[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Ringspinn- oder Zwirnmaschine mit einem Maschinengestell,
mit am Maschinengestell angeordneten Streckwerken und Spinneinheiten mit jeweils einer
Spindel sowie mit mindestens einem vertikal bewegbaren Ringrahmen, welcher für jede
ihm zugeordnete Spinneinheit einen Spinnring mit einem Läufer aufweist, wobei wenigstens
eine Spinneinheit eine Garnklemmeinrichtung mit einem Klemmelement und einem Festlegeelement
zum Festklemmen eines zwischen Festlegeelement und Klemmelement teil- oder vollumfänglich
eingelegten Garnes enthält, wobei die Garnklemmeinrichtung an der Spindelwelle der
Spindel befestigt ist, und der Ringrahmen mit der wenigstens einen Spinneinheit zum
Verschieben des Festlegeelements zwischen einer Arbeitsstellung, bei welcher das Festlegeelement
in Klemmstellung gegen das Klemmelement gedrückt wird und einer Offenstellung, bei
welcher das Festlegeelement und das Klemmelement einen offenen Klemmspalt ausbilden
und bei welcher das Festlegeelement in einer durch die Auflagekraft des Ringrahmens
einerseits und die Rückstellkraft eines auf das Festlegeelement wirkenden Rückstellelementes
andererseits bewirkten anschlagsfreien Position liegt, zusammenwirkt
[0002] Ein Spinnvorgang, während welchem ein Kops aufgebaut wird, wird durch die Phase des
Abspinnens und des Kopswechsels abgeschlossen. Während des Abspinnens wird die so
genannte Ober-, Hinter- und die Unterwindung bzw. Garnklemmung ausgeführt. Die Unterwindung
bzw. Garnklemmung dient der Fixierung des Garnes im Hinblick auf den bevorstehenden
Kopswechsel, bei welchem der Faden durch das Abziehen des vollen Kopses zwischen Kops
und der Spinneinheit getrennt wird.
[0003] Während bei der Unterwindung das Garn unterhalb des Kopses über mehrere Umwindungen
um eine Unterwindeumfang an der Spindel geschlungen wird, wird bei der Garnklemmung
ein Garnabschnitt teil- oder vollumfänglich an einer Garnklemmeinrichtung an der Spindel
unterhalb des Kopses festgeklemmt. Beide Verfahren bewirken, dass das Garn unterhalb
des Kopses an der Spindel festgehalten wird, so dass der Kops von der Spindel abgezogen
und das Garn getrennt werden kann, ohne dass das Garn aus dem Ringläufersystems ausfädeln
kann. Die Garnklemmeinrichtung weist den Vorteil auf, dass das Garn nur noch um einen
Teilumfang, d.h. einen Umfangsabschnitt, um die Spindel gelegt werden muss. Dadurch
fällt beim Kopswechsel weniger Garnabgang an, welcher sich störend auf den nachfolgenden
Spinnprozess auswirken kann.
[0004] Garnklemmeinrichtungen setzen sich daher gegen die herkömmlichen Unterwindeeinrichtungen
immer mehr durch. Die nachfolgend beschriebene Erfindung basiert nun auf der Verwendung
einer Garnklemmeinrichtung an der Spindel. Daher soll auch die nachfolgend im Detail
beschrieben Garnklemmeinrichtung und deren Funktionsweise im Zusammenwirken mit dem
Ringrahmen gemäss bekanntem Stand der Technik als Teil der Offenbarung zur Erfindung
gehören.
[0005] Es gibt eine Vielzahl von Garnklemmeinrichtungen, welche auf den unterschiedlichsten
Konstruktionskonzepten basieren. Den meisten dieser Garnklemmeinrichtungen ist gemeinsam,
dass sie ein so genanntes Klemmelement in Form einer Klemmkrone und ein Festlegeelement
enthalten. Das Festlegeelement, welches in der Regel eine Festlegehülse ist, ist gegenüber
der Klemmkrone unter Ausbildung eines Klemmspaltes verschiebbar geführt, so dass sich
zwischen Klemmkrone und Festlegeelement ein Garnabschnitt festklemmen lässt. Das Festlegeelement
führt bei dieser Verschiebung in der Regel mindestens eine vertikale Bewegung durch,
welche Richtungsgleich mit der Ringrahmenbewegung ist. Es erwies sich daher als besonders
praktisch, das Festlegeelement direkt oder indirekt über die Ringrahmenbewegung zu
betätigen. So sind Einrichtungen bekannt, bei welchen das Festlegeelement in Arbeitsstellung,
d.h. bei geschlossenem Klemmspalt, durch ein Rückstellelement an die Klemmkrone gedrückt
wird, so dass sich die Klemmeinrichtung in einer geschlossenen Stellung befindet.
Beim Erstellen der Garnklemmung im Anschluss an die Hinterwindung wird nun der Ringrahmen
so weit abwärts bewegt, dass dieser das Festlegeelement betätigt, wobei das Festlegeelement
entgegen der Rückstellkraft des Rückstellelementes in eine Offenstellung verschoben
wird, so dass sich ein Garnabschnitt in den Klemmspalt zwischen Unterwindekrone und
Festlegeelement legen kann. Der Ringrahmen wird anschliessend wieder angehoben, so
dass das Festlegeelement über das Rückstellelement von der offenen wieder in die geschlossene
Stellung verschoben und das Garn geklemmt wird. In der Regel ist das Rückstellelement
eine Feder, z. B. eine Schraubenfeder, welche das Festlegeelement in Richtung Spindelachse
in die Schliessstellung drückt.
[0006] Da die Garnklemmeinrichtung auf der Spindelwelle angeordnet ist, dreht sich die Garnklemmeinrichtung
und mit ihr auch das Festlegeelement zusammen mit der Spindel. Der Ringrahmen soll
das Festlegeelement in einer vorgegebenen Sollposition in eine Offenstellung bringen.
Diese Offenstellung entspricht in der Regel nicht der maximal möglichen Offenstellung
des Festlegeelements, bei welcher das Festlegeelement in eine Anschlagposition an
der Garnklemmeinrichtung zu liegen kommt. Vielmehr soll das Rückstellelement in der
Sollposition der Offenstellung in Richtung Anschlagposition noch nachgiebig sein.
Da das Festlegeelement nicht in einer Anschlagposition ist, kann der Ringrahmen diese
nicht mit seinem vollen Gewicht belasten. Vielmehr belastet der Ringrahmen die Festlegehülse
nur mit jenem Teilgewicht, welches notwendig ist um die Rückstellkraft des Rückstellelementes
in der Sollposition der Offenstellung zu kompensieren. Auf diese Weise wird verhindert,
dass der Ringrahmen mit seinem vollen Gewicht das Festlegeelement und somit die Garnklemmeinrichtung
belasten kann. Trifft dies nämlich zu, so würde der Auflagedruck der Ringbank auf
die Garnklemmeinrichtung die noch drehende Spindel zu stark abbremsen, so dass es
spätestens beim Anspinnen zu Fadenbrüchen kommen würde.
[0007] Die
EP-B-462 467 beschreibt den Aufbau und die Funktion einer von einem Ringrahmen betätigten Garnklemmeinrichtung.
Ferner beschreibt auch die
DE-A-101 61 707 eine von einem Ringrahmen betätigten Garnklemmeinrichtung, wobei die Garnklemmeinrichtung
hier als Baugruppe ausgebildet ist, welche an der Spindel festlegbar und auswechselbar
ist. Es wird an dieser Stelle auf eine detaillierte Beschreibung der in den oben genannten
Patentpublikationen offenbarten Garnklemmeinrichtung verzichtet und hierzu auf die
beiden vorgenannten Publikationsschriften verwiesen. Die Offenbarung in diesen beiden
genannten Schriften soll hinsichtlich der Konstruktion und Funktionsweise der Garnklemmeinrichtung
und deren Zusammenwirken mit dem Ringrahmen Teil dieser Patentanmeldung sein.
[0008] Die Bestimmung der Sollposition der Offenstellung des Festlegeelementes wird in der
Regel durch einen Sensor bestimmt. Dieser Sensor ist in der Regel an einem Ende der
Spinnmaschine angebracht, welches dem Ringrahmenantrieb entgegengesetzt liegt. Sobald
an der durch den Sensor überwachten Spinnstelle die besagte Sollposition der Offenstellung
erreicht ist und vom Sensor der Ringrahmensteuerung gemeldet wurde, wird die Abwärtsbewegung
des Ringrahmens gestoppt. Der Garnabschnitt wird durch Weiterdrehen der Spindel in
den offenen Klemmspalt eingelegt und der Ringrahmen anschliessend oder gleichzeitig
unter Klemmung des Garnabschnittes wieder angehoben.
[0009] Es hat sich nun insbesondere bei langen Spinnmaschinen mit einer Spindelzahl von
über 1'200 Spindeln gezeigt, dass die Absenkung des Ringrahmens in die Offenstellung
des Festlegeelement über die Längserstreckung der Spinnmaschine nicht gleichmässig
ist. So kommt es vor, dass der Ringrahmen im Bereich des Sensors, welcher ein Wegaufnehmer
sein kann, die besagte Sollposition wunschgemäss erreicht, sich jedoch in den vom
Sensor weiter entfernten Bereichen der Spinnmaschine, d.h. in den dem Ringrahmenantrieb
näher liegenden Spinnstellen, bereits zu stark abgesenkt hat, so dass das Festlegeelement
bzw. der Ringrahmen in diesen entfernten Bereichen unterhalb der besagten Sollpositionen
zu liegen kommt. Im schlimmsten Fall kommen das Festlegelement in ihrer untersten
Anschlagposition an der Garnklemmeinrichtung zu liegen, so dass der Ringrahmen mit
seinem vollen Gewicht dem Festlegeelement aufliegt.
[0010] Die ungleichmässige Absenkung des Ringrahmens im Bereich der Offenstellung des Festlegeelementes
hat dabei mit der Veränderung der Längenausdehnung der Führungselemente des Ringrahmens
zu tun, welche den Ringrahmen in ihrer vertikalen Bewegung führen. Die Längenausdehnung
dieser Führungselemente ändert sich nämlich sobald der Ringrahmen durch die auf die
Festelegeelemente gerichteten Rückstellkräfte entlastet wird. Durch die Entlastung
des Ringrahmens verkürzen sich nun die Führungselemente, wie Zugstangen oder Verbindungsglieder,
so dass sich der Ringrahmen in den vom Ringrahmenantrieb am weitesten entfernten Bereichen
weniger weit absenkt, als es dieser eigentlich ohne Gewichtsentlastung tun sollte.
Da die Sollposition durch den Sensor bestimmt wird, wird der Ringrahmen in diesem
Bereich dennoch in die korrekte Position abgesenkt, jedoch mit der Folge, dass der
Ringrahmen in den antriebsnahen Bereichen zu tief liegt. Würde man nun den Sensor
am anderen Ende der Spinnmaschine an einer Spinnstelle in der Nähe des Ringrahmenantriebs
platzieren, so wäre man mit ähnlichen Problemen konfrontiert, jedoch mit dem Unterschied,
dass der Ringrahmen in den vom Ringrahmenantrieb zu weit entferntesten Bereichen zu
wenig tief abgesenkt würde, so dass eine Garnklemmung an jenen Spinnstellen nicht
möglich wäre.
[0011] Wie bereits oben erwähnt führt jedoch eine ungleichmässige Absenkung des Ringrahmens
im Betätigungsbereich des Festlegeelementes in jedem Fall zu Problemen im Spinnbetrieb
bzw. beim Kopswechsel.
[0012] Entsprechend ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, diese Nachteile zu überwinden
und eine Ringspinn- oder Zwirnmaschine zu schaffen, welche einen störungsfreien Abspinnprozess
gewährleistet.
[0013] Die Aufgabe wird dadurch gelöst, dass an der Ringspinn- oder Zwirnmaschine ein Wegbegrenzungsbauteil
vorgesehen ist, welches derart ausgestaltet und an der Ringspinn- oder Zwirnmaschine
angeordnet ist, dass der Ringrahmen bei seiner Bewegung in Richtung Offenstellung
(X) des Festlegeelementes bei Erreichen der Sollposition des Festlegeelements in seiner
Offenstellung durch das Wegbegrenzungsbauteil in seiner Abwärtsbewegung blockiert
wird und nicht mehr weiter in Offenstellungs-Richtung bewegbar ist, und dass das Festlegeelement
durch das Blockieren des Ringrahmens mittels Wegbegrenzungsbauteil höchstens einen
Teil des Ringrahmengewichts trägt. Bevorzugt wird das Ringrahmengewicht nicht durch
das Festelegeelement, sondern durch das Wegbegrenzungsbauteil getragen, wobei zu ergänzen
ist, dass ein Teil der durch das Ringrahmengewicht verursachten Auflagekraft durch
die Rückstellkraft des Rückstellelementes kompensiert wird.
[0014] Das Klemmelement ist bevorzugt als Klemmkrone mit oder ohne Fadentrenneinrichtung,
wie z. B. ein Schneidmesser, ausgebildet. Wie dem zitierten Stand der Technik entnommen
werden kann, zeichnet sich eine Klemmkrone durch radial angeordnete Vorsprünge und
Rücksprünge aus, welche das vom Kops zum Klemmspalt geführte Garn einfangen und ein
Weggleiten desselbigen in Umfangsrichtung verhindern. Das Klemmelement bildet eine
so genannte erste, obere Klemmfläche aus.
[0015] Das Festlegeelement ist zweckmässig unterhalb des Klemmelementes angeordnet. Das
Festlegeelement ist bevorzugt eine mindestens in Spindelachse verschiebbare Festlegehülse
oder Festlegering. Das Festlegelement bildet eine so genannte zweite, untere Klemmfläche
aus. Die erste und zweite Klemmfläche der beiden Elemente bilden einen Klemmbereich
aus, in welchem beim Abspinnen und Kopswechsel ein Garnabschnitt geklemmt wird. Die
beiden Klemmflächen sind bevorzugt horizontal ausgerichtet.
[0016] Wie bereits erwähnt, sieht die Garnklemmeinrichtung ein auf das Festlegeelement entgegen
der Wirkrichtung des Ringrahmens wirksames Rückstellelement vor. Das Rückstellelement
ist bevorzugt durch den sich in Wirkrichtung bewegenden Ringrahmen vorspannbar. Das
Rückstellelement ist bevorzugt eine Feder, insbesondere eine in Spindelachse ausgerichtete
Schraubenfeder, welche sich an der Spindel oder der Garnklemmeinrichtung abstützt.
Das Rückstellelement steht mit dem Festlegeelement derart in Wirkverbindung, dass
dieses durch die Rückstellkraft der Feder von unten an das Klemmelement gedrückt wird.
Erst durch den Auflagedruck der sich abwärts bewegenden Ringbank wird das Festlegeelement
entgegen der Richtung Rückstellkraft unter Ausbildung eines Klemmspaltes vom Klemmelement
weg bewegt.
[0017] Am Ringrahmen ist bevorzugt ein Wirkabschnitt zum Einwirken auf eine am Festlegeelement
liegende Anschlagfläche vorgesehen. Die Anschlagfläche ist z. B. ein, mindestens in
Richtung der Ringbank radial vorspringenden Mitnehmerabschnitt am Festlegeelement.
Die Anschlagfläche kann insbesondere ein Ringflansch am Festlegeelement sein, welcher
direkt oder indirekt durch den Ringrahmen betätigt wird. Der Ringrahmen wirkt mit
dem Festlegeelement in zwei gegenläufigen Wirkrichtungen (Aufwärtshub Y und Abwärtshub
X) zusammen, derart, dass das Festlegeelement zwischen einer Arbeits- und einer Offenstellung
einer Zwangssteuerung durch den sich auf- und abwärtsbewegende Ringrahmen unterliegt.
[0018] Der Ringrahmen wirkt mit der Spinneinheit über eine Kopplung zusammen und führt die
für das Anspinnen, Spinnen und Abspinnen jeweils notwendigen Auf- und Abwärtsbewegungen
aus. Insbesondere beim Anspinnen und Spinnen nimmt der Ringrahmen eine Position oberhalb
und beim Abspinnen, bzw. beim Anlegen des Klemmabschnittes, eine Position unterhalb
des Klemmelementes ein. Somit kann der Position des Ringrahmens eine eindeutige Information
betreffend der notwendigen Stellung des Festlegeelementes entnommen werden: Senkt
sich die Ringbank in Klemmstellung, muss das Festlegeelement für das Anlegen des Klemmabschnittes
in Offenstellung gehalten sein; in den übrigen Positionen des Ringrahmens ist die
Festlegehülse geschlossen zu halten, was sicherstellt, dass der Faden während dem
Anspinnen festgelegt bleibt.
[0019] Das Wegbegrenzungsbauteil kann am Maschinengestell, insbesondere am Zwischenschild,
an Führungsgliedern für den Ringrahmen, wie Führungsstangen, an der Spindelbank oder
am Ringrahmen selbst angebracht sein. Wichtig ist, dass das Wegbegrenzungsbauteil
den Ringrahmen und damit das Festlegeelement in der genannten Sollposition der Offenstellung
halten und gegen eine weitere Abwärtsbewegung des Ringrahmens bzw. des Festlegeelements
blockieren kann.
[0020] Das Wegbegrenzungsbauteil weist bevorzugt eine Anschlagfläche für den Ringrahmen
oder ein mit dem Ringrahmen verbundenes Bauteil auf. Das Wegbegrenzungsbauteil ist
vorteilhaft ein Anschlagbauteil, an welchem der Ringrahmen oder ein mit dem Ringrahmen
verbundenes Bauteil bei Erreichen der Sollposition des Ringrahmens in der Offenstellung
des Festlegeelementes ansteht bzw. anschlägt, so dass ein weiteres Absenken des Ringrahmens
nicht mehr möglich ist.
[0021] Entlang der Spinn- bzw. Zwirnmaschine, d.h. entlang der Spinnstellen in Maschinenlängsrichtung,
können mehrere Wegbegrenzungsbauteile angeordnet sein, welche die Wegbegrenzung für
einen bestimmten Ringrahmenabschnitt ausbilden. So können zum Beispiel für jede einzelne
Maschinensektion eines oder eine bestimmte Anzahl von Wegbegrenzungsbauteilen vorgesehen
sein.
[0022] Eine wesentliche Eigenschaft des Wegbegrenzungsbauteils bzw. der pro Ringrahmen eingesetzten
Wegbegrenzungsbauteile liegt darin, dass sich der Ringrahmen direkt oder indirekt
über eine Halterung mit einem Teil seines Gewichts oder seinem gesamten Gewicht auf
das oder die Wegbegrenzungsbauteile abstützt.
[0023] Der Ringrahmen ist bevorzugt mit wenigstens einem, insbesondere mehreren Halterungen
verbunden, welche über Führungsstangen, die am Maschinengestell befestigt sind, vertikal
geführt sind. Bei dieser Konstruktion sind die Wegbegrenzungsbauteile bevorzugt an
einer oder mehreren Führungsstangen in geeigneter Position befestigt und als Anschlagbauteile
für die Halterungen ausgelegt.
[0024] Die Spinn- oder Zwirnmaschine ist bevorzugt zweiseitig ausgebildet, wobei die Ringrahmen
der beiden Maschinenseiten über Halterungen in Form von Traversen miteinander verbunden
sind und die Führungstraversen über Führungsstangen am Maschinengestell vertikal geführt
sind. Die Führungstraversen sind jeweils bevorzugt über zwei, den jeweiligen Maschinenseiten
bzw. Ringrahmen zugeordneten Führungsstangen geführt, wobei beide Führungsstangen
Wegbegrenzungsbauteile tragen. Das Wegbegrenzungsbauteil ist an der Führungsstange
in geeigneter Position befestigt und als Anschlagbauteil für die Führungstraverse
ausgelegt.
[0025] Das Wegbegrenzungsbauteil weist zur Festlegung an der Führungsstange bevorzugt eine
konkave Verbindungsfläche auf, über welche dieses an den Aussenumfang der Führungsstange
angelegt werden kann. Das Wegbegrenzungsbauteil ist über eine Schraubverbindung an
der Führungsstange befestigt. Bevorzugt ist über ein und dieselbe Schraubverbindung
sowohl die Führungsstange am Maschinengestell als auch das Wegbegrenzungsbauteil an
der Führungsstange befestigt.
[0026] Das Wegbegrenzungsbauteil enthält in bevorzugter Weiterbildung der Erfindung Mittel
zur Höhenverstellbarkeit seiner Anschlagfläche, z. B. entlang der Führungsstange Diese
Mittel können z. B. eine Mehrzahl von vertikal übereinander angeordneten Durchbrüchen,
z. B. Rundlöcher, sein. Je nach gewählter Höhe der Anschlagfläche wird die Schraubverbindung
durch das in entsprechender Höhe angeordnete Rundloch im Wegbegrenzungsbauteil geführt.
Anstelle mehrere Rundlöcher kann auch ein Langloch vorgesehen sein, welches zusammen
mit der Anschlagfläche entlang der Schraubverbindung verschiebbar ist. Andere Mittel
zur Verschiebbarkeit der Anschlagfläche wie z. B. ein mehrteiliges Wegbegrenzungsbauteil
mit gegenseitiger Verstellbarkeit, sind auch denkbar.
[0027] Das Maschinengestell enthält bevorzugt Zwischenschilde, welche jeweils die zwei Maschinenseiten
miteinander verbinden. Die genannten Führungsstangen sind dabei an den Zwischenschilden
befestigt. In Weiterbildung dieser Ausführungsform weist der Zwischenschild vorzugsweise
im Bereich bzw. auf Höhe der Spindelbank V-förmig gegeneinander laufende Führungsflächen
auf, an welchen die Führungsstange am Zwischenschild anliegt, und über welche die
Führungsstange mittels Schraubverbindung am Zwischenschild befestigt ist. Das Wegbegrenzungsbauteil
ist bevorzug auf Höhe der V-förmigen Führungsflächen an der Führungsstange befestigt.
Eine derartige Befestigungseinrichtung für die Führungsstange ist im deutschen Patent
DE 43 19 959 C2 beschrieben, auf welches hiermit explizit Bezug genommen wird. Die Beschreibung in
der
DE 43 19 959 C2 bezüglich der Befestigung der Führungsstange am Zwischenschild, sowie der Ausgestaltung
und Anordnung der entsprechenden Führungsflächen für die Führungsstangen am Zwischenschild
sind hiermit integraler Bestandteil dieser Patentanmeldung.
[0028] Das Wegbegrenzungsbauteil kann aus einem Kunststoff oder aus Metall sein. Bevorzugt
ist das Bauteil ein einteiliges Kunststoffspritzgussteil.
[0029] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels näher beschrieben.
Es zeigen:
- Fig. 1:
- einen Ausschnitt einer Ringspinnmaschine im Bereich der Garnklemmeinrichtung einer
Spindeleinheit in perspektivischer Ansicht;
- Fig. 2:
- einen Querschnitt entlang der Linie A gemäss Fig. 1.
[0030] Figur 1 zeigt einen Ausschnitt aus einer Ringspinnmaschine 1 mit einem Zwischenschild
2, an welchem eine in Maschinenlängsrichtung verlaufende Spindelbank 3 befestigt ist.
Auf der Spindelbank 3 sind eine Mehrzahl von Spindeleinheiten 5 befestigt. Die Spindeleinheiten
5 enthalten unterhalb des Spindeldornes, auf welchen die Garnhülsen aufgesetzt werden,
eine Garnklemmeinrichtung 6 mit einer Klemmkrone 22 und einer vertikal verschiebbaren
Festlegehülse 24. Die Festlegehülse 24 weist einen Ringflansch 23 auf, welcher die
Anschlagfläche für den Ringrahmen 4 ausbildet. Über der Spindelbank 3 ist der Ringrahmen
4 angeordnet. Der Ringrahmen 4 ist mit einer Traverse 7 verbunden, welche über eine
am Zwischenschild 2 befestigten Führungsstange 8 vertikal geführt ist. Die Traverse
7 enthält hierzu eine Führungsöffnung, durch welche die Führungsstange 8 geführt ist.
Die Traverse 7 führt, was aus der Figur 1 nicht mehr ersichtlich ist, auf die andere
Maschinenseite, wo der Ringrahmen der anderen Maschinenseite an der Traverse 7 befestigt
ist.
[0031] Ein Anschlagbauteil 10 ist mit der Führungsstange 8 verschraubt und bildet eine Anschlagfläche
12 für die Traverse 7 aus, wodurch das Absenken des Ringrahmens 4 unter die Sollposition
der Offenstellung der Festlegehülse 24 verhindert werden soll. Das Anschlagbauteil
10 ist mit der Führungsstange 8 verschraubt. Die Befestigung der Führungsstange 8
am Zwischenschild 2 und des Anschlagbauteils 10 an der Führungsstange 8 geschieht
dabei über eine gemeinsame Schraubverbindung 11. Auf diese Weise können Material und
Montageaufwand eingespart werden. Das Anschlagbauteil 10 enthält mehrere übereinander
angeordnete Rundlöcher 25a, 25b, 25c. Dies erlaubt die Höheneinstellung der Anschlagfläche
12 in drei Positionen. Je nach den verwendeten Hülsenlängen werden nämlich unterschiedlich
lange Spindeln eingesetzt. Unterschiedlich lange Spindeln bedeutet jedoch auch, dass
die Garnklemmeinrichtung 6 und somit die besagte Sollposition der Offenstellung der
Festlegehülse 24 jeweils auf unterschiedlichen Höhen angeordnet sind. Diese drei Positionen
korrespondieren nun zu drei unterschiedlich langen Spindelaufsätzen und den entsprechenden
Sollpositionen der Offenstellung der Festlegehülse 24.
[0032] Figur 2 zeigt einen Querschnitt entlang der Linie A gemäss Figur 1. Der Zwischenschild
2 weist V-förmig gegeneinander laufende Führungsflächen 20a, 20b zur Aufnahme der
Führungsstange 8 auf. Die Führungsstange 8 ist über eine Schraubverbindung 11 im Bereich
dieser V-förmigen Führungsflächen 20a, 20b am Zwischenschild 2 befestigt. Über dieselbe
Schraubverbindung 11 ist nun auch das Anschlagbauteil 10 an der Führungsstange 8 befestigt.
Das Anschlagbauteil 10 weist eine konkave Auflagefläche auf, über welche das Anschlagbauteil
10 an der Führungsstange 8 anliegt. Das Anschlagbauteil 10 bildet nun eine von der
Führungsstange 8 radial wegführende Anschlagfläche aus, auf welche die Traverse 7
(gestrichelt dargestellt) bei Erreichen der Sollposition an die Anschlagsfläche zu
liegen kommt, so dass ein weiteres Absenken des Ringrahmens 4 nicht mehr möglich ist.
1. Ringspinn- oder Zwirnmaschine (1) mit einem Maschinengestell (2), mit am Maschinengestell
(2) angeordneten Streckwerken und Spinneinheiten mit jeweils einer Spindel (5) sowie
mit mindestens einem vertikal bewegbaren Ringrahmen (4), welcher für jede ihm zugeordnete
Spinneinheit einen Spinnring mit einem Läufer aufweist, wobei wenigstens eine Spinneinheit
eine Garnklemmeinrichtung (6) mit einem Klemmelement (22) und einem Festlegeelement
(24) zum Festklemmen eines zwischen Festlegeelement (24) und Klemmelement (22) teil-
oder vollumfänglich eingelegten Garnes enthält, wobei die Garnklemmeinrichtung an
der Spindelwelle der Spindel (5) befestigt ist, und der Ringrahmen (4) mit der wenigstens
einen Spinneinheit zum Verschieben des Festlegeelements (24) zwischen einer Arbeitsstellung,
bei welcher das Festlegeelement (24) in Klemmstellung gegen das Klemmelement (22)
gedrückt wird und einer Offenstellung, bei welcher das Festlegeelement (24) und das
Klemmelement (22) einen offenen Klemmspalt ausbilden und bei welcher das Festlegeelement
(24) in einer durch die Auflagekraft des Ringrahmens (4) einerseits und die Rückstellkraft
eines auf das Festlegeelement (24) wirkenden Rückstellelementes andererseits bewirkten
anschlagsfreien Position liegt, zusammenwirkt,
dadurch gekennzeichnet, dass
an der Ringspinn- oder Zwirnmaschine (1) ein Wegbegrenzungsbauteil (10) vorgesehen
ist, welches derart ausgestaltet und an der Ringspinn- oder Zwirnmaschine (1) angeordnet
ist, dass der Ringrahmen (4) bei seiner Bewegung in Richtung Offenstellung (X) des
Festlegeelementes (24) bei Erreichen der Sollposition des Festlegeelements (24) in
seiner Offenstellung durch das Wegbegrenzungsbauteil (10) in seiner Abwärtsbewegung
blockiert wird und nicht mehr weiter in Offenstellungs-Richtung bewegbar ist, und
dass das Festlegeelement (24) durch das Blockieren des Ringrahmens (4) mittels des
Wegbegrenzungsbauteils (19) höchstens einen Teil des Ringrahmengewichts trägt.
2. Ringspinn- oder Zwirnmaschine nach Anspruch 1, wobei das Wegbegrenzungsbauteil (19)
eine Anschlagfläche (12) für den Ringrahmen (4) oder ein mit dem Ringrahmen (4) verbundenen
Bauteil (7) ausbildet.
3. Ringspinn- oder Zwirnmaschine nach Anspruch 1 oder 2, wobei das Wegbegrenzungsbauteil
(10) ein Anschlagbauteil ist, an welchem der Ringrahmen (4) oder ein mit dem Ringrahmen
(4) verbundenes Bauteil (7) bei Erreichen der Sollposition des Ringrahmens (4) in
der Offenstellung des Festlegeelementes (24) ansteht.
4. Ringspinn- oder Zwirnmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei der Ringrahmen
(4) mit Führungselementen (7) verbunden ist und die Führungselemente (7) über Führungsstangen
(8) am Maschinengestell (2) vertikal geführt sind, wobei Wegbegrenzungsbauteile (10)
an einer oder mehreren Führungsstangen (8) in geeigneter Position befestigt sind,
und die Wegbegrenzungsbauteile (10) als Anschlagbauteile für die Führungselemente
(7) ausgelegt sind.
5. Ringspinn- oder Zwirnmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die Spinn- oder
Zwirnmaschine zweiseitig ausgebildet ist und die Ringrahmen (4) der beiden Maschinenseiten
über Führungstraversen (7) miteinander verbunden sind und die Führungstraversen (7)
über Führungsstangen (8) am Maschinengestell (2) vertikal geführt sind, wobei die
Wegbegrenzungsbauteile (10) an den Führungsstangen (8) in geeigneter Position befestigt
sind, und die Wegbegrenzungsbauteile (10) als Anschlagbauteile für die Führungstraversen
(7) ausgelegt sind.
6. Ringspinn- oder Zwirnmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei das Wegbegrenzungsbauteil
(8) eine konkave Auflagefläche zur Anlage an den Aussenumfang der Führungsstange (8)
aufweist.
7. Ringspinn- oder Zwirnmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei das Wegbegrenzungsbauteil
(10) über eine Schraubverbindung (11) an die Führungsstange (8) befestigt ist, und
über ein und dieselbe Schraubverbindung (11) sowohl die Führungsstange (8) am Maschinengestell
(2) als auch das Wegbegrenzungsbauteil (10) an der Führungsstange (8) befestigt ist.
8. Ringspinn- oder Zwirnmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei das Wegbegrenzungsbauteil
(10) Mittel (25a, 25b, 25c) zur Höhenverstellbarkeit seiner Anschlagfläche (12) aufweist.
9. Ringspinn- oder Zwirnmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei das Maschinengestell
Zwischenschilde (2) enthält und die Führungsstangen (8) an den Zwischenschilden (2)
befestigt sind.
10. Ringspinn- oder Zwirnmaschine nach Anspruch 1, wobei der Zwischenschild (2) im Höhenbereich
der Spindelbank eine Befestigungsanordnung (9) mit V-förmig angeordnete Führungsflächen
(20a, 20b) aufweist, an welchen die Führungsstange (8) anliegt und mittels Schraubverbindung
(11) am Zwischenschild (2) befestigt ist, wobei das Wegbegrenzungsbauteil (10) im
Bereich der V-förmigen Führungsflächen (20a, 20b) an der Führungsstange (8) befestigt
ist.