[0001] Die Erfindung betrifft eine Rasierklingeneinheit für einen Rasierapparat gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Herkömmliche Rasierklingeneinheiten für die Nassrasur bestehen zumeist aus zwei Rahmenteilen,
wobei auf einem Rahmenteil der Gleitstreifen und auf dem anderen Rahmenteil die Schaumkante
angeordnet ist. Bei älteren Systemen wurden die Klingen in den Rahmen eingenietet.
Eine Nietbefestigung ist jedoch mit zunehmender Klingenanzahl nachteilig, da mit jeder
Klinge der Abstand der Nietlöcher zur Schneidenspitze enorm anwächst. Die Klingen
müssen daher unterschiedlich breit verarbeitet werden, was vor allem bei Systemen
mit drei und mehr Klingen zu sehr breiten Schneideinheiten führt. Für jede Klingenposition
wird jeweils eine eigene Klingengeometrie benötigt. Ein weiterer Nachteil derartig
hergestellter Rasierklingeneinheiten ist, dass sich Schaumkante und Gleitstreifen
auf unterschiedlichen Rahmenteilen befinden, so dass die Teile, die die Hautberührungsebene
bestimmen in ihrer Positionierung besonders hohen Toleranzen unterworfen sind. Rasierklingeneinheiten
mit drei und mehr Klingen werden daher in der Regel nicht mehr durch Nieten am Rahmen
befestigt.
[0003] Aus der
US 4,378,634 ist eine Rasierklingeneinheit bekannt, bei der sich die Klingen während der Rasur
in Schlitzen in einem Gehäuse aufwärts und abwärts gegen federnde Arme bewegen können.
An dem Gehäuse angeordnete Metallklammern halten die Klingen in den Schlitzen und
bestimmen die Positionen der Schneidkanten der Klingen in der Ruheposition. Bei der
Herstellung werden die Klingen zunächst im Gehäuse angeordnet.
[0004] Anschließend wird eine U-förmige Klammer über dem Gehäuse und den Klingen positioniert.
In einem letzten Schritt werden die Schenkel der Klammer um den unteren Bereich des
Gehäuses gebogen.
[0005] Die
DE 698 28 655 T2 verwendet ebenfalls eine metallische Halteklammer zur Sicherung der am Gehäuse angebrachten
Klingen. Die Halteklammer weist ein Endstück auf, das einen Presssitz mit einem Keilabschnitt
des Gehäuses eingeht, um das Sichern der Halteklammer an dem Gehäuse zu erleichtern.
[0006] In der
DE 698 16 635 T2 ist eine Rasierereinheit mit einer Halteklammer aus Metall zur Halterung der Klingen
beschrieben. Das Gehäuse weist ein erstes Hebelteilstück auf, welches sich auswärts
über benachbarte Oberflächenabschnitte an zwei Seiten des Hebelteilstücks erstreckt.
Die Halteklammer umfasst ein erstes Endstück, welches über das erste Hebelteilstück
über die Elastizitätsgrenze der Klammer gebogen worden ist. Während des Biegens des
ersten Endstücks um das erste Hebelteilstück wird das Hebelteilstück durch den ausgeübten
Druck verformt und in seiner Höhe reduziert.
[0007] Die Klingen der Rasierklingeneinheiten werden üblicherweise aus schmalen Stahlbändern
geschliffen. Da Stahl ein verhältnismäßig teurer Werkstoff ist, versucht man möglichst
minimale Bandbreiten zu verarbeiten. Um eine gute Durchspülbarkeit der Rasierklingeneinheit
zu gewährleisten, d.h. Freispülen der Räume zwischen benachbarten Klingen, werden
bei Rasursystemen mit drei und mehr Klingen in der Regel abgewinkelte Klingen verwendet.
Die Verwendung abgewinkelter Klingen ist seit langem bekannt und kann beispielsweise
der
EP 0 064 190, der
DE 25 18 499 und der
US 4,302,876 entnommen werden.
[0008] In der
DE 31 27 999 C2 ist ein Rasierer mit mindestens einer beweglich an einem Hauptkörper befestigten
Winkelklinge beschrieben. Gegen die Klingen wirken Federfinger, die sich am Hauptkörper
abstützen. Durch die mittels Federfinger von hinten auf die Klingen wirkende Federkraft
erfolgt die gewünschte Positionierung der einzelnen Klingen.
[0009] Generell besteht eine wesentliche Anforderung an Rasierklingeneinheiten darin, die
Schneidkanten der mehreren Klingen exakt zueinander und in Bezug auf die Hautberührungsebene
zu positionieren. Um so mehr Klingen in der Rasierklingeneinheit verwendet werden,
je anspruchsvoller ist diese Positionierung. Sind die Schneidkanten einer oder mehrerer
Klingen nicht exakt ausgerichtet, so besteht entweder eine Verletzungsgefahr für den
Nutzer oder das Rasurergebnis ist nicht optimal.
[0010] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht somit darin, eine verbesserte Rasierklingeneinheit
zur Verfügung zu stellen, bei der eine hohe Positioniergenauigkeit bezüglich der Schneidkanten
der Klingen auf einfache Weise sichergestellt ist. Weiterhin soll die zur Positionierung
der Klingen erforderliche Andruck- oder Haltekraft auf möglichst einfache Art und
Weise zur Verfügung gestellt werden. Zur Lagerung der Klingen sollen möglichst wenig
Bauteile zum Einsatz kommen. Die Rasierklingeneinheit sollte sich nicht zu letzt auch
durch einen verhältnismäßig geringen Montageaufwand und möglichst niedrige Fertigungskosten
auszeichnen.
[0011] Zur Lösung der erfindungsgemäßen Aufgabe dient eine Rasierklingeneinheit gemäß dem
beigefügten Anspruch 1.
[0012] Eine erfindungsgemäße Rasierklingeneinheit zeichnet sich dadurch aus, dass in Seitenwänden
des Klingengehäuses Positionierungskerben angebracht sind, in welche die seitlichen
Enden der Schneidkante der Klinge anschlagend eingeschoben sind. Vorzugsweise sind
in den Deckel ebenfalls Vertiefungen eingebracht, welche zur Lagerung der Klingenrückseite
dienen. Für die Erfindung ist außerdem noch zweckmäßig, dass der Deckel eine elastische
Komponente aufweist, wobei durch die elastische Komponente die Klingenrückseite mit
einer Andruckkraft beaufschlagt ist, welche die Klinge mit ihrer Schneidkante in die
Positionierungskerben drückt.
[0013] Ein wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen Rasierklingeneinheit besteht darin,
dass die Lagerung der Klingen auf relativ einfache Art und Weise realisiert werden
kann und trotzdem eine sehr genaue Lage der Schneidkanten der Klingen sichergestellt
ist. Zur Lagerung der Klingen müssen lediglich entsprechende Vertiefungen in das Gehäuse
bzw. in den Deckel eingebracht werden. Außerdem muss der Deckel entsprechend gestaltet
sein, so dass durch diesen eine Andruckkraft auf die Klingenrückseite ausgeübt werden
kann. Die sich aus der Herstellung ergebenden Klingentoleranzen, die zu Abweichungen
im Abstand Schneidkante-Klingenhinterkante führen können, werden auf der Klingenrückseite
ausgeglichen. Damit wird sichergestellt, dass sich die Klingentoleranzen nicht auf
den gewünschten Klingenüberstand (Protrusion) über eine vorgegebene Hautberührungsfläche
auswirkt. Die Positionierungskerben sind derart angeordnet, dass ihre innen liegende
Anschlagfläche den gewünschten Überstand der Schneidkante definiert. Die Positionierungskerben
müssen mit hoher Genauigkeit gefertigt werden, was bei Anwendung eines Kunststoffspritzverfahrens
bei der Herstellung des Gehäuses aber keine Probleme bereitet. Infolge der auf die
Klingenrückseite wirkenden Andruckkraft werden die seitlichen Randbereiche der Schneidkante
in die Positionierungskerben eingepresst. Hierbei schneiden sich die seitlichen Randbereiche
der Schneidkanten in der Regel geringfügig in das Gehäusematerial ein, wodurch sichergestellt
ist, dass sich die Klingen durch den Rasurvorgang nicht mehr aus ihrer Position entfernen
können.
[0014] Nach einer besonders bevorzugten Ausführungsform wird die elastische Komponente durch
eine Elastomerschicht gebildet. Durch die Verwendung einer Elastomerschicht kann auf
unkomplizierte Weise die zur Positionierung der Klingen erforderliche Andruckkraft
zur Verfügung gestellt werden. Die Elastomerschicht ist in Flexibilität und Auftragsdicke
dabei derart anzupassen, dass die Schneidkanten mit der zum Einpressen erforderlichen
Kraft gegen das Gehäuse gedrückt werden, um so eine Festlegung der Klingen zu erreichen.
Die über den Deckel ausgeübte Andruckkraft ist dabei so groß gewählt, dass die während
der Rasur auf die Schneidkanten wirkenden Kräfte nicht zu einer Verlagerung der Klingen
führen. Der Deckel kann als 2-Komponenten-Spritzgussteil ausgeführt sein. Alternativ
kann die elastische Komponente auch über ein separates Bauteil realisiert werden und
mittels geeigneter Befestigungsmittel mit dem Deckel verbunden werden.
[0015] Bei einer vorteilhaften Ausführungsform ist die elastische Komponente unmittelbar
benachbart zu den Vertiefungen des Deckels, welche die Klingenrückseiten aufnehmen,
angeordnet. Die elastische Komponente erhebt sich dabei in Richtung Klingenrückseite
über die Vertiefungen hinaus. Hierdurch können aus dem Herstellungsprozess hervorgerufene
Fertigungstoleranzen der Klingen besonders einfach ausgeglichen werden.
[0016] Als besonders günstig hat es sich erwiesen, wenn der Deckel ein als Opferanode dienendes
Aluminiumelement aufweist, welches bei geschlossenem Deckel mit den Klingenrückseiten
in Kontakt kommt. Somit können die Klingen auf einfache Weise vor Korrosion geschützt
werden. Auf eine zusätzliche, zum Schutz vor Korrosion aufgebrachte Beschichtung der
Klingen kann daher verzichtet werden. Das Aluminiumelement ist vorzugsweise in der
elastischen Komponente des Deckels angeordnet. Bei anderen Ausführungsformen kann
sich das Aluminiumelement auch an einer anderen, geeigneten Stelle im Klingengehäuse
in Kontakt mit den Klingen befinden.
[0017] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist der rückseitige Deckel mit
einem mittleren Steg versehen, welcher Vertiefungen zur Lagerung der Klingenrückseite
aufweist. Der mittlere Steg dient der zusätzlichen Unterstützung der Klingen. Bei
einer weitergebildeten, zweckmäßigen Ausführungsform ist die elastische Komponente
mindestens im Bereich der Vertiefungen des mittleren Stegs angeordnet. Das als Operanode
fungierende Aluminiumelement kann innerhalb der elastischen Komponente des mittleren
Steges angeordnet sein.
[0018] Bei einer zweckmäßigen Ausführungsform umfasst das Gehäuse sich in Richtung Deckel
erstreckende Stege, welche als Montagehilfe beim Einbringen der Klingen in das Gehäuse
dienen. Die Klingen werden in die zwischen den Stegen verbleibenden Führungsräume
eingelegt und in diesen bis zum Aufsetzen des Deckels in der entsprechenden Position
gehalten. Die Stege erleichtern damit die Montage der Rasierklingeneinheit. In der
fertig montierten Rasierklingeneinheit haben die Stege keine zwingende Funktion mehr,
jedoch können sie die Klingen bei besonderen Belastungen gegen Verbiegung stabilisieren.
[0019] Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn bei der Rasierklingeneinheit Winkelklingen zum
Einsatz kommen. Hierzu werden die Klingen während des Klingenherstellungsprozess vorzugsweise
mit einem Winkel von 50° bis 70° abgewinkelt. Es soll jedoch keine Einschränkung auf
den angegebenen Winkelbereich erfolgen, andere Winkel sind durchaus möglich. Winkelklingen
können in die erfindungsgemäße Rasierklingeneinheit besonders gut eingebaut werden.
Durch die Verwendung von Winkelklingen ist eine gute Durchspülbarkeit der Rasierklingeneinheit
gewährleistet.
[0020] Nach einer weiteren zweckmäßigen Ausführungsform umfasst die Rasierklingeneinheit
eine in Rasurrichtung vor der Klinge angeordnete Schaumkante zum Vorspannen der Haut.
Hierbei hat es sich als günstig erwiesen, wenn die Schaumkante über einen auf die
Gehäusevorderseite aufgespritzten elastomeren Kunststoffstreifen realisiert wird.
Die Schaumkante kann gemeinsam mit dem Gehäuse in einem Zweikomponenten-Spritzgießverfahren
gefertigt werden.
[0021] Schließlich hat es sich noch als vorteilhaft erwiesen, die Rasierklingeneinheit mit
einem in Rasurrichtung nach der Klinge angeordneten Gleitstreifen zu versehen. Der
Gleitstreifen weist vorzugsweise eine sich in Längsrichtung erstreckende Extension
auf, welche in eine entsprechende Nut des Klingengehäuses eingeklebt oder eingepresst
ist. Im Gleitstreifen sind vorzugsweise die Haut pflegende Substanzen enthalten. Der
Gleitstreifen besteht vorzugsweise aus einer wasserunlöslichen Matrix und einer mit
dieser kombinierten wasserlöslichen Substanz. Die wasserlösliche Substanz wird über
die Nutzungsdauer ausgewaschen. Dieses Auswaschen kann dem Nutzer über geeignete Indikatoren
(beispielsweise unterschiedliche Farbgebung) dargestellt werden, so dass dieser zeitnah
über das baldige Erreichen des Nutzungsendes der Rasierklingeneinheit informiert wird
und einen entsprechenden Austausch vornehmen kann.
[0022] Weitere Vorteile, Einzelheiten und Weiterbildungen der vorliegenden Erfindung ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform unter Bezugnahme
auf die Zeichnung. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Explosionsdarstellung einer erfindungsgemäßen Rasierklingeneinheit;
- Fig. 2
- eine perspektivische Teilansicht des Klingengehäuses;
- Fig. 3
- eine Ansicht eines Deckels der erfindungsgemäßen Rasierklingeneinheit;
- Fig. 4
- die erfindungsgemäße Rasierklingeneinheit in einer Ansicht von hinten;
- Fig. 5
- eine Vorderansicht der erfindungsgemäßen Rasierklingeneinheit mit Darstellung der
verdeckten Körperkanten;
- Fig. 6
- eine Schnittansicht der erfindungsgemäßen Rasierklingeneinheit entlang einer Linie
B-B in Fig. 5;
- Fig. 7
- eine Detailansicht der Einzelheit N aus Fig. 6;
- Fig. 8
- eine Schnittansicht der erfindungsgemäßen Rasierklingeneinheit entlang einer Linie
F-F in Fig. 5.
[0023] Fig. 1 zeigt eine Explosionsdarstellung einer erfindungsgemäßen Rasierklingeneinheit.
Eine erfindungsgemäße Rasierklingeneinheit umfasst ein Klingengehäuse 01 zur Aufnahme
von Klingen 04. Das Klingengehäuse 01 dient bei der hier gezeigten Ausführungsform
zur Aufnahme von insgesamt fünf Klingen 04, welche jeweils eine Schneidkante 05 aufweisen.
Selbstverständlich können in der Rasierklingeneinheit auch mehr oder weniger Klingen
verwendet werden. Die Klingen 04 sind bei der dargestellten Ausführungsform als Winkelklingen
ausgeführt. Der die Schneidkante 05 aufweisende Bereich wird während des Klingenherstellungsprozess
vorzugsweise mit einem Winkel von etwa 60° abgewinkelt.
[0024] Das Klingengehäuse 01 lässt an seiner Vorderfläche ein Klingenfenster 02 offen, in
welchem die Schneidkanten 05 der Klingen freiliegen, um während der Rasur in Hautkontakt
gebracht zu werden. Das Klingenfenster wird an den kurzen Seiten durch Seitenwände
03 des Klingengehäuses begrenzt. In das Klingengehäuse 01 sind Positionierungskerben
07 (siehe Fig. 2) eingebracht, in welchen die seitlichen Enden der Schneidkanten 05
anschlagen. Die Positionierungskerben 07 bestimmen die Lage der Schneidkanten bezogen
auf eine Hautberührungsfläche. Die Anschlagflächen in den Positionierungskerben 07
können dazu in einer Ebene liegen oder eine gekrümmte Fläche beschreiben. Da die Klingen
mit ihren Schneidkanten 05 in den Positionierungskerben 07 anschlagen, wirken sich
Toleranzen der Klingenbreite nicht mehr auf die Lage der Scheidkanten aus. Die Anschlagflächen
in den Positionierungskerben können wie das Klingengehäuse aus einem Hartkunststoff
gefertigt sein.
[0025] Das Klingengehäuse 01 ist außerdem noch mit Stegen 08 versehen, welche als Montagehilfsmittel
Verwendung finden. Zwischen den Stegen 08 werden die einzelnen Klingen eingesetzt,
sodass sie mit ihrer Schneidkante 05 in die jeweilige Positionierungskerbe 07 einlaufen.
Die Stege 08 können mit geringerer Präzision gefertigt werden, da die Lage der Schneidkanten
durch die Positionierungskerben 07 definiert wird.
[0026] Neben den Klingen 04 sind am Klingengehäuse 01 auch eine Schaumkante 09 sowie ein
Gleitstreifen 10 angeordnet. Die zum Vorspannen der zu rasierenden Haut dienende Schaumkante
09 besteht aus einem elastomeren Kunststoff und wird vorzugsweise mittels Zweikomponenten-Spritzgießverfahren
gemeinsam mit dem Klingengehäuse 01 gespritzt. Denkbar wäre natürlich auch, ein separates
Bauteil für die Schaumkante 09 zu verwenden.
[0027] Der Gleitstreifen 10 kommt während der Rasur nach den Schneidkanten 05 der Klingen
04 mit der Haut in Kontakt. Im Gleitstreifen 10 sind die Haut pflegende Substanzen
enthalten. Üblicherweise besteht der Gleitstreifen 10 aus einer wasserlöslichen und
einer wasserunlöslichen Komponente. Mittels der sich während der Nutzungsdauer der
Rasierklingeneinheit auswaschenden wasserlöslichen Komponente kann eine Abnutzungsanzeige
realisiert werden, die den Nutzer über das Erreichen des Nutzungsendes informiert.
Die Befestigung des Gleitstreifens 10 am Klingengehäuse erfolgt vorzugsweise über
eine Klebeverbindung. Hierzu wird bei einer bevorzugten Ausführungsform eine im Querschnitt
rechteckige Extension 11 des Gleitstreifens 10 in eine entsprechende Nut 12 (siehe
Fig. 8) des Klingengehäuses 01 eingeklebt.
[0028] Das Klingengehäuse 01 ist rückwärtig mit einem Deckel 14 (siehe auch Fig. 3) vorzugsweise
über eine Rastverbindung verschlossen. Hierzu kann entweder der Deckel 14 bzw. das
Klingengehäuse 01 mit entsprechenden Rastnasen 15 bzw. Nuten zur Aufnahme der Rastnasen
15 ausgestattet sein. Der Deckel 14 ist mit Vertiefungen 17 versehen, die sich an
den seitlichen Randbereichen bzw. an einem mittleren Steg 18 befinden. Jede dieser
Vertiefungen 17 ist vorzugsweise V-förmig und dient bei der fertig montierten Rasierklingeneinheit
zur Lagerung jeweils einer Klingenrückseite 19, die der Schneidkante 05 der Klinge
gegenüberliegt.
[0029] Der Deckel 14 weist eine elastische Komponente 20 auf (siehe auch Fig. 3), die vorzugsweise
streifenförmig an der Innenseite des Deckels 14 angeordnet ist. Die elastische Komponente
20 kann gemeinsam mit dem Deckel 14 mittels Zweikomponenten-Spritzgießverfahren gefertigt
werden. Alternativ kann die elastische Komponente 20 auch als separates Bauteil ausgeführt
sein. Die elastische Komponente 20 erhebt sich über die Vertiefungen 17 hinaus und
kommt an der Klingenrückseite 19 zur Anlage. Dadurch können aus dem Herstellungsprozess
hervorgerufene Fertigungstoleranzen der Klingen 04 ausgeglichen werden. Über die elastische
Komponente 20 wird auf die Klingenrückseite 19 eine elastische Druckkraft ausgeübt.
Infolge dieser Druckkraft wird die Schneidkante 05 in die Positionierungskerben 07
des Klingengehäuses 01 gedrückt. Die seitlichen Bereiche der Schneidkante 05 schneiden
sich hierbei geringfügig in die Positionierungskerben 07 ein. Die Kraft mit der die
Klingen 04 gegen das Klingengehäuse 01 gepresst werden, kann durch das für die elastische
Komponente 20 verwendete Material (Shore-Härte) bzw. durch dessen Auftragsdicke beeinflusst
werden. Es muss gewährleistet sein, dass diese Kraft groß genug ist, damit die Schneidkante
05 ausreichend stark gegen das Klingengehäuse 01 gedrückt wird, um sicherzustellen,
dass sich die Klingen 04 durch den Rasurvorgang nicht mehr aus ihrer Position entfernen
können.
[0030] Bei einer alternativen Ausführungsform ist die elastische Komponente 20 in die Vertiefungen
17 des Deckels eingebracht oder sie ersetzt die Vertiefungen vollständig. Die Klingenrückseiten
19 pressen sich dann bei der Montage in die elastische Komponente ein und werden dadurch
lagefixiert.
[0031] Aus Korrosionsschutzgründen hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn der Deckel
14 mit einem als Opferanode dienendem Aluminiumelement 22 versehen (siehe Fig. 3,
Fig. 6, Fig. 7) ist. Bei der dargestellten Ausführungsform ist das Aluminiumelement
22 ein Aluminiumdraht, welcher in dem im mittleren Steg 18 befindliche Bereich der
elastische Komponente 20 eingebracht ist. Bei anderen Ausführungsformen kann der Aluminiumdraht
22 beispielsweise auch im Bereich der Vertiefungen 17 der seitlichen Randbereiche
des Deckels 14 angeordnet sein. Durch den Kontakt der Klingenrückseiten 19 mit dem
Aluminiumdraht 22 können die Klingen 04 auf einfache Art und Weise vor Korrosion geschützt
werden, was sich positiv auf die Nutzungsdauer der gesamten Rasierklingeneinheit auswirkt.
[0032] Die Montage der Rasierklingeneinheit erfolgt folgendermaßen: Zunächst wird der Gleitstreifen
10 am Klingengehäuse 01 befestigt. Hierzu wird die Extension 11 des Gleitstreifens
10 in die Nut 12 des Klingengehäuses 01 eingeklebt. Anschließend erfolgt die Montage
der Klingen 04. Die Klingen 04 werden zwischen jeweils zwei Stegen 08 in das Klingengehäuse
01 eingelegt. Dabei werden die Klingen 04 in die Positionierungskerben 07 des Klingengehäuses
01 eingeführt. Nachdem alle Klingen 04 im Klingengehäuse 01 angeordnet sind, werden
die Rastnasen 15 des Deckels 14 in die Nuten des Klingengehäuses 01 eingerastet. Hierbei
werden die Klingenrückseiten 19 in die Vertiefungen 17 des Deckels 14 eingeführt,
über welche sie den notwendigen rückwärtigen Halt finden. Über die elastische Komponente
20 des Deckels 14 wird eine Andruckkraft auf die Klingen 04 ausgeübt. Infolge dieser
Andruckkraft werden die Schneidkanten 05 der Klingen 04 gegen das Klingengehäuse 01
gedrückt, wobei sich die seitlichen Bereiche der Schneidkanten 05 geringfügig in das
Klingengehäuse 01 einschneiden können.
[0033] Die Klingen 04 sind nun derart im Klingengehäuse fixiert, dass sie sich durch die
beim Rasurvorgang auf die Rasierklingeneinheit wirkenden Kräfte nicht mehr aus ihrer
Position entfernen können.
[0034] Eine Ansicht von hinten der fertig montierten Rasierklingeneinheit kann Fig. 4 entnommen
werden. Fig. 5 zeigt die fertig montierte Rasierklingeneinheit in einer Vorderansicht,
wobei auch die verdeckten Körperkanten eingezeichnet sind.
[0035] Die Fig. 6, 7 und 8 zeigen Einzelheiten der erfindungsgemäßen Rasierklingeneinheit
in weiteren Ansichten. Die dargestellten Bestandteile der Rasierklingeneinheit wurden
oben bereits erläutert.
Bezugszeichenliste
[0036]
- 01
- Klingengehäuse
- 02
- Klingenfenster
- 03
- Seitenwände
- 04
- Klinge
- 05
- Schneidkante
- 06
- -
- 07
- Positionierungskerben
- 08
- Stege
- 09
- Schaumkante
- 10
- Gleitstreifen
- 11
- Extension des Gleitstreifens
- 12
- Nut im Klingengehäuse
- 13
- -
- 14
- Deckel
- 15
- Rastnase
- 16
- -
- 17
- Vertiefungen des Deckels
- 18
- mittlerer Steg
- 19
- Klingenrückseite
- 20
- Elastomerschicht
- 21
- -
- 22
- Aluminiumelement
1. Rasierklingeneinheit umfassend
- ein Klingengehäuse (01) mit einem vorderen Klingenfenster (02) sowie Seitenwänden
(03), die das Klingenfenster (02) in Längsrichtung begrenzen;
- mindestens eine Klinge (04) mit einer Schneidkante (05), die im Bereich des Klingenfensters
(02) freiliegt;
- einen rückseitigen Deckel (14), der mit dem Klingengehäuse (01) verbundenen ist
und einer der Schneidkante (05) abgewandten Klingenrückseite (19) gegenüberliegt;
dadurch gekennzeichnet, dass im Klingengehäuse (01) Positionierungskerben (07) angebracht sind, in welche die
seitlichen Enden der Schneidkante (05) anschlagend eingeschoben sind.
2. Rasierklingeneinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Positionierungskerben (07) in den Seitenwänden (03) des Klingengehäuses (01)
etwa in der Ebene des Klingenfensters (02) angebracht sind.
3. Rasierklingeneinheit nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Deckel (14) Vertiefungen (17) zur Lagerung der Klingenrückseite (19) und eine
elastische Komponente (20) besitzt, durch welche die Klingenrückseite (19) mit einer
Druckkraft beaufschlagt ist.
4. Rasierklingeneinheit nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die elastische Komponente (20) durch eine Elastomerschicht gebildet ist, die an der
Innenseite des Deckels (14) angebracht ist.
5. Rasierklingeneinheit nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die elastische Komponente (20) benachbart zu den Vertiefungen (17) des Deckels (14)
angeordnet ist und sich in Richtung Klingenrückseite (19) über die Vertiefungen (17)
hinaus erhebt.
6. Rasierklingeneinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass der Deckel (14) ein als Opferanode dienendes Aluminiumelement (22) aufweist.
7. Rasierklingeneinheit nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Aluminiumelement (22) in der elastischen Komponente (20) angeordnet ist.
8. Rasierklingeneinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass der Deckel (14) einen mittleren Steg (18) mit Vertiefungen (17) zur Lagerung der
Klingenrückseite (19) aufweist.
9. Rasierklingeneinheit nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die elastische Komponente (20) mindestens im Bereich der Vertiefungen (17) des mittleren
Stegs (18) angeordnet ist, und dass das Aluminiumelement (22) in dem im mittleren
Steg (18) befindlichen Bereich der elastischen Komponente (20) angeordnet ist.
10. Rasierklingeneinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass das Klingengehäuse (01) sich in Richtung Deckel (14) erstreckende Stege (08) aufweist,
zwischen denen Führungsräume zum Einbringen der Klingen (04) ausgebildet sind, welche
mit den Positionierungskerben (07) ausgerichtet sind.
11. Rasierklingeneinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass die Klingen (04) Winkelklingen sind.
12. Rasierklingeneinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, dass sie eine in Rasurrichtung vor den Schneidkanten (05) der Klingen (04) angeordnete
Schaumkante (09) zum Vorspannen der Haut aufweist.
13. Rasierklingeneinheit nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Schaumkante (09) ein auf die Klingengehäusevorderseite aufgespritzter nicht wasserlöslicher
elastomerer Kunststoffstreifen ist.
14. Rasierklingeneinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, dass sie einen in Rasurrichtung nach den Schneidkanten (05) der Klingen (04) angeordneten
Gleitstreifen (10) aufweist.
15. Rasierklingeneinheit nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Gleitstreifen (10) eine sich in Längsrichtung erstreckende Extension (11) aufweist,
die in eine Nut (12) des Klingengehäuses (01) eingeklebt, eingepresst oder eingeschweißt
ist.