(19)
(11) EP 2 202 343 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
30.06.2010  Patentblatt  2010/26

(21) Anmeldenummer: 09178995.8

(22) Anmeldetag:  14.12.2009
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
D06F 39/00(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA RS

(30) Priorität: 18.12.2008 DE 102008054930

(71) Anmelder: BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH
81739 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Hanau, Andreas, Dr.
    12359 Berlin (DE)
  • Schaub, Hartmut
    14656 Brieselang (DE)
  • Schulze, Ingo
    16341 Panketal (DE)

   


(54) Verfahren zur Behandlung von Wäsche sowie hierzu geeignete Waschmaschine


(57) Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Behandlung von Wäsche in einer Waschmaschine mit einer Programmsteuerung, einer in einem Laugenbehälter drehbar gelagerten Trommel, einem Sensor zur Bestimmung einer Höhe h und/oder eines hydrostatischen Drucks p einer im Laugenbehälter befindlichen wässrigen Flüssigkeit, einem Wasserspeicher und einer zwischen dem Wasserspeicher und dem Laugenbehälter angeordneten ersten Pumpe, wobei in einer Benetzungsphase
(a) eine Menge Mo an Wasser in den Laugenbehälter eingefüllt wird, bis eine vorgegebene Höhe hset und/oder ein vorgegebener hydrostatischer Druck pset erreicht ist;
(b) nach einer vorgegebenen Zeit tset1 und/oder einer vorgegebenen Anzahl nset von Drehungen der Trommel eine im Laugenbehälter vorhandene Menge Ml an ungebundenem Wasser in den Wasserspeicher gepumpt wird; und
(c) die Menge Ml an in den Wasserspeicher gepumptem ungebundenen Wasser, das Verhältnis Ml / Mo und/oder ein zeitlicher Gradient (Δh/Δt) für die Höhe h der wässrigen Flüssigkeit und/oder ein zeitlicher Gradient (Δp/Δt) für den hydrostatischen Druck p zur Bestimmung einer Beladungsmenge mit Wäsche und/oder einer Wäscheart ausgewertet wird.
Die Erfindung betrifft außerdem eine zur Durchführung des Verfahrens geeignete Waschmaschine.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Behandlung von Wäsche in einer Waschmaschine sowie eine zur Durchführung dieses Verfahrens besonders geeignete Waschmaschine. Insbesondere betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Behandlung von Wäsche mit einer gesteuerten Benetzungsphase.

[0002] Bei den bislang bekannten Waschmaschinen ist der Wasserverbrauch immer noch relativ groß. Zudem wird im Allgemeinen das einmal in der Trommel bzw. dem Laugenbehälter der Waschmaschine befindliche Wasser nur einmal verwendet und nach der Nutzung als Abwasser entsorgt. Wünschenswert ist eine weitere Reduzierung des Wasserverbrauchs einer Waschmaschine.

[0003] Bei der Anpassung der zum Waschen benötigten Wassermenge in einer programmgesteuerten Waschmaschine soll vor allem die Benetzungsphase so optimiert sein, dass jeder Wäscheposten mit einer hierauf abgestimmten Wassermenge im Laugenbehälter vor dem eigentlichen Waschprozess in möglichst kurzer Zeit vollständig und gleichmäßig benetzt wird.

[0004] Hierzu wird bislang im Allgemeinen Wäsche in einem mehrstufigen Prozess durch Einfüllen von Leitungswasser in eine in einem Laugenbehälter befindliche Trommel solange mit Wasser behandelt, bis die Wäschestücke ausreichend benetzt sind. Dies ist im Allgemeinen erreicht, wenn ein Wasserstand in der Waschmaschine eine gewünschte Höhe erreicht hat und diese beibehält, wenn die Wasserzufuhr unterbrochen wird. Hierbei wird daher im Allgemeinen die Wasserzufuhr diskontinuierlich durchgeführt, um ein eventuelles Aufsaugen von Wasser durch noch unzureichend benetzte Wäschestücke feststellen zu können. Dieser Vorgang kann bis zu zehn Minuten dauern. Die aufgenommene Wassermenge und der für die Benutzung der Wäsche notwendige Zeitraum hängen von der Saugfähigkeit der Wäschestücke ab. Im Allgemeinen sind eine geringe Wassermenge sowie eine schnelle und ausreichende Durchfeuchtung (Benetzung) der Wäschestücke erwünscht, um ein optimales Waschergebnis zu erzielen.

[0005] In der DE 10 2004 039 662 A1 ist eine programmgesteuerte Waschmaschine mit einem Benetzungsprozess beschrieben, der auf die Wäschemenge in einer in einem Laugenbehälter um eine nicht vertikale Achse drehbar gelagerten Wäschetrommel mittels eines Wasserzulaufsystems und einer Steuereinrichtung abgestimmt werden kann. Durch die Steuereinrichtung ist der Zulauf von Wasser in den Laugenbehälter zeitlich steuerbar, wobei der Benetzungsprozess in so viele Phasen (Ph1 bis Ph3) aufgeteilt ist, wie Mengenstufen (klein, mittel, groß) für die zu behandelnde Wäsche vorgesehen sind.

[0006] In der WO 2008/000609 A1 und der WO 2008/003577 A1 ist jeweils ein Verfahren zum behandeln von Wäsche beschrieben, bei dem die jeweils zu einem Waschprozess benötigte Wassermenge so optimiert werden soll, dass der jeweils vorgelegte Posten an Wäsche mit einer jeweils auf ihn abgestimmten Menge an Wasser in möglichst kurzer Zeit vollständig und gleichmäßig benetzt sein soll. Eine Bestimmung der Menge an Wäsche in einem solchen Posten ist nicht vorgesehen.

[0007] Die bisher bekannten Benetzungsprozesse bzw. -phasen können weiter optimiert werden. Beispielsweise berücksichtigen die bekannten Benetzungsprozesse unzureichend unterschiedlich große Wäscheposten, so dass bei sehr großen Wäscheposten (d.h. Wäscheposten nahe der Beladungsgrenze) keine vollständige Benetzung stattfindet. Im Gegensatz dazu dauert die Benetzungsphase für kleine Wäscheposten gemessen an ihrem Benetzungserfolg oft zu lange. Außerdem kann bei den bekannten Benetzungsprozessen die Gleichmäßigkeit der Benetzung weiter verbessert werden.

[0008] Aufgabe der Erfindung ist daher die Bereitstellung eines Verfahrens zur Behandlung von Wäsche in einer Waschmaschine, bei dem ein Wasserverbrauch deutlich reduziert ist und die Benetzungsphase so gesteuert werden kann, dass Menge und/oder Art der in der Waschmaschine befindlichen Wäsche berücksichtigt wird.

[0009] Aufgabe ist es außerdem, eine zur Durchführung dieses Verfahrens geeignete Waschmaschine aufzuzeigen.

[0010] Die Lösung dieser Aufgabe wird nach dieser Erfindung erreicht durch ein Verfahren zur Behandlung von Wäsche mit den Merkmalen des entsprechenden unabhängigen Patentanspruchs sowie die Waschmaschine des entsprechenden unabhängigen Patentanspruchs. Bevorzugte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens sowie der erfindungsgemäßen Waschmaschine sind in entsprechenden abhängigen Patentansprüchen aufgeführt. Bevorzugten Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens entsprechen bevorzugte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Waschmaschine und umgekehrt, auch wenn dies hierin nicht explizit festgestellt wird.

[0011] Die Erfindung betrifft somit ein Verfahren zur Behandlung von Wäsche in einer Waschmaschine mit einer Programmsteuerung, einer in einem Laugenbehälter drehbar gelagerten Trommel, einem Sensor zur Bestimmung einer Höhe h und/oder eines hydrostatischen Drucks p einer im Laugenbehälter befindlichen wässrigen Flüssigkeit, einem Wasserspeicher und einer zwischen dem Wasserspeicher und dem Laugenbehälter angeordneten ersten Pumpe, wobei in einer Benetzungsphase
  1. (a) eine Menge Mo an Wasser in den Laugenbehälter eingefüllt wird, bis eine vorgegebene Höhe hset und/oder ein vorgegebener hydrostatischer Druck pset erreicht ist;
  2. (b) nach einer vorgegebenen Zeit tset1 und/oder einer vorgegebenen Anzahl nset von Drehungen der Trommel eine im Laugenbehälter vorhandene Menge Ml an ungebundenem Wasser in den Wasserspeicher gepumpt wird; und
  3. (c) die Menge Ml an in den Wasserspeicher gepumptem ungebundenen Wasser, das Verhältnis Ml / Mo und/oder ein zeitlicher Gradient (Δh/Δt) für die Höhe h der wässrigen Flüssigkeit und/oder ein zeitlicher Gradient (Δp/Δt) für den hydrostatischen Druck p zur Bestimmung einer Beladungsmenge mit Wäsche und/oder einer Wäscheart ausgewertet wird.


[0012] In einer bevorzugten Ausführungsform dieses Verfahrens wird in einem Schritt (d) in Abhängigkeit von der bestimmten Beladungsmenge mit Wäsche und/oder der Wäscheart durch Rotieren der Trommel mit einer vorgegebenen Umdrehungszahl Uset für einen vorgegebenen Zeitraum tset2 ein definierter Wassergehalt in der Wäsche eingestellt.

[0013] Vorzugsweise wird beim erfindungsgemäßen Verfahren in einer Waschphase in einem Schritt (e) eine Menge Mp der in den Wasserspeicher gepumpten Menge Ml an ungebundenem Wasser, wobei Mp ≤ Ml gilt, über eine Einspülschale in den Laugenbehälter geleitet. Hierbei ist es wiederum bevorzugt, dass die Menge Mp in Abhängigkeit von einem in der Programmsteuerung gespeicherten Zusammenhang zwischen der Menge Mp und der Beladungsmenge mit Wäsche und/oder der Wäscheart ausgewählt wird.

[0014] Die Einleitung von Wasser über die Einspülschale wird in der Regel durchgeführt, um in der Trommel Waschmittel für die Waschphase bereitzustellen.

[0015] Im Schritt (a) des erfindungsgemäßen Verfahrens wird vorzugsweise teilweise oder ausschließlich im Wasserspeicher vorhandenes Wasser in den Laugenbehälter geleitet. Ganz besonders bevorzugt wird ausschließlich im Wasserspeicher vorhandenes Wasser in den Laugenbehälter geleitet.

[0016] Beim erfindungsgemäßen Verfahren schließt sich an eine Benetzungsphase im Allgemeinen eine Waschphase an. Vorzugsweise wird nach einer Waschphase aus dem Laugenbehälter eine Waschlauge mittels der ersten Pumpe zur Entsorgung abgepumpt. Damit würde die Notwendigkeit für eine separate Pumpe zur Entsorgung der Waschlauge entfallen.

[0017] Vorzugsweise wird im Schritt (b) des Verfahrens die Trommel für einige Sekunden oder Minuten mit einer Drehzahl von 10 bis 50 Umdrehungen pro Minute gedreht.

[0018] Der im Verfahrensschritt (a) mit Hilfe des Sensors gemessene hydrostatische Druck p kann mit der eingefüllten Wassermenge verglichen werden. Die in der Trommel befindliche Wäsche saugt Wasser auf, das daher nicht zu einer Erhöhung des hydrostatischen Drucks beitragen kann. Durch den Vergleich des gemessenen hydrostatischen Drucks und der eingefüllten Wassermenge Mo- der absoluten Werte und deren zeitlicher Änderung - mit entsprechenden in der Programmsteuerung der Waschmaschine gespeicherten Werten für die Durchfeuchtung von Wäsche lässt sich die Menge an in der Trommel vorliegender Wäsche und ihr Durchfeuchtungsgrad (Benetzungsgrad) ermitteln. Im Ergebnis kann die Dauer der Benetzungsphase sehr genau auf die vorliegende Wäschemenge abgestimmt werden.

[0019] Der Verfahrensschritt (c) benutzt vorzugsweise den Umstand, dass mit zunehmender Sättigung der Wäsche mit Wasser mehr relativ freies Wasser vorliegt, das aufgrund der Schwerkraft vergleichsweise rasch aus der Wäsche in den Laugenbehälter zurücklaufen kann. Somit ist es bei Stillstand der Trommel durch Verfolgung der zeitlichen Änderung des hydrostatischen Druckes p möglich, die Beladungsmenge an Wäsche und deren Benetzung bzw. die Wäscheart zu erkennen.

[0020] In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung entspricht die Drehrichtung der Wäschetrommel der Richtung der Wirksamkeit einer Schöpfeinrichtung. Hierbei wird die Wäsche intensiv durchfeuchtet, so dass die Menge des zugelaufenen Wassers noch genauer ermittelt werden kann.

[0021] Für die Ermittlung der eingefüllten Wassermenge Mo kann eine Messvorrichtung vorhanden sein, beispielsweise eine Zeitmessvorrichtung zum Bestimmen des Öffnungszeitraums eines Zulaufventils für das Wasser oder eine Flüssigkeitsmengenmessvorrichtung zur Messung der eingefüllten Menge an Flüssigkeit. Diese sind erfindungsgemäß in einer Leitung zwischen dem Wasserspeicher und dem Laugenbehälter und/oder in einer Leitung zwischen der Wasserzufuhr und dem Laugenbehälter angeordnet, je nachdem, ob Wasser aus dem Wasserspeicher und/oder Leitungswasser verwendet wird.

[0022] Die Erfindung betrifft außerdem eine Waschmaschine mit einer Programmsteuerung, einer in einem Laugenbehälter drehbar gelagerten Trommel, einem Sensor zur Bestimmung einer Höhe h und/oder eines hydrostatischen Drucks p einer im Laugenbehälter befindlichen wässrigen Flüssigkeit, wobei die Waschmaschine einen Wasserspeicher und eine zwischen dem Wasserspeicher und dem Laugenbehälter angeordnete erste Pumpe umfasst, und wobei die Programmsteuerung (12) eingerichtet ist zur Durchführung eines Verfahrens zur Behandlung von Wäsche, bei welchem Verfahren in einer Benetzungsphase:
  1. a) eine Menge Mo an Wasser in den Laugenbehälter (1) eingefüllt wird, bis eine vorgegebene Höhe hset und/oder ein vorgegebener hydrostatischer Druck pset erreicht ist;
  2. b) nach einer vorgegebenen Zeit tset1 und/oder einer vorgegebenen Anzahl nset von Drehungen der Trommel (2) eine im Laugenbehälter (1) vorhandene Menge Ml an ungebundenem Wasser in den Wasserspeicher (16) gepumpt wird; und
  3. c) die Menge Ml an in den Wasserspeicher (16) gepumptem ungebundenem Wasser, das Verhältnis Ml / Mo und/oder ein zeitlicher Gradient (Δh/Δt) für die Höhe h der wässrigen Flüssigkeit und/oder ein zeitlicher Gradient (Δp/Δt) für den hydrostatischen Druck p zur Bestimmung einer Beladungsmenge mit Wäsche und/oder einer Wäscheart ausgewertet wird.


[0023] In einer bevorzugten Ausführungsform dieser Waschmaschine ist die erste Pumpe außerdem zwischen dem Laugenbehälter und einem Abwasserausgang angeordnet. Durch diese Anordnung erübrigt sich die Verwendung einer zweiten Pumpe, weil eine einzige Pumpe sowohl zum Wassertransport zwischen Wasserspeicher und Laugenbehälter als auch zum Abtransport von Waschlauge aus dem Laugenbehälter über einen Abwasserausgang verwendet werden kann.

[0024] In einer alternativen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Waschmaschine ist dagegen zwischen dem Laugenbehälter und einem Abwasserausgang eine zweite Pumpe angeordnet.

[0025] Im Allgemeinen weist die erfindungsgemäße Waschmaschine eine am Boden des Laugenbehälters angeordnetes Laugenablaufsystem sowie eine Heizung zur Erwärmung der wässrigen Flüssigkeit auf. Bei Verwendung von Wasser aus dem Wasserspeicher ist hierbei von Vorteil, dass Wasser von Raumtemperatur verwendet werden kann und ggf. die für die Erwärmung von relativ kaltem Leitungswasser mittels der Heizung benötigte Wärmeenergie eingespart werden kann.

[0026] Die Erfindung hat weitere Vorteile. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren gelingt es, die Menge an Wasser, die in einem Wäschebehandlungsverfahren in einer Waschmaschine eingesetzt wird, deutlich zu reduzieren, wobei gleichzeitig eine Benetzungsphase optimal auf die Menge und/oder Art der zu behandelnden Wäsche eingestellt werden kann, so dass bei gleichmäßiger Benetzung die Wäsche vor dem eigentlichen Waschprozess mit der optimalen Menge an Wasser bzw. Lauge benetzt ist.

[0027] Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von nicht einschränkenden Ausführungsbeispielen für das erfindungsgemäße Verfahren und eine in diesen Verfahren eingesetzte Waschmaschine. Dabei wird Bezug genommen auf die Figuren 1 und 2.

[0028] Figur 1 zeigte eine erste Ausführungsform einer Waschmaschine, bei der nur eine Pumpe verwendet wird.

[0029] Figur 2 zeigt eine zweite Ausführungsform einer Waschmaschine, bei der zwei Pumpen verwendet werden.

[0030] Figur 1 ist eine schematische Darstellung der vorliegend relevanten Teile einer Waschmaschine, in der ein nun genau zu erläuterndes Verfahren durchgeführt werden kann. Andere Ausführungsformen sind denkbar. Die Waschmaschine der in Figur 1 gezeigten Ausführungsform weist einen Laugenbehälter 1 auf, in dem eine Trommel 2 drehbar gelagert und durch einen Antriebsmotor 14 betrieben werden kann. Gemäß neueren Erkenntnissen für die Ergonomie beim Umgang mit solchen Waschmaschinen ist die Drehachse 3 der Trommel 2 aus der Horizontalen um einen kleinen Winkel (z.B. 13°) nach vorne oben gerichtet, so dass man einen leichteren Zugang und Einblick in das Innere der Trommel 2 hat. Durch diese Anordnung wird im Zusammenwirken mit besonders geformten Wäschemitnehmern 4 und Schöpfeinrichtungen 5 für die Waschlauge 6 an der Innenfläche des Trommelmantels außerdem auch eine Intensivierung der Durchflutung der Wäsche 7 mit Waschlauge und eine Verminderung der freien Flotte erreicht, also der Menge an Waschlauge im Laugenbehälter 1, die durch die gesättigte Wäsche nicht mehr aufgenommen werden kann (im Wesentlichen unterhalb des tiefsten Punktes der Trommel 2).

[0031] Die Waschmaschine weist zudem ein Laugenzulaufsystem auf, das eine Wasseranschlussarmatur für das Hauswassernetz 8, ein elektrisch steuerbares Ventil 9 und eine Zuleitung 10 zum Laugenbehälter 1 umfasst, die gegebenenfalls auch über eine Waschmitteleinspüleinrichtung ("Einspülschale") 11 geführt sein kann, aus der das Zulaufwasser Waschmittelportionen in den Laugenbehälter transportieren kann. Außerdem befindet sich im Laugenbehälter 1 eine Heizeinrichtung 13. Das Ventil 9 wie auch die Heizeinrichtung 13 können durch eine Steuereinrichtung ("Programmsteuerung") 12 in Abhängigkeit von einem Programmablaufplan gesteuert werden, der an ein Zeitprogramm und/oder an das Erreichen von gewissen Messwerten von Parametern wie der Höhe der im Laugenbehälter befindlichen Flüssigkeit, Erreichen der Menge Mo, Laugenniveau, Laugentemperatur, Drehzahl der Wäschetrommel usw. innerhalb der Waschmaschine gebunden sein kann.

[0032] 15 bedeutet einen Sensor für die Messung eines hydrostatischen Druckes p und/oder einer Höhe h einer wässrigen Flüssigkeit im Laugenbehälter 1. 17 bedeutet eine erste Pumpe, die zwischen einem Wasserspeicher 16 und dem Laugenbehälter 1 angeordnet ist. Der Wasserspeicher 16 ist über eine Leitung 19 mit der Einspülschale 11 verbunden, so dass im Wasserspeicher 16 vorliegendes Wasser zum Einspülen von Waschmittel vor der eigentlichen Waschphase verwendet werden kann.

[0033] Bei der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform ist die Pumpe gleichzeitig zwischen einem Abwasserausgang 18 und dem Laugenbehälter 1 angeordnet. Somit kann durch Umschalten von Anschlüssen an der ersten Pumpe 17 entweder eine Verbindung zwischen dem Wasserspeicher 16 und dem Laugenbehälter 1 oder zwischen dem Abwasserausgang 18 und dem Laugenbehälter 1 hergestellt werden. Im Ergebnis ist bei der in Figur 1 gezeigten Waschmaschine nur eine Pumpe notwendig.

[0034] Figur 2 zeigt dagegen eine zweite Ausführungsform einer Waschmaschine, bei der zwei Pumpen verwendet werden. Eine erste Pumpe 17 befindet sich hierbei zwischen dem Wasserspeicher 16 und dem Laugenbehälter 1. Außerdem ist eine zweite Pumpe 20 zwischen dem Abwasserausgang 18 und dem Laugenbehälter 1 angeordnet.

[0035] Der Wasserspeicher 16 ist über eine Leitung 19 mit der Einspülschale 11 verbunden, so dass im Wasserspeicher 16 vorliegendes Wasser zum Einspülen von Waschmittel vor der eigentlichen Waschphase verwendet werden kann.

[0036] In jedem Fall ist in der jeweiligen Waschmaschine die Programmsteuerung 12 eingerichtet ist zur Durchführung eines Verfahrens zur Behandlung von Wäsche, bei welchem Verfahren in einer Benetzungsphase:
  1. a) eine Menge Mo an Wasser in den Laugenbehälter 1 eingefüllt wird, bis eine vorgegebene Höhe hset und/oder ein vorgegebener hydrostatischer Druck pset erreicht ist;
  2. b) nach einer vorgegebenen Zeit tset1 und/oder einer vorgegebenen Anzahl nset von Drehungen der Trommel 2 eine im Laugenbehälter 1 vorhandene Menge Ml an ungebundenem Wasser in den Wasserspeicher 16 gepumpt wird; und
  3. c) die Menge Ml an in den Wasserspeicher 16 gepumptem ungebundenem Wasser, das Verhältnis Ml / Mo und/oder ein zeitlicher Gradient (Δh/Δt) für die Höhe h der wässrigen Flüssigkeit und/oder ein zeitlicher Gradient (Δp/Δt) für den hydrostatischen Druck p zur Bestimmung einer Beladungsmenge mit Wäsche und/oder einer Wäscheart ausgewertet wird.


[0037] Des Weiteren wird in einem Schritt (d) in Abhängigkeit von der bestimmten Beladungsmenge mit Wäsche und/oder der Wäscheart durch Rotieren der Trommel 2 mit einer vorgegebenen Umdrehungszahl Uset für einen vorgegebenen Zeitraum tset2 ein definierter Wassergehalt in der Wäsche eingestellt. Zusätzlich wird in einer Waschphase in einem Schritt (e) eine Menge Mp der in den Wasserspeicher 16 gepumpten Menge Ml an ungebundenem Wasser, wobei Mp ≤ Ml gilt, über eine Einspülschale 11 in den Laugenbehälter 1 geleitet. Außerdem wird die Menge Mp in Abhängigkeit von einem in der Programmsteuerung gespeicherten Zusammenhang zwischen der Menge Mp und einer Beladungsmenge mit Wäsche und/oder einer Wäscheart ausgewählt.


Ansprüche

1. Verfahren zur Behandlung von Wäsche in einer Waschmaschine mit einer Programmsteuerung (12), einer in einem Laugenbehälter (1) drehbar gelagerten Trommel (2), einem Sensor (15) zur Bestimmung einer Höhe h und/oder eines hydrostatischen Drucks p einer im Laugenbehälter (1) befindlichen wässrigen Flüssigkeit, einem Wasserspeicher (16) und einer zwischen dem Wasserspeicher (16) und dem Laugenbehälter (1) angeordneten ersten Pumpe (17), dadurch gekennzeichnet, dass in einer Benetzungsphase

(a) eine Menge Mo an Wasser in den Laugenbehälter (1) eingefüllt wird, bis eine vorgegebene Höhe hset und/oder ein vorgegebener hydrostatischer Druck pset erreicht ist;

(b) nach einer vorgegebenen Zeit tset1 und/oder einer vorgegebenen Anzahl nset von Drehungen der Trommel (2) eine im Laugenbehälter (1) vorhandene Menge Ml an ungebundenem Wasser in den Wasserspeicher (16) gepumpt wird; und

(c) die Menge Ml an in den Wasserspeicher (16) gepumptem ungebundenem Wasser, das Verhältnis Ml / Mo und/oder ein zeitlicher Gradient (Δh/Δt) für die Höhe h der wässrigen Flüssigkeit und/oder ein zeitlicher Gradient (Δp/Δt) für den hydrostatischen Druck p zur Bestimmung einer Beladungsmenge mit Wäsche und/oder einer Wäscheart ausgewertet wird.


 
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in einem Schritt (d) in Abhängigkeit von der bestimmten Beladungsmenge mit Wäsche und/oder der Wäscheart durch Rotieren der Trommel (2) mit einer vorgegebenen Umdrehungszahl Uset für einen vorgegebenen Zeitraum tset2 ein definierter Wassergehalt in der Wäsche eingestellt wird.
 
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass in einer Waschphase in einem Schritt (e) eine Menge Mp der in den Wasserspeicher (16) gepumpten Menge Ml an ungebundenem Wasser, wobei Mp ≤ Ml gilt, über eine Einspülschale (11) in den Laugenbehälter (1) geleitet wird.
 
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Menge Mp in Abhängigkeit von einem in der Programmsteuerung gespeicherten Zusammenhang zwischen der Menge Mp und einer Beladungsmenge mit Wäsche und/oder einer Wäscheart ausgewählt wird.
 
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass im Schritt (a) teilweise oder ausschließlich im Wasserspeicher (16) vorhandenes Wasser in den Laugenbehälter (1) geleitet wird.
 
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass nach einem Waschverfahren aus dem Laugenbehälter (1) eine Waschlauge mittels der ersten Pumpe (17) zur Entsorgung abgepumpt wird.
 
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Trommel (2) im Schritt (b) für einige Sekunden oder Minuten mit einer Drehzahl von 10 bis 50 Umdrehungen pro Minute gedreht wird.
 
8. Waschmaschine mit einer Programmsteuerung (12), einer in einem Laugenbehälter (1) drehbar gelagerten Trommel (2), einem Sensor (15) zur Bestimmung einer Höhe h und/oder eines hydrostatischen Drucks p einer im Laugenbehälter (1) befindlichen wässrigen Flüssigkeit, dadurch gekennzeichnet, dass die Waschmaschine einen Wasserspeicher (16) und eine zwischen dem Wasserspeicher (16) und dem Laugenbehälter (1) angeordnete erste Pumpe (17) umfasst und dass die Programmsteuerung (12) eingerichtet ist zur Durchführung eines Verfahrens zur Behandlung von Wäsche, bei welchem Verfahren in einer Benetzungsphase:

a) eine Menge Mo an Wasser in den Laugenbehälter (1) eingefüllt wird, bis eine vorgegebene Höhe hset und/oder ein vorgegebener hydrostatischer Druck pset erreicht ist;

b) nach einer vorgegebenen Zeit tset1 und/oder einer vorgegebenen Anzahl nset von Drehungen der Trommel (2) eine im Laugenbehälter (1) vorhandene Menge Ml an ungebundenem Wasser in den Wasserspeicher (16) gepumpt wird; und

c) die Menge Ml an in den Wasserspeicher (16) gepumptem ungebundenem Wasser, das Verhältnis Ml / Mo und/oder ein zeitlicher Gradient (Δh/Δt) für die Höhe h der wässrigen Flüssigkeit und/oder ein zeitlicher Gradient (Δp/Δt) für den hydrostatischen Druck p zur Bestimmung einer Beladungsmenge mit Wäsche und/oder einer Wäscheart ausgewertet wird.


 
9. Waschmaschine nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Pumpe (17) außerdem zwischen dem Laugenbehälter (1) und einem Abwasserausgang (18) angeordnet ist.
 
10. Waschmaschine nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Laugenbehälter (1) und einem Abwasserausgang (18) eine zweite Pumpe (20) angeordnet ist.
 




Zeichnung










Recherchenbericht










Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente