[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum temperierten Umformen
von warmgewalztem Stahlmaterial.
[0002] Es ist bekannt, aus Stahlblech durch Umformungen, wie Tiefziehen, geeignete Bauteile
zu erzeugen. Hierbei werden sowohl warmgewalzte als auch warm- und kaltgewalzte Stahlgüten
verwendet.
[0003] Derartige Umformverfahren können sowohl als Warmumformverfahren als auch als Kaltumformverfahren
durchgeführt werden.
[0004] Im Allgemeinen wird mit Warmumformung eine Umformung im austenitischen Gebiet beschrieben.
Dabei soll die maximale Temperatur von 980°C nicht überschritten werden, wenn keine
zusätzliche Glühung mehr stattfinden soll. Des weiteren muss die Umformung oberhalb
von 750°C abgeschlossen sein und die Abkühlung muss anschließend an ruhender Luft
erfolgen. Für dieses Verfahren können nur Stähle für das Normalglühen eingesetzt werden,
da sie die Festigkeiten auch nach einer Glühung bei 950°C gewährleisten.
[0005] Der Ablauf dieses Verfahrens ist in Fig. 18 dargestellt. In diesem Fall wird die
zumeist auf Endkontur beschnittene Platine 101 in den ersten Teil 102 des Werkzeuges
103 eingelegt und frei umgeformt. Dabei wird, wie in Schritt 2 der Abbildung ersichtlich,
die Platine 101 am Boden gewölbt. Bei diesem Prozess kann die Platine 101 nur in der
Ruhelage vor der Verformung im Werkzeug 103 fixiert werden. Sobald das Oberteil 104
des Werkzeuges 103 in Kontakt mit der Platine 101 tritt, kommt es zu einer ungeführten,
freien Umformung (Fig. 18 oben). Nach dieser Umformung wird die Platine 101 in das
zweite Werkzeug 105 manipuliert (Fig. 18 unten). Bei diesem Schritt werden die Kanten
106 , bzw. Radien 107 des Werkstückes gestaucht. Gleichzeitig kann, wenn erwünscht
eine Prägung der Schweißkante erfolgen. Da jedoch die Einformung frei erfolgt, ist
ein maßhaltiges Ausprägen der Kante nur schwer durchführbar. Während des Prägens kommt
es zu einer gegensätzlichen Wölbung 108 des Bauteiles. Dabei wird Material in den
Boden geschoben und nicht für die Ausprägung verwendet. Dies verursacht jedoch große
Stauchwege, um die Maßhaltigkeit der Kante und Radien zu erfüllen. Das heißt, aufgrund
der hohen Stauchwege unterliegt das Werkzeug zwangsbedingt einem hohen Verschleiß.
Zusätzlich muss noch berücksichtigt werden, dass bei diesem Prozess immer zwei Teile
in der Presse vorhanden sein müssen. Dies wiederum kompensiert jedoch die Reduzierung
der Presskraft aufgrund der hohen Umformtemperatur.
[0006] Typische Bauteile, welche auf diese Art hergestellt werden, sind Achsbrücken von
Lastkraftwagen. Hier nutzt man die Warmumformung zur Reduktion der Umformkraft und
der Biegeradien aus. Gleichzeitig können in einem zweiten Schritt die Biegekanten
gestaucht werden, wodurch das Bauteil eine höhere Steifigkeit erfährt.
[0007] Ein derartiges Verfahren ist z. B. aus der
US 2,674,783 bekannt. Bei diesem Verfahren wird im ersten Schritt eine Form erzeugt und anschließend
in einer zweiten Operation diese Vorform endgültig ausgeprägt.
[0008] Diese Herstellung hat zum Nachteil, dass das Werkstück zweimal manipuliert werden
muss. Dabei treten unterschiedliche Abkühlraten auf. In Abhängigkeit der Werkzeugtemperatur
kann die Kühlrate im Werkzeug höher oder niedriger als an ruhender Luft sein. Wie
noch beschrieben wird, ist die Abkühlung bei normalisierend geglühten Stählen von
großer Bedeutung.
[0009] Aufgrund des zweistufigen Prozesses sinkt die Bauteiltemperatur verstärkt ab. Dies
hat zu Folge, dass die Umformkräfte steigen und gerade beim Kalibrieren, d.h. jener
Prozessschritt mit der höchsten Umformkraft, der Umformwiderstand sehr hoch ist und
den Vorteil der Warmumformung schmälert. Des weiteren muss darauf geachtet werden,
dass die zweite Umformung oberhalb von 750°C bzw. 700°C abgeschlossen sein muss.
[0010] Versuche mit vorgewärmtem Werkzeug, d.h. betriebsnahen Bedingungen, zeigen jedoch,
dass im Vergleich zur Abkühlung an Luft die Kühlrate durch die Warmumformung wesentlich
höher ist (Fig. 19).
[0011] Bei allen Versuchen wurden die Temperaturen im Bauteil mittels Thermoelementen online
gemessen. Die Thermoelemente wurden in Langlöcher mit einem Durchmesser von 2 mm gesteckt
und mit umgeformt. Eine detaillierte Betrachtung des Umformprozesses zeigt Fig. 20.
Hier ist ersichtlich, dass die erste Umformstufe bei ca. 790°C und die zweite Umformstufe
bei ca. 680°C abgeschlossen sind. Dies bedeutet jedoch eine Unterschreitung der minimalen
Umformtemperatur von 750°C, bzw. 700°C. In Fig. 19 ist auch ersichtlich, dass die
Umwandlung von Ferrit in Austenit entweder zwischen oder während der Umformung erfolgt.
Die exakte Umwandlungstemperatur hängt von der Legierungs-zusammensetzung ab. Die
Endtemperatur deutet auch darauf hin, dass die Vorteile der Warmumformung, das heißt
geringe Umformkräfte, bei der zweiten Umformstufe nicht mehr geltend gemacht werden
können.
[0012] Die Auswahl an Stählen für derartige Warmumformverfahren ist auf normalisierend geglühte
Stähle begrenzt.
[0013] Normalisierend geglühte, bzw. gewalzte Stähle erzielen ihre mechanischen Eigenschaften
sowohl im Ausgangszustand (normalisierend gewalzt) als auch im geglühten Zustand,
sofern es sich um eine Normalglühung handelt. Die Wärmebehandlung erfolgt oberhalb
der A3-Temperatur. Das heißt, es findet ein Glühen im einphasigen austenitischen Bereich
statt. Werden diese Stähle kalt umgeformt, so soll bei einer Überschreitung des Umformgrades
von 5% eine Wärmebehandlung durchgeführt werden.
[0014] Die mechanischen Kennwerte werden hauptsächlich durch die Ausbildung einer ferritisch-perlitischen
Matrix erreicht. Dies bedeutet jedoch, dass die Abkühlgeschwindigkeit exakt eingehalten
werden muss, um die Bildung eines feinlamellaren Perlits zu gewährleisten. Das Abkühlen
muss langsam erfolgen, entweder an ruhender Luft oder im Ofen. Es ist darauf zu achten,
dass die Phasen Ferrit und Perlit ausgeschieden werden und die Martensitbildung unterbunden
wird. Ab 600°C ist die Abkühlgeschwindigkeit unkritisch. Die Festigkeit des Werkstoffes
ist linear vom Perlitanteil abhängig und dieser wiederum vom Kohlenstoffgehalt. Eine
Erhöhung der Festigkeit kann zum überwiegenden Teil nur durch einen höheren Kohlenstoffgehalt
erreicht werden. Dies bedeutet aber in weiterer Konsequenz, dass damit die Schweißbarkeit
abnimmt. Erkennbar ist dies durch den Anstieg des Kohlenstoffäquivalents (siehe Fig.
15).
[0015] Bei den normalisierend geglühten Stählen kann man zwischen normalisierend gewalzten
Erzeugnissen und normalisiert geglühten Erzeugnissen unterscheiden, wobei bei normalisierend
gewalzten Erzeugnissen bei der Herstellung darauf zu achten ist, dass die letzte Warmwalzung
oberhalb der Rekristallisationstemperatur des Austenits erfolgt. Diese liegt typischerweise
bei ca. 950°C.
[0016] Der Stahl rekristallisiert dabei vollständig und die Walzrichtung ist nur noch aufgrund
von Seigerungseffekten erkennbar. Der rekristallisierte Austenit wandelt im Anschluss
mit definierter Abkühlgeschwindigkeit in Ferrit und Perlit um. Bei normalisierend
geglühten Erzeugnissen werden Platinen oder Bauteile über die A3-Temperatur erhitzt
und im Anschluss daran kontrolliert abgekühlt. Nach dieser Wärmebehandlung erhält
der Stahl wieder die Ausgangseigenschaften. Des weiteren kann im Anschluss an eine
Glühung die Platine oder das Bauteil aus der Hitze umgeformt werden. Es ist jedoch
darauf zu achten, dass die Umformung oberhalb von 750°C abgeschlossen sein muss. Bei
einem Umformgrad von nicht mehr als 5 % gilt eine Temperatur von 700°C. Die Platinen
oder Bauteile sind an ruhender Luft abzukühlen.
[0017] Thermomechanisch gewalzte Stähle erzielen ihre Festigkeit aus der gezielten Herstellung
während des Warmwalzens. In diesem Fall wird die Endverformung unterhalb der Rekristallisationstemperatur
von Austenit durchgeführt. Die Temperatursteuerung der Rekristallisation erfolgt dabei
durch zusätzliche Legierungselemente. Diese Elemente, und hier vorwiegend Niob erhöhen
die Rekristallisationstemperatur des Austenits, so dass ein ausreichendes Prozessfenster
zwischen A3-Temperatur und der Rekristallisationstemperatur entsteht.
[0018] Da das Gefüge nach dem letzten Walzstich nicht mehr rekristallisieren kann, besitzt
es aufgrund des gestreckten Walzgefüges sehr viele Keime zur Umwandlung von Austenit
zu Ferrit. Als Ergebnis erhält man ein sehr feinkörniges Gefüge, das hauptsächlich
aus Ferrit und zu geringen Anteilen aus Bainit besteht. Bainit ist ein sehr feinlamellarer
Perlit, der nur im Ungleichgewicht erstarren kann. Dies erfolgt durch eine gesteuerte
rasche Abkühlung nach dem letzten Walzstich. Als zusätzlicher Effekt tritt eine Erhöhung
der Zähigkeit des Materials auf.
[0019] Erstarren im Gleichgewicht benötigt langsame Abkühlraten, dies trifft eher auf normalisierend
gewalzte Stähle zu. Zusätzlich verhindern die Legierungselemente in ausgeschiedener
Form als Karbide, Nitride oder Karbonitride ein Kornwachstum über 1100°C. Dies wirkt
sich auch vorteilhaft in der Grobkornzone der Wärmeeinflusszone beim Schweißen aus.
[0020] Normalisierend geglühte Stähle zeigen bei höhen Festigkeiten aufgrund der Legierungszusammensetzung
ein kritisches Verhalten bei der Herstellung zu Warmband. Aufgrund des geringeren
Legierungsanteiles bei TM-Stählen können diese mit wesentlich höheren Festigkeiten
erzeugt werden.
[0021] Während normalisiert gewalzte Stähle nur bis zu einer maximalen Streckgrenze von
460 MPa bei Blechstärken unter 16 mm genormt sind, so sind TM-Stähle bis zu einer
Mindeststreckgrenze von 700 MPa bei 8 mm genormt (>8 mm darf die Streckgrenze um 20
MPa niedriger sein). Diese Angaben findet man in den Normen DIN EN 10025-3 für normalisierend
gewalzte Stähle und für thermomechanisch gewalzte Stähle ist die Norm DIN EN 10149-2
ausschlaggebend.
[0022] Sauergasbeständige Stähle werden im gleichen Verfahren wie thermomechanische Stähle
hergestellt. Sie sind jedoch aufgrund ihres Einsatzgebietes in der Norm API spec 51,
bzw. DIN EN 10208-2 abgebildet. Diese Bleche zeichnen sich durch extrem niedrige Gehalte
von Verunreinigungen wie Schwefel aus. Dies bewirkt, dass ein Rekombinieren des Wasserstoffs
zu H
2, das heißt Rissbildung in der Nähe von Mangansulfiden, verhindert wird. Andererseits
wird dadurch die Zähigkeit selbst bei sehr tiefen Temperaturen stark verbessert. Des
weiteren wird durch die geringen Kohlenstoffgehalte die Ausbildung von Mittenseigerung
reduziert. Dies verhindert die Bildung von harten Phasen in der Matrix. Um die Festigkeit
zu erhöhen, muss die Kühlendtemperatur reduziert werden. Als Ergebnis liegt ein Stahl
mit sehr feinem ferritischen Gefüge vor.
[0023] Eine Gegenüberstellung der Herstellpfade im Warmwalzwerk ist der Fig. 16 zu entnehmen.
Hier ist der Unterschied bei der Endverformung klar ersichtlich. Mit den Abkühlbedingungen
aus der Walzhitze kann die Gefügeausbildung bei thermomechanischer Walzung noch beeinflusst
werden. Die unterschiedlichen Strukturen von normalisierend gewalzt, bzw. geglüht
und thermomechanisch gewalzt sind der Fig. 17 zu entnehmen.
[0024] Die Abkürzungen in Fig. 16 sind T (Temperatur), TRS (Rekristallisationstemperatur
im Austenit), TM (thermomechanisch) und ACC (beschleunigt abgekühlt).
[0025] Vergleicht man die Gefüge zwischen normalisierend gewalzt und TM-gewalzt, so ist
der erhöhte Anteil an kohlenstoffreichem Perlit (dunkle Phase) eindeutig feststellbar.
Eine Kornfeinung, und somit eine Erhöhung der Festigkeit, Duktilität und Zähigkeit
ist nur durch die thermomechanische Herstellung möglich.
[0026] Die chemischen Zusammensetzungen von normalisierend gewalztem Stahl findet man in
den Normen DIN EN 10149-3 und DIN EN 10025-3. Die chemische Zusammensetzung von thermomechanisch
gewalztem Stahl ist in der Norm DIN EN 10149-2 abgebildet. Vergleicht man Stahlgüten
mit gleicher Mindeststreckgrenze so sind die höheren Kohlenstoffgehalte bei normalisierend
gewalzten Stählen ersichtlich.
[0027] Aus der
US 5,454,888 ist ein Verfahren zur Herstellung von hochfesten Stahlteilen bekannt, die bei 300°F
bis 1200°F (149°C) warm ungeformt werden sollen. Das verwendete Material soll eine
ferritisch-perlitische Struktur haben. Auf eine besondere Formgebung wird hier nicht
eingegangen. Aus der
EP 0 055 436 ist ein Verfahren zum Verringern des Rückspringens bei mechanisch gepresstem Blechmaterial
bekannt, bei dem ein Gegendruck beim Umformen angewendet werden soll. Das Gegenpressstück
in dieser Presse soll insbesondere die Positionierung des Blechmaterials in der Presse
steuern. Diese Schrift offenbart jedoch keine Umformtemperaturen oder das umzuformende
Material.
[0028] Zur Kaltumformung können beide Stahlgüten herangezogen werden, wobei thermomechanische
Stähle bei gleichen Streckgrenzen ein besseres Umformvermögen zeigen. Ein Ausprägen
der Kanten, bzw. eine Schweißnahtvorbereitung, ist in der Kaltumformung nicht möglich,
da die auftretenden Kräfte zu groß wären. Aus diesem Grund ist eine wirtschaftliche
Auslegung einer Presse für Bauteile mit komplexer Geometrie nicht mehr gegeben.
[0029] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zu schaffen, welches einfach und schnell
durchführbar ist, bezüglich des Werkzeugverschleißes verbessert ist und einen besser
steuerbaren Prozess mit niedrigeren Kosten ergibt.
[0030] Die Aufgabe wird mit einem Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
[0031] Weitere vorteilhafte Ausführungsformen sind in den Unterensprüchen gekennzeichnet.
[0032] Es ist eine weitere Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens
zu schaffen, mit der die Umformung einfach, schnell und sicher durchgeführt wird,
welche geringen Verschleiß hat, mit einer hohen Taktzeit arbeitet und die Investition
verringert.
[0033] Die Aufgabe wird mit einer Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 8 gelöst.
[0034] Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den hiervon abhängigen Unteransprüchen gekennzeichnet.
[0035] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird der Werkstoff zwar erwärmt, aber keiner
Phasenumwandlung unterzogen, das heißt die Umformung findet im ferritischen, perlitischen
oder bainitischen Bereich statt. Weder die eutektoide noch die Rekristallisations-Temperatur
dürfen dabei überschritten werden.
[0036] Für dieses Verfahren können Stähle verwendet werden, welche bei Temperaturen bis
max. 700°C stabile Gefüge besitzen.
[0037] Dazu zählen neben normalisierend gewalzten Stählen vor allem die thermomechanisch
gewalzten Stähle, da sie ein stabiles Gefüge besitzen. Diese Stähle sind auch für
das Spannungsarmglühen freigegeben, welches ungefähr im gleichen Temperaturbereich
stattfindet. Bei der Verwendung dieser Stähle muss darauf geachtet werden, dass keine
Rekristallisation während der Erwärmung und anschließender Umformung eintritt.
[0038] Mehrphasenstähle besitzen unter anderem auch martensitische Phasen in der Matrix.
Dieser Martensit wird jedoch bei so hohen Temperaturen angelassen und verändert dadurch
die mechanischen Kennwerte der Stahlgüte.
[0039] Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht es vorteilhafter Weise, zunderfrei umzuformen.
Während bei bekannten Umformprozessen mit Temperaturen von 900°C und höher dicke Zunderschichten
auftreten, bilden sich in diesem Fall nur dünne O-xidhäute auf der Oberfläche des
Werkstückes aus. Vergleicht man ungebeiztes Warmband mit erfindungsgemäß umgeformten
Bauteilen, ist kein Unterschied in der Oberflächenausbildung ersichtlich.
[0040] Dies erlaubt es, mehrere Verfahrensschritte in ein Werkzeug zu integrieren, da kein
störender Zunder die Funktion beinträchtigen könnte. So kann im Falle der erfindungsgemäßen
temperierten Umformung der erwähnte zweistufige Prozess zur Ausprägung von scharfen
Radien nach dem Stand der Technik ein zweifach wirkender Prozess herangezogen werden.
Dieser Prozess wird zwar bei niedrigeren Temperaturen als bei der Warmumformung durchgeführt,
da jedoch nur ein Werkstück in der Presse zum Einsatz kommt, sind Presskräfte ähnlich
niedrig. Dieser Prozess erlaubt es mehrere Verfahrensschritte in einem Werkzeug zu
kombinieren:
- geführte Umformung
- Stauchen von Material
- Prägen von Schweißkanten
- Bauteilauswurf
[0041] Die Kostenersparnis ergibt sich aus folgenden Gründen:
- ein Werkzeug für alle Funktionen;
- geringere Verschleißkosten aufgrund der Prozessparameter und Werkzeugreduktion;
- Erhöhung der Taktzeit, da das Bauteil in einem Arbeitshub gefertigt werden kann;
- Reduzierung der Investition:
Kompaktere Ofensysteme nutzbar, dadurch geringerer Ausstoß an CO2; Presskraft wird nicht erhöht, da sich anstelle von zwei nur ein Bauteil im Werkzeug
befindet;
Alle Funktionen sind im Werkzeug, das heißt die Presse kann einfach ausgeführt werden.
[0042] Die Erfindung wird anhand einer Zeichnung erläutert, es zeigen dabei:
- Figur 1:
- den Verfahrensablauf eines zweifach wirkenden erfin- dungsgemäßen Prozesses;
- Figur 2:
- den Aufbau eines zweifach wirkenden erfindungsgemäßen Werkzeug;
- Figur 3:
- die Umformkräfte in Abhängigkeit der Temperatur;
- Figur 4:
- den Temperaturverlauf beim erfindungsgemäßen Verfah- ren bei einer Starttemperatur
von 700 °C;
- Figur 5:
- den Temperaturverlauf beim erfindungsgemäßen Verfah- ren bei einer Starttemperatur
von 500 °C;
- Figur 6:
- die Oxidationsrate von Eisen in Luft;
- Figur 7:
- die Verfestigung bei 180°-Faltung von TM-Stahl;
- Figur 8:
- den Härteverlauf bei Vergütungsstahl (V) und thermo- mechanisch gewalztem Stahl (TMBA);
- Figur 9:
- die mechanischen Kennwerte von thermomechanisch ge- walztem Stahl in Abhängigkeit
der Glühtemperatur;
- Figur 10:
- die Herstellung von Bauteilen nach einer ersten Aus- führungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens;
- Figur 11:
- die Herstellung von Bauteilen nach einer zweiten Aus- führungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens;
- Figur 12:
- die Herstellung von Bauteilen nach einer dritten Aus- führungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens;
- Figur 13:
- die Herstellung von Bauteilen nach einer vierten Aus- führungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens;
- Figur 14:
- eine Gegenüberstellung von thermomechanisch gewalztem Stahl gegenüber normal geglühtem
Stahl;
- Figur 15:
- die Streckgrenze und das Kohlenstoffäquivalent für verschiedene Herstellverfahren
und Stahlsorten;
- Figur 16:
- die Herstellung von warmgewalztem Stahl;
- Figur 17:
- das Gefüge aufgrund der unterschiedlichen Herstellung von warmgewalztem Stahl;
- Figur 18:
- den Verfahrensablauf eines zweistufigen Prozesses nach dem Stand der Technik;
- Figur 19:
- den Temperaturverlauf beim Warmumformen nach dem Stand der Technik bei einer Starttemperatur
von 940°C im Vergleich zu einer Luftabkühlung;
- Figur 20:
- den Temperaturverlauf beim Warmumformen nach dem Stand der Technik bei einer Starttemperatur
von 940 C.
[0043] Fig. 1 und 2 zeigen den Aufbau des Werkzeuges. Je nach Art der Anwendungen können
die Werkzeugteile gekühlt ausgeführt sein.
[0044] Im Oberteil 7 befinden sich der Stempel 2, welcher die Form des Bauteiles erzeugt
und die Prägeleisten zur Ausprägung kleiner Radien und wenn notwendig der Schweißanarbeitung.
Der Stempel 2 ist über ein Federpaket 4 mit dem Oberteil 7 verbunden. Dieses Federpaket
kann aus Stahlfedern sowie aus hydraulischen Feder/Dämpfersystemen oder Gasdruckfedern
bestehen. Im Unterteil 11 befinden sich der Matrizeneinsatz 3 sowie die Matrize 6
selbst. Das Federpaket 5 zur Steuerung des Matrizeneinsatzes 3 kann ebenso aus Stahlfedern
sowie aus hydraulischen Feder/Dämpfersystemen oder Gasdruckfedern bestehen.
[0045] Die Herstellung eines Bauteiles mittels zweifach wirkendem Prozess kann wie folgt
erklärt werden:
Die Ablage der auf Wunsch endgeometrienahen Platine 1 erfolgt zum einen auf das Unterteil
11 des Werkzeuges und zum anderen auf den Matrizeneinsatz 3. Berührt nun das Oberteil
7 die Platine 1, so wird durch beidseitigen Kontakt von Oberteil 7 und Matrizeneinsatz
3 die Platine 1 geklemmt und die Umformung erfolgt geführt und nicht frei. Des weiteren
kann sich dadurch auch keine Wölbung im Werkzeug einstellen. Bei der weiteren Verformung
(Schritt 2) wird nun der Matrizeneinsatz 3 durch den Stempel 2 verdrängt. Dabei sind
die Kräfte der Federpakete von Stempel 2 zu Matrizeneinsatz 3 so abgestimmt, dass
in der Platine 1 keine Abdrücke erzeugt werden. Im Schritt 3 wird der Bauteil zur
Gänze umgeformt, wobei der Stempel 2 dabei den unteren Totpunkt erreicht hat. Gleichzeitig
stützt sich nun der Matrizeneinsatz 3 in der Matrize 6 ab, sodass die Prägekräfte
nicht über das Federpaket 5 übertragen werden müssen. In weiterer Folge wird nun das
Federpaket 4 im Stempel 2 verdrängt und die Ausprägung durchgeführt (Schritt 4). Nach
dem Öffnen des Werkzeuges dient die Federkraft des Matrizeneinsatzes 3 zum Ausstoßen
des Bauteiles, das heißt das Werkzeug nimmt wieder die Position in Schritt 1 ein.
[0046] Die Herstellung eines Bauteiles mit engen Radien und/oder Schweißnahtvorbereitung
erfolgt deshalb in einem Hub oder Arbeitsschritt des Werkzeuges. Eine Anarbeitung
der Schweißkante ermöglicht die Weiterverwendung von Bauteilen zur Komponentenfertigung
ohne einer spanabhebenden Zwischenbearbeitung der Kante.
[0047] In Abhängigkeit des Ausgangsmaterials können die Platinen zwischen 500°C und 700°C
aufgeheizt werden. Fig. 3 zeigt die notwenigen Umformkräfte in Abhängigkeit der Temperatur
an einem identen Bauteil. Aus diesem Diagramm ist ersichtlich, dass eine Warmumformung
bei 900°C im Vergleich zu einer temperierten Umformung die Presskräfte halbiert. Da
jedoch beim zweistufigen Prozess der Warmumformung die Endtemperatur gegen 700°C fällt,
steigen auch die Umformkräfte auf das 1,5fache (-..-Linie) an. Berücksichtigt man
noch weiter, dass sich zwei Bauteile in der Presse befinden, so kann davon ausgegangen
werden, dass die Presse ähnlich der temperierten Umformung ausgelegt werden muss.
Zusätzlich ist die erhöhte Reibung bei 900°C klar ersichtlich. Während bei niedrigeren
Temperaturen der Kraftaufwand nach der ersten Umformung absinkt, bleibt der Umformwiderstand
bei 900°C annähernd konstant, was auf erhöhte Reibung aufgrund des vorliegenden Zunders
im Zargenbereich schließen lässt. Dieses Phänomen tritt im Schritt 2 in Fig. 18 bei
der Umformung auf.
[0048] Der Temperaturverlauf der temperierten Umformung nach der Erfindung ist am Beispiel
einer Umformung von 700°C in Fig. 4 ersichtlich. Zum einen zeigt sich, dass die Herstellung
des Bauteiles in einem Schritt erfolgte, zum zweiten tritt dabei ein maximaler Temperaturverlust
von nur ca. 120°C auf. Im Vergleich zur Warmumformung zeigt sich, dass sich durch
eine Verringerung der Anfangstemperatur von ca. 240°C eine Reduzierung der Endtemperatur
von nur 100°C ergibt.
[0049] Ein weiteres Beispiel ist in Fig. 5 ersichtlich. In diesem Fall betrug die Platinentemperatur
zu Beginn der Umformung 500°C. Die Auswertung zeigt, dass im Bereich des Bodens und
der Zarge der Temperaturverlust weniger als 100°C beträgt, während im Bereich der
Kante, also an jener Stelle, wo die Prägeleisten angreifen, eine Reduktion der Umformtemperatur
von mehr als 150°C auftritt. Aufgrund der Wärmeleitung im Bauteil erfolgt jedoch ein
sofortiger Anstieg der Temperatur noch dem Öffnen der Presse. Fig. 6 zeigt die Abhängigkeit
der Oxidationsrate von Eisen an Luft in Abhängigkeit der Temperatur. Wählt man als
Bezugsgröße die Oxidationsrate bei 600°C, so erhöht sich die Rate bei 700°C um das
siebenfache und bei 950°C um das 230fache. Dies macht den Vorteil der erfindungsgemäßen
temperierten Umformung deutlich. Durch die drastische Reduktion der Oxidbildung an
der Bauteiloberfläche verringert sich der Verschleiß des Werkzeuges. Zweiter Kosteneffekt
ist die Erhöhung der Taktzeit, da die zwischenzeitliche Reinigung des Werkzeuges um
ein Vielfaches geringer, bzw. entfallen kann.
[0050] Nur durch die Kombination von Temperaturführung und Werkstoffauswahl ist es möglich,
das erfindungsgemäße Verfahren umzusetzen.
[0051] Im Vergleich zur Kaltumformung sind wesentlich komplexere Geometrien möglich. Dies
wird durch ein Nachfördern des Werkstoffes während der Umformung hervorgerufen. Dadurch
können wesentlich geringere Außen- als auch Innenradien erzeugt werden bei Aufrechterhaltung
des Ausgangsquerschnittes des Vormaterials. Deshalb ist es möglich, dass bei gleichen
mechanischen Eigenschaften des Werkstoffes größere Belastungen übertragen werden,
da die Flächenwiderstandsmomente stark erhöht werden können. Bei gleicher Belastung
kann die Wandstärke dementsprechend verringert und somit Gewicht eingespart werden.
[0052] Bei der konventionellen Kaltumformung wird das Material im Verformungsbereich ausgedünnt.
[0053] Wie bereits angeführt beeinflusst die Abkühlgeschwindigkeit die mechanischen Eigenschaften
des Werkstoffes nach der Umformung nur gering, während bei der Verwendung von normalisierend
gewalzten Stählen die Abkühlgeschwindigkeit eine wesentliche Funktion zur Erreichung
der mechanischen Eigenschaften ist.
[0054] Bei Einhaltung der Glühbedingungen zur Umformung erhöht sich durch beschleunigte
Alterungseffekte die Streckgrenze. Des weiteren können sich noch Ausscheidungen bilden.
[0055] Kurzfristige Temperaturen, wie sie z.B. beim Flammrichten auftreten, können, sofern
sie entsprechend der Lieferbedingung des Vormaterials durchgeführt werden, analog
dem Ausgangsmaterial durchgeführt werden.
[0056] Aufgrund des gewählten Temperaturbereiches zur Umformung können alle Werkstoffe eingesetzt
werden, welche ihre Eigenschaften durch eine temperierte Wärmebehandlung beibehalten.
Dies gilt ebenso für normalisierend gewalzte Stähle, wenn eine spezielle Weiterverarbeitung
den Einsatz dieser Stähle voraussetzt.
[0057] Bevorzugt werden thermomechanische Stähle eingesetzt, da das schon gute Umformvermögen
bei Raumtemperatur durch die temperierte Umformung verbessert wird und das Verfahren
um Stauchprozesse ergänzt werden kann.
[0058] Im Vergleich zur Kaltumformung treten bei der temperierten Umformung nur geringe
Verfestigungseffekte auf, da die Umformung im Bereich der Erholung des Werkstoffes
liegt, und dadurch die Verfestigung ohne Inkubationszeit abgebaut werden kann. Eine
Homogenisierung der inneren Spannungen ist die Folge. Eine Verringerung der Verfestigung
ist in Fig. 7 ersichtlich.
[0059] Die temperierte Umformung nach der Erfindung schränkt die Weiterverarbeitung bezüglich
Schweißen oder Oberflächenbeschichtungen nicht ein. Dieses Verfahren erlaubt, komplexe
Bauteile mit hohen Festigkeiten herzustellen, ohne Einschränkung auf Nachfolgeprozesse.
Aufgrund der Warmumformung können zum Beispiel nur normalisierend gewalzte Stähle
eingesetzt werden. Wie bereits beschrieben sind diese aufgrund ihrer Legierungszusammensetzung
wesentlich kritischer zu schweißen. Zusätzlich muss aufgrund der hohen Temperatur
wesentlich aufwändiger die Oberfläche gereinigt werden.
[0060] Das grundlegende Vorurteil gegen den Einsatz von thermomechanischen Stählen ist deren
Empfindlichkeit gegen hohe Temperaturen, wie sie zum Beispiel beim Schweißen vorkommen.
Moderne TM-Stähle weisen jedoch aufgrund ihrer Legierungszusammensetzung auch sehr
gute mechanische Eigenschaften nach dem Schweißen auf. Dies wird unter anderem durch
die Zugabe von Mikrolegierungselementen erreicht. Durch fein verteilte Ausscheidungen
aus Mikrolegierungselementen in Verbindung mit Stickstoff oder Kohlenstoff wird die
Bildung von Grobkorn in der Wärmeeinflusszone behindert, da ein Wachsen der Korngrenzen
durch Festhalten erschwert wird. Demzufolge wird die erweichte Zone sehr schmal, wie
in Fig. 8 auf der rechten Seite dargestellt (WEZ = Wärmeinflusszone, SG = Schweißgut).
In beiden Fällen ist der Abfall der Härte gleich groß, wobei die Erweichungszone beim
thermomechanisch gewalzten Stahl wesentlich schmaler ausgebildet ist. Dies ist darauf
zurückzuführen, dass unterhalb von AC1 (eutektoide Temperatur) keine Erweichung des
Materials auftritt, d.h. die Korngröße ändert sich nicht. Oberhalb von AC1 kommt es
zu einer Umwandlung in Austenit und im Anschluss daran zur oben genannten Grobkornbildung.
[0061] Beim Vergütungsstahl (V) ist die Erweichungszone wesentlich breiter ausgelegt, da
es auch unterhalb der ACl zu Umwandlungen kommt. In diesem Fall treten Anlasseffekte
auf und verändern somit die mechanischen Eigenschaften des Materials. Zusätzlich kommt
es aufgrund des höheren Kohlenstoffgehaltes noch zu einer verstärkten Aufkohlung im
Übergangsbereich von Schmelzgut zu Wärmeeinflusszone. Dies ist bei dynamischer Beanspruchung
besonders kritisch, da dies wie eine metallurgische Kerbe wirkt.
[0062] Die Erfindung wird anhand von Ausführungsbeispielen weiter beschrieben, wobei eine
spezielle Werkstoffauswahl hier nicht getroffen wird, damit im erfindungsgemäßen Verfahren
alle bereits beschrieben Werkstoffe verarbeitet werden können.
[0063] Das Verfahren ermöglicht sozusagen die Verwendung genormter Stähle unter der Voraussetzung,
dass die Glühbedingungen analog dem Spannungsarmglühen eingehalten werden. Bei der
Fertigung muss jedoch eine Rekristallisation während der Umformung vermieden werden,
da damit eine Reduzierung der Festigkeit einhergeht. Werden Stähle verwendet, welche
eine starke Anlassneigung besitzen, z.B. aufgrund martensitischer Phasen, so ist mit
einem Festigkeitsverlust zu rechnen.
Beispiel 1
[0064] Ein Beispiel für die Verwendung eines thermomechanisch gewalzten Stahles für die
temperierte Umformung ist in Fig. 9 dargestellt. Die Proben wurden dabei innerhalb
von 15 Minuten auf die jeweilige Temperatur erhitzt. In allen Fällen konnte eine völlige
Durchwärmung sicher gestellt werden. Anschließend wurden die Proben an Luft, im Wasser
oder zwischen zwei gekühlten Kupferplatten abgekühlt. Die Auswertung zeigt, dass bis
zu einer Temperatur von 700°C die mechanischen Eigenschaften mindestens den Ausgangswerten
entsprechen. Eine Erhöhung der Streckgrenze ist auf eine beschleunigte Alterung zurückzuführen.
Oberhalb von 700°C tritt eine Veränderung des Gefüges auf, die Bildung von Austenit
beginnt. Eine Erweichung des thermomechanisch gewalzten Stahles ist die Folge.
[0065] Das oben beschriebene Verfahren zur Herstellung von Bauteilen mittels temperiertem
Umformen kann durch unterschiedliche Werkzeugausführungen erfolgen. Weiter können
die Funktionen von Federn, hydraulischen Dämpfern und Gasdruckdämpfern auch von der
Presse selbst übernommen werden. In Abhängigkeit der Stückzahl und Genauigkeit der
Bauteile kann eine Wasserkühlung in den Werkzeugen erfolgen. Im Unterschied zum Härten
in wassergekühlten Werkzeugen, müssen in diesem Fall keine derartigen Abkühlgeschwindigkeiten
erreicht werden. Die Kühlung soll das Werkzeug und deren Funktionen vor thermischer
Belastung schützen.
[0066] Alle Verfahren haben die Vereinfachung gemein, dass in einem Schritt sowohl die Umformung,
als auch das Prägen der Seitenkanten erfolgt. Ein zusätzlicher Auswerfer, welcher
die Kontur, bzw. die Oberfläche des Bauteiles zerstören könnte ist in keiner Ausführung
notwendig. Gleichzeitig verhindern seitliche Klemmen am Matrizeneinsatz ein Festsitzen
des Bauteils am Stempel. Diese Klemmen öffnen sich automatisch beim Öffnen des Werkzeuges
oder können mit Hydraulik oder Gas angesteuert werden.
Beispiel 2
[0067] Der Verfahrensablauf ist in Fig. 10 dargestellt.
Schritt 1:
[0068] Zu Beginn der Umformung wird die Platine 1 zwischen Stempel 2 und Matrizeneinsatz
3 geklemmt. Dadurch kann ein Verrutschen der Platine verhindert werden. Bei herkömmlichen
Verfahren erfolgt die Umformung aufgrund des Weglassens eines Matrizeneinsatzes frei,
d.h. die Platine ist nicht geführt. Bei der klassischen Warmumformung kann abplatzender
Zunder die Funktionsweise des Matrizeneinsatzes beeinflussen. Feder 4 und Feder 5
sind auf Vorspannung.
Schritt 2:
[0069] Die Umformung erfolgt im geklemmten Zustand. Feder 4 ist auf Vorspannung, Feder 5
wird durch den Stempel 2 verdrängt.
Schritt 3:
[0070] Der Stempel und der Matrizeneinsatz erreichen den unteren Todpunkt. Sollte keine
Schweißanarbeitung der Kanten, bzw. aufgedickte Eckbereiche notwendig sein, so kann
Schritt 4 übersprungen werden. Feder 1 ist auf Vorspannung, Feder 2 durch Stempel
verdrängt und der Matrizeneinsatz 3 stützt sich auf Matrize 6 ab.
Schritt 4:
[0071] Zur Kostenersparnis kann in diesem Arbeitsschritt die Anarbeitung der Schweißkante
mit Anarbeitungsstempel 7 mit Prägeleisten 8 erfolgen, unabhängig des Schweißverfahrens
und des dazu notwendigen Winkels. Gleichzeitig können die Radien der Ecken sowohl
innen als auch außen reduziert werden. Zusätzlich wird die Wandstärke in diesem Bereich
erhöht. Feder 4 wird durch die Prägeleisten verdrängt Feder 5 bleibt in Position.
Schritt 5:
[0072] Der Matrizeneinsatz 3 dient gleichzeitig zum Auswurf des Bauteiles und kann in dieser
Position die nächste Platine aufnehmen.
Vorteile:
[0073]
- keine freie Umformung durch Matrizeneinsatz;
- Prägung erfolgt erst, wenn das Bauteil sich im unteren Todpunkt befindet, d.h. Es
wird durch das Prägen kein Werkstoff in den Boden verschoben - kleinerer Stauchweg
als bei Stand der Technik (siehe Fig. 18);
- einfacher Werkzeugaufbau, d.h. nur ein Federsystem im Stempel notwendig;
- geringe Werkzeugkosten;
- keine zusätzliche wegabhängige Steuerung im Werkzeug notwendig.
Beispiel 3
[0074] Der Verfahrensablauf ist in Fig. 11 dargestellt.
Schritt 1:
[0075] Platine 1 wird zwischen Matrize 6 und Stempel 2 geklemmt. In Abhängigkeit des Bauteiles
kann ein Matrizeneinsatz die Klemmung unterstützen (nicht abgebildet). F1, F2 und
F3: siehe Anmerkung in Fig. 11.
Schritt 2:
[0076] Der Bauteile wird bei Weglassen des Matrizeneinsatzes frei umgeformt. F1, F2 und
F3 ohne Veränderung.
Schritt 3:
[0077] Der Stempel 2 wird zurückgezogen, dies erfolgt durch die Steuerung von F1. Prägeleisten
8 treten in Kontakt mit der Zarge 9. F2 und F3 bleiben unverändert.
Schritt 4:
[0078] System fährt mit Einstellung von Schritt 3 auf Kontakt mit Vorwölber 9.
Schritt 5:
[0079] Die Kanten 10 des Bauteiles berühren den Matrizenboden. Dadurch wird eine Bevorratung
des Werkstoffes im Boden verursacht. F1, F2 und F3 analog Schritt 3.
Schritt 6:
[0080] Oberteil 7 fährt nach unten, F3 wird zur Gänze verdrängt. F2 wird um diesen Betrag
anteilig verdrängt. Dadurch wird ein Verdrängen des Materials in die Ecken verursacht,
ohne das eine hohe Reibung im Zargenbereich auftritt.
Schritt 7:
[0081] Verprägen des Bauteiles durch komplettes Verdrängen von F3.
Vorteile:
[0082]
- Materialbevorratung im Boden;
- geringer Verschleiß in der Zarge;
- geringe Stauchung über die Zarge notwendig.
Beispiel 4
[0083] Der Verfahrensablauf ist in Fig. 12 dargestellt.
Schritt 1:
[0084] Platine 1 wird zwischen Matrize 6 und Stempel 2 geklemmt. In Abhängigkeit des Bauteiles
kann ein Matrizeneinsatz die Klemmung unterstützen (nicht abgebildet). F1 und F2:
siehe Anmerkung in Fig. 12.
Schritt 2:
[0085] Der Bauteile wird bei Weglassen des Matrizeneinsatzes frei umgeformt. F1 und F2 ohne
Veränderung.
Schritt 3:
[0086] Der Bodenbereich wird zwischen Stempel 2 und Vorwölber 9 geklemmt. F1 und F2 ohne
Veränderung.
Schritt 4:
[0087] F1 wird durch die Abwärtsbewegung des Oberteiles 7 verdrängt, sodass die Prägeleisten
8 das Bauteil im Eckenbereich in die Matrize 6 pressen. F2 bleibt unverändert.
Schritt 5:
[0088] Stempel 2 und Prägeleisten 8 fahren gleichzeitig nach unten und verprägen das Bauteil.
Dabei wird F2 verdrängt.
Vorteile:
[0089]
- einfacher Werkzeugaufbau, d.h. nur ein Federsystem im Stempel notwendig;
- geringe Werkzeugkosten;
- keine zusätzliche wegabhängige Steuerung im Werkzeug notwendig;
- Materialbevorratung im Bodenbereich durch Vorwölber.
Beispiel 5
[0090] Der Verfahrensablauf ist in Fig. 13 dargestellt.
Schritt 1:
[0091] Platine 1 wird zwischen Matrize 6 und Stempel 2 geklemmt. In Abhängigkeit des Bauteiles
kann ein Matrizeneinsatz die Klemmung unterstützen (nicht abgebildet). F1 und F2:
siehe Anmerkung in Fig. 12.
Schritt 2:
[0092] Der Bauteile wird bei Weglassen des Matrizeneinsatzes frei umgeformt. F1 und F2 ohne
Veränderung.
Schritt 3:
[0093] Der Bodenbereich wird zwischen Stempel 2 und Vorwölber 9 geklemmt. F1 und F2 ohne
Veränderung.
Schritt 4:
[0094] Der Stempel 2 hält durch gesteuertes Verdrängen von F1 seine Position. Das Oberteil
7 fährt nach unten, sodass die Prägeleisten 8 das Bauteil im Eckenbereich in die Matrize
pressen. F2 bleibt unverändert.
Schritt 5:
[0095] Prägeleisten fahren auf Endmaß des Bauteiles und Stempel verharrt in konstanter Position
F1 steuert die Relativbewegung zur Prägeleiste, sodass die Stempelposition konstant
bleibt. F2 bleibt unverändert.
Schritt 6:
[0096] Ausprägen des Bauteiles durch Ausfahren des Stempels mittels F1. F2 wird dadurch
verdrängt.
Vorteile:
[0097]
- Oberteil benötigt nur ein Federsystem;
- geringe Werkzeugkosten;
- Bevorratung im Bodenbereich unabhängig der Stauchhöhe der Prägeleisten.
[0098] Bei der Erfindung ist von Vorteil, dass ein Verfahren und eine Vorrichtung geschaffen
werden, mit denen eine geführte Umformung inklusive das Stauchen von Material, Prägen
von Schweißkanten und der Bauteilauswurf innerhalb eines Werkzeuges zuverlässig, schnell
und sicher durchgeführt werden, wobei aufgrund der Prozessführung, insbesondere der
niedrigen Temperaturen, geringerer Verschleiß auftritt, die Taktzeit erhöht wird und
kompaktere Ofensysteme nutzbar sind. Zudem wird die Zunderbildung reduziert, was eine
Nachbearbeitung verringert und die Möglichkeit gegeben, aus höherfesten TM-Stählen
komplexe Bauteile zu erzeugen.
[0099] Als Stahlblech für die Platinen kann blankes Blech aber auch beschichtetes Blech
verwendet werden.
[0100] Als Beschichtungen sind elektrolytische oder die verschiedensten Schmelztauchverzinkungen,
gegebenenfalls mit einem Legierungsschritt, Zink-Aluminium- bzw. Aluminium-Zink-Schichten,
Aluminiumschichten aber auch Nano-Schichten etc. geeignet.
1. Verfahren zum Umformen von Stahlblech, wobei eine Platine aus dem Stahlblech erzeugt
wird, die Platine in ein Umformwerkzeug eingelegt wird und mit dem Umformwerkzeug
aus der Platine das umgeformte Werkstück in einem einstufigen Prozess erzeugt wird,
wobei die Platine vor dem Umformen aufgeheizt wird, wobei die Aufheizung soweit durchgeführt
wird, dass der Stahl keine Phasenumwandlung erleidet und die Umformung im ferritischen,
perlitischen oder bainitischen Bereich stattfindet, ohne dass die eutektoide oder
die Rekristallisations-Temperatur überschritten werden, dadurch gekennzeichnet, dass mit Prägeleisten zur Ausprägung kleiner Radien und/oder zur Erhöhung der Wandstärke
in diesem Bereich und/oder einer Schweißanarbeitung die Seitenkanten des umgeformten
Werkstücks geprägt bzw. gestaucht werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Stahl ein Stahl verwendet wird, der bei Temperaturen bis maximal 700°C ein stabiles
Gefüge besitzt.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Stahlmaterial ein normalisierend gewalzter Stahl, ein normalisierend geglühter
Stahl oder ein thermomechanisch gewalzter Stahl verwendet werden.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Stahl auf eine Temperatur von 400° bis 800°, vorzugsweise 600° bis 750°C erwärmt
wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Platine zwischen einem Formwerkzeugoberteil und einem Formwerkzeugunterteil eingelegt
wird, wobei das Oberteil einen Stempel besitzt, welcher die Form des Bauteils erzeugt
und zusätzlich die Prägeleisten zur Ausprägung kleiner Radien und sofern gewünscht
einer Schweißanarbeitung vorhanden sind und das Formwerkzeugunterteil einen Matrizeneinsatz
sowie die Matrize selbst umfasst, wobei durch das Berühren des Oberteils durch beidseitigen
Kontakt von Oberteil und Matrizeneinsatz die Platine geklemmt und die Umformung durchgeführt
wird, wobei bei weiterer Verformung der Matrizeneinsatz durch den Stempel verdrängt
wird und das Bauteil zur Gänze umgeformt wird, bis der Stempel den unteren Todpunkt
erreicht hat, wobei sich der Matrizeneinsatz in der Matrize abstützt und anschließend
eine durch Ausprägung durchgeführt wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Stahlblech zur Herstellung der Platinen blankes oder beschichtetes Stahlblech
verwendet wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass als beschichtetes Stahlblech elektrolytisch verzinktes Stahlblech, Schmelztauch,
verzinktes Stahlblech (feuerverzinktes Stahlblech), ein Schmelztauch-beschichtetes
Stahlblech mit einer Schmelztauchbeschichtung aus Zink und Aluminium oder Aluminium
und Zink und gegebenenfalls weiteren Metallen oder eine Beschichtung aus im Wesentlichen
Aluminium und Silizium oder eine Beschichtung aus Zink die durch einen Legierungsschritt
mit dem Stahl legiert wurde, verwendet werden.
8. Vorrichtung zum temperierten Umformen einer Stahlplatine, wobei die Platine in ein
Umformwerkzeug eingelegt wird und mit dem Umformwerkzeug aus der Platine das umgeformte
Werkstück erzeugt wird, insbesondere Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach
einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung ein Oberteil (7) und ein Unterteil besitzt, wobei sich im Oberteil
ein Stempel (2) befindet, welcher die Form des Bauteils erzeugt und zudem Prägeleisten
vorhanden sind zur Ausprägung kleiner Radien und einer Schweißanarbeitung wenn notwendig,
wobei der Stempel über ein Federpaket (4) mit dem Oberteil (7) verbunden ist und zudem
ein Unterteil (11) vorhanden ist, in dem sich ein Matrizeneinsatz (3) sowie die Matrize
(6) selbst befinden, wobei zur Steuerung des Matrizeneinsatzes (3) ein zweites Federpaket
(5) vorhanden ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Federpakete (4, 5) aus Metallfedern, insbesondere Stahlfedern, hydraulische Federn,
Dämpfersystem- oder Gasdruckfedern bestehen.
10. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass am Boden der Matrize ein Vorwölber (9) vorhanden ist.
1. Method for shaping steel sheet, wherein a plate is produced from the steel sheet,
the plate is inserted into a shaping tool and the shaped workpiece is produced from
the plate with the shaping tool in a single-stage process, wherein the plate is heated
prior to shaping, wherein the heating is carried out to an extent where the steel
does not undergo any phase transition, and the shaping takes place in the ferritic,
pearlitic or bainitic range without the eutectoid or recrystallization temperature
being exceeded, characterised in that the side edges of the shaped workpiece are stamped or compressed with stamping ledges
for stamping small radii and/or for increasing the wall thickness in this area and/or
welding pre-processing.
2. Method according to claim 1, characterised in that the steel used is a steel which has a stable structure at temperatures of up to maximally
700°C.
3. Method according to any one of the preceding claims, that a normalized-rolled steel,
a normalized steel or a thermo-mechanically rolled steel are used as the steel material.
4. Method according to any one of the preceding claims, characterised in that the steel is heated to a temperature of 400°C to 800°C, preferably to 600°C to 750°C.
5. Method according to any one of the preceding claims, characterised in that the plate is inserted between an upper shaping tool part and a lower shaping tool
part, wherein the upper part comprises a punch that produces the shape of the component,
and the stamping ledges for stamping small radii and, if so desired, a welding pre-processing
are additionally present, and the lower shaping tool part comprises a die insert as
well as the die itself, wherein, by the upper part touching and the contact of the
upper part and the die insert on both sides, the plate is clamped and the shaping
carried out, wherein, if shaping is continued, the die insert is displaced by the
punch and the component is shaped completely, until the punch has reach the bottom
dead centre, the die insert supporting itself in the die and stamping being carried
out subsequently.
6. Method according to any one of the preceding claims, characterised in that bare or coated steel sheet is used as the steel sheet for producing the plates.
7. Method according to claim 6, characterised in that electro-galvanized steel sheet, galvanized steel sheet (hot-dip galvanized steel
sheet), a hot-dip coated steel sheet with a hot-dip coating of zinc and aluminium,
or aluminium and zinc and optionally other metals, or a coating substantially of aluminium
and silicon, or a coating of zinc alloyed with the steel in an alloying step, is used
as the coated steel sheet.
8. Apparatus for the temperature-controlled shaping of a steel plate, wherein the plate
is inserted into a shaping tool and the shaped workpiece is produced from the plate
with the shaping tool, in particular apparatus for carrying out the method according
to any one of the preceding claims, characterised in that the apparatus comprises an upper part (7) and a lower part, wherein a punch (2) that
produces the shape of the component is disposed in the upper part, and stamping ledges
for stamping small radii and, if required, a welding pre-processing are additionally
present, wherein the punch is connected with the upper part (7) via a spring assembly
(4), and a lower part (11) is additionally present in which a die insert (3) and the
die (6) itself are disposed, wherein a second spring assembly (5) is present for controlling
the die insert (3).
9. Apparatus according to claim 6, characterised in that the spring assemblies (4, 5) consist of metal springs, in particular steel springs,
hydraulic springs, damping system or gas-pressure springs.
10. Apparatus according to claim 6 or 7, characterised in that there is a bulger (9) at the bottom of the die.
1. Procédé pour le formage de tôles d'acier, dans lequel on génère une platine à partir
de la tôle d'acier, la platine est mise en place dans un outil de formage et on génère
la pièce à oeuvrer formée au moyen de l'outil de formage à partir de la platine en
un processus à un seul stade, dans lequel la platine est chauffée avant le formage,
ledit chauffage étant exécuté jusqu'à une intensité telle que l'acier ne subit aucune
transformation de phase et le formage a lieu dans la plage ferritique, perlitique
ou bainitique, sans dépasser la température eutectique ou la température de recristallisation,
caractérisé en ce que les arêtes latérales de la pièce à oeuvrer formée sont estampées ou refoulées avec
des barrettes d'estampage destinées à l'estampage de petits rayons et/ou pour augmenter
l'épaisseur de paroi dans cette région et/ou en vue d'une opération de soudure.
2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que l'on utilise comme acier un acier qui possède une structure stable à des températures
allant au maximum jusqu'à 700°C.
3. Procédé selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que l'on utilise comme matériau pour l'acier un acier laminé de façon normalisée, un
acier porté au rouge de façon normalisée ou un acier laminé par voie thermomécanique.
4. Procédé selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que l'acier est chauffé à une température de 400° à 800°, de préférence 600° à 750°C.
5. Procédé selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que la platine est mise en place entre une partie supérieure d'outil de formage et une
partie inférieure d'outil de formage, ladite partie supérieure possédant un poinçon
qui génère la forme de la pièce, et en ce qu'il est prévu en supplément des barrettes d'estampage pour estamper de petits rayons
et si désiré pour permettre une opération de soudure, et la partie inférieure de l'outil
de formage comprend un insert de matrice ainsi que la matrice elle-même, et par venue
en contact de la partie supérieure en raison d'un contact bilatéral de la partie supérieure
et de l'insert de matrice la platine est pincée et le formage est exécuté, et lors
d'une poursuite du formage de l'insert de matrice est repoussée par le poinçon et
la pièce à oeuvrer est formée en totalité jusqu'à ce que le poinçon atteigne le point
mort inférieur, tel que l'insert de matrice est soutenu dans la matrice et à la suite
on exécute un estampage.
6. Procédé selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que l'on utilise à titre de tôle d'acier pour la production des platines une tôle d'acier
nue ou revêtue.
7. Procédé selon la revendication 6, caractérisé en ce que l'on utilise à titre de tôle d'acier revêtue une tôle d'acier zinguée par voie électrolytique,
une tôle d'acier zinguée par trempage, une tôle d'acier revêtue par trempage avec
un revêtement au trempé de zinc et d'aluminium ou d'aluminium et de zinc et le cas
échéant d'autres métaux, ou un revêtement essentiellement en aluminium et en silicium,
ou un revêtement en zinc qui a été allié avec l'acier par une étape d'alliage.
8. Appareil pour le formage tempéré d'une platine d'acier, dans lequel la platine est
mise en place dans un outil de formage et la pièce à oeuvrer formée est engendrée
avec l'outil de formage à partir de la platine, en particulier appareil pour mettre
en oeuvre le procédé selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que l'appareil possède une partie supérieure (7) et une partie inférieure, dans lequel
un poinçon (2) se trouve dans la partie supérieure, lequel génère la forme de la pièce
et dans lequel sont prévues des barrettes d'estampage pour estamper des petits rayons
et permettre une opération de soudage si nécessaire, dans lequel le poinçon est relié
à la partie supérieure (7) via un empilement à ressort (4), et il est prévu une partie
inférieure (11) dans laquelle se trouve un insert de matrice (3) ainsi que la matrice
elle-même (6), et dans lequel est prévu un second empilement à ressort (5) pour la
commande de l'insert de matrice (3).
9. Appareil selon la revendication 6, caractérisé en ce que les empilements à ressorts (4, 5) sont des ressorts métalliques, en particulier des
ressorts en acier, des ressorts hydrauliques, des ressorts à système amortisseur ou
des ressorts à gaz sous pression.
10. Appareil selon la revendication 8 ou 9, caractérisé en ce qu'un élément de bombement (9) est présent au fond de la matrice.