[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Schalungselement für eine Stirnabschalung.
[0002] Schalungselemente für Stirnabschalungen werden zur Abschalung von Stirnflächen von
Betonbauteilen, insbesondere zur Trennung von nacheinander zu vergießenden Betonierabschnitten
eingesetzt. Derartige Schalungselemente erzeugen je nach Ausgestaltung z. B. eine
Arbeitsfuge oder eine Dehnfuge und sind häufig als verlorenes Schalungselement (siehe
beispielsweise
DE 20 2005 019 397 U1) ausgebildet, das im fertigen Betonteil verbleibt. Das Schalungselement wird quer
zu den die Betonierabschnitte begrenzenden, seitlichen Schalungselementen eingebaut,
hat jedoch eine Breite, die geringer ist als der Abstand zwischen den beiden Seitenschalungen.
In den verbleibenden Zwischenraum zwischen dem Schalungselement und den Seitenschalungen
wird eine sogenannte Betondeckungs- oder Dichtleiste eingebaut, die für einen Hohlraum
beidseitig des Schalungselementes sorgt, der anschließend in geeigneter Weise und
mit geeignetem Material, wie beispielsweise Beton oder Dichtungsmaterial oder dgl.
verfüllt wird. Dadurch wird einerseits das Eindringen und Durchtreten von Feuchtigkeit
an der durch das Schalungselement bewirkten Fuge verhindert und andererseits ein Abstand
zwischen dem meist nicht korrosionsbeständigen Material des Schalungselementes und
der Oberfläche des Betonteiles geschaffen, der dafür sorgt, dass beispielsweise ein
aus nichtlegiertem Stahl bestehendes Schalungselement nicht rostet. Diese Betondeckungsleisten
wurden bislang immer an den Seitenschalungen befestigt, insbesondere angenagelt. Dies
konnte jedoch erst geschehen, nachdem die Seitenschalungen aufgebaut waren. Als Seitenschalungen
werden jedoch häufig sogenannte Rahmenschalungen eingesetzt, die hochwertig und teuer
sind. Diese Rahmenschalung wird durch das Annageln der Leisten beschädigt und muss
nach jedem Einsatz ausgebessert werden, was wiederum sehr teuer und zeitaufwendig
ist.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Schalungselement bereitzustellen, dass
einfach und schnell montierbar ist und keine Beschädigung der Rahmenschalung erfordert.
[0004] Die Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.
[0005] Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung kann die Betondeckungsleiste an der Stirnabschalung
befestigt werden, so dass die Rahmenschalung geschont wird, und was ggf. auch außerhalb
des Schalungshohlraumes geschehen kann, da sich die Betondeckungsleisten immer im
Bereich der Stirnabschalung befinden müssen. Die Abstütz- und Befestigungseinrichtung
sorgt dafür, dass die Betondeckungsleiste ihre korrekte Lage erhält und diese beim
Einbau der Stirnabschalung beibehält.
[0006] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
[0007] So kann die Abstütz- und Befestigungseinrichtung dort vorgesehen werden, wo eine
Betondeckungsleiste angebracht werden soll, was bevorzugt an einer Seite der Ebene,
die durch die Schalungswandung definiert wird, erfolgen sollte.
[0008] Die Abstütz- und Befestigungseinrichtung kann besonders einfach bei biegbaren Schalungswandungen
hergestellt werden, indem die mit Betondeckungsleisten zu versehenden Randbereiche
abgewinkelt werden.
[0009] Die erfindungsgemäße Stirnabschalung ist auf einfache Weise als Halterung für eine
durch beide Betonierabschnitte durchlaufende Bewehrung ausgebildet, da hier randseitig
offene Aufnahmevertiefungen für die Bewehrung ausgebildet sind. Diese Aufnahmevertiefungen
werden durch die Betondeckungsleiste verschlossen, so dass dadurch eine Lagesicherung
für die Bewehrung erreicht wird.
[0010] Diese Lagesicherung wird noch verbessert, wenn die Aufnahmevertiefung als Passvertiefung
ausgebildet, d.h. derart an die Abmessungen der üblichen, genormten Bewehrungsstäbe
angepasst ist, dass der Bewehrungsstab fest oder nur mit minimalem Spiel in der Aufnahmevertiefung
sitzt.
[0011] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen näher
erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Schalungselementes,
- Fig. 2
- die Vorderansicht des Schalungselementes gemäß Fig. 1,
- Fig. 3
- die Seitenansicht des Schalungselementes gemäß Fig. 1,
- Fig. 4
- ein herausgeschnittenes Teil einer Rückansicht des Schalungselementes gemäß Fig. 1,
und
- Fig. 5
- eine Draufsicht auf eine Schalung, die unter Verwendung des erfindungsgemäßen Schalungselementes
erstellt wurde.
[0012] Aus den Fig. 1 bis 5 ist ein Schalungselement 1 ersichtlich, das als verlorene Stirnabschalung
ausgebildet ist, d.h. im fertigen Beton verbleibt. Das Schalungselement 1 enthält
eine Schalungswandung 2, die bevorzugt aus einem selektiv betondurchlässigen, d.h.
durchbrochenen Material besteht, bevorzugt aus Streckmetall der unterschiedlichsten,
auf dem Markt befindlichen Ausgestaltungen. Durch die Öffnungen der Schalungswandung
2 quillt beim Vergießen eines Betonierabschnittes der fließfähige Beton in begrenztem
Maße hindurch, und zwar derart, dass er nach dem Aushärten auf der gegenüberliegenden
Seite eine raue, gut anbindende Oberfläche hinterlässt.
[0013] Die Schalungswandung 2 enthält ebene Bereiche 2a bzw. 2b, die fluchtend zueinander
ausgerichtet sind und eine Ebene E definieren, die die hauptsächliche Ebene der späteren
Arbeitsfuge darstellt. Die übrige Ausgestaltung des Schalungselementes 1 ist nicht
kritisch, sondern es hängt vom Anwendungszweck ab, ob das Schalungselement 1 beispielsweise
mit einer trapezförmig aus der Ebene E herausgebogenen, mittleren Verzahnungsrippe
2c versehen ist, wie dies in Fig. 1 dargestellt ist, oder eine Halterung für eine
Fugen- bzw. Wassersperre aufweist oder an andere Einsatzzwecke angepasst ist.
[0014] Wenigstens ein, bevorzugt zwei gegenüberliegende Randbereiche der Schalungswandung
2 sind mit einer Abstütz- und Befestigungseinrichtung 3 für eine Betondeckungsleiste
4 versehen, die quer, bevorzugt rechtwinklig, zur Ebene E verlaufen und über die Ebene
E vorstehen. In Fig. 1 ist, der besseren Übersicht halber, nur der in Fig. 1 hintere
Randbereich 2e mit der Betondeckungsleiste 4 versehen, während die Betondeckungsleiste
4 am vorderen Randbereich 2d weggelassen wurde.
[0015] Die Abstütz- und Befestigungseinrichtung 3 für die Betondeckungsleiste 4 ist im dargestellten
Ausführungsbeispiel als Abwinkelung des Randbereiches 2d bzw. 2e der Schalungswandung
2 ausgebildet, wobei die Ränder des biegbaren Streckmetallgitters der Schalungswandung
2 im Wesentlichen rechtwinklig zur Ebene E abgebogen wurden. Die abgewinkelten Randbereiche
2d bilden dadurch eine Auflagefläche 5 für die Betondeckungsleiste 4, die die Lage
der Betondeckungsleiste 4 exakt vorgibt. Bevorzugt entspricht die Breite b des abgewinkelten
Randbereiches 2d, 2e etwa der Breite B der Betondeckungsleiste 4. Die Abstütz- und
Befestigungseinrichtung 3 enthält weiterhin Befestigungsmittel, die hier in wenigstens
einer Öffnung 6 bestehen, die sich an geeigneter Stelle durch die Auflagefläche 5
erstreckt und die ein Befestigungsmittel, vorzugsweise eine Schraube 7 aufnehmen kann.
Besteht das Schalungsmaterial der Schalungswandung 2 aus einem Streckmetall oder einem
anderen durchbrochenen Material, wie beispielsweise einem Lochblech oder dgl., so
können die dort bereits vorhandenen Löcher zum Einschrauben der Schrauben 7 verwendet
werden.
[0016] Das erfindungsgemäße Schalungselement 1 enthält weiterhin Aufnahmevertiefungen 8,
die zum Aufnehmen und Positionieren von Bewehrungsstäben 9 ausgebildet sind. Die Aufnahmevertiefungen
8 werden als Schlitze ausgeführt, die sich vom Randbereich 2d, 2e der Schalungswandung
2 in diese, im Wesentlichen senkrecht zur äußeren Kante, hineinerstrecken. Die Tiefe
der Aufnahmevertiefungen 8 entspricht der Breite b der Auflagefläche 5 plus dem Durchmesser
des Bewehrungsstabes 9. Die Höhe h der Aufnahmevertiefung 8 entspricht dem Durchmesser
des Bewehrungsstabes 9. Zusätzlich ist der Grund bzw. die untere Begrenzung 8a jeder
Aufnahmevertiefung 8 kreisförmig ausgerundet, wobei diese Maßnahme und die Abmessungen
dazu führen, dass der Bewehrungsstab 9 in der Aufnahmevertiefung wie in einer Passvertiefung
sitzt und dort lagefixiert ist. Je nach Dicke des Materials der Schalungswandung 2
im Bereich der abgewinkelten Ränder 2d, 2e kann auch die Materialdicke in die Abmessungen
mit eingerechnet werden, so dass eine noch bessere Anpassung an die Abmessungen des
Bewehrungsstabes, der genormt ist, möglich ist.
[0017] Besteht die Schalungswandung 2 aus einem schneidbaren Material, so werden die Aufnahmevertiefungen
8 zweckmäßigerweise in das Material eingeschnitten.
[0018] Das erfindungsgemäße Schalungselement wird bereits ab Werk vorgefertigt, wobei die
Schalungswandung 2 zugeschnitten, mit den mittleren Strukturen, beispielsweise der
trapezförmigen Verzahnungsrippe 2c durch Biegen versehen, die Aufnahmevertiefungen
8 eingeschnitten und die Randbereiche 2d, 2e im Wesentlichen senkrecht zur Ebene E
derart hochgebogen werden, dass sie an derjenigen Seite der Ebene E, und nur an dieser
Seite, vorstehen, an der die Betondeckungsleiste 4 angebracht werden soll. Sollte
es jedoch erforderlich sein, die Betondeckungsleiste mittig zur Ebene E auszurichten,
so kann dies entweder geschehen, indem die Betondeckungsleiste an den Abstütz- und
Befestigungseinrichtungen 3 der Fig. 1 bezüglich der Ebene E mittig befestigt wird,
oder die Randbereiche 2d, 2e zick-zack-förmig oder zwischen den Aufnahmevertiefungen
abwechselnd zur einen oder zur anderen Seite abgebogen oder in anderer Weise ausgebildet
werden. Nach dem Einlegen der Bewehrungsstäbe 9 werden die Betondeckungsleisten 4
mit Hilfe der Schrauben 7 an den Anlageflächen 5 festgeschraubt.
[0019] Fig. 5 zeigt das erfindungsgemäße Schalungselement 1 eingebaut in eine Hauptschalung
10 zum Herstellen einer Wand. Die Hauptschalung 10 enthält Seitenschalungen 10a, 10b,
dargestellt sind die üblichen Rahmenschalungen. An derjenigen Stelle, wo eine Trennung
zwischen nacheinander zu vergießenden Betonierabschnitten stattfindet, wird das erfindungsgemäße
Schalungselement eingebaut. Das Schalungselement 1 wird, insbesondere wenn es keine
Aufnahmevertiefungen für die Bewehrung enthält, außerhalb der Hauptschalung 10 bereits
mit den Betondeckungsleisten 4 versehen und als Einheit eingebaut. Enthält das erfindungsgemäße
Schalungselement 1 die dargestellten, randseitigen offenen Aufnahmevertiefungen 8,
so kann das Schalungselement 1 gleichzeitig als Lehre für die korrekte Positionierung
der Bewehrung 9 dienen, das heißt durch die Aufnahmevertiefungen wird Lage und Abstand
der Bewehrungsstäbe 9 der Längsbewehrung sowie der Stäbe 11 der Querbewehrung 11 festgelegt.
Anschließend wird die Betondeckungsleiste an der Abstütz- und Befestigungseinrichtung
3 befestigt, beispielsweise durch die Schrauben 7 angeschraubt. Die Stellung der Schalung
umfasst somit die folgenden Schritte:
- 1. Stellen der Rahmenschalung 10 - Hauptschalung (Außenseite)
- 2. Binden der Bewehrung 9 und 11 (Außenseite)
- 3. Einlegen und Einbinden des Abschalelementes 2
- 4. Anschrauben der Dichtleiste 4 (Außenseite)
- 5. Binden der Bewehrung 9 und 11 (Innenseite)
- 6. Anschrauben der Dichtleiste 4 (Innenseite)
- 7. Stellen der Rahmenschaltung 10 - Hauptschalung (Innenseite)
- 8. Bauseitige Abstützung der Stirnabschalung
[0020] In Abwandlung des beschriebenen und gezeichneten Ausführungsbeispiels ist die Erfindung
auch bei Schalungselementen einsetzbar, die nicht von vorneherein mit Aufnahmevertiefungen
für eine durchgehende Bewehrung versehen sind. Die Abstütz- und Befestigungseinrichtung
kann weiterhin nur durch bereichsweise abgewinkelte oder bereichsweise vorgesehene
Auflager gebildet werden. Bei nicht biegbarem Schalungsmaterial könnte die Abstütz-
und Befestigungseinrichtung auch nachträglich angebracht werden.
1. Schalungselement (1) für eine Stirnabschalung mit einer eine Ebene (E) definierenden
Schalungswandung (2) und einer randseitig vorgesehenen, quer zur Ebene (E) verlaufenden
Abstütz- und Befestigungseinrichtung (3) für eine Betondeckungsleiste (4).
2. Schalungselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstütz- und Befestigungseinrichtung (3) nur an einer Seite der Ebene (E) über
die Ebene (E) der Schalungswandung (2) vorsteht.
3. Schalungselement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schalungswandung (2) aus einem biegbaren Material besteht und wenigstens ein
Randbereich (2d, 2e) der Schalungswandung (2) zum Ausbilden einer Auflagefläche (5)
der Abstütz- und Befestigungseinrichtung (3) abgewinkelt ist.
4. Schalungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass in der Schalungswandung (2) Aufnahmevertiefungen (8) zur Positionierung von Bewehrungselementen
(9) vorgesehen sind, die randseitig offen sind.
5. Schalungselement nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Schalungswandung (2) aus einem schneidbaren Material besteht und die Aufnahmevertiefungen
(8) in das Material der Schalungswandung (2) eingeschnitten ist.
6. Schalungselement nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahmevertiefung (8) als Passvertiefung zum Aufnehmen eines Bewehrungsstabs
(9) ausgebildet sind.
7. Schalungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstütz- und Befestigungseinrichtung (3) mit einem Befestigungsmittel (6, 7)
zum Anbringen der Betondeckungsleiste (4) versehen ist.
8. Schalungselement nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Befestigungsmittel (6, 7) wenigstens ein Loch (6) in der Abstütz- und Befestigungseinrichtung
(3) enthält.
9. Schalungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Schalungswandung (2) aus Streckmetall besteht.
10. Schalungselement nach Anspruch 8 und 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Befestigungsmittel (6,7) eine vorzugsweise eine Schraube (7) aufnehmende Öffnung
(6) im Streckmetall enthält.