[0001] Die Erfindung betrifft ein Flurförderzeug, insbesondere Gabelstapler, mit einer Antriebsvorrichtung
für den Fahrbetrieb, einer Hubvorrichtung für den Lasthebebetrieb, einer Lenkvorrichtung
und einer Steuereinrichtung, die eine Bedienungseinrichtung für die Vorgabe von Steuerkommandos
für die Antriebsvorrichtung, die Hubvorrichtung und die Lenkvorrichtung umfasst, wobei
die Bedienungseinrichtung Anschlussschnittstellen mit elektrischen Anschlussmitteln
und mechanischen Halterungsmitteln für Bedienungsmodule der Bedienungseinrichtung
aufweist, wobei eine erste der Anschlussschnittstellen eine Lenkanschlussschnittstelle
zum Anschluss eines Bedienungsmoduls mit einem Lenkbetätigungselement, insbesondere
Lenkrad, ist und eine von der Lenkanschlussschnittstelle gesonderte zweite Anschlussschnittstelle
zum Anschluss eines Bedienungsmoduls mit Bedienungselementen für eine bestimmte Gruppe
von Fahrbetriebsfunktionen oder/und Lasthubbetriebsfunktionen eingerichtet ist.
[0002] In der
EP 1 030 816 B1 ist ein Flurförderzeug mit den vorstehend genannten Merkmalen beschrieben, welches
als Kommissioniergerät mit einem gemeinsam mit dem Lasttragmittel der Hubvorrichtung
am Hubgerüst vertikal bewegbaren Fahrerstand ausgebildet ist. Die Bedienungseinrichtung
umfasst zwei Funktionsbereiche, von denen ein erster zur hauptsächlichen Bedienung
durch die linke Hand - und ein zweiter zur hauptsächlichen Bedienung durch die rechte
Hand einer Bedienungsperson im Fahrerstand vorgesehen ist und diese beiden Funktionsbereiche
als voneinander separierbare Bedienungsmodule ausgebildet sind, von denen wenigstens
eines im Zugriffsbereich des Fahrerstandes zwischen zwei Bedienungspositionen von
einer Seite des Fahrerstandes zu einer anderen Seite des Fahrerstandes umsetzbar und
in jeder dieser Bedienungspositionen funktionsfähig einsetzbar ist. Bei diesem bekannten
Flurförderzeug hat der Nutzer somit die Wahl zwischen zwei Positionen zur Installation
des Bedienungsmoduls, wobei an jeder dieser Positionen eine betreffende Anschlussschnittstelle
vorgesehen ist. Eines dieser Bedienungsmodule umfasst ein Lenkrad mit einem Lenkgeber.
[0003] In der
DE 103 51 162 B4 ist ein Multifunktionslenkrad für ein Flurförderzeug erläutert, welches mit Hilfe
eines Wellenabschnitts in mindestens einem Lager des Flurförderzeugs drehbar gelagert
ist und zur Betätigung eines Lenkgebers vorgesehen ist. Der Lenkgeber arbeitet elektrisch.
Bekannt sind analoge Lenkgeber, etwa Drehpotentiometer, und digitale Lenkgeber, etwa
digitale Winkelgeber. Das in der Fig. 2 der
DE 103 51 162 B4 dargestellte Multifunktionslenkrad weist eine Vielzahl von Betätigungselementen,
d. h. Schaltern u. dgl. auf, bei denen es sich um Bedienungselemente zur Steuerung
von Fahrbetriebsfunktionen und Lasthubbetriebsfunktionen handelt. Der Fahrer eines
mit einem solchen Multifunktionslenkrad ausgerüsteten Flurförderzeugs kann somit das
Lenkrad mit beiden Händen bedienen und dabei Fahrbetriebsfunktionen und Lasthubbetriebsfunktionen
u. ggf. weitere Sonderfunktionen des Flurförderzeugs steuern.
[0004] Weit verbreitet sind Flurförderzeuge einfacher Bauart, die als Gegengewichtsstapler
mit elektrischem Antrieb ausgebildet sind und für die Lenkbetätigung ein konventionelles
Lenkrad aufweisen, welches der auf seinem Fahrersitz in einer Kabine des Staplers
sitzende Fahrer unmittelbar vor sich hat. Üblicherweise sind diese Lenkräder im Wesentlichen
nur für die Fahrtrichtungsvorgabe vorgesehen und weisen darüber hinaus keine Bedienungselemente
für Fahrbetriebsfunktionen oder/und Lasthubbetriebsfunktionen des Staplers auf. Für
die Steuerung von Fahrbetriebsfunktionen, wie etwa die Vorwärts-/Rückwärts-Fahrtrichtungsvorgabe,
und von Lasthubbetriebsfunktionen, wie etwa das Heben/Senken des Lasttragmittels der
Hubvorrichtung des Staplers, sind in der Kabine gesonderte Bedienungsarmaturen vorgesehen,
die z. B. in einer Armlehne neben dem Fahrersitz integriert sein können. Häufig ist
dies eine Armlehne für den rechten Arm des Fahrers, so dass dieser seine rechte Hand
zur Betätigung der Bedienungsarmaturen für die genannten Fahrbetriebsfunktionen bzw.
Lasthubbetriebsfunktionen nutzen kann, während die linke Hand am Lenkrad verbleibt.
[0005] Es werden am Markt Stapler mit dem letztgenannten Bedienungskonzept, nämlich Lenkradbedienung
mit einer Hand und Bedienung der vom Lenkrad gesonderten Armaturen für Fahrbetriebsfunktionen
und Lasthubbetriebsfunktionen mit der anderen Hand, sowie Stapler mit dem Bedienungskonzept
der beidhändigen Betätigung des Lenkrades und gleichzeitiger Steuerung weiterer Funktionen
angeboten, wobei in dem Lenkrad dann Bedienungselemente für die Steuerung von Fahrbetriebsfunktionen
und Lasthubbetriebsfunktionen integriert sind.
[0006] Ausgangspunkt der vorliegenden Erfindung waren insbesondere Elektro-Gegengewichtsstapler
mit elektrischer oder/und elektrohydraulischer Lenkung, bei denen ein drehbar in Front
des Fahrersitzes gelagertes Lenkrad bei dessen Betätigung einen Lenksignalgeber zur
Fahrtrichtungsvorgabe verstellt, wobei der Lenksignalgeber je nach Bauart ein analoges
oder ein digitales Signal für die Lenksteuerung bereitstellt. Ein Lenkmotor oder dgl.
wird dann nach Maßgabe des Lenksignals ein oder ggf. mehrere lenkbares Räder in die
gewünschte Lenkstellung bewegen.
[0007] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Flurförderzeug mit den eingangs genannten
Merkmalen und insbesondere einen Elektro-Gegengewichtsgabelstapler bereitzustellen,
welcher mit einfachen Mitteln eine größere Flexibilität und Varianz hinsichtlich des
Bedienungskonzeptes erlaubt.
[0008] Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, dass die Lenkanschlussschnittstelle
als Wechselschnittstelle so vorbereitet ist, dass unterschiedliche Bedienungsmodule
aus einer Gruppe alternativer Bedienungsmodule mit einem jeweiligen Lenkbetätigungselement
und unterschiedlichen Funktionsumfängen der Bedienungsfunktionen wechselweise daran
betriebsbereit und mechanisch gesichert anschließbar sind, wobei die Lenkanschlussschnittstelle
dazu elektrische Anschlussmittel für ein Lenkbetätigungselement und elektrische Anschlussmittel
für Bedienungselemente zur Steuerung von Fahrbetriebsfunktionenen, insbesondere Antriebsfunktionen
der Antriebsvorrichtung, oder/und Lasthubbetriebsfunktionen, die von der bestimmten
Gruppe von Fahrbetriebsfunktionenen oder/und Lasthubbetriebsfunktionen umfasst sind,
aufweist.
[0009] Im Gegensatz zu dem Bedienungskonzept, welches bei dem Kommissioniergerät gemäß der
EP 1 030 816 B1 verwirklicht ist und die Möglichkeit des Umsetzens ein und desselben Bedienungsmoduls
von einer Anschlussposition zu einer anderen Anschlussposition vorsieht, wird bei
dem Flurförderzeug nach der Erfindung das Konzept verfolgt, dass an einer Lenkanschlussschnittstelle
unterschiedliche Bedienungsmodule mit unterschiedlichen Bedienungsfunktionen wechselweise
betriebsgemäß anschließbar sind, wobei jedes dieser alternativen Bedienungsmodule
jedoch ein Lenkbetätigungselement, nämlich vorzugsweise ein Lenkrad umfasst; so kann
z. B. an der Lenkanschlussschnittstelle ein Multifunktionslenkrad der in der
DE 103 51 162 B4 erläuterten Art betriebsbereit und mechanisch gesichert angeschlossen sein, so dass
der Fahrer des Flurförderzeugs sämtliche Hauptfunktionen für den Fahrbetrieb und den
Lasthubbetrieb sowie die Fahrtrichtungsvorgabe steuern kann, ohne eine seiner beiden
Hände vom Lenkrad entfernen zu müssen. Um die geforderte Anschlusskompatibilität zu
gewährleisten, hat die Lenkanschlussschnittstelle elektrische Anschlussmittel sowohl
für das Lenkbetätigungselement als solches für die Fahrtrichtungsvorgabe als auch
elektrische Anschlussmittel für am Multifunktionslenkrad vorgesehene Bedienungselemente
zur Steuerung der genannten Fahrbetriebsfunktionen bzw. Lasthubbetriebsfunktion, und
zwar von Betriebsfunktionen, die von der bestimmten Gruppe von Funktionen umfasst
sind, welche prinzipiell auch über die zweite Anschlussschnittstelle mittels eines
daran anzuschließenden Bedienungsmoduls steuerbar wären.
[0010] Im Falle der Verwendung eines Multifunktionslenkrades, welches Bedienungselemente
für die komplette bestimmte Gruppe von Fahrbetriebsfunktionenen oder/und Lasthubbetriebsfunktionen
umfasst, kann die zweite Schnittstelle z. B. mit einem Blindstecker abgeschlossen
und ggf. mit einer Abdeckung kaschiert sein. Es soll im Rahmen der Erfindung jedoch
auch nicht ausgeschlossen sein, dass bei der Verwendung eines solchen Multifunktionslenkrades
eine redundante Bedienmöglichkeit zur Steuerung der Fahrbetriebsfunktionenen oder/und
Lasthubbetriebsfunktionen vorgesehen ist, indem zusätzlich auch die zweite Anschlussschnittstelle
mit einem betreffenden Bedienungsmodul versehen ist, welches allerdings kein Lenkrad
oder dgl. aufweist.
[0011] Sollte der Nutzer des Flurförderzeugs allerdings das konventionelle Bedienungskonzept
der Lenkbetätigung mit einer Hand am Lenkrad und der Fahrbetriebsfunktions- oder/und
Lasthubbetriebsfunktionssteuerung an einer vom Lenkrad gesonderten Bedienungsarmatur
mit der anderen Hand bevorzugen, so besteht auf einfache Weise die Möglichkeit, das
Multifunktionslenkrad gegen ein konventionelles Lenkrad an der Lenkanschlussschnittstelle
auszutauschen und die zweite Anschlussschnittstelle mit einem gesonderten Bedienungsmodul
mit Bedienungselementen für die Steuerung der Fahrbetriebsfunktionen oder/ und Lasthubbetriebsfunktionen
im Übrigen zu belegen. Die zweite Anschlussschnittstelle kann z. B. an einem Armlehnenelement
des Fahrersitzes oder seitlich neben dem Fahrersitz des Flurförderzeugs vorgesehen
sein, so dass dieses weitere Bedienungsmodul vom Fahrer mit seinem auf der Armlehne
abgestützten Arm und der daran befindlichen Hand erreichbar ist. Die elektrischen
Anschlussmittel der Anschlussschnittstellen sind vorzugsweise Steckerelemente, die
zur Herstellung einer Steckverbindung mit komplementären Steckerelementen der betreffenden
Bedienungsmodule eingerichtet sind. Die an den Steckerelementen der Anschlussschnittstellen
angeschlossenen Leitungen können separate Steuerleitungen sein, die zu einem Steuercomputer
oder dgl. führen. Es kann sich dabei auch um Anschlussleitungen eines elektronischen
Steuerbusses, etwa eines CAN-Busses, handeln.
[0012] Die mittels der zweiten Anschlussschnittstelle zu steuernden Funktionen der bestimmten
Gruppe von Fahrbetriebsfunktionen umfassen wenigstens eine der folgenden Betriebsfunktionen:
- Heben/Senken eines Lasttragmittels der Hubvorrichtung,
- Neigungsstellung eines Hubgerüstes der Hubvorrichtung,
- aktustische Warnsignalauslösung (Hupe),
- Beleuchtungssteuerung,
- Fahrtrichtungsvorgabe (Vorwärts-/Rückwärts-Fahrbefehl),
- Fahrtrichtungsanzeige (Blinker),
- Fahrgeschwindigkeitsvorgabe.
[0013] Weitere Merkmale zur Weiterbildung der Erfindung sind in den Unteransprüchen oder
in der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels der Erfindung erläutert,
so z. B. das Merkmal, dass die Lenkanschlussschnittstelle an einer Lenksäule oder
Lenksäulenattrappe in Front des Fahrersitzes des Flurförderzeugs vorgesehen ist.
[0014] Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Figuren näher erläutert.
- Fig. 1
- zeigt in einer Seitenansicht einen Elektro-Gegengewichtsstapler nach der Erfindung
mit einem Lenkbedienungsmodul, das ein im Wesentlichen konventionelles, für die Fahrtrichtungsvorgabe
bei elektrischer Lenkung eingerichtetes Lenkrad aufweist, und mit einem von dem Lenkbedienungsmodul
gesonderten Bedienungsmodul an einer Armlehne neben einem Fahrersitz umfasst.
- Fig. 2
- zeigt das Lenkbedienungsmodul aus Fig. 1 in einer perspektivischen Separatdarstellung
auf einer Lenksäulenattrappe.
- Fig. 3
- zeigt die Armlehne aus Fig. 1 mit gesondertem Bedienungsmodul in einer perspektivischen
Separatdarstellung.
- Fig. 4
- zeigt ein Multifunktionslenkrad der in der DE 103 51 162 B4 erläuterten Art, welches als Bedienungsmodul gegen das Lenkbedienungsmodul gemäß
Fig. 1 und 2 austauschbar an der Lenksäulenattrappe betriebsbereit anschlussbar ist.
- Fig. 5
- zeigt in einer schematischen Seitenansichtsdarstellung ein Beispiel für eine Lenkanschlussschnittstelle
bei abgenommenem Verkleidungsteil am oberen Ende einer Lenksäulenattrappe.
[0015] Der in Fig. 1 gezeigte Elektro-Gegengewichtsstapler weist auf seinem Fahrgestell
3 eine Fahrerkabine 5 mit Fahrerschutzdach 7 auf. In Front der Fahrerkabine 5 befindet
sich ein Hubgerüst 9, an dem ein Lasttraggabelpaar 11 vertikal verfahrbar angeordnet
ist. Das Hubgerüst 9 und die Lasttraggabeln 11 sind Bestandteile der Hubvorrichtung
des Staplers 1.
[0016] Das Fahrgestell 3 steht auf zwei vorderen Antriebsrädern 13 und einem hinteren lenkbaren
Rad 15. Für den Antrieb der Räder 13 ist wenigstens ein Antriebselektromotor vorhanden,
der aus einer Batterie gespeist wird, die sich in einem geschlossenen Batteriefach
unterhalb des in Fig. 1 in der Kabine 5 erkennbaren Fahrersitzes 17 befindet. Mit
19 ist in Fig. 1 ein als Gegengewicht fungierendes Heckteil des Staplers 1 bezeichnet.
Zwischen dem (nicht erkennbaren) Batteriefach und dem Gegengewicht 19 befinden sich
elektronische und hydraulische Komponenten des Staplers 1, insbesondere auch ein Steuerungscomputer,
welcher Signale verschiedener Sensoren und Bedienungselemente erhält und auswertet,
um den Stapler 1 in der gewünschten Weise zu steuern.
[0017] In Front des Fahrersitzes 17 befindet sich in der Kabine 5 eine neigungs- und höhenverstellbare
Lenksäulenattrappe 21 mit einem darauf vorgesehenen Lenkrad 23. Die Komponenten 21,
23 sind in Fig. 2 perspektivisch vergrößert in einer Separatdarstellung gezeigt. Das
Lenkrad 23 ist Hauptelement eines Lenkbedienungsmoduls 25, welches zusätzlich einen
Lenkwinkelgeber (26 in Fig. 5) für die Lenksignalbereitstellung und eine mechanische
Anschlussplatte 28 aufweist, an der sie mit einer Flanschplatte 30 der Lenksäulenattrappe
21 mittels Schrauben 32 mechanisch gesichert verbindbar ist.
[0018] Zwei Verkleidungshalbschalen 31, 33 an der Lenksäulenattrappe 21 umschließen die
Lenkanschlussschnittstelle 24, und insbesondere die dazu gehörenden elektrischen Anschlussstecker
34, 36 und mechanischen Anschlussmittel, nämlich die Anschlussplatte 28 des Lenkbedienungsmoduls
25 und die Flanschplatte 30 der Lenksäulenattrappe 21.
[0019] Für die Ablage des rechten Armes eines auf dem Fahrersitz 17 in normaler Fahrposition
sitzenden Fahrers ist eine verstellbare Armlehne 35 neben dem Fahrersitz 17 vorgesehen.
Die Armlehne 35 enthält ein Bedienungsmodul 37 in Gestalt eines Multifunktionsjoysticks,
der insgesamt aus einer Neutralstellung heraus verschwenkbar ist und mehrere Schalter
aufweist, welcher der Fahrer mit seiner den Joystick umklammernden Hand wahlweise
betätigen kann, um bestimmte Betriebsfunktionen des Staplers 1 zu steuern. Hierzu
gehören die Funktionen des Hebens und Senkens der Lasttraggabeln 11 am Hubgerüst 9,
die Neigungsverstellung des Hubgerüsts 9 relativ zum Fahrgestell 3; und die Fahrtrichtungsvorgabe
(Vorwärts-/Rückwärts-Schalter).
[0020] Für die Steuerung der Fahrgeschwindigkeit steht dem Fahrer ein Beschleunigungspedal
39 zur Verfügung. Das Bedienungsmodul 37 ist an einer zweiten Anschlussschnittstelle
angeschlossen, welche sich mit ihren elektrischen Anschlussmitteln und mechanischen
Halterungsmitteln in bzw. an der Armlehne 35 befindet und ein leicht und einfach durchzuführendes
Montieren des Bedienungsmoduls 37, sei es für den Einbau, die Auswechslung oder nur
für den Ausbau, erlaubt. Die zweite Anschlussschnittstelle kann prinzipiell einen
ähnlichen Aufbau wie die Schnittstelle 24 in Fig. 5 haben.
[0021] In der Ausstattung gemäß Fig. 1 ist bei dem Gabelstapler 1 nach der Erfindung das
Bedienungskonzept gewählt worden, bei dem der Fahrer eine Hand im Wesentlichen ausschließlich
zum Lenken am Lenkrad 23 halten kann, während er mit der anderen Hand an einer vom
Lenkrad 23 gesonderten und entfernten Armatur 37 Fahrbetriebsfunktionen und Lasthubbetriebsfunktionen
steuern kann. Der Stapler 1 gemäß Fig. 1 ist gemäß der Erfindung jedoch ohne Weiteres
und mit wenigen Handgriffen modular umrüstbar, um ein anderes Bedienungskonzept zu
realisieren, nämlich das Konzept der beidhändigen Bedienung des Lenkrades mit der
Möglichkeit der gleichzeitigen Steuerung von Lasthubbetriebsfunktionen bzw. Fahrbetriebsfunktionen
an dem Lenkrad. Hierzu kann das Lenkbedienungsmodul 25 (vgl. auch Fig. 2) gegen ein
Lenkbedienungsmodul 41, wie es in Fig. 4 in Draufsicht aus der Fahrerperspektive gezeigt
ist, betriebsmäßig ausgewechselt werden. Zur Auswechslung dieser Bedienungsmodule
sind die Verkleidungsschalenhälften 31, 33 von der Lenksäulenattrappe 21 zu lösen.
Sodann können die Befestigungsmittel 32, welche die Anschlussplatte 28 des Bedienungsmoduls
25 mit der Flanschplatte 30 der Lenksäulenattrappe 21 mechanisch verbinden, gelöst
werden. Vorher oder nachher können die einander komplementären Steckerelemente 34,
36 der Lenkanschlussschnittstelle 24 und des Bedienungsmoduls 25 getrennt und das
Lenkrad 23 von der Lenksäulenattrappe 21 abgehoben werden. Das als Hauptkomponente
ein Multifunktionslenkrad 43 aufweisende Bedienungsmodul 41 hat ebenfalls eine mit
der Flanschplatte der Lenksäulenattrappe 21 zu verbindende Anschlussplatte (nicht
gezeigt) und ein Steckerelement, welches mit dem Steckerelement 36 der Lenkanschlussschnittstelle
24 zusammensteckbar ist, so dass eine betriebsmäßig korrekte Steckerbelegung für die
gewünschten Betriebsfunktionen hergestellt wird. Nach Herstellen der elektrischen
Verbindung der elektrischen Anschlussmittel 34, 36 und der mechanischen Befestigung
des Bedienungsmoduls 41 an der Flanschplatte 30 der Lenksäulenattrappe 21 können dann
die Verkleidungshalbschalen 31, 33 wieder an der Lenksäulenattrappe 21 montiert werden,
so dass von außen sichtbar am oberen Ende der Lenksäulenattrappe 21 das Multifunktionslenkrad
43 verbleibt. Der daran angeschlossene Lenksignalgeber befindet sich innerhalb der
Verkleidungshalbschalen 31, 33.
[0022] Das Multifunktionslenkrad 43 ist mit Bedienungselementen (Schaltern und dgl.) für
die Steuerung von Fahrbetriebsfunktionen und Lasthubbetriebsfunktionen ausgestattet.
Für Hubbetriebsfunktionen sind in das Multifunktionslenkrad 43 ein Schalter 45 für
das Heben und Senken der Lasttraggabeln, ein Schalter 51 für das Neigen des Hubgerüsts
sowie Schalter 47 und 49 für etwaige Sonderfunktionen der Hubvorrichtung integriert.
Ein kippbar gelagertes Schaltelement 53 ist ein Bedienungselement für die Vorwärts-/Rückwärts-Fahrtrichtungsvorgabe.
Mit 72 ist ein Hubbetätigungselement bezeichnet.
[0023] Das Multifunktionslenkrad 43 hat einen Griffbereich 55 für die linke Hand des Fahrers
und einen Griffbereich 57 für die rechte Hand des Fahrers.
[0024] Bei Verwendung des Lenkbedienungsmoduls 41 mit dem Multifunktionslenkrad 43 anstelle
des Lenkbedienungsmoduls 25 in dem Gabelstapler gemäß Fig. 1 kann auf das gesonderte
Bedienungsmodul 37 an der Armlehne 35 grundsätzlich verzichtet werden. Es kann dann
z. B. bedarfsweise durch ein an die zweite Anschlussschnittstelle anzuschließendes
alternatives Funktionsmodul mit anderen Funktionen ersetzt werden oder ersatzlos entfallen.
Im letzteren Fall kann dann eine optionale Deckelklappe auf die Aufnahmeöffnung 59
der Armlehne 35 aufgesetzt werden, so dass die elektrischen und mechanischen Anschlussmittel
der zweite Anschlussschnittstelle an der Armlehne 35 verdeckt sind.
[0025] Es ist jedoch auch eine Konstellation im Rahmen der Erfindung denkbar, gemäß welcher
sowohl das Bedienungselement 37 an der Armlehne 35 als auch das Lenkbedienungsmodul
41 mit dem Multifunktionslenkrad 43 an der Lenksäulenattrappe 21 vorgesehen ist.
[0026] Nachzutragen ist noch, dass ein in Fig. 3 teilweise erkennbares Folientastaturmodul
61, welches seitlich außen an der Armlehne 35 vorgesehen ist und zur Steuerung weiterer
Funktionen des Staplers vorgesehen ist, auswechselbar an einer Variante des Multifunktionslenkrades
elektrisch und mechanisch anschlusskompatibel anschließbar ist. Ein solcher Anschlussort
ist in Fig. 4 bei 61' mit gestrichelten Linien angedeutet.
1. Flurförderzeug, insbesondere Gabelstapler, mit einer Antriebsvorrichtung für den Fahrbetrieb,
einer Hubvorrichtung (9, 11) für den Lasthebebetrieb, einer Lenkvorrichtung und einer
Steuereinrichtung, die eine Bedienungseinrichtung (25, 37; 41) für die Vorgabe von
Steuerungskommandos für die Antriebsvorrichtung, die Hubvorrichtung (9, 11) und die
Lenkvorrichtung umfasst, wobei die Bedienungseinrichtung Anschlussschnittstellen mit
elektrischen Anschlussmitteln und mechanischen Halterungsmitteln für Bedienungsmodule
(25, 37; 41) der Bedienungseinrichtung aufweist, wobei eine erste der Anschlussschnittstellen
eine Lenkanschlussschnittstelle (24) zum Anschluss eines Bedienungsmoduls (25; 41)
mit einem Lenkbetätigungselement (23, 43), insbesondere Lenkrad, ist und eine von
der Lenkanschlussschnittstelle gesonderte zweite Anschlussschnittstelle zum Anschluss
eines Bedienungsmoduls (37) mit Bedienungselementen für eine bestimmte Gruppe von
Fahrbetriebsfunktionen oder/und Lasthubbetriebsfunktionen eingerichtet ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Lenkanschlussschnittstelle (24) als Wechselschnittstelle so vorbereitet ist,
dass unterschiedliche Bedienungsmodule (25; 41) aus einer Gruppe alternativer Bedienungsmodule
mit einem jeweiligen Lenkbetätigungselement (23, 43) und unterschiedlichen Funktionsumfängen
der Bedienungsfunktionen wechselweise daran betriebsbereit und mechanisch gesichert
anschließbar sind, wobei die Lenkanschlussschnittstelle dazu elektrische Anschlussmittel
(36) für ein Lenkbetätigungselement (23; 43) und elektrische Anschlussmittel (36)
für Bedienungselemente (23, 43) zur Steuerung von Fahrbetriebsfunktionen oder/und
Lasthubetriebsfunktionen, die von der bestimmten Gruppe von Fahrbetriebsfunktionen
oder/und Lasthubbetriebsfunktionen umfasst sind, aufweist.
2. Flurförderzeug nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die bestimmte Gruppe von Fahrbetriebsfunktionen oder/und Lasthubbetriebsfunktionen
wenigstens eine der folgenden Betriebsfunktionen umfasst:
- Heben/Senken eines Lasttragmittels (11) der Hubvorrichtung,
- Neigungsverstellung eines Hubgerüstes (9) der Hubvorrichtung,
- akustische Warnsignalauslösung,
- Beleuchtungssteuerung,
- Fahrtrichtungsvorgabe,
- Fahrtrichtungsanzeige,
- Fahrgeschwindigkeitsvorgabe.
3. Flurförderzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Anschlussschnittstelle als Wechselschnittstelle so vorbereitet ist, dass
unterschiedliche Bedienungsmodule aus einer Gruppe alternativer Bedienungsmodule ohne
Lenkbetätigungselement wechselweise daran betriebsbereit und mechanisch gesichert
anschließbar sind.
4. Flurförderzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass an der Lenkanschlussschnittstelle ein Bedienungsmodul (25) mit Lenkrad (23) angeschlossen
ist, welches Bedienungsmodul kein Bedienungselement für die Funktion:
- Heben/Senken eines Lasttragmittels der Hubvorrichtung aufweist,
und dass an der zweiten Anschlussschnittstelle ein Bedienungsmodul (37) mit wenigstens
einem Bedienungselement für die Funktion:
- Heben/Senken eines Lasttragmittels (11) der Hubvorrichtung angeschlossen ist.
5. Flurförderzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass an der Lenkanschlussschnittstelle ein Bedienungsmodul (25) mit Lenkrad (23) angeschlossen
ist, welches Bedienungsmodul kein Bedienungselement für die Funktion:
- Fahrtrichtungsvorgabe
aufweist, und dass an der zweiten Anschlussschnittstelle ein Bedienungsmodul (37)
mit wenigstens einem Bedienungselement für die Funktion:
- Fahrtrichtungsvorgabe angeschlossen ist.
6. Flurförderzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass an der Lenkanschlussschnittstelle ein Bedienungsmodul (41) mit einem Lenkrad (43)
und weiteren Bedienungselementen (45 - 51) zumindest für die Funktionen:
- Heben/Senken eines Lasttragmittels (11) der Hubvorrichtung und
- Fahrtrichtungsvorgabe angeschlossen ist.
7. Flurförderzeug nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die weiteren Bedienungselemente (45 - 51) in das Lenkrad (43) integriert sind.
8. Flurförderzeug nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Anschlussschnittstelle nicht mit einem Bedienungsmodul belegt ist.
9. Flurförderzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Lenkanschlussschnittstelle (24) an einer Lenksäule oder Lenksäulenattrappe (21)
in Front eines Fahrersitzes (17) des Flurförderzeuges vorgesehen ist.
10. Flurförderzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Anschlussschnittstelle an einem Armlehnenelement (35) seitlich neben einem
Fahrersitz (17) des Flurförderzeuges vorgesehen ist.
11. Flurförderzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die elektrischen Anschlussmittel der Anschlussschnittstellen Steckerelemente (36)
für komplementäre Steckerelemente (34) von Bedienungsmodulen aufweisen.