[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Ganzglasecke aus Isolierglas bzw. eine Isolierglasecke
für eine Glassfassade eines Gebäudes.
[0002] Gebäudefassaden werden dem Zeitgeist folgend häufig ganz aus Isolierglas gebaut.
Aus ästhetischen Gründen verzichtet man dabei an Gebäudeecken oftmals auf Eckprofile.
Stattdessen bildet man die Ecken eines Gebäudes als Ganzglasecken aus Isolierglas
bzw. als Isolierglasecken aus, wobei Isoliergläser direkt in den Gebäudeecken gestoßen
werden. Anstelle von Eckprofilen übernehmen über Eck angeordnete Punkthalter die Aufgabe,
Horizontal- und Vertikallasten in die Unterkonstruktion des Gebäudes abzutragen. Architektonisch
bieten solche Ganzglasecken neben einem ästhetischen Wert, der durch eine unterbrechungsfreie
Optik in den Gebäudeecken bedingt ist, auch einen Gewinn an Lichteinfall.
[0003] Bekannt sind Ganzglasecken aus Isolierglas, die jeweils aus zwei Isoliergläsern symmetrisch
ausgeführt sind. Dabei sind die beiden Isoliergläser jeweils mit beispielsweise einer
äußeren Glasscheibe ausgeführt, die über eine innere Glasscheibe hinausragt, die zusammen
mit der äußeren Glasscheibe und einem Abstandshalter, beispielsweise aus Aluminium,
Stahl oder Edelstahl, der mit den beiden Glasscheiben unter Ausbildung eines mit einem
Gas - entweder Luft oder Edelgas, wie Argon, Xenon oder Krypton - befüllten Scheibenzwischenraumes
verklebt ist, das Isolierglas bildet. Beispielsweise in einem rechten Winkel zu einer
Eckanordnung zusammengestoßen, bilden die beiden Isoliergläser an ihren Stoßenden
einen Hohlraum, der sowohl an der Innenseite als auch an der Außenseite der Ganzglasecke
notwendigerweise mittels einer Dichtanordnung abgedichtet ist, um die Wirkung einer
an den Stoßenden der Isoliergläser entstehenden Wärmebrücke zu reduzieren. Durch die
Wärmebrücke kann es an der Innenseite der Ganzglasecke bei tiefen Außentemperaturen
zur Kondenswasserbildung kommen. Darüber hinaus gewährleistet der abgedichtete Hohlraum
neben einer Wärmedämmung auch einen Dampfdruckausgleich von der Innenseite zur Außenseite
der Ganzglasecke, um einer Kondenswasserbildung an der Innenseite der Ganzglasecke
entgegenzuwirken.
[0004] Es sind auch Ganzglasecken aus Isolierglas bekannt, die jeweils aus zwei Isoliergläsern
symmetrisch ausgeführt sind, deren beispielsweise innere Glasscheiben ausschließlich
einen Falz bilden. Hierbei ist ein winkliges oder rundes Abdeckprofil mit den äußeren
Glasscheiben der Isoliergläser verbunden, um einen wärmedämmenden Hohlraum an den
Stoßenden der Isoliergläser analog zu den zuvor beschriebenen Ganzglasecken zu bilden.
[0005] Außerdem sind Ganzglasecken aus Isolierglas bekannt, die jeweils aus zwei ineinander
gestellten Isoliergläsern unsymmetrisch ausgeführt sind. Dabei kann eines der beiden
Isoliergläser derart ausgeführt sein, dass beispielsweise eine äußere Glasscheibe
um etwas mehr als den Betrag der Dicke des anderen Isolierglases über eine innere
Glasscheibe hinausragt, während das andere Isolierglas mit zwei gleich langen Glasscheiben
ausgeführt ist, so dass sich die Stoßenden der beiden Isoliergläser ineinander stellen
lassen.
[0006] Andererseits können die beiden Isoliergläser jeweils mit beispielsweise einer über
eine innere Glasscheibe hinausragenden äußeren Glasscheibe ausgeführt sein, um ineinander
gestellt werden zu können.
[0007] Bei beiden unsymmetrischen Ausführungsformen wird durch die Verbindung der Stoßenden
der Isoliergläser ein abgedichteter Hohlraum gebildet. Derartige ineinander gestellte
Ganzglasecken stellen übliche, glastechnisch einfache Lösungen dar.
[0008] Allen diesen Ganzglasecken ist gemein, dass sie bauphysikalisch als grundsätzlich
problematisch anzusehen sind, da sie Wärmebrücken darstellen, deren Wirkung trotz
der jeweiligen Ausbildung eines abgedichteten Hohlraumes an den Stoßenden zweier Isoliergläser
nicht kompensiert werden kann. Folglich muss bei den bekannten Ganzglasecken stets
mit einer Kondenswasserbildung an ihren Innenseiten gerechnet werden.
[0009] Darüber hinaus ist an diesen Ganzglasecken nachteilig, dass ihr Ganzglascharakter
jeweils durch eine konventionelle Dichtanordnung an den Stoßenden zweier Isoliergläser
in Verbindung mit den jeweils zu dieser Dichtanordnung benachbart angeordneten Abstandshalterteilen
der beiden Isoliergläser teilweise wieder verloren geht.
[0010] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Ganzglasecke aus Isolierglas
bereitzustellen, die im Bereich der Stoßenden ihrer beiden Isoliergläser Wärme besser
dämmt.
[0011] Auch liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Ganzglasecke aus Isolierglas
bereitzustellen, die eine Kondenswasserbildung an der Innenseite der Ganzglasecke
unterbindet.
[0012] Außerdem liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Ganzglasecke aus Isolierglas
mit einem gegenüber den bekannten Ganzglasecken besseren Ganzglascharakter bereitzustellen.
[0013] Darüber hinaus liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Ganzglasecke aus Isolierglas
für eine Glasfassade eines Gebäudes bereitzustellen.
[0014] Die Lösung der Erfindung erfolgt erfindungsgemäß mit den in den Patenansprüchen 1
und 12 angegebenen Merkmalen. Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand
der Unteransprüche.
[0015] Die erfindungsgemäße Ganzglasecke aus Isolierglas umfasst zwei in einem Winkel zusammengestoßene
und eine Eckanordnung bildende Isolierglasteile, die jeweils mindestens zwei Glasscheiben
aufweisen, die mittels Abstandshalterteilen unter Ausbildung eines mit einem Gas befüllten
Scheibenzwischenraumes verbunden sind.
[0016] Erfindungsgemäß sind die beiden Isolierglasteile derart zusammengestoßen, dass sie
im Bereich ihrer Stoßenden einen durchgehenden mit Gas befüllten Scheibenzwischenraum
bilden.
[0017] Grundsätzlich kommt als Gas zur Befüllung des Scheibenzwischenraumes, wie bereits
eingangs in der Beschreibung des Standes der Technik erwähnt wurde, entweder Luft
oder Edelgas, wie Argon, Xenon oder Krypton, in Frage.
[0018] Im Vergleich zu den bekannten Ganzglasecken aus Isolierglas entsteht bei der erfindungsgemäßen
Ganzglasecke im Bereich der Stoßenden ihrer beiden Isolierglasteile durch den in diesem
Bereich erfindungsgemäß durchgehenden mit Gas befüllten Scheibenzwischenraum keine
Wärmebrücke, durch die es an der Innenseite der Ganzglasecke bei entsprechend tiefen
Außentemperaturen zu einer Kondenswasserbildung kommen kann.
[0019] Darüber hinaus verbessert der Wegfall der konventionellen Dichtanordnung an den Stoßenden
zweier Isoliergläser in Verbindung mit dem Wegfall der jeweils zu dieser Dichtanordnung
benachbart angeordneten Abstandshalterteile der beiden Isoliergläser das Erscheinungsbild
bzw. die ästhetische Wirkung der erfindungsgemäßen Ganzglasecke in Bezug auf ihren
Ganzglascharakter.
[0020] Die erfindungsgemäße Glasfassade für ein Gebäude umfasst eine Vielzahl der erfindungsgemäßen
Ganzglasecken aus Isolierglas.
[0021] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Ganzglasecke sind die
Glasscheiben an ihren Stoßenden auf Gehrung ausgeführt. Dabei sind die Glasscheiben
vorzugsweise derart gegehrt, dass das Verhältnis von Gehrungstiefe zu Glasscheibendicke
kleiner oder gleich einem Wert von 2 ist.
[0022] Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Ganzglasecke
sind die Stoßflächen der Glasscheiben jeweils mit einem Absatz versehen sind, so dass
die Stoßenden der zusammengestoßenen Glasscheiben jeweils einen Falz bilden, der zum
Scheibenzwischenraum hin aufgeweitet ist.
[0023] An den Stoßenden der beiden Isolierglasteile sind die zwischen den Glasscheiben angeordneten
Abstandshalterteile vorzugsweise mittels einer Feder-Nut-Verbindung formschlüssig
miteinander verbunden. Grundsätzlich können die Abstandshalterteile an den Stoßenden
der beiden Isolierglasteile auch miteinander verklebt oder verschweißt sein.
[0024] Bei einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Ganzglasecke
sind die Stoßflächen jeweils zweier zusammengestoßener Glasscheiben mittels eines
beidseitig klebenden Klebestreifens miteinander verbunden. Aus optischen Gründen ist
der Klebestreifen vorteilhafterweise transparent ausgebildet. Transparent bedeutet,
dass sich das Material des Klebestreifens hinsichtlich der Lichtdurchlässigkeit ähnlich
wie Glas verhält, so dass sichtbares Licht den Klebestreifen durchdringt, ohne im
Wesentlichen durch ihn absorbiert zu werden. Die Dicke des Klebestreifens beträgt
vorzugsweise 2 bis 3mm.
[0025] Grundsätzlich können diese Stoßflächen auch mittels eines vorzugsweise neutralvernetzenden,
einkomponentigen Heißschmelz-Klebstoffs, vorzugsweise auf Silikonbasis, miteinander
verklebt werden. Dabei wird in die durch die Stoßenden der beiden Isolierglasteile
gebildeten Falze ein derartiger Klebstoff eingespritzt.
[0026] Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Ganzglasecke
beträgt die Dicke der Glasscheiben vorzugsweise 3 bis 19mm, insbesondere 4 bis 12mm.
Vorteilhafterweise sind die Glasscheiben der beiden Isolierglasteile als vorgespanntes
Floatglas bzw. als Einscheibensicherheitsglas (ESG) ausgebildet. Grundsätzlich sind
jedoch als Glasscheiben für die beiden Isolierglasteile auch andere Glasarten, wie
Verbundsicherheitsglas (VSG), Verbundglas und dergleichen, denkbar.
[0027] Die auf der Innenseite und auf der Außenseite der erfindungsgemäßen Ganzglasecke
durch die Stoßenden der Glasscheiben gebildeten Falze sind vorzugsweise mittels Silikon
versiegelt. Alternativ dazu sind zur Versiegelung der Falze auch Abdeckprofile denkbar.
[0028] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Ganzglasecke unter
Bezugnahme auf Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen
- Figur 1
- eine perspektivische Ansicht der erfindungsgemäßen Ganzglasecke in schematischer Darstellung,
- Figur 2
- eine Schnittansicht der erfindungsgemäßen Ganzglasecke aus Figur 1 entlang der Linie
X - X,
- Figur 3
- einen Ausschnitt einer alternativen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Ganzglasecke
aus Figur 2 und
- Figur 4
- einen Ausschnitt einer metallischen Form mit darin lose eingelegten Glasscheiben in
einer schematischen Schnittdarstellung, wobei die metallische Form innerhalb eines
strichpunktiert dargestellten Druckkessels angeordnet ist.
[0029] Zwei zu einer rechtwinkligen Eckanordnung zusammengestoßene Isolierglasteile 2, 4,
die jeweils zwei vorgespannte Floatglasscheiben 6a, 8a, 6b, 8b aufweisen, die mittels
Abstandshalterteilen 10a, 10b, 10c, 10d, 10e, 10f aus Metall, insbesondere Edelstahl
unter Ausbildung eines mit Argon befüllten Scheibenzwischenraumes 12a, 12b verklebt
sind, bilden erfindungsgemäß im Bereich ihrer Stoßenden einen durchgehenden mit Argon
befüllten Scheibenzwischenraum 12a, 12b. Dabei sind die Floatglasscheiben 6a, 8a,
6b, 8b an ihren Stoßenden auf Gehrung ausgeführt (Figur 2). Jeweils zwei zusammengestoßene
Floatglasscheiben 6a, 8a, 6b, 8b sind teilweise an ihren Stoßflächen 18a, 18b, 20a,
20b mittels eines transparenten, beidseitig klebenden Klebestreifens 22, 24 miteinander
verklebt. Die Abstandshalterteile 10a, 10b, 10c, 10d, 10e, 10f sind formschlüssig
und bezogen auf die Eckanordnung umlaufend miteinander verbunden. An den Stoßenden
der beiden Isolierglasteile 2, 4 sind die Abstandshalterteile 10c, 10d und 10a, 10f
jeweils formschlüssig mittels eines Eckteils zusammengesteckt. Dabei sind die Abstandshalterteile
10a, 10c 10d, 10f an ihren eckseitigen Enden vorteilhafterweise mit jeweils einer
Nut versehen, in die das Eckteil eingesteckt werden kann. Die bei der Verbindung der
Floatglasscheiben 6a, 8a, 6b, 8b mit den Abstandshalterteilen 10a, 10b, 10c, 10d,
10e, 10f gebildete umlaufende Randfuge 14 ist mittels des üblichen Dichtstoffes 16
versiegelt, so dass der Scheibenzwischenraum 12a, 12b gasdicht abgedichtet ist. Die
sowohl auf der Innenseite als auch auf der Außenseite der Ganzglasecke durch die Stoßenden
der Floatglasscheiben 6a, 8a, 6b, 8b gebildeten Falze 26, 28 sind jeweils gegenüber
der Umgebung vorzugsweise mittels einer Silikonschicht 30, 32 versiegelt, um der Isolierglasanordnung
die gewünschte Gassperre, insbesondere Wasserdampfsperre außen an den Falzen 26, 28
zu verleihen.
[0030] Die Klebestreifen 22, 24 bestehen aus Reinacrylat und weisen nahezu den gleichen
Brechungsindex wie Glas auf. Dieses Material weist eine Reißdehnung nach DIN ISO 527-3
von mehr als 800 % sowie eine Scherfestigkeit auf Stahl in Anlehnung an DIN EN 1939
von 30 N/25 mm auf und lässt sich in einem weiteren Temperaturbereich einsetzen. Es
lässt sich also wegen seiner hohen Transparenz und seiner guten Haftfähigkeit auf
Glas für die Verklebung von Glasecken hervorragend einsetzen.
[0031] Für die Silikonschicht 30, 32 kommt der nachstehend erwähnte Heißschmelz-Klebstoff
auf Silikonbasis infrage, so dass hierauf Bezug genommen wird.
[0032] In der Darstellung von Figur 1 und 2 sind die Isolierglasteile in einem rechten Winkel
zueinander angeordnet. Diese Anordnung stellt nur eine Möglichkeit der Winkelauswahl
dar. Der Winkel kann jedoch entsprechend dem Einsatzzweck zwischen 10 und 170° gewählt
werden, ohne dass der Erfindungsgedanke verlassen wird.
[0033] In einer alternativen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Ganzglasecke, die in
Figur 3 abgebildet ist, sind die gegehrten Stoßflächen der Floatglasscheiben 6a, 8a,
6b, 8b jeweils etwas abgesetzt, so dass die Stoßenden der zusammengestoßenen Glasscheiben
6a, 8a, 6b, 8b jeweils einen Falz 26, 28 bilden, der zum Scheibenzwischenraum 12a,
12b hin aufgeweitet ist. Diese Absätze dienen der Positionierung der Klebestreifen
22, 24 an den Stoßflächen der Floatglasscheiben 6a, 8a, 6b, 8b.
[0034] In einer weiteren alternativen Ausführungsform der Erfindung sind die Stoßflächen
18a, 18b, 20a, 20b der Floatglasscheiben 6a, 8a, 6b, 8b nicht mittels mehrerer Klebestreifen
23, 24, sondern mittels eines vorzugsweise neutralvernetzenden, einkomponentigen Heißschmelz-Klebstoffs,
vorzugsweise auf Silikonbasis, miteinander verklebt, wobei die zuvor beschriebene
Verklebung und Versiegelung der durch die Stoßenden der Floatglasscheiben 6a, 8a,
6b, 8b gebildeten Falze 26, 28 mittels der Klebstreifen 22, 24 und des Silikons 30,
32 hierdurch ersetzt wird, da der Heißschmelz-Klebstoff die Floatglasscheiben 6a,
8a, 6b, 8b nicht nur durchgehend miteinander verklebt, sondern zugleich auch die Falze
26, 28 versiegelt.
[0035] Dieser Heißschmelz-Klebstoff, insbesondere auf Silikonbasis, hat folgende Eigenschaften
aufzuweisen: eine Viskosität bei +120°C von vorzugsweise 210.000cs, eine Verarbeitungszeit
von vorzugsweise 15min., eine Anfangsfestigkeit nach 15min von vorzugsweise 18psi,
eine Anfangsfestigkeit nach 60min von vorzugsweise 28psi, eine Shore-A-Härte von 40
bis 80, vorzugsweise 60, gemäß ASTM C 661 (ASTM: American Society for Testing and
Materials), eine Mindest-Zugfestigkeit von 0,3 bis 0,4Mpa, vorzugsweise 0,35Mpa, gemäß
ISO 8340, eine Bruchdehnung von 500 bis 850% gemäß ISO 8340, eine Bewegungsaufnahme
von ±10 bis ±25 % gemäß ASTM C 719, eine ausgezeichnete Witterungsbeständigkeit gemäß
ASTM C 793, ein spezifisches Gewicht von 0,9 bis 1,1g/ml, vorzugsweise 1,061g/ml und
eine Temperaturbeständigkeit von vorzugsweise -50°C bis +93°C, insbesondere von -32°C
bis +93°C.
[0036] Zudem sind diese Klebstoffsysteme, insbesondere der Heißschmelz-Klebstoff, transparent,
vorzugsweise kristallklar, so dass sich das Material des Klebstoffs hinsichtlich der
Lichtdurchlässigkeit ähnlich wie Glas verhält, wobei sichtbares Licht den Klebstoff
durchdringt, ohne im wesentlichen durch ihn absorbiert zu werden.
[0037] Der Heißschmelz-Klebstoff wird bei einer Verarbeitungstemperatur von 120°C, die der
Schmelztemperatur des Klebstoffs entspricht, im flüssigen Zustand auf die Stoßflächen
18a, 18b, 20a, 20b der Floatglasscheiben 6a, 8a, 6b, 8b appliziert bzw. im zusammengestoßenen
Zustand der Floatglasscheiben 6a, 8a, 6b, 8b in die Falze 26, 28 definiert eingebracht,
in denen dieser auch verbleibt, nachdem die Stoßflächen der Floatglasscheiben 6a,
8a, 6b, 8b zuvor gründlich gereinigt und Fremdstoffe und Verunreinigungen, wie Fett,
Öl, Staub, Wasser sowie sonstige Verschmutzungen entfernt worden sind. Der Heißschmelz-Klebstoff
reagiert nach dem Verfestigen zu einem wetterbeständigen, flexiblen und dauerhaft
elastischen Material.
[0038] In einer weiteren alternativen Ausführungsform der Erfindung sind die Stoßflächen
18a, 18b, 20a, 20b der Floatglasscheiben 6a, 8a, 6b, 8b weder mittels Klebestreifen
noch mittels eines Heißschmelz-Klebstoffs, sondern mittels Kunststoffstreifen 36 aus
einem Thermoplasten, wie EVA, Polyvinylbutyral PVB, einem thermoplastischen Polyester
udgl. unter Anwendung von Wärme Q und Druck p miteinander verklebt (Figur 4), wobei
diese Kunststoffstreifen 36 als solche in ihrem Ausgangszustand vor der Wärmebehandlung
der Floatglasscheiben 6a, 8a, 6b, 8b nichtklebend sind. Im Unterschied zum Vorhergehenden
werden bei dieser Ausführungsform der Erfindung die Floatglasscheiben 6a, 8a, 6b,
8b zunächst mittels dieser Kunststoffstreifen 36 mittels Wärmebehandlung zusammengeklebt
und anschließend zur erfindungsgemäßen Ganzglasecke weiterverarbeitet.
[0039] Unter Bezugnahme auf die schematische Darstellung in Figur 4 geschieht dies wie folgt.
Es werden je zwei miteinander zu verklebende Floatglasscheiben 6a, 8a, 6b, 8b in eine
Metallform eingelegt, die in Figur 4 zusammen mit den Floatglasscheiben 6a, 8a, 6b,
8b schematisch in einer Schnittdarstellung abgebildet ist. Die die Floatglasscheiben
6a, 8a, 6b, 8b tragenden bzw. aufnehmenden Teile 34 der Metallform, die in Figur 4
nur ausschnittsweise abgebildet sind, sind vorzugsweise als Rippen ausgebildet. Diese
Rippen 34 sind dabei derart zueinander angeordnet, dass sie der Metallform eine v-Form
geben. Die Metallform weist entlang ihrer Längsachse - d.h. entlang einer zur Symmetrieachse
S der Metallform senkrecht verlaufenden und sich in die Figurebene hineinerstreckenden
Achse - eine Vielzahl derartiger Rippen 34 auf. Die Auflageflächen 34a der Rippen
34 sind vorzugsweise mit Teflon beschichtet. Grundsätzlich sind anstelle der Rippen
34 auch zwei v-förmig zueinander angeordnete Platten zur Aufnahme der Floatglasscheiben
6a, 8a, 6b, 8b denkbar. Vor dem Einlegen der Floatglasscheiben 6a, 8a, 6b, 8b in die
Metallform wird ein entsprechend zugeschnittener Kunststoffstreifen 36 in eine für
diesen vorgesehene, vorzugsweise u-förmige Halterung 38 am unteren Ende 40 der Metallform
eingelegt, so dass die Floatglasscheiben 6a, 8a, 6b, 8b, nach dem sie in die Metallform
eingelegt worden sind, aufgrund ihres Eigengewichts entlang der Auflageflächen 34a
der Rippen 34 nach unten gleiten und dabei mit einem Teil ihres Eigengewichts über
ihre Stoßflächen 18a, 18b, 20a, 20b gegen den Kunststoffstreifen 36 bzw. über diesen
gegen einander drücken. Anschließend wird diese Metallform zur Verklebung der Floatglasscheiben
6a, 8a, 6b, 8b in einen Autoklav bzw. Druckkessel 42 eingeführt. In diesem Autoklav
42 werden die Floatglasscheiben 6a, 8a, 6b, 8b über einen Zeitraum von ca. 4h einer
Temperatur von ca. 130 - 140°C und einem Innendruck von ca. 20 - 25bar ausgesetzt.
Dabei verbindet sich der Kunststoffstreifen 36 mit den Floatglasscheiben 6a, 8a, 6b,
8b zu einer hochtransparenten bzw. glasklaren Einheit. Schließlich wird noch der nach
der Verklebung an der Verbindungsstelle der Floatglasscheiben 6a, 8a, 6b, 8b überstehende
Kunststoff des Kunststoffstreifens 36 entfernt. Diese Ausführungsform der Erfindung
zeichnet sich durch eine besonders hochfeste und hochsteife Klebeverbindung der Floatglasscheiben
6a, 8a, 6b, 8b aus.
[0040] Im Einzelnen weist dieser erfindungsgemäße Kunststoff auf der Basis eines modifizierten
PVB folgende physikalische Eigenschaften auf:
Eigenschaft |
Einheit |
Wert |
ASTM Test |
Zugmodul |
MPa (kpsi) |
300 (43,5) |
D5026 |
Zugfestigkeit |
MPa (kpsi) |
34,5 (5,0) |
D638 |
Dehnung |
% |
400 |
D638 |
Dichte |
g/cm3 (lb/in3) |
0,95 (0,0343) |
D792 |
Biegemodul 23°C (78°F) |
MPa (kpsi) |
345 (50) |
D790 |
Wärmestandfestigkeit bei 0,46 MPa |
°C (°F) |
43 (110) |
D648 |
Wärmeausdehnungs-koeffizient (-20°C bis 32°C) |
- |
10 - 15 x 10-5/°C |
D696 |
ASTM: American Society for Testing and Materials |
1. Ganzglasecke aus Isolierglas mit
zwei in einem Winkel unter Ausbildung einer Eckanordnung zusammengestoßenen Isolierglasteilen
(2, 4), die jeweils mindestens zwei Glasscheiben (6a, 8a, 6b, 8b) aufweisen, die mittels
Abstandshalterteilen (10a, 10b, 10c, 10d, 10e, 10f) unter Ausbildung eines mit einem
Gas befüllten Scheibenzwischenraumes (12a, 12b) verbunden sind,
dadurch gekennzeichnet, dass
die beiden Isolierglasteile (2, 4) derart zusammengestoßen sind, dass sie im Bereich
ihrer Stoßenden einen durchgehenden mit Gas befüllten Scheibenzwischenraum (12a, 12b)
bilden.
2. Ganzglasecke aus Isolierglas nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Glasscheiben (6a, 8a, 6b, 8b) an ihren Stoßenden auf Gehrung ausgeführt sind.
3. Ganzglasecke aus Isolierglas nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Glasscheiben (6a, 8a, 6b, 8b) jeweils derart gegehrt sind, dass das Verhältnis
von Gehrungstiefe zu Glasscheibendicke kleiner oder gleich einem Wert von 2 ist.
4. Ganzglasecke aus Isolierglas nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Stoßflächen (18a, 18b, 20a, 20b) der Glasscheiben (6a, 8a, 6b, 8b) jeweils mit
einem Absatz versehen sind, so dass die Stoßenden der zusammengestoßenen Glasscheiben
(6a, 8a, 6b, 8b) jeweils einen Falz (26, 28) bilden, der zum Scheibenzwischenraum
(12a, 12b) hin aufgeweitet ist.
5. Ganzglasecke aus Isolierglas nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstandshalterteile (10a, 10c, 10d, 10f) an den Stoßenden der beiden Isolierglasteile
(2, 4) mittels einer Feder-Nut-Verbindung miteinander verbunden sind.
6. Ganzglasecke aus Isolierglas nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Stoßflächen (18a, 18b, 20a, 20b) jeweils zweier zusammengestoßener Glasscheiben
(6a, 8a, 6b, 8b) mittels eines beidseitig klebenden Klebestreifens (22, 24) oder eines
Heißschmelz-Klebstoffs miteinander verbunden sind.
7. Ganzglasecke aus Isolierglas nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Stoßflächen (18a, 18b, 20a, 20b) jeweils zweier zusammengestoßener Glasscheiben
(6a, 8a, 6b, 8b) mittels eines Kunststoffstreifens (36) unter Aufbringung von Wärme
(Q) und Druck (p) miteinander verbunden sind.
8. Ganzglasecke aus Isolierglas nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die jeweiligen Klebeverbindungen transparent ausgebildet sind.
9. Ganzglasecke aus Isolierglas nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Dicke des Klebestreifens (22, 24) 2 bis 3mm beträgt.
10. Ganzglasecke aus Isolierglas nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Glasscheibendicke 3 bis 19mm, insbesondere 4 bis 12mm beträgt.
11. Ganzglasecke aus Isolierglas nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Glasscheiben (6a, 8a, 6b, 8b) als vorgespanntes Floatglas ausgebildet sind.
12. Ganzglasecke aus Isolierglas nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die durch die Stoßenden der Glasscheiben (6a, 8a, 6b, 8b) gebildeten Falze (26, 28)
auf der Innenseite und auf der Außenseite der Ganzglasecke mittels Silikon (30, 32)
versiegelt sind.
13. Glassfassade für ein Gebäude mit einer Vielzahl von Ganzglasecken aus Isolierglas
nach einem der Ansprüche 1 bis 12.
1. All-glass corner unit of insulating glass having two insulating-glass portions (2,
4) which are butted together at an angle to form a corner arrangement and which each
have at least two panes of glass (6a, 8a, 6b, 8b) which are connected by means of
spacer parts (10a, 10b, 10c, 10d, 10e, 10f) to form an intervening space (12a, 12b)
between the panes which is filled with a gas, characterised in that the two insulating-glass portions (2, 4) are butted together in such a way that,
in the region of their abutting ends, they form a continuous intervening space (12a,
12b) between the panes which is filled with gas.
2. All-glass corner unit of insulating glass according to claim 1, characterised in that the panes of glass (6a, 8a, 6b, 8b) are produced to be mitred at their abutting ends.
3. All-glass corner unit of insulating glass according to claim 2, characterised in that the panes of glass (6a, 8a, 6b, 8b) are each mitred in such a way that the ratio
of the depth of the mitring to the thickness of the panes of glass is equal to or
less than a value of 2:1.
4. All-glass corner unit of insulating glass according to claim 2 or 3, characterised in that the abutting surfaces (18a, 18b, 20a, 20b) of the panes of glass (6a, 8a, 6b, 8b)
are each provided with a step, thus causing the abutting ends of the panes of glass
(6a, 8a, 6b, 8b) which are butted together each to form a recess (26, 28) which widens
out towards the intervening space (12a, 12b) between the panes.
5. All-glass corner unit of insulating glass according to one of claims 1 to 4, characterised in that the spacer parts (10a, 10c, 10d, 10f) are connected together at the abutting ends
of the two insulating-glass portions (2, 4) by means of a tongue-and-groove joint.
6. All-glass corner unit of insulating glass according to one of claims 1 to 5, characterised in that the abutting surfaces (18a, 18b, 20a, 20b) of each pair of panes of glass (6a, 8a,
6b, 8b) which are butted together are connected together by means of an adhesive strip
which is adhesive on both sides or by means of a hot-melt adhesive.
7. All-glass corner unit of insulating glass according to one of claims 1 to 5, characterised in that the abutting surfaces (18a, 18b, 20a, 20b) of each pair of panes of glass (6a, 8a,
6b, 8b) which are butted together are connected together by means of an adhesive strip
(36) by the application of heat (Q) and pressure (P).
8. All-glass corner unit of insulating glass according to claim 6 or 7, characterised in that the respective adhesive-bonded joints are of a transparent form.
9. All-glass corner unit of insulating glass according to one of claims 6 to 8, characterised in that the thickness of the adhesive strip (22, 24) is 2 to 3 mm.
10. All-glass corner unit of insulating glass according to one of claims 1 to 9, characterised in that the thickness of the panes of glass is 3 to 19 mm, and in particular 4 to 12 mm.
11. All-glass corner unit of insulating glass according to one of claims 1 to 10, characterised in that the panes of glass (6a, 8a, 6b, 8b) are in the form of prestressed float glass
12. All-glass corner unit of insulating glass according to one of claims 1 to 11, characterised in that the recesses (26, 28) which are formed by the abutting ends of the panes of glass
(6a, 8a, 6b, 8b) are sealed by means of silicone (30, 32) on the inside and outside
of the all-glass corner unit.
13. Glass facade for a building, having a plurality of all-glass corner units of insulating
glass according to one of claims 1 to 12.
1. Coin entièrement en verre isolant avec
deux parties de verre isolant (2, 4) aboutées selon un angle en réalisant un ensemble
angulaire, qui présentent chacune au moins deux vitres (6a, 8a, 6b, 8b) qui sont reliées
au moyen de parties de tasseaux (10a, 10b, 10c, 10d, 10e, 10f) en réalisant un espace
intermédiaire de vitre (12a, 12b) rempli d'un gaz,
caractérisé en ce que
les deux parties de verre isolant (2, 4) sont aboutées de telle sorte qu'elles forment
dans la zone de leurs extrémités aboutées un espace intermédiaire de vitre (12a, 12b)
continu, rempli de gaz.
2. Coin entièrement en verre isolant selon la revendication 1, caractérisé en ce que les vitres (6a, 8a, 6b, 8b) sont réalisées au niveau de leurs extrémités aboutées
en biais.
3. Coin entièrement en verre isolant selon la revendication 2, caractérisé en ce que les vitres (6a, 8a, 6b, 8b) sont chacune assemblées par biais de telle sorte que
le rapport entre la profondeur du biais et l'épaisseur de vitre est inférieur ou égal
à une valeur de 2.
4. Coin entièrement en verre isolant selon la revendication 2 ou 3, caractérisé en ce que les surfaces aboutées (18a, 18b, 20a, 20b) des vitres (6a, 8a, 6b, 8b) sont pourvues
chacune d'un gradin de sorte que les extrémités aboutées des vitres (6a, 8a, 6b, 8b)
aboutées forment chacune une feuillure (26, 28) qui est élargie vers l'espace intermédiaire
de vitre (12a, 12b).
5. Coin entièrement en verre isolant selon l'une quelconque des revendications 1 à 4,
caractérisé en ce que les parties de tasseaux (10a, 10c, 10d, 10f) sont reliées les unes aux autres au
niveau des extrémités aboutées des deux parties de verre isolant (2, 4) au moyen d'une
liaison languette et rainure.
6. Coin entièrement en verre isolant selon l'une quelconque des revendications 1 à 5,
caractérisé en ce que les surfaces aboutées (18a, 18b, 20a, 20b) de respectivement deux vitres (6a, 8a,
6b, 8b) aboutées sont reliées les unes aux autres au moyen d'un ruban adhésif (22,
24) double face ou d'une colle thermofusible.
7. Coin entièrement en verre isolant selon l'une quelconque des revendications 1 à 5,
caractérisé en ce que les surfaces aboutées (18a, 18b, 20a, 20b) de respectivement deux vitres (6a, 8a,
6b, 8b) aboutées sont reliées les unes aux autres au moyen d'un ruban adhésif (36)
en appliquant de la chaleur (Q) et une pression (p).
8. Coin entièrement en verre isolant selon la revendication 6 ou 7, caractérisé en ce que les liaisons par colle respectives sont réalisées de manière transparente.
9. Coin entièrement en verre isolant selon l'une quelconque des revendications 6 à 8,
caractérisé en ce que l'épaisseur du ruban adhésif (22, 24) est comprise entre 2 et 3 mm.
10. Coin entièrement en verre isolant selon l'une quelconque des revendications 1 à 9,
caractérisé en ce que l'épaisseur de la vitre est comprise entre 3 et 19 mm, en particulier entre 4 et
12 mm.
11. Coin entièrement en verre isolant selon l'une quelconque des revendications 1 à 10,
caractérisé en ce que les vitres (6a, 8a, 6b, 8b) sont réalisées comme un verre flotté précontraint.
12. Coin entièrement en verre isolant selon l'une quelconque des revendications 1 à 11,
caractérisé en ce que les feuillures (26, 28) formées par les extrémités aboutées des vitres (6a, 8a, 6b,
8b) sont scellées sur le côté intérieur et sur le côté extérieur du coin entièrement
en verre au moyen de silicone (30, 32).
13. Façade en verre pour un bâtiment avec une pluralité de coins entièrement en verre
isolant selon l'une quelconque des revendications 1 à 12.