[0001] Die Erfindung betrifft eine Handgranate mit einer einbindbarer Hohlladung bzw. Hohlladungseinlage.
[0002] Handgranaten werden, wie der Name es sagt, von einem Schützen insbesondere zur Eigenverteidigung
geworfen, wobei vorab ein Sicherungsbügel gelöst wird und eine Zündmechanik die Zündung
auslöst.
[0003] Eine Handgranate wird beispielsweise In der
DE 10 2005 035 580 B3 beschrieben. Diese besitzt einen eine Wirkladung enthaltenden Wirkkörper und eine
Zündeinrichtung zur Zündung der Wirkladung. Die Handgranate selbst zeichnet sich dadurch
aus, dass ein CodeGenerator in der Zündeinrichtung eingebunden ist, welcher mit Hilfe
eines Zufallsgenerators unmittelbar vor oder erst beim Lösen des Bedienteils einen
Zündcode erzeugt, der sowohl in einem Codespeicher des beim Bedieners verbleibenden
Zündauslösers als auch in einem Codespeicher des Zünders abgelegt wird. Die
US 8,781,117 B1 weist ebenfalls eine Zündeinrichtung auf, die ein elektronisches Zündsystem in einer
Handgranate verwendet
[0004] Handgranatenähnliche Gebilde, wie Irritationskörper, werden u. a. bei Geiselnahmen
oder Flugzeugentführungen zur Unterstützung bei Polizei- oder Militäreinsätzen eingesetzt.
Sie werden ebenfalls in der Regel manuell gezündet und danach weggeschleudert.
[0005] Ein Irritationskörper mit Impulstriebwerken ist aus der
DE 102 59 913 B4 bekannt. Durch die Impulstriebwerke wird der Irritationskörper in Rollbewegungen
versetzt.
[0007] Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, eine Handgranate oder dergleichen baulichen
Art aufzuzeigen, die ein größeres Einsatzspektrum aufweist, als derzelt bekannte.
[0008] Die Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst. Weitere vorteilhafte
Ausgestaltungen sind den Unterensprüchen entnehmbar.
[0009] Der Erfindung liegt die Idee zugrunde, aufbauend auf einen modularen Aufbau der Handgranate,
ein Modul bereitzustellen, das an der Handgranate anbindbar, mit einer Hohlladung
ausgerüstet werden kann, um so als Panzerungen durchbrechendes Tell zu wirken. Das,
die Hohlladung umfassende Modul kann am unteren Ende der Handgranate befestigt (aufstecken,
verschrauben, verklippsen etc.) und am gepanzerten Element angebracht werden. In der
einfachsten Form wird die Handgranate hingestellt, bei Seitenwänden möglicherweise
angehängt, Wichtig ist, dass die Handgranate so angebracht wird, dass die Hohlladung
eine ausreichende Wirkung auf das Zielmedium ausüben kann.
[0010] Nicht ausgeschlossen und doch eher verwendungeabhänglg kann die Hohlladung als eine
Flach- bzw. Spitzkegelhohlladung ausgebildet sein. Diese wirken rein.punktuell und
könnten dann eingebunden werden, wenn eine hohe Eindringtiefe im Ziel erwünscht wird.
Oftmals ist dieser Effekt aber verbunden mit einer geringeren Materialaustragung,
bezogen auf den Durchmesser.
[0011] In der bevorzugten Ausführung Ist die Hohlladung daher in Ringform mit V- oder U-
Querschnitt ausgeführt (Ringschneidladung). Diese wird initilert durch ein dahinter
liegendes Kreissegment an Sprengstoff, welches wiederum durch die Primärladung der
Handgranate Initilert wird. Durch die Initiierung an der Sprengstoffoberseite, nahe
der Mitte des Kreissegments, kann eine optimale Verformung der Einlagenaußen- bzw.
Innenseite gewährleistet werden. Aufgrund der ringförmigen Hohlladungsgeometrie nimmt
die zerstörte Fläche im Durchmesser zu, was in besonderen Anwendungen erwünscht sein
kann. Konetruktionsbedingte verringerte Elndringtiefen gegenüber einer Spitz- oder
Flachkegelhohlladung werden hierbei kompensiert.
[0012] Diese einfache Adaption der Hohlladung in eine Handgranate lässt diese Handgranate
nicht wie bisher rein räumlich sondern auch punktualler gegen gepanzerte Ziele wirken.
[0013] Verschiedene Hohlladungselnsätze bei Projektilen sind bereits bekannt. So beschreibt
die
DE 38 39 064 C1 ein Hohlladungsprojektll mit geringem Raumbedarf, die
WO 99/57503 einen Munitionskörper mit einer Hohlladung. Die
EP 1 128 155 81 offenbart einen eine Mauer zerbrechenden Gefechtskopf. Auch die
DD 301 023 A7 beschäftigt sich mit einem panzerbrechenden Hohlledungssprengkörper mit Verstärkungsladung.
Einlagen aus gesintertem Wolfram für Hohlladungen sind der
DE 601 19 505 T2 (
EP 1 317 650 B1) entnehmbar. Auch die
WO 01/63199 A1 zeigt einen Gefechtskopf, hier mit einer ringförmigen Hohlladung.
[0014] Anhand eines einfach dargestellten Ausführungsbeispiels mit Zeichnung soll die Erfindung
näher erläutert werden.
[0015] Es zeigt:
- Fig. 1
- in einer Ausschnlttdarstellung ein Handgranatenmodul mit einer Hohlladung,
- Fig. 2
- Formen der Hohlladung aus Fig. 1.
[0016] In Fig. 1 ist mit 10 eine Handgranate bzw. ein handgranatenähnliches Gebilde gekennzeichnet,
das vorzugsweise einen modularen Aufbau besitzt. Der modulare Körper 1 beinhaltet
einen Sprengstoff 2 und eine (hier) Ringholladungseinlage 3, Mit 4 ist ein Ansatz
im Sprengstoff gekennzeichnet. Eine dieses Modul 1 abdeckende Abdeckplatte 5 dient
als Abschlusskappe und kann zur Anbringung ans Zielmedium dienen. Leicht angedeutet
ist ein Sicherungsbügel 6 als Tell einer Zündeinrichtung der Handgranate 10 erkennbar.
[0017] Die Schockwellenübertragung der (nicht näher dargestellten) Primärladung der Handgranate
auf das Sprengstoffkreissegmant 3 (auf die Hohlladungseinlage) wird durch den Ansatz
4 im Sprengstoff 2 bewerkstelligt. Dadurch initiiert formt der Sprengstoff 2 die Einlage
3 um und bildet dadurch den Liner aus.
[0018] Beispiele für Querschnitte einer Ringhohlladung sind in Fig. 2 aufgezeigt.
[0019] Als Hohlladungsmaterial findet Kupfer genauso Anwendung wie Kristallglas etc.
[0020] Die Handgranate 10 wird auf ein Zielmedium beispielsweise gesetzt und direkt oder
mittels Signalübertragung gezündet.
1. Handgranate (10) mit einem eine Wirk- bzw. Primärladung enthaltenden Wirkkörper und
einer Zündeinrichtung
gekennzeichnet durch
- ein am unteren Ende einbindbares Modul (1), enthaltend einen Sprengstoff (2) und
eine Hohlladurigseinlage (3).
2. Handgranate nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zur Schockwellenübertregung der Primärladung ein Ansatz (4) Im Sprengstoff vorgesehen
ist.
3. Handgranate nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Hohlladungseinlage (3) eine Flach- oder Spitzkegelhohlladunaseinlage ist.
4. Handgranate nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Hohlladungseinlage (3) eine Ringform besitzt.
5. Handgranate nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Ringform einen V- oder U- Querschnitt aufweist.
6. Handgranate nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass als Hohlladungseinlage (3) ein Material wie Kupfer oder Kristallglas verwendet werden
kann.
7. Handgranate nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Handgranate auf ein Zielmedium aufgesetzt oder an diesem befestigt wird.
8. Handgranate nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass eine direkt oder mittels Funk oder dergleichen übertragene Zündung erfolgt.