Gebiet der Erfindung
[0001] Die Erfindung betrifft eine lös- und verfahrbare Lageranordnung zur Abfangung der
als Zapfen ausgebildeten freien Enden von einendig fliegend gelagerten Zylindern oder
Walzen in einer Druckmaschine, insbesondere einer Flexodruckmaschine, mit den Merkmalen
des Oberbegriffes des Anspruchs 1. Des Weiteren betrifft die Erfindung eine Druckmaschine,
insbesondere eine Flexodruckmaschine, mit einer solchen Lageranordnung.
[0002] Bei Druckmaschinen, insbesondre Flexodruckmaschinen, erfolgt der Wechsel des zu druckenden
Bildes durch den Wechsel einer klischeetragenden Druckzylinderhülse, dem sogenannten
"Sleeve". Um den Sleeve wechseln zu können, muss der jeweilige Druckzylinder oder
die jeweilige Walze zumindest zeitweise an einem Ende frei zugänglich sein. Daher
sind derartige Zylinder oder Walzen in der Regel einendig fliegend gelagert. Das heißt,
dass an dem fliegend gelagerten Ende eine Lageranordnung zur Aufnahme eines Wellenzapfens
eines Zylinders oder einer Walze vorgesehen ist, die ein Öffnen der Lagerstelle und
damit ein Abstreifen und Aufziehen eines Sleeves auf den Zylinder oder die Walze ermöglicht.
Eine solche Lageranordnung umfasst in der Regel ein quer zur Zylinder- oder Walzenlängsachse
verfahrbares Lagergehäuse, in dem ein Wälzlager aufgenommen ist. Das Lagergehäuse
kann ferner derart ausgebildet sein, dass das Wälzlager in einem parallel zur Zylinder-
bzw. Walzenlängsachse verschiebbar angeordneten Gehäuseteil angeordnet ist, so dass
zum Wechseln des Sleeves das Wälzlager vom Wellenzapfen eines Zylinders oder einer
Walze gezogen werden kann, indem das eine Gehäuseteil zunächst parallel zur Zylinder-
bzw. Walzenlängsachse verschoben und danach die das Gehäuseteil aufnehmende Lageranordnung
quer zur Zylinder- bzw. Walzenlängsachse verfahren wird.
[0003] Eine Lageranordnung der eingangs genannten Art wird beispielsweise in der
DE 197 05 369 A1 beschrieben. Die Lageranordnung umfasst mindestens einen Lagerbock mit parallelen
Führungen zur Aufnahme eines Haltekopfes, der mittels einer Druckmittel-Kolben-Zylindereinheit
gegenüber den parallelen Führungen axial verschiebbar ist. Der Haltekopf nimmt in
einer zentralen Ausnehmung ein Wälzlager auf, das bei einer axialen Verschiebung des
Haltekopfes mitgeführt wird. Das Wälzlager wiederum dient der fliegenden Lagerung
des Wellenzapfens einer Druck- oder Rasterwalze und kann über eine axiale Verschiebung
des Haltekopfes vom Wellenzapfen abgezogen oder auf den Wellenzapfen aufgeschoben
werden. Der Wälzlagerinnenring nimmt dabei den Zapfen auf. Die parallelen Führungen,
in denen der Haltekopf in axialer Richtung verschiebbar geführt ist, sind zum zapfenseitigen
Ende hin schräg geführt und bilden somit einen axialen Anschlag aus. Der zwischen
den Führungen aufgenommene Haltekopf weist zum zapfenseitigen Ende hin einen korrespondierend
schrägen Verlauf auf. Bei einem geringen radialen Spiel, das zur Erzielung einer hervorragenden
Druckqualität erforderlich ist, besteht bei der beschriebenen Lageranordnung die Gefahr,
dass der Haltekopf, insbesondere im Führungsbereich, in dem die Führungen parallel
verlaufen, verklemmt und damit ein Lösen der Lageranordnung nicht mehr sicher gestellt
ist.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Lageranordnung der eingangs
genannten Art mit einem sehr geringen radialen Spiel bereit zu stellen, die zugleich
ein sicheres Lösen der Lageranordnung gewährleistet.
[0005] Die Aufgabe wird gelöst durch eine Lageranordnung mit den Merkmalen des Anspruchs
1 sowie eine Druckmaschine mit den Merkmalen des Anspruchs 13. Vorteilhafte Weiterbildungen
der erfindungsgemäßen Lageranordnung werden in den direkt oder indirekt auf Anspruch
1 rückbezogen Unteransprüchen beschrieben.
[0006] Die vorgeschlagene Lageranordnung umfasst wenigstens ein quer zur Zylinder- oder
Walzenlängsachse verfahrbares erstes Gehäuseteil und ein hierin parallel zur Zylinder-
oder Walzenlängsachse verschiebbar angeordnetes zweites Gehäuseteil sowie ein Wälzlager.
Erfindungsgemäß besitzt das zweite Gehäuseteil im Wesentlichen über seine gesamte
axiale Erstreckung eine konisch verlaufende Außenumfangsfläche mit einem Neigungswinkel
α ≤ 10°, vorzugsweise ≤ 5° in Bezug auf die Zylinder- oder Walzenlängsachse A. Darüber
hinaus besitzt das erste Gehäuseteil einen korrespondierend zur konisch verlaufenden
Außenumfangsfläche des zweiten Gehäuseteils ausgebildeten konisch verlaufenden Innenumfangsbereich
zur Ausbildung eines axialen Anschlages. Indem das zweite Gehäuseteil im Wesentlichen
über seine gesamte axiale Erstreckung als Konus ausgebildet ist, besteht weniger die
Gefahr, dass das zweite Gehäuseteil bei einer axialen Verschiebung innerhalb des ersten
Gehäuseteils verklemmt. Zudem bewirkt der korrespondierend zum Konus des zweiten Gehäuseteils
ausgebildete konisch verlaufende Innenumfangsbereich des ersten Gehäuseteils eine
Selbstzentrierung des zweiten Gehäuseteils, wenn dieses in Richtung des axialen Anschlages
verschoben wird. Zudem ist ein möglichst flacher Neigungswinkel der konisch verlaufenden
Umfangsflächen in Bezug auf die Zylinder- oder Walzenlängsachse vorgesehen, der ausreichend
flach ist um das zweite Gehäuseteil bei einer Verschiebung zu stabilisieren, jedoch
nicht derart flach gewählt ist, dass eine Selbsthemmung eintritt.
[0007] Um einer Selbsthemmung bei einem sehr flach gewählten Neigungswinkel entgegen zu
wirken, wird gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung vorgeschlagen,
dass der konisch verlaufende Innenumfangsbereich des ersten Gehäuseteils und/oder
die konisch verlaufende Außenumfangsfläche des zweiten Gehäuseteils in einem Teilbereich
wenigstens eine freigestellte Fläche aufweisen. Die Anordnung freigestellter Flächen
bewirkt, dass sich die Anlagefläche des zweiten Gehäuseteils am ersten Gehäuseteil
im konisch verlaufenden Innenumfangsbereich verkleinert. Der selbsthemmende Effekt
wird dadurch gemindert. In den nicht freigestellten Bereichen verbleiben tragende
Flächen, die vorzugsweise derart angeordnet sind, dass weiterhin eine anwendungsgerechte
hohe Formsteifigkeit der Lageranordnung erzielt wird.
[0008] Nach einer bevorzugten Ausführungsform ist wenigstens eine freigestellte Fläche ringförmig
ausgebildet. Das hießt, dass die Konusfläche des ersten und/oder des zweiten Gehäuseteils
in einem ringförmigen bzw. umlaufenden Teilbereich freigestellt ist. Zwischen dem
ersten und dem zweiten Gehäuseteil wird somit eine Ringnut ausgebildet. Vorzugsweise
ist diese Ringnut beidseitig von tragenden Flächen umgeben
[0009] Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist in dem ersten und/oder dem zweiten Gehäuseteil
wenigstens eine Bohrung für den Anschluss eines Druckmediums vorgesehen. Dabei ist
die Bohrung bevorzugt im Bereich einer freigestellten Fläche angeordnet, weiterhin
bevorzugt im Bereich einer Ringnut. Wird ein Druckmedium in diese Ringnut eingeleitet,
kann eine Druckkraft auf die die Ringnut begrenzenden Konusflächen ausgeübt werden,
die zum Einen zu einer Aufweitung des ersten Gehäuseteils und damit einer Verringerung
der Flächenpressung, zum Anderen zu einer axial wirkenden Kraftkomponente an der Konusfläche
des zweiten Gehäuseteils führen, die den Konus aus seinem Sitz heraus drängt. Über
das eingeleitete Druckmedium kann somit das Lösen der Lageranordnung bewirkt werden.
Vorzugsweise wird der Druck pneumatisch oder hydraulisch erzeugt.
[0010] Alternativ oder ergänzend hierzu kann vorgesehen sein, dass das zweite Gehäuseteil
mit einem pneumatisch betätigbaren Kolben ist, mittels dessen das zweite Gehäuseteil
mit einer axial wirkenden Kraft zur axialen Verschiebung beaufschlagbar ist. Vorzugsweise
ist dann das zweite Gehäuseteil mit den pneumatisch betätigbaren Kolben in einer Weise
verbunden, dass das zweite Gehäuseteil bei einer axialen Bewegung de Kolbens mit geführt
wird. Die Verbindung des zweiten Gehäuseteils mit dem Kolben kann beispielsweise über
eine Kolbenstange erfolgen. Weiterhin vorzugsweise ist das zweite Gehäuse mit der
Kolbenstange verschraubt.
[0011] Bevorzugt wird der Kolben in einem Kolbengehäuse, das kraft- und/oder formschlüssig
mit dem ersten Gehäuseteil verbunden ist, axial verschiebbar geführt. Im Kolbengehäuse
ist ferner wenigstens ein Anschluss für ein Druckmedium vorgesehen.
[0012] Vorteilhafterweise ist bei einer erfindungsgemäßen Lageranordnung ein weiteres Gehäuseteil
zur Aufnahme des ersten und des zweiten Gehäuseteils vorgesehen. In dem weiteren Gehäuseteil
kann auch das Kolbengehäuse mit dem pneumatisch betätigbaren Kolben angeordnet sein,
sofern ein solcher vorgesehen ist. Bevorzugt ist das weitere Gehäuseteil in einer
Führungseinrichtung geführt und zumindest quer zur Zylinder- oder Walzenlängsachse
A verfahrbar.
[0013] Vorzugsweise umfasst das Wälzlager der Lageranordnung wenigstens einen kraft- und/oder
formschlüssig mit dem zweiten Gehäuseteil verbundenen Außenring sowie käfiggeführte
Wälzkörper, die auf dem Zapfen ablaufen oder auf einem Innenring, der kraft- und/oder
formschlüssig mit dem Zapfen verbindbar ist. Ist ein Innenring vorgesehen, bildet
dieser ebenfalls einen Bestandteil der erfindungsgemäßen Lageranordnung. Sollte jedoch
der Zapfen die Wälzkörperlauffläche bilden, ist dieser zumindest im Bereich der Wälzkörperlauffläche
gehärtet und geschliffen ausgeführt. Damit steigt zwar der Fertigungsaufwand für den
Zapfen eines Zylinders oder einer Walze, der jedoch dadurch kompensiert werden kann,
dass auf einen präzise gefertigten Innenring vollständig verzichtet werden kann.
[0014] Der Außenring des Wälzlagers ist bevorzugt dickwandig ausgebildet und besitzt somit
eine hohe Formstabilität. Sofern das Wälzlager auch einen Innenring umfasst, ist dieser
bevorzugt massiv ausgebildet. Zudem sind der Außenring und der Innenring des Wälzlagers
als hochgenau gepaarte Lagereinheit mit sehr geringem radialen Spiel ausgeführt.
[0015] Als weitere Maßnahme zur Begrenzung des radialen Spiels der Lageranordnung ist gemäß
eines bevorzugten Ausführungsform vorgesehen, dass der Außenring in einer quer zur
Zylinder- oder Walzenlängsachse A ausgerichteten Befestigungsebene B1 kraft- und formschlüssig,
vorzugsweise mittels einer oder mehrerer Schrauben, an dem zweiten Gehäuseteil befestigt
ist. Das Wälzlager der vorgeschlagenen Lageranordnung wird demnach nicht wie bei den
vorbekannten Lageranordnungen in einer axialen Bohrung des Lagergehäuses aufgenommen,
sondern axial angeschlagen. Fertigungstoleranzen im Bereich der Aufnahme wirken sich
in der Regel negativ auf das Lagerspiel aus. Dieses Problem entfällt, wenn der Außenring
axial angesetzt ist.
[0016] Sofern ein Innenring als separates Bauteil vorgesehen ist, ist auch dieser bevorzugt
in einer quer zur Zylinder- oder Walzenlängsachse A ausgerichteten Befestigungsebene
B2 kraft- und formschlüssig, vorzugsweise mittels einer oder mehrerer Schrauben, an
dem Zapfen des Zylinders oder der Walze befestigbar. Der Innenring wird somit ebenfalls
bevorzugt axial am Zapfen angesetzt. Zur Aufnahme der wenigstens einen Befestigungsschraube
erweist es sich von Vorteil, wenn der Innenring massiv ausgeführt ist.
[0017] Die Freigabe des Zapfens eines Zylinders oder einer Walze erfolgt bei einer erfindungsgemäßen
Lageranordnung vorteilhafterweise dadurch, dass der Außenring einschließlich käfiggeführter
Wälzkörper vom Innenring bzw. vom Zapfen gezogen wird. Die Trennung findet somit im
Bereich des Wälzlagers statt. Zum Abziehen des Außenringes vom Innenring bedarf es
lediglich der axialen Verschiebung des zweiten Gehäuseteils gegenüber dem ersten Gehäuseteil.
Wird danach das Lagergehäuse einschließlich des Außenringes des Wälzlagers quer zur
Zylinder- oder Walzenlängsachse A verfahren, ist der Zylinder oder die Walze zum Wechseln
eines Sleeves frei zugänglich.
[0018] Die vorgeschlagene erfindungsgemäße Lageranordnung eignet sich demnach insbesondere
für Druckmaschinen mit einendig fliegend gelagerten Zylindern oder Walzen. Es wird
daher ferner eine Druckmaschine, insbesondere Flexodruckmaschine, mit einer erfindungsgemäßen
Lageranordnung zur Lösung der eingangs gestellten Aufgabe beansprucht. Dabei trägt
insbesondere die erfindungsgemäße Geometrie des Lagergehäuses bzw. seiner Gehäuseteile
dazu bei, dass aufgrund der Formsteifigkeit der Lageranordnung eine hohe Druckqualität
erzielbar ist, während zugleich die Lageranordnung zum Sleeve-Wechsel leicht lösbar
ist.
[0019] Ein konkretes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Lageranordnung wird nachfolgend
anhand der einzigen beigefügten Zeichnung näher erläutert. Diese zeigt eine erfindungsgemäße
Lageranordnung in einem Längsschnitt.
[0020] Die dargestellte Lageranordnung 10 umfasst ein erstes Gehäuseteil 11 und ein hierin
axial geführtes zweites Gehäuseteil 12. Das zweite Gehäuseteil 12 ist massiv ausgebildet
und weist über seine gesamte axiale Erstreckung im Wesentlichen einen konisch verlaufende
Außenumfangsfläche auf. Der Konus des zweiten Gehäuseteils 12 wird von einem korrespondierend
konisch verlaufenden Innenumfangsbereich 11.1 des ersten Gehäuseteils 11 umgeben,
der zugleich als axialer Anschlag dient. An den konisch verlaufenden Innenumfangsbereich
11.1 des ersten Gehäuseteils 11 schließt sich ein zylinderförmiger Innenumfangsbereich
11.2 an, der einen Hohlraum umschließt in dem der Konus des zweiten Gehäuseteils 12
zum Lösen der Lageranordnung zurückgezogen werden kann. Um die hierzu erforderliche
axiale Verschiebung des zweiten Gehäuseteils 12 zu bewirken, ist dieses über eine
Kolbenstange mit einem Kolben 19 verbunden, der pneumatisch betätigbar ist. Der Kolben
19 ist in einem Kolbengehäuse 21 axial verschiebbar geführt. Zur Verbindung des zweiten
Gehäuseteils 12 mit dem Kolben 19 dient eine Befestigungsschraube 22, die in einer
zentralen Bohrung des zweiten Gehäuseteils 12 und der Kolbenstange des Kolbens 19
aufgenommen ist. Bei einer axialen Verschiebung des Kolbens 19 wird somit das zweite
Gehäuseteil 12 mitgeführt.
[0021] Das Kolbengehäuse 21 ist starr mit dem ersten Gehäuseteil 11 verbunden. Hierzu weist
das Kolbengehäuse 21 eine Kopfplatte 24 auf, die radial vorsteht um Befestigungsschrauben
23 aufzunehmen, mittels derer die Kopfplatte 24 des Kolbengehäuses 21 am ersten Gehäuseteil
11 befestigt ist. Das erste Gehäuseteil 11 ist in dem dargestellten Ausführungsbeispiel
hülsenartig ausgeführt und weist eine ringförmig ausgebildete Schulter auf, mittels
derer es sich an einem weiteren Gehäuseteil 25, dass das erste Gehäuseteil 11 und
das Kolbengehäuse 21 umgibt, abstützt.
[0022] Die Lageranordnung 10 umfasst des Weiteren ein Wälzlager 13, mit einem Außenring
14, der in einer Befestigungsebene B1, die quer zur Zylinder- bzw. Walzenlängsachse
A verläuft, axial an das zweite Gehäuseteil 12 angeflanscht ist. Zur kraft- und formschlüssigen
Verbindung des Außenrings 14 mit dem zweiten Gehäuseteil 12 sind Befestigungsschrauben
17 vorgesehen, die parallel zur Zylinder- bzw. Walzenlängsachse A angeordnet sind.
Um eine ausreichende Formstabilität des Außenrings auch bei Aufnahme der Befestigungsschrauben
17 zu gewährleisten, ist der Außenring 14 dickwandig, d.h. massiv ausgeführt. Innenumfangseitig
trägt der Außenring 14 käfiggeführte Wälzkörper 15, die vorliegend zylinderförmig
ausgebildet sind.
[0023] Die dargestellte Lageranordnung umfasst ferner einen Innenring 16, der in einer Befestigungsebene
B2, die ebenfalls quer zur Zylinder- bzw. Walzenlängsachse A angeordnet ist, am Zapfen
20 befestigt ist. Somit ist auch der Innenring 16 axial am Zapfen 20 angesetzt. Die
Befestigung erfolgt über eine Befestigungsschraube 18, die in einer zentralen Bohrung
des Innenringes 16 aufgenommen ist. Zur Erzielung einer hohen Formstabilität ist der
Innenring 16 massiv ausgeführt.
[0024] Der Längsschnitt zeigt die Lageranordnung im eingefahrenen Zustand, d.h. der Pneumatikkolben
19 drückt über die Kolbenstange das zweite Gehäuseteil 12 gegen den konisch verlaufenden
Innenumfangsbereich 11.1 des ersten Gehäuseteils 11. Im eingefahrenen Zustand umschließt
der Außenring 14 des Wälzlagers 13 den Innenring 16, so dass die Wälzkörper 15 am
Innenring 16 anliegen. Zum Lösen der Lageranordnung, d.h. zum Abziehen des Außenringes
14 vom Innenring 16 und damit vom Zapfen 20, kann zum Einen der Kolben 19 betätigt
werden, zum anderen kann der Konus des zweiten Gehäuseteils 12 von einer Druckkraft
eines Druckmediums beaufschlagt werden, das über eine Anschlussbohrung 26 im ersten
Gehäuseteil 11 in eine den Konus umgebenen Ringnut eingeführt wird. Diese Ringnut
wird durch eine ringförmig verlaufende freigestellte Flächen 11.3 im konisch verlaufenden
Innenumfangsbereich 11.1 des ersten Gehäuseteils 11 gebildet. Das in die Ringnut eingeführte
Druckmedium bewirkt eine Aufweitung des ersten Gehäuseteils 11 und damit eine Reduzierung
der Flächenpressung am Konus des Gehäuseteils 12. Die an der Konusfläche 12.1 anliegende
Druckkraft bewirkt zudem, dass der Konus aus seinem Sitz herausgedrückt wird. Ein
zuverlässiges Lösen der Konusverbindung ist somit gewährleistet.
Bezugszeichenliste
[0025]
- 10
- Lageranordnung
- 11
- erstes Gehäuseteil
- 11.1
- konisch verlaufender Innenumfangsbereich
- 11.2
- zylinderförmiger Innenumfangsbereich
- 11.3
- freigestellte Innenumfangsfläche
- 12
- zweites Gehäuseteil
- 12.1
- konisch verlaufender Außenumfangsbereich
- 13
- Wälzlager
- 14
- Außenring
- 15
- Wälzkörper
- 16
- Innenring
- 17
- Schraube zur Befestigung des Außenringes
- 18
- Schraube zur Befestigung des Innenringes
- 19
- Kolben
- 20
- Zapfen
- 21
- Kolbengehäuse
- 22
- Befestigungsschraube
- 23
- Befestigungsschraube
- 24
- Kopfplatte
- 25
- weiteres Gehäuseteil
- 26
- Anschlussbohrung für Druckmedium
- A
- Zylinder- oder Walzenlängsachse
- B1
- Befestigungsebene Außenring/zweites Gehäuseteil
- B2
- Befestigungsebene Innenring/Zapfen
1. Lös- und verfahrbare Lageranordnung (10) zur Abfangung der als Zapfen (20) ausgebildeten
freien Enden von einendig fliegend gelagerten Zylindern oder Walzen in einer Druckmaschine,
insbesondere einer Flexodruckmaschine, wobei die Lageranordnung wenigstens ein quer
zur Zylinder- oder Walzenlängsachse (A) verfahrbares erstes Gehäuseteil (11) und ein
hierin parallel zur Zylinder- oder Walzenlängsachse (A) verschiebbar angeordnetes
zweites Gehäuseteil (12) sowie ein Wälzlager (13) umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Gehäuseteil (12) im Wesentlichen über seine gesamte axiale Erstreckung
eine konisch verlaufende Außenumfangsfläche (12.1) mit einem Neigungswinkel (α) ≤
10°, vorzugsweise ≤ 5°, in Bezug auf die Zylinder- oder Walzenlängsachse (A) und das
erste Gehäuseteil (11) einen korrespondierend zur konisch verlaufenden Außenumfangsfläche
(12.1) des zweiten Gehäuseteils (12) ausgebildeten, konisch verlaufenden Innenumfangsbereich
(11.1) zur Ausbildung eines axialen Anschlages besitzt.
2. Lageranordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der konisch verlaufende Innenumfangsbereich (11.1) des ersten Gehäuseteils (11) und/oder
die konisch verlaufende Außenumfangsfläche (12.1) des zweiten Gehäuseteils (12) in
einem Teilbereich wenigstens eine freigestellte Fläche (11.3) aufweisen.
3. Lageranordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine freigestellte Fläche (11.3) ringförmig ausgebildet ist.
4. Lageranordnung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass in dem ersten Gehäuseteil (11) und/oder dem zweiten Gehäuseteil (12) wenigstens eine
Bohrung (26) für den Anschluss eines Druckmediums vorgesehen ist, wobei die Bohrung
(26) im Bereich einer freigestellten Fläche (11.3) angeordnet ist.
5. Lageranordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Gehäuseteil (12) mit einem pneumatisch betätigbaren Kolben (19) verbunden
ist, mittels dessen das zweite Gehäuseteil mit einer axial wirkenden Kraft beaufschlagbar
ist.
6. Lageranordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Kolben (19) in einem Kolbengehäuse (21), das kraft- und/oder formschlüssig mit
dem ersten Gehäuseteil (11) verbunden ist, axial verschiebbar geführt ist.
7. Lageranordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein weiteres Gehäuseteil (25) zur Aufnahme des ersten und des zweiten Gehäuseteils
(11, 12) vorgesehen ist.
8. Lageranordnung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das weitere Gehäuseteil (25) in einer Führungseinrichtung geführt und zumindest quer
zur Zylinder- oder Walzenlängsachse (A) verfahrbar ist.
9. Lageranordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Wälzlager (13) einen kraft- und/oder formschlüssig mit dem zweiten Gehäuseteil
(12) verbundenen Außenring (14) sowie käfiggeführte Wälzkörper (15) umfasst, die auf
dem Zapfen (20) oder einem Innenring (16) ablaufen, der kraft- und/oder formschlüssig
mit dem Zapfen (20) verbindbar ist.
10. Lageranordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Wälzlager (13) einen dickwandigen Außenring (14) und/oder einen massiv ausgebildeten
Innenring (16) umfasst, wobei vorzugsweise der Außenring und der Innenring als hochgenau
gepaarte Lagereinheit ausgeführt sind.
11. Lageranordnung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Außenring (14) in einer quer zur Zylinder- oder Walzenlängsachse (A) ausgerichteten
Befestigungsebene (B1) kraft- und formschlüssig, vorzugsweise mittels einer oder mehrerer
Schrauben (17), an dem zweiten Gehäuseteil (12) befestigt ist.
12. Lageranordnung nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Innenring (16) in einer quer zur Zylinder- oder Walzenlängsachse (A) ausgerichteten
Befestigungsebene (B2) kraft- und formschlüssig, vorzugsweise mittels einer oder mehrerer
Schrauben (18), an dem Zapfen (20) befestigbar ist.
13. Druckmaschine, insbesondere Flexodruckmaschine, gekennzeichnet durch wenigstens eine Lageranordnung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche zur Abfangung
der als Zapfen (20) ausgebildeten freien Enden von einendig fliegend gelagerten Zylindern
oder Walzen.