(19)
(11) EP 2 123 406 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
25.11.2009  Patentblatt  2009/48

(21) Anmeldenummer: 08009186.1

(22) Anmeldetag:  19.05.2008
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B25F 5/00(2006.01)
B25F 5/02(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MT NL NO PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA MK RS

(71) Anmelder: AEG Electric Tools GmbH
71364 Winnenden (DE)

(72) Erfinder:
  • Oesterle, Markus
    71546 Aspach (DE)
  • Robieu, Thomas
    71409 Schwaikheim (DE)

(74) Vertreter: HOFFMANN EITLE 
Patent- und Rechtsanwälte Arabellastrasse 4
81925 München
81925 München (DE)

   


(54) Vibrationsgedämpfter Halter für Zusatzhandgriff


(57) Die Erfindung betrifft einen Dämpfer (2) zum Montieren zwischen einem Elektrowerkzeug (34) mit einer Vibrationsachse (A) einerseits und einer Griffeinrichtung (18) für das Elektrowerkzeug (34) andererseits. Der Dämpfer (2) umfasst dabei eine Dämpfungseinrichtung (32) zum Dämpfen von Stößen und eine Beabstandungseinrichtung (12). Dabei ist die Beabstandungseinrichtung (12) derart bemessen, dass bei montiertem Dämpfer (2) ein Verhältnis eines ersten Abstandes (Y) zwischen der Vibrationsachse (A) und der Griffeinrichtung (18) zu einem zweiten Abstand (X) zwischen der Vibrationsachse (A) und der Dämpfungseinrichtung (32) mindestens 2:1 beträgt. Ferner wird ein Handgriff mit einem solchen Dämpfer (2) für ein Elektrowerkzeug (34) sowie ein entsprechendes Elektrowerkzeug (34) mit einem solchen Handgriff beschrieben.




Beschreibung

Technisches Gebiet



[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Dämpfer zum Montieren zwischen einem Elektrowerkzeug mit einer Vibrationsachse einerseits und einer Griffeinrichtung für das Elektrowerkzeug andererseits, wobei der Dämpfer eine Dämpfungseinrichtung zum Dämpfen von Stößen und eine Beabstandungseinrichtung umfasst. Die Erfindung bezieht sich ferner auf einen Handgriff für ein Elektrowerkzeug mit einer Vibrationsachse und auf ein Elektrowerkzeug mit einer Vibrationsachse, insbesondere eine Bohr- oder Schlagbohrmaschine oder einen Bohrhammer.

Stand der Technik



[0002] Handgeführte Werkzeugmaschinen wie Elektrowerkzeuge, z.B. Winkel- bzw. Trennschleifer, Poliermaschinen, Bohrmaschinen, Bohrhämmer o. dgl. weisen einen Haupthandgriff auf, der an einem Motorgehäuse o. dgl. angeformt bzw. befestigt ist. Die Werkzeugmaschine wird am Haupthandgriff gefasst und geführt. In Ergänzung dazu kann es zweckmäßig sein, einen Zusatzhandgriff für die weitere Hand des Benutzers vorzusehen. Ein solcher Zusatzhandgriff ist üblicherweise lösbar beispielsweise am Getriebegehäuse der Werkzeugmaschine befestigt. Als Stielhandgriff ausgeführt steht er radial zur Längsachse der Werkzeugmaschine hervor und erleichtert die Führung bei schwierigen Bearbeitungsaufgaben.

[0003] Betriebsbedingt erzeugte Vibrationen pflanzen sich von der Werkzeugmaschine insbesondere durch den Zusatzhandgriff auf die Hand bzw. den Arm des Benutzers fort. Um das Vibrationsniveau, das auf den Benutzer einwirkt, zu verringern, werden vorbekannte Stiel- bzw. Zusatzhandgriffe mit elastischen Dämpfungselementen versehen. Ein Beispiel für einen aus dem Stand der Technik bekannten Zusatzhandgriff zur Verminderung des Vibrationsniveaus, das auf den Benutzer einwirkt, wird in der EP 1 867 443 A1 beschrieben.

[0004] Die Vibrationen des Elektrowerkzeuges, beispielsweise einer Bohr-, Schlagbohrmaschine oder eines Bohrhammers entstehen dabei entlang einer Vibrationsachse. Die Vibrationsachse bezeichnet zum Beispiel im Fall eines Bohrhammers die Achse, entlang der ein Meißelwerkzeug o. dgl. auf den zu bearbeitenden Untergrund aufgeschlagen wird. Die hier entstehenden Erschütterungen und Vibrationen werden einerseits direkt über das Werkzeuggehäuse und den daran angeformten Hauptangriff als auch via den Zusatzhandgriff auf die Hände bzw. die Arme des Benutzers übertragen. Aufgrund der teilweise enormen Erschütterungen und Vibrationen, die bei der Benutzung eines entsprechenden Elektrowerkzeugs entstehen, stellen diese hohe Belastungen, insbesondere auf die Gelenke des Benutzers dar. Eine Dämpfung dieser Vibrationen ist insbesondere im Sinne der Arbeitsmedizin unbedingt notwendig, um bleibende gesundheitliche Schäden, die aus der Benutzung eines solchen Elektrowerkzeuges resultieren können, nachhaltig zu verhindern.

[0005] Die Dämpfungswirkung der aus dem Stand der Technik bekannten Dämpfungselemente ist jedoch noch nicht optimal. Es ist ein Griffteil und ein Dämpfungselement vorhanden, die mit einem Befestigungsteil mit der Werkzeugmaschine verbunden sind. Bei Zusatzhandgriffen im Stand der Technik ist die Anordnung des Dämpfungselementes dabei in verschiedenen Konfigurationen in einem Griffteil oder als Verbindung zwischen einem Griffteil und einem Befestigungsteil vorgesehen. Des Weiteren wird im Stand der Technik auch eine Abrisssicherung als im Allgemeinen notwendig anerkannt, damit bei einer Beschädigung des Dämpfungselementes ein Abreißen des Griffteils verhindert werden kann. Die im Stand der Technik beschriebenen Abrisssicherungen gestalten sich jedoch aufwändig und kostenintensiv.

[0006] Insgesamt ist die Dämpfungswirkung der im Stand der Technik beschriebenen Zusatzhandgriff mit elastischen Dämpfungselementen nicht zufriedenstellend.

Darstellung der Erfindung



[0007] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen dem oben genannten technischen Gebiet zugehörigen Dämpfer, einen Handgriff für ein Elektrowerkzeug und ein Elektrowerkzeug mit einem Handgriff zur Verfügung zu stellen, bei dem Vibrationen, die entlang einer Vibrationsachse entstehen, besonders gut gedämpft werden.

[0008] Die Lösung der Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 zur Verfügung gestellt. Erfindungsgemäß ist die Beabstandungseinrichtung derart bemessen, dass bei montiertem Dämpfer ein Verhältnis eines ersten Abstands zwischen der Vibrationsachse und der Griffeinrichtung zu einem zweiten Abstand zwischen der Vibrationsachse und der Dämpfungseinrichtung mindestens 2:1 beträgt. Mit anderen Worten ist also der Abstand zwischen der Vibrationsachse und der Griffeinrichtung mindestens doppelt so groß wie der Abstand zwischen der Vibrationsachse und der Dämpfungseinrichtung. Die Dämpfungseinrichtung ist zwischen der Griffeinrichtung und der Beabstandungseinrichtung angeordnet. Die Vibrationsachse stellt hierbei eine Achse dar, entlang welcher Vibrationen beim Betrieb eines Elektrowerkzeuges entstehen können. Ein Beispiel für eine solche Vibrationsachse ist die Achse, um die sich ein Bohrer einer Schlagbohrmaschine dreht, oder eine Schlagachse eines Bohrhammers. Da die Vibrationen, die entlang dieser Achse entstehen, besonders groß sind und allfällige Vibrationen des Elektromotors oder anderer Peripheriegeräte des Elektrowerkzeuges in ihrer Intensität weit überstrahlen, ist es von besonderer Bedeutung, eben diese starken Vibrationen bei ihrer Fortpflanzung auf eine Hand bzw. einen Arm eines Benutzers des Elektrowerkzeuges weitgehend zu dämpfen. Erfindungsgemäß wird also der Abstand zwischen der Griffeinrichtung und der Dämpfungseinrichtung so gewählt, dass die Dämpfungseinrichtung besonders effizient Vibrationen dämpft. Hierzu soll der Abstand der Griffeinrichtung zur Dämpfungseinrichtung möglichst groß im Verhältnis zum Abstand der Dämpfungseinrichtung zu dem Ort sein, an dem die zu dämpfenden Vibrationen entstehen, wobei eine komfortable Benutzung des Elektrowerkzeugs nicht außer Acht zu lassen ist. Die Beabstandungseinrichtung kann hierbei sowohl als separates Element als auch integral mit der Dämpfungseinrichtung und/oder der Griffeinrichtung vorgesehen sein.

[0009] Mit Vorteil weist die Dämpfungseinrichtung ein elastisches Element und kann bevorzugt ferner ein Anschlagselement aufweisen. Derartige Elemente sind deshalb von Vorteil, weil die Dämpfungseinrichtung während ihres Betriebs Ermüdungserscheinungen aufzeigen kann, die im Extremfall zur Zerstörung der Dämpfungseinrichtung und gegebenenfalls zum Abreißen der Griffeinrichtung führen. Das elastische Element der Dämpfungseinrichtung dient dabei der Dämpfung, indem es sich in Wechselwirkung mit der Vibration des Elektrowerkzeugs verformt und die Vibrationen damit nur abgeschwächt an die Griffeinrichtung weitergibt.

[0010] Bevorzugt weist die Dämpfungseinrichtung, die beispielsweise zylinderförmig ausgeführt sein kann, eine insbesondere mehrstückige Verschalung auf, welche Verschalung bevorzugt eine ringförmige Ummantelung, bevorzugt einen Metallring aufweist. Eine derartige Verschalung eignet sich beispielsweise besonders gut dafür, als Anschlagelement für die Dämpfungseinrichtung zu dienen. Die Dämpfungseinrichtung, insbesondere die mit dem elastischen Element zusammenwirkenden Teile, können in einem Grundzustand, der keine Krafteinwirkung durch eine dynamische Verformung des elastischen Elements aufnehmen muss, an der Verschalung anliegen. Die Verschalung umschließt daher bevorzugt die mit dem elastischen Element zusammenwirkenden Teile, so dass diese bei einem Versagen des elastischen Elementes, beispielsweise bei einem Reißen oder Brechen des elastischen Elements, in der Verschalung festgehalten werden. Somit kann verhindert werden, dass sich das Griffelement von dem Elektrowerkzeug, in dem der Dämpfer montiert ist, unbeabsichtigt löst. Eine ringförmige Ummantelung der Verschalung dient dabei der zusätzlichen Stabilität, die durch einen Metallring in besonderem Maße zu Verfügung gestellt wird. Eine stabile Verschalung dient dabei nicht nur dem Schutz des elastischen Elementes, das in der Verschalung aufgenommen sein kann, sondern weist auch eine besonders hohe Festigkeit auf, die in einer Verwendung der Verschalung als Anschlagselement und Absicherung von besonderer Bedeutung sein kann.

[0011] Mit Vorteil weist der Dämpfer ferner eine Befestigungseinrichtung zum Befestigen des Dämpfers an dem Elektrowerkzeug auf, die insbesondere mit einer Einspanneinrichtung versehen ist. Eine dämpferseitige Befestigungseinrichtung hat den Vorteil, dass der Dämpfer mit einer Vielzahl von Elektrowerkzeugen verwendet werden kann. Somit ist auch ein nachträgliches Ausrüsten eines Elektrowerkzeuges mit dem erfindungsgemäßen Dämpfer ohne Probleme möglich. In der vorteilhaften Ausgestaltung der Befestigungseinrichtung als Einspanneinrichtung ist darüber hinaus auch kein Gewinde oder ähnliches am Elektrowerkzeug nötig. Vielmehr kann der Dämpfer direkt an das Gehäuse des Elektrowerkzeuges angespannt werden und ist damit auch, beispielsweise zum Transport, besonders leicht wieder abzunehmen. Die Befestigungseinrichtung kann ansonsten beispielsweise durch ein Schraubgewinde gebildet werden, das in das Elektrowerkzeuggehäuse eingeschraubt werden kann.

[0012] Ein erfindungsgemäßer Handgriff für ein Elektrowerkzeug mit einer Vibrationsachse umfasst einen Dämpfer, der wie oben beschrieben ausgeführt sein kann, und eine mit dem Dämpfer verbundene Griffeinrichtung. Zusammen mit der Griffeinrichtung bildet der Dämpfer einen Handgriff für ein Elektrowerkzeug, mit dem ein Elektrowerkzeug geführt werden kann und der Vibrationen des Elektrowerkzeuges, die entlang einer Vibrationsachse entstehen, besonders gut dämpft. Mit Vorteil ist der Handgriff dadurch gekennzeichnet, dass die Dämpfungseinrichtung, die Beabstandungseinrichtung und die Griffeinrichtung, insbesondere in dieser Reihenfolge, linear aneinander anschließend angeordnet sind. Die Dämpfungseinrichtung, die Beabstandungseinrichtung und die Griffeinrichtung sind somit in einer Reihe aneinander anschließend angeordnet, so dass das Verhältnis zwischen den Abständen zwischen der Griffeinrichtung und der Vibrationsachse eines Elektrowerkzeuges, an das der Handgriff angebracht wird, und dem Abstand zwischen der Dämpfungseinrichtung und der Vibrationsachse besonders gut einstellbar. Die Dämpfungseinrichtung liegt somit zwischen der Griffeinrichtung und der Vibrationsachse und die Beabstandungseinrichtung liegt zwischen der Dämpfungseinrichtung und der Griffeinrichtung, wodurch der Abstand zwischen der Dämpfungseinrichtung und der Griffeinrichtung so eingestellt werden kann, dass das gewünschte Verhältnis der Abstände zwischen Griffeinrichtung und Vibrationsachse und Dämpfungseinrichtung und Vibrationsachse eingehalten werden kann.

[0013] Besonders bevorzugt sind die Dämpfungseinrichtung, die Beabstandungseinrichtung und die Griffeinrichtung jeweils durch Schraubbefestigungen miteinander verbunden. Auf diese Weise ist es besonders leicht möglich, auch einen vorhandenen Handgriff ohne eine erfindungsgemäße Dämpfungseinrichtung nachträglich mit einer solchen auszurüsten. Daneben ist es jedoch auch möglich, dass einzelne Elemente des Handgriffs einstückig miteinander ausgeführt sind. Dies gilt beispielsweise für die Beabstandungseinrichtung und die Griffeinrichtung sowie die Beabstandungseinrichtung und die Dämpfungseinrichtung. Die Dämpfungseinrichtung kann beispielsweise auch einstückig mit der Befestigungseinrichtung ausgeführt sein.

[0014] Ein erfindungsgemäßes Elektrowerkzeug mit einer Vibrationsachse, insbesondere eine Bohr- oder Schlagbohrmaschine oder ein Bohrhammer, ist dadurch gekennzeichnet, dass es einen oben beschriebenen Handgriff umfasst. Ein derartiges Elektrowerkzeug zeichnet sich durch eine besonders gute Vibrationsdämpfung der entlang der Vibrationsachse entstehenden Vibrationen aus. Das Elektrowerkzeug entspricht somit besonders hohen arbeitsmedizinischen Anforderungen und erlaubt auch eine ständige Verwendung des Elektrowerkzeuges, ohne dass gesundheitliche Schäden des Benutzers zu befürchten sind.

[0015] Mit Vorteil ist das Elektrowerkzeug dadurch gekennzeichnet, dass ein erster Abstand der Griffeinrichtung des montierten Handgriffs zur Vibrationsachse größer ist als ein zweiter Abstand der Dämpfungseinrichtung des montierten Handgriffs zur Vibrationsachse, wobei ein Verhältnis vom ersten Abstand zum zweiten Abstand mindestens 2:1 beträgt. Ein Elektrowerkzeug, bei dem die Abstände zwischen der Vibrationsachse und der Griffeinrichtung und der Vibrationsachse und der Dämpfungseinrichtung so gewählt sind, dass der erste Abstand mindestens doppelt so groß ist wie der zweite Abstand, weist eine besonders gute Vibrationsdämpfung des montierten Handgriffs auf. Besonders bevorzugt ist der Handgriff dabei manuell, insbesondere durch einen Einspannmechanismus, abnehmbar. Ein solches Elektrowerkzeug zeichnet sich zusätzlich durch eine hohe Flexibilität aus, weil der Handgriff beispielweise zu Transportzwecken manuell abnehmbar ist. Manuell abnehmbar bedeutet in diesem Fall, dass kein zusätzliches Werkzeug benötigt wird, um den Handgriff von dem Elektrowerkzeug abzunehmen. Der oben beschriebene Einspannmechanismus stellt dabei eine besonders einfache Weise dar, den Handgriff manuell abnehmbar auszuführen. Daneben sind jedoch auch Schraubverbindungen oder ähnliche Befestigungsmethoden möglich.

[0016] Aus der beiliegenden Figurenbeschreibung sowie der Gesamtheit der Ansprüche ergeben sich weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung.

Kurze Figurenbeschreibung



[0017] 
Fig. 1
zeigt einen Dämpfer zum Montieren zwischen einem Elektrowerkzeug und einer Griffeinrichtung;
Fig. 2
zeigt einen Handgriff mit einem erfindungsgemäßen Dämpfer;
Fig. 3
zeigt eine Explosionsdarstellung des Handgriffs aus Fig. 2; und
Fig. 4
zeigt ein Elektrowerkzeug mit einem Handgriff mit einem Dämpfer.

Bevorzugte Ausführungsform



[0018] Fig. 1 zeigt eine Querschnittsdarstellung eines Dämpfers 2 mit einer Dämpfungseinrichtung 32 und einer Beabstandungseinrichtung 12. Der Schnitt durch den erfindungsgemäßen Dämpfer 2, der eine im Allgemeinen zylinderförmige Gestalt aufweist, erfolgt im Wesentlichen entlang der Zylinderachse des Dämpfers 2. Im oberen Bildbereich befindet sich dabei eine Dämpfungseinrichtung 32, die in einer zweiteiligen Verschalung 6 ein elastisches Element 4, ein erstes Verbindungselement 8 und ein zweites Verbindungselement 10 aufweist. Die Verschalung bildet dabei einen Zylinder mit einem ersten Durchmesser, in dem das in Fig. 1 dargestellte elastische Element 4 ebenfalls zylindrisch ausgebildet und eingebracht ist. Das elastische Element 4 wird in diesem Ausführungsbeispiel als NBR (Nitrilkautschuk) ausgeführt, wobei das elastische Element 4 auch aus anderen elastischen Materialien, einer Schraubenfeder oder ähnlichem gebildet werden kann.

[0019] An die obere und untere Stirnseite des zylindrischen elastischen Elements 4 ist jeweils eines der Verbindungselemente 8, 10 angebracht. An der oberen Stirnseite des elastischen Elementes 4 ist das erste Verbindungselement 8 angebracht, welches durch das elastische Element 4 mit einem Druck gegen die erste Stirnfläche der zylindrischen Verschalung 6 beaufschlagt wird. Das erste Verbindungselement 8 weist dabei einen tellerförmigen Boden auf, der eine dem elastischen Element 4 entsprechende Bodenfläche aufweist. Mit dem Boden ist einstückig eine Schraube ausgeführt, die einen zweiten Teil des Verbindungselementes 8 bildet. Die Schraube durchstößt dabei die erste Stirnseite der Verschalung 6 nach außen. Somit kann die Schraube des Verbindungselementes 8 an einer Befestigungseinrichtung mit einem entsprechenden Innengewinde befestigt werden, womit gleichfalls die Verschalung 6 und damit die darin befindlichen Elemente an der Befestigungseinrichtung befestigbar sind.

[0020] An der unteren Stirnseite des zylinderförmigen elastischen Elementes 4 befindet sich ein zweites Verbindungselement 10, das analog zum ersten Verbindungselement 8 ausgeführt ist, wobei ein schraubenförmiger Teil des zweiten Verbindungselementes 10, der ebenfalls einstückig mit einem tellerförmigen Boden ausgeformt ist, durch die untere Stirnseite der Verschalung 6 der Dämpfungseinrichtung 32 nach Außen stößt. Das elastische Element 4 ist dabei zwischen den Böden der beiden Verbindungselemente 8, 10 eingeklemmt, wodurch die Verbindungselemente 8, 10 mit einem Druck gegen die jeweils angrenzende obere und untere Stirnseite der im Wesentlichen zylinderförmigen Verschalung 6 gepresst werden.

[0021] Aufgrund der Elastizität des elastischen Elementes 4 lässt sich jedoch eine Bewegung der Verbindungselemente 8, 10 sowohl in Richtung der Zylinderachse ins Innere der Verschalung 6, als auch eine Kippbewegung in Bezug auf diese Zylinderachse durchführen. Das elastische Element 4 federt eine solche Bewegung dabei ab.

[0022] Die Verschalung 6 dient im Zusammenwirken mit den Bodenteilen der Verbindungselemente 8, 10 gleichzeitig als Anschlagelement für die Dämpfungseinrichtung 32. Die Verschalung 6 ist entlang ihres Zylindermantels durch einen Metallring 16 verstärkt. Der Metallring 16 ermöglicht dabei eine besonders große Festigkeit der Verschalung 6 gegenüber radialen Bewegungen der Verschalung. Insbesondere im Fall einer zweiteiligen Verschalung 6, die aus zwei Halbzylindern zusammengesetzt ist, ermöglicht der Metallring 16 auf einfache Weise eine sehr hohe Festigkeit der Verschalung 6.

[0023] An dem zweiten Verbindungselement 10 ist in der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform die ebenfalls im Wesentlichen zylindrisch ausgeführte Beabstandungseinrichtung 12 angebracht. Ein zweiter Durchmesser der zylindrischen Beabstandungseinrichtung 12 ist dabei wesentlich kleiner als der erste Durchmesser der Dämpfungseinrichtung 32. Die Beabstandungseinrichtung 12 weist ein Innengewinde auf, das mit dem Außengewinde der Schraube des Verbindungselementes 10 übereinstimmt. Somit lässt sich die Beabstandungseinrichtung leicht an die Dämpfungseinrichtung 32 anbringen. An ihrem, der Dämpfungseinrichtung 32 entgegen gesetzten Ende weist die Beabstandungseinrichtung 12 darüber hinaus eine weitere, als Innengewinde ausgeführte Verbindungsmöglichkeit 14, beispielsweise zum Verbinden mit einer Griffeinrichtung, auf.

[0024] Fig. 2 zeigt einen erfindungsgemäßen Handgriff mit dem in Fig. 1 dargestellten Dämpfer 2 in einer Querschnittsdarstellung. Das erste Verbindungselement 8 des Dämpfers 2 ist in der in Fig. 2 dargestellten Ausführungsform mit einer Befestigungseinrichtung 22 verbunden.

[0025] Die Befestigungseinrichtung 22 weist dabei in ihrer dem Dämpfer 2 zugewandten Seite eine mit einem Innengewinde versehene Ausnehmung auf, die zur Befestigung des Dämpfers 2 mit der Befestigungseinrichtung 22 dient. Die Befestigungseinrichtung 22 weist dabei einen metallischen offenen Ring 24 auf, der einen im Wesentlichen kreisförmigen Raum 30 umschließt. Der Raum 30 dient dabei der Aufnahme eines Teils eines Elektrowerkzeuges 34, an welchem der Griff befestigt werden soll. Der metallische offene Ring 24 wird durch eine Spanneinrichtung 28 mit einem Spannhebel 26 zusammengehalten. Durch die Spanneinrichtung 28, die durch den Hebel 26 bedient wird, lässt sich der Umfang des offenen metallischen Rings 24 verjüngen. Auf diese Weise kann eine Spannung zwischen dem Handgriff und dem Elektrowerkzeug 34 erzeugt werden, so dass der Handgriff montagefrei lösbar mit dem Elektrowerkzeug 34 verbunden ist.

[0026] An der Beabstandungseinrichtung 12 des Dämpfers 2 ist via die Ausnehmung 14 und ein schraubenförmiges Verbindungselement 20 eine Griffeinrichtung 18 befestigt. Die Beabstandungseinrichtung 12 sorgt dabei dafür, dass der Abstand zwischen der Griffeinrichtung 18 und dem elastischen Element 4 der Dämpfungseinrichtung 32 in einem ausreichend großen Verhältnis zum Abstand zwischen dem Mittelpunkt des Raums 30 des Befestigungselementes 22 und dem elastischen Element 4 liegt. Der Griff ist dabei bevorzugt aus einem Kunststoff gefertigt und mit einer federnden Schicht, insbesondere einer Gummischicht, überzogen, die einem Benutzer einen sicheren Halt ermöglicht und ein angenehmes Griffgefühl vermittelt.

[0027] Fig. 3 zeigt den in Fig. 2 dargestellten Handgriff in einer Explosionsdarstellung. Im linken Teil der Fig. 3 ist die Befestigungseinrichtung 22 mit dem metallischen offenen Ring 24, dem durch ihn definierten Raum 30, der Spannvorrichtung 28 und dem Hebelelement 26 dargestellt.

[0028] Daran anschließend ist der Dämpfer 2, der schon in Fig. 1 dargestellt wurde, abgebildet. Neben dem elastischen Element 4 und dem ersten und dem zweiten Verbindungselement 8, 10 ist die zweiteilige Verschalung 6, die aus zwei Schalenteilen 6.1 und 6.2 zusammengesetzt ist, abgebildet. Jedes der Schalenteile 6.1, 6.2 bildet dabei im Wesentlichen einen Halbzylindermantel, der das zylindrische elastische Element 4 und die tellerförmigen Böden der Verbindungselemente 8, 10 in sich aufzunehmen vermag. Im zusammengesetzten Zustand bilden die beiden halbzylindermantelförmigen Verschalungsteile 6.1, 6.2 die vollständige und im Wesentlichen zylinderförmige Verschalung 6, die im zusammengesetzten Zustand durch den Metallring 16 zusammengehalten wird.

[0029] An dem zweiten Verbindungselement 10 ist, wie schon in Fig. 1 und 2 dargestellt, die Beabstandungseinrichtung 12 angebracht. Die Beabstandungseinrichtung 12 ist dabei ebenfalls zylinderförmig ausgeführt, wobei die Zylinderachse der Beabstandungseinrichtung 12 mit der Zylinderachse der Dämpfungseinrichtung 32 im Wesentlichen fluchtend ausgebildet ist. Der Durchmesser der zylindrischen Beabstandungseinrichtung 12 ist dabei wesentlich kleiner als der erste Durchmesser der Dämpfungseinrichtung 32.

[0030] An der Beabstandungseinrichtung 12 ist via die Ausnehmung 14 und eine Schraubverbindung 20 die Griffeinrichtung 18 angeschraubt. Die rotationssymmetrische Griffeinrichtung 18 liegt mit ihrer Symmetrieachse dabei ebenfalls im Wesentlichen auf der Zylinderachse der Beabstandungseinrichtung 12 und der Dämpfungseinrichtung 32.

[0031] Fig. 4 zeigt ein erfindungsgemäßes Elektrowerkzeug 34 mit einem erfindungsgemäßen Handgriff, der die bereits in den vorigen Figuren dargestellten und beschriebenen Elemente aufweist. Insbesondere weist der Handgriff die Dämpfungseinrichtung 32, die Beabstandungseinrichtung 12, die Griffeinrichtung 18 und die Befestigungseinrichtung 22 auf.

[0032] Die Befestigungseinrichtung 22 ist dabei derart an dem Elektrowerkzeug 34 angeordnet, dass eine Vibrationsachse A des Elektrowerkzeuges 34 von der Befestigungseinrichtung 22 umschlossen wird. Die Vibrationsachse A des Elektrowerkzeugs 34 wird in diesem Beispiel durch eine Achse gebildet, entlang der das als Bohrhammer ausgeführte Elektrowerkzeug 34 auf einen Untergrund wirkt. Die Achse A verläuft zentral durch den Raum 30 des Befestigungselements 22.

[0033] Fig. 4 zeigt hierbei dass ein erster Abstand Y zwischen der Vibrationsachse A des Elektrowerkzeuges 34 und der Griffeinrichtung 18 mindestens doppelt so groß ist wie ein zweiter Abstand X zwischen der Vibrationsachse A des Elektrowerkzeuges 34 und der Dämpfungseinrichtung 32 des Dämpfers 2. Die Beabstandungseinrichtung 12 stellt dabei sicher, dass der Abstand der Griffeinrichtung 18 von der Dämpfungseinrichtung 32 ausreichend groß ist, damit dieses Verhältnis zwischen dem ersten Abstand Y und dem zweiten Abstand X eingehalten wird. Der erste Abstand Y wird dabei von der Vibrationsachse A zu einem Punkt an der Griffeinrichtung gemessen, an dem sich Daumen und Zeigefinger bei üblicher Handhaltung treffen. Damit eine komfortable Benutzung des Elektrowerkzeugs 34 sichergestellt ist, wird das Dämpfungselement 32 so nah an dem Gehäuse des Elektrowerkzeugs 34 angebracht, wie möglich. Somit lässt sich bei möglichst nah am Elektrowerkzeug 34 vorgesehener Griffeinrichtung 18 immer noch ein erfindungsgemäßes Verhältnis zwischen den beiden Abständen Y und X sicherstellen.

[0034] Das in Fig. 4 dargestellte Elektrowerkzeug 34 kann statt einem Bohrhammer auch eine Bohr- oder Schlagbohrmaschine sein. Auch andere Elektrowerkzeuge mit einer Vibrationsachse oder mit starken Erschütterungen oder Vibrationen, die in einer definierten Richtung oder an einem definierten Ort entstehen, eignen sich grundsätzlich zur Anwendung des erfindungsgemäßen Dämpfers.

[0035] Der Handgriff kann wie im vorliegenden Ausführungsbeispiel durch eine Spanneinrichtung 22 mit dem Elektrowerkzeug 34 verbunden sein. Alternativ hierzu ist es jedoch auch möglich, dass der Handgriff fest an das Elektrowerkzeug gefügt ist. Auch eine Schraubbefestigung des Handgriffs an dem Elektrowerkzeug 34 ist denkbar und der erfindungsgemäße Dämpfer 2 kann auch als Beabstandungselement zwischen einem bereits an einem Elektrowerkzeug vorhandenen Handgriff und diesem Handgriff nachgerüstet werden, sofern sich der Handgriff vom Elektrowerkzeug lösen lässt. Die Montage des Handgriffs muss dabei nicht unbedingt derart erfolgen, dass ein Befestigungselement im Bereich einer Vibrationsachse ausgerichtet sein muss und kann an vielen verschiedenen Stellen des Elektrowerkzeuges 34 befestigt werden.

[0036] Die Verschalung 6 des Dämpfers 2 dient in der hier beschriebenen Ausführungsform nicht nur als Anschlag sondern ebenfalls als Abrisssicherung. Sollte das elastische Element 4, das die beiden Verbindungselemente 8, 10 über deren Bodenabschnitte miteinander verbindet, aufgrund von Alterserscheinungen oder Überlastung reißen, so hält die Verschalung 6 den Handgriff und das Elektrowerkzeug sicher zusammen. Ein Versagen der Verschalung 6 ist auf Grund des erfindungsgemäßen Metallrings 16, der auch aus einem anderen Material als Metall hergestellt werden kann, innerhalb der bei einer Benutzung des Elektrowerkzeuges denkbaren Grenzen nahezu auszuschließen.

[0037] Der Durchmesser des zylinderförmigen Dämpfungselementes 32 muss nicht größer sein als der Durchmesser der Beabstandungseinrichtung 12. Es ist auch denkbar, dass eine derartige Dämpfungseinrichtung integral mit der Beabstandungseinrichtung und/oder der Griffeinrichtung ausgeführt wird. Auch das Befestigungselement kann integral mit dem Dämpfer und der Griffeinrichtung ausgeführt sein. Je nach Werkzeug können auch verschieden lange Beabstandungseinrichtungen vorgesehen sein, die eine besonders flexible und vielseitige Anwendung des erfindungsgemäßen Dämpfers bei Elektrowerkzeugen ermöglicht.


Ansprüche

1. Dämpfer (2) zum Montieren zwischen einem Elektrowerkzeug (34) mit einer Vibrationsachse (A) einerseits und einer Griffeinrichtung (18) für das Elektrowerkzeug (34) andererseits, umfassend
eine Dämpfungseinrichtung (32) zum Dämpfen von Stößen und
eine Beabstandungseinrichtung (12), dadurch gekennzeichnet, dass die Beabstandungseinrichtung (12) derart bemessen ist, dass bei montiertem Dämpfer (2) ein Verhältnis
eines ersten Abstands (Y) zwischen der Vibrationsachse (A) und der Griffeinrichtung (18) zu
einem zweiten Abstand (X) zwischen der Vibrationsachse (A) und der Dämpfungseinrichtung (32) mindestens 2:1 beträgt.
 
2. Dämpfer (2) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Dämpfungseinrichtung (32) ein elastisches Element (4) aufweist.
 
3. Dämpfer (2) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Dämpfungseinrichtung (32) ein Anschlagselement (6) aufweist.
 
4. Dämpfer (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Dämpfungseinrichtung (32) eine, insbesondere mehrstückige, Verschalung (6, 6.1, 6.2) aufweist, welche Verschalung (6, 6.1, 6.2) bevorzugt eine ringförmige Ummantelung (16), bevorzugt einen Metallring aufweist.
 
5. Dämpfer (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass er ferner eine Befestigungseinrichtung (22), insbesondere mit einer Einspanneinrichtung, zum Befestigen des Dämpfers (2) an dem Elektrowerkzeug (34) aufweist.
 
6. Handgriff für ein Elektrowerkzeug (34) mit einer Vibrationsachse (A), umfassend einen Dämpfer (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 5 und eine mit dem Dämpfer (2) verbundene Griffeinrichtung (18).
 
7. Handgriff nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Dämpfungseinrichtung (32), die Beabstandungseinrichtung (12) und die Griffeinrichtung (18), insbesondere in dieser Reihenfolge, linear aneinander anschließend angeordnet sind.
 
8. Handgriff nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Dämpfungseinrichtung (32), die Beabstandungseinrichtung (12) und die Griffeinrichtung (18) jeweils durch Schraubbefestigungen (10, 20) miteinander verbunden sind.
 
9. Elektrowerkzeug (34) mit einer Vibrationsachse (A), insbesondere eine Bohr- oder Schlagbohrmaschine oder ein Bohrhammer, dadurch gekennzeichnet, dass es einen Handgriff nach einem der Ansprüche 6 bis 8 aufweist.
 
10. Elektrowerkzeug (34) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass ein Verhältnis eines ersten Abstands (Y) der Griffeinrichtung (18) des montierten Handgriffs zur Vibrationsachse (A) zu einem zweiten Abstand (X) der Dämpfungseinrichtung (32) des montierten Handgriffs zur Vibrationsachse (A) mindestens 2:1 beträgt.
 
11. Elektrowerkzeug (34) nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Handgriff manuell, insbesondere durch einen Einspannmechanismus, abnehmbar ist.
 




Zeichnung










Recherchenbericht













Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente