[0001] Die Erfindung betrifft ein handführbares Pressgerät mit einer Antriebseinheit und
einem daran angebrachten Presswerkzeug, wobei das Pressgerät wenigstens zwei Geräteteile
aufweist, die zwischen einer Ausgangsstellung und einer Endpressstellung relativ zueinander
bewegbar sind und die sich derart überlappen, dass sich ihr Überlappungsgrad bei der
Bewegung zwischen Ausgangsstellung und Endstellung ändert, wobei eine Anzeigeeinrichtung
vorgesehen ist, über die das Erreichen oder das Nichterreichen der Endpressstellung
visuell feststellbar ist.
[0002] Zum Verbinden von Rohrenden ist es bekannt, hülsenförmige Pressfittings zu verwenden.
Das Pressfitting wird über oder in die Rohrenden geschoben und dann die Kombination
aus Pressfitting und Rohrende mittels eines an den Überlappungsbereich von Pressfitting
und Rohrende gesetzten Pressgerätes radial zusammengepresst. Solche Rohrverbindungen
und die zugehörigen Pressfittings sind beispielsweise aus der
DE 1 187 870 C1 und der
DE 299 08 561 U1 bekannt.
[0003] Die Verpressung geschieht mit Hilfe von Pressgeräten, die aus einer Antriebseinheit
und einem daran gekoppelten Presswerkzeug bestehen. Beispiele hierfür sind der
DE 10 2006 003 044 A1,
EP 0 627 273 B1,
DE 196 31 019 A1 zu entnehmen. Die Pressgeräte haben eine Antriebseinheit, an deren Ende ein Presswerkzeug
auswechselbar angekoppelt ist, das in vielen Fällen nach Art einer Presszange ausgebildet
ist. Das Presswerkzeug hat zwei spiegelbildlich ausgeführte und angeordnete Presshebel,
die an einer Halterung um zwei parallele Schwenkachsen derart verschwenkbar gelagert
sind, dass die Presshebel aus einer Ausgangsposition in eine Endpressposition und
umgekehrt verschwenkbar sind.
[0004] In mit der Antriebseinheit gekuppelten Zustand ragen die Presshebel in den Bewegungsbereich
eines Betätigungsstempels hinein, der Teil der Antriebseinheit ist und der mittels
eines Antriebes linear derart zwischen die beiden Presshebel bewegbar ist, dass er
die Presshebel in diesem Bereich auseinanderspreizt mit der Folge, dass sie sich an
den freien Enden einander annähern. Dort sind halbkreisförmige Pressbacken ausgeformt,
die für die direkte Anlage an dem zu verpressenden Werkstück bestimmt sind und in
der Endpressposition in gegenseitige Anlage kommen und dabei einen im Wesentlichen
geschlossenen Pressraum bilden. Statt dessen können die freien Enden der Presshebel
aber auch mit weiteren Presselementen verbunden sein, beispielsweise einer mit Pressbacken
versehenen Pressschlinge, wie dies in der
EP 0 627 273 B1 und der Figur 1 von
DE 10 2006 003 044 A1 offenbart ist, oder zum Axialverpressen von Rohrenden (vgl.
DE 203 04 017 U1).
[0005] Um mit einem einzigen Pressgerät Rohrenden unterschiedlichen Durchmessers mit zugehörigen
Pressfittings verbinden zu können, werden die Pressgeräte meistens mit einem Satz
von mehreren, an die jeweiligen Nenndurchmesser der Rohrenden bzw. Pressfittings angepassten
Presswerkzeugen ausgeliefert. Für den jeweiligen Pressvorgang wird das passende Presswerkzeug
mit der Antriebseinrichtung gekoppelt.
[0006] Für die Beaufschlagung des Betätigungsstempels sind im Wesentlichen zwei Antriebe
bekannt, nämlich der elektromechanische und der elektrohydraulische Antrieb. Beim
elektromechanischen Antrieb wird die Drehbewegung eines Elektromotors über ein Spindelgetriebe
in eine Linearbewegung des Betätigungsstempels umgewandelt. Beim elektrohydraulischen
Antrieb treibt der Elektromotor eine Hydraulikpumpe an, wobei das hierdurch geförderte
Hydrauliköl einer Zylinder-Kolben-Einheit zugeführt wird, deren Kolbenstange den Betätigungsstempel
bildet.
[0007] Bei der Verbindung von Rohrenden ist es außerordentlich wichtig, dass die Verpressung
ein für die Dichtigkeit der Rohrverbindung ausreichendes Maß hat. Erreichen die Pressbacken
nicht die Endpressposition, liegt eine Unterverpressung (Fehlverpressung) vor mit
der Folge, dass es bei der Beaufschlagung der Rohrleitung mit der vorgesehenen Flüssigkeit
zu Flüssigkeitsverlusten kommt, die weitreichende Schäden am Bauwerk, in dem die Rohrleitung
verlegt ist, haben können.
[0008] Damit die Pressbacken ihre Endpressstellung erreichen, wird der Antrieb in der Antriebseinheit
in seine Endstellung verfahren. Hierdurch wird jedoch nicht zwingend die gewünschte
und vorgegebene Endpressstellung der Pressbakken erreicht. Die auftretenden Kräfte
führen zu elastischen Verformungen an den Presshebeln, an denen die Pressbacken sitzen.
Außerdem sind die Pressbacken, Pressfittings und Rohre mit Toleranzen behaftet, die
bei ungünstiger Summierung dazu führen, dass bei Erreichen der Endstellung des Antriebes
keine ausreichende Verpressung gegeben ist. Um dennoch eine dichte Rohrverbindung
herstellen zu können, werden die Pressbacken mit einer Presskraft beaufschlagt, die
unter Hinzufügung eines ausreichend großen Sicherheitsfaktors so ausgelegt ist, dass
im Normalfall eine ausreichende Verpressung und damit dichte Verbindung erzielt wird.
[0009] Gleichwohl können Probleme auftreten, die eine unvollkommene Verpressung (Fehlverpressung)
zur Folge haben. So bereitet es Schwierigkeiten, die Endkraft des Antriebes konstant
zu halten. Für das Erreichen der Endkraft ist in den meisten Fällen ein Auslöseorgan
als Schaltorgan verantwortlich, beispielsweise bei rotierenden Antrieben eine Drehmomentkupplung,
bei einem elektrohydraulischen Antrieb ein Überdruckventil und bei elektrisch betriebenen
Pressgeräten ein Überstromauslöser. Da die Antriebskraft nicht direkt gemessen wird,
sondern eine umgewandelte Größe (Drehmoment, Druck oder Strom), die nur noch ein Bruchteil
der Größe der Endkraft darstellt, hat jede Ungenauigkeit bei der Herstellung des Auslöseorgans
und jeder Verschleiß große Auswirkungen auf die Endkraft des Antriebs und damit letztendlich
auf die Pressqualität. Zudem hat auch die Umgebungs- und Betriebstemperatur Einfluss
auf das Pressverhalten. Dabei ist besonders heimtückisch, dass die Veränderung der
Endkraft vor allem aufgrund von Verschleiß schleichend vonstatten geht und deshalb
im Regelfall nicht bemerkt wird.
[0010] Schließlich kann es auch zu Verquetschungen des Pressfittings in der Weise kommen,
dass Material oder auch fest anhaftender Schmutz in die Spalte zwischen den jeweils
gegenüberliegenden Stirnseiten der Pressbacken gelangt. Dies verhindert ein Schließen
dieser Spalte bis in die gewünschte Endpressstellung trotz Erreichen der Endkraft
im Antrieb. Eine mangelhafte Verpressung mit der Folge, dass keine Dichtheit gewährleistet
ist, ist dann die Folge.
[0011] Um insoweit eine höhere Zuverlässigkeit zu erhalten, ist nach der
DE 196 31 019 A1 vorgeschlagen worden, in dem Bereich der Pressbacken wenigstens einen Aufnehmer für
die Erfassung der Endpressstellung der Pressbacken anzuordnen und dem Aufnehmer eine
Anzeigeeinrichtung zuzuordnen, welche ein von außen wahrnehmbares Anzeigesignal bei
Erreichen oder bei Nichterreichen der Endpressstellung erzeugt. Eine solche Anzeigeeinrichtung
ist ein relativ kompliziertes Bauteil, welches unter den rauhen Bedingungen auf einer
Baustelle leicht beschädigt werden kann und im Übrigen auch dem Verschleiß unterliegt.
Die beweglichen Teile können sich verklemmen und so den Anzeigevorgang vereiteln.
[0012] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Pressgerät der eingangs genannten Art
so auszubilden, dass die Anzeigeeinrichtung möglichst einfach, kostengünstig und beschädigungssicher
ausgebildet ist.
[0013] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Anzeigeeinrichtung allein
aus zumindest einer Markierung besteht, die derart auf einem der Geräteteile angeordnet
ist, dass die Markierung bzw. zumindest eine der Markierungen
- a) in der Endpressstellung teilweise durch die Überlappung abgedeckt ist und die zumindest
eine Markierung dann die Endpressstellung erkennbar macht
oder
- b) mit Erreichen der Endpressstellung
aa) vollständig außerhalb der Überlappung
oder
bb) vollständig von der Überlappung abgedeckt ist.
[0014] Grundgedanke der Erfindung ist es also, an einem von beim Pressvorgang sich relativ
zueinander bewegenden Geräteteilen eine Markierung - es können auch mehrere solcher
Markierungen vorgesehen und sie können auch an unterschiedlichen Geräteteilen angeordnet
sein - anzubringen, und zwar in einer solchen Anordnung und flächenmäßigen Erstreckung,
dass anhand der Stellung und/oder des Grades der Abdeckung der Markierung visuell
feststellbar ist, ob die Endpressstellung erreicht ist oder nicht. Eine solche Markierung
ist auf einfache Weise an dem Geräteteil anbringbar, beispielsweise in Form einer
Farbschicht, eines aufgeklebten oder aufgenieteten Plättchens, einer Folie, einer
Einprägung, Einfräsung oder Bohrung, und hat keine beweglichen Teile. Die Markierung
ist also kostengünstig herstellbar und relativ beschädigungssicher, insbesondere wenn
sie versenkt angeordnet ist. Sofern mehrere Markierungen vorgesehen sind, ist es nicht
zwingend, dass sie sämtlich nur zu einer der im Anspruch 1 angegebenen Alternativen
gehört. Vielmehr können sie auch unterschiedlichen Alternativen angehören, so dass
in der Endpressstellung beispielsweise eine Markierung vollständig außerhalb und eine
andere vollständig innerhalb der Überlappung liegen.
[0015] Soweit die Markierung in der Endpressstellung nur teilweise durch die Überlappung
abgedeckt ist, sollte sie in der Ausgangsstellung vollständig außerhalb der Überlappung
liegen oder vollständig von der Überlappung abgedeckt sein. Sofern die Markierung
bzw. eine der Markierungen mit Erreichen der Endpressstellung vollständig außerhalb
der Überlappung liegt, ist eine Erkennbarkeit der Endpressstellung auch dann gegeben,
wenn die Markierung zur Überlappung beabstandet ist, insbesondere wenn der Abstand
gleich der Erstreckung der Markierung in Abstandsrichtung ist. Eine bessere Erkennbarkeit
ist jedoch gegeben, wenn die Markierung in der Endpressstellung an die Überlappung
angrenzend liegt. Dabei kann die Markierung auch schon in der Ausgangsstellung vollständig
außerhalb der Überlappung liegen, was günstig ist für die Erkennbarkeit der Endpressstellung,
oder vollständig von der Überlappung abgedeckt sein. Sofern die Markierung erst in
der Endpressstellung vollständig von der Überlappung abgedeckt ist, sollte sie in
der Ausgangsstellung vollständig außerhalb der Überlappung liegen. Zwingend ist dies
jedoch nicht.
[0016] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgeschlagen, dass die Markierung ihre
Erstreckung quer zur Bewegungsrichtung bei der Relativbewegung der Geräteteile an
der Grenze zur Überlappung ändert, damit der Fortgang der Verpressung durch die Änderung
der Erstreckung der Markierung quer zur Bewegungsrichtung erkennbar wird. Beispielsweise
kann die Markierung als Dreieck, Kreis oder Trapez ausgebildet sein. Sofern die Markierung
als Dreieck ausgebildet ist, sollte eine Ecke in der Endpressstellung an die Überlappung
angrenzen. Dabei sollte die Ecke einen spitzen Winkel einschließen.
[0017] Die Markierung ist vorzugsweise am Presswerkzeug selbst angebracht, damit die Anzeige
durch die Markierung möglichst nah an den Pressbacken erfolgt und somit dazwischen
liegende Einflüsse minimiert werden. Konkret kann eines der sich überlappenden Geräteteile
Teil des Werkzeuges und das andere Geräteteil Teil der Antriebseinheit sein.
[0018] Sofern das Presswerkzeug in an sich bekannter Weise zwei spiegelbildlich ausgebildete
und angeordnete Antriebshebel aufweist, die an einer Halterung um zwei parallele Achsen
schwenkbar gelagert sind, wobei die Halterung mit der Antriebseinheit über eine Kupplungseinheit
verbunden ist, die die Antriebshebel teilweise überlappt, sollte wenigstens einer
der Presshebel die Markierung im Bereich der Kupplungseinheit aufweisen.
[0019] In der Zeichnung ist die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels näher veranschaulicht.
Es zeigen:
- Figur 1
- eine Schrägansicht des erfindungsgemäßen Pressgeräts;
- Figur 2
- eine Seitenansicht des einen Endes des Pressgerätes gemäß Figur 1 mit dem Presswerkzeug
in Ausgangsstellung und
- Figur 3
- die Seitenansicht gemäß Figur 2 mit dem Presswerkzeug in der Endpressstellung.
[0020] Das in Figur 1 dargestellte Pressgerät wird typischerweise für das Verpressen von
Pressfittings mit Rohrenden zwecks Verbindung zweier Rohrenden verwendet. Es hat ein
Antriebsgehäuse 2, in dem eine Antriebseinrichtung gekapselt und eingebaut ist. Das
Antriebsgehäuse 2 läuft rechts in eine Kupplungsgabel 3 aus, die zwei beabstandete,
im Querschnitt halbkreisförmige Gabelarme 4, 5 aufweist.
[0021] Die Gabelarme 4, 5 umfassen beidseitig ein Presswerkzeug 6. Es hat eine Halterung
mit zwei T-förmigen Halteplatten 7, 8, die - in der Frontansicht gemäß Figur 2 gesehen
- genau hintereinander und deckungsgleich angeordnet sind.
[0022] Die Halteplatten 7, 8 ragen teilweise in den Raum zwischen den beiden Gabelarmen
4, 5 hinein und sind dort mittels eines Verbindungsbolzens 9 an den Gabelarmen 4,
5 gehalten. Der Verbindungsbolzen 9 durchsetzt beide Gabelarme 4, 5 und die Halteplatten
7, 8 und verbindet auf diese Weise das Presswerkzeug 6 mit dem Antriebsgehäuse 2.
Der Verbindungsbolzen 9 kann von Hand herausgenommen werden, so dass das gezeigte
Presswerkzeug 6 von dem Antriebsgehäuse 2 abgenommen und durch ein anderes Presswerkzeug
ersetzt werden kann.
[0023] Zwischen den Halteplatten 7, 8 sind zwei spiegelbildlich ausgebildete und angeordnete
Pressbackenhebel 10, 11 vorgesehen. Sie sitzen schwenkbar auf parallel zueinander
angeordneten Lagerbolzen 12, 13, die jeweils die beiden Halteplatten 7, 8 durchsetzen.
Die Pressbackenhebel 10, 11 haben antriebsgehäuseseitig Antriebsarme 14, 15, die sich
teilweise in den Zwischenraum zwischen den Gabelarmen 4, 5 erstrecken, mit diesen
also überlappen. Die Antriebsarme 14, 15 weisen - wie sich insbesondere aus den Figuren
2 und 3 ersehen lässt - einander zugewandte Antriebsflächen 16, 17 auf, welche zunächst
nur einen sehr stumpfen Winkel einschließen, der jedoch in Richtung auf die Halteplatten
7, 8 zu einem spitzen Winkel schrumpft. Zu den freien Enden setzen sich die Pressbackenhebel
10, 11 in Form von Pressbackenarmen 18, 19 fort, die an den einander gegenüberstehenden
Stirnseiten halbkreisförmige Ausnehmungen ausbilden, die die Kontur von Pressbacken
20, 21 bilden.
[0024] In den Figuren 2 und 3 sind zwei Betätigungsrollen 22, 23 zu sehen, die um zueinander
parallele Achsen frei drehbar gelagert sind und aneinander anliegen. Die Betätigungsrollen
22, 23 sind am oberen Ende eines hier nicht dargestellten Betätigungsstempels gelagert,
der Teil eines im Antriebsgehäuse 2 untergebrachten Spindelgetriebes ist, das eingangsseitig
mit einem Elektromotor verbunden ist. Dessen Drehbewegung wird in dem Spindelgetriebe
in eine Translationsbewegung des Betätigungsstempels in Richtung dessen Längsachse
24 umgesetzt. Der Elektromotor ist durch einen Akkumulatorpaket oder durch Anschluss
an das Stromnetz mit elektrischer Energie versorgbar.
[0025] In Figur 2 ist das Presswerkzeug 6 in seiner offenen Ausgangsstellung dargestellt,
bei der die Betätigungsrollen 22, 23 ihre zurückgezogene Position unterhalb der unteren
Enden der Antriebsarme 14, 15 einnehmen. In dieser Position liegen die Betätigungsrollen
22, 23 nicht an den Antriebsarmen 14, 15 an. Das Pressgerät 1 ist so an eine Rohrverbindung
angesetzt, dass diese zwischen den Pressbacken 20, 21 und die Längsachse 24 des Pressgerätes
1 quer zur Längsachse der Rohrverbindung steht. Die Rohrverbindung weist einen Rohrendbereich
25 auf, über den ein üblicher Pressfitting 26 teilweise geschoben ist, und zwar senkrecht
zur Zeichnungsebene.
[0026] Im unteren Bereich weisen die Antriebsarme 14, 15 der Pressbackenhebel 10, 11 farblich
abgesetzte, dreiecksförmige Markierungen 27, 28 in Form einer Farbbeschichtung auf,
die in der Ausgangsstellung gemäß Figur 2 durch den Gabelarm 4 aufgrund der Überlappung
zwischen diesem und den Antriebsarmen 14, 15 teilweise abgedeckt sind. Sie sind mit
ihren spitz auslaufenden Ende aufeinander zu gerichtet.
[0027] Für den Pressvorgang wird der Elektromotor eingeschaltet.
Dies hat zur Folge, dass der Betätigungsstempel und damit die Betätigungsrollen 22,
23 in Richtung auf das Presswerkzeug 6 bewegt werden. Die Betätigungsrollen 22, 23
fahren zunächst gegen die flach geneigten Abschnitte der Antriebsflächen 16, 17. Dies
führt zum Spreizen der Antriebsarme 14, 15 mit der Folge, dass sich die Pressbakkenarme
18, 19 einander annähern und die Pressbacken 20, 21 zur Anlage an dem Pressfitting
26 kommen. Mit der weiteren Translationsbewegung des Betätigungsstempels beginnt dann
der eigentliche Pressvorgang, bei dem das Pressfitting 26 radial nach innen plastisch
verformt wird, wobei im letzten Pressstadium auch der Rohrendbereich 25 - ebenfalls
plastisch - radial nach innen komprimiert wird. Dabei fahren die Betätigungsrollen
22, 23 in den Bereich zwischen den Antriebsarmen 14, 15 ein und verursachen hierdurch
eine weitere Spreizung der Antriebsarme 14, 15.
[0028] Bei einer ordnungsgemäßen Verpressung wird die Bewegung des Betätigungsstempels und
damit der Pressvorgang solange fortgesetzt, bis die einander zugewandten Stirnflächen
oberhalb und unterhalb der Pressbacken 20, 21 aneinander stoßen. Diese Stellung ist
in Figur 3 zu sehen. Die Pressbackenhebel 10, 11 haben dann ihre Endpressposition
erreicht. Der sich hierdurch erhöhende Widerstand führt durch ein Kraftbegrenzungselement
zu einer Unterbrechung der Kraftbeaufschlagung des Betätigungsstempels.
[0029] Wie aus Figur 3 ebenfalls zu erkennen ist, liegen die Markierungen 27, 28 bei Erreichen
der Endpressstellung vollständig außerhalb der Überlappung zwischen Gabelarm 4 und
Antriebsarmen 14, 15, und zwar derart, dass ihre gegeneinander gerichteten Spitzen
an der Überlappung angrenzen. Für die Bedienungsperson ist es auf diese Weise einfach
festzustellen, dass die Endpressposition erreicht worden ist. Sollten die Spitzen
der Markierungen 27, 28 nur ein wenig abgedeckt sein, ist dies deutlich erkennbar
und signalisiert der Bedienungsperson, dass die Pressbakkenarme 18, 19 nicht ihre
Endpressstellung erreicht haben, also eine Fehlverpessung vorliegt.
1. Handführbares Pressgerät (1) mit einer Antriebseinheit (2) und einem daran angebrachten
Presswerkzeug (6), wobei das Pressgerät (1) wenigstens zwei Geräteteile (3, 14, 15)
aufweist, die zwischen einer Ausgangsstellung und einer Endpressstellung relativ zueinander
bewegbar sind und die sich derart überlappen, dass sich ihr Überlappungsgrad bei der
Bewegung zwischen Ausgangsstellung und Endpressstellung ändert, wobei eine Anzeigeeinrichtung
vorgesehen ist, über die das Erreichen oder das Nichterreichen der Endpressstellung
visuell feststellbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass die Anzeigeeinrichtung allein aus zumindest einer Markierung (27, 28) besteht, die
derart auf einem der Geräteteile (3, 14, 15) angeordnet ist, dass die Markierung bzw.
zumindest eine der Markierungen (27, 28)
a) in der Endpressstellung teilweise durch die Überlappung abgedeckt ist und die zumindest
eine Markierung dann die Endpressstellung erkennbar macht
oder
b) mit Erreichen der Endpressstellung
aa) vollständig außerhalb der Überlappung
oder
bb) vollständig von der Überlappung abgedeckt ist.
2. Pressgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine Markierung (27, 28) aus einer Farbschicht, einer Folie, einem
Plättchen, einer Einprägung, einer Fräsung und/oder einer Bohrung besteht.
3. Pressgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine Markierung versenkt angeordnet ist.
4. Pressgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Markierung in der Endpressstellung teilweise durch die Überlappung abgedeckt
ist und in der Ausgangsstellung vollständig außerhalb der Überlappung liegt oder vollständig
von der Überlappung abgedeckt ist.
5. Pressgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Markierung bzw. zumindest eine der Markierungen mit Erreichen der Endpressstellung
vollständig außerhalb der Überlappung, jedoch an diese angrenzend liegt.
6. Pressgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Markierung (27, 28) in der Endpressstellung vollständig außerhalb der Überlappung,
jedoch an diese angrenzend liegt und dass sie auch in der Ausgangsstellung vollständig
außerhalb der Überlappung liegt oder von dieser vollständig abgedeckt ist.
7. Pressgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Markierung erst in der Endpressstellung vollständig von der Überlappung abgedeckt
ist und in der Ausgangsstellung vollständig außerhalb der Überlappung liegt.
8. Pressgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Markierung (27, 28) ihre Erstreckung quer zur Bewegungsrichtung bei der Relativbewegung
der Geräteteile (3, 14, 15) an der Grenze zur Überlappung ändert.
9. Pressgerät nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Markierung (27, 28) als Dreieck, Kreis oder Trapez ausgebildet ist.
10. Pressgerät nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Markierung (27, 28) als Dreieck ausgebildet ist und eine Ecke in der Endpressstellung
an die Überlappung angrenzt.
11. Pressgerät nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Ecke einen spitzen Winkel einschließt.
12. Pressgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Markierung (27, 28) am Presswerkzeug (6) angebracht ist.
13. Pressgerät nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass eines der sich überlappenden Geräteteile (14, 15) Teil des Presswerkzeuges (6) und
das andere Geräteteil (3) Teil der Antriebseinheit (2) ist.
14. Pressgerät nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Presswerkzeug (6) zwei spiegelbildlich ausgebildete und angeordnete Antriebshebel
(14, 15) aufweist, die an einer Halterung (7, 8) um zwei parallele Achsen verschwenkbar
gelagert sind, wobei die Halterung (7, 8) mit der Antriebseinheit (2) über eine Kupplungseinheit
(3) verbunden ist, die die Antriebshebel (14, 15) teilweise überlappt, und wobei wenigstens
einer der Antriebshebel (14, 15) die Markierung (27, 28) im Bereich der Kupplungseinheit
(3) aufweist.