[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Objektschutz gegen ungelenkte und/oder
im Unterschallbereich fliegende Mittelkalibergeschosse mit elektrischen Aufschlagzündern,
mittels einer Schutzschicht mit matrixförmig angeordneten, aus einer Fläche herausragenden
Stiften.
[0002] Im zweiten Welkrieg wurden erstmals gegen gepanzerte Ziele Geschosse mit Hohlladungen
abgefeuert. Dies einerseits von den US-Streitkräften (Bazooka genannt) und anderseits
von Deutschland (Panzerfaust und Panzerschreck). Zur Beschleunigung der Geschosse
dienten Treibmittel wie Ladungen und Treibpatronen. Danach entwickelte Russland eine
weitverbreitete Waffe, die als RPG (Rocket-Propelled Granade) bezeichnet wird. Diese
wird in einer seit 1961 hergestellten Version noch heute, vor allem im Bereich der
asymmetrischen Kriegsführung als Typ RPG-7, mit verschiedensten Hohlladungen, eingesetzt.
Während die frühen Systeme mechanische Aufschlagzünder besassen, sind die neueren
mit piezoelektrischen Zündvorrichtungen ausgerüstet und weisen eine nur geringe Blindgängerrate
auf. Diese relativ einfachen, meist raketengetriebenen Mittelkalibergeschosse sind
welweit verbreitet und stellen ein gewaltiges Gefahrenpotential dar; sie sind billig
zu erstehen, leicht handhabbar und werden in verschiedensten Ausführungsarten gegen
stationäre und mobile Objekte, insbesondere leicht gepanzerte Fahrzeuge eingesetzt.
[0003] Neben verschiedensten aktiven und passiven Panzerungen wurden bereits 1940 (
DE -A- 688 526) auf das zu schützende Objekt massive Stahlstifte und prismatische Körper aufgesetzt,
welche insbesondere Geschosse von Panzerabwehrkanonen ablenken sollten. Eine Weiterentwicklung
davon (DT -A1- 26 01 562) verwendete spezielle warmfeste Materialien und auch Panzerplatten
mit matrixförmig angeordneten und aus einer Fläche herausragenden Stiften (Fig. 1
und Fig. 2), um die exotherme Wirkung von Sprengladungen vom zu schützenden Objekt
fernzuhalten.
[0004] Beide vorerwähnten Schutzanordnungen weisen den Nachteil auf, dass sie bis zu einem
gewissen Grad die zerstörerische Wirkung der Geschosse bzw. einer auftreffenden und
gezündeten Hohlladung reduzieren, aber nicht deren Initiierung verhindern können.
[0005] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, einen Objektschutz zu schaffen, der die Initiierung
der Sprengladung möglichst verhindert oder zumindest beeinträchtigt und sollte die
Ladung dennoch gezündet werden, deren Wirkung so massiv reduziert, dass das Objekt
in seiner Funktion nicht wesentlich gestört ist.
[0006] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanpruchs 1 gelöst.
[0007] Die im Patentanspruch erwähnte Fläche kann eben oder eine beliebige Raumfläche sein.
Die Halterung der Stifte kann in der Fläche erfolgen und/oder die Stifte können dahinter
in einer massiven Platte fixiert sein.
[0008] Die Merkmale zur Anordnung der Stifte erlauben dem Geschosss ein partielles Eindringen
mit dessen Haube in die Matrix. Dabei wird überraschenderweise die Zündfunktion massiv
gestört, so dass in den meisten Fällen keine Initiierung der Ladung erfolgt. Findet
in Einzelfällen dennoch eine Zündung statt, so wird bei Präzisionsladungen die optimale
Distanz (Stand off) der Hohlladung zum Ziel überschritten, was bekanntlich zu einer
beträchtlichen Reduktion von deren Strahlleistung führt. In Verbindung mit konventionellen
Schutzmassnahmen (passive und/oder aktive Panzerungen) ist auch dann das Objekt ausreichend
geschützt.
[0009] Wesentliche Vorteile gegenüber nur konventionellen Schutzmassnahmen bestehen im relativ
geringen Gewicht des Erfindungsgegenstands, seiner einfachen Herstellung, seiner geringen
Kosten und der Nachrüstbarkeit an bereits vorhandenen Objekten.
[0010] In nachfolgenden abhängigen Anprüchen sind vorteilhafte Weiterbildungen des Erfindungsgegenstands
charakterisiert.
[0011] Günstig sind, insbesondere an Fahrzeugen, möglichst zusammenhängende Flächen, worunter
die Stifte "versteckt" sind; siehe Anspruch 2. Damit wird die Verletzungsgefahr eliminiert
und Schmutzablagerungen etc. werden verhindert.
[0012] Gemäss Anspruch 3 wird die Bedrohungssituation und die wahrscheinliche Flugbahn eines
Geschosses zur Ausrichtung der Stifte berücksichtigt.
[0013] Anspruch 4 erlaubt ein einfaches Ausrichten der Stifte auf die aktuelle Bedrohungslage,
was insbesondere bei Sehschlitzen von gepanzerten Fahrzeugen die Sicherheit gegen
einen direkten Beschuss beträchtlich erhöht. Ein Nachrichten der wenigen erforderlichen
Reihen kann automatisch, beispielsweise durch eine Niveauregelung erfolgen. Besonders
gefährdet und damit speziell schützenswert sind Ein-und Ausgänge an Fahrzeugen (Lufteinlässe,
Auspuffe, Tankstutzen) sowie Sichtfenster für optische und elektronische Geräte.
[0014] Die Ausführungsformen der Enden der Stifte nach den Ansprüchen 5 und 6 führen in
vielen Fällen auch bei einem direkten, senkrechten Auftreffen der Geschossspitze auf
einen Stift zu einer unmittelbaren Zerstörung des Piezokristalls im Aufschlagzünder.
Bei frontseitigen Piezo-Generatoren wird durch eine Zersplitterung des Kristalls die
notwendige Zündspannung unterschritten, so dass die Initiierung der Ladung unterbleibt,
Anspruch 7.
[0015] Eine massive Platte lässt sich sehr einfach mit Stiften ausrüsten und hat zudem noch
den Vorteil, dass sie ein wirksamer Schutz gegen Kleinkalibermunition ist.
[0016] Ein besonders einfacher und auch temporär einsetzbarer Schutz besteht gemäss Anspruch
8 in mit Stiften ausgerüsteten Stahlnetzen.
[0017] Sehr vorteilhaft sind Knautschschichten nach den Ansprüchen 9 bis 12, welche die
in Anspruch 1 genannte innere Fläche bilden und besonders in Kombination miteinander
eine hohe Dispersionswirkung für einen Hohlladungstrahl aufweisen.
[0018] Mittels Strahlbearbeitung (Laser, Wasserstrahl etc.) lassen sich sehr leichte und
kostengünstige Schutzschichten aus Flachmaterial (Blech) herstellen, die auch integrierbar
in verschiedenste System sind; vgl. Ansprüche 13 bis 15. Analog lassen sich zum Ausschneiden
auch Stanzwerkzeuge verwenden.
[0019] Nachfolgend werden an Hand von Zeichnungen Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt
und beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1
- das Prinzip zur Verhinderung der Initiierung einer Hohlladung mittels einer Schutzschicht,
- Fig. 2
- eine Haube eines Geschosses beim Auftreffen auf eine Schutzschicht,
- Fig. 3
- eine weitere Darstellung eines schräg fliegenden Geschosses beim Auftreffen auf eine
Schutzschicht,
- Fig. 4a
- ein Stab einer Schutzschicht mit konischer Spitze,
- Fig. 4b
- ein Stab einer Schutzschicht mit scharfkantigem Zapfen,
- Fig. 5
- eine modulare Grundplatte mit geneigt angeordneten Stäben,
- Fig. 6
- eine modulare Schutzschicht mit interner Knautschschicht und äusserer Verkleidung,
- Fig. 7
- eine Variante einer Schutzschicht mit äusserer Vekleidung,
- Fig. 8
- das Prinzip einer durchsehbaren und verstellbaren Schutzschicht vor der Frontscheibe
eines gepanzerten Fahrzeugs,
- Fig. 9
- einen Schützenpanzer mit modularen und speziellen Schutzschichten, auch für Sensoren
und Ein- und Auslässe,
- Fig.10
- eine Schutzschicht bestehend aus einem Stahlnetz mit in den Knoten des Netzes eingesetzten
Stäben sowie
- Fig. 11
- eine Schutzschicht in Leichtbauweise hergestellt aus Blechstreifen, die mittels Strahlbearbeitung
ausgeschnitten sind.
[0020] In sämtlichen Figuren sind gleiche Funktionselemente mit gleichen Bezugsziffern versehen.
[0021] In Figur 1 ist mit 1 eine Schutzschicht bezeichnet. In einer Grundplatte 2 sind matrixartig
Stäbe 3 eingesetzt und rückseitig mit Flanschen 4 auf der Grundplatte 2 fixiert. Die
Stäbe 3 überragen eine innere Fläche 2' um eine Länge l
1. Ein auf ein zu schützendes Objekt O auftreffendes Geschoss 100 in Flugrichtung F
dringt mit seinem Aufschlagzünder 102 zwischen die Stäbe 3 ein. Die dünnwandige Haube
101 des Geschosses 100 wird dabei durchlöchert, so dass der frontseitige Aufschlagszünder
102 mit seinem Piezo-Sensor nicht mehr wirksam werden kann. Der Abstand a zwischen
den Stäben ist im Maximum kleiner als das Kaliber K des Geschosses, so dass in jedem
Fall die Haube 101 "aufgespiesst" wird. Die gesamte Länge l
0 der Haube 101, gemessen von der Spitze des Aufschlagzünders 102 bis zum grössten
Durchmesser einer Auskleidung 104 einer Hohlladung 103 ist kürzer als die freie Länge
l
1 der Stäbe 3. Damit ist gewährleistet, dass eine in die Schutzschicht 1 eingedrungene
Haube 101 beschädigt ist, bevor der Aufschlagzünder 102 aktiviert sein kann. Die Spitzen
3' der Stäbe 3 sind scharfkantig ausgebildet und bestehen aus gehärtetem Stahl.
[0022] Versuche mit raketengetriebenen Hohlladungen mit einer Auftreffgeschwindigkeit von
300 m/s auf der Schutzschicht 1 haben ergeben, dass die Initiierung der Hohlladung
mit nahezu 100% -iger Wahrscheinlichkeit verhindert wird, dies wenn die Flugrichtung
F parallel zu den Stäben 3 ist. Die Versuche erfolgten mit Geschossen mit einem Kaliber
von 85 mm und mit einer Matrix mit Stäben 3 von 6,5 mm Durchmesser aus hochfestem
Stahl mit gehärteten Spitzen 3'. Die maximalen Abstände a zwischen den Stäben 3 betrug
50 mm, deren Länge l
1 war mit 140 mm festgelegt.
[0023] Fig. 2 zeigt den ungünstigen Fall eines schräg auf die Stäbe 3 auftreffenden Geschosses,
wobei nur dessen Haube 101 und der Aufschlagzünder 102 gezeichnet sind. In diesem
Fall kann der Piezo-Generator aktiviert sein, bevor die Haube 101 durchstossen ist,
so dass sich weitere Schutzmassnahmen in der Schutzschicht 1 aufdrängen.
[0024] Fig. 3 zeigt eine ähnliche Situation, wobei aber hier die Wahrscheinlichkeit einer
Zündung der Hohlladung bereits wesentlich kleiner ist.
[0025] Fig. 4a und 4b zeigen Massnahmen zur Verbesserung der Schutzwirkung. Es hat sich
nämlich gezeigt, dass direkt frontal auf die Spitzen 3' der Stäbe 3 auftreffende piezoelektrische
Aufschlagzünder oft völlig zerstört werden, bevor sie eine ausreichend hohe Zündspannung
generieren. Voraussetzung für eine solche Zerstörung sind extrem hohe Flächenpressungen,
d.h. Impulse wie sie durch einen stumpfen Konus 5 mit einer scharfkantigen Spitze
6 (Fig. 4a) oder durch einen scharfkantigen Zapfen 7 von 1 bis 2 mm Durchmesser (Fig.
4b) erzielt werden.
[0026] Ausgehend von der Erkenntnis aus den Fig. 2 und 3 sind gemäss Fig. 5 die Stäbe 3
unter einem Neigungswinkel α in die Grundplatte 2 eingesetzt, wobei hier eine fiktive
Flugrichtung F
f angenommen wurde, welche der Bedrohungslage entspricht. Die innere Fläche der Grundplatte
2 ist wiederum mit 2' bezeichnet. Dies erlaubt, wie Fig. 5 zeigt, auch Schrägflächen
optimal zu schützen.
[0027] Fig. 6 zeigt eine Schutzschicht 1 mit einer inneren Knautschschicht 8 aus einem gewellten
Lochblech aus Stahl, welches kinetische Energie aufnehmen kann, falls das Geschoss
schräg eindringt und/oder dessen Ladung gezündet wird. In diesem Fall ist auch dann
die Wirkung eines Hohlladungsstrahls reduziert, weil der optimale Abstand zum Ziel,
d.i. das zu schützende Objekt O, vom 2 bis 3 -fachen des Kalibers (Stand off) überschritten
wird. Damit die wirksame Länge l
1 (vgl. Fig. 1) der Stäbe 3 nicht unterschritten wird, ist die höchste Lage der Fläche
2', d.h. die "Wellenberge" der Schicht 8 als Messbasis gewählt. Zur Verhinderung von
unbeabsichtigten Verletzungen sowie von Verschmutzungen und vor dem Verfangen mit
irgend welchen Gegenständen (Ästen etc.) sind die Stäbe 3 durch einen Leichtschaumstoff
9 (handelsüblicher Polymer) abgedeckt. Seitlich befinden sich Abdeckungen 10 aus dünnwandigen
Aluminiumplatten.
[0028] Analog ist der Gegenstand nach Fig. 7 aufgebaut, wobei hier die Knautschschicht 8
aus einer Verbundplatte aus Metall und Kunststoffen besteht. Wiederum ist hier die
Messbasis, die Fläche 2', für die Länge l
1 der Stäbe 3 vorgemerkt. Im Gegensatz zu Fig. 6 erfolgt hier eine allseitige Abdeckung
der modularen Schutzschicht 1 mit UV-beständigen Kunststoffplatten.
[0029] Aus Fig. 8 sind an einem gepanzerten Fahrzeug 110 die Frontscheiben mit einer Schutzschicht
1 versehen, welche durchsehbar und verstellbar ist. Die in Reihen R1 bis Rn, in seitlichen
Lagern 13' kippbar angeordneten Stäbe 3 lassen sich durch einen Antrieb 13 mit Gelenkverbindungen
12 auf die aktuelle Bedrohungslage einstellen. Der Antrieb 13 ist in einen an sich
bekannten Dachschutz 16 eingebaut und daher gestrichelt eingezeichnet.
[0030] Selbstverständlich kann eine analoge Anordnung auch bei den auf der Zeichnung nicht
geschützten Seitenfenstern vorgesehen werden.
[0031] Ein bewaffnetes Kettenfahrzeug, ein Schützenpanzer 111 für einen geschützten Truppentransport,
ist mit modularen Schutzschichten 1 gemäss Fig. 7 ausgerüstet. Zusätzlich sind die
beiden, beweglichen optischen Sensoren 112 (steuerbare Wärmebild-Kameras) durch angepasste
seitliche Abdeckungen 10 (Schutzschichten), mit integrierten Stäben 3, vor einem direkten
Beschuss geschützt. Aus zeichnerischen Gründen ist hier die ebenfalls vorhandene Leichtschaumstoffschicht,
vgl. Fig. 6 und 7 nicht dargestelt.
[0032] Derartige Schutzschichten 10 empfehlen sich für sämtliche Ein- und Ausgänge, wie
beispielsweise auch für Lufteintritte und Auspufföffnungen an Fahrzeugen oder stationären
Anlagen. Beispielhaft sind hier am Schützenpanzer 111 seitliche Lufteinlässe 17 mit
Stäben 3 versehen und damit geschützt.
[0033] Eine weitere Variante einer Schutzschicht 1' besteht aus einem Stahlnetz, Fig. 10,
in dessen Knoten 14 Stäbe 3 eingesetzt sind. Die Stäbe 3 sind mittels jeweils einem
Knotenblech 15 vor Verdrehungen geschützt. Wiederum ist hier die Messbasis für die
Länge der Stäbe 3 die Fläche 2', welche der maximalen Höhe der Knotenbleche 15 entspricht.
Nicht dargestellt sind Schweissstellen an den Knotenblechen 15, die den Stäben 3 die
notwendige Stabilität vermitteln.
[0034] Diese Variante erlaubt sehr kurzfristig einen Objektschutz zu installieren.
[0035] In einer Leichtbauversion nach Fig. 11 sind die Stäbe 3' einer Schutzschicht aus
einzelnen Blechstreifen 50 hergestellt, welche mittels Strahlbearbeitung (Laser) ausgeschnitten
wurden. Die Höhe der Blechstreifen 50 entspricht der Länge l
1 plus einer der Konstruktion angepassten Stegbreite 51, welche je nach Grundplatte
oder Träger R1-Rn bestimmt ist. Zur Gewichtsreduktion wurden Ausnehmungen A ausgeschnitten.
Die formschlüssig zusammengepassten Teile sind - in Figur 11 nicht dargestellt - kraftschlüssig
miteinander verschweisst. Das verwendete Blech für die Stäbe 3" ist Stahlblech von
einigen Millimetern Dicke, ebenfalls können hochfeste Aluminiumbleche Verwendung finden.
Hierzu findet eine an sich ebenfalls bekannte Strahlbearbeitung mittels Hochdruck-Wasserstrahl
Anwendung.
[0036] Die realisierten Schutzschichten zeichnen sich - gegenüber konventionellen Schutzmassnahmen
- durch ein relativ geringes Flächengewicht von 40 kg/m
2 (Mittelwert) aus. Der Erfindungsgegenstand lässt sich in weiten Grenzen an die Bedrohungslage
anpassen. Die verwendeten Materialien und Technologien sind konventionell und können
auch laufend durch neue und bessere Werkstoffe, u.a. Verbundmaterialien, substituiert
werden.
Bezeichnungsliste
[0037]
- 1
- Schutzschicht
- 1'
- Stahlnetz
- 1a
- Schutzschicht für Ein- und Ausgänge
- 2
- Grundplatte
- 2a
- Netz (Maschen)
- 2'
- innere Fläche
- 3
- Stab (Rundstab)
- 3'
- Spitze
- 3"
- Stab (Flachstab)
- 4
- Flansch
- 5
- Konus
- 6
- Spitze (scharf)
- 7
- scharkantiger Zapfen
- 8
- Knautschschicht
- 9
- Leichtschaumstoff (Polymerschicht)
- 10
- seitliche Abdeckungen / Schutzschichten
- 11
- Verbundplatte
- 12
- Gelenkverbindung
- 13
- Antrieb für 12
- 13'
- seitliche Lager
- 14
- Knoten
- 15
- Knotenblech (Verstrebung)
- 16
- Dachschutz
- 17
- seitliche Lufteinlässe
- 50
- Blechstreifen
- 51
- Stegbreite
- 100
- Geschoss
- 101
- Haube
- 102
- Aufschlagzünder mit Piezo-Generator oder Piezo-Sensor
- 103
- Hohlladung
- 104
- Auskleidung (Liner)
- 110
- gepanzertes Fahrzeug
- 111
- Schützenpanzer
- 112
- Optische Sensoren/ Kameras
- A
- Ausnehmungen
- a
- grösster Abstand zwischen zwei Stäben
- α
- Neigungswinkel Stift / Grundplatte
- l0
- Länge von Haube
- l1
- Länge Stift (ab 2' gemessen)
- F
- Flugrichtung Geschoss (am Ziel)
- Ff
- fiktive Flugrichtung (Bedrohung)
- K
- Kaliber des Geschosses
- O
- zu schützendes Objekt
- R1-Rn
- Träger für Reihen von 3
1. Objektschutz gegen ungelenkte und/oder im Unterschallbereich fliegende Mittelkalibergeschosse
mit elektrischen Aufschlagzündern, mittels einer Schutzschicht mit matrixförmig angeordneten,
aus einer Fläche herausragenden Stiften, dadurch gekennzeichnet, dass die Stifte (3) über eine obere innere Fläche (2') der Schutzschicht (1) herausragen,
dass der diagonale Abstand (a) zwischen den Stiften (3) kleiner als das Kaliber (K)
des Geschosses (100) und grösser als die Spitze (102) des Geschosses (100) ist.
2. Schutzschicht nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Stifte (3) an ihrer äusseren Stirnseite (3') durch wenigstens eine flächige und
zusammenhängende äussere Schicht (9;10) abgedeckt sind.
3. Schutzschicht nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Stifte (3) in einem Winkel (α) zur Fläche (2') angeordnet sind, welcher der wahrscheinlichen,
präsumptiven Flugrichtung am zu schützenden Objekt entspricht.
4. Schutzschicht nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Stifte (3) in Reihen auf einem kippbaren Träger (R1) angeordnet sind, der in
einer Wirkverbindung mit kippbaren Trägern (R2-Rn) weiterer Reihen ist.
5. Schutzschicht nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Stirnseiten (3') der Stifte (3) stumpfwinklige Konen (5) aufweisen, die in scharfen
Spitzen (6) enden.
6. Schutzschicht nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Stirnseiten (3') der Stifte (3) abgesetzt sind und einen zentralen scharfkantigen
Zapfen (7) aufweisen.
7. Schutzschicht nach einem der Ansprüche 1 bis 3 oder 5 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Stifte (3) aus einer massiven Platte (2) herausragen.
8. Schutzschicht nach einem der Ansprüche 1 bis 3 oder 5 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Stifte (3) aus den Knoten (14;15) eines Stahlnetzes (1') herausragen.
9. Schutzschicht nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Platte (2) eine Knautschschicht (8) vorgelagert ist, welche einen Teil der kinetischen
Energie eines auftreffenden Geschosses aufnimmt.
10. Schutzschicht nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Knautschschicht (8) eine gewellte Lochplatte aus einem Stahlblech ist.
11. Schutzschicht nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Knautschschicht (8) eine mehrlagige Verbundplatte ist.
12. Schutzschicht nach Anspruch 9 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass diese wenigstens eine Schicht aus einem metallischen Schwamm aufweist.
13. Verfahren zur Herstellung einer Schutzschicht mit matrixförmig angeordneten, aus einer
Fläche herausragenden Stiften, gegen ungelenkte und/oder im Unterschallbereich fliegende
Mittelkalibergeschosse mit elektrischen Aufschlagzündern, dadurch gekennzeichnet, dass aus einem Blechstreifen in gleichen Abständen Flächen mit U-förmiger Kontur herausgeschnitten
werden, derart dass Stifte mit einem Steg verbleiben.
14. Verfahren zur Herstellung einer Schutzschicht nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die ausgeschnittenen Blechstreifen mit ihrem Steg auf Träger aufgesetzt und mit diesen
kraftschlüssig verbunden werden.
15. Verfahren zur Herstellung einer Schutzschicht nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass zur Gewichtsreduktion in mechanisch schwach belastete Stege und Träger in gleichen
Abständen Aussparungen ausgeschnitten werden.