[0001] Die Erfindung betrifft einen Anpralldämpfer neben Verkehrswegen mit einer vorbestimmten
Energieabbaukapazität, mit einem Kopfbereich, einem Endbereich und einem dazwischen
liegenden Mittelbereich. Der Anpralldämpfer wird vor Hindernissen als Schutzeinrichtung
aufgebaut, um einen Aufprall eines auffahrenden Fahrzeugs abzudämpfen und somit Schaden
von den Insassen des Fahrzeugs fernzuhalten. Auch dient er auch dem Schutz des Objekts.
Stand der Technik
[0002] Es ist ein gattungsgemäßer Anpralldämpfer mit der Bezeichnung Vecu-Stop
® der Firma SPS bekannt (Fig. 1 und 2). Bei diesem Anpralldämpfer (1) sind zwei Reihen
Dämpfelemente (20) mit identischer Energieabbaukapazität hintereinander angeordnet,
wobei die zylinderförmigen Dämpfelemente mit ihrer Symmetrieachse senkrecht zum Untergrund
ausgerichtet sind. Sie sind im Wesentlichen starr über auf einem Untergrund stehende
Stützelemente (4), die die Elemente auf einer bestimmten Höhe halten, miteinander
verbunden. Der Anpralldämpfer weist an seinem Ende einen Endabstützung (14) auf.
[0003] Ferner ist ein System bekannt, welches aus mehreren in Reihe hintereinander liegenden
elastischen Zylindern (21) besteht. Diese Anordnung beinhaltet im Wesentlichen gleichartige
Zylinder, wobei einer der Zylinder (22) in der Mitte der Anordnung eine im Vergleich
zu den anderen Zylindern geringere Energieabbaukapazität aufweist. Somit ergibt sich
für die Energieabbaukapazität eine in der Tendenz steigende bzw. konstant bleibende
Energieabbaukapazität mit einem schwächeren Glied.
[0004] Die beschriebenen Anordnungsformen von Anpralldämpfern besitzen die Gemeinsamkeit,
dass sie größtenteils aus gleichen Elementen aufgebaut sind. Ferner ist deren Anordnung
derart gestaltet, dass entweder in der Tendenz eine Zunahme an Steifigkeit in Richtung
der Anordnungen stattfindet womit immer eine Vergrößerung der Energieabbaukapazität
eines Dämpfers verbunden ist oder die Energieabbaukapazität konstant bleibt.
[0005] Bei Crash Versuchen mit den beschriebenen Systemen findet man einen hohen Durchschnitt
von negativen Beschleunigungswerten, den sog. ASI-Wert, speziell im letzten Teil des
Anpralldämpfers. Der ASI (Acceleration Severity Index) ist ein konventioneller Index,
der Aufschluss über die Anprallheftigkeit und die möglichen Verletzungen von Fahrzeugpassagieren
aufgrund eines Aufpralles gibt. Dieser Wert wird aus dem quadratischen Durchschnitt
der Verzögerung für drei Richtungen (vorwärts, seitwärts, aufwärts) erhalten und mit
Richtwerten verglichen, die als sicher gelten.
[0006] Ausgangpunkt für die Erfindung waren Auswertungen von Crash Versuchen, aus denen
hervorging, dass im letzten Zeitabschnitt einer ASI-Wert Darstellung die höchsten
Werte zu erkennen sind. Daraus wurde erstmalig die Erkenntnis abgeleitet, dass zum
Ende des Dämpfungsvorgangs die Energieabsorptionseigenschaft des dann betroffenen
Bereiches im Verhältnis zu der zu diesem Zeitpunkt noch in einem Fahrzeug vorhandenen
Energie zu ausgeprägt ist. Dadurch, dass der erfindungsgemäße Anpralldämpfer zum Ende
hin "weicher" ist, wird dem Umstand der geringeren kinetischen Energie im Fahrzeug
zum Ende des Dämpfungswegs bzw. der Anpralldauer Rechnung getragen. Auf diese Weise
ist eine wesentliche Verringerung des ASI-Wertes möglich, wodurch das Verletzungsrisiko
für die Insassen eines Kraftfahrzeuges vermindert und somit auch eine höhere Überlebenswahrscheinlichkeit
gewährleistet wird.
Aufgabenstellung
[0007] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Anpralldämpfer der genannten
Gattung so zu verbessern, dass insbesondere zum Ende des Anpralls ASI - Spitzenwerte
vermieden werden können.
Lösung
[0008] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem gattungsgemäßen Anpralldämpfer dadurch
gelöst, dass die Energieabbaukapazität im Endbereich des Anpralldämpfers geringer
ist als im Mittelbereich.
Wesen der Erfindung
[0009] Bei einer besonderen, in den Figuren 3-6 dargestellten Ausführungsform eines Anpralldämpfers
handelt es sich um eine Anordnung, welche mindestens drei Teilbereiche aufweist, nämlich
mindestens einen Kopfbereich nach dem Anprallkopf, mindestens einen Mittelbereich
und mindestens einen Endbereich.
[0010] Diese mindestens drei Teile unterscheiden sich nicht nur aufgrund ihrer örtlichen
Anordnung, sondern auch aufgrund ihrer Eigenschaften.
[0011] Erfindungsgemäß liegt die Energieabbaukapazität des Endbereichs unter dem des Mittelbereiches,
so dass gegen Ende des Anprallvorgangs keine ASI-Wert Spitzen auftreten.
[0012] Vorteilhaft weisen der Kopfbereich und der Mittelbereich eine Energieabbaukapazität
auf, welche vom Kopfbereich hinter dem Anprallkopf hin zum Ende des Mittelbereiches
ansteigt.
[0013] Somit weist der Anpralldämpfer als Einheit eine Energieabbaukapazität von zunehmender
Art vom Anprallkopf hin zum Mittelbereich auf. Hierauf folgend nimmt die Energieabbaukapazität
im Endbereich wieder ab bzw. ist sie im Vergleich zum Mittelbereich geringer.
[0014] Die einzelnen Bereiche weisen Zellen (Dämpfelemente) auf, die hintereinander angeordnet,
verformbar und dadurch energieumwandelnd sind und hinsichtlich ihrer Orientierung
im Raum beliebig angeordnet sein können wobei wesentlich ist, dass die Energieabbaukapazität
im Endbereich gegenüber dem Mittelbereich geringer ist.
[0015] Die Zellen können diverse äußere Formen, symmetrisch oder unsymmetrisch, aufweisen,
wie z. B. quaderförmige, polyederförmige oder zylindrische.
[0016] Dabei kann abhängig von der gewählten Gestalt eine Zelle, z. B. eine symmetrische
Form wie z. B. eine zylindrische, deren Symmetrieachse eine vertikale oder horizontale
Orientierung haben. Die horizontale Orientierung kann dergestalt sein, dass die Symmetrieachse
parallel oder vertikal zur Stoßrichtung angeordnet ist.
[0017] Das Innere der aufeinanderfolgenden Zellen kann verstärkende Innenstrukturelemente
aufweisen, wodurch die Energieabbaukapazität im Ganzen oder in Teilbereichen konstruktiv
bestimmt werden kann. Desweiteren ist es möglich, die Energieabbaukapazität durch
die Wandstärke der einzelnen Zellen zu beeinflussen oder aber durch eine bestimmte
Form.
[0018] Diese Form könnte z. B. eine elliptische sein, die so angeordnet ist, dass sich eine
geringe Energieabbaukapazität einstellt. Dies erreicht man, indem z. B. die Aufprallrichtung
senkrecht zur Verbindungsgerade der Brennpunkte liegt. Bei einer Drehung um 90° gelangt
man zum gegenteiligen Effekt, hier stellt sich eine höhere Energieabbaukapazität ein.
[0019] Innerhalb der Teilbereiche ist auch eine Kombination von verstärkenden Innenstrukturelementen
und einer besonderen Form möglich, sowie weitere Kombinationen aus Form, Verstärkungen
und Formanordnungen.
[0020] Ein Teilbereich des Anpralldämpfers weist in der Regel mehrere Zellen auf. Diese
können miteinander mittels Befestigungsmittel verbunden sein oder können in einer
einhüllenden Form, dicht an dicht, lose oder aber auch mit Befestigungsmittel versehen,
aneinander stehen.
[0021] Die einzelnen verschiedenen Zellen mit ihren unterschiedlichen Energieabbaukapazitäten
können vom Anprallkopf hin zum Endbereich untereinander mit Befestigungsmittel zu
einer zusammenhängenden Einheit verbunden sein. Auch ist es möglich, alle Bereiche
mit einer einhüllenden Schutzplankenanordnung zu umgeben, um so einen Zusammenhalt
zu gewährleisten.
[0022] Bei einem Anpralldämpfer ist die eingestellte Höhe der Zellen in der Regel geringer
als die durchschnittliche lichte Höhe der Bodenfreiheit eines PKWs. Durch diese Ausgestaltung
wird die optimale Höhe für einen anprallenden PKW sichergestellt. Die eingestellte
Höhe wird anhand von sog. Zwischenbaustützen gewährleistet, welche an ihrem dem Untergrund
zugewandten Standelemente aufweisen. Diese Standelemente, welche auch direkt an den
Zellen befestigbar sind, können als Rollen, Walzen, Rad, Gleitfüße und/oder Rollen,
Walzen, Räder oder Gleitfüße in Führungen ausgeführt sein. Auch ist es möglich die
Standelemente fest zu verankern, wobei auch Sollbruchstellen vorgesehen sein können.
Hierdurch werden eine mögliche Verformung und eine Bewegung aller Teilbereiche bei
einem Anprall gewährleistet, womit die Gesamtkonstruktion ihre Aufgabe bestmöglich
erfüllen kann.
[0023] Alle Zwischenbaustützen bzw. alle Teilbereiche und/oder die einzelnen Zellen können
eine gemeinsam verbindende Haltevorrichtung aufweisen. Die Haltevorrichtung hat die
Aufgabe ein gutes Leitvermögen des Anpralldämpfers zu gewährleisten, wenn er von seitlich
anfahrenden Fahrzeugen getroffen wird. Ferner kann anhand der Haltevorrichtung sichergestellt
werden, dass die Dämpferanordnung nicht ausweicht, wenn ein Fahrzeug seitlich in die
Konstruktion hineinfährt, wobei gleichwohl gewährleistet ist, dass die übrigen Zelleneigenschaften
unverändert aufrechterhalten bleiben. Auch bei einem frontalen Anprall ist es den
Teilbereichen nicht möglich, aus der Konstruktion auszuscheren und dadurch ihre Aufgabe
nicht bestimmungsgemäß zu erfüllen.
[0024] Am Ende weist der Anpralldämpfer eine Abstützeinrichtung, eine sog. Endabstützung,
welcher entweder durch Stützstreben, die in einem bestimmten Winkel zur Fahrbahn stehen,
oder eine feste Wand realisiert ist, auf.
[0025] Vorteilhafte Ausgestaltungen und Merkmale gehen aus der nachfolgenden Beschreibung
von Ausführungsbeispielen hervor, die in Verbindung mit den Zeichnungen erläutert
sind.
Kurzbeschreibung der Figuren
[0026] Es zeigen:
Fig. 1 und 2 einen Anpralldämpfer aus dem Stand der Technik,
Fig. 3 eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Anpralldämpfers mit unterschiedlichen
Höhen der Zellen,
Fig. 4 eine Draufsicht eines erfindungsgemäßen Anpralldämpfers mit drei Teilbereichen,
Detailansichten und ein Energiediagramm,
Fig. 5 eine Draufsicht einer weiteren Ausführungsform eines Anpralldämpfers mit unterschiedlichen
Innenstrukturelementen,
Fig. 6 eine Seitenansicht eines Anpralldämpfers mit unterschiedlichen Befüllhöhen
der Zellen,
Fig. 7 eine schematische Darstellung der Verwendung des erfindungsgemäßen Anpralldämpfers
als Anfangs- bzw. Endkonstruktion bei seitlich neben dem Verkehrsweg angeordneten
Fahrzeugrückhaltesystemen.
Ausführliche Beschreibung von in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispielen
[0027] Figur 3 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel eines Anpralldämpfers (1) in schematischer
Seitenansicht vor einer Endabstützung (14).
[0028] Der Anpralldämpfer besteht je nach Gegebenheit des Verkehrswegs aus in Reihe hintereinander
angeordneten Zellen (20), auch Dämpfelemente genannt, wobei mehrere solcher Reihen
parallel nebeneinander vorgesehen sein können. Entsprechend der Verkehrswegeführung
kann auch eine V-förmige Anordnung der Zellen mit unterschiedlichen Öffnungswinkeln
gewählt werden.
[0029] Bei der dargestellten Ausgestaltung der Anordnung weist der Anpralldämpfer 13 Doppelreihen
Zellen (20) und eine einzelne Zelle (2) am Anprallkopf auf. Diese Zellen sind im dargestellten
Ausführungsbeispiel zylindrische Rohre und so orientiert, dass deren Symmetrieachse
im rechten Winkel zur Fahrbahnrichtung stehen. Die einzelnen Zellen werden auf einer
bestimmten Höhe, welche geringer ist als die durchschnittliche lichte Höhe eines PKWs,
gehalten.
[0030] Desweiteren ist in Fig. 3 eine Unterteilung der Anordnung in drei Teilbereiche zu
erkennen, nämlich in einen Kopfbereich (9), einen Endbereich (10) und einen Mittelbereich
(11). Grundsätzlich umfasst jeder Teilbereich erfindungsgemäß mindestens eine Zelle,
so dass die kleinstmögliche Anordnung drei Zellen aufweist.
[0031] Bei dieser speziellen Ausführungsform der Erfindung entfallen elf Zellen auf den
Kopfbereich (9), acht auf den Endbereich (10) und acht auf den Mittelbereich (11),
wobei eine geringere oder größere Anzahl an Zellen auch denkbar ist.
[0032] Bei dieser bevorzugten Ausgestaltung weisen die Zellen erfindungsgemäß in dem Mittelbereich
eine größere Höhe auf als im Endbereich. Sie ist auch größer als die der Zellen im
Kopfbereich. Aufgrund dieser der Anordnung ist es möglich, die Energieabbaukapazität,
welche direkt mit der Form verknüpft ist, innerhalb der Anordnung vorzubestimmen und
sie nach dem Mittelbereich (10) gezielt zu verringern.
[0033] Stützelemente (4), welche am Ende einer Zwischenbaustütze (18) oder an einer Zelle
(20) angebracht sein können, weisen Standelemente (5) auf, welche auf verschiedene
Arten ausgeführt sein können. So ist es möglich, dass die Standelemente (5) Rollen,
Walzen, Räder oder Gleitfüße aufweisen. Dies gewährleistet bei einem Aufprall eine
Beweglichkeit der Gesamtkonstruktion in alle Richtungen, wodurch die Energieabbaukapazität
aller Zellen bestmöglich ausgeschöpft wird. Ferner ist es auch möglich, dass die Standelemente
mit unbeweglicher Verankerung im Boden befestigt sind, aber dafür dann Sollbruchstellen
aufweisen. Auch am Boden befestigte Führungsschienen für ein kontrolliertes Führen
der Standelemente bei einem Aufprall sind möglich.
[0034] Die Gesamtkonstruktion kann als seitliche Begrenzung mindestens eine Seitenschilderanordnung
(6) aufweisen, welche auf Höhe der Zellen und an den Zellen mittels Befestigungsmittel
wie z. B. Schrauben oder Schweißen angebracht sind.
[0035] Ferner ist am Ende der mindestens eine Bodenanker (7) für die mindestens eine gemeinsame
Haltevorrichtung (8) zu erkennen.
[0036] Die Zellen (20) werden von der mindestens einen gemeinsamen Haltevorrichtung (8)
so gehalten, dass sie im Fall eines Aufpralls, der nicht genau in Richtung der Symmetrieachse
erfolgt, nicht ausweichen können und somit der vorgegebene Energieabbau in der gewünschten
Weise stattfinden kann.
[0037] Auch bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 4a wird die Anordnung der Zellen, die
auch hier von zylindrischen Rohren gebildet sind, in drei Teilbereiche unterteilt,
nämlich in einen Kopfbereich (9), einen Endbereich (10) und einen Mittelbereich (11).
[0038] In den Vergrößerungen, die sich jeweils auf den Kopf-, Mittel- und Endbereich beziehen,
sind die unterschiedliche Dicken (d1, d2, d3) der Wand der Zylinderrohre dargestellt.
Hierbei ist die Dicke der Rohrwand der zylindrischen Zellen im Mittelbereich (11)
am größten. Im Endbereich (10) weisen die Zellen eine Dicke der Rohrwand auf, die
geringer ist als die der Zellen des Mittelbereiches (11). Es muss die Rohrwanddicke
des Endbereiches nicht auf eine Dicke des Kopfbereiches zurückfallen, die ebenfalls
geringer ist als im Mittelbereich, sondern kann auch eine davon abweichende Rohrwanddicke
aufweisen. Diese ist jedoch stets geringer ist als die der Zellen des Mittelbereiches.
Da die Dicke der Rohrwand ein Maß für das Verformungsverhalten darstellt, kann somit
der Dicke entsprechend einer gewünschten Energieabbaukapazität gewählt werden.
[0039] Für den Fall, dass statt der zylindrischen Form eine andere gewählt wurde, ist die
Wandstärke ein Äquivalent der Dicke der Rohrwand.
[0040] Folglich ist es sowohl für die Wandstärke als auch für die Dicke der Rohrwand denkbar,
dass die Wandstärke bzw. die Dicke d4 in Fig. 4b nicht über den gesamten Umfang abnimmt,
sondern sich lediglich an einer für den Verformungsprozess maßgebenden Stelle verringert,
um somit eine Schwächung gegenüber einer vorangehenden Zelle bzw. einem Dämpfer zu
gewährleisten (Fig. 4b).
[0041] Eine Zelle mit einer größeren Wandstärke bzw. Dicke der Rohrwand weist eine größere
Energieabbaukapazität auf und erfordert somit mehr Energie, um sich zu verformen,
dies lässt sich anhand einer Kurve der möglichen Energieabbaukapazität der einzelnen
Teilbereiche skizzieren. Das Diagramm aus Fig. 4 zeigt deutlich die Besonderheit der
Erfindung, nämlich eine geringere Kapazität im Endbereich. Vorteilhaft ist darüber
hinaus, wenn die Energieabbaukapazität beginnend vom Anprallkopf bzw. Kopfbereich
zum Mittelbereich ansteigt. Ebenso ist es auch möglich, dass die Energieabbaukapazität
vor dem Endbereich also im Mittelbereich und/oder im Kopfbereich im Wesentlichen konstant
bleibt.
[0042] Bestimmt man jetzt aus obiger Beschreibung die Besonderheit der vorliegenden Erfindung,
erkennt man, dass dies der Abfall der Energieabbaukapazität vor der Endabstützung
(14), also im Endbereich, ist.
[0043] Für den Übergang der einzelnen Teilbereiche bzw. der einzelnen Zellen von einer hohen
Energieabbaukapazität zu einer niedrigeren oder umgekehrt ist es z. B. vorstellbar,
dass eine zylindrische Zelle (20) aus Fig. 3 um 90° gedreht wird, wodurch ihre Symmetrieachse
parallel zur Stoßrichtung orientiert ist.
[0044] Hierdurch weist die zylindrische Zelle eine schwerere Verformbarkeit in Fahrbahnrichtung
auf. Auf diese Weise ist es möglich auch aus zwei identischen Dämpfelementen eine
Steigerung bzw. eine Abschwächung der Energieabbaukapazität lediglich durch Drehung
zu erreichen, was zu einer Kostenersparnis führt.
[0045] Fig. 5 zeigt einen Anpralldämpfer ähnlicher Bauart wie in Fig. 4 dargestellt. Eine
gedrehte Zelle (12) mit kleinerem Querschnitt ist so angeordnet, dass sie mit ihrer
Symmetrieachse parallel zur Stoßrichtung steht.
[0046] Zudem offenbart Fig. 5, dass der Anpralldämpfer statt einer zylindrischen Zelle eine
quaderförmige Zelle (13) aufweisen kann. Dies kann z. B. dann erforderlich sein, wenn
eine Zelle mehrere Dämpfkörper wie z. B. Schaumstoff in ihrem Inneren aufweisen soll.
Anhand dieser besonderen Ausführungsform kann ebenfalls eine Steigerung der Energieabbaukapazität
erreicht werden. So kann eine eckige Zelle (13) mit weniger Kapazität z. B. wenige
lange elliptische Elemente enthalten, wie in Schnitt A-A (i) oder mit mehr Energieabbaukapazität
mehrere z. B. lange zylinderförmige Elemente enthalten wie in Schnitt A-A (ii), (iv)
oder (v). Auch eine andersgeartete räumliche Orientierung der Elemente im Inneren
ist denkbar, um eine Erhöhung oder Verringerung der Energieabbaukapazität bei identischer
Formgebung, wie zuvor beschrieben, zu erreichen.
[0047] Desweiteren kann z. B. eine Füllung mit einem Füllstoff wie z. B. Schaumstoff die
Energieabbaukapazität erhöhen (Schnitt A-A (iii) und Detail A (i) in der Draufsicht
auf eine zylindrische Zelle). Verstärkende Innenstrukturelemente (17) in den Elementen
sind ebenfalls möglich, wie Fig. 5 und Detail B (ii) zeigen. Hierbei kann anhand variierender
verstärkender Innenstrukturelemente auch unterschiedliche Energieabbaukapazitäten
erreicht werden (Details B (ii) und C (iii)), wohingegen die bevorzugte Ausgestaltung
bzw. Orientierung der Innenstrukturelemente parallel zur Stoßrichtung ist.
[0048] Ferner kann ein Teil oder die gesamte Zelle ein Material aufweist (Schnitt A-A (vi)),
welches die Anprallenergie in den Zerfall seiner vorgegebenen Form umwandelt. Hierbei
sind auch verschiedene Energiestufen möglich, so dass sich dieses Element ebenfalls
in die erläuterte Energieabbaukapazität-Struktur einfindet. Somit sind auch auf diese
Art variierende Energieabbaukapazitäten realisierbar.
[0049] Die oben beschrieben Strukturen sind nicht auf eine zylindrische oder eckige Außenform
begrenzt, sondern es können auch andere Varianten verwendet und miteinander kombiniert
werden. Auch eine Kombination von Rohren und Füllstoff im Inneren einer Zelle ist
möglich. Eine eckige, quaderförmige Zelle muss nicht zwingend so beschaffen sein,
wie soeben beschrieben, so kann ein solches Element auch vollständig eine spezielles
Material aufweisen, welches ein gewisses Maß an Energie aufnehmen kann, das in den
Zerfall seiner Struktur umgewandelt wird.
[0050] Fig. 5 zeigt auch verstärkende Außenstrukturelemente (19, 19'), die zusätzlich zur
Kontaktlinie benachbarter zylindrischen Zellen eine weitere Möglichkeit bieten, Energie
von der einen Zelle auf die andere zu übertragen. Diese Außenstrukturelemente bestehen
aus Platten, die zwischen zwei benachbarten Zellen entlang gegenüberliegender Mantellinien
angeschweißt sind. Diese Platten können in den verschiedenen Bereichen unterschiedliche
Dicken aufweisen.
[0051] Hierdurch kann man die Energieabbaukapazität mit gestalten und eine schwächere Kapazität
für den Energieabbau auf einen stärkeren in Stoßrichtung folgen lassen (Fig. 5 Vergrößerung).
Auch ist es möglich die Energieabbaukapazität der Außenstrukturelemente (19, 19')
der aufeinander folgenden Zellen zu variieren, wobei die Energieabbaukapazität niedriger,
höher oder zwischen der Energieabbaukapazität zweier in Stoßrichtung hintereinander
angebrachter Zellen (20) liegen kann.
[0052] Eine Endabstützung (14) stützt den gesamten Anpralldämpfer ab und fängt die in den
Anpralldämpfer eingeleiteten Kräfte bei einem Anprall auf.
[0053] Fig. 6 zeigt eine weitere Ausführungsform der Erfindung bei einem Dämpfer des Typs
gemäß Fig. 1. Für die gewünschte Energieabbaukapazität werden behälterförmige Zellen
befüllt. Unterschiedliche Befüllhöhen oder Füllmaterialien stellen die unterschiedlichen
Energieabbaukapazitäten bereit. Hierfür kann z. B. geeignetes Füllmaterial jeglicher
Art verwendet werden.
[0054] Fig. 7 zeigt die Verwendung des erfindungsgemäßen Anpralldämpfers als Anfangs- bzw.
Endkonstruktion bei einem Fahrzeugrückhaltesystem neben einem Verkehrsweg. Üblicherweise
sind derartige Fahrzeugrückhaltesysteme als Schutzplankenbegrenzung neben der Straße
angeordnet. Derartige Fahrzeugrückhaltesysteme dienen dazu, von der Fahrbahn abgekommene
Fahrzeuge umzulenken und in Fahrtrichtung auf die Fahrbahn zurück zu leiten. Derartige
Systeme können sowohl aus Stahlkonstruktionen jedoch auch aus Beton gefertigt sein.
Das dargestellte Ausführungsbeispiel 1 zeigt eine einseitige Anordnung neben der Straße,
das Ausführungsbeispiel 2 zeigt eine Anordnung eines solchen Fahrzeugrückhaltesystems
zwischen zwei entgegengesetzten Fahrbahnen. Derartige Fahrzeugrückhaltesysteme bilden
zu Beginn ihrer Einsatzstrecke wie auch am Ende jeweils ein gefährliches Hindernis.
Daher sind derartige Fahrzeugrückhaltesysteme am Anfang und auch am Ende mit sogenannten
Anfangskonstruktionen bzw. Endkonstruktionen geschützt, die auch als Terminal bezeichnet
werden.
[0055] Die erfindungsgemäße Anpralldämpferkonstruktion kann in entsprechender Ausbildung
auch als eine solche Anfangskonstruktion verwendet werden. Dabei können symmetrisch
ausgebildete Konstruktionen oder auch sogenannte einseitige Konstruktionen zum Einsatz
kommen, bei denen lediglich auf der dem Verkehrsweg zugewandten Seite der Anfangskonstruktion
eine Schutzeinrichtung, d.h. eine Schutzplankenanordnung vorgesehen ist, auf der abgewandten
Seite jedoch nicht. Ein solcher Aufbau ist schematisch im dritten Ausführungsbeispiel
der Fig. 7 wiedergegeben.
[0056] Die Erfindung beschränkt sich in ihrer Ausführung nicht auf die vorstehend angegebenen
bevorzugten Ausführungsbeispiele. Vielmehr ist eine Anzahl von Varianten denkbar,
welche von der dargestellten Lösung auch bei grundsätzlich anders gearteten Ausführungen
Gebrauch macht. So liegt es im Schutzbereich der beschriebenen Erfindung, die Energieabbaukapazität
innerhalb der Bereiche Kopf-, Mittel- und Endbereich zu variieren.
Bezugszeichenliste:
[0057]
- 1
- Anpralldämpfer
- 2
- Zelle des Anprallkopfes
- 3
- Umlenkvorrichtung
- 4
- Stützelement
- 5
- Standelement
- 6
- Seitenschilder
- 7
- Bodenanker
- 8
- Haltevorrichtung
- 9
- Bereich hinter dem Anprallkopf
- 10
- Endbereich
- 11
- Mittelbereich
- 12
- gedrehte Zelle
- 13
- quaderförmige Zelle
- 14
- Endabstützung
- 15
- Öffnung für Führung
- 16
- gebogene Schutzplanke
- 17
- verstärkendes Innenstrukturelement
- 18
- Zwischenbaustütze
- 19
- verstärkendes Außenstrukturelement
- 20
- Zelle, auch sog. Dämpfelement
- 21
- elastischer Zylinder
- 22
- behälterförmige Zellen
1. Anpralldämpfer vor Hindernissen neben Verkehrswegen mit einer vorbestimmten Energieabbaukapazität,
mit einem Kopfbereich (9), einem Endbereich (10) und einem dazwischen liegenden Mittelbereich
(11), dadurch gekennzeichnet, dass die Energieabbaukapazität im Endbereich (10) des Anpralldämpfers geringer ist als
im Mittelbereich (11).
2. Anpralldämpfer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Energieabbaukapazität des Anpralldämpfers zu Beginn im Kopfbereich geringer ist
als im Mittelbereich.
3. Anpralldämpfer nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Energieabbaukapazität des Anpralldämpfers vom Kopfbereich (9) zum Mittelbereich
(11) hin ansteigt.
4. Anpralldämpfer nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Energleabbaukapazität des Anpralldämpfers im Mittelbereich (11) im Wesentlichen
konstant ist.
5. Anpralldämpfer nach mindestens einem der vorangegangenen Ansprüche 1 bis 4 mit hintereinander
angeordneten, verformbaren, Energie umwandelnden Zellen (20), welche teilweise untereinander
eine unterschiedliche Energieabbaukapazität aufweisen, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine der aufeinanderfolgenden Zellen im Endbereich eine geringere Energieabbaukapazität
aufweist als mindestens eine Zelle im Mittelbereich (11).
6. Anpralldämpfer nach einem der Ansprüche 1-5, wobei mindestens eine der Zellen als
rohrförmiger Zylinder ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Dicke der Rohrwand die Energieabbaukapazität der mindestens einen Zelle bereit
stellt.
7. Anpralldämpfer nach Anspruch 1-5, dadurch gekennzeichnet, dass die Energieabbaukapazität der aufeinander folgenden Zellen aufgrund mindestens einer
Stelle mit geringerer Wandstärke abnimmt.
8. Anpralldämpfer nach mindestens einem der vorigen Ansprüche, mit energieabbauendem
Material innerhalb der Zellen, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine der Zellen zumindest teilweise mit energieabbauendem Material gefüllt
ist.
9. Anpralldämpfer nach mindestens einem der vorigen Ansprüche, wobei eine zylindrische
oder quaderförmige Zelle mit ihrer Mittellinie senkrecht zum Untergrund orientiert
ist, dadurch gekennzeichnet, dass die aufeinander folgenden Zellen unterschiedliche Höhen oder unterschiedlichen Befüllungs-höhen
aufweisen, welche die Energieabbaukapazität der Zelle bestimmen.
10. Anpralldämpfer nach mindestens einem der vorigen Ansprüche, wobei mindestens eine
der Zellen mindestens ein verstärkendes Innenstrukturelement (17) im Inneren bereitstellt,
dadurch gekennzeichnet, dass die Energieabbaukapazität der aufeinander folgenden Zellen mithilfe des mindestens
einen verstärkenden Innenstrukturelements beeinflusst wird.
11. Anpralldämpfer nach mindestens einem der vorigen Ansprüche, wobei mindestens eine
der Zellen ein energieabbauendes Material, das die aufgenommene Energie in den Zerfall
seiner Struktur umwandelt, aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die aufeinander folgenden Zellen mindestens ein Material mit einer niedriger ausgebildeten
Energieabbaukapazität aufweisen.
12. Anpralldämpfer nach mindestens einem der vorigen Ansprüche, wobei Außenstrukturelemente
(19) eine zusätzliche Möglichkeit der Ausbildung einer Energieabbaukapazität außerhalb
einer Zelle (20) gewähren, dadurch gekennzeichnet, dass die aufeinander folgenden Zellen mindestens ein Außenstrukturelement (19) aufweisen,
welches mit einer Energieabbaukapazität ausgestattet ist, die niedriger, höher oder
zwischen der Energieabbaukapazität zweier in Stoßrichtung hintereinander angebrachter
Zellen (20) liegt.
13. Anpralldämpfer nach mindestens einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass er als Anfangs- und/oder Endkonstruktion bei einem seitlich neben Verkehrswegen angeordneten
Fahrzeugrückhaltensystem verwendet ist.