[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Kontaktierungsvorrichtung für ein elektrisches
Bauelement oder eine elektrische Schaltung, insbesondere für Leistungselektronik-Anwendungen
mit getakteten Endstufen, bei denen schnell getakte Ströme fließen wodurch sich ein
niederfrequentes Nutzsignal mit einem höherfrequenten Störsignal überlagern, wobei
die Kontaktiervorrichtung im Wesentlichen aus flächigen Elementen besteht und wobei
die Kontaktiervorrichtung auf mindestens einer der beiden flächigen Seiten eine Oberflächenbeschichtung
oder Oberflächenstruktur aufweist, so dass entstehende elektrische Resonanzen im Bereich
der Kontaktiereinrichtung oberhalb einer Grenzfrequenz stärker gedämpft werden als
die Frequenzen der elektrischen Signale unterhalb der Grenzfrequenz.
Stand der Technik
[0002] Aus der
DE 868 167 ist eine Abschirmungsanordnung zur Abschirmung von Leitungen und Geräten gegen hochfrequente
Störungen bekannt, in dem doppelte Schirme, insbesondere zwei oder mehr ineinander
geschachtelte Schirme, vorzugsweise mit geringem Abstand der einzelnen Schirme verwendet
werden, bei der die Schirmausdehnung im Vergleich zur Viertelwellenlänge elektrisch
lang ist und die insbesondere für Ultrakurzwellen geeignet sind.
Offenbarung der Erfindung
[0003] Der Kern der vorliegenden Erfindung ist es, eine Kontaktierungsvorrichtung für ein
elektrisches Bauelement oder eine elektrische Schaltung, insbesondere für Leistungselektronik-Anwendungen
mit getakteten Endstufen, bei denen schnell getakte Ströme fließen wodurch sich ein
niederfrequentes Nutzsignal mit einem höherfrequenten Störsignal überlagern, anzugeben,
bei der elektrische Resonanzen im Bereich der Kontaktierungsvorrichtung stark gedämpft
werden, jedoch die zu übertragenden Nutzsignale möglichst ungedämpft durchgeleitet
werden, wobei die Maßnahmen zur Dämpfung der unerwünschten elektrischen Resonanzen
möglichst kostengünstig, bauraumsparend und einfach ausgeführt sein sollen.
[0004] Erfindungsgemäß wird dieses durch die Merkmale des unabhängigen Anspruchs gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0005] Im Rahmen der vorliegenden Erfindung werden Begriffe wie hohe elektrische Leitfähigkeit,
sowie niedere elektrische Leitfähigkeit verwendet, wobei unter dem Begriff einer hohen
elektrischen Leitfähigkeit Leitfähigkeiten verstanden werden, wie sie Silber, Kupfer,
Gold oder Aluminium aufweisen, also insbesondere elektrische Leitfähigkeiten σ > 15·10
6 S/m aufweisen und unter dem Begriff der niederen elektrischen Leitfähigkeit Leitfähigkeiten
verstanden werden, wie sie beispielsweise Eisen, Chrom, Blei oder Titan aufweisen,
die elektrische Leitfähigkeitswerte von σ < 15·10
6 S/m aufweisen.
[0006] Elektrische Bauelemente oder elektronische Schaltungen auf Leiterplatten oder Keramiksubstraten
werden meist mit einer Kontaktierungsvorrichtung elektrisch mit weiteren Bauelementen
oder Schaltungen verbunden, wobei hierzu bei Anwendungen, bei denen hohe Ströme fließen
sollen, in der Regel ein Stanzgitter verwendet wird. Ein derartiges Stanzgitter wird
meist aus metallischem Bandmaterial hergestellt, indem dieses in der gewünschten Struktur
gestanzt wird, wobei eine zusätzlicher Rahmen erhalten bleibt, der die einzelnen Stanzgitter
während dem Montageprozess zusammenhält. Nach Montage des Stanzgitters mit dem elektrischen
Bauelement oder der elektrischen Schaltung wird der zusätzliche Rahmen freigestanzt,
so dass die einzelnen Kontakte des Stanzgitters elektrisch gegeneinander isoliert
werden. Werden derartige Kontaktiervorrichtungen für Bauelemente oder Schaltungen
hergestellt, die bei hohen Frequenzen, insbesondere bei Frequenzen oberhalb von ca.
30 MHz arbeiten, so kann bei entsprechend geometrischer Ausprägung des Stanzgitters
der Fall auftreten, dass auf der Kontaktiervorrichtung elektrische Resonanzen auftreten.
Derartige elektrische Resonanzen können durch eine Optimierung der geometrischen Anordnung
verringert werden, was jedoch nicht für alle Frequenzen möglich ist und was durch
die räumliche Anordnung zusätzlich begrenzt ist und für jede Anwendung jeweils einzeln
optimiert werden muss.
[0007] Daher ist es vorgesehen, dass die Kontaktiervorrichtung, die vorzugsweise aus einem
flächigen Material oder einem Bandmaterial hergestellt wird, auf mindestens einer
der beiden flächigen Seiten eine Oberflächenbeschichtung oder Oberflächenstruktur
erhält, so dass entstehende elektrische Resonanzen in einem Frequenzbereich oberhalb
der Nutzsignalfrequenzen, deren obere Bandgrenze durch eine Grenzfrequenz f
G bestimmt ist, stärker gedämpft werden, als die Frequenzen der elektrischen Signale
unterhalb der Grenzfrequenz f
G, so dass die Nutzsignale im Frequenzband unterhalb dieser Grenzfrequenz keine nennenswerte
Dämpfung erfahren. Dies wird erreicht, indem die Oberfläche der Kontaktiereinrichtung
so gestaltet wird, dass der ohmsche Widerstand der elektrischen Signale auf der Kontaktiervorrichtung
frequenzabhängig gestaltet werden. Dies wird erreicht, indem der Effekt der Stromverdrängung
(im Englischen auch als "skin-effect"), der bei höheren Frequenzen auftritt, ausgenutzt
wird. Werden Signale mit hohen Frequenzen auf einem elektrischen Leiter übertragen,
so tritt durch den Stromverdrängungseffekt (skin-effect) das Phänomen ein, dass die
Stromdichte im Leiterquerschnitt nicht konstant ist, wie es beispielsweise bei einem
übertragenen Gleichstrom der Fall ist, sondern dass die Stromdichte im Inneren des
Leiters niedriger ist als die Stromdichte an den Oberflächen des Leiters. Umso höher
die Frequenzen der Signale sind, desto kleiner wird die Schichtdicke an der Oberfläche
des Leiters, in dem die überwiegende elektromagnetische Leistung übertragen wird,
so dass im Frequenzbereich im MHz-Band die elektrische Leistung nur noch in einer
Schichtdicke von wenigen zehn Mikrometern an der Oberfläche des Leiters übertragen
wird. In der Literatur wird hierzu das Modell der äquivalenten Schichtdicke δ verwendet,
bei der angenommen wird, dass die Stromdichteverteilung in der Schicht mit der Dicke
δ konstant an der Leiteroberfläche verteilt ist und das Innere des Leiters feldfrei
ist. Diese äquivalente Schichtdicke berechnet sich nach
wobei ω = 2πf die Kreisfrequenz ist, σ die elektrische Leitfähigkeit und µ die Permeabilität
des Materials ist. Der ohmsche Widerstand R eines derartigen Leiters mit der Breite
b und der Länge I lässt sich nach der Gleichung
berechnen, so dass der ohmsche Widerstand frequenzabhängig ist und mit steigender
Frequenz zunimmt.
[0008] Demgemäß kann eine elektrische Kontaktiervorrichtung durch eine erfindungsgemäße
Beschichtung oder eine erfindungsgemäße Oberflächenstruktur so ausgeprägt werden,
dass unerwünschte Frequenzen, die durch elektrische Resonanzen auf der Kontaktiervorrichtung
entstehen, die oberhalb der Grenzfrequenz f
G liegen, durch die Ausnutzung des beschriebenen Stromverdrängungseffekts effektiv,
bauraumsparend und kostengünstig gedämpft werden, ohne eine individuelle Anpassung
für die jeweilige Anwendung vornehmen zu müssen, wobei das Nutzfrequenzband unterhalb
der Grenzfrequenz f
G keine nennenswerte Dämpfung erfährt.
[0009] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung ist die Kontaktiereinrichtung ein Stanzgitter.
Weiterhin ist es vorteilhaft, dass die Kontaktiereinrichtungen für Hochstromanwendungen
ausgebildet ist.
[0010] Vorteilhafter Weise ist das Stanzgitter aus Stahl, Kupfer, Aluminium oder einer Stahllegierung,
Kupferlegierung oder Aluminiumlegierung hergestellt, da diese Materialien eine gute
Leitfähigkeit aufweisen, kostengünstig sind und gut bearbeitet werden können.
[0011] Weiterhin ist es vorteilhaft, dass mindestens eine flächige Seite der Kontaktiervorrichtung
eine Oberflächenstruktur aufweist, die entstehende elektrische Resonanzen im Bereich
der Kontaktiereinrichtung oberhalb der Grenzfrequenz f
G stärker dämpft, als die Frequenzen der elektrischen Signale unterhalb der Grenzfrequenz
f
G, wobei die Oberflächenstruktur gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung auch
auf beiden flächigen Seiten der Kontaktiervorrichtung vorgesehen sein kann und vorteilhaft
aus Rillen, Eindellungen, Grooves oder Dimples gebildet wird, die aufgrund der Oberflächenstruktur
den gewünschten, erfindungsgemäßen Effekt erzielen.
[0012] Weiterhin ist es vorteilhaft, dass mindestens eine flächige Seite der Kontaktiervorrichtung
mit einem Material beschichtet ist, das eine niedrigere elektrische Leitfähigkeit
aufweist, als die elektrische Leitfähigkeit des Kontaktiervorrichtungsmaterials.
[0013] Vorteilhafter Weise sind beide flächigen Seiten der Kontaktiervorrichtung mit dem
Material beschichtet, das eine niedere elektrische Leitfähigkeit aufweist, so dass
der Stromverdrängungseffekt auf beiden flächigen Seiten der Kontaktiervorrichtung
ausgenutzt werden kann.
[0014] Vorteilhafter Weise ist mindestens eine flächige Seite der Kontaktiervorrichtung
mit einem Material beschichtet, das eine niedere magnetische Permeabilität aufweist,
so dass der gleiche Effekt entsteht, wie bei einem Materialauftrag mit niederer elektrischer
Leitfähigkeit.
[0015] Vorteilhafter Weise ist die Kontaktiervorrichtung im Bereich der elektrischen Kontaktierabschnitte,
an denen das elektrische Bauelement oder die elektrische Schaltung mit anderen Bauelementen
oder Schaltungsteilen verbunden werden, anstatt mit dem Material mit niederer elektrischer
Leitfähigkeit oder niederer magnetischer Permeabilität mit einem Material beschichtet,
das eine sehr hohe elektrische Leitfähigkeit aufweist, um einen niederen elektrischen
Übergangswiderstand zu erzielen, der die Nutzsignale möglichst nicht beeinflusst und
eine gute elektrische Kontaktierung ermöglicht.
[0016] Vorteilhafter Weise ist das Material im Bereich der Kontaktierabschnitte, das eine
sehr hohe elektrische Leitfähigkeit aufweist, aus Silber, Gold oder aus einer Silberlegierung
oder einer Goldlegierung.
[0017] Vorteilhafter Weise ist die Dicke der Materialbeschichtung mit niederer elektrischer
Leitfähigkeit so bemessen, dass die entstehenden elektrischen Resonanzen mit größter
Amplitude am stärksten gedämpft werden, wodurch zur Bestimmung der geeignetsten Dicke
der Materialbeschichtung die oben aufgeführte Gleichung verwendet werden kann.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0018] Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand von Zeichnungen erläutert.
Es zeigen
[0019]
- Figur 1
- eine schematische Draufsicht auf das elektrische Bauelement oder die elektrische Schaltung
mit der erfindungsgemäßen Kontaktiervorrichtung,
- Figur 2
- eine Schnittdarstellung der erfindungsgemäßen Kontaktiervorrichtung,
- Figur 3
- einen Querschnitt einer weiteren Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
- Figur 4
- einen Querschnitt einer weiteren Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung und
- Figur 5
- ebenfalls einen Querschnitt der erfindungsgemäßen Kontaktiervorrichtung.
Ausführungsformen der Erfindung
[0020] In Figur 1 ist schematisch ein elektrisches Bauelement bzw. eine elektrische Schaltung
1 gezeigt, die beispielsweise eingehäust sein kann oder auch ungehäust montiert sein
kann, die insbesondere eine Schaltung oder ein Bauelement für hohe elektrische Frequenzen
ist, insbesondere für Hochstromanwendungen vorgesehen ist. Dieses elektrische Bauelement
1 bzw. elektrische Schaltung 1 wird mit weiteren Bauelementen oder weiteren elektrischen
Schaltungsteilen elektrisch leitend verbunden, indem eine Kontaktiervorrichtung 3,
die beispielhaft mit drei gegeneinander isolierten Leitern 2 dargestellt ist und insbesondere
als Stanzgitter ausgeführt sein kann, vorgesehen ist. Die elektrischen Leiter der
Kontaktiervorrichtung 2 sind hierbei vorzugsweise aus einem flächigen Material oder
einem Bandmaterial gefertigt, so dass diese in etwa rechtwinklige Leiterquerschnitte
besitzen und auf der Ober- und der Unterseite jeweils eine flächige Seite aufweisen.
Im Bereich der Kontaktiervorrichtung 2, in dem elektrische Verbindungen mit anderen
Bauelementen oder anderen Schaltungsteilen hergestellt werden, sind Kontaktierungsabschnitte
3 vorgesehen, die gemäß einer später erläuterten Ausführung eine gute elektrische
Kontaktierung mit niedrigem Übergangswiderstand ermöglicht. Diese Kontaktierungsabschnitte
3 müssen nicht zwangsweise am Ende der Leiter der Kontaktiervorrichtung 2 angebracht
sein, sondern können auch an jeder beliebigen anderen Stelle der Leiter der Kontaktiervorrichtung
2 vorgesehen sein.
[0021] In Figur 2 ist ein Querschnitt einer erfindungsgemäßen Kontaktiervorrichtung 2 vorgesehen,
wobei die Kontaktiervorrichtung 2 aus einem metallischen Material, insbesondere aus
Stahl, Kupfer oder Aluminium oder eine Stahllegierung, Kupferlegierung oder Aluminiumlegierung
gefertigt sein kann. Die Abmessungen des Querschnitts der Kontaktiervorrichtung 2
sind hierbei so bemessen, dass die auftretenden hohen Ströme den Leiter durchfließen
können, ohne eine Überhitzung entstehen zu lassen. Erfindungsgemäß ist auf der Oberseite
dieser Kontaktiervorrichtung 2 eine Materialbeschichtung 4 vorgesehen, die eine elektrische
Leitfähigkeit aufweist, die wesentlich geringer ist, als die elektrische Leitfähigkeit
des Materials, aus dem die Kontaktiervorrichtung 2 hergestellt ist. Treten nun bei
hochfrequenten Signalen elektrische Resonanzen im Bereich der Kontaktiervorrichtung
2 auf, so werden diese Resonanzsignale infolge ihrer höheren Frequenz im Vergleich
zu dem Nutzfrequenzband hauptsächlich an den Oberflächen der Kontaktiervorrichtung
2 geführt, was durch den beschriebenen Stromverdrängungseffekt bedingt ist. Durch
die Aufbringung der Materialbeschichtung 4 mit einer niederen elektrischen Leitfähigkeit
als sie das Material der Kontaktiervorrichtung 2 aufweist, wird ein Großteil der unerwünschten
Resonanzsignale in der Materialbeschichtung 4 geführt, die infolge ihrer niedrigen
elektrischen Leitfähigkeit diese unerwünschten Resonanzsignale stärker dämpft, als
die Nutzsignale, die infolge ihrer niedrigeren Frequenzen vermehrt im Leiterinneren
der Kontaktiervorrichtung 2 geführt werden. Insbesondere Resonanzsignale oberhalb
der Grenzfrequenz f
G, die eine besonders große Amplitude aufweisen, können besonders gut gedämpft werden,
indem die Dicke d der Materialbeschichtung 4 so dimensioniert wird, dass diese mindestens
der Dicke der äquivalenten Schichtdicke δ gemäß oben genannter Gleichung aufweist.
[0022] In Figur 3 ist eine weitere Ausgestaltung der Erfindung dargestellt, indem die Anordnung
gemäß Figur 2 derart weitergebildet wurde, dass auch auf der gegenüberliegenden, zweiten
flächigen Seite der Kontaktiervorrichtung 2, die als Stanzgitter ausgeführt sein kann,
ebenfalls eine Oberflächenbeschichtung 4 mit niederer elektrischer Leitfähigkeit oder
niederer magnetischer Permeabilität aufgebracht ist, so dass der Effekt der Stromverdrängung
auf beiden Seiten zur Dämpfung entstehender elektrischer Resonanzen im Bereich der
Kontaktiervorrichtung 2 ausgenutzt werden kann. Hierbei empfiehlt es sich, die Dicke
d der Beschichtungen 4 in gleicher Dicke auszuführen, die vorteilhaft an die Resonanzfrequenz
mit der größten Amplitude angepasst ist.
[0023] In Figur 4 ist eine weitere Ausgestaltung dargestellt, wobei die Kontaktiervorrichtung
2 Kontaktierungsabschnitte 3 aufweist, die beispielsweise, wie in Figur 1 dargestellt,
an einem Ende der Leiter der Kontaktierungsvorrichtung 2 angebracht sind, aber auch
in einem beliebigen anderen Bereich der Kontaktiervorrichtung 2 angeordnet werden
können. Die Kontaktierungsabschnitte 3 haben hierbei die Aufgabe, elektrische Kontakte
mit anderen Bauelementen oder Schaltungen herzustellen, weshalb es sich empfiehlt,
die Kontaktierungsabschnitte 3 in einem Material auszuführen, das eine sehr gute Leitfähigkeit
aufweist, um die Übergangswiderstände gering zu halten. In den Bereichen der Kontaktierungsabschnitte
3 ist die Oberflächenbeschichtung 4 oder die Oberflächenstruktur 5 entfallen und statt
dessen ein Material mit sehr hoher elektrischer Leitfähigkeit, beispielsweise Gold
oder Silber, aufgebracht. Alternativ kann ein derartiger Kontaktierungsabschnitt 3
auch auf beiden Seiten der Kontaktierungsvorrichtung 2 vorgesehen sein, weiterhin
ist es im Rahmen der Erfindung auch vorstellbar, mehrere Kontaktierungsabschnitte
3 auf einer oder beiden flächigen Seiten der Kontaktiervorrichtung 2 vorzusehen.
[0024] In Figur 5 ist eine alternative Ausführungsvariante der Erfindung dargestellt, wobei
die unerwünschten Resonanzen in diesem Fall nicht durch eine Materialbeschichtung
erfolgt, sondern durch das Vorsehen einer speziellen Oberflächenstruktur, die beispielsweise
in Form von Rillen oder Dellen ( engl. grooves oder dimples) ausgeführt sein kann.
Der Effekt der Dämpfung von Resonanzfrequenzen mit einer Frequenz oberhalb der Grenzfrequenz
f
G ist hierbei bei korrekter Anpassung der Tiefe d der Rillen oder Dellen vergleichbar,
wobei die erfindungsgemäße Oberflächenstruktur 5 nur auf einer flächigen Seite der
Kontaktierungsvorrichtung 2 oder auch auf beiden flächigen Seiten der Kontaktierungsvorrichtung
2 vorgesehen sein kann. Erfindungsgemäß kann auch hier vorgesehen sein, im Bereich
der Kontaktierungsabschnitte 3 keine Rillen oder Dellen vorzusehen oder besonders
vorteilhaft im Bereich der Kontaktierungsabschnitte 3 ein Material mit sehr hoher
elektrischer Leitfähigkeit aufzubringen, beispielsweise Gold oder Silber, um die Übergangswiderstände
zu den zu kontaktierenden Bauteilen oder Schaltungen gering zu halten.
1. Kontaktierungsvorrichtung (2) für ein elektrisches Bauelement (1) oder eine elektrische
Schaltung (1), insbesondere für ein Hochfrequenz-Bauelement oder eine Hochfrequenz-Schaltung,
wobei die Kontaktiervorrichtung (2) im Wesentlichen aus flächigen Elementen besteht
dadurch gekennzeichnet, dass die Kontaktiervorrichtung (2) auf mindestens einer der beiden flächigen Seiten eine
Oberflächenbeschichtung (4) oder Oberflächenstruktur (5) aufweist, so dass entstehende
elektrische Resonanzen im Bereich der Kontaktiereinrichtung (2) oberhalb einer Grenzfrequenz
fG stärker gedämpft werden als die Frequenzen der elektrischen Signale unterhalb der
Grenzfrequenz fG.
2. Kontaktiervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontaktiereinrichtung (2) ein Stanzgitter ist.
3. Kontaktiervorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontaktiereinrichtung (2) für Hochstromanwendungen ausgebildet ist.
4. Kontaktiervorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Stanzgitter (2) aus Stahl, Kupfer, Aluminium oder aus einer Stahllegierung, Kupferlegierung
oder Aluminiumlegierung besteht.
5. Kontaktiervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine flächige Seite der Kontaktiervorrichtung (2) eine Oberflächenstruktur
(5) aufweist, die entstehende elektrische Resonanzen im Bereich der Kontaktiereinrichtung
(2) oberhalb einer Grenzfrequenz fG stärker dämpft als die Frequenzen der elektrischen Signale unterhalb der Grenzfrequenz
fG.
6. Kontaktiervorrichtung nach Anspruch 1 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberflächenstruktur (5) auf beiden flächigen Seiten der Kontaktiervorrichtung
(2) vorgesehen ist.
7. Kontaktiervorrichtung nach Anspruch 1, 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberflächenstruktur (5) aus Rillen, Grooves, Eindellungen oder Dimples gebildet
wird.
8. Kontaktiervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine flächige Seite der Kontaktiervorrichtung (2) mit Material (4) beschichtet
ist, das eine niedere elektrische Leitfähigkeit (σ) aufweist.
9. Kontaktiervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass beide flächigen Seiten der Kontaktiervorrichtung (2) mit dem Material (4) beschichtet
sind, das eine niedere elektrische Leitfähigkeit aufweist.
10. Kontaktiervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine flächige Seite der Kontaktiervorrichtung (2) mit Material (4) beschichtet
ist, das eine niedere magnetische Permeabilität (µ) aufweist.
11. Kontaktiervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontaktiervorrichtung (2) im Bereich der elektrischen Kontaktierabschnitte (3)
anstatt mit dem Material (4) mit niederer elektrischer Leitfähigkeit (σ) oder niederer
magnetischer Permeabilität (µ) mit einem Material (3) mit sehr hoher elektrischer
Leitfähigkeit (σ) beschichtet ist.
12. Kontaktiervorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Material (4) mit sehr hoher elektrischer Leitfähigkeit (σ) im Bereich der Kontaktierabschnitte
(3) Silber, Gold, eine Silberlegierung oder eine Goldlegierung ist.
13. Kontaktiervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dicke (d) der Materialbeschichtung (4) mit niederer elektrischer Leitfähigkeit
(σ) so bemessen ist, dass die entstehenden elektrischen Resonanzen mit größter Amplitude
am stärksten gedämpft werden.