[0001] Die Erfindung betrifft eine mit einem Breithalter ausgerüstete Webmaschine zum Herstellen
eines Gewebes.
[0002] Die Qualität von auf Webmaschinen hergestellten Geweben wird maßgeblich von dem Warenbreithalter
der Webmaschine beeinflusst, der die Aufgabe hat, der seitlichen Schrumpfungstendenz
des Gewebes entgegenzuwirken. Dazu sind gegenwärtig in der Praxis zwei verschiedene
Bauarten von Breithaltern in Gebrauch - der Zylinderbreithalter, bei dem der Geweberand
durch drehbar gelagerte, mit Nadeln besetzte Rädchen formschlüssig gegriffen und seitlich
gespannt wird, und der Stabbreithalter, bei dem das Gewebe um einen Klemmstab herum
geführt wird, der hinter einem im Breithaltertisch definierten Schlitz sitzt. Ein
solcher Stabbreithalter ist beispielsweise der
EP 1 308 546 B1 entnehmbar. Diese Druckschrift offenbart auch die Möglichkeit, den Stabbreithalter
durch einen zylindrischen Klemmbacken zu ersetzen, der gegen eine Reibfläche gedrückt
wird.
[0003] Zylinderbreithalter führen zu einer nicht immer ganz vernachlässigbaren Belastung
des hergestellten Gewebes und können bei falscher Einstellung zu Gewebefehlern führen.
Dennoch haben sie sich weitgehend durchgesetzt. Dagegen werden die Stabbreithalter
heute nur noch für wenige Gewebearten eingesetzt.
[0004] Der Betrieb des Breithalters muss sorgfältig auf das herzustellende Gewebe abgestimmt
werden, um die gewünschte Gewebequalität sicherzustellen.
[0005] Der Stabbreithalter übt keine seitlich spannende Wirkung auf das Gewebe aus. Er kann
die Gewebebahn deshalb nur auf der durch das Webblatt vorgegebenen Breite halten und
muss somit in unmittelbarer Nachbarschaft zum Anschlagpunkt bzw. Gewebebindungspunkt
angeordnet werden. Das Gewebe wird in dem Stabbreithalter durch den auf das Gewebe
ausgeübten Längszug festgeklemmt. Während des Anschlagens des Webblatts wird der zwischen
dem Anschlagpunkt und dem Stabbreithalter befindliche Gewebeabschnitt, das sogenannte
Vortuch, zu dem Stabbreithalter hin geschoben und hebt seine Klemmwirkung somit kurzzeitig
auf. Auf diese Weise arbeitet der Stabbreithalter gewebeschonend und gewissermaßen
eigenständig automatisch. Jedoch muss dieser Lösevorgang sorgfältig durch den passenden
Längszug und den passenden Klemmstabdurchmesser eingestellt werden. Dabei stellt das
Variieren des Klemmstabdurchmessers bei sonst gleich bleibendem Breithalterprofil
einen relativ großen manuellen Aufwand dar, der zu beträchtlichen Ausfallzeiten führen
kann. Ein häufiges Austauschen des Klemmstabs zur Variation der Kräfteverhältnisse
am Warenbreithalter ist damit praktisch ausgeschlossen.
[0006] Außerdem haben Stabbreithalter keine Rücklauffähigkeit. Bei Kettfadenbrüchen ist
es zur Fehlerbehebung meist notwendig, dass das Gewebe kurzzeitig zurückgefahren,
der Fehler repariert und das Gewebe wieder in die alte Position zurückgebracht wird.
Diese setzt voraus, dass der Gewebetransport vorwärts wie rückwärts erfolgen kann.
Der Stabbreithalter kann das Gewebe aber funktionsbedingt nur schrittweise jeweils
beim Schussanschlag in Vorwärtsrichtung fördern.
[0007] Wegen der oben genannten Probleme hinsichtlich der Einstellung der richtigen Klemmkraft
in Abhängigkeit von dem richtigen Gewebezug hat die Verbreitung von Stabbreithaltern
in der Vergangenheit abgenommen, obwohl er prinzipiell in der Lage ist, das Gewebe
auf schonende Weise in der von dem Webblatt vorgegebenen Breite zu halten, d.h. seinen
seitlichen Einsprung zu verhindern. Zylinderbreithalter bringen hingegen aktiv einen
Querzug in das Gewebe ein und können deshalb zu einer hohen Gewebebelastung führen.
[0008] Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, eine Webmaschine mit einem einfach aufgebautem,
verlässlich arbeitenden und möglichst einfach einstellbaren Warenbreithalter zu schaffen.
[0009] Diese Aufgabe wird mit der Webmaschine nach Anspruch 1 gelöst:
[0010] Die erfindungsgemäße Webmaschine weist zum Breithalten des hergestellten Gewebes
eine Klemmeinrichtung auf, die wenigstens einen Klemmbacken aufweist, der auf zumindest
einen Geweberand einwirkt. Dieser Klemmbacken kann über die gesamte Gewebebreite durchgehen
und nicht nur auf die beiden Geweberänder, sondern zusätzlich auf das dazwischen liegende
Gewebe einwirken. Es ist auch möglich, den Klemmbacken so auszubilden, dass er nur
auf zumindest einen vorzugsweise aber beide Geweberänder einwirkt und diese gegen
ein auf der anderen Seite des Gewebes liegendes Widerlager klemmt. Diese Klemmeinrichtung
ist vorzugsweise in unmittelbarer Nachbarschaft zum Gewebebindungspunkt, d.h. zur
gewebeseitigen Endlage des Webblatts bzw. eines Anschlagmittels angeordnet. Zwischen
dem Gewebebindungspunkt und der Klemmeinrichtung bildet sich somit nur ein kurzer
Gewebeabschnitt (Vortuch), dessen in Kettfadenrichtung gemessene Länge wenige Millimeter
bis Zentimeter beträgt.
[0011] Die Klemmeinrichtung klemmt das Gewebe durch die Klemmung mindestens der Ränder auf
ganzer Breite fest und fixiert somit die von dem Webblatt oder einem sonstigen Anschlagmittel
vorgegebene Breite. Die Klemmeinrichtung verhindert dadurch den seitlichen Einsprung
des Gewebes auf schonende Weise.
[0012] Der Klemmeinrichtung ist eine Lüfteinrichtung zugeordnet, die über ein mechanisches
Getriebe mit dem Anschlagmittel verbunden ist. Die Lüfteinrichtung dient dazu, die
Klemmeinrichtung zu bestimmbaren oder vorgegebenen Zeitpunkten kurzzeitig zu lösen.
Dazu kann der Klemmbacken wenigstens kurzzeitig von seinem Widerlager weg bewegt oder
zumindest entspannt werden, so dass die Klemmkraft für die Lüftzeitspanne deutlich
gemindert oder ganz aufgehoben wird. Es ist auch möglich, dass das Widerlager vom
Klemmbacken weg bewegt wird, wobei auch dann die Klemmung des Gewebes aufgehoben wird.
Der Zeitpunkt der Aktivierung der Lüfteinrichtung liegt vorzugsweise in der Nähe des
Zeitpunkts des Anschlagens des Anschlagmittels bzw. des Webblattes. Mit dem Anschlagmittel
wird der Schussfaden an der Gewebe-Anschlagkante gegen das Vortuch geschlagen. Vorzugsweise
während dieses Vorgangs oder kurz danach kann die Klemmeinrichtung durch die Lüfteinrichtung
kurz gelöst werden, um das Gewebe in Kettfadenrichtung einen Schritt zu bewegen. Die
Weite dieses Schritts entspricht dabei der mit einem Schuss und Anschlag hergestellten
Gewebelänge in Kettfadenlängsrichtung. Zu dem Zeitpunkt, in dem das Webblatt den Gewebebindungspunkt
erreicht, in dem also das Webblatt den Schussfaden anschlägt, wird vorzugsweise die
Lüfteinrichtung aktiviert, insbesondere deshalb weil zu diesem Zeitpunkt das Webblatt
die Funktion des Breithaltens des Gewebes übernehmen kann.
[0013] Durch die mechanische Verbindung zwischen der Lüfteinrichtung und dem Anschlagmittel
ist die Arbeit der Lüfteinrichtung phasenstarr zu der Arbeit des Anschlagmittels synchronisiert.
Die Lüftung der Klemmeinrichtung funktioniert somit nicht mehr wie bei einem Stabbreithalter
eigengesteuert durch auf das Vortuch ausgeübten Schub, sondern fremdgesteuert durch
die Lüfteinrichtung und somit wohl definiert und weitgehend unabhängig von den mechanischen
Eigenschaften des hergestellten Gewebes. Die Einstellung von Klemmkraft, Lüftzeitpunkt,
Lüftzeitdauer, Lüfthub und ähnlichem kann ohne Wechsel von Klemmbacken oder sonstiger
Elemente erfolgen. Sofern überhaupt Einstellmaßnahmen zu treffen sind, können diese
weitaus leichter ausgeführt werden als bei bekannten Stabbreithaltern.
[0014] Außerdem ermöglicht die vorliegende Erfindung die gezielte Festlegung einer Zeitbeziehung
zwischen dem Lüfthub und dem Anschlagzeitpunkt. Während bei konventionellen Stabbreithaltern
das Lösen der Klemmwirkung des Stabbreithalters durch den Anschlagvorgang selbst erfolgt
und somit zeitlich mit diesem zusammenfällt, kann der Lüfthub bei der erfindungsgemäßen
Webmaschine auf einen gezielt festgelegten Zeitpunkt, beispielsweise kurz nach dem
Anschlagen des Schussfadens gelegt werden. Dadurch können beispielsweise Gewebe mit
besonders festem Anschlag, d.h. sehr dichte Gewebe hergestellt werden. Ein besonders
großer Längszug des Gewebes, wie er bei Stabbreithaltern erforderlich wäre, um mit
dem Breithalterstab eine hohe Klemmkraft zu erzeugen, ist dazu bei der erfindungsgemäßen
Webmaschine nicht erforderlich. Bei dieser wird die durch die Klemmeinrichtung aufgebrachte
Klemmkraft nicht aus dem Längszug des Gewebes abgeleitet, wie es bei dem Stabbreithalter
der Fall ist. Vielmehr wird die an dem Klemmbacken wirkende Klemmkraft durch gesonderte
Mittel, beispielsweise durch ein Federmittel oder ein sonstiges Krafterzeugungsmittel
erzeugt, das den Klemmbacken gegen das Gewebe vorspannt. Ein solches Federmittel kann
beispielsweise durch mechanische Federn, wie zum Beispiel Zugfedern, Druckfedern,
Blattfedern oder dergleichen oder durch Fluidzylinder, wie zum Beispiel Hydraulikzylinder,
Pneumatikzylinder oder ähnliches gebildet werden.
[0015] Die Federmittel können bedarfsweise in ihrer Federkraft einstellbar ausgebildet sein.
Vorzugsweise kann auf eine Einstellbarkeit jedoch verzichtet werden. Für die weitaus
meisten Gewebearten ist die Größe der Klemmkraft wegen der vorhandenen zwangsgesteuerten
Lüftung von untergeordneter Bedeutung.
[0016] Das erfindungsgemäße Konzept gestattet die gezielte Lösung der Klemmeinrichtung auch
zu Wartungszwecken, beispielsweise um Gewebe zur Behebung eines Schussfehlers rückwärts
zu bewegen.
[0017] Die erfindungsgemäße Webmaschine arbeitet darüber hinaus zumindest hinsichtlich des
Schussanschlags und der Klemmeinrichtung weitgehend unabhängig von der jeweils eingestellten
Tourenzahl. Das Klemmen und Lösen des Gewebes in dem Breithalter wird nicht durch
das Gewebe selbst, sondern durch die Lüfteinrichtung zwangsgesteuert bewirkt und funktioniert
somit gleichermaßen bei langsamer höherer und hoher Arbeitsgeschwindigkeit der Webmaschine.
[0018] Durch die Verwendung von mehreren Klemmeinrichtungen, die hintereinander angeordnet
sein können, kann das Zusammenziehen des Gewebes verhindert bzw. reduziert werden.
Mit anderen Worten die Anordnung von mehreren Widerlagern und zugeordneten Stäben
bzw. Klemmbacken kann das Breithalten des Gewebes auch wenn die Lüfteinrichtung die
Klemmkraft gemindert bzw. aufgehoben hat optimieren bzw. gewährleisten.
[0019] Es ist auch möglich, mehre Stäbe parallel zueinander und in Kettfadenrichtung hinter
einander in einer Reihe anzuordnen, wobei das Gewebe die Stäbe dann in verschiedenen
Richtungen z.B. den ersten Stab im Uhrzeigersinn und den zweiten Stab gegen den Uhrzeigersinn
umschlingt. Dadurch wird die Rücklauffähigkeit des Gewebes gehemmt, auch wenn die
Lüfteinrichtung die Klemmkraft aufgehoben hat. Bei e der Anordnung von mehreren Stäben
in Reihe, kann eine Lüfteinrichtung und ein Klemmbacken, der dem Stab, der dem Gewebebindepunkt
am nächsten liegt ausreichend sein.
[0020] Weitere Einzelheiten vorteilhafter Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand
der Zeichnung, der Beschreibung oder von Ansprüchen. Die Beschreibung beschränkt sich
auf wesentliche Aspekte der Erfindung und sonstiger Gegebenheiten. Die Zeichnung offenbart
weitere Einzelheiten und kann ergänzend herangezogen werden. Es zeigen:
Figur 1 eine Webmaschine in vereinfachter prinzipieller, ausschnittsweiser Übersichtsdarstellung,
Figur 2 die Anschlageinrichtung nebst Klemmeinrichtung und Lüfteinrichtung in einer
ersten Ausführungsform in Prinzipdarstellung,
Figuren
[0021] 3 bis 6 die Anschlageinrichtung, Klemmeinrichtung und Lüfteinrichtung in verschiedenen
Ausführungsformen jeweils in Prinzipdarstellung.
[0022] In Figur 1 ist eine Webmaschine 1 veranschaulicht, die zur Herstellung eines Gewebes
2 dient. Dazu wird eine Kettfadenschar 3 von einem nicht näher veranschaulichten Kettbaum
zu Webschäften 4 geführt, die dazu dienen, das Webfach 5 auszubilden, das dem Schusseintrag
dient. Dazu werden jeweils einige Kettfäden 6 der Kettfadenschar in Vertikalrichtung
von anderen Fäden 7 der Kettfadenschar weg gespreizt. Die Bewegung der Webschäfte
4 ist in Figur 1 durch einen Pfeil angedeutet.
[0023] Die zum Antrieb der Webschäfte dienenden Mittel sind nicht weiter veranschaulicht.
Ebenso wurde auf eine Veranschaulichung der dem Schusseintrag dienenden Mittel verzichtet.
Prinzipiell können dazu alle bei Webmaschinen üblichen Schusseintragmittel Anwendung
finden, wie bspw. Schussfadengreifer, zum Beispiel Stangengreifer oder Bandgreifer,
Luftdüsen, Webschiffchen oder ähnliches. Ebenso können zur Bildung des Webfachs alle
zur Fachbildung geeigneten Mittel wie beispielsweise die Webschäfte 4, Litzen mit
verschiedenen Endösen, Jacquardlitzen oder dergleichen Anwendung finden. Im vorliegenden
Ausführungsbeispiel bilden die Webschäfte 4 somit lediglich eine Veranschaulichung
verschiedener technischer Möglichkeiten zur Ausbildung eines Mittels 8 zur Ausbildung
des Webfachs 5.
[0024] Zum Anschlagen des in das Webfach 5 eingetragenen Schussfadens 9 an den Gewebebindungspunkt
bzw. die Anschlagkante 10 dient ein Anschlagmittel 11, das zum Beispiel durch ein
Webblatt 12 gebildet sein kann. Dieses umfasst eine große Anzahl von einzelnen Lamellen
13, die auch als Blattzähne bzw. Rietstäbe bezeichnet werden und an einer Weblade
14 gehalten sind. Die Lammellen 13 fahren in die Zwischenräume zwischen den Kettfäden
6 und die Zwischenräume zwischen den Kettfäden 7, die konvergent zu der Anschlagkante
10 hin laufen. Sie schieben dabei den Schussfaden 9 an die Anschlagkante 10 und schlagen
ihn dort an. Der Anschlagvorgang kann nach jedem Schusseintrag oder auch nach mehreren
Schusseinträgen durchgeführt werden.
[0025] Die Weblade 14 ist vorzugsweise um eine Drehachse 15 schwenkbar gelagert. Die entsprechenden
die Weblade 14 mit der Schwenkachse 15 verbindenden Schwingen 16 werden als "Ladenstelze"
bezeichnet.
[0026] Die Weblade 14 ist um die Drehachse 15 in eine Schwenkbewegung schwingend hin- und
hergehend angetrieben. Die zugehörige Antriebseinrichtung 17 ist in Figur 1 schematisch
veranschaulicht. Sie steht in mechanischer Wirkverbindung mit den Schwingen 16 und/oder
der Drehachse 15. Die Antriebsverbindung ist in Figur 1 durch eine gestrichelte Doppellinie
veranschaulicht. Die Antriebseinrichtung 17 kann ein Servomotor oder dergleichen sein,
der als Antrieb für das Anschlagmittel 11 vorgesehen ist. Dieser Antrieb kann von
dem Antrieb der Webschäfte 4 oder des sonstigen Fachbildemittels 8 unabhängig sein.
Zum Beispiel können unterschiedliche, aber von einer gemeinsamen Steuerung synchronisiert
betriebene Servomotoren zum Antrieb des Fachbildemittels 8 und des Anschlagmittels
11 dienen. In einer alternativen Ausführungsform kann die Antriebseinrichtung 17 auch
eine zentrale Antriebseinrichtung sein, die sowohl das Fachbildemittel 8 wie auch
das Anschlagmittel 11 antreibt.
[0027] Zu der Webmaschine 1 gehört außerdem eine Klemmeinrichtung 18, die das hergestellte,
sich von der Anschlagkante 10 weg erstreckende Gewebe 2 in Nachbarschaft zu der Anschlagkante
10 festklemmt. Die Klemmeinrichtung 18 hält das Gewebe 2 entgegen einer auf das Gewebe
2 in Längsrichtung aufgebrachten Zugkraft fest, so dass das zwischen der Klemmeinrichtung
18 und der Anschlagkante 10 vorhandene Vortuch 19 ein ausreichend festes Widerlager
für den Anschlagvorgang, d.h. für den Schussfaden 9 bildet.
[0028] Zu der Klemmeinrichtung 18 gehören mindestens ein Klemmbacken 20 und ein Widerlager
21, beispielsweise in Form einer ebenen oder gekrümmten Klemmfläche eines Tisches
22. Vorzugsweise ist die Oberfläche des Widerlagers 21 zu dem Klemmbacken 20 komplementär
ausgebildet. Das Widerlager 21 ist vorzugsweise ortsfest angeordnet. es kann alternativ
auch beweglich, z.B. verstellbar angeordnet sein.
[0029] Um die Klemmeinrichtung 18 in Klemmstellung und in Freigabestellung zu überführen
ist eine Lüfteinrichtung 23 vorgesehen. Diese dient dazu, eine den Klemmbacken 20
gegen das Widerlager 21 drückende Kraft zeitweilig und kontrolliert zu mindern oder
zu überwinden und gegebenenfalls den Klemmbacken 20 von dem Widerlager 21 weg zu bewegen.
Die Lüfteinrichtung 23 steht in direkter Antriebsverbindung mit dem Anschlagmittel
11 bzw. seiner Antriebseinrichtung 17. Somit sind das Anschlagmittel 11 und die Lüfteinrichtung
23 von der gleichen Antriebseinrichtung 17 angetrieben.
[0030] Ein Ausführungsbeispiel für die Klemmeinrichtung 28 und die Lüfteinrichtung 23 ergibt
sich zum Beispiel aus Figur 2:
Der Klemmbacken 20 ist beispielsweise in Form einer zylindrischen Walze oder eines
zylindrischen Stabs 24 ausgebildet. Der Stab 24 ist quer zu der Kettfadenlängsrichtung
orientiert und erstreckt sich über die Breite des hergestellten Gewebes 2. Er ist
somit länger als die Gewebebreite.
Der Stab 24 ist vorzugsweise an einem geeigneten Träger ungebremst drehbar gelagert.
Als Träger dient beispielsweise ein Rahmen 25, der zu beiden Seiten des Breithaltertisches
22 Arme aufweist, deren Länge den Durchmesser des Stabs 24 übersteigt und deren jeweiliges
von dem Stab 24 abliegendes Ende 26 an einem bezüglich des Tisches 22 ortsfesten Lager
schwenkbar gelagert ist. Alternativ kann der Stab 24 ab dem Rahmen 25 oder einem geeigneten
anderen Träger gebremst drehbar oder unverdrehbar gelagert sein.
[0031] Neben dem Klemmbacken 24 und dem Widerlager 21 sowie gegebenenfalls den Rahmen 25
gehören zu der Klemmeinrichtung 18 beispielsweise ein oder mehreren Federmittel 27,
die dazu eingerichtet sind, den Klemmbacken 24 gegen das Widerlager 21 zu spannen.
Die Kraft des Federmittels 27 ist dabei so groß bemessen, dass ein zwischen dem Klemmbacken
20 und dem Widerlager 21 festgeklemmtes Gewebe von dem auf das Gewebe einwirkenden
Längszug und der von dem Anschlagmittel 11 aufgebrachten Anschlagkraft nicht vorwärts
geschoben werden kann.
[0032] Um den Bremseffekt des Klemmbackens 20 zu fördern, ist es auch möglich seine Drehung
an dem Rahmen 25 permanent oder zeitweilig zu hemmen oder zu verhindern. Dazu können
ungesteuerte Bremseinrichtungen beispielsweise auch in Form reibungsbehafteter Lager
oder eine Fixiereinrichtung dienen, über die der Klemmbacken 20 an dem Rahmen 25 unverdrehbar
gelagert ist. In diesem Fall ist es auch möglich, sowohl dem Klemmbacken 20 als auch
dem Widerlager 21 eine von der Zylinderform abweichende Oberflächenform zu geben.
Es ist auch möglich, die Bremseinrichtung zeitweilig freizugeben. Z.B. kann eine Bremseinrichtung
mittels einer elektrischen Betätigungseinrichtung z.B. in Gestalt eines Zugmagneten
zwischen einem Aktivzustand mit hoher Bremskraft und einem Passivzustand mit geringerer
oder verschwindender Bremskraft umschaltbar sein.
[0033] Die der Klemmeinrichtung 18 zugeordnete Lüfteinrichtung 23 ist dazu eingerichtet,
die von dem Federmittel 27 ausgehende, den Klemmbacken 20 gegen die Fläche des Widerlagers
21 spannende Kraft zumindest zu mindern, oder, wie es bevorzugt wird, zu überwinden.
In letzterem Fall kann die Lüfteinrichtung 23 auch dazu dienen, den Klemmbacken 20
geringfügig, d.h. beispielsweise Bruchteile eines Millimeters oder wenige Millimeter
von dem Widerlager 21 weg zu bewegen, so dass der Klemmbacken 20 einen "Lüfthub" vollführt.
Allerdings wird darauf hingewiesen, dass die Lüfteinrichtung 23 einen solchen Lüfthub
nicht zwangsläufig erzwingen muss. Insbesondere wenn der Klemmbacken 20 durch den
drehbar gelagerten Stab 24 gebildet wird, genügt zur Freigabe der Längsbewegung des
Gewebes die Minderung der Klemmkraft der Klemmeinrichtung 18.
[0034] Im vorliegenden Ausführungsbeispiel gehört zu der Lüfteinrichtung 23 ein Getriebe
28, das wenigstens zeitweilig eine kraftübertragende Verbindung zwischen der Drehachse
15 oder irgendeinem anderen mit dieser fest verbundenen Teil, wie den Schwingen 16
oder der Weblade 14, und dem Klemmbacken 20 herstellt. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel
ist das Getriebe 28 ein Hebelgetriebe zum Beispiel mit einem schwenkbar gelagerten
Hebel 29, der von der Weblade 14 oder den Schwingen 16 gegen die Kraft einer Feder
30 verschwenkt werden kann, um einen auf einem festen Widerlager 31 gleitenden Keil
32 in einer gegebenen Richtung zu verschieben. Der Keil 32 kann dazu dienen, an einem
entsprechenden Element 33 des Rahmens 25 anzuliegen, um den Rahmen 25, wenn er verschoben
wird, gegen die Kraft der Feder 27 zu verschwenken und damit den Klemmbacken 20 von
dem Widerlager 21 weg zu bewegen.
[0035] Figur 6 zeigt ein Ausführungsbeispiel der Klemmeinrichtung 18 die neben dem Klemmbacken
20 in Form einer Breithaltewalze eine zweite Breithaltewalze 20' aufweist. Das Gewebe
2 umschlingt die Breitwalzen 20, 20' wobei sich die Umschlingungsrichtung ändert.
Beispielsweise umschlingt das Gewebe 2 die Breithaltewalze 20 in Richtung gegen den
Uhrzeigersinn und die Breithaltewalze 20' in Richtung des Uhrzeigersinns. Dadurch
erfährt das Gewebe eine gewisse Hemmung wobei die Rücklauffähigkeit reduziert wird,
wenn das Widerlager 21 nicht mit der Breithaltewalze 20 zusammenwirkt, d.h. wenn die
Lüfteinrichtung 23 die Kraft zwischen dem Widerlager 21 und der Breithaltewalze 20
aufgehoben bzw. nahezu aufgehoben hat. Die Wirkung zwischen dem Widerlager 21 und
der Breithaltewalze 20 kann durch die örtliche Verschiebung der Breithaltewalze 20
in Bezug auf das Widerlager 21 oder dessen Tisch 22 bzw. umgekehrt erfolgen. Wie dieses
Ausführungsbeispiel zeigt, enthält die Klemmeinrichtung 18 mehrere hier zwei Breithaltewalzen
20, 20' und nur ein Widerlager 21 welches der Breithaltewalze 20 zugeordnet ist. Es
sind auch andere Kombinationen von Breithaltewalzen 20 und Widerlagern 21 möglich.
Die Oberfläche der Klemmbacken bzw. Breithaltewalzen können derart gestaltet sein,
dass das Gewebe 2 bei der Rotation der Breithaltewalze 20, 20' Kräfte erfährt, die
Gewebe 2 breit halten. Beispielsweise bestehen die Breithaltewalzen 20, 20' aus Stahl
mit an ihrer Oberfläche angeordneten zu deren Enden laufenden Erhebungen so dass bei
der Rotation der Breithaltewalzen 20, 20' das Gewebe breit gehalten wird. Der Drehsinn
der Erhebungen bzw. der durch die Erhebungen entstehenden Nut verändert sich in der
Mitte der Breithaltewalze 20, 20'. Dadurch wirken auf das Gewebe 2 breit haltende
Kräfte jeweils in Richtung der Gewebekanten.
[0036] Die insoweit beschriebene Webmaschine 1 arbeitet wie folgt:
In Betrieb der Webmaschine 1 nach Figur 1 werden die Webschäfte 4 einzeln oder gruppenweise
auf und ab bewegt, um mit wechselnden Kettfäden 6, 7 das Webfach 5 zu öffnen und zu
schließen. Bei offenem Webfach 5 wird der Schussfaden 9 quer zu den Kettfäden in das
Webfach 5 eingetragen. Ist dies geschehen, wird der Schussfaden 9 mit dem Webblatt
12 an die Anschlagkante 10 des Gewebes 2 angeschlagen. Dazu bewirkt die Antriebseinrichtung
17 ein Verschwenken (in Figur 1 im Uhrzeigersinn), so dass die Blattzähne 13 zwischen
die Kettfäden 6, 7 fahren und einen oder mehrere Schussfäden 9 (in Figur 1 nach rechts)
schieben bis er (sie) an dem Gewebebindungspunkt ankommt (ankommen). Zumindest über
einen Teil der Zeit dieses Vorgangs hält die Klemmeinrichtung 18 das Gewebe fest.
[0037] Zu einem gegebenen Zeitpunkt, beispielsweise kurz nach dem Anschlag des Kettfadens
oder auch noch während des Anschlags wird die Lüfteinrichtung 23 aktiviert. Diese
bewirkt, dass die zwischen dem Klemmbacken 20 und dem Widerlager 21 wirkende und das
Gewebe 2 festhaltende Klemmkraft zumindest teilweise kompensiert, vorzugsweise aber
aufgehoben und überwunden wird. Dies geschieht bei der Ausführungsform nach Figur
2 beispielsweise indem der Keil 32 so weit nach rechts verschoben wird, dass der Stab
24 um wenige Zehntelmillimeter angehoben wird. Damit wird das Gewebe kurz freigegeben
und es kann von dem Webblatt 12 einen Schritt vorwärts geschoben werden. Die Länge
dieses Schritts entspricht beispielsweise der in Kettfadenlängsrichtung zu messenden
Länge des Gewebeabschnitts, der mit den anzuschlagenden Schussfäden erzeugt wird.
Vorzugweise hebt, während das Anschlagmittel 11 mit der Anschlagkante 10 in Kontakt
steht, die Lüfteinrichtung 23 die Klemmung des Gewebes 2 auf, wobei dann das Anschlagmittel
11 die Breithaltefunktion des Gewebes 2 übernimmt.
[0038] Die Lüfteinrichtung 23 kann auf vielgestaltige andere Weise ausgebildet werden. Beispielsweise
kann sie gemäß Figur 3 durch einen mit der Drehachse 15 verbundenen Nocken 34, der
nach Art einer Kurvenscheibe ausgebildet ist, und einen Nockenfolger 35 ausgebildet
sein, der zum Beispiel durch die Kraft einer Feder 36 an den Umfang des Nockens 34
angedrückt ist. Die Bewegung des Kurvenfolgers 35 kann über einen Hebel 37 und Zugmittel
38 auf den Klemmbacken 20 übertragen werden. Dieser wird wieder durch die zylindrische
Stange 24 gebildet. Aber ansonsten gilt die vorige Beschreibung entsprechend.
[0039] Bei der vorliegenden Ausführungsform umfasst das Getriebe 28 den Nocken 34, den Nockenfolger
35, den zum Beispiel als Wippe ausgebildeten zweiarmigen Hebel 37, der um eine ortsfestes
Drehzentrum 39 schwenkbar gelagert ist, und das Zugmittel 38 sowie die Feder 36. Die
Lüfteinrichtung 23 bringt hier sowohl die Kraft auf, um den Klemmbacken 20 gegen das
Widerlager 21 zu drücken, wie auch die Kraft zum Lüften. Die Klemmkraft wird aktiv
erzeugt, indem der Nocken 34 den Nockenfolger 35 radial von der Drehachse 15 weg drängt.
Der Lüfthub wir durch eine Delle 40 an dem Umfang des Nockens 34 erzeugt. Vorliegend
wird der Lüfthub durch die Feder 36 bewirkt.
[0040] Figur 4 veranschaulicht eine weitere Ausführungsform der Lüfteinrichtung 23. Der
Klemmbacken 20 wird über das Zugmittel 38 und eine Zugfeder 41 gegen das Widerlager
21 gespannt. Das Zugmittel 38 beispielsweise in Form eines dünnen Bandes oder Stabs
greift, wie schon bei dem vorigen Ausführungsbeispiel, an den stirnseitigen Enden
des Klemmbackens 20 an. Letzterer kann wiederum als zylindrischer Stab 24 ausgebildet
sein. Die Klemmkraft wird von der Zugfeder 41 erzeugt.
[0041] Das Getriebe 23 umfasst in diesem Ausführungsbeispiel wiederum einen Nocken 34, einen
Nockenfolger 35, zum Beispiel in Gestalt einer an dem Umfang des Nockens 34 laufenden
drehbar gelagerten Rolle, die an einem Ende des zweiarmigen Hebels 37 gelagert ist,
und eine Kupplung 42, über die der Hebel 37 einen Lüfthub auf das Zugmittel 38 übertragen
kann. Die Kupplung 42 kann, wie dargestellt, durch eine in dem Hebel 37 ausgebildete
längliche Öffnung ausgebildet sein, in der ein mit dem Zugmittel 38 verbundener Kulissenstein
43 sitzt, oder auf jede andere geeignete Weise.
[0042] Bei diesem Ausführungsbeispiel wird die Klemmkraft von der Zugfeder 41 bereitgestellt,
während eine radiale Erhebung 44 des Nockens 34 den Lüfthub des Klemmbackens 24 bewirkt.
[0043] Eine weiter abgewandelte Ausführungsform der Klemmeinrichtung 18 und der Lüfteinrichtung
23 geht aus Figur 5 hervor. Die Antriebseinrichtung 17 wird hier durch eine Drehantriebseinrichtung,
wie beispielsweise einen Servomotor gebildet. Dieser kann an seinem Abtrieb beispielsweise
einen Exzenter 45 tragen, der den Schwingen 16, der Weblade 14 und dem Webblatt 12
eine in Figur 5 durch den Pfeil angedeutete schwingende Bewegung erteilt. Außerdem
kann die Antriebseinrichtung 17 unmittelbar oder, wie dargestellt, über ein Zugmittelgetriebe
46 oder ein beliebiges anderes Getriebe mit dem Nocken 34 verbunden sein, der an dem
Nockenfolger 35 anliegt. Der Nockenfolger 35 kann unmittelbar mit dem Rahmen 25 verbunden
sein, dessen Klemmbacken 20 in diesem Ausführungsbeispiel durch eine ebene oder auch
leicht ballig ausgebildete an den Rahmen 25 ruhende Fläche gebildet sein kann. In
diesem Ausführungsbeispiel wird das Widerlager 21 durch einen vorzugsweise ebenen
Flächenabschnitt von der oberen Seite des Tisches 22 gebildet.
[0044] Währen der Klemmbacken 20 bei allen bislang beschriebenen Ausführungsformen von oben
her auf das Gewebe 2 drückt und das Widerlager 21 unter dem Gewebe 2 angeordnet ist,
kann der Klemmbacken auch unterhalb des Gewebes 21 angeordnet sein. Das Widerlager
ist dann oberhalb des Gewebes starr oder ebenfalls beweglich angeordnet.
[0045] In Betrieb bewirkt die Antriebseinrichtung 17 eine hin- und her schwingende Bewegung
des Webblatts 12 und synchronisiert dazu das gelegentliche Anheben des Nockenfolgers
35 und damit das Abheben des Klemmbacken 20 von dem Gewebe, das zwischen dem Klemmbacken
20 und dem Widerlager 21 liegt. Dazu weist der Nocken 34 die Erhebung 44 auf. Durch
ein nicht weiter veranschaulichtes Mittel, beispielsweise ein geeignetes Federmittel,
wird der Rahmen 25 ansonsten nach unten vorgespannt, so dass das Gewebe zwischen dem
Klemmbacken 20 und dem Widerlager 21 festgeklemmt wird. Alternativ kann dies auch
aktiv durch beispielsweise einen Klemmnocken geschehen, der zu dem Nocken 34 komplementär
ausgebildet ist.
[0046] Die konstruktiven Einzelheiten der verschiedenen Ausführungsformen lassen sich miteinander
kombinieren. Beispielsweise können der Klemmbacken 20 und das Widerlager 21 bei der
Ausführungsform nach Figur 5 alternativ entsprechend einer der anderen Ausführungsformen
ausgebildet sein. Außerdem haben alle Ausführungsformen gemeinsam, dass die Phasenbeziehung,
d.h. die zeitliche Abstimmung zwischen dem Moment der Aufhebung der Klemmkraft ("Lüfthub")
und dem Moment des Auftreffens des Webblatts 12 an der Anschlagkante 10 einstellbar
gestaltet sein kann. Dies ist beispielsweise durch eine Verdrehung des Nockens 34
gegen die ihn treibende Welle möglich. Alle beschriebenen Ausführungsformen haben
gemeinsam, dass die Klemmeinrichtung 18 mechanisch mit der Weblade 12 gekoppelt ist.
Sie haben weiter gemeinsam, dass eine Lüfteinrichtung 23 vorgesehen ist, die rhythmisch
wiederkehrend zu bestimmten Arbeitsphasen der Webmaschine 1 die Klemmwirkung der Klemmeinrichtung
18 wenigstens teilweise aufhebt. Die Lüfteinrichtung 23 kann z.B. bei oder nach jedem
Anschlagvorgang aktiviert werden. Alternativ kann sie nach jeweils einigen Anschlagvorgängen
während eines dann folgenden Anschlagvorgangs oder nach demselben aktiviert werden.
[0047] An der erfindungsgemäßen Webmaschine 1 ist eine Klemmeinrichtung 18 zum zeitweiligen
Festklemmen des Gewebes 2 vorgesehen, die mit einer Lüfteinrichtung 23 zusammenwirkt.
Die Lüfteinrichtung 23 bewirkt die zeitweilige Aufhebung der Klemmwirkung. Die Arbeit
der Lüfteinrichtung 23 wird von der Bewegung des Anschlagmittels 11 gesteuert. Vorzugsweise
besteht dazu eine mechanische Verbindung zwischen dem Anschlagmittel 11 und der Klemmeinrichtung
18. Diese Verbindung wird durch ein im weitesten Sinne zu verstehendes mechanisches
Getriebe 28 bewirkt, über das die Klemmkraft aufgehoben und bei einigen Ausführungsformen
auch erzeugt werden kann. Durch die kontrollierte Freigabe des Gewebes zu einstellbar
wählbaren Zeitpunkten bzw. Arbeitsphasen der Webmaschine 1 kann eine einfache Anpassung
des Betriebs der Webmaschine 1 an unterschiedliche Gewebearten erreicht werden. Es
kann mit geringerem Längszug des Gewebes gearbeitet werden. Die erfindungsgemäße Klemmeinrichtung
18 eignet sich als Breithaltereinrichtung und lässt sich ohne großen manuellen Aufwand
an verschiedene Gegebenheiten anpassen.
Bezugszeichenliste
[0048]
- 1
- Webmaschine
- 2
- Gewebe
- 3
- Kettfadenschar
- 4
- Webschäfte
- 5
- Webfach
- 6, 7
- Kettfäden
- 8
- Fachbildemittel
- 9
- Schussfaden
- 10
- Anschlagkante
- 11
- Anschlagmittel
- 12
- Webblatt
- 13
- Blattzähne, Rietstäbe
- 14
- Weblade
- 15
- Drehachse
- 16
- Schwingen
- 17
- Antriebseinrichtung
- 18
- Klemmeinrichtung
- 19
- Vortuch
- 20, 20'
- Klemmbacken, Breithaltewalze
- 21
- Widerlager
- 22
- Tisch
- 23
- Lüfteinrichtung
- 24
- Stab
- 25
- Rahmen
- 26
- Ende
- 27
- Federmittel
- 28
- Getriebe
- 29
- Hebel
- 30
- Feder
- 31
- Widerlager
- 32
- Keil
- 33
- Element
- 34
- Nocken
- 35
- Nockenfolger
- 36
- Feder
- 37
- Hebel
- 38
- Zugmittel
- 39
- Drehzentrum
- 40
- Delle
- 41
- Zugfeder
- 42
- Kupplung
- 43
- Kulissenstein
- 44
- Erhebung
- 45
- Exzenter
- 46
- Zugmittelgetriebe
1. Webmaschine (1) zur Herstellung eines Gewebes (2), bestehend aus Kettfäden (6, 7)
und Schussfäden (9),
mit Mitteln (8) zur Bildung eines Webfachs (5),
mit einem Anschlagmittel (11) zum Anschlagen von in das Webfach (5) eingetragenen
Schussfäden (9),
mit einer Klemmeinrichtung (18), die wenigstens einen zumindest auf den Geweberand
einwirkenden Klemmbacken (20) aufweist,
mit einer zum gesteuerten Lösen der Klemmenrichtung (18) eingerichteten Lüfteinrichtung
(23), und
mit einem mechanischen Getriebe (28), über das die Lüfteinrichtung (23) mit dem Anschlagmittel
(11) mechanisch, hydraulisch oder pneumatisch verbunden ist.
2. Webmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Anschlagmittel (11) mit der Lüfteinrichtung (23) in antreibender Verbindung steht.
3. Webmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Hauptantriebseinrichtung (17) aufweist, die mit dem Anschlagmittel (11)
in antreibender Verbindung steht.
4. Webmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Klemmeinrichtung (18) ein Federmittel (27, 36) zugeordnet ist, um den Klemmbacken
(20) gegen das Gewebe (2) vorzuspannen.
5. Webmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Getriebe (28) ein Nockenfolger-Getriebe (34, 35) ist.
6. Webmaschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Getriebe (28) einen Öffnungsnocken (34) aufweist, um den Klemmbacken (20) von
dem Gewebe (2) weg zu bewegen.
7. Webmaschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Getriebe (28) einen Schließnocken (34, Fig.3) aufweist. um den Klemmbacken (20)
auf das Gewebe (2) hin zu drücken.
8. Webmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass dem Klemmbacken (20) gegenüberliegend ein Widerlager (21) angeordnet ist.
9. Webmaschine nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Widerlager (21) ortsfest an einem Breithaltertisch (22) ausgebildet ist.
10. Webmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Klemmbacken (20) eine gerundete Klemmfläche aufweist.
11. Webmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Klemmbacken (20) zylinderförmig ausgebildet ist.
12. Webmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Klemmbacken (20) an einem Rahmen (25) drehbar gelagert ist.
13. Webmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Klemmbacken (20) auf das Widerlager (21) hin und von dieser weg beweglich gelagert
ist.
14. Webmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Anschlagmittel (11) ein Webblatt (12) ist, das an einer Weblade (14) gehalten
ist.
15. Webmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmeinrichtung (18) zwei Breithaltewalzen (20, 20') aufweist, wobei diese beiden
Breithaltewalzen (20, 20') von dem Gewebe (2) wechselseitig umschlungen werden und
wobei nur einer Breithaltewalze (20) ein Widerlager (21) zugeordnet ist.