(19)
(11) EP 2 119 973 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
18.11.2009  Patentblatt  2009/47

(21) Anmeldenummer: 09006570.7

(22) Anmeldetag:  15.05.2009
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
F24D 19/06(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO SE SI SK TR

(30) Priorität: 16.05.2008 DE 102008024423

(71) Anmelder: KERMI GmbH
94447 Plattling (DE)

(72) Erfinder:
  • Weinberger, Martin
    94469 Deggendorf (DE)
  • Loesdau, Gerd
    84036 Landshut (DE)

(74) Vertreter: Patentanwälte Bressel und Partner 
Radickestrasse 48
12489 Berlin
12489 Berlin (DE)

   


(54) Verfahren zur Herstellung eines Heizkörpers mit einer Heizkörperabdeckung


(57) Verfahren zur Herstellung eines Heizkörpers mit einer Heizkörperabdeckung wobei die obere Seite des Heizkörpers und/oder mindestens eine zum Heizkörper gewandete Seite der Heizkörperabdeckung zumindest stellenweise durch Kleben oder mechanische Befestigung mit einem dauerelastischen Werkstoff versehen wird, und der dauerelastischen Werkstoff mit einer Fläche des Heizkörpers und/oder mindestens einer zum Heizkörper gewandeten Seite der Heizkörperabdeckung eine feste und dauerhafte Verbindung eingeht, wobei
- der dauerelastische Werkstoff vor einer Pulverbeschichtung des Heizkörpers und/oder der Heizkörperabdeckung aufgebracht wird;
- der Heizkörper zusammen mit der Heizkörperabdeckung nach dem Aufbringen der Pulverbeschichtung auf Pulvereinbrenntemperatur erhitzt wird, wobei sich durch den Temperatureinfluss die Viskosität des dauerelastischen Materials so verändert, dass sich zwischen der Heizkörperabdeckung und dem Heizkörper ein Abstand einstellt, der eine Metallberührung zwischen dem Heizkörper und mindestens einer Heizkörperabdeckung ausschließt;
- die Änderung der Viskosität des dauerelastischen Materials in einem Temperaturbereich von 120 bis 180°C erfolgt.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Heizkörpers mit einer Heizkörperabdeckung, wobei der Heizkörper mit der Heizkörperabdeckung derart verbunden ist, dass sich beim Abkühlen und Aufwärmen des Heizkörpers keine unangenehmen Geräuschentwicklungen ergeben, die auf eine Relativbewegung des Heizkörpers und der Heizkörperabdeckung zurückzuführen sind, welche sich beim Abkühlen und Erwärmen einstellen.
Heizkörper mit Heizkörperabdeckungen sind bekannt.
Nachteilig bei den bekannten Heizkörpern mit Heizkörperabdeckungen ist jedoch, dass sich beim Abkühlen und Aufwärmen des Heizkörpers eine unangenehme Geräuschentwicklung zeigt, welche auf die Relativbewegung des Heizkörpers und der Heizkörperabdeckung zurückzuführen ist, die sich beim Erwärmen und Abkühlen einstellt. Bekannt sind auch Mittel, die eine derartige Geräuschentwicklung verhindern sollen. Aus der DE 297 10 646 U1 ist beispielsweise ein Heizkörper mit einer Heizkörperabdeckung und einer Heizkörperabdeckungs-Fixiervorrichtung bekannt, die eine Geräuschentwicklung bei einer Relativbewegung des Heizkörpers und der Heizkörperabdeckung beim Erwärmen und Abkühlen verhindern soll. Derartige Heizkörperabdeckungs-Fixiervorrichtungen stellen jedoch zusätzliche Montageteile der Heizkörperverkleidung dar und erfordern einen erhöhten Montageaufwand.
Aufgabe der Erfindung ist es, auf eine einfachere und kostengünstigere Art und Weise einen Heizkörper mit einer Heizkörperabdeckung herzustellen, der sowohl im warmen als auch im kalten Zustand ohne zusätzliche Montageteile während des Aufwärm- oder Abkühlvorganges keine Geräuschentwicklung zeigt.

[0002] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindungen sind in den zugehörigen Ansprüchen enthalten.

[0003] Es wurde überraschend gefunden, dass durch das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung des Heizkörpers eine Geräuschentwicklung bei einer Relativbewegung des Heizkörpers und der Heizkörperabdeckung beim Erwärmen und/oder Abkühlen verhindert werden kann. Erfindungsgemäß wird dazu auf den Heizkörper und/oder mindestens einer zum Heizkörper gewandeten Seite der Heizkörperabdeckung zumindest stellenweise vor einer Pulverbeschichtung des Heizkörpers bzw. der Heizkörperabdeckung ein dauerelastischer Werkstoff aufgebracht. Vorteilhaft ist dabei die obere Seite des Heizkörpers und/oder mindestens eine zum Heizkörper gewandete Seite der Heizkörperabdeckung punktuell oder über die gesamte Fläche mit dem dauerelastischen Werkstoff versehen. Besonders vorteilhaft ist es, wenn die untere zum Heizkörper gewandete Seite der Heizkörperabdeckung oder die oberen Kanten des Heizkörpers mit dem dauerelastischen Werkstoff versehen werden, wobei der dauerelastische Werkstoff mit dem Metallwerkstoff des Heizkörpers bzw. der Heizkörperabdeckung eine feste und dauerhafte Verbindung eingeht.
Dieser Werkstoff erfüllt in diesem Prozessschritt die Aufgabe einen Abstand von (vorzugsweise mindestens 2 mm) zwischen oberer Verkleidung und dem Heizkörper zu gewährleisten.
Der dauerelastische Werkstoff wird vorzugsweise vor einer Pulverbeschichtung des Heizkörpers und/oder der Heizkörperabdeckung aufgebracht. Nach einem weiteren Merkmal ist vorgesehen, dass die mit dem dauerelastischen Werkstoff versehene Heizkörperabdeckung auf den Heizkörper aufgelegt wird, wodurch die Heizkörperabdeckung vom Heizkörper durch den dauerelastischen Werkstoff beabstandet ist, wobei der Abstand bei der nachfolgenden Pulverbeschichtung eine Brückenbildung der Beschichtung zwischen dem Heizkörper und der Heizkörperabdeckung verhindert. Nach einem bevorzugten Merkmal wird der Heizkörper zusammen mit der Heizkörperabdeckung nach dem Aufbringen der Pulverbeschichtung auf Pulvereinbrenntemperatur erhitzt wird, wobei sich durch den Temperatureinfluss in einem Bereich von 120°C bis 180°C die Viskosität des dauerelastischen Materials so verändert, dass sich zwischen der Heizkörperabdeckung und dem Heizkörper ein Abstand einstellt, der eine Metallberührung zwischen dem Heizkörper und mindestens einer Heizkörperabdeckung ausschließt. Als dauerelastisches Material wird bevorzugt ein Polypropylen - Kunststoff verwendet.
Vorteilhaft wird demnach beim Arbeitsschritt "Pulverauftrag" bei der Herstellung des Heizkörpers eine Brückenbildung zwischen dem Heizkörper und der Verkleidung verhindert. Beim Einbrennen des Pulverlackes wird der dauerelastische Werkstoff durch die beim Einbrennprozess herrschenden Temperaturen weich und die Heizkörperabdeckung verringert durch Ihr Eigengewicht den Abstand zwischen der Heizkörperabdeckung und dem Heizkörper. Der dauerelastische Werkstoff bildet dann nur noch einen Film, der eine Metallberührung zwischen dem Heizkörper und der Heizkörperabdeckung verhindert. Vorteilhaft werden dadurch Geräuschbildungen durch die Relativbewegungen bei der Wärmeausdehnung vermieden.

[0004] In den Zeichnungen zeigen
Fig. 1
einen Heizkörper mit einer oberen Abdeckung,
Fig. 2
eine teilweise seitliche Schnittdarstellung des Heizkörpers nach Fig. 1 mit aufgelegter Heizkörperabdeckung,
Fig. 3
eine weitere teilweise seitliche Schnittdarstellung des Heizkörpers nach Fig. 1 mit aufgelegter Heizkörperabdeckung.


[0005] In der Fig. 1 ist ein üblicher zweireihiger Flachheizkörper 1 mit einer auflegbaren oberen Heizkörperabdeckung 2 dargestellt. Die Erfindung ist auch auf alle anderen Heizkörper- oder Heizwandarten mit Abdeckungen (auch seitlich) anwendbar.
Fig. 2 zeigt eine teilweise seitliche Schnittdarstellung des Heizkörpers nach Fig. 1 mit aufgelegter Heizkörperabdeckung 2 und auf den oberen Seitenkanten 1.1 und 1.2 der einzelnen Heizplatten aufgebrachtem dauerelastischem Material 3 vor dem Einbrennen. Das Material kann entweder auf der gesamtem Fläche der oberen Kante der Heizplatten oder auch nur punktuell aufgebracht werden.

[0006] Fig. 2 zeigt eine teilweise seitliche Schnittdarstellung des Heizkörpers nach Fig. 1 mit aufgelegter Heizkörperabdeckung 2 und auf den oberen Seitenkanten 1.1 und 1.2 der einzelnen Heizplatten aufgebrachtem dauerelastischem Material 3 nach dem Einbrennen, wobei der dauerelastische Werkstoff mit dem Metallwerkstoff des Heizkörpers bzw. der Heizkörperabdeckung eine feste und dauerhafte Verbindung eingegangen ist und sich zwischen der Heizkörperabdeckung und dem Heizkörper ein Abstand eingestellt hat, der eine Metallberührung zwischen dem Heizkörper und der Heizkörperabdeckung ausschließt. Als dauerelastisches Material wird bevorzugt ein Polypropylen - Kunststoff verwendet.


Ansprüche

1. Verfahren zur Herstellung eines Heizkörpers mit einer Heizkörperabdeckung wobei die obere Seite des Heizkörpers und/oder mindestens eine zum Heizkörper gewandete Seite der Heizkörperabdeckung zumindest stellenweise durch Kleben oder mechanische Befestigung mit einem dauerelastischen Werkstoff versehen wird, und der dauerelastischen Werkstoff mit einer Fläche des Heizkörpers und/oder mindestens einer zum Heizkörper gewandeten Seite der Heizkörperabdeckung eine feste und dauerhafte Verbindung eingeht, dadurch gekennzeichnet, dass

- der dauerelastische Werkstoff vor einer Pulverbeschichtung des Heizkörpers und/oder der Heizkörperabdeckung aufgebracht wird;

- der Heizkörper zusammen mit der Heizkörperabdeckung nach dem Aufbringen der Pulverbeschichtung auf Pulvereinbrenntemperatur erhitzt wird, wobei sich durch den Temperatureinfluss die Viskosität des dauerelastischen Materials so verändert, dass sich zwischen der Heizkörperabdeckung und dem Heizkörper ein Abstand einstellt, der eine Metallberührung zwischen dem Heizkörper und mindestens einer Heizkörperabdeckung ausschließt;

- die Änderung der Viskosität des dauerelastischen Materials in einem Temperaturbereich von 120 bis 180°C erfolgt.


 
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die obere Seite des Heizkörpers und/oder mindestens eine zum Heizkörper gewandete Seite der Heizkörperabdeckung punktuell oder über die gesamten Fläche mit dem dauerelastischen Werkstoff versehen wird.
 
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, dass die mit dem dauerelastischen Werkstoff versehene Heizkörperabdeckung auf den Heizkörper aufgelegt wird, wodurch die Heizkörperabdeckung vom Heizkörper durch den dauerelastischen Werkstoff beabstandet ist, wobei der Abstand bei der nachfolgenden Pulverbeschichtung eine Brückenbildung der Beschichtung zwischen dem Heizkörper und der Heizkörperabdeckung verhindert.
 
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass und das dauerelastische Material aus einem Polypropylen - Kunststoff besteht.
 




Zeichnung














Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente