(19)
(11) EP 2 119 814 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
18.11.2009  Patentblatt  2009/47

(21) Anmeldenummer: 08009158.0

(22) Anmeldetag:  17.05.2008
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
C25D 13/22(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MT NL NO PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA MK RS

(71) Anmelder: EKK Elektro-Kohle-Köln GmbH & Co. KG
86316 Friedberg (DE)

(72) Erfinder:
  • Krautmacher, Ingo
    86470 Tannhausen (DE)

(74) Vertreter: Gallo, Wolfgang 
Fleuchaus & Gallo Partnerschaft Patent- und Rechtsanwälte Ludwigstrasse 26
86152 Augsburg
86152 Augsburg (DE)

   


(54) Dialysezellenanordnung in Tauchbeschichtungsanlagen


(57) Dialysezellenanordnung für Elektrophorese-Bäder zum Tauchbeschichten oder Tauchlackieren metallener Gegenstände wie beispielsweise Autokarosserien, mit einer Mehrzahl von Dialysezellen, wobei die Dialysezellen 3 jeweils in liegender, der Längsrichtung des Elektrophorese-Bads entsprechender Orientierung angeordnet und an einem in das Elektrophorese-Bad eingesetzten Rahmen 4 montiert sind, und die aus Rahmen und Dialysezellen gebildete Dialysezellenanordnung insgesamt die Konfiguration eines oben mittig längsgeschlitzten Rohrkörpers hat, wobei der Schlitzbereich das Durchführen von Hängevorrichtungen eines Hängeförderers zum Befördern der zu beschichtenden Gegenstände durch das Elektrophorese-Bad ermöglicht.




Beschreibung


[0001] Bei elektrophoretischen Tauchbeschichtungsanlagen, insbesondere Tauchlackieranlagen zum Beschichten bzw. Lackieren von Autokarosserien, erfolgt der elektrische Stromeintrag in das Elektrophorese-Bad durch Dialysezellen, die jeweils in vertikaler Orientierung entlang der gegenüberliegenden Seitenwände des Elektrophorese-Badbeckens angeordnet sind. Meist werden dabei rohrförmige Dialysezellen eingesetzt. Die zu beschichtenden Karosserien werden an einem Hängeförderer hängend in das Elektrophorese-Badbecken eingetaucht und entlang desselben durch dieses hindurch bewegt.

[0002] Fig. 1 der Zeichnungen zeigt eine solche übliche Anordnung nach dem Stand der Technik in schematischer Darstellung. Entlang der beiden Seitenwände eines Elektrophorese-Badbeckens 1 sind Reihen vertikal orientierter Rohrdialysezellen 2 angeordnet. Eine schematisch dargestellte Autokarosserie K wird in Betrieb durch das Becken gefördert (Hängeförderer weggelassen). Dabei sind die Rohrdialysezellen 2 als Anode geschaltet, und die Autokarosserie K ist als Kathode geschaltet.

[0003] Aufgabe der Erfindung ist es demgegenüber, eine neue Dialysezellenanordnung für Tauchbeschichtungsanlagen zu schaffen, die den Tauchbeschichtungsvorgang im Hinblick auf Energieeffizienz und Gleichmäßigkeit der Beschichtung optimiert.

[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Anspruch 1 angegebene Anordnung gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.

[0005] Die Erfindung schlägt eine jeweils liegende, also horizontale Anordnung der Dialysezellen vor, und zwar an einem Tragrahmen, der zusammen mit den daran gehalterten Dialysezellen eine Dialysezellenanordnung etwa in Gestalt eines längsgeschlitzten Rohrkörpers ergibt. Die Dialysezellenanordnung bildet damit einen rohrartigen, an den Enden sowie oben in Gestalt eines längsverlaufenden mittigen Schlitzes offenen Käfig, wobei diese Schlitzöffnung die Durchführung der Hängevorrichtungen des Hängeförderers ermöglicht. Das Durchführen der Karosserien durch das Elektrophorese-Bad erfolgt dabei vorzugsweise kopfstehend, also mit dem Dach nach unten.

[0006] Mit der erfindungsgemäßen Anordnung wird erreicht, dass allseitig ein etwa gleichmäßiger kurzer Abstand zwischen den Dialysezellen und der Karosserie hergestellt wird, so dass zum einen eine deutlich gleichmäßigere Beschichtungsdicke an allen Stellen der Karosserie erreicht wird, und zum anderen die eingesetzte elektrische Energie effektiver ausgenutzt wird.

[0007] Bei der üblichen herkömmlichen Anordnung der Dialysezellen entlang der gegenüberliegenden Eckenseitenwände, wie in Fig. 1 dargestellt, haben die beiden Karosserieseitenbereiche einen relativ kleinen Abstand zu den Dialysezellen, während der Abstand der Mittenbereiche von Dach- und Bodenbereichen der Karosserie viel größer ist, nämlich ein Mehrfaches beträgt. In der Praxis beträgt der Abstand zwischen den Karosserieseitenbereichen und den Dialysezellen bei der herkömmlichen Anordnung etwa 500 mm, während der Abstand des Dach- und Bodenmittenbereichs etwa 1 500 mm, also ungefähr das Dreifache, beträgt.

[0008] Die Fig. 2 und 3 zeigen schematisch ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, wobei Fig. 2 eine perspektivische Darstellung und Fig. 3 einen Querschnitt zeigt.

[0009] Wie man sieht, sind bei der erfindungsgemäßen Anordnung jeweils horizontal orientierte Dialysezellen 3 an einem Rahmen 4 montiert, der in das Elektrophorese-Badbecken 1 eingesetzt ist. Die aus dem Rahmen 4 und den daran montierten Dialysezellen 3 gebildete Dialysezellenanordnung hat die Konfiguration eines oben längs geschlitzten Rohres und umschließt, wie der Querschnitt nach Fig. 3 anschaulich zeigt, eine durch das Elektrophorese-Bad geführte Autokarosserie K wie einen Mantel im wesentlichen allseitig. Der oben liegende längsschlitzförmige offene Bereich der Dialysezellenanordnung ermöglicht das Hindurchbewegen der Hängevorrichtung des Hängeförderers, mittels welchem die Autokarosserien durch das Elektrophorese-Bad gefördert werden.

[0010] Wie man aus Fig. 3 auch leicht erkennt, haben beide erfindungsgemäßen Dialysezellenanordnungen, die Seitenbereiche, der Bodenbereich und der Dachbereich der Karosserie K über den gesamten Karosserieumfang überall im wesentlichen den gleichen Abstand von den Elektrophorese-Zellen. Damit erhält man eine über die ganze Karosserieoberfläche sehr gleichmäßige stromdichte Verteilung und damit eine sehr gleichmäßige Beschichtung.

[0011] Wegen der überall kurzen Abstände zwischen Karosserie und Dialysezellen, wobei diese Abstände nur etwa ein Drittel des Maximalabstands bei der herkömmlichen Anordnung betragen, kann bei Anwendung der erfindungsgemäßen Dialysezellenanordnung auch mit deutlich geringerer elektrischer Spannung gearbeitet werden. Außerdem kann die erfindungsgemäße Dialysezellenanordnung bedeutend flexibler an die Gegebenheiten bei den verschiedenen Karosseriebereichen angepasst werden. Beispielsweise benötigt man im Bereich der seitlichen Fensterflächen der Karosserie weniger Anodenfläche, und im Bereich der Türschwellen oder des Dachs benötigt man mehr Anodenfläche. Bei der herkömmlichen Anordnung kann solchen Überlegungen nicht Rechnung getragen werden. Dort hat man eine gleichmäßig über die Beckenseitenwände verteilte Anodenfläche, die nahe der Karosserieseitenbereiche, also auch deren Fensterbereiche gelegen ist, aber weit bis sehr weit entfernt von den großen geschlossenen Flächen der Karosserie, nämlich insbesondere des Dachbereichs, gelegen ist. Gerade hier ergibt die erfindungsgemäße Anordnung eine ganz wesentliche und markante Verbesserung.


Ansprüche

1. Dialysezellenanordnung für Elektrophorese-Bäder zum Tauchbeschichten oder Tauchlackieren metallener Gegenstände wie beispielsweise Autokarosserien, mit einer Mehrzahl von Dialysezellen,
dadurch gekennzeichnet, dass die Dialysezellen (3) jeweils in liegender, der Längsrichtung des Elektrophorese-Bads entsprechender Orientierung angeordnet und an einem in das Elektrophorese-Bad eingesetzten Rahmen (4) montiert sind, und die aus Rahmen und Dialysezellen gebildete Dialysezellenanordnung insgesamt die Konfiguration eines oben mittig längsgeschlitzten Rohrkörpers hat, wobei der Schlitzbereich das Durchführen von Hängevorrichtungen eines Hängeförderers zum Befördern der zu beschichtenden Gegenstände durch das Elektrophorese-Bad ermöglicht.
 
2. Anordnung nach Anspruch 1, wobei die Dialysezellen (3) als Rohrzellen ausgebildet sind.
 
3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Anordnungsdichte der Dialysezellen (3) entlang des Umfangs der Rohrkörperfiguration entsprechend der Flächendichteverteilung über den Umfang der zu beschichtenden Gegenstände angepasst ist.
 




Zeichnung










Recherchenbericht