.
[0025] Der vorgestellte Längsstrang ist für einen Schacht einer Aufzuganlage vorgesehen
und umfasst eine Anzahl der vorstehend beschriebenen Längsstrangelemente.
[0026] Dieser Längsstrang besteht typischerweise aus einem dünnwandigen Material. Der Querschnitt
des Profils des Längsstrangs kann sowohl offen als auch geschlossen ausgeführt sein.
Dies stellt einen signifikanten Unterschied zu konventionellen Führungsschienen dar,
die aus einem homogenen Material gefertigt sind, wodurch sich auch neue Aspekte hinsichtlich
Fertigung, Logistik, Montage und Wartung ergeben.
[0027] Die Stoßstellen zwischen den Längsstrangelementen können zumindest auf einzelne Partitionen
beschränkt überlappend ausgebildet sein.
[0028] Die Überlappung kann gemäß einem Nut- und Federprinzip gegeben sein.
[0029] Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung
und der beiliegenden Zeichnungen.
[0030] Es versteht sich, dass die voranstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden
Merkmale nicht nur der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen
oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung
zu verlassen.
[0031] Die Erfindung ist anhand von Ausführungsbeispielen in der Zeichnung schematisch dargestellt
und wird im folgenden unter Bezugnahme auf die Zeichnung ausführlich beschrieben.
- Figur 1
- zeigt in stark vereinfachter Darstellung mögliche Anordnungen von Längssträngen in
einem Aufzugschacht.
- Figur 2
- zeigt mögliche Querschnitte des beschriebenen Längsstrangs.
- Figur 3
- zeigt ein mögliches Querschnittsprofil des Längsstrangs, wobei Partitionen für unterschiedliche
Funktionen verdeutlicht sind.
- Figur 4
- zeigt Stoßstellen zwischen Längsstrangelementen.
- Figur 5
- zeigt eine Partition des Längsstrangs für eine Bremsfläche.
- Figur 6
- zeigt Partitionen des Längsstrangs für einen Hauptantrieb.
- Figur 7
- zeigt eine Partition für ein Anschlagmittel.
- Figur 8
- zeigt eine Lehre zum Ausrichten eines Längsstrangs im Schacht.
- Figur 9
- zeigt eine Kalibriereinrichtung.
- Figur 10
- zeigt Montagebereiche für weitere Aufzugskomponenten.
- Figur 11
- zeigt Verbindungen in einem Schacht.
- Figur 12
- zeigt eine formschlüssige Verbindung mittels Konsole.
- Figur 13
- zeigt einen möglichen Montageablauf.
[0032] Figur 1 verdeutlicht fünf Möglichkeiten des Anordnens von Längssträngen in einem
Aufzugschacht.
[0033] Die Darstellung zeigt einen Aufzugschacht 2 mit einem Fahrkorb 4, wobei jeweils mindestens
ein Längsstrang 6 in dem Aufzugschacht 2 angeordnet ist. So sind bis zu vier Längsstränge
6 in dem Aufzugschacht 2 vorgesehen, die einander gegenüberliegend in Ecken des Aufzugschachts
2 angeordnet sein können. Sind mehrere Längsstränge 6 vorgesehen, bietet sich eine
symmetrische Anordnung dieser im Aufzugschacht 6 an. Ebenfalls sind Positionen für
die Längsstränge möglich, die spiegelbildlich zu den in Figur 1 dargestellte Positionen
sind.
[0034] In Figur 2 sind unterschiedliche Querschnittsprofile des vorgestellten Längsstrangs
bzw. des Längsstrangelements dargestellt. Diese Längsstrangelemente, die zusammengesetzt
den Längsstrang bilden, sind über Verbindungen in dem Schacht befestigt.
[0035] Der Längsstrang besteht üblicherweise aus einem dünnwandigen Material. Der Querschnitt
des Profils kann, wie Figur 2 zeigt, geschlossen oder offen sein.
[0036] So ist mit Bezugsziffer 10 ein offenes Profil eines Längsstrangs gezeigt, das eine
im wesentlichen u-Form mit einer Basis 12 und zwei Schenkeln 14 aufweist.
[0037] Mit Bezugsziffer 20 ist ein dem mit Bezugsziffer 10 bezeichneten Profil ähnliches
Profil dargestellt, dass ebenfalls eine Basis 22 und zwei zulaufende Schenkel 24 aufweist.
[0038] Bezugsziffer 30 bezeichnet ein ebenfalls offenes Profil mit einer Basis 32, zwei
sich von dieser Basis im rechten Winkel erstreckenden Schenkeln 34 und zwei Seitenlaschen
36, die jeweils an gegenüberliegenden Enden der Schenkel 36 im wesentlichen im rechten
Winkel verlaufen.
[0039] Die Profile 10, 20 und 30 können jeweils aus einer flächigen Platte durch Umbiegen
oder durch Zusammensetzen einzelner Platten bzw. Bleche gebildet werden.
[0040] Mit Bezugsziffer 40 ist ein weiteres offenes Profil mit einer Basis 42, zwei Schenkeln
44, einer Seitenlasche 46 und einer Rippe 48 bezeichnet.
[0041] Ein weiteres Profil 50 ist geschlossen ausgeführt mit einer Basis 52 und zwei Schenkeln
54, die derart mit einer Grundplatte 56 verbunden sind, dass sich das geschlossene
Profil 50 ergibt.
[0042] Bezugsziffer 60 bezeichnet ein weiteres Profil, das wellenförmig ausgebildet ist.
[0043] Weiterhin ist mit Bezugsziffer 70 ein geschlossenes Profil gezeigt, das eine Grundplatte
72 mit einer damit verbundenen rautenförmigen viereckigen Einheit 74 umfasst, die
wiederum aus vier Platten 76 zusammengesetzt ist.
[0044] Die gezeigten Profile verdeutlichen, dass unterschiedliche Querschnitte für den Längsstrang
eingesetzt werden können. Dabei wird die konkrete Ausgestaltung des Längsstrangs den
besonderen Anforderungen an den Aufzug und den äußeren Bedingungen, wie bspw. den
Platzverhältnissen im Schacht, angepasst. Die dargestellten Profile stellen nur eine
beliebig gewählte Auswahl möglicher Profile dar und können auch bedarfsgerecht miteinander
kombiniert werden.
[0045] In Figur 3 ist ein weiteres mögliches Querschnittsprofil eines Längsstrangs, insgesamt
mit der Bezugsziffer 100 bezeichnet, dargestellt.
[0046] Es ist zu beachten, dass der vorgestellte Längsstrang 100 in verschiedene Partitionen
unterteilt ist, denen in dieser Ausführung die genannten Funktionen und die dafür
notwendigen Materialien zugewiesen sind. Als Material können Stahl, Nicht-Eisen-Werkstoffe,
Kunststoffe und Faserverbundwerkstoffe zum Einsatz kommen. Hierbei kann vorgesehen
sein, dass die Oberflächen zweckmäßig veredelt sind.
[0047] Weiterhin kann jede Partition eigenständig ausgeführt sein oder es können auch mehrere
Partitionen zusammengefasst sein. Figur 2 zeigt nunmehr das Profil 100 mit unterschiedlichen
Partitionen, die die folgenden Funktionen realisieren.
- Partitionen 102:
- Bereitstellung von Laufflächen für die Fahrkorbführungen,
- Partition 104:
- Bereitstellung von Notlaufflächen für Notlaufführungen,
- Partition 106:
- Bereitstellung von Bremsflächen für Fangvorrichtungen und/oder Bremseinrichtungen,
- Partitionen 108:
- Bereitstellung von Angriffsflächen für Hauptantriebe,
- Partition 110:
- Bereitstellung von Angriffsflächen für Notantriebe,
- Partition 112:
- Integration und Schutz der Antriebskomponenten wie Tragmittel, Reibräder, Zahnräder
oder Linearmotorkomponenten,
- Partitionen 114:
- Bereitstellung von Anschlagpunkten für Hebezeuge,
- Partitionen 116:
- Bereitstellung von Justagebereiche zur Kontrolle der korrekten Ausrichtung,
- Partition 118:
- Bereitstellung von Sensorsignalen zur Kontrolle der lotrechten Ausrichtung,
- Partition 124:
- Bereitstellung von Montagebereichen für weitere Aufzugskomponenten, wie bspw. Schachtkopierung
und oder Schachtbeleuchtung und oder Hängekabelbefestigung und oder Linearmotorteile
usw.,
- Partition 126:
- Bereitstellung einer Kodierung für eine Schachtkopierung,
- Partition 128:
- Bereitstellung von Anschlusselementen zur Befestigung an den Schacht,
- Partition 130:
- Bereitstellung von Übertragungsmedien für Daten und Energie.
[0048] In Figur 4 sind Stoßstellen zwischen Längsstrangelementen dargestellt. Der Längsstrang
wird in Abhängigkeit zur Förderhöhe in einem Stück oder in einzelnen Elementen bzw.
Segmenten gefertigt. Die Übergangsstellen zwischen den Segmenten sind so ausgeführt,
dass sie ein nachträgliches Austauschen einzelner Segmente innerhalb des bereits montierten
Längsstrang ermöglichen.
[0049] Für die Partitionen, die eine kontinuierliche Fortführung der Flächen benötigen wird
die Übergangsstelle überlappend ausgeführt. Die Übergangsstellen können wie folgt
ausgeführt werden:
[0050] Mit Bezugsziffer 200 ist ein Übergang bezeichnet, bei dem ein erstes Element 202
und ein zweites Element 204 mit glatten Auflageflächen aufeinanderliegen.
[0051] Bezugsziffer 210 zeigt einen Übergang, bei dem ein erstes Element 212 und ein zweites
Element 214 mit entsprechenden gestuften Auflageflächen aufeinanderliegen, so dass
die Übergangsstelle überlappend ausgebildet ist.
[0052] Bezugsziffer 220 bezeichnet einen weiteren überlappenden Übergang mit einem ersten
Element 222 und einem zweiten Element 224.
[0053] Ein weiterer gestufter Übergang ist mit einer Schräge in den Auflageflächen ist mit
Bezugsziffer 230 dargestellt.
[0054] Der Übergang bzw. die Übergangsstelle kann auch als Kombination aus zwei oder mehreren
Prinzipien ausgeführt sein.
[0055] Die Einzelteile für den Längsstrang können dadurch hergestellt werden, dass die Abwicklungen
der Einzelteile einzeln aus Blechtafeln oder sogenannten Tailored Blanks geschnitten
oder gestanzt werden und anschließend gekantet oder geprägt werden. Alternativ können
die Einzelteile aus Rohren hergestellt werden, die mittels Innen-Hochdruck-Umformung
in ihre endgültige Form gepresst werden. Weitere alternative Vorgehensweisen sehen
vor, dass die Einzelteile aus Flachmaterialien hergestellt werden, die mittels einer
Strangprofilieranlage geformt und anschließend abgelängt werden, dass die Einzelteile
diskontinuierlich als einzelne Faserverbundbauteile hergestellt werden, oder dass
die Profile der Einzelteile mittels Pultrusionstechnologie geformt und anschließend
abgelängt werden.
[0056] An den Enden der Längsstrangsegmente befinden sich weitere Partitionen, die einen
rechten Winkel zum Querschnitt der Längsstrangsegmente aufweisen.
[0057] Dies ist eine Partition zur Bereitstellung von Ausgleichsbereichen für mögliche Gebäudesenkungen
und eine Partition zur Bereitstellung von Ausgleichsbereichen für mögliche Temperaturausdehnungen.
[0058] Figur 5 zeigt eine Partition 300 des Längsstrangs für eine Bremsfläche. Diese Bremsfläche
besteht grundsätzlich aus einem Trägermaterial für die Bremsflächen sowie einem Füllmaterial.
Die Beschaffenheit der Bremsflächen kann sich vom restlichen Längsstrang unterscheiden.
Durch Änderung der Dicke des Füllmaterials kann die Geometrie verändert werden.
[0059] Figur 5 zeigt den genauen Aufbau der Partition 300, die eine obere Bremsfläche 302,
eine Füllmaterialschicht 304 und eine untere Bremsfläche 306 umfasst. Zwischen der
unteren Bremsfäche 306 und der Füllmaterialschicht 304 befindet sich der restliche
Längsstrang 308.
[0060] In Figur 6 werden mögliche Partitionen des Längsstrangs für einen Hauptantrieb wiedergegeben.
[0061] Die Partition für den Hauptantrieb kann sich dadurch auszeichnen, dass der Oberflächenreibwert
erhöht wurde und/oder eine Verzahnung 400 oder ein Lochmuster 402 eingearbeitet wurde.
Dabei kann die Partition für den Notantrieb entsprechend der Partition für den Hauptantrieb
ausgebildet sein.
[0062] In Figur 7 sind mögliche Partitionen für ein Anschlagmittel dargestellt, die vorzugsweise
in der Schwerpunktachse des Längsstrangs angeordnet sind.
[0063] Die Darstellung zeigt als erste Möglichkeit einen Ausschnitt 500 eines Längsstrang
502 mit einer Öffnung 504.
[0064] Bei einer weiteren Variante 510 ist in einem Grundkörper 512 eines Längsstrangs eine
Öse 514 verankert.
[0065] Der Längsstrang kann über Partitionen verfügen, die zum Ausrichten des Längsstrangs
im Schacht verwendet werden. Dafür können Lehren oder Messeinrichtungen an den definierten
Stellen der Partition befestigt werden. Dies ist in Figur 8 verdeutlicht.
[0066] Die Darstellung zeigt einen linken Längsstrang 602 und einen rechten Längsstrang
604, zwischen denen zur Ausrichtung eine Lehre 606 angeordnet wird. Diese Lehre 606
wird mit einer Klemmvorrichtung 608 an dem linken Längsstrang 602 fixiert. Eine Spitze
610 der Lehre 606 dient zur Ausrichtung des rechten 604 oder des linken Längsstrangs
602.
[0067] Alternativ können Elemente in die Partition eingearbeitet sein, auf die referenziert
werden kann oder die Signale verarbeiten, mit denen die aktuelle Lage des Längsstrangs
bestimmt werden kann. Dies können bspw. Neigungssensoren sein, die in den Faserverbund
eingelegt sind und z.B. drahtlos ausgelesen werden.
[0068] Wenn der Längsstrang aus einzelnen Segmenten besteht, können sich an den Enden der
Segmente Kalibriereinrichtungen befinden, die die Querschnitte der Profile zueinander
angleichen. Eine solche Kalibriereinrichtung ist in Figur 9 dargestellt und insgesamt
mit der Bezugsziffer 700 bezeichnet.
[0069] Die Darstellung zeigt ein oberes Längsstrangelement 702, einen Ausgleichsschlitz
704, eine erste Verbindung 706, eine obere Kalibriermanschette 708, Zentrierbolzen
710, eine untere Kalibriermanschette 712, eine zweite Verbindung 714 und ein unteres
Längsstrangelement 716.
[0070] Zur Ausrichtung werden die präzise gefertigten Kalibriermanschetten 708 und 712 über
die Enden der Längsstrangelemente 702 und 716 gestülpt und mit ihnen verbunden. Damit
sich die Enden besser an die Kalibriermanschetten 708 und 712 angleichen, können die
Enden auch geschlitzt sein, wie dies mit dem Ausgleichsschlitz 704 realisiert ist.
Während der Montage wird eine der Kalibriermanschetten 708 und 712 mit der anderen
über die Zentrierbolzen 710 in Kongruenz gebracht. Auf diese Art und Weise kann ein
stufenloser Übergang realisiert werden.
[0071] Der Längsstrang kann über Partitionen verfügen, die als Montagebereiche für weitere
Aufzugskomponenten, wie bspw. Schachtkopierung und/oder Schachtbeleuchtung und/oder
Hängekabelbefestigung und/oder Linearmotorteile usw., dienen. Dafür können Nuten,
Bohrungen oder Gewinde in den Längsstrang eingearbeitet sein. Figur 10 erläutert dazu
mögliche Ausführungen.
[0072] Die Darstellung zeigt einen ersten Längsstrang mit einer Bohrung 802, einen zweiten
Längsstrang 804 mit einer Gewindefitting 806 und einen dritten Längsstrang 808, der
genutet ausgeführt ist.
[0073] Des weitern kann der Längsstrang eine Partition aufweisen, die für die Aufzugskopierung
eingesetzt wird, indem diese einem mitfahrenden Tacho als Lauffläche dient oder über
eine Kodierung verfügt, die von einem bewegten Teilsystem ausgelesen werden kann.
Diese Kodierung kann als kodiertes Band auf den Längsstrang aufgebracht oder in den
Längsstrang eingearbeitet sein. Anstelle eines Bands können auch einzelne Referenzpunkte,
wie bspw. Transponder, verwendet werden. Die Kodierung kann aber auch dadurch realisiert
werden, dass die Partition unterschiedlich beschichtet, aufmagnetisiert oder perforiert
wird.
[0074] Weiterhin kann der Längsstrang über eine Partition verfügen, die selbst Daten oder
Energie transportiert oder in der Leitungen eingearbeitet sind, die Daten oder Energie
transportieren. Sollte der Längsstrang in Elemente bzw. Segmente unterteilt sein,
sind die Übergangsstellen der Segmente bzw. Leitungen so ausgeführt, dass sie die
Daten oder Energie weitertransportieren. Dies kann beispielsweise durch Steckverbindungen
realisiert werden.
[0075] In den Längsstrang können Sensoren eingearbeitet oder aufgebracht sein, die die Durchbiegungen
oder Materialschädigung erfassen können. Dies können DMS sein, die drahtlos ausgelesen
werden. Dadurch können Aussagen über den Zustand des Längsstranges getroffen werden.
[0076] Der Längsstrang wird typischerweise mittels einer Verbindung zum Schacht befestigt.
Diese Verbindung gleicht regelmäßig die Unebenheiten der Schachtwand aus und sorgt
für einen sicheren Halt des Längsstrangs. Die Verbindung kann dabei aus einem durchgehenden
Element oder aus mehreren über den Längsstrang verteilten Elementen bestehen.
[0077] Figur 11 zeigt mögliche Verbindungen im Schacht. Auf der linken Seite der Figur ist
ein Schacht 850 mit einem Längsstrang 852 dargestellt, wobei der Längsstrang 852 über
eine durchgehende Verbindung 854 mit dem Schacht 850 verbunden ist. Die Verbindung
854 ist derart ausgebildet, bspw. flexibel, dass Unebenheiten des Schachts 850 ausgeglichen
werden.
[0078] Auf der rechten Seite ist ein Schacht 870 dargestellt, mit dem über einzelne verteilte
Verbindungen 872 ein Längsstrang 874 verbunden ist.
[0079] Die Verbindung bzw. die Verbindungen fixiert bzw. fixieren den Längsstrang in den
horizontalen Richtungen und erlaubt bzw. erlauben ein vertikales Gleiten. In einer
Sonderausführung fixiert die Verbindung auch die vertikale Richtung. Die Verbindung
kann kraftschlüssig mittels Klebe- bzw. Adhäsivwerkstoffen oder formschlüssig mit
verstellbaren Bügeln oder Konsolen erfolgen.
[0080] Bei Verwendung von Adhäsivwerkstoffen wird der Längsstrang in die korrekte Lage gebracht.
Anschließend wird der Raum zwischen Längsstrang und Schachtwand mit Klebstoff oder
Schaum ausgefüllt Nachdem die Verbindung ausgehärtet ist, wird die weitere Montage
fortgesetzt. Dieser Prozess kann auch kontinuierlich stattfinden.
[0081] In Figur 12 ist eine formschlüssige Verbindung mittels Konsole dargestellt. Die Darstellung
zeigt eine Verbindung 900 mit eine Kalibriermanschette 902, einem ersten Verbindungselement
904 für den Längsstrang, einem zweiten Verbindungselement 906 zu der Konsole 901,
Einstellschrauben 908 und Befestigungsschrauben 910 zur Schachtwand.
[0082] Mit Bezugsziffer 912 wird der horizontale Verstellbereich und mit Bezugsziffer 914
der vertikale Verstellbereich verdeutlicht.
[0083] Bei größeren Förderhöhen kann es zweckmäßig sein, dass der Längsstrang im flexiblen
Zustand vorzugsweise aufgerollt an den Schacht geliefert wird und in diesem dann abgerollt
in die korrekte Lage gebracht und anschließend fixiert wird. Das Fixieren kann durch
Absaugen oder Einblasen von Luft oder durch Aushärten realisiert werden. Dabei kann
das Aushärten durch UV-Licht, Luftbestandteile oder durch Zuführen eines chemischen
Beschleunigers erfolgen.
[0084] Figur 13 verdeutlicht einen möglichen Montageablauf, wenn die Verbindung über einen
Adhäsivwerkstoff realisiert wird.
[0085] Die Darstellung zeigt einen flexiblen, aufgerollten Längsstrang 950. Dieser befindet
sich gemeinsam mit einem Spender 956, einer UV-Lampe 958 und einer Führung 960 auf
einer mobilen Montageplattform 990, die von einem Reibradantrieb 952 und 968 angetrieben
wird und von Anpresszylindern 954 und 970 lotrecht hochgeführt wird.
[0086] Mit dem Spender 956 wird der Adhäsivwerkstoff aufgetragen und mit einer UV-Lampe
958 ausgehärtet. Hinter einer Führung 960 des Längsstrangs ist der Adhäsivwerkstoff
ausgehärtet 962 und im unteren Bereich der Längsstrang 964 an der Schachtwand 966
fixiert.
[0087] Weiterhin ist eine Steuerung 972 zur Steuerung des Prozesses vorgesehen.
1. Schachtelement für einen Schacht einer Aufzuganlage, das ein Längsstrangelement und
eine Verbindung zu einem Schacht aufweist, wobei das Schachtelement in eine Vielzahl
von Partitionen unterteilt ist, wobei jeder Partition eine Funktion zugewiesen ist.
2. Schachtelement nach Anspruch 1, bei dem eine oder mehrere der folgenden Funktionen
erfüllt sind:
- Bereitstellung von Laufflächen für Fahrkorbführungen,
- Bereitstellung von Notlaufflächen für Notlaufführungen,
- Bereitstellung von Bremsflächen für Fangvorrichtungen und oder Bremseinrichtungen,
- Bereitstellung von Angriffsflächen für Hauptantriebe,
- Bereitstellung von Angriffsflächen für Notantriebe,
- Integration und Schutz der Antriebskomponenten wie Tragmittel, Reibräder, Zahnräder
oder Linearmotorkomponenten,
- Bereitstellung von Anschlagpunkten für Hebezeuge,
- Bereitstellung von Justagebereiche zur Kontrolle der korrekten Ausrichtung,
- Bereitstellung von Sensorsignalen zur Kontrolle der lotrechten Ausrichtung,
- Bereitstellung von Ausgleichsbereichen für mögliche Gebäudesenkungen,
- Bereitstellung von Ausgleichsbereichen für mögliche Temperaturausdehnungen,
- Bereitstellung von Montagebereichen für weitere Aufzugskomponenten,
- Bereitstellung einer Kodierung für eine Schachtkopierung,
- Bereitstellung von Anschlusselementen zur Befestigung an den Schacht,
- Bereitstellung von Übertragungsmedien für Daten und Energie.
3. Schachtelement nach Anspruch 1 oder 2, bei dem die Verbindung aus einem durchgehenden
Element besteht.
4. Schachtelement nach Anspruch 1 oder 2, bei dem die Verbindung aus mehreren über das
Längsstrangelement verteilten Elementen besteht.
5. Längsstrangelement für einen Schacht einer Aufzuganlage, das in eine Vielzahl von
Partitionen unterteilt ist, wobei jeder Partition eine Funktion zugewiesen ist.
6. Längsstrangelement nach Anspruch 5, bei dem die Partition für den Hauptantrieb einen
erhöhten Oberflächenreibwert aufweist.
7. Längsstrangelement nach Anspruch 5, bei dem die Partition für den Hauptantrieb eine
Verzahnung aufweist.
8. Längsstrangelement nach Anspruch 5, bei dem die Partition für den Hauptantrieb ein
Lochmuster aufweist.
9. Längsstrangelement nach einem der Ansprüche 5 bis 8, das über mindestens eine Partition
verfügt, die zum Ausrichten des Längsstrangelements im Schacht vorgesehen ist.
10. Längsstrangelement nach einem der Ansprüche 5 bis 9, das über mindestens eine Partition
verfügt, die Laufflächen für eine Fahrkorbführung oder eine Notlaufführung bereitstellt.
11. Längsstrangelement nach einem der Ansprüche 5 bis 10, das über mindestens eine Partition
verfügt, die Bremsflächen für Fangvorrichtungen oder Bremseinrichtungen bereitstellt.
12. Längsstrangelement nach einem der Ansprüche 5 bis 11, das mindestens eine Kalibriereinrichtung
aufweist.
13. Längsstrang für einen Schacht einer Aufzuganlage, der eine Anzahl von Längsstrangelementen
nach einem der Ansprüche 5 bis 12 umfasst.
14. Längsstrang nach Anspruch 13, bei dem Stoßstellen zwischen Längsstrangelementen zumindest
auf einzelne Partitionen beschränkt überlappend ausgebildet sind.
15. Längsstrang nach Anspruch 14, bei dem eine Überlappung gegeben ist.