[0001] Die Erfindung betrifft ein Handwerkzeug zur materialabtragenden Bearbeitung einer
Werkstück- oder Bauteiloberfläche mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs
1. Insbesondere betrifft die Erfindung ein Handwerkzeug zum Schleifen von Oberflächen.
[0002] Der Materialabtrag an Werkstück- oder Bauteiloberflächen dient beispielsweise dem
Entfernen von Beschichtungen oder dem Glätten von Oberflächen. Hierbei finden unter
anderem Schleifwerkzeuge, wie Bandschleifer, Schwingschleifer oder Exzenterschleifer
Einsatz. Sie unterscheiden sich im Wesentlichen im Hinblick auf das jeweils eingesetzte
Schleifmittel und dessen Bewegung gegenüber der Werkstück- bzw. Bauteiloberfläche.
Zur Aufnahme des Schleifmittels weisen die Schleifwerkzeuge in der Regel eine Tragplatte
auf, mit der das Schleifmittel lösbar verbunden werden kann, um nach dessen Abnutzung
ausgetauscht zu werden.
[0003] Bei klassischen Schwing- oder Exzenterschleifern ist diese Tragplatte als Schwungplatte
ausgebildet, d.h. sie wird im Betrieb des Gerätes in der Regel in Kreisbahnen bewegt.
Die Tragplatte kann sowohl rund als auch eckig ausgeführt sein.
[0004] Eine Schleifmaschine mit runder Tragplatte wird beispielsweise in der
DE 38 05 962 A1 beschrieben. Sie besitzt einen von einer Antriebswelle zu einer Rotationsbewegung
angetriebenen Schleifteller, der zudem von einer Staubabsaughaube einer Staubabsaugeinrichtung
umgeben ist. Dabei endet der Haubenkörper der Staubabsaughaube oberhalb der Schleiftellerunterseite,
wobei von der Unterseite des Haubenkörpers ein auf das Werkstück aufsetzbarer Borstenkranz
oder dergleichen absteht, der entlang eines Teiles des Schleiftellerumfangs verläuft
und gewährleisten soll, dass der Schleifstaub möglichst vollständig abgesaugt wird.
Der Borstenkranz in einem Teilumfangsbereich des Schleiftellers soll demnach eine
Abdichtung des Ansaugspaltes gewährleisten. Anstelle eines Borstenkranzes soll auch
ein Kranz von Kunststoffnoppen oder eine aus nachgiebigem Material bestehende Dichtlippe
diese Funktion gewährleisten können. Zur Aufnahme eines entsprechenden Dichtkörpers
weist der Schleifteller in einem Teilumfangsbereich eine Haltenut auf, in die der
Dichtkörper derart einsetzbar ist, dass er nach unten hin, d. h. zur Werkstückoberfläche
hin, in die Haltenut einsetzbar ist. In einem Teilumfangsbereich, der keinen Borstenkranz
oder Dichtlippe zwecks Abdichtung eines Absaugspaltes trägt, ist ein radial vorstehender
Ringwandbereich als Dichtpartie ausgebildet. Dieser Ringwandbereich sowie die umfangseitige
Begrenzung der Haltenut stellen die jeweils radial weitest außen liegenden Bereiche
der Schleifmaschine dar, die beim Führen der Schleifmaschine über die zu bearbeitende
Werkstückoberfläche fern von anderen Oberflächen zu halten sind, um deren Beschädigung
zu vermeiden. Gerade bei handgeführten Schleifmaschinen besteht jedoch die Gefahr,
dass Oberflächen angrenzender Bauteile oder Werkstückkanten durch radial vorstehende
Tragplatten - oder diese umgebende Schutzhaubenkanten - beschädigt werden.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Handwerkzeug zur materialabtragenden
Bearbeitung vorzuschlagen, das möglichst ohne die Gefahr einer Beschädigung angrenzender,
das heißt nicht in der Bearbeitungsebene liegender Werkstück- oder Bauteiloberflächen
betrieben werden kann.
[0006] Die Aufgabe wird gelöst durch ein Handwerkzeug mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
Bevorzugte Weiterbildungen werden in den Unteransprüchen beschrieben.
[0007] Das Handwerkzeug zur materialabtragenden Bearbeitung einer Werkstück- oder Bauteiloberfläche
mit einer Antriebseinheit und einer Bearbeitungseinheit, die über die Antriebseinheit
antreibbar ist und die eine Tragplatte sowie ein mit der Tragplatte verbindbares Bearbeitungsmittel
zum Abtragen des Materials umfasst, zeichnet sich erfindungsgemäß durch eine an der
Tragplatte oder einem die Tragplatte umgebenden Gehäuseteil angeordnete Schutzeinrichtung
aus, die wenigstens ein Bürstenelement umfasst, das Borsten besitzt, die im Wesentlichen
parallel und/oder schräg zur bearbeitenden Oberfläche ausgerichtet sind und die Umrisskante
der Tragplatte oder des die Tragplatte umgebenden Gehäuseteils zum Schutz von Oberflächen,
die außerhalb der zu bearbeitenden Oberfläche liegen, in der Weise überragen, dass
ein Kontakt der Tragplatte oder des Gehäuseteils mit einer solchen Oberfläche vermeidbar
ist. Der Einsatz wenigstens eines Bürstenelements besitzt den Vorteil, dass die Schutzeinrichtung
eine gewisse Flexibilität aufweist. Gleich einem Federarm weichen die einzelnen Borsten
bei einer Druckbelastung aus, so dass Beschädigungen angrenzender Oberflächen weitestgehend
ausgeschlossen sind.
[0008] Vorzugsweise sind die Borsten des Bürstenelements zur Verbindung mit der Tragplatte
oder dem Gehäuseteil in einer Leiste gehalten. Dadurch wird der Austausch des Bürstenelements
bei Bedarf, beispielsweise bei Verschleiß oder bei zu starker Verschmutzung, vereinfacht.
Abgetragene Schleifpartikel können zum Beispiel sich in die Zwischenräume der Borsten
setzen und zu einer Verklebung der Borsten untereinander führen, so dass eine ausreichende
Funktionsfähigkeit der Schutzeinrichtung nicht mehr gegeben ist. Sollte dies der Fall
sein, kann das Bürstenelement abgenommen und gegen ein neues Bürstenelement ausgetauscht
werden. Ferner können verschiedene Bürstenelemente vorgehalten werden, die beispielsweise
unterschiedlich lange Borsten, Borsten aus verschiedenen Materialien oder in unterschiedlicher
Borstendichte umfassen. Die Wahl des Bürstenelementes kann somit auf den jeweiligen
Einsatzbereich abgestimmt werden.
[0009] Nach einer bevorzugten Ausführungsform umfasst die Schutzeinrichtung zudem wenigstens
ein Profilteil, das die Umrisskante der Tragplatte oder des Gehäuseteils zum Schutz
von Oberflächen, die außerhalb der zu bearbeitenden Oberfläche liegen, zumindest teilweise
umgreift und/oder überragt. Weiterhin bevorzugt ist dieses Profilteil zumindest teilweise
elastisch verformbar. Im Kontakt mit angrenzenden Oberflächen erweist sich somit auch
das Profilteil als nachgiebig, so dass Beschädigungen der angrenzenden Oberflächen
weitestgehend vermieden werden. Das Profilteil kann gerade, gebogen oder beispielsweise
als Außenecke ausgebildet sein. Es kann ferner in dem Maße elastisch ausgeführt sein,
dass es in eine umfangseitige, eine Außenecke bildende Nut der Tragplatte oder des
Gehäuseteils einsetzbar und um die Außenecke als Eckschutz herumführbar ist. Wollte
man einen solchen Eckschutz mittels eines Bürstenelements realisieren, müsste die
Leiste zur Aufnahme der Borsten in gleichem Maße elastisch ausgeführt sein, so dass
sie ebenfalls um die Außenecke herumführbar ist. Dabei würde jedoch der Abstand der
sich von der Außenecke radial erstreckenden Borsten derart stark zunehmen, dass ein
ausreichender Eckschutz nicht mehr gewährleistet wäre. Insbesondere bei rechteckigen
Tragplatten eines Schleifwerkzeuges besteht die Schutzeinrichtung zum Schutz von angrenzenden
Oberflächen daher bevorzugt aus Borstenelementen entlang der gerade geführten Kanten
und zumindest teilweise elastischen Profilteilen im Bereich der Außenecken.
[0010] Weiterhin bevorzugte ist das Profilteil aus Polyurethan, insbesondere einem zumindest
geringfügig elastischen Polyurethan hergestellt. Bei gleichzeitig elastischen Eigenschaften
weist Polyurethan in der Regel auch eine hohe Verschleißfestigkeit auf.
[0011] Die Profilteile sind wie auch die Bürstenelemente bevorzugt lösbar mit der Tragplatte
oder dem Gehäuseteil verbunden. Als Verbindung eignen sich insbesondere Steck-, Klemm-,
Schraub- oder Rastverbindungen. Bei den Bürstenelementen erfolgt die Verbindung bevorzugt
über die Leiste, in der die Borsten gehalten sind. Hierzu können in der Leiste Bohrungen
zur Aufnahme von Befestigungsschrauben vorgesehen sein. Alternativ oder ergänzend
kann die Leiste mit einer Rastnase zum Einsetzen in eine entsprechende Ausnehmung
der Tragplatte ausgestattet sein. Entsprechendes gilt für das insbesondere als Außenecke
ausgebildete Profilteil. Nach einer bevorzugten Ausführungsform ist daher an der Tragplatte
oder dem Gehäuseteil wenigstens eine Ausnehmung zur Aufnahme der Schutzeinrichtung
vorgesehen. Die Ausnehmung kann auf der Oberseite der Tragplatte oder des Gehäuseteils
oder an der jeweiligen Umfangseite angeordnet sein. Je nach Lage und Ausbildung der
Ausnehmung wird das Schutzelement demnach von oben eingesetzt oder von der Seite eingeschoben.
Bei einer Steck-, Klemm- oder Rastverbindung sind zusätzliche Befestigungsmittel,
wie Schrauben oder Stifte nicht erforderlich. Vorzugsweise sind die Ausnehmungen zur
Aufnahme der Leisten der Bürstenelemente oder der Profilteile derart ausgebildet,
dass diese flächenbündig einsetzbar sind, so dass Kanten, an denen sich Schleifpartikel
oder sonstige Verschmutzungen festsetzen könnten, vermieden werden. Vorteilhafterweise
sind alle Ausnehmungen gleich groß ausgebildet, so dass bei entsprechender Ausbildung
der Schutzelemente, diese beliebig untereinander austauschbar und in die Ausnehmungen
einsetzbar sind.
[0012] Weiterhin bevorzugt ist an der Tragplatte oder einem die Tragplatte umgebenden Gehäuseteil
wenigstens eine weiteres Bürstenelement angeordnet, das Borsten besitzt, die im Wesentlichen
senkrecht zur Werkstück- oder Bauteiloberfläche ausgerichtet sind und bei der Bearbeitung
einer Werkstück- oder Bauteiloberfläche an dieser anliegen. Ein derartig ausgebildetes
Handwerkzeug weist somit wenigstens ein im Wesentlichen parallel sowie senkrecht zur
Werkstück- oder Bauteiloberfläche ausgerichtetes Bürstenelement auf.
[0013] Vorteilhafterweise sind beide Bürstenelemente in einem Bauteil zusammengefasst, beispielsweise
können die jeweiligen Borsten in einer gemeinsamen Leiste aufgenommen sein. Bei Einsatz
eines derartigen Schutzelements werden nicht nur angrenzende Werkstück- oder Bauteiloberflächen
vor Beschädigungen geschützt, sondern zusätzlich auch die zu bearbeitende Werkstück-
oder Bauteiloberfläche. Ferner begrenzen die senkrecht zur Werkstück- oder Bauteiloberfläche
gerichteten Borsten einen Absaugbereich, der hierdurch zusätzlich eine Begrenzung
erfährt. Weiterhin verhindern die Borsten, dass Schleifpartikel über den Spalt zwischen
Schleifmaschine und Werkstück- oder Bauteiloberfläche herausgeschleudert werden. Alternativ
kann auch vorgesehen sein, ein Bürstenelement mit einem senkrecht zur Werkstück- oder
Bauteiloberfläche ausgerichteten Dichtwulst oder einer Dichtlippe auszubilden. Im
Falle der bevorzugt als Außenecke ausgebildeten Profilteile kann eine Kombination
mit senkrecht stehenden Borsten gewählt werden, da diese ohne Veränderung der Borstenabstände
zueinander um die Außenecke herumgeführt werden können. Die Tragplatte oder das Gehäuseteil
des Handwerkzeugs kann somit einen umlaufenden Borstenkranz mit senkrecht zur Werkstück-
oder Bauteiloberfläche ausgerichteten Borsten aufweisen, während die radial wirkende
Schutzeinrichtung aus Bürstenelementen und Profilsteilen zusammengesetzt ist.
[0014] Aufgrund der vorstehend beschriebenen bevorzugten Einsatzbereiche, ist das erfindungsgemäße
Handwerkzeug eine Schleifmaschine, insbesondere ein Schwingschleifer, Exzenterschleifer
oder ein Tellerschleifer. Entsprechend ist die Tragplatte rechteckig oder rund ausgeführt.
Da bei einer runden Tragplattenausführung die Ausbildung einer Außenecke entfällt,
kann als Schutzeinrichtung auch ein umlaufender Borstenkranz vorgesehen sein, der
Borsten besitzt, die im Wesentlichen parallel und/oder schräg zu bearbeitenden Oberfläche
ausgerichtet sind. Ergänzend können zur besseren Absaugung senkrecht angeordnete Borsten
vorgesehen sein, die die Funktionsfähigkeit einer Absaugeinheit unterstützen. Denn
bevorzugt besitzt das erfindungsgemäße Handwerkzeug neben der Antriebseinheit und
der Bearbeitungseinheit auch eine Absaugeinheit zum Abführen des abgetragenen Materials.
[0015] Weiterhin bevorzugt ist zwischen der Tragplatte und einem die Tragplatte umgebenden
Gehäuseteil eine umlaufende Öffnung vorgesehen, die mit einer Absaugeinheit verbunden
ist. Vorzugsweise ist dann die vorgeschlagene Schutzeinrichtung am Gehäuseteil angeordnet,
wobei Bürstenelemente der Schutzeinrichtung einen Absaugebereich begrenzen, der sicherstellt,
dass das abgetragene Material über die umlaufende Öffnung der Absaugeinheit zugeführt
wird.
[0016] Ein mögliches Einsatzgebiet des erfindungsgemäßen Handwerkzeuges stellt beispielsweise
die Oberflächenbearbeitung von Dämmplatten dar. Enthalten diese Polystyrol oder ähnliche
Materialien, besteht bei der Bearbeitung die Gefahr einer elektrischen Aufladung.
Um diese zu vermeiden, ist vorzugsweise ein die Tragplatte umgebendes Gehäuseteil
des erfindungsgemäßen Handwerkzeuges geerdet.
[0017] Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung wird nachfolgend anhand der einzigen
Figur näher beschrieben. Diese zeigt eine perspektivische Ansicht eines Schwingschleifers
mit einer rechteckigen Tragplatte 3, als Teil einer Bearbeitungseinheit 2, die mittels
einer Antriebseinheit 1 in Kreisbahnen bewegbar ist. Die Antriebseinheit 1 weist zur
Stromversorgung einen Anschluss bzw. ein Anschlusskabel für den Anschluss an ein Stromnetz
auf. Zum Halten und Führen des Handwerkzeugs ist ferner wenigstens ein Handgriff 12
vorgesehen. Bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel befindet sich die Antriebseinheit
1 und die Bearbeitungseinheit 2 in separaten Gehäuseteilen, die miteinander verbindbar
sind. Das Gehäuseteil 4 der Bearbeitungseinheit 2 weist eine rechteckige Platte auf,
deren Grundfläche größer als die der Tragplatte 3 ist. Das Gehäuseteil 4 überragt
umfangseitig somit die Tragplatte 3, oder anders ausgedrückt steht die Umrisskante
4.1 des Gehäuseteils 4 vor der Umrisskante 3.1 der Tragplatte 3. Wird der Schwingschleifer
nunmehr über die zu bearbeitende Werkstück- bzw. Bauteiloberfläche geführt, stellt
die Umrisskante 4.1 des Gehäuseteils 4 die Außenkante dar, die bei Kontakt mit angrenzenden
Werkstück- oder Bauteiloberflächen zu Beschädigungen derselben führen kann. Schäden
können insbesondere durch die exponierten Außenecken 13 hervorgerufen werden. Zum
Schutz angrenzender Bauteile sind die Längskanten 14 und die Außenecken 13 mit einer
Schutzeinrichtung 5 versehen, die wenigstens ein Bürstenelement 6 umfasst. Das Bürstenelement
6 kommt dabei als Schutzeinrichtung 5 der Längskanten 14 zum Tragen. Ferner umfasst
die Schutzeinrichtung 5 ein Profilteil 9, das die Außenecken 13 umgibt. Das Profilteil
9 stellt einen besonders einfach herstellbaren Eckschutz dar. Die Ausbildung eines
Bürstenelements 6 als Außenecke wäre nur schwierig herstellbar, insbesondere müssten
die Borsten 7 des Bürstenelements 6 um die Außenecke 13 herumgeführt werden, wobei
diese sich von der Außenecke 13 radial nach außen erstrecken würden und die Borstenzwischenräume
derart aufgeweitet würden, dass ein ausreichender Schutz nicht mehr gewährleistet
wäre. Das Bürstenelement 6 mit parallel zur Tragplatte 3 ausgerichteten Borsten 7
ist daher als lineares Element ausgeführt und überdeckt die Umrisskante 4.1 des Gehäuseteils
4 entlang der Längskanten 14. Zur einfachen Verbindung des Bürstenelements 6 mit dem
Gehäuseteil 4 sind die Borsten 7 in einer Leiste 8 aufgenommen, die im Wesentlichen
flächenbündig in Ausnehmungen 10 des Gehäuseteils 4 einsetzbar sind. Die Verbindung
erfolgt vorliegend mittels Befestigungsschrauben, die einen sicheren Halt gewährleisten
und zum Auswechseln des Bürstenelements 6 wieder leicht zu lösen sind. Die Leiste
8 sowie die Ausnehmungen 10 weisen zur Aufnahme der Befestigungsschrauben Bohrungen
15 auf. Die identische Ausbildung der Ausnehmungen 10 einschließlich der Bohrungen
15 erlaubt das Einsetzen eines beliebigen Bürstenelements 6, dessen Leiste 8 im Wesentlichen
immer gleich ausgebildet ist. Insoweit kann zwischen verschiedenen Bürstenelementen
6 gewählt werden, die sich beispielsweise hinsichtlich der Borstenart, der Borstenlänge
oder der Borstendichte unterscheiden. Ferner ist der Einsatz von Bürstenelementen
6 möglich, die neben parallel und/oder schräg zur bearbeitenden Werkstück- oder Bauteiloberfläche
ausgerichtete Borsten 7 auch senkrecht hierzu stehende Borsten 11 aufweisen. Das Bürstenelement
6 kann auf diese Weise nicht nur als erfindungsgemäße Schutzeinrichtung 5, sondern
auch als äußere Begrenzung eines Absaugbereichs eingesetzt werden. Die Borsten 11
sind dabei bevorzugt ebenfalls in der Leiste 8 aufgenommen.
[0018] Die einzelnen Ausnehmungen 10 zur Aufnahme der Leisten 8 der Bürstenelemente 6 weisen
zwischenliegende Stege 16 auf, die durch schräg stehende Borsten an den jeweiligen
Leistenenden sicher abgedeckt werden können. Sofern sich im Bereich eines Steges 16
benachbarte Bürstenelemente 6 nicht durch schräg stehende Borsten berühren, wird ein
verbleibender Zwischenraum durch federnd nachgebende umliegende Borsten ausreichend
geschützt.
[0019] Auch wenn als einziges Ausführungsbeispiel ein Schwingschleifer mit recheckiger Tragplatte
3 dargestellt ist, beschränkt sich die Erfindung nicht allein hierauf. Schutzeinrichtungen
der vorstehend beschriebenen Art können gleichermaßen bei gattungsemäßen Handwerkzeugen,
wie beispielsweise Bandschleifern, Exzenterschleifern und dergleichen eingesetzt werden.
Bezugszeichenliste
[0020]
- 1
- Antriebseinheit
- 2
- Bearbeitungseinheit
- 3
- Tragplatte
- 3.1
- Umrisskante Tragplatte
- 4
- Gehäuseteil
- 4.1
- Umrisskante Gehäuseteil
- 5
- Schutzeinrichtung
- 6
- Bürstenelement
- 7
- Borsten
- 8
- Leiste
- 9
- Profilteil
- 10
- Ausnehmung
- 11
- Borsten
- 12
- Handgriff
- 13
- Außenecke
- 14
- Längskante
- 15
- Bohrungen
- 16
- Steg
1. Handwerkzeug zur materialabtragenden Bearbeitung einer Werkstück- oder Bauteiloberfläche,
insbesondere zum Schleifen von Oberflächen, mit einer Antriebseinheit (1) und einer
Bearbeitungseinheit (2), die über die Antriebseinheit antreibbar ist und die eine
Tragplatte (3) sowie ein mit der Tragplatte verbindbares Bearbeitungsmittel zum Abtragen
des Materials umfasst,
gekennzeichnet durch
eine an der Tragplatte (3) oder einem die Tragplatte umgebenden Gehäuseteil (4) angeordnete
Schutzeinrichtung (5), die wenigstens ein Bürstenelement (6) umfasst, das Borsten
(7) besitzt, die im Wesentlichen parallel und/oder schräg zur bearbeitenden Oberfläche
ausgerichtet sind und die Umrisskante (3.1, 4.1) der Tragplatte (3) oder des die Tragplatte
umgebenden Gehäuseteils (4) zum Schutz von Oberflächen, die außerhalb der zu bearbeitenden
Oberfläche liegen, in der Weise überragen, dass ein Kontakt der Tragplatte (3) oder
des Gehäuseteils (4) mit einer solchen Oberfläche vermeidbar ist.
2. Handwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die
Borsten (7) des Bürstenelementes (6) zur Verbindung mit der Tragplatte (3) oder dem
Gehäuseteil (4) in einer Leiste (8) gehalten sind.
3. Handwerkzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzeinrichtung (5) zudem wenigstens ein Profilteil (9) umfasst, das die Umrisskante
(3.1, 4.1) der Tragplatte (3) oder des Gehäuseteils (4) zum Schutz von Oberflächen,
die außerhalb der zu bearbeitenden Oberfläche liegen, zumindest teilweise umgreift
und/oder überragt.
4. Handwerkzeug nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Profilteil (9) zumindest teilweise elastisch verformbar ist.
5. Handwerkzeug nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Profilteil (9) als Außenecke ausgebildet und vorzugsweise aus Polyurethan hergestellt
ist.
6. Handwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzeinrichtung (5) lösbar mit der Tragplatte (3) oder dem Gehäuseteil (4)
verbunden ist, wobei die Verbindung vorzugsweise eine Steck-, Klemm-, Schraub- oder
Rastverbindung ist.
7. Handwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass an der Tragplatte (3) oder dem Gehäuseteil (4) wenigstens eine
Ausnehmung (10) zur Aufnahme der Schutzeinrichtung (5) vorgesehen ist.
8. Handwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass an der Tragplatte (3) oder dem Gehäuseteil (4) wenigstens ein
Bürstenelement (6) angeordnet ist, das Borsten (11) besitzt, die im Wesentlichen senkrecht
zur Werkstück- oder Bauteiloberfläche ausgerichtet sind und bei der Bearbeitung einer
Werkstück- oder Bauteiloberfläche an dieser anliegen.
9. Handwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Handwerkzeug eine Schleifmaschine, insbesondere ein Schwingschleifer, Exzenterschleifer
oder Tellerschleifer ist.
10. Handwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Handwerkzeug neben der Antriebseinheit (1) und der
Bearbeitungseinheit (2) auch eine Absaugeinheit zum Abführen des abgetragenen Materials
besitzt.
11. Handwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Tragplatte (3) und einem die Tragplatte umgebenden
Gehäuseteil (4) eine umlaufende Öffnung vorgesehen ist, die mit einer Absaugeinheit
verbunden ist.
12. Handwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass ein die Tragplatte (3) umgebendes Gehäuseteil (4) zur Vermeidung einer statischen
Aufladung geerdet ist.