[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Piezoinjektor, der vorzugsweise im Automotive-Bereich
Anwendung findet.
Stand der Technik
[0002] Es ist an sich bekannt, dass zum Aufbau eines Piezoinjektors ein Piezoaktor so eingesetzt
werden kann, dass unter Ausnutzung des sogenannten Piezoeffekts eine Steuerung des
Nadelhubes eines Ventils des Piezoinjektors vorgenommen werden kann. Der Piezoaktors
ist aus einem Material mit einer geeigneten Kristallstruktur so aufgebaut, dass bei
Anlage einer äußeren elektrischen Spannung eine mechanische Reaktion erfolgt, die
in Abhängigkeit von der Kristallstruktur und der Anlagebereiche der elektrischen Spannung
einen Druck oder Zug in eine vorgebbare Richtung darstellt. Damit ausgestattete Piezoinjektoren
eignen sich beispielsweise für Anwendungen, bei denen Hubbewegungen unter hohen Betätigungskräften
und hohen Taktfrequenzen ablaufen.
[0003] Aus der
DE 100 26 005 A1 ist ein Piezoaktor für einen Piezoinjektor beschrieben, der unter Ansteuerung einer
Düsennadel zur Einspritzung von Kraftstoff in den Brennraum eines Verbrennungsmotors
eines Kraftfahrzeugs verwendet wird. Die Ansteuerung des Piezoinjektors erfolgt durch
ein Steuergerät, in dem alle Betriebsparameter des momentanen Fahrzeugzustandes bewertet
werden, woraus dann eine situationsgerechte Einspritzzeit resultiert, in der der Piezoaktor
des Piezoinjektors geladen wird. Die auf dem Piezoaktor befindliche Ladung hält den
Piezoinjektor geöffnet und Kraftstoff wird eingespritzt.
[0004] Bei der Entladephase zum Beenden der Kraftstoffeinspritzung wird die Ladung des Piezoaktors
durch das Steuergerät wieder abgeführt.
[0005] Bei Störungen in dem Steuergerät oder bei einem Kabelbruch muß die Entladung des
Piezoaktors sichergestellt werden, um eine unkontrollierte Einspritzung möglicherweise
großer Kraftstoffmengen durch den Piezoinjektor auszuschließen. Dies erfolgt durch
einen diskreten Ableitwiderstand, der dem Piezoaktor im Piezoinjektor parallel geschaltet
wird. Ein typischer Widerstandswert liegt bei 180 kΩ. Dieser Widerstand wird vor der
Umspritzung von Steckerkontakten des Piezoinjektors zwischen Anschlußfahnen des Steckers
geschweißt und anschließend mit umspritzt.
[0006] Sowohl der Widerstand selbst als auch der durch diesen erforderliche Montagevorgang
verursachen Kosten, ohne dass diese in der eigentlichen Injektorfunktion einen Gegenwert
erbringen.
Aufgabe der Erfindung
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Piezoinjektor so auszugestalten,
dass die Funktionalität des Ableitwiderstandes beibehalten wird und die durch ihn
verursachten Kosten eingespart oder zumindest vermindert werden.
Lösung der Aufgabe
[0008] Die Aufgabe wird duch einen Piezoinjektor gemäß Anspruch 1 gelöst.
Vorteile der Erfindung
[0009] Der Piezoinjektor mit einem elektrisch kontaktierbarem Piezoaktor zur Steuerung eines
Stellgliedes, mit dem ein Fluid dosierbar ist, weist einen Anschlußstecker auf, dessen
in einem Kontaktträger gelagerte Kontaktelemente mit dem Piezoaktor elektrisch verbunden
sind. Die Kontaktelemente sind über den Anschlußstecker oder den Kontaktträger in
einem elektrisch leitfähigen Kunststoff gelagert, so dass bei einer blockierten externen
Entladung des Piezoaktors eine selbsttätige Entladung des Piezoaktors möglich ist.
Diese Funktion ist in vorteilhafter Weise ohne separate Arbeitsschritte in der Fertigung
verwirklichbar.
[0010] In den Unteransprüchen sind vorteilhafte Maßnahmen für die Realisierung der Erfindung
angegeben.
[0011] In vorteilhafter Weise kann der Anschlußstecker aus elektrisch leitfähigem Kunststoff
gebildet sein, der äußerlich zugänglich ist.
[0012] Dadurch, dass der Anschlußstecker Teil einer partiellen Umspritzung des Piezoinjektors
ist, ergeben sich Fertigungsvorteile.
[0013] Durch die Ausbildung des Kontaktträgers aus elektrisch leitfähigem Kunststoff unterbleibt
ein hochohmiger Kontakt zur Oberfläche des Piezoinjektors.
Durch die Überbrückung der Kontaktelemente mit einem Widerstandwert im Bereich von
80 - 260 kΩ, vorzugsweise von 180 kΩ, lassen sich so ohne weitere Bauteile sicherheitstechnische
Vorgaben erfüllen.
Zeichnung
[0014] Figur 1 zeigt in einem Längsschnitt durch ein Injektorkopfteil ein erstes Ausführungsbeispiel
und Figur 2 in einem Schnitt II - II aus Figur 1 ein zweites Ausführungsbeispiel des
erfindungsgemäßen Piezoinjektors.
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0015] Ein in den Figuren 1, 2 dargestelltes Injektorkopfteil 10 als integraler Bestandteil
eines erfindungsgemäßen Piezoinjektors 12 weist einen Haltekörper 11 mit einem Anschluß
13 für Kraftstoff auf, der mittels eines nur ansatzweise dargestellten Piezoaktors
14 dosierbar ist. Ein Strömungskanal 16 verbindet den Piezoaktor 14 mit dem Anschluß
13.
[0016] Zur elektrischen Kontaktierung des Piezoaktors 14 ist an dem Haltekörper 11 ein elektrischer
Anschlußraum 17 angefügt. In dem elektrischen Anschlußraum 17 ist ein radial abstehender
Anschlußstecker 18 als Bestandteil einer partiellen Umspritzung 19 des Piezoinjektors
12, ein Basisträger 21, ein Kontaktträger 22 und ein Füllstück 23 angeordnet. In dem
elektrischen Anschlußraum 17 sind des weiteren elektrische Leitungen 24 enthalten,
die von Kontaktelementen 26 des Anschlußsteckers 18 ausgehen und zu dem in dem Piezoaktor
14 führen. Die stiftförmigen Kontaktelemente 26 ragen lotrecht aus einer Bodenplatte
27 des Anschlußsteckers 18 freistehend in einen kastenförmigen Aufnahmeraum 28, der
zur Aufnahme eines Gegensteckers dient.
[0017] Auf dem Basisträger 21 ist in nicht näher dargestellter Weise die elektrische Kontaktierung
zwischen den mit dem Piezoaktor 14 verbundenen elektrischen Leitungen 24 und den Kontaktelementen
26 angeordnet.
[0018] In dem an den Basisträger 21 anschließenden Kontaktträger 22 sind die Kontaktelemente
26 verankert, vorzugsweise durch Einspritzen, und werden von diesem ausgerichtet und
geführt.
[0019] Das Füllstück 23, das an den Kontaktträger 22 anschließt, dient dem Volumenausgleich,
um für die Umspritzung 19 gleichmäßige Wandstärken zu erzielen.
[0020] Entsprechend einem ersten Ausführungsbeispiel nach Figur 1 besteht das Material der
Umspritzung 19 und damit auch der Anschlußstecker 18 mit der Bodenplatte 27, durch
die die Kontaktelemente 26 stoffschlüssig geführt sind, aus einem elektrisch leitfähigem
Kunststoff, so dass in der Bodenplatte 27 ein elektrischer Pfad zwischen den Kontaktelementen
26 gebildet ist.
[0021] In einem zweiten Ausführungsbeispiel, das in der Figur 2 sichtbar ist, ist anstelle
der Umspritzung 19 diesmal der Kontaktträger 22 aus dem elektrisch leitfähigen Kunststoff
gebildet, so dass hier der elektrische Pfad zwischen den Kontaktelementen 26 entsteht.
[0022] Im Gegensatz zum ersten Ausführungsbeispiel ist beim zweiten Ausführungsbeispiel
der elektrische Pfad isoliert in dem Injektorkopfteil 10 des Piezoinjektors 12 angelegt
und es unterbleibt der hochohmige Kontakt zur Oberfläche des Piezoinjektors 12 vollständig.
[0023] Beiden Ausführungsbeispielen ist gemeinsam, dass der elektrische Widerstand des elektrische
Pfades zwischen den Kontaktelementen 26 im Bereich von 80 - 260 kΩ liegen kann und
vorzugsweise bei 180 kΩ liegt.
[0024] Bei Störungen in dem Steuergerät oder bei einem Kabelbruch kann so die Entladung
des Piezoaktors 14 sichergestellt werden und eine unkontrollierte Einspritzung möglicherweise
großer Kraftstoffmengen durch den Piezoinjektor 12 verhindert werden.
1. Piezoinjektor (12) mit einem Injektorkopfteil (10), das einen Haltekörper (11) mit
wenigstens einem Anschluß (13) und Strömungskanälen (16) zur Zufuhr eines Fluids sowie
mindestens einen elektrischen Anschlußraum (17) und ein damit verbundenen Anschlußstecker
(18) zur elektrischen Kontaktierung eines das Fluid dosierbaren Piezoaktors (14) aufweist,
in welchem Anschlußstecker (18) Kontaktelemente (26) geführt sind, die in einem Kontaktträger
(22) verankert sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontaktelemente (26) durch einen elektrisch leitfähigen Kunststoff miteinander
verbunden sind.
2. Piezoinjektor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlußstecker (18) aus elektrisch leitfähigem Kunststoff gebildet ist und ein
elektrischer Pfad in dem Anschlußstecker (18) zwischen den Kontaktelementen (26) gebildet
ist.
3. Piezinjektor nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlußstecker (18) Teil einer partiellen Umspritzung (19) des Piezoinjektors
(12) ist.
4. Piezoinjektor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kontaktträger (22) aus elektrisch leitfähigem Kunststoff besteht und ein elektrischer
Pfad in dem Kontaktträger (22) zwischen den Kontaktelementen (26) gebildet ist.
5. Piezoinjektor nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontaktelemente (26) durch den elektrisch leitfähigen Kunststoff mit einem Widerstand
überbrückt werden, der im Bereich 80 - 260 kΩ, vorzugsweise bei 180 kΩ liegt.
6. Piezoinjektor nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Injektorkopfteil (10) integraler Bestandteil des Piezoinjektors (12) ist.