[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Regulierung des Saugluftstroms
eines Saugers mittels Falschluft.
[0002] Ein Sauger umfasst üblicherweise eine Saugdüse, einen Saugkanal und ein Sauggerät.
Der Saugluftstrom tritt durch die Saugdüse in den Saugkanal ein und strömt weiter
in das Sauggerät. Im Sauggerät wird der Saugluftstrom durch eine Filtereinrichtung
geleitet, so dass Staub und Schmutz in einem im Sauggerät vorgesehenen Sammelbehälter
aufgefangen werden. Für unterschiedliche zu reinigende Flächen (Parkett, Teppiche,
Möbel etc.) ist ein unterschiedlich starker Saugluftstrom erforderlich. Es soll vermieden
werden, dass sich die Saugdüse an der zu reinigenden Fläche festsaugt und dass empfindliche
Oberflächen Schaden nehmen.
[0003] Zu diesem Zweck sind zahlreiche Vorrichtungen zur Regulierung des Saugluftstroms
bekannt, mit denen dem Saugluftstrom Falschluft zugeführt wird. Insbesondere im gewerblichen
Bereich besteht die erhöhte Anforderung, dass an die Zuverlässigkeit eines Saugers
besonders hohe Anforderungen gestellt werden, so dass oft mechanische Vorrichtungen
zur Regulierung des Saugluftstroms eingesetzt werden. In der Regel wird die Falschluft
in eine Öffnung des Saugkanals eingeleitet, wobei die Öffnung mit einem an einem Handgriff
angeordneten Schieber steuerbar ist. Dies führt jedoch zu einer zusätzlichen erheblichen
Geräuschentwicklung, die vor allem im gewerblichen Bereich nicht erwünscht ist.
[0004] Die
DE 10 2005 010 983 B3 beschreibt einen Luftstromregler im Saugkanal eines Staubsaugers, dessen Geräuschentwicklung
reduziert ist, weil die Falschluft parallel zur Strömungsrichtung der Saugluft zugeführt
wird. Hierfür weist der Saugkanal in einem Erweiterungsabschnitt Falschluftöffnungen
auf, die mittels einer den Saugkanal umgreifenden drehbaren Hülse stufenlos geöffnet
und geschlossen werden können. Diese Lösung ist jedoch konstruktiv aufwändig und daher
mit vergleichsweise hohen Herstellungskosten verbunden.
[0005] Die
DE 1 879 398 U schlägt dagegen vor, den Luftstromregler in der Saugdüse selbst anzuordnen. Der Luftstromregler
ist dabei als stufenlos verstellbarer Schieber ausgebildet, der einer in der Unterseite
der Saugdüse vorgesehenen Öffnung zugeordnet ist, durch welche die Falschluft in die
Saugdüse eintritt. Diese Lösung hat jedoch den Nachteil, dass der Luftstromregler
beim Wechsel der Saugdüse (bspw. von einer Teppichdüse zu einer Möbeldüse) verloren
geht und auch nicht in allen Saugdüsen konstruktiv verwirklicht werden kann.
[0006] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht somit darin, eine Vorrichtung zur
Regulierung des Saugluftstroms eines Saugers bereitzustellen, die konstruktiv einfach
aufgebaut ist und die Regulierung des Saugluftstroms mit möglichst geringer zusätzlicher
Geräuschentwicklung ermöglicht.
[0007] Die Lösung besteht in einer Vorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass ein Sauggerät für den Sauger vorgesehen ist,
das mindestens eine Falschluftöffnung aufweist, deren Öffnungsquerschnitt mittels
eines Steuerelements derart steuerbar ist, dass Falschluft dem Saugluftstrom zuführbar
ist.
[0008] Gemäß der vorliegenden Erfindung wird der Saugluftstrom weder in der Saugdüse noch
im Saugkanal, sondern mittels einer im Sauggerät angeordneten Falschluftöffnung reguliert.
Die mit dem Ansaugen der Falschluft verbundene Geräuschentwicklung wird durch das
Gehäuse des Sauggeräts wirksam gedämpft. Zusätzlich befindet sich das Sauggerät, im
Gegensatz zum Saugkanal, in einiger Entfernung von der den Sauger bedienenden Reinigungskraft,
wodurch die Lärmbelastung noch weiter vermindert wird. Die erfindungsgemäße Vorrichtung
arbeitet rein mechanisch, ist konstruktiv einfach aufgebaut und kann damit kostengünstig
verwirklicht werden. Bereits vorhandene Sauggeräte können nachgerüstet werden.
[0009] Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0010] Das Steuerelement kann beliebig ausgestaltet sein, wobei eine Ausgestaltung als Schieber
oder Stellrad besonders zweckmäßig ist. Es ist ferner von Vorteil, wenn der Öffnungsquerschnitt
der Falschluftöffnung mittels des Steuerelements stufenlos steuerbar ist, um eine
optimale Anpassung an die zu reinigende Fläche zu ermöglichen.
[0011] Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann mit Sauggeräten aller Art verwirklicht werden.
Übliche Sauggeräte weisen ein als Sammelbehälter ausgebildetes Unterteil und ein Oberteil
auf, auch wenn theoretisch eine erfindungsgemäße Vorrichtung mit einem einteilig ausgebildeten
Sauggerät denkbar ist. Der Gebläsemotor kann dabei in einem beliebigen Teil des Gehäuses
(bspw. im Oberteil oder im Unterteil) angeordnet sein. Zweckmäßigerweise kann die
Falschluftöffnung im Oberteil vorgesehen sein, derart dass eine Strömungsverbindung
zwischen 0berteil und Unterteil ausgebildet ist. Da der Einlassstutzen für den Saugkanal
am als Sammelbehälter ausgebildeten Unterteil angeordnet ist, ist auf diese Weise
sichergestellt, dass die Falschluft dem Saugluftstrom zuführbar ist.
[0012] Eine bevorzugte Weiterbildung besteht darin, dass die Falschluftöffnung in einer
im Oberteil ausgebildeten Vorkammer angeordnet ist. Die Vorkammer bewirkt eine zusätzliche
Dämpfung der Geräuschentwicklung.
[0013] Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung sieht vor, dass das Sauggerät ein als Sammelbehälter
ausgebildetes Unterteil und ein Oberteil sowie ein zwischen Unterteil und Oberteil
angeordnetes Mittelteil aufweist und dass die Falschluftöffnung im Mittelteil vorgesehen
ist, derart dass eine Strömungsverbindung zwischen Mittelteil und Unterteil ausgebildet
ist. Die Falschluft ist bei dieser Ausgestaltung über das Mittelteil und das Unterteil
dem Saugluftstrom zuführbar. Bei dieser Ausgestaltung kann zur zusätzlichen Geräuschdämpfung
im Mittelteil ebenfalls eine Vorkammer vorgesehen sein, in der die Falschluftöffnung
angeordnet ist.
[0014] Eine bevorzugte Ausführungsform ist
dadurch gekennzeichnet, dass die Falschluftöffnung im Mittelteil vorgesehen ist und dass im Oberteil eine Eintrittsöffnung
für die Falschluft vorgesehen ist, derart dass eine Strömungsverbindung zwischen Oberteil
und Unterteil ausgebildet ist.
[0015] Die räumliche Trennung der Falschluftöffnung von einer separaten Eintrittsöffnung
für die Falschluft im Oberteil hat den Vorteil, dass eine Nachrüstung bereits in der
Produktion befindlicher Sauggeräte besonders einfach möglich ist. Bei dieser Ausgestaltung
kann zur zusätzlichen Geräuschdämpfung im Mittelteil ebenfalls eine Vorkammer vorgesehen
sein, in der die Falschluftöffnung angeordnet ist.
[0016] Ein Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung wird im Folgenden anhand der beigefügten
Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigen in schematischer, nicht maßstabsgetreuer
Darstellung:
- Figur 1
- ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung, teilweise im Schnitt;
- Figur 2
- die Vorrichtung gemäß Figur 1 in einer Teilansicht in Richtung des Pfeils A in Figur
1, teilweise im Schnitt;
- Figur 3
- die Vorrichtung gemäß Figur 1 in einer Draufsicht bei entferntem Oberteil;
- Figur4a
- das Steuerelement der Vorrichtung gemäß Figur 1 im Schnitt;
- Figur 4b
- das Steuerelement gemäß Figur 4a in einer Seitenansicht;
- Figur 4c
- einen Schnitt entlang der Linie IVc - IVc in Figur 4a;
- Figur 5
- das Steuerelement 4a innerhalb der Vorrichtung gemäß Figur 1.
[0017] Die Figuren 1 und 2 zeigen ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung
in Form eines Sauggerätes 10 für einen Sauger. Dabei kann es sich sowohl um einen
Trockensauger als auch um einen Nass-/Trockensauger handeln. Das Sauggerät 10 umfasst
im Ausführungsbeispiel ein als Sammelbehälter ausgebildetes Unterteil 11, ein Mittelteil
12 und ein 0berteil 13, die im zusammengebauten Zustand miteinander verschraubt sind.
Am Unterteil 11 ist ein Einlassstutzen 14 für einen Saugkanal, bspw. in Form eines
in an sich bekannten Saugschlauchs (nicht dargestellt) vorgesehen.
[0018] Das Mittelteil 12 weist einen Boden 15 auf. Unterhalb des Bodens 15 sind Rippen 16
zur Halterung und/oder Luftführung angeformt, an denen ein an sich bekannter Gebläsemotor
17 vorgesehen ist. Wie auch aus Figur 3 zu entnehmen ist, ist oberhalb eines Teilbereichs
des Bodens 15 eine Vorkammer 18 angeformt. Die Vorkammer 18 ist aus dem Boden 15 und
einer Abdeckung 19 gebildet. Die Abdeckung 19 weist einen Durchlass 21 auf, welcher
das Innere des Oberteils 13 mit der Vorkammer 18 verbindet. Wie aus den Figuren 2
und 3 zu erkennen ist, weist der Boden 15 im Bereich der Vorkammer 18 eine Falschluftöffnung
22 auf, welche die Vorkammer 18 mit dem Inneren des Unterteils 11 verbindet. Der Öffnungsquerschnitt
der Falschluftöffnung 22 ist im Ausführungsbeispiel mittels eines Steuerelements 23
in Form eines Stellrades stufenlos einstellbar (siehe insbesondere Figur 3). Das Stellrad
23 ist an der Unterseite der Abdeckung 19 drehbar gelagert.
[0019] Das Oberteil 13 bildet mit einem weiteren Teilbereich des Bodens 15 eine Auslassöffnung
24 für den Saugluftstrom S sowie eine Eintrittsöffnung 35 für Falschluft. Im Oberteil
13 ist ferner ein an sich bekannter Schalter 25 zum Ein- und Ausschalten des Betriebsstroms
schwenkbar gelagert.
[0020] Wie es in den Figuren 1 und 2 anhand der Pfeile dargestellt ist, erzeugt das Sauggerät
10 im Betrieb in an sich bekannter Weise mittels des Gebläsemotors 17 einen Saugluftstrom
S, ausgehend von einer Saugdüse (nicht dargestellt) über einen Saugkanal, bspw. ein
Saugrohr und/oder einen Saugschlauch (nicht dargestellt), bis der Saugluftstrom S
durch den Einlassstutzen 14 in das Innere des Unterteils 11 eintritt. Der Saugluftstrom
S wird anschließend wie üblich durch einen mittels einer Dichtung 36 gegen das Unterteil
11 abgedichteten Filter 26 geleitet und am Gebläsemotor 17 vorbei in das Innere des
Oberteils 13 und von dort nach außen geleitet. Im Ausführungsbeispiel tritt der Saugluftstrom
S durch die Auslassöffnung 24 aus dem Oberteil 13 aus.
[0021] Falls die Falschluftöffnung 22 mittels des Stellrads 23 zumindest teilweise geöffnet
ist, wird Falschluft durch die Eintrittsöffnung 35 in das Innere des Oberteils 13
gesaugt. Der so erzeugte Falschluftstrom F tritt durch die Durchlassöffnung 21 in
der Abdeckung 19 in die Vorkammer 18 ein und wird anschließend durch die mehr oder
weniger geöffnete Falschluftöffnung 22 in das Innere des Unterteils 11 geleitet. Dadurch
wird die von der Leistung des Gebläsemotors 17 vorgegebene Saug leistung vermindert,
wodurch der Saugluftstrom S an der Saugdüse abgeschwächt wird. Durch diese Regulierung
des Saugluftstroms wird verhindert, dass sich die Saugdüse an der zu reinigenden Oberfläche
festsaugt bzw. diese beschädigt. Der Umstand, dass die Falschluft in das Sauggerät
10 geleitet und in diesem Ausführungsbeispiel zusätzlich durch die Vorkammer 18 geführt
wird, sorgt für eine ganz erhebliche Verringerung der mit dem Ansaugen und Einleiten
der Falschluft verbundenen zusätzlichen Geräusche. Das Oberteil 13 übt eine zusätzliche
Dämmwirkung aus, und zwar einerseits durch die vom Gehäuse bewirkte akustische Abschirmung
und andererseits aufgrund des dem Falschluftstrom F zur Verfügung gestellten großen
Strömungsquerschnitts innerhalb des Oberteils 13. Dies bewirkt, dass die Strömungsgeschwindigkeit
des Falschluftstroms F und damit auch der vom Falschluftstrom F erzeugte Lärm wesentlich
reduziert werden.
[0022] Das im Ausführungsbeispiel als Steuerelement dienende Stellrad 23 ist in den Figuren
4a bis 5 im Detail dargestellt. Das Stellrad 23 ist im Ausführungsbeispiel als zylindrischer
Hohlkörper ausgebildet, mit einer Zylinderwand 27 sowie einem oberen Wandteil 28 und
einem unteren Wandteil 29. Das obere Wandteil 28 und das untere Wandteil 29 sind mit
fluchtenden Lagerbohrungen 31 zur Aufnahme einer Lagerachse 32 versehen (vgl. Figur
5). Das Stellrad 23 ist mittels der Lagerachse 32 an der Abdeckung 19 der Vorkammer
18 drehbar gelagert (vgl. Figur 5). Das Stellrad 23 weist ferner in der Zylinderwand
27 sowie im unteren Wandteil 27 je eine Zugangsöffnung 33 und eine Ausgangsöffnung
34 für die in die Vorkammer 18 eintretende Falschluft auf. Zur Regulierung des Saugluftstroms
S wird die Ausgangsöffnung 34 durch Drehen des Stellrads 23 mit der Falschluftöffnung
22 mehr oder weniger in Deckung gebracht. Im äußersten Fall kann die Falschluftöffnung
22 vom unteren Wandteil 29 des Stellrads 23 vollständig verschlossen sein bzw. vollständig
mit der Ausgangsöffnung 34 in Deckung gebracht, d.h. vollständig geöffnet sein.
1. Vorrichtung zur Regulierung des Saugluftstroms (S) eines Saugers mittels Falschluft,
dadurch gekennzeichnet, dass ein Sauggerät (10) für den Sauger vorgesehen ist, das mindestens eine Falschluftöffnung
(22) aufweist, deren Öffnungsquerschnitt mittels eines Steuerelements (23) derart
steuerbar ist, dass Falschluft dem Saugluftstrom (S) zuführbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuerelement (23) als Schieber ausgebildet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuerelement (23) als Stellrad ausgebildet ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Öffnungsquerschnitt der Falschluftöffnung (22) mittels des Steuerelements (23)
stufenlos steuerbar ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Sauggerät (10) ein als Sammelbehälter ausgebildetes Unterteil (11) und ein Oberteil
(13) aufweist und dass die Falschluftöffnung im Oberteil (13) vorgesehen ist, derart
dass eine Strömungsverbindung zwischen Oberteil (13) und Unterteil (11) ausgebildet
ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Falschluftöffnung in einer im Oberteil (13) ausgebildeten Vorkammer angeordnet
ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Sauggerät (10) ein als Sammelbehälter ausgebildetes Unterteil (11) und ein Oberteil
(13) sowie ein zwischen Unterteil (11) und Oberteil (13) angeordnetes Mittelteil (12)
aufweist und dass die Falschluftöffnung im Mittelteil (12) vorgesehen ist, derart
dass eine Strömungsverbindung zwischen Mittelteil (12) und Unterteil (13) ausgebildet
ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Falschluftöffnung in einer im Mittelteil (12) ausgebildeten Vorkammer angeordnet
ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Sauggerät (10) ein als Sammelbehälter ausgebildetes Unterteil (11) und ein Oberteil
(13) sowie ein zwischen Unterteil (11) und Oberteil (13) angeordnetes Mittelteil (12)
aufweist, dass die Falschluftöffnung (22) im Mittelteil (12) vorgesehen ist und dass
im Oberteil (13) eine Eintrittsöffnung (35) für die Falschluft vorgesehen ist, derart
dass eine Strömungsverbindung zwischen Oberteil (11) und Unterteil (13) ausgebildet
ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Falschluftöffnung (22) in einer im Mittelteil (12) ausgebildeten Vorkammer (18)
angeordnet ist.