[0001] Die Erfindung betrifft ein Klemmelement zur Sicherung von Schnee und Eis auf einen
Schneefang aufweisenden Dächern, wobei das Klemmelement zwei im Wesentlichen winklig
angeordnete Schenkel aufweist und sich mit den freien, ersten Enden der Schenkel am
Dach abstützt und im Bereich des zweiten Endes des ersten Schenkels am Schneefangrohr
anliegt.
[0002] Derartige Klemmelemente, die auch Eishalter genannt werden, sind zum Beispiel aus
der
EP-A-0 939 180 bekannt. Dieser Eishalter besitzt eine im Wesentlichen W-ähnliche Form und wird zwischen
das Schneefangrohr und die Dachoberfläche geklemmt. Dabei liegt der Eishalter unter
Federspannung an der Unterseite des Schneefangrohrs an. Der am Schneefangrohr anliegende
Bereich oder Abschnitt des Eishalters ist entsprechend der Form des Schneefangrohres
gekrümmt, wodurch der Eishalter gegen Wegrutschen gesichert sein soll, so dass das
auf dem Dach sich befindende Eis beziehungsweise der Schnee gegen Abrutschen zurück
gehalten wird. Es hat sich jedoch gezeigt, dass derartige Eishalter nur eine begrenzte
Schneelast absichern können und bei Überschreiten dieser Schneelast der Schnee beziehungsweise
das Eis die Eishalter unter den Schneefangrohren hindurchdrückt. Der Eishalter bietet
dann keine Sicherheit mehr gegen Abrutschen des Eises oder des Schnees vom Dach.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Klemmvorrichtung der eingangs genannten
Art derart weiterzubilden, dass diese eine größere Sicherheit gegen das Abrutschen
von Eis und Schnee bietet.
[0004] Diese Aufgabe wird bei einem Klemmelement der eingangs genannten Art erfindungsgemäß
dadurch gelöst, dass die beiden Schenkel T-förmig zueinander angeordnet sind, dass
das zweite Ende des zweiten Schenkels über den ersten Schenkel hinaus verlängert ist.
[0005] Das erfindungsgemäße Klemmelement besitzt den wesentlichen Vorteil, dass es nicht
nur zwischen dem Schneefangrohr und der Dachoberfläche festgeklemmt ist, sondern dass
es sich auch seitlich am Schneefangrohr abstützt, so dass es nicht ohne Weiteres vom
Schnee oder Eis unter dem Schneefangrohr durchgeschoben werden kann. Die T-Form des
Klemmelements besitzt also die Doppelfunktion, dass das Klemmelement zum einen zwischen
Dach und Schneefangrohr festgeklemmt werden kann, dass das Klemmelement sich selbst
aber auch in Richtung des abrutschenden Schnees oder Eises am Schneefangrohr abstützt
beziehungsweise vom Schneefangrohr gegen Verschiebung behindert wird. Dabei spielt
die Form des Schneefangrohres keine Rolle bezüglich der Form des Klemmelements.
[0006] Bei einer Weiterbildung umgreift das zweite Ende des zweiten Schenkels das Schneefangrohr
oberseitig zumindest teilweise. Hierdurch wird sichergestellt, dass das Klemmelement
am Schneefangrohr fixiert wird. Das Klemmelement wird auf diese Weise sowohl in Abrutschrichtung
als auch in der Gegenrichtung fixiert.
[0007] Bei einer Weiterbildung ist vorgesehen, dass der zweite Schenkel im Bereich des zweiten
Endes am Schneefangrohr anliegt. Insbesondere kann der zweite Schenkel im Bereich
des zweiten Endes gemäß der Kontur des Schneefangrohres geformt sein. Diese Ausgestaltung
hat den Vorteil, dass das montierte Klemmelement weder in Richtung des abrutschenden
Schnees noch in Gegenrichtung bewegt werden kann. Das am Dach beziehungsweise am Schneefangrohr
montierte Klemmelement ist also gegen jedweden Krafteinfluss fixiert.
[0008] Erfindungsgemäß liegen die beiden Schenkel in den Bereichen ihrer zweiten Enden an
im Wesentlichen einander gegenüberliegenden Enden am Schneefangrohr an. Die Enden
der beiden Schenkel umfangen beziehungsweise umgreifen das Schneefangrohr über einen
großen Winkel, wodurch der sichere Halt erzeugt wird.
[0009] Der Klemmeffekt wird erfindungsgemäß dadurch erzeugt, dass das Schneefangrohr von
den beiden Schenkeln um mehr als 180° umgriffen wird. Zum einen wird das Klemmelement
also am Schneefangrohr verklemmt, zum anderen wird das Klemmelement zwischen dem Schneefangrohr
und der Dachoberfläche verklemmt. Diese doppelte Verklemmung wird beim Stand der Technik
gemäß der
EP-A-0 939 180 nicht erzielt, weshalb dort die erfindungsgemäßen Haltekräfte nicht erzeugt werden
können. Selbst wenn beim erfindungsgemäßen Klemmelement durch ungünstige Einflüsse,
wie temperaturbedingte Längenänderungen oder dergleichen, der Abstand zwischen dem
Schneefangrohr und der Dachoberfläche so groß werden sollte, was auch zum Beispiel
durch ein Durchbiegen des Daches verursacht werden könnte, könnte sich zwar die Verklemmung
zwischen dem Schneefangrohr und der Dachoberfläche lockern, jedoch wird das Klemmelement
nach wie vor über die Klemmverbindung direkt am Schneefangrohr fixiert.
[0010] Bei Ausführungsbeispielen des erfindungsgemäßen Klemmelements liegt der Umschlingungs-
oder Umgriffswinkel zwischen 250° und 200°, insbesondere zwischen 240° und 220° und
bevorzugt zwischen 235° und 225°. Bei größeren Umschlingungswinkeln ist die Montage
geringfügig aufwändiger, da der Aufrastvorgang größere Montagekräfte erfordert, jedoch
gewährleistet ein größerer Umschlingungswinkel auch größere Rückhaltekräfte gegen
ein Abziehen des Klemmelements.
[0011] Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass der erste Schenkel wenigstens eine,
insbesondere zwei, in Richtung des Schneefangrohres vorspringende Prägungen aufweist.
Auch diese Prägungen dienen dazu, das Klemmelement gegen ein Abziehen entgegen der
Aufrastrichtung, das heißt entgegen der Abrutschrichtung des Schnees und des Eises
zu sichern. Beim Aufrasten des Klemmelements auf das Schneefangrohr muss also nicht
nur das zweite Ende des zweiten Schenkels über das Auffangrohr übergeschoben werden,
sondern das Auffangrohr muss auch die beiden Prägungen überfahren. Das Schneefangrohr
liegt dann zwischen dem am zweiten Schenkel anliegenden zweiten Ende des ersten Schenkels
und den Prägungen. Dabei berühren die Prägungen das Schneefangrohr beziehungsweise
liegen die Prägungen am Schneefangrohr an, wodurch jegliches Spiel ausgeschaltet wird,
so dass das Klemmelement zum Beispiel durch Windeinflüsse keine Geräusche, insbesondere
Klappergeräusche, erzeugt. Die Prägungen können als Punkt- oder Linienprägungen ausgeführt
sein.
[0012] Mit Vorzug ist das Klemmelement einstückig, insbesondere als Blechbiegeteil, ausgebildet.
Die Herstellung und/oder die Lagerhalterung wird auf diese Weise wesentlich vereinfacht.
Dabei ist der zweite Schenkel insbesondere doppelwandig ausgeführt, was in der nachfolgenden
Beschreibung, in welcher auf die Zeichnung Bezug genommen wird, näher erläutert ist.
Einem Durchbiegen dieses zweiten Schenkels wird auf diese Weise zusätzlich entgegengewirkt.
[0013] Vorteilhaft bestehen das Schneefangrohr und das Klemmelement aus dem gleichen Material.
Das Klemmelement kann aus Kupfer, einer Kupferlegierung, aus Edelstahl, aus verzinktem
Stahlblech, aus einer Aluminiumlegierung und so weiter bestehen.
[0014] Bei einer Weiterbildung stehen die beiden Schenkel, welche eine T-Form bilden, in
einem Winkel von 70° bis 110°, insbesondere von 80° bis 100°, insbesondere orthogonal,
zueinander. Im weitesten Sinne können die beiden Schenkel auch eine Form gemäß dem
griechischen Buchstaben Lambda (λ) einnehmen. Insbesondere bildet der zweite Schenkel
den T-Balken des T-förmigen Klemmelements.
[0015] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen
sowie der nachfolgenden Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnung ein
besonders bevorzugtes Ausführungsbeispiel im Einzelnen beschrieben ist. Dabei können
die in der Zeichnung dargestellten sowie in den Ansprüchen und in der Beschreibung
erwähnten Merkmale jeweils einzeln für sich oder in beliebiger Kombination erfindungswesentlich
sein.
In der Zeichnung zeigen:
[0016]
- Figur 1
- eine perspektivische Ansicht eines Dachausschnittes mit Schneefangrohr und noch nicht
aufgerastetem Klemmelement; und
- Figur 2
- eine Ansicht in Richtung des Pfeils II gemäß Figur 1 bei auf das Schneefangrohr aufgerastetem
Klemmelement.
[0017] In der Figur 1 ist ein Ausschnitt eines insgesamt mit 10 bezeichneten Daches erkennbar,
welches aus mehreren Metallbahnen 12 aufgebaut ist, wobei die Metallbahnen 12 über
einen Falz 14 miteinander verbunden sind. Quer über die Falze 14 liegt ein Schneefangrohr
16 eines Schneefangsystems, welches an den Falzen 14 jeweils mit einer Klemmfaust
18 befestigt ist. Zwischen dem Schneefangrohr 16 und der Oberfläche 20 des Daches
befindet sich also ein Abstand 22 (siehe Figur 2), so dass zwischen das Schneefangrohr
16 und das Dach 10 ein insgesamt mit 24 bezeichnetes Klemmelement rastend und klemmend
befestigbar ist. Das Klemmelement 24 wird in Richtung des Pfeils 26 zwischen das Schneefangrohr
16 und das Dach 10 und auf das Schneefangrohr 16 aufgerastet.
[0018] Das Klemmelement 24 besitzt gemäß Figur 2 einen ersten Schenkel 28, dessen freies
Ende 30 auf der Oberfläche 20 des Daches 10 aufliegt. Das zweite Ende 32 liegt an
einem zweiten Schenkel 34 derart an, dass die beiden Schenkel 28 und 34 eine T-Form
bilden, wobei der zweite Schenkel 34 den T-Balken bildet. Das freie Ende 36 des zweiten
Schenkels 34 liegt ebenfalls auf der Oberfläche 20 des Daches 10 auf, wohingegen das
zweite Ende 36 des zweiten Schenkels 34 das Schneefangrohr 16 überragt und teilweise
umgreift.
[0019] Aus Figur 2 ist deutlich erkennbar, dass der Bereich des zweiten Endes 32 des ersten
Schenkels 28 linienförmig am Schneefangrohr 16 anliegt, wohingegen der Bereich des
zweiten Endes 38 des zweiten Schenkels 34 entsprechend der Krümmung des Schneefangrohres
16 geformt ist und somit flächig am Schneefangrohr 16 anliegt. Der Umschlingungswinkel
α des zweiten Endes 38 des zweiten Schenkels 34 beträgt etwa 150°, wohingegen der
Umgriffswinkel β der beiden Schenkel 28 und 34 etwa 235° beträgt. Außerdem ist noch
erkennbar, dass im ersten Schenkel 28 zwei Prägungen 40 vorgesehen sind, die in Richtung
des Schneefangrohrs 16 abragen und an diesem anliegen. Die Prägungen haben den Vorteil,
dass der erste Schenkel 28 nicht an die Form des Schneefangrohrs 16 angepasst werden
muss und dennoch am Schneefangrohr 16 verrastet werden kann.
[0020] Aus der Figur 2 ist außerdem erkennbar, dass die freien Enden 30 und 36 der Schenkel
28 und 34 geringfügig abgebogen beziehungsweise verrundet sind, so dass die Oberfläche
20 des Daches 10 beziehungsweise die Dachhaut nicht verletzt wird beziehungsweise
beim Aufschieben und Aufrasten des Klemmelements 24 die Oberfläche 20 des Daches 10
nicht verkratzt oder beschädigt wird.
1. Klemmelement (24) zur Sicherung von Schnee und Eis auf einem einen Schneefang aufweisenden
Dach (10), wobei das Klemmelement (24) zwei im Wesentlichen winklig angeordnete Schenkel
(28 und 34) aufweist und sich mit den freien ersten Enden (30 und 36) der Schenkel
(28 und 34) am Dach (10) abstützt und im Bereich des zweiten Endes (32) des ersten
Schenkels (28) am Schneefangrohr (16) anliegt, dadurch gekennzeichnet, dass die Schenkel (28 und 34) T-förmig zueinander angeordnet sind und dass das zweite
Ende (38) des zweiten Schenkels (34) über den ersten Schenkel (28) hinaus verlängert
ist.
2. Klemmelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Schenkel (34) im Bereich seines zweiten Endes (38) das Schneefangrohr
(16) oberseits zumindest teilweise umgreift.
3. Klemmelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Schenkel (34) im Bereich seines zweiten Endes (38) am Schneefangrohr (16)
anliegt und/oder gemäß der Kontur des Schneefangrohres (16) geformt ist.
4. Klemmelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Schenkel (28 und 34) in den Bereichen ihrer zweiten Enden (32 und 38)
an im Wesentlichen einander gegenüberliegenden Seiten am Schneefangrohr (16) anliegen.
5. Klemmelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Schneefangrohr (16) von den beiden Schenkeln (28 und 34) um mehr als 180° umgriffen
ist.
6. Klemmelement nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Umgriffswinkel (β) zwischen 250° und 200°, insbesondere zwischen 240° und 220°,
und bevorzugt zwischen 235° und 225°, liegt.
7. Klemmelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Schenkel (28) wenigstens eine, insbesondere zwei, in Richtung des Schneefangrohrs
(16) vorspringende Prägungen (40) aufweist, die insbesondere zwischen dem freien Ende
(30) und der Kontaktstelle zum Schneefangrohr (16) liegt.
8. Klemmelement nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Prägung (40) am Schneefangrohr (16) anliegt.
9. Klemmelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es einstückig ist.
10. Klemmelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es ein Blechbiegeteil ist.
11. Klemmelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Schenkel (34) doppelwandig ausgeführt ist.
12. Klemmelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es aus Kupfer, einer Kupferlegierung, aus Edelstahl, aus verzinktem Stahlblech oder
aus einer Aluminiumlegierung besteht.
13. Klemmelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es auf das Schneefangrohr (16) aufrastbar ist.
14. Klemmelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Schenkel (28 und 34) in einem Winkel von 70° bis 110°, insbesondere von
80° bis 100° und bevorzugt orthogonal zueinander stehen.
15. Klemmelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Schenkel (34) den T-Balken des T-förmigen Klemmelements (24) bildet.