[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung für U-Boote als Abweiser im Bereich
von Antriebs- und Steuereinrichtungen in Form von gespannten drahtförmigen Elementen
für eine Umspannung von Ruder und/oder Flossen.
[0002] Es ist aus der
DE 32 42 290 A1 bekannt, sogenannte Drahtabweiser an den hinteren Ruderblättern von U-Booten anzuordnen.
Bei diesen Abweisern handelt es sich um eine Anordnung, die die kreuzförmige Kontur
der hinteren Ruderblätter eines U-Bootes zu einer umlaufenden, glatten, rechteckigen
Kontur durch einzelne Stränge mit Federelementen und Spannschlössern verbindet. Durch
diese Kontur des Abweisers wird verhindert, daß beispielsweise ein Lenkdraht eines
Torpedos in einen Propeller des U-Bootes sich verhakt. Vorhandene Abweiser bestehen
somit aus einem System mit vielen Einzelteilen, wie aus Drehlagern, Kipphebeln, Kardangelenken,
Gummifederelementen, Spannelementen, Verkleidungsteilen und einem tragenden Niro-Rundstahl-Draht.
[0003] Die Lage des Drahtabweisers an einem U-Boot mit X-Rudern ist sehr exponiert, so daß
der Abweiser beim An- und Ablegen des U-Bootes oft beschädigt wird. Hierbei werden
zahlreiche teure Bauteile des Drahtabweisers zerstört. Während die Demontage des Abweisers
unter Wasser nur mit Schwierigkeiten möglich ist, ist die Reparatur unter Wasser praktisch
nicht möglich. Im Normalfall wird das U-Boot zur Reparatur des Abweisers eingedockt.
[0004] Weiterhin wurde nach der
DE 305 132 A ein Abweiser für Tiefenruder vorgeschlagen, wobei aber keine X-Anordnung von Rudern
mit einer Umspannung vorgeschlagen wird. Hierbei sind zwei über Rollen geführte Abweiserseile
mit zwischengeschalteten Federn vorgeschlagen worden, die mit einem Ende ins Bootsinnere
geführt werden und bei Bewegung der Ruderwelle über eine Kurbelwelle ein Längenausgleich
einstellbar sind. Diese Anordnung erfordert einen großen Wartungsaufwand und verursacht
entsprechende Geräusche bei einer Verstellung.
[0005] Die Aufgabe der Erfindung ist einen einfachen Abweiser der gattungsgemäßen Art zu
schaffen, der um die Ruder herumführbar ist und eine Austauschbarkeit kurzfristig
Unterwasser ermöglicht und ein gutes hydrodynamisches und akustisches Verhalten aufweist.
[0006] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß dadurch, daß der Abweiser durch
ein Faserseil aus Kunststoff gebildet ist, das über Führungselemente als Rollenelemente
zur Umlenkung im Außenbereich von Ruder und/oder Flossen umlaufend geführt ist.
[0007] Hierdurch wird eine umlaufende Anordnung geschaffen, die eine Dehnung des gesamten
Seiles ausnutzt und durch eine punktförmige Berührung in den Umlenkpunkten nachgibt.
Ferner wird das Pendeln eines sich unter Last verformenden Kunststoff-Ruders ausgeglichen.
Gegenüber einem Stahlseil ist zusätzlich eine größere Schwingungsdämpfung vorhanden.
[0008] Ferner wird vorgeschlagen, daß die Rollenelemente über Drehlager angeordnet und die
Drehlager in der Drehachse der Ruder angeordnet sind.
[0009] Eine günstige Ausbildung besteht darin, daß das Faserseil aus hochfesten Kunststoffasern
gebildet ist.
[0010] Um bei Überlastung der Ruder einen Schutz zu erzielen, wird vorgeschlagen, daß das
Faserseil derart gespannt angeordnet ist, daß bei Lastüberschreitung einer eingestellten
Größe über die Ruder oder Flossen ein Abriß erfolgt.
[0011] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel schematisch dargestellt. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Heckansicht auf einer Ruderanordnung eines U-Bootes und
- Fig. 2
- eine vergrößerte Detailansicht II der Fig. 1
[0012] Bei der dargestellten Anordnung sind im Heckteile 1 des U-Bootes vier Ruder 2 angeordnet,
die über eine Drehachse 3 bewegbar sind. Im außenliegenden Bereich der Ruder 2 sind
in der Drehachse 3 Rollenelemente 4 als Führungselemente angeordnet, die über ein
Drehlager 6 angeordnet sind.
[0013] Die Rollenelemente 4 sind dabei als Seilrollen ausgebildet und dienen zur Aufnahme
eines Faserseils 5 aus Kunststoff, das als geschlossener umlaufender Ring als Umspannung
angeordnet ist und über eine Spannvorrichtung 7 zusammengefügt ist. Durch die umlaufende
Anordnung ist es möglich, eine Dehnung des gesamten Faserseils 5 auszunutzen.
[0014] Das Faserseil 5 besteht zweckmäßigerweise hochfesten Kunststoffasern, beispielsweise
aus einem hochfesten Polyethylen, wie es unter dem Handelsnamen Dyneema bekannt ist.
Eine Umspannung durch das Faserseil 5 ermöglicht somit durch eine punktförmige Berührung
in den Umlenkbereichen 8 eine gute Nachgiebigkeit, das zentral über Wasser spannbar
ist und ein Pendeln der sich unter Last verformenden Ruder 2 aus Kunststoff ausgleichbar
ist.
1. Vorrichtung für U-Boote als Abweiser im Bereich von Antriebs- und Steuereinrichtungen
in Form von gespannten drahtförmigen Elementen für eine Umspannung von Ruder und/oder
Flossen in X-Anordnung, dadurch gekennzeichnet, daß der Abweiser durch ein Faserseil (5) aus Kunststoff gebildet ist, das über Führungselemente
(4) als Rollenelemente zur Umlenkung im Außenbereich (8) von Ruder (2) und/oder Flossen
umlaufend geführt ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Rollenelemente (4) über Drehlager (6) angeordnet und die Drehlager (6) in der
Drehachse (3) der Ruder (2) angeordnet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Faserseil (5) aus hochfesten Kunststoffasern gebildet ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Faserseil (5) derart gespannt angeordnet ist, daß bei Lastüberschreitung einer
eingestellten Größe über die Ruder (2) oder Flossen ein Abriß erfolgt.
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