[0001] Die Erfindung betrifft eine Holzzerkleinerungsprodukt-Trocknungsanlage, insbesondere
für Holzschnitzel, Holzspäne oder Holzfasern, mit einem Brennkessel, der eine Feuerung
zum Verbrennen von Holz- undloder Holzwerkstoffen und eine Zusatzfeuerung umfasst,
einer Rauchgasleitung zum Leiten der beim Verbrennen entstehenden Rauchgase und einem
Trockner für die Holzzerkleinerungsprodukte, der von der Rauchgasleitung gespeist
wird. Gemäß einem zweiten Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Trocknen
von Holzzerkleinerungsprodukten, insbesondere von Holzschnitzeln, Holzspänen und/oder
Holzfasern.
[0002] Holzzerkleinerungsprodukt-Trocknungsanlagen werden dazu eingesetzt, um Holzzerkleinerungsprodukte
vor der Weiterverarbeitung zu trocknen. Dazu wird in dem Brennkessel Material verbrannt,
das bei der Herstellung von Holzwerkstoffplatten als Abfall anfällt, beispielsweise
Rinde, Holzfasern oder Restmüll. Gegebenenfalls wird über die Zusatzfeuerung, die
beispielsweise eine Gasfeuerung ist, die Rauchgastemperatur weiter angehoben.
[0003] Da die entstehenden Rauchgase für den Trockner in der Regel zu heiß sind, ist bekannt,
die Rauchgase durch Wärmetauscher zu kühlen, in denen Thermalöl strömt. Das hat zudem
den Vorteil, dass das erwärmte Thermalöl als Energiequelle in Produktionsprozessen
verwendet werden kann, beispielsweise beim Pressen von Holzwerkstoffplatten.
[0004] Nachteilig an bekannten Holzzerkleinerungsprodukt-Trocknungsaniagen ist, dass Aschebestandteile
des Rauchgases sich in den Wärmetauschern ablagern können. Daraus ergibt sich ein
hoher Wartungsaufwand, der Stillstände der Anlage nach sich zieht, die die Effektivität
der Anlage mindern. Schlimmstenfalls sind die Ablagerungen so stark, dass es zu einem
Störfall kommen kann, infolge dessen Thermalöl austreten und sich entzünden kann.
Das kann sogar zur Zerstörung der Feststofffeuerung führen.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Holzzerkleinerungsprodukt-Trocknungsanlage
bereitzustellen, mit der ein Dauerbetrieb bei Verbrennung unter anderem von Holzfasern
mit hohem Feuchteanteil bei verringertem Wartungsaufwand sicher möglich ist.
[0006] Die Erfindung löst das Problem durch eine gattungsgemäße Holzzerkleinerungsprodukt-Trocknungsanlage,
bei der zwischen dem Brennkessel und dem Trockner ein von Thermalöl durchflossener
kombinierter Strahlungs- und Konvektionsteil zum Erwärmen des Thermalöls angeordnet
ist.
[0007] Gemäß einem zweiten Aspekt löst die Erfindung das Problem durch ein Verfahren zum
Trocknen von Holzzerkleinerungsprodukten, mit den Schritten (a) Verbrennen von Holz-
und/oder Holzwerkstoffen, gegebenenfalls mit Zusatzfeuerung, in einem Brennkessel,
so dass Rauchgas entsteht, (b) Leiten des Rauchgases in einem kombinierten Strahlungs-
und Konvektionsteil erst nach oben und dann nach unten, wobei sich das Rauchgas abkühlt
und ein Thermalöl erwärmt wird, und anschließend von oben nach unten durch ein Konvektionsteil,
so dass das Rauchgas weiter abgekühlt und Thermalöl erwärmt wird, und (c) danach Leiten
des Rauchgases in einen Trockner für die Holzzerkleinerungsprodukte.
[0008] Vorteilhaft an der Erfindung ist, dass bestehende Anlagen leicht nachgerüstet werden
können. Bestehende Holzzerkleinerungsprodukt-Trocknungsanlagen besitzen häufig einen
Brennkessel, der nur schlecht modifizierbar ist. Durch den nachgeschalteten, kombinierten
Strahlungs- und Konvektionsteil kann der alte Brennkessel weiter verwendet werden
und es wird zudem eine hohe Betriebssicherheit erlangt.
[0009] Vorteilhaft ist zudem, dass das kombinierte Strahlungs- und Konvektionsteil es erlaubt,
die Strömungsgeschwindigkeit des Rauchgases so weit abzusenken, dass ein großer Anteil
der Aschebestandteile ausfällt. Der kombinierte Strahlungs- und Konvektionsteil wirkt
damit zumindest teilweise auch als Ascheabscheider, so dass es in einem möglicherweise
nachgeschalteten reinen Konvektionsteil so gut wie nicht mehr zur Bildung von Ablagerungen
kommen kann, Dadurch wird die Betriebssicherheit der Anlage deutlich erhöht.
[0010] Im Rahmen der vorliegenden Beschreibung wird unter einem Brennkessel insbesondere
jede technische Vorrichtung verstanden, die zum Verbrennen von Holz und/oder Holzwerkstoffen
sowie Holzschnitzeln, Holzspänen, Rinden und/oder Restmüll eingerichtet ist. Die Vorrichtung
zum Verbrennen von Holz- und/oder Holzwerkstoffen kann beispielsweise ein Wanderrost
sein, der auch als Vorschubrost bezeichnet wird. Alternativ ist der Brennkessel ein
Wirbelschichtkessel, in dem die Holzabfälle in einer Wirbelschicht verbrannt werden.
Die Zusatzfeuerung kann beispielsweise eine Gasfeuerung sein. Alternativ ist aber
auch möglich, beispielsweise Mineralöl oder sonstige Energieträger zu verfeuern.
[0011] Unter einem kombinierten Strahlungs- und Konvektionsteil wird insbesondere eine Komponente
der Trocknungsanlage verstanden, bei der die Wärmeübertragung zwischen dem Rauch und
dem Strahlungs- und Konvektionsteil weder dominant auf Wärmestrahlung noch dominant
auf Wärmeleitung beruht. Reine Strahlungsteile und reine Konvektionsteile sind für
ihre jeweilige Aufgabe optimiert. Beispielsweise wird bei Strahlungsteilen versucht,
Turbulenzen des Rauchgases zu vermeiden, um das Rauchgas nicht unnötig zu verlangsamen.
Der Strahlungsteil ist im Wesentlichen nur bei sehr heißen Rauchgasen vorteilhaft,
da die durch Wärmestrahlung übertragene Leistung in vierter Potenz mit der absoluten
Temperatur ansteigt. Bei reinen Konvektionsteilen hingegen wird eine möglichst turbulente
Strömung angestrebt, da dann der Wärmeübergangskoeffizient besonders hoch ist. Das
aber führt zu Verlusten in der Strömungsgeschwindigkeit. Der kombinierte Strahlungs-
und Konvektionsteil ist damit weder ein reiner Strahlungsteil, noch ein reiner Konvektionsteil.
[0012] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist der mindestens eine kombinierte Strahlungs-
und Konvektionsteil so ausgebildet, dass das Rauchgas zunächst vertikal aufwärts und
nachfolgend vertikal abwärts strömt. Vorteilhaft hieran ist, dass das heiße Rauchgas
in dem Abschnitt, in dem es vertikal aufwärts strömt, eine hohe Strömungsgeschwindigkeit
haben kann, da die Wärme zu einem großen Teil über Wärmestrahlung an Wärmetauscherrohre
abgegeben wird. In dem Abschnitt, in dem das Rauchgas vertikal abwärts strömt, kann
die Strömungsgeschwindigkeit verringert und gegebenenfalls turbulenter sein, was dazu
führt, dass Aschepartikel ausfallen können. In diesem Abschnitt bewegt sich das Rauchgas
bereits abwärts, so dass das Abscheiden der Aschepartikel gefördert wird.
[0013] Dadurch, dass das Rauchgas zunächst aufwärts und nachfolgend vertikal abwärts strömt,
wird also erreicht, dass Aschepartikel zu einem großen Teil in dem kombinierten Strahlungs-
und Konvektionsteil abgeschieden werden, was dessen Verschmutzung und die eines etwaig
nachgeschalteten reinen Konvektionsteils minimiert und die Ausfallwahrscheinlichkeit
der Anlage vermindert.
[0014] Besonders bevorzugt weist der kombinierte Strahlungs- und Konvektionsteil einen radial
inneren Steigkanal und einen den Steigkanal radial umgebenden Fallkanal auf. Hierdurch
wird erreicht, dass die Strömungsgeschwindigkeit beim Übertritt der Rauchgase vom
Steigkanal in den Fallkanal stark absinkt. Sofern im Fallkanal Leitbleche angeordnet
sind, um den Rauchgasstrom für eine bessere konvektive Wärmeübertragung zu verwirbeln,
sind die Energieverluste daher geringer. Eine Verringerung der Strömungsgeschwindigkeit
bedeutet nämlich einen umso geringeren Energieverlust, je niedriger die Strömungsgeschwindigkeit
insgesamt ist, weil die Strömungsenergie quadratisch von der Strömungsgeschwindigkeit
abhängt.
[0015] Vorteilhaft ist zudem, dass, wie oben beschrieben, in dem Fallkanal die Schwerkraft
und die Strömungsgeschwindigkeit die Aschepartikel zum Ausfallen bringen.
[0016] Der kombinierte Strahlungs- und Konvektionsteil ist besonders kompakt, wenn der Steigkanal
und der Fallkanal eine gemeinsame Wand besitzen. Besonders bevorzugt ist die gemeinsame
Wand zumindest teilweise durch Wärmetauscherrohre gebildet. Das wird beispielsweise
dadurch erreicht, dass der kombinierte Strahlungs- und Konvektionsteil an dieser Stelle
einen Rohr-Steg-Rohr-Aufbau besitzt. Es ist aber auch möglich, dass die Wärmetauscherrohre
auf der gemeinsamen Wand befestigt sind.
[0017] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist der kombinierte Strahlungs- und Konvektionsteil
so ausgebildet, dass eine Strömungsgeschwindigkeit des Rauchgases zumindest in einem
etwaig vorhandenen Fallkanal unter 19 m/sec liegt, beispielsweise bei ungefähr 18
m/sec. Es hat sich gezeigt, dass so eine besonders effiziente Ascheabscheidung bei
gleichzeitig hohem Wärmeübergang zwischen dem Rauchgas und dem Thermalöl möglich ist.
[0018] Bevorzugt ist die Strömungsgeschwindigkeit des Rauchgases vor Eintritt in den kombinierten
Strahlungs- und Konvektionsteil größer als 22 m/sec und liegt zum Beispiel bei 24
m/sec. Wenn der kombinierte Strahlungs- und Konvektionsteil über einen Steigkanal
verfügt, kann die Strömungsgeschwindigkeit dort ebenfalls oberhalb von 22 m/sec liegen.
Vorteilhaft hieran ist, dass Wärmeverluste zwischen dem Brennkessel und dem kombinierten
Strahlungs- und Konvektionsteil vermieden werden und eine Ascheabscheidung vor dem
Fallkanal durch die hohe Strömungsgeschwindigkeit unterdrückt wird.
[0019] Es kann vorgesehen sein, dass zwischen dem Brennkessel und dem kombinierten Strahlungs-
und Konvektionsteil ein reines Strahlungsteil und/oder hinter dem kombinierten Strahlungs-
und Konvektionsteil ein reines Konvektionsteil angeordnet sind. Auf diese Weise kann
einerseits besonders heißes Thermalöl erzeugt werden, andererseits wird der Wärmeinhalt
des Rauchgases besonders effizient ausgenutzt.
[0020] Besonders günstig es, wenn der kombinierte Strahlungs- und Konvektionsteil als Ascheabscheider
wirkt und einen automatischen Ascheabzug aufweist. Hierunter ist zu verstehen, dass
im kombinierten Strahlungs- und Konvektionsteil insbesondere mehr als 85% der Asche
abgeschieden werden, die den Brennkessel verlässt.
[0021] Bevorzugt umfasst die Holzzerkleinerungsprodukt-Trocknungsanlage zumindest zwei kombinierte
Strahlungs- und Konvektionsteile, die so verbunden sind, dass deren Rauchgase vor
dem Eintreten in den mindestens einen Konvektionsteil zusammengeführt werden. Auf
diese Weise kann die Anlage kontinuierlich betrieben werden, auch wenn einer der kombinierten
Strahlungs- und Konvektionsteile gewartet wird.
[0022] Es ist möglich, nicht aber notwendig, dass der Brennkessel, also die unmittelbare
Umgebung der Feuerungsstelle, in der Holzpartikel verbrannt werden, mit Thermalöl
durchflossene Wärmetauscherrohre umfasst. Insbesondere ist es vorteilhaft an der Erfindung,
dass der Brennkessel keine derartigen Wärmetauscherrohre aufweisen muss. Es ist damit
möglich, den Brennkessel besonders leicht zu reinigen, da nicht auf empfindliche Wärmetauscherrohre
Rücksicht genommen werden muss.
[0023] Bekannte Holzzerkleinerungsprodukt-Trocknungsanlagen weisen in der Regel eine Mischkammer
auf, in der unmittelbar hinter dem Brennkessel ein Teil des Rauchgases entnommen wird.
Dieses heiße Gas wird über Multizyklone geführt und direkt zum Trockner geleitet,
um dort die Temperatur anzuheben. Nachteilig sind die hohen Kosten für die Mischkammer,
die gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung dadurch vermieden werden,
dass die Holzzerkleinerungsprodukt-Trocknungsanlage eine steuerbare Abzweigvorrichtung
umfasst, die angeordnet ist zum Entnehmen von Rauchgas aus dem kombinierten Strahlungs-
und Konvektionsteil. Diese Abzweigvorrichtung ist einfach zu realisieren und damit
kostengünstig.
[0024] Vorzugsweise ist die Abzweigvorrichtung ausgebildet, um das Rauchgas in einem Pfad
zum Trockner zu leiten, in dem kein abkühlender Wärmetauscher angeordnet ist. So kann
besonders heißes Rauchgas in den Trockner eingebracht werden. Vorzugsweise ist in
dem Pfad vor dem Trockner eine Rauchgasreinigungsvorrichtung angeordnet, beispielsweise
ein Multizyklon,
[0025] Vorzugsweise ist die Abzweigvorrichtung so angeordnet, dass sie das Rauchgas in Strömungsrichtung
hinter dem Steigkanal und insbesondere vor dem Fallkanal entnimmt. Alternativ kann
vorgesehen sein, dass die Abzweigvorrichtung angeordnet ist zum Entnehmen des Rauchgases
hinter dem kombinierten Strahlungs- und Konvektionsteil.
[0026] Bei einem erfindungsgemäßen Verfahren ist bevorzugt vorgesehen, dass dem Rauchgas
hinter dem kombinierten Strahlungs- und Konvektionsteil Luft beigemischt wird und
dass das entstehende Trockengasgemisch anschließend in den Trockner geleitet wird.
Es ist aber nicht notwendig, dass die Luft direkt hinter dem kombinierten Strahlungs-
und Konvektionsteil zugemischt wird. Sofern noch ein reiner Konvektionsteil nachgeschaltet
ist, wird Luft bevorzugt dahinter zugemischt. Das ermöglicht es, die benötigte Gesamtmenge
an Trockengas einfach und unabhängig vom Brennkessel zu regeln.
[0027] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform liegt die Rauchgastemperatur des Rauchgases
beim Eintritt in den kombinierten Strahlungs- und Konvektionsteil über 850 °C. Beim
Austritt aus dem kombinierten Strahlungs- und Konvektionsteil liegt die Rauschgastemperatur
insbesondere unter ca. 600 °C. Auf diese Weise wird erreicht, dass eine besonders
große Energiemenge dem Rauchgas entnommen wird. Zudem verbleiben die Rauchgase eine
gewisse Zeit im kombinierten Strahlungs- und Konvektionsteil, wodurch die Ascheabscheidung
gefördert wird.
[0028] Im Folgenden wird die Erfindung anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert.
Dabei zeigt
- Figur 1
- eine Schemazeichnung einer erfindungsgemäßen Holzzerkleinerungsprodukt-Trocknungsanlage
von der Seite,
- Figur 2
- die Holzzerkleinerungsprodukt-Trocknungsanlage gemäß Figur 1 in einem Schnitt von
oben,
- Figur 3
- eine detaillierte Zeichnung der Trocknungsanlage gemäß den Figuren 1 und 2 von der
Seite und
- Figur 4
- die Trocknungsanlage gemäß Figur 3 in einer Ansicht von oben.
[0029] Figur 1 zeigt eine erfindungsgemäße Holzzerkleinerungsprodukt-Trocknungsanlage 10,
die im Folgenden kurz als Trocknungsanlage bezeichnet wird. Die Trocknungsanlage 10
umfasst einen Brennkessel 12 mit einer Vorrichtung zum Verbrennen von Holzabfällen
in Form eines Wanderrosts 14, einer Zusatzfeuerung 16, die mit Gas betrieben wird,
und einer Zuleitung 18 zu einem nur in Figur 4 eingezeichneten Trockner für Holzzerkleinerungsprodukte.
Die Trocknungsanlage 10 ist beispielsweise Teil einer Produktionsanlage für Holzwerkstoffplatten.
[0030] Der Brennkessel 12 ist ausgelegt für eine thermische Leistung von 42 Megawatt und
eine Verbrennungstemperatur von mehr als 850 °C, im vorliegenden Fall nämlich 950
°C. Entstehendes Rauchgas 20 wird, wie durch den Pfeil P1 angedeutet, durch eine Rauchgasleitung
22 in einen kombinierten Strahlungs- und Konvektionsteil 24 geführt.
[0031] Das Rauchgas 20 tritt unten in den Strahlungs- und Konvektionsteil 24 ein und strömt
in einem radial inneren Steigkanal 26 nach oben. Der Steigkanal 26 wird von Wärmetauscherrohren
28 nach radial außen begrenzt. In einem Kopfbereich 30 ändert das Rauchgas 20 seine
Strömungsrichtung und strömt in einem Fallkanal 32 vertikal abwärts, wie durch die
Pfeile P2 angedeutet ist. Der Fallkanal 32 umgibt den Steigkanal 26 radial.
[0032] Der Steigkanal 26 besitzt eine Steigkanal-Querschnittsfläche A
26, die kleiner ist als eine Fallkanal-Querschnittsfläche A
32. Dadurch vermindert sich eine Strömungsgeschwindigkeit V
26 im Steigkanal 26, die etwa 24 m/sec beträgt, auf eine Strömungsgeschwindigkeit v
32 von etwa 18 m/sec. Durch die unterschiedlichen Strömungsgeschwindigkeiten v
26 bzw. v
32 überwiegt im Steigkanal 26 die Wärmeübertragung durch Wärmestrahlung, im Fallkanal
32 hingegen überwiegt die Wärmeübertragung durch Konvektion.
[0033] Das Rauchgas 20, das vom Brennkessel 12 kommt, führt eine Vielzahl von Ascheteilchen
34.1, 34.2, ... mit. Zwischen dem Brennkessel 12 und dem Fallkanal 32 ist die Strömungsgeschwindigkeit
v des Rauchgases stets größer als 22 m/sec, wodurch erreicht wird, dass sich die Ascheteilchen
34 kaum an Innenseiten der Rauchgasleitung 22 ablagern. Im Fallkanal 32 des kombinierten
Strahlungs- und Konvektionsteils 24 ist die Strömungsgeschwindigkeit v
32 jedoch so gering, dass die Ascheteilchen sich, wie durch die Ascheteilchen 34.4 und
34.5 angedeutet, am Boden absetzen und dort Ober einen nicht eingezeichneten automatischen
Ascheabzug abgezogen werden.
[0034] Das nunmehr aschearme Rauchgas 20 gelangt über eine zweite Zuleitung 36 in nachgeschaltete
reine Konvektionsteile 38.1, 38.2, in denen weitere Wärmetauscherrohre 40 vorgesehen
sind und das Rauchgas 20 weiter abkühlen. Das Rauchgas 20 verlässt den Konvektionsteil
durch eine Ableitung 42, wie die Pfeile P3 zeigen.
[0035] Figur 2 zeigt einen Schnitt durch die Trocknungsanlage 10 gemäß Figur 1 in der Ebene
B-B. Umgekehrt ist Figur 1 ein Schnitt entlang der Linie A-A gemäß Figur 2. Es ist
zu erkennen, dass das Rauchgas 20, wie durch die Pfeile P1 angedeutet, im Brennkessel
12 nach oben strömt.
[0036] In Figur 2 ist zudem zu erkennen, dass das Rauchgas 20 zunächst in einen reinen Strahlungsteil
44 eintritt und dort von oben nach unten strömt. Der Strahlungsteil 44 ist ebenfalls
mit Wärmetauscherrohren ausgekleidet, in denen, wie bei allen anderen Wärmetauschern
auch, ein Thermoöl strömt und Wärme des Rauchgases aufnimmt.
[0037] Das Rauchgas strömt aus dem Strahlungsteil 44 in einen ersten Strahlungs- und Konvektionsteil
24.1, der in Figur 1 gezeigt ist, und einen zweiten Strahlungs- und Konvektionsteil
24.2. Anschließend strömt das Rauchgas durch vier reine Konvektionsteile 38.1, 38.2,
38.3 und 38.4. Dabei kann vorgesehen sein, dass die beiden reinen Konvektionsteile
38.1, 38.2 mit Rauchgas vom Strahlungs- und Konvektionsteil 24.1 beaufschlagt werden,
wohingegen die Konvektionsteile 38.3 und 38.4 mit Rauchgas vom Strahlungs- und Konvektionsteil
24.2 beaufschlagt werden. Im Folgenden bezeichnet das Bezugszeichen 38 die Konvektionsteile
als solche.
[0038] Figur 3 zeigt die Trocknungsanlage 10 mit dem Brennkessel 12, der Zuleitung 18 und
dem Strahlungs- und Konvektionsteil 24.1, das einen Ascheabzug 46 besitzt. Es ist
eine Abzweigvorrichtung 47 vorgesehen, die so angeordnet ist, dass das Rauchgas 20
in eine Abzweigleitung 50 gelangen kann. Die nähere Funktion wird weiter unten beschrieben.
[0039] Figur 4 zeigt eine Ansicht von oben auf ein Detail der Trocknungsanlage 10 gemäß
Figur 3 mit dem Strahlungsteil 44, den kombinierten Strahlungs- und Konvektionsteilen
24.1. und 24. 2 und den Konvektionsteilen 38, Zu erkennen sind zudem der Steigkanal
26.1 des Strahlungs- und Konvektionsteils 24.1 und der Steigkanal 26.2 des Strahlungs-
und Konvektionsteils 24.2. Diese Komponenten bilden eine Rauchgaskühlung 48 der Trocknungsanlage.
[0040] Aus der Ableitung 42 strömendes Rauchgas 20 strömt in einen schematisch eingezeichneten
Trockner 49, in dem Holzzerkleinerungsprodukte, beispielsweise Holzspäne, getrocknet
werden. Das in den Wärmetauscherrohren zirkulierende Thermalöl wird zu nicht eingezeichneten
Pressen geleitet, um diese anzutreiben und abgekühlt wieder in die Wärmetauscher zurückzuströmen.
[0041] Die Abzweigvorrichtung 47 umfasst eine erste Klappe 52.1 und eine zweite Klappe 52.2.
Die erste Klappe 52.1 ist so mit dem Strahlungs- und Konvektionsteil 24.1 verbunden,
dass das Rauchgas 20 teilweise aus dem Steigkanal 26.1 kommend abgezogen wird, bevor
es in den Fallkanal 32.1 gelangt. Die zweite Klappe 52.2 ist entsprechend mit dem
Strahlungs- und Konvektionsteil 24.2 verbunden. Die Klappen 52 sind so ausgebildet,
dass die Menge des entnommenen Rauchgases regelbar ist.
[0042] Das Rauchgas 20 wird mittels der Abzweigleitung 50 direkt zu einer nicht eingezeichneten
Mischvorrichtung geleitet, wo es mit Rauchgas gemischt wird, das zuvor zumindest eines
der Konvektionsteile 38 durchströmt hat. Anhand des Mischungsverhältnisses wird eine
Temperatur des Mischgases gesteuert, das dann in den Trockner 49 gelangt.
Bezugszeichenliste
[0043]
- 10
- Trocknungsanlage
- 12
- Brennkessel
- 14
- Wanderrost
- 16
- Zusatzfeuerung
- 18
- Zuleitung
- 20
- Rauchgas
- 22
- Rauchgasleitung
- 24
- Strahlungs- und Konvektionsteil
- 26
- Steigkanal
- 28
- Wärmetauscherrohr
- 30
- Kopfbereich
- 32
- Fallkanal
- 34
- Ascheteilchen
- 36
- zweite Zuleitung
- 38
- Konvektionsteil
- 40
- Wärmetauscherrohr
- 42
- Ableitung
- 44
- Strahlungsteil
- 46
- Ascheabzug
- 47
- Abzweigvorrichtung
- 48
- Rauchgaskühlung
- 49
- Trockner
- 50
- Abzweigleitung
- 52
- Klappe
- A26
- Steigkanal-Querschnittsfläche
- A32
- Fallkanal-Querschnittsfläche
- v26
- Strömungsgeschwindigkeit im Steigkanal
- v32
- Strömungsgeschwindigkeit im Fallkanal
1. Holzzerkleinerungsprodukt-Trocknungsanlage, insbesondere für Holzschnitzel, Holzspäne
oder Holzfasern, mit
(a) einem Brennkessel (12) , der
(i) eine Vorrichtung (14) zum Verbrennen von Holzabfällen und
(ii) eine Zusatzfeuerung (16) umfasst,
(b) einer Rauchgasleitung (22) zum Leiten der beim Verbrennen entstehenden Rauchgase
(20) und
(c) einem Trockner (49) für die Holzzerkleinerungsprodukte, der von der Rauchgasleitung
(22) gespeist wird,
dadurch gekennzeichnet, dass
(d) zwischen dem Brennkessel (12) und dem Trockner (49) ein von Thermalöl durchflossener
kombinierter Strahlungs- und Konvektionsteil (24) zum Erwärmen des Thermalöls angeordnet
ist.
2. Holzzerkleinerungsprodukt-Trocknungsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine kombinierte Strahlungs- und Konvektionsteil (24) so ausgebildet
ist, dass das Rauchgas (20) zunächst vertikal aufwärts und nachfolgend vertikal abwärts
strömt.
3. Holzzerkleinerungsprodukt-Trocknungsanlage nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass der kombinierte Strahlungs- und Konvektionsteil (24)
- einen radial inneren Steigkanal (26) und
- einen den Steigkanal (26) radial umgebenden Fallkanal (32) aufweist.
4. Holzzerkleinerungsprodukt-Trocknungsanlage nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Steigkanal (26) und der Fallkanal (32) eine gemeinsame Wand besitzen.
5. Holzzerkleinerungsprodukt-Trocknungsanlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die gemeinsame Wand zumindest teilweise durch Wärmetauscherrohre (28, 40) gebildet
ist.
6. Holzzerkleinerungsprodukt-Trocknungsanlage nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der kombinierte Strahlungs- und Konvektionsteil (24) so ausgebildet ist, dass eine
Strömungsgeschwindigkeit (v) des Rauchgases (20) unter 19 m/s liegt.
7. Holzzerkleinerungsprodukt-Trocknungsanlage nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Strömungsgeschwindigkeit (v) des Rauchgases (20) vor Eintritt in den kombinierte
Strahlungs- und Konvektionsteil (24) über 22 mls liegt.
8. Holzzerkleinerungsprodukt-Trocknungsanlage, nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
- zwischen dem Brennkessel (12) und dem kombinierten Strahlungs- und Konvektionsteil
(24) ein Strahlungsteil (44) und
- hinter dem kombinierten Strahlungs- und Konvektionsteil (24) ein Konvektionsteil
(38) angeordnet ist.
9. Holzzerkieinerungsprodukt-Trocknungsanlage, nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der kombinierte Strahlungs- und Konvektionsteil (24) als Ascheabscheider wirkt und
einen automatischen Ascheabzug aufweist.
10. Holzzerkleinerungsprodukt-Trocknungsanlage nach einem der Ansprüche 8 oder 9, gekennzeichnet durch zumindest zwei kombinierte Strahlungs- und Konvektionsteile (24), die so verbunden
sind, dass deren Rauchgase (20) vor dem Eintreten in den mindestens einen Konvektionsteil
(38) zusammengeführt werden.
11. Holzzerkleinerungsprodukt-Trocknungsanlage nach einem der Ansprüche 3 bis 10, gekennzeichnet durch eine steuerbare Abzweigvorrichtung (47), die angeordnet ist zum Entnehmen eines Teil
des Rauchgases (20) aus dem kombinierte Strahlungs- und Konvektionsteil (24).
12. Holzzerkleinerungsprodukt-Trocknungsanlage nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Abzweigvorrichtung (47) ausgebildet ist, um das Rauchgas (20) in einem Pfad zum
Trockner (49) zu leiten, wobei in dem Pfad kein Wärmetauscher angeordnet ist.
13. Holzzerkleinerungsprodukt-Trocknungsanlage nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Abzweigvorrichtung angeordnet ist zum Entnehmen des Rauchgases in Strömungsrichtung
hinter dem Steigkanal (26) und insbesondere vor dem Fallkanal (32).
14. Holzzerkleinerungsprodukt-Trocknungsanlage nach einem der Ansprüche 11 bis 13, gekennzeichnet durch eine Regelung, die eingerichtet ist, um eine Temperatur im Trockner (49) zumindest
auch mittels eines Stroms an Rauchgas (20) durch die Abzweigvorrichtung (47) zu regeln.
15. Verfahren zum Trocknen von Holzzerkleinerungsprodukten, insbesondere von Holzschnitzeln,
Holzspänen und/oder Holzfasern, mit den Schritten:
(a) Verbrennen von Holzabfällen, ggf. mit Zusatzfeuerung (16), in einem Brennkessel
(12), so dass Rauchgas (20) entsteht,
(b) Leiten des Rauchgases
(i) in einem kombinierten Strahlungs- und Konvektionsteil (24) erst nach oben und
dann nach unten, wobei sich das Rauchgas (20) abkühlt und ein Thermalöl erwärmt wird,
und
(ii) anschließend durch ein Konvektionsteil, so dass das Rauchgas (20) weiter abkühlt
und das Thermalöl erwärmt wird, und
(c) danach Leiten des Rauchgases (20) in einen Trockner (49) für die Holzzerkleinerungsprodukte.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Holzzerkleinerungsprodukt-Trocknungsanlage, insbesondere für Holzschnitzel, Holzspäne
oder Holzfasern, mit
(a) einem Brennkessel (12), der
(i) eine Vorrichtung (14) zum Verbrennen von Holzabfällen und
(ii) eine Zusatzfeuerung (16) umfasst,
(b) einer Rauchgasleitung (22) zum Leiten der beim Verbrennen entstehenden Rauchgase
(20),
(c) einem Trockner (49) für die Holzzerkleinerungsprodukte, der von der Rauchgasleitung
(22) gespeist wird, und
(d) einem von Thermalöl durchflossenen kombinierten Strahlungs- und Konvektionsteil
(24) zum Erwärmen des Thermalöls, der
- einen radial inneren Steigkanal (26) und
- einen den Steigkanal (26) radial umgebenden Fallkanal (32) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass
(e) der kombinierte Strahlungs- und Konvektionsteil (24) zwischen dem Brennkessel
(12) und dem Trockner (49) angeordnet ist,
(f) wobei der kombinierte Strahlungs- und Konvektionsteil (24) so ausgebildet ist,
dass eine Strömungsgeschwindigkeit (v) des Rauchgases (20)
- im Steigkanal (26) über 22 m/s liegt und
- im Fallkanal (32) unter 19 m/s liegt, so dass der kombinierte Strahlungs- und Konvektionsteil
(24) als Ascheabscheider wirkt, und
(g) wobei der kombinierte Strahlungs- und Konvektionsteil (24) einen automatischen
Ascheabzug aufweist.
2. Holzzerkleinerungsprodukt-Trocknungsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine kombinierte Strahlungs- und Konvektionsteil (24) so ausgebildet
ist, dass das Rauchgas (20) zunächst vertikal aufwärts und nachfolgend vertikal abwärts
strömt.
3. Holzzerkleinerungsprodukt-Trocknungsanlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Steigkanal (26) und der Fallkanal (32) eine gemeinsame Wand besitzen.
4. Holzzerkleinerungsprodukt-Trocknungsanlage nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die gemeinsame Wand zumindest teilweise durch Wärmetauscherrohre (28, 40) gebildet
ist.
5. Holzzerkleinerungsprodukt-Trocknungsanlage, nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
- zwischen dem Brennkessel (12) und dem kombinierten Strahlungs- und Konvektionsteil
(24) ein Strahlungsteil (44) und
- hinter dem kombinierten Strahlungs- und Konvektionsteil (24) ein Konvektionsteil
(38) angeordnet ist.
6. Holzzerkleinerungsprodukt-Trocknungsanlage nach Anspruch 5, gekennzeichnet durch zumindest zwei kombinierte Strahlungs- und Konvektionsteile (24), die so verbunden
sind, dass deren Rauchgase (20) vor dem Eintreten in den mindestens einen Konvektionsteil
(38) zusammengeführt werden.
7. Holzzerkleinerungsprodukt-Trocknungsanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet durch eine steuerbare Abzweigvorrichtung (47), die angeordnet ist zum Entnehmen eines Teil
des Rauchgases (20) aus dem kombinierte Strahlungs- und Konvektionsteil (24).
8. Holzzerkleinerungsprodukt-Trocknungsanlage nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Abzweigvorrichtung (47) ausgebildet ist, um das Rauchgas (20) in einem Pfad zum
Trockner (49) zu leiten, wobei in dem Pfad kein Wärmetauscher angeordnet ist.
9. Holzzerkleinerungsprodukt-Trocknungsanlage nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Abzweigvorrichtung angeordnet ist zum Entnehmen des Rauchgases in Strömungsrichtung
hinter dem Steigkanal (26) und insbesondere vor dem Fallkanal (32).
10. Holzzerkleinerungsprodukt-Trocknungsanlage nach einem der Ansprüche 7 bis 9, gekennzeichnet durch eine Regelung, die eingerichtet ist, um eine Temperatur im Trockner (49) zumindest
auch mittels eines Stroms an Rauchgas (20) durch die Abzweigvorrichtung (47) zu regeln.
11. Verfahren zum Trocknen von Holzzerkleinerungsprodukten, insbesondere von Holzschnitzeln,
Holzspänen und/oder Holzfasern, mit den Schritten:
(a) Verbrennen von Holzabfällen, ggf. mit Zusatzfeuerung (16), in einem Brennkessel
(12) , so dass Rauchgas (20) entsteht,
(b) Leiten des Rauchgases
(i) in einem kombinierten Strahlungs- und Konvektionsteil (24) erst nach oben mit
einer Strömungsgeschwindigkeit (v) von über 22 m/s und dann nach unten mit einer Strömungsgeschwindigkeit
(v) von unter 19 m/s, so dass der kombinierte Strahlungs- und Konvektionsteil (24)
als Ascheabscheider wirkt, wobei sich das Rauchgas (20) abkühlt und ein Thermalöl
erwärmt wird, und
(ii) anschließend durch ein Konvektionsteil, so dass das Rauchgas (20) weiter abkühlt
und das Thermalöl erwärmt wird, und
(c) danach Leiten des Rauchgases (20) in einen Trockner (49) für die Holzzerkleinerungsprodukte.