(19)
(11) EP 2 120 110 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
18.11.2009  Patentblatt  2009/47

(21) Anmeldenummer: 09004699.6

(22) Anmeldetag:  31.03.2009
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
G04G 9/00(2006.01)
G04G 13/02(2006.01)
G04G 9/02(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA RS

(30) Priorität: 01.04.2008 DE 102008016943

(71) Anmelder: Gruber, Franz Eduard
74336 Brackenheim (DE)

(72) Erfinder:
  • Gruber, Franz Eduard
    74336 Brackenheim (DE)

(74) Vertreter: Otten, Herbert 
Eisele, Otten, Roth & Dobler Patentanwälte Grosstobeler Strasse 39
88276 Ravensburg / Berg
88276 Ravensburg / Berg (DE)

   


(54) Konfigurierbare Armbanduhr


(57) Die Erfindung betrifft eine Uhr, insbesondere eine Armbanduhr, eine Taschenuhr, eine Standuhr, eine Wanduhr, eine Küchenuhr, einen Wecker oder dergleichen, welche einen elektronischen Speicher, eine Eingabeeinheit zur Übertragung von Daten in diesen Speicher und ein Display zur Ausgabe von Daten, insbesondere zur Anzeige einer Uhrzeit und/oder zur Anzeige von weiteren Elementen und/oder eine akustische Signaleinheit umfasst, wobei die auf dem Display ausgegebenen, im elektronischen Speicher enthaltenen Daten einer individuellen Anzeige uhrentypischer Anzeigeelemente, insbesondere der Zeiger, der Zahlen, des Hintergrunds, einer Umrandung und aller weiteren denkbaren Uhrenmerkmale entsprechen und/oder die akustische Signaleinheit im elektronischen Speicher enthaltene Signaldaten, insbesondere Alarmtöne oder Musik oder Sprache ausgeben kann.


Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Uhr, insbesondere eine Armbanduhr, Taschenuhr oder ähnliche Uhren, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

[0002] Uhren in jeglicher Form stellen für den Verbraucher ein im Alltag nicht mehr wegzudenkendes und äußerst zweckmäßiges Mittel dar, sich verschiedenster Informationen zu bedienen, welche anfänglich zwar auf Zeit- und Datumsangaben beschränkt waren, welche aber durch das voranschreitende Zeitalter der Mikrosystemtechnik und der Elektrotechnik mannigfaltige Freiheiten im Bereich der Zurverfügungstellung von Daten bieten. Einerseits sind Uhren denkbar, welche komplette Computersysteme beinhalten, beispielsweise in Form eines elektronischen Kalenders (umgangssprachlich PDA) oder aber in Form von vielfachen weiteren Funktionen, wie beispielsweise Kompass, Höhenmesser, Mondkalender, Weltzeitfunktionen und vielem mehr.

[0003] Neben den vielfältigen technischen Funktionen einer Uhr ist insbesondere im Bereich der Armbanduhren oder der Taschenuhren, aber durchaus auch bei den Modellen der Wanduhren oder Standuhren ein voranschreitender Trend dahingehend zu erkennen, dass eine Uhr nicht nur zweckmäßiges Mittel zur Beschaffung von Informationen ist, sondern zusätzlich ein wesentliches Objekt der Gestaltung in Form von Design oder Marketing darstellt. Uhren sind aus dem Bereich der Werbegeschenke nicht mehr wegzudenken und die Herstellerindustrie setzt jedes Jahr Milliardenbeträge damit um, besonders gestaltete Uhrenmodelle, vorzugsweise für Armbanduhren auf den Markt zu bringen und zu vermarkten. Beispielhaft sei hierbei nur der große Erfolg der Darstellung einer Micky-Mouse auf einem Ziffernblatt oder die komplette Designserie der Schweizer Uhrenmarke Swatch zu nennen.

[0004] Nachteilig an all diesen gestalteten Uhrenmodellen ist, dass der Verbraucher jeweils auf eine vorgegebene Gestaltung festgelegt wird, für welche er sich beim Kauf einer Uhr entscheiden muss, und welche danach nicht variiert werden kann. Zwar sind mechanische Variationsmöglichkeiten in Form des Austausches eines Uhrenbandes oder in Form von aufgeklebten anderen Gehäuseteilen denkbar, jedoch wird der wesentliche Teil der Uhr, nämlich der Anzeigebereich des Ziffernblatts bzw. der Anzeigebereich einer Digitaluhr stets nur unter den vom Hersteller vorgegebenen Parametern, also unter dem festen Design angeboten.

[0005] Aufgabe der Erfindung ist es nunmehr, eine Uhr zur Verfügung zu stellen, welche dem Verbraucher eine individuelle Anpassbarkeit des allgemeinen Erscheinungsbildes der Uhr bietet.

[0006] Die Aufgabe wird ausgehend vom Oberbegriff des Anspruchs 1 durch den kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 gelöst. In den Unteransprüchen sind vorteilhafte Weiterbildungen sowie zweckmäßige Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Uhr angegeben.

[0007] Die Erfindung betrifft eine Uhr, insbesondere eine Armbanduhr, eine Taschenuhr, eine Standuhr, eine Wanduhr, eine Küchenuhr, einen Wecker oder dergleichen, welche einen elektronischen Speicher, eine Eingabeeinheit zur Übertragung von Daten in diesen Speicher und ein Display zur Ausgabe von Daten, insbesondere zur Anzeige einer Uhrzeit und/oder zur Anzeige von weiteren Elementen und/oder eine akustische Signaleinheit umfasst, wobei die auf dem Display ausgegebenen, im elektronischen Speicher enthaltenen Daten einer individuellen Anzeige uhrentypischer Anzeigeelemente, insbesondere der Zeiger, der Zahlen, des Hintergrunds, einer Umrandung und aller weiteren denkbaren Uhrenmerkmale entsprechen und/oder die akustische Signaleinheit im elektronischen Speicher enthaltene Signaldaten, insbesondere Alarmtöne oder Musik oder Sprache ausgeben kann.

[0008] Die erfindungsgemäße Uhr weist somit eine individuelle Konfigurierbarkeit sämtlicher im Anzeigebereich der Uhr befindlichen uhrentypische Anzeigeelemente auf, so dass der Individualisierbarkeit des Erscheinungsbilds der Uhr im Bereich des Anzeigeelements keine Grenzen gesetzt sind.

[0009] In einer vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Uhr ist die Eingabeeinheit zur Eingabe der Daten in den Speicher derart ausgebildet, dass die im elektronischen Speicher enthaltenen Daten direkt vom Endbenutzer der Uhr, also vom Verbraucher selbst übertragen werden können. Als Verbraucher kommt hier selbstverständlich auch ein Wiederverkäufer oder anderweitiger Vermarkter einer erfindungsgemäßen Uhr in Frage, welcher beispielsweise durch die Eingabeeinheit derart angepasste Informationen zur Darstellung uhrentypischer Anzeigeelemente in den elektronischen Speicher überspielt, dass damit für seine Zwecke Werbe- oder Marketingaufträge erfüllt werden können.

[0010] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Uhr kann dadurch realisiert werden, dass die Eingabeeinheit für die im elektronischen Speicher enthaltenen Daten mittels einer Kabelverbindung und/oder einer kabellosen Verbindung und/oder einem Eingabeterminal, beispielsweise in Form einer ansteckbaren kleinen Tastatur oder eines entsprechenden Datenüberspielungsmoduls, ausgebildet ist.

[0011] Eine vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Uhr liegt darin, dass zusätzlich zu einer individuellen Anzeige uhrentypischer Anzeigeelemente noch mechanisch vorhandene Zeiger, unveränderbar vorgesehene Zahlen oder ähnliche uhrentypische Elemente vorhanden sind, welche nicht im Anzeigebereich eingeblendet werden. Bei einer derartigen Ausgestaltung wird die Individualisierbarkeit dadurch erreicht, dass beispielsweise Hintergrundbildinformationen, Textinformationen oder andere Darstellungen im Bereich des Ziffernblattes eingeblendet werden können.

[0012] Unter dem Bereich des Ziffernblatts sei vorliegend der Bereich zu verstehen, welcher im Gehäuse einer Uhr so untergebracht ist, dass er in Form einer elektronischen Anzeige zur Darstellung verschiedenartiger Gestaltungselemente, welche vorzugsweise uhrentypische Anzeigeelemente umfassen, ausgebildet ist. Der Bereich ist nicht auf die von den Uhrenzeigern überstrichene Fläche des Ziffernblatts beschränkt, sondern reicht durchaus darüber hinaus, vorzugsweise über den gesamten sichtbaren Bereich innerhalb des Gehäuses einer Uhr.

[0013] In dem folgenden Ausführungsbeispiel soll einerseits im Rahmen eines Blockschaltbilds die technische Funktion einer erfindungsgemäßen Uhr, andererseits in Form einer Skizze eines Anzeigebereichs ein Beispiel für die Individualisierbarkeit der erfindungsgemäßen Uhr dargestellt werden.
Figur 1
zeigt hierbei einen schematischen Aufbau der wesentlichen Bestandteile einer erfindungsgemäßen Uhr.
Figur 2
zeigt ein Display/Anzeigeelement einer erfindungsgemäßen Uhr mit einzelnen beispielhaften dargestellten Individualisierungsmöglichkeiten.


[0014] Figur 1 zeigt in Form eines Blockschaltbilds die erfindungsgemäß notwendigen Komponenten einer Uhr 1. Die zur erfindungsgemäßen Individualisierung notwendigen Daten werden über eine Eingabeeinheit 2 in einen Speicher 3 übertragen, wobei die Übertragung in die Eingabeeinheit 2, ausgehend von einer Datenquelle 3a bzw. einem Eingabeterminal oder einem Programmiergerät dadurch erfolgt, dass über eine Verbindung 4, welche vorzugsweise drahtgebunden und/oder als drahtlose Verbindung vorgesehen sein kann, wobei insbesondere bestehende Standards, wie Infrarotübertragung, Bluetooth oder eine Standard-USB-Schnittstelle bevorzugt ausgebildet werden können, in die Uhr übertragen werden. Die jeweiligen Daten werden sodann mit Hilfe eines Steuerungsprogramms 5 über vorgesehene Steuermittel 6, welche beispielsweise an der Uhr befindliche Tasten oder in dem Steuerungsprogramm 5 vorgesehene Funktionen, welche über das Programmiergerät der Datenquelle 3 angesprochen werden, derart verarbeitet, dass sie über ein Interface 7 auf einem Anzeigeelement 8 oder einem akustischen Signalelement 9 ausgegeben bzw. dargestellt werden können.

[0015] Vorzugsweise können im Rahmen einer erfindungsgemäßen Uhr einerseits seitens des Programmiergeräts der Datenquelle 3a vorgefertigte Anzeigeschemata existieren, welche beispielsweise vom Verbraucher, ähnlich wie bei den Darstellungsprofilen von Mobiltelefonen (Handys), käuflich erworben werden können, andererseits aber auch mittels einer speziellen Software erstellte eigene Profile für die individualisierbare Uhr genutzt werden.

[0016] Hierbei sind Variationen mannigfaltiger Art dahingehend denkbar, dass beispielsweise nur Hintergrundbilder, Alarmtöne, Zeigerarten oder komplette Erscheinungsbilder ausgetauscht werden. Beispielhaft sei erwähnt, dass im Rahmen der Werbemittel somit auf einfachstem Wege mittels eines einzigen Uhrenmodells eine große Zahl an unterschiedlich gestalteten werbewirksamen Uhren vorzugsweise als Werbegeschenk oder Designobjekt vertrieben werden kann, ohne dass jedes Mal schon im Rahmen der Produktion eine individuelle Anpassung der jeweiligen Uhr zu erfolgen hat.
Zusätzlich ist natürlich denkbar, dass entweder die kompletten Erscheinungsbilder variiert werden, so dass eine Uhr zum einen Tag in Form einer oben genannten Micky-Mouse-Uhr getragen werden kann, am nächsten Tag die Uhr jedoch schon das Erscheinungsbild einer digitalen Weltzeituhr unter Einblendung verschiedener Uhrzeiten und am Folgetag wiederum die in der Gestaltung der favorisierten Musikband getragen werden kann.

[0017] Selbstverständlich ist die Vielfalt der möglichen Gestaltungen nicht auf die hier gegebenen Beispiele beschränkt, sondern sie umfasst vielmehr alle möglichen Gestaltungsvariationen, welche von einem erfindungsgemäßen Speicherungs- und Wiedergabesystem im Rahmen einer Uhr Gebrauch machen.

[0018] Figur 2 zeigt beispielhaft ein Display/Anzeigeelement 20 einer erfindungsgemäßen Uhr, wobei im Anzeigebereich 21, umgebend um das Ziffernblatt, weitere Darstellungen von Gestaltungsmöglichkeiten gegeben sind (hier nicht gezeigt).

[0019] Das erfindungsgemäße Display 20 einer Uhr umfasst in diesem Ausführungsbeispiel sämtliche uhrentypische Anzeigeelemente, wie beispielsweise Zeiger 22, Ziffernbereiche 23, Hintergrundbereiche 24 sowie einen Umgebungsbereich 25. Durch die individuelle Anpassbarkeit aufgrund der Einblendung in das Display 20 sind im Bereich der Ziffern 23 beispielhaft sowohl arabische Ziffern 26 als auch römische Ziffern 27 sowie jedwede andere Darstellung von Buchstaben 28 oder Symbolen denkbar. Die Darstellung der Zeiger 22 kann als klassische Zeiger in Form von Stunden-, Minuten- und Sekundenzeigern erfolgen, sie kann jedoch auch den modernen Formen von Zeigern angepasst werden, oder komplett in Form einer digitalen Uhrzeitdarstellung als Zahlen ausgebildet sein.

[0020] Des Weiteren ist denkbar, dass auch Textinformationen 29 an einer beliebigen Stelle des Anzeigebereichs 21 einblendbar sind, welche sich bei individualer Konfigurierung sowohl statisch als auch dynamisch verhalten können. Im Hintergrund eines jeweiligen gestalteten Displays 20 einer erfindungsgemäßen Uhr können auch Bildinformationen 30 in Form von Hintergrundbildern oder grafischen Symbolen dargestellt werden.

[0021] Die hier beschriebene Erfindung ist nicht auf die genannten Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern sie umfasst vielmehr auch alle weiteren erfindungsgemäßen Gestaltungen, welche von der vorgeschlagenen Lehre Gebrauch machen.

Bezugszeichenliste:



[0022] 
1
Uhr
2
Eingabeeinheit
3
Speicher
3a
Datenquelle/Eingabeterminal
4
Verbindung
5
Steuerungsprogramm
6
Steuermittel
7
Interface
8
Anzeigeelement
9
akustisches Signalelement
20
Display/Anzeigeelement
21
Anzeigebereich
22
Zeiger
23
Ziffernbereich
24
Hintergrundbereich
25
Umgebungsbereich
26
arabische Ziffern
27
römische Ziffern
28
Buchstaben/Symbole
29
Textinformation
30
Bildinformation



Ansprüche

1. Uhr, insbesondere Armbanduhr, Taschenuhr, Standuhr, Wanduhr, Küchenuhr, Wecker oder dergleichen, umfassend einen elektronischen Speicher, eine Eingabeeinheit zur Übertragung von Daten in den Speicher und ein Display zur Ausgabe von Daten, insbesondere zur Anzeige der Uhrzeit und/oder weiteren Elementen, und/oder eine akustische Signaleinheit, dadurch gekennzeichnet, dass die auf dem Display ausgegebenen, im elektronischen Speicher enthaltenen Daten einer individuellen Anzeige uhrentypischer Anzeigeelemente, insbesondere der Zeiger, Zahlen, des Hintergrundes, einer Umrandung, etc. entsprechen und/oder die akustische Signaleinheit im elektronischen Speicher enthaltene Signaldaten, insbesondere Alarmtöne oder Musik oder Sprache ausgeben kann.
 
2. Uhr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Eingabeeinheit derart ausgebildet ist, dass die im elektronischen Speicher enthaltenen Daten vom Endbenutzer der Uhr selbst übertragen werden können.
 
3. Uhr nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Eingabeeinheit für die im elektronischen Speicher enthaltenen Daten eine Kabelverbindung und/oder eine kabellose Verbindung und/oder ein Eingabeterminal umfasst.
 
4. Uhr nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich zur individuellen Anzeige uhrentypischer Anzeigeelemente noch Zeiger, Zahlen, etc. vorgesehen sind, welche nicht im Display eingeblendet sind.
 




Zeichnung