[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Schützen von mautspezifischen
Daten und/oder von einer Applikation zur Bestimmung von mautspezifischen Daten in
einer On-Board-Unit eines Kraftfahrzeuges, wobei aus von einem der On-Board-Unit zugeordneten
Satellitenortungssystem empfangenen Positionsdaten des Kraftfahrzeuges und aus fahrzeugspezifischen
Angaben in der Applikation zur Bestimmung der mautspezifischen Daten die mautspezifischen
Daten bestimmt werden, wobei die mautspezifischen Daten über ein der On-Board-Unit
zugeordnetes Mobilfunkmodul an einen Mautbetreiber übertragbar sind. Weiterhin betrifft
die Erfindung eine On-Board-Unit für ein Kraftfahrzeug, aufweisend ein Satellitenortungssystem
zur Bestimmung der Position des Kraftfahrzeuges, eine Applikation zur Bestimmung von
mautspezifischen Daten des Kraftfahrzeuges, ein Mobilfunkmodul zur Übertragung der
mautspezifischen Daten an eine Rechnereinheit eines Mautbetreibers, wobei dem Mobilfunkmodul
eine SIM-Karte zur Zuordnung des Mobilfunkmoduls zu einem Nutzers der On-Board-Unit
sowie zur Herstellung einer Verbindung zu der Rechnereinheit des Mautbetreibers zugeordnet
ist, wobei die SIM-Karte einen Speicher zur Speicherung des Betriebssystem der SIM-Karte,
von temporären, netzbezogenen Daten, Nummern und Algorithmen zur Zuordnung des Mobilfunkmoduls
und der On-Board-Unit zu den Nutzer sowie zur Herstellung einer Verbindung zu der
Rechnereinheit des Mautbetreibers aufweist.
[0002] Eine On-Board-Unit (OBU) ist ein Gerät, welches in Kraftfahrzeugen, insbesondere
Lastkraftwagen, eingesetzt wird, um die automatische Abrechnung in einem Mautsystem
zu realisieren. Jede On-Board-Unit ist Eigentum des Mautbetreibers und wird vor dem
Einbau auf den Fahrzeugbesitzer, d.h. den Nutzer, personalisiert. Im Wesentlichen
wird dabei das eingebaute Mobilfunkmodul, in der Regel das GSM-Modul, und zusätzlich
eine Datenkarte des Mautbetreibers registriert. Wird das Fahrzeug verkauft oder stillgelegt,
muss die OBU ausgebaut werden und geht an den Mautbetreiber zurück.
[0003] Die bekannten On-Board-Units, beispielsweise der Firma Toll-Collect, weisen einen
Empfänger für das von den Vereinigten Staaten von Amerika betriebene GPS-Satellitenortungssystem
auf, das zur Positionsbestimmung des Kraftfahrzeugs dient. Ferner weist eine derartige
On-Board-Unit ein Mobilfunkmodul, d.h. ein GSM-Modul, sowie einen Speicher auf, in
dem fahrzeugspezifische Angaben, wie beispielsweise die Anzahl der Fahrzeugachsen,
das Kfz-Kennzeichen, die Abgasschadensklasse und die Positionsdaten aller mautpflichtigen
deutschen Autobahnen enthalten sind. Aus diesen mautspezifischen Daten und den Signalen
des GPS-Satellitenortungssystems bestimmt die On-Board-Unit während der Fahrt des
Kraftfahrzeuges die anfallende Maut und speichert diese Informationen als Datenpaket
in dem Speicher der On-Board-Unit. Nach dem Erreichen einer bestimmten Datenmenge
werden die gespeicherten mautspezifischen Daten über das Mobilfunkmodul an eine Rechnereinheit
des Mautbetreibers gesendet.
[0004] Das Problem hierbei ist die temporäre sichere Speicherung der sensitiven mautspezifischen
Daten, wie z.B. der GPS-Positionen, der Schlüssel und Signaturen zur Übertragung dieser
Daten und/oder der Maut-Applikation auf der On-Board-Unit. Nachteilig ist insbesondere,
dass eine zusätzliche Datenkarte, d.h. eine zusätzliche Smartkarte, mit einem aufwendigen
Verschlüsselungsalgorithmus auf der On-Board-Unit bzw. ein separater Verschlüsselungsbaustein
auf der On-Board-Unit installiert werden muss. Dies führt neben dem erhöhten technischen
Aufwand zu höheren Kosten für die On-Board-Unit, da zusätzliche Elemente, wie eine
Smartkarte, ein Speicher, eine Prozessoreinheit, etc., benötigt werden.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, ein einfaches, sicheres und kostengünstiges Verfahren
zum Schützen von mautspezifischen Daten und/oder von einer Applikation zur Bestimmung
von mautspezifischen Daten in einer On-Board-Unit eines Kraftfahrzeuges zu schaffen.
Ferner soll eine On-Board-Unit geschaffen werden, durch die mautspezifische Daten
und/oder eine Applikation zur Bestimmung von mautspezifischen Daten einfach, sicher
und kostengünstig geschützt werden können. Erfindungsgemäß werden diese Aufgaben durch
ein Verfahren zum Schützen von mautspezifischen Daten und/oder von einer Applikation
zur Bestimmung von mautspezifischen Daten in einer On-Board-Unit eines Kraftfahrzeuges
mit den Merkmalen gemäß dem unabhängigen Patentanspruch 1 sowie durch eine On-Board-Unit
für ein Kraftfahrzeug mit den Merkmalen gemäß dem unabhängigen Patentanspruch 6 gelöst.
Weitere Merkmale und Details der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen sowie
der Beschreibung. Dabei gelten Merkmale und Details, die im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren beschrieben sind, selbstverständlich auch im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen
On-Board-Unit, und jeweils umgekehrt, so dass bezüglich der Offenbarung zu den einzelnen
Erfindungsaspekten stets wechselseitig Bezug genommen wird.
[0006] Gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung wird die Aufgabe durch ein Verfahren zum Schützen
von mautspezifischen Daten und/oder von einer Applikation zur Bestimmung von mautspezifischen
Daten in einer On-Board-Unit eines Kraftfahrzeuges, wobei aus von einem der On-Board-Unit
zugeordneten Satellitenortungssystem empfangenen Positionsdaten des Kraftfahrzeuges
und aus fahrzeugspezifischen Angaben in der Applikation zur Bestimmung der mautspezifischen
Daten die mautspezifischen Daten bestimmt werden, wobei die mautspezifischen Daten
über ein der On-Board-Unit zugeordnetes Mobilfunkmodul an einen Mautbetreiber übertragbar
sind, wobei die mautspezifischen Daten und/oder die Applikation zur Bestimmung der
mautspezifischen Daten in einem Speicher einer SIM-Karte des Mobilfunkmoduls der On-Board-Unit
gespeichert werden, gelöst.
[0007] Der Vorteil dieses Verfahrens liegt in der Verwendung der in der On-Board-Unit vorhandenen
Standard SIM-Karte des Mobilfunkmoduls, d.h. des GSM-Moduls, für die Speicherung der
mautspezifischen Daten und/oder der Applikation zur Bestimmung der mautspezifischen
Daten. Es wird ermöglicht, mautspezifische Anwendungen und mautspezifische Daten auf
einem separaten Bereich der SIM-Karte zu speichern, so dass diese bei einem Manipulationsversuch
nicht gelöscht werden können und somit diese mautspezifischen Daten dann noch zur
Berechnung von Gebühren verwendet werden können.
[0008] Kern der Erfindung ist, dass mautspezifische Daten, wie beispielsweise Signaturen
von Telegrammen sowie temporäre Schlüssel, die während der Kommunikation mit einer
Rechnereinheit des Mautbetreibers verwendet werden, sowie spezielle MasterSchlüssel
bei dem erfindungsgemäßen Verfahren in dem Speicher der "Standard"-SIM-Karte abgelegt
werden. Die SIM-Karte dient somit auch der sicheren Speicherung dieser sensitiven
mautspezifischen Daten. Die Verwendung der SIM-Karte ermöglicht den Schutz dieser
mautspezifischen Daten für den Fall, dass die On-Board-Unit geöffnet wird und die
SIM-Karte entnommen wird. Hierzu können die in der SIM-Karte bereits vorhandenen Verschlüsselungsalgorithmen
verwendet werden.
[0009] Während des Befahrens einer mautpflichtigen Strecke werden von einem der On-Board-Unit
zugeordneten Satellitenortungssystem, insbesondere dem GPS-Satellitenortungssystem
oder dem geplanten Galileo-Satellitenortungssystem, Positionsdaten des Kraftfahrzeuges
empfangen. Aus diesen Positionsdaten und den fahrzeugspezifischen Angaben, wie der
Anzahl der Fahrzeugachsen, dem Kfz-Kennzeichen, der Abgasschadensklasse, etc., werden
in der Applikation zur Bestimmung der mautspezifischen Daten die mautspezifischen
Daten, insbesondere die angefallenen Mautgebühren bzw. durchfahrenen mautpflichtigen
Strecken oder Bereiche oder nur zur Mautberechnung heranzuziehende GPS-Positionen,
bestimmt. Diese mautspezifischen Daten werden in bestimmten Abständen, d.h. abhängig
von der anfallenden Datenmenge, über das der On-Board-Unit zugeordnete Mobilfunkmodul,
insbesondere ein GSM-Modul, an die Rechnereinheit des Mautbetreibers übertragen. Dabei
kann die Applikation die anfallende Mautgebühr für das Befahren der zurückgelegten
Stecke berechnen und diese der Rechnereinheit des Mautbetreibers mitteilen. Durch
die Speicherung aller aktuellen mautspezifischen Daten in dem Speicher der SIM-Karte
des Mobilfunkmoduls gehen bei einer unsachgemäßen Öffnung oder Zerstörung der On-Board-Unit
die Daten, die zuletzt ermittelt worden sind, aber noch nicht dem Mautbetreiber mitgeteilt
worden sind, nicht verloren. Besonders praktikabel ist dabei, wenn neben den mautspezifischen
Daten auch die Applikation zur Bestimmung der mautspezifischen Daten in dem Speicher
der SIM-Karte gespeichert wird. Hierdurch kann gewährleistet werden, dass keine Daten
verloren gehen, da diese die SIM-Karte nicht verlassen.
[0010] Besonders vorteilhaft ist ein derartiges Verfahren, bei dem die mautspezifischen
Daten und/oder die Applikation zur Bestimmung der mautspezifischen Daten in einem
zum ersten Speicherbereich separaten zweiten Speicherbereich der SIM-Karte gespeichert
werden. Der erste Speicherbereich der SIM-Karte dient unter anderem zur Speicherung
des Betriebssystems der SIM-Karte, von temporären, netzbezogenen Daten, Nummern und
Algorithmen zur Zuordnung des Mobilfunkmoduls und der On-Board-Unit zu einem Nutzer
sowie zur Herstellung einer Verbindung zu einem Mobilfunknetz. Die Auftrennung des
Speichers der SIM-Karte in einen ersten Speicherbereich und einen zweiten Speicherbereich
ermöglicht, dass die mautspezifischen Daten und/oder die Applikation zur Bestimmung
der mautspezifischen Daten ebenfalls auf der SIM-Karte abgelegt werden können. Ferner
wird dadurch ermöglicht, dass die mautspezifischen Daten und/oder die Applikation
zur Bestimmung der mautspezifischen Daten einfach, ohne einen zusätzlichen Verschlüsselungsalgorithmus
bzw. einen separaten Verschlüsselungsbaustein, vor einem nicht autorisierten Zugriff
geschützt werden können. Die Verschlüsselung der mautspezifischen Daten und/oder der
entsprechenden Applikation kann durch den bereits auf der SIM-Karte vorhandenen Verschlüsselungsalgorithmus,
der beispielsweise zum Schutz der Signalisierungsdaten, der temporären, netzbezogenen
Daten und bevorzugten und gesperrten Mobilfunknetzen, dient, getätigt werden.
[0011] In einem weiteren bevorzugten Verfahrensschritt ist vorgesehen, dass bei einer Öffnung
der On-Board-Unit und/oder bei einer Entnahme der SIM-Karte aus der On-Board-Unit
ein Öffnungsdetektor, d.h. ein Sensor, einen Passwortschutz der SIM-Karte aktiviert,
so dass die gespeicherten mautspezifischen Daten und/oder die Applikation zur Bestimmung
der mautspezifischen Daten nicht manipuliert oder gelöscht werden können. In beiden
Fällen wird durch den Öffnungsdetektor der Passwortschutz der SIM-Karte ausgelöst
und aktiviert, wobei der Passwortschutz zur Vereinfachung der On-Board-Unit und der
Produktion der SIM-Karte vorteilhafterweise standardmäßig deaktiviert ist. Im Gegensatz
zu den bekannten Lösungen, bei denen die Speicherung der mautspezifischen Daten und
der Applikation zur Bestimmung der mautspezifischen Daten in einem gesonderten Speicher,
insbesondere auf einer zusätzlichen Smartkarte, der On-Board-Unit erfolgt, sind bei
der erfindungsgemäßen Lösung die mautspezifischen Daten sowie die Applikation einfach
vor unbefugtem Zugriff geschützt. Es ist dem Nutzer und Dritten weder möglich auf
die mautspezifischen Daten zuzugreifen, noch diese zu löschen oder zu manipulieren.
Der Mautbetreiber jedoch kennt die Zugriffsdaten, insbesondere die PIN, seiner SIM-Karte
und kann somit die mautspezifischen Daten wieder auslesen und auch bei Bedarf den
Passwortschutz wieder deaktivieren, um die On-Board-Unit erneut funktionsfähig zu
machen. So ist gewährleistet, dass eine einmal unsachgemäß behandelte On-Board-Unit
nur durch den Mautbetreiber bzw. von von dem Mautbetreiber Bevollmächtigten wieder
aktiviert werden kann. Durch die Aktivierung des Passwortschutzes ist auch für die
Applikation zur Bestimmung der mautspezifischen Daten keine besondere Behandlung vorgesehen,
da die Applikation in diesem Fall automatisch bemerkt, dass keine Kommunikation mit
der Rechnereinheit des Mautbetreibers möglich ist und somit die On-Board-Unit auf
"Nicht-Erhebungsbereit" setzt.
[0012] Bevorzugt ist des Weiteren ein Verfahren, bei dem nach der Aktivierung des Passwortschutzes
der SIM-Karte die On-Board-Unit gesperrt ist und dies dem Nutzer der On-Board-Unit
akustisch und/oder optisch angezeigt wird. Hierdurch weiß der Nutzer der On-Board-Unit,
aber auch der Mautbetreiber, dass die On-Board-Unit unsachgemäß geöffnet worden ist
und/oder dass die SIM-Karte aus der On-Board-Unit entnommen worden ist. Besonders
bevorzugt wird dies dem Nutzer oder dem Mautbetreiber durch ein Leuchtmittel, wie
eine LED, angezeigt.
[0013] Gemäß dem zweiten Aspekt der Erfindung wird die Aufgabe durch eine On-Board-Unit
für ein Kraftfahrzeug, aufweisend ein Satellitenortungssystem zur Bestimmung der Position
des Kraftfahrzeuges, eine Applikation zur Bestimmung von mautspezifischen Daten des
Kraftfahrzeuges, ein Mobilfunkmodul zur Übertragung der mautspezifischen Daten an
eine Rechnereinheit eines Mautbetreibers, wobei dem Mobilfunkmodul eine SIM-Karte
zur Zuordnung des Mobilfunkmoduls zu einem Nutzers der On-Board-Unit sowie zur Herstellung
einer Verbindung zu der Rechnereinheit des Mautbetreibers zugeordnet ist, wobei die
SIM-Karte einen Speicher zur Speicherung des Betriebssystem der SIM-Karte, von temporären,
netzbezogenen Daten, Nummern und Algorithmen zur Zuordnung des Mobilfunkmoduls und
der On-Board-Unit zu den Nutzer sowie zur Herstellung einer Verbindung zu der Rechnereinheit
des Mautbetreibers aufweist, bei der der Speicher der SIM-Karte zur Speicherung der
mautspezifischen Daten und der Applikation zur Bestimmung der mautspezifischen Daten
ausgebildet ist, gelöst. D.h., die On-Board-Unit weist vorteilhafterweise Mittel zur
Durchführung des Verfahrens gemäß des ersten Aspektes der Erfindung auf.
[0014] Durch eine derartige On-Board-Unit wird ermöglicht, dass mautspezifische Daten und/oder
eine Applikation zur Bestimmung von mautspezifischen Daten einfach, sicher und kostengünstig
geschützt werden können. Der Speicher der SIM-Karte des Mobilfunkmoduls, insbesondere
des GSM-Moduls, wird doppelt genutzt. Hierdurch ist kein separater Speicher in der
On-Board-Unit notwendig. Der Speicher der SIM-Karte weist bevorzugt einen ersten Speicherbereich
zur Speicherung des Betriebssystems der SIM-Karte, von temporären, netzbezogenen Daten,
Nummern und Algorithmen zur Zuordnung des Mobilfunkmoduls und der On-Board-Unit zu
dem Nutzer sowie zur Herstellung der Verbindung zu der Rechnereinheit des Mautbetreibers
und einen zweiten Speicherbereich zur Speicherung der mautspezifischen Daten und/oder
der Applikation zur Bestimmung der mautspezifischen Daten auf. Hierdurch kann zur
Verschlüsselung der von der Applikation bestimmten mautspezifischen Daten der bereits
in der sogenannten Standard-SIM-Karte vorhandene Verschlüsselungsalgorithmus verwendet
werden. Dies erspart technischen Aufwand, d.h. es muss keine separate Datenkarte bzw.
kein separater Datenspeicher in der On-Board-Unit implementiert werden. Ferner können
durch die Doppelnutzung des Speichers der SIM-Karte sowie des dort implementierten
Verschlüsselungsalgorithmus Kosten eingespart werden.
[0015] In einer besonders bevorzugten Ausführungsvariante der On-Board-Unit ist vorgesehen,
dass diese einen Öffnungsdetektor, d.h. einen Sensor, aufweist, der bei einer Öffnung
der On-Board-Unit und/oder dem Entfernen der SIM-Karte aus der On-Board-Unit veranlasst,
dass ein Passwortschutz der SIM-Karte aktiviert wird, so dass die gespeicherten mautspezifischen
Daten und/oder die Applikation zur Bestimmung der mautspezifischen Daten nicht manipuliert
werden können. Der Öffnungsdetektor sendet bei einer Öffnung der On-Board-Unit und/oder
bei dem Entfernen der SIM-Karte aus der On-Board-Unit ein Signal an die CPU der SIM-Karte
und/oder On-Board-Unit, die den Passwortschutz der SIM-Karte aktiviert. Hierdurch
können weder die gespeicherten mautspezifischen Daten, noch die Applikation zur Bestimmung
der mautspezifischen Daten aus dem Speicher der SIM-Karte gelöscht oder manipuliert
werden.
[0016] In dem ersten Speicherbereich der SIM sind alle standardmäßigen Elemente gespeichert,
die zur Herstellung einer gesicherten Verbindung von dem Mobilfunkmodul zu einem Netzanbieter
notwendig sind. So sind in dem ersten Speicherbereich das Betriebssystem der SIM-Karte,
temporäre, netzbezogen Daten, Informationen zu bevorzugten und gesperrten Mobilfunknetzen,
Nummern und Algorithmen zur Zuordnung des Mobilfunkmoduls und damit der On-Board-Unit
zu einem Nutzer sowie Programme und Daten zur Herstellung einer Verbindung zu der
Rechnereinheit eines Netzanbieters angelegt. Über die in dem ersten Speicherbereich
angelegten Daten wird der Nutzer bzw. die On-Board-Unit authentifiziert. Dieser erste
Speicherbereich verwaltet beispielsweise die Kundennummer, die so genannte IMSI (IMSI
= International Mobile Subscriber Identity, eine PIN (PIN = Personal Identification
Number), einen PUK (PUK = Personal Unblocking Key), die teilnehmerbezogene Rufnummer
sowie die Algorithmen und Schlüssel für die spätere Authentifizierung und Datenverschlüsselung.
Die zum ersten Speicherbereich separat vorgesehene zweite Speicherbereich ist speziell
für die Bestimmung von mautspezifischen Daten, insbesondere für die Berechnung von
Mautgebühren, vorgesehen. In diesem zweiten separaten Speicherbereich der SIM-Karte
werden alle mautspezifischen Daten, wie Positionsdaten des Kraftfahrzeuges, berechnete
Mautgebühren, fahrzeugspezifische Daten, temporäre Schlüssel und Signaturen von Telegrammen,
die während der Kommunikation mit dem Mautbetreiber verwendet werden, oder sogenannte
Masterschlüssel, gespeichert.
[0017] Vorteil bei der Unterteilung des Speichers der SIM-Karte in einen ersten und einen
zweiten Speicherbereich, ist die gemeinsame Nutzung von Authentifizierungsalgorithmen
und Datenverschlüsselungsalgorithmen. Dies erspart die Implementierung von sonst zusätzlich
erforderlichen Authentifizierungsalgorithmen und Datenverschlüsselungsalgorithmen
in einem getrennten Speicher, wie aus dem Stand der Technik bekannt.
[0018] Ferner ist eine On-Board-Unit bevorzugt, die eine Anzeigeeinrichtung zur Anzeige
der Aktivierung des Passwortschutzes der SIM-Karte aufweist. Hierdurch kann unmittelbar
erkannt werden, dass der Passwortschutz der SIM-Karte aktiviert ist und dass ein Zugriff
auf die gespeicherten mautspezifischen Daten und/oder auf die Applikation zur Bestimmung
der mautspezifischen Daten nur nach einer Deaktivierung des Passwortschutzes ermöglicht
wird. Die erforderlichen Daten, in der Regel ein PIN, zur Deaktivierung des Passwortschutzes
kennt nur der Mautbetreiber, so dass ein Manipulieren oder Löschen der gespeicherten
mautspezifischen Daten und/oder der Applikation zur Bestimmung der mautspezifischen
Daten durch Unbefugte nicht möglich ist. Die Anzeigeeinrichtung zur Anzeige der Aktivierung
des Passwortschutzes der SIM-Karte kann in Form einer akustischen und/oder optischen
Anzeige ausgebildet sein. Besonders bevorzugt weist die On-Board-Unit eine LED auf,
die die Aktivierung bzw. Deaktivierung des Passwortschutzes der SIM-Karte anzeigt.
1. Verfahren zum Schützen von mautspezifischen Daten und/oder von einer Applikation zur
Bestimmung von mautspezifischen Daten in einer On-Board-Unit eines Kraftfahrzeuges,
wobei aus von einem der On-Board-Unit zugeordneten Satellitenortungssystem empfangenen
Positionsdaten des Kraftfahrzeuges und aus fahrzeugspezifischen Angaben in der Applikation
zur Bestimmung der mautspezifischen Daten die mautspezifischen Daten bestimmt werden,
wobei die mautspezifischen Daten über ein der On-Board-Unit zugeordnetes Mobilfunkmodul
an einen Mautbetreiber übertragbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass die mautspezifischen Daten und/oder die Applikation zur Bestimmung der mautspezifischen
Daten in einem Speicher einer SIM-Karte des Mobilfunkmoduls der On-Board-Unit gespeichert
werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die SIM-Karte einen ersten Speicherbereich zur Speicherung des Betriebssystems der
SIM-Karte, von temporären, netzbezogenen Daten, Nummern und Algorithmen zur Zuordnung
des Mobilfunkmoduls und der On-Board-Unit zu einem Nutzer sowie zur Herstellung einer
Verbindung zu einem Mobilfunknetz aufweist, wobei die mautspezifischen Daten und/oder
die Applikation zur Bestimmung der mautspezifischen Daten in einem zum ersten Speicherbereich
separaten zweiten Speicherbereich der SIM-Karte gespeichert werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass mautspezifische Signaturen von Telegrammen und/oder temporäre Schlüssel, die während
der Kommunikation mit einer Rechnereinheit eines Mautbetreibers verwendet werden,
sowie Masterschlüssel in dem separaten zweiten Speicherbereich gespeichert werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer Öffnung der On-Board-Unit und/oder bei einer Entnahme der SIM-Karte aus
der On-Board-Unit ein Öffnungsdetektor einen Passwortschutz der SIM-Karte aktiviert,
so dass die gespeicherten mautspezifischen Daten und/oder die Applikation zur Bestimmung
der mautspezifischen Daten nicht manipuliert werden können.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass nach der Aktivierung des Passwortschutzes der SIM-Karte die On-Board-Unit gesperrt
ist und dies dem Nutzer der On-Board-Unit akustisch und/oder optisch angezeigt wird.
6. On-Board-Unit für ein Kraftfahrzeug, aufweisend ein Satellitenortungssystem zur Bestimmung
der Position des Kraftfahrzeuges, eine Applikation zur Bestimmung von mautspezifischen
Daten des Kraftfahrzeuges, ein Mobilfunkmodul zur Übertragung der mautspezifischen
Daten an eine Rechnereinheit eines Mautbetreibers, wobei dem Mobilfunkmodul eine SIM-Karte
zur Zuordnung des Mobilfunkmoduls zu einem Nutzers der On-Board-Unit sowie zur Herstellung
einer Verbindung zu der Rechnereinheit des Mautbetreibers zugeordnet ist, wobei die
SIM-Karte einen Speicher zur Speicherung des Betriebssystem der SIM-Karte, von temporären,
netzbezogenen Daten, Nummern und Algorithmen zur Zuordnung des Mobilfunkmoduls und
der On-Board-Unit zu den Nutzer sowie zur Herstellung einer Verbindung zu der Rechnereinheit
des Mautbetreibers aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der Speicher der SIM-Karte zur Speicherung der mautspezifischen Daten und der Applikation
zur Bestimmung der mautspezifischen Daten ausgebildet ist.
7. On-Board-Unit nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Speicher der SIM-Karte einen ersten Speicherbereich zur Speicherung des Betriebssystems
der SIM-Karte, von temporären, netzbezogenen Daten, Nummern und Algorithmen zur Zuordnung
des Mobilfunkmoduls und der On-Board-Unit zu dem Nutzer sowie zur Herstellung der
Verbindung zu der Rechnereinheit des Mautbetreibers und einen zweiten Speicherbereich
zur Speicherung der mautspezifischen Daten und/oder der Applikation zur Bestimmung
der mautspezifischen Daten aufweist.
8. On-Board-Unit nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die On-Board-Unit einen Öffnungsdetektor aufweist, der bei einer Öffnung der On-Board-Unit
und/oder dem Entfernen der SIM-Karte aus der On-Board-Unit veranlasst, dass ein Passwortschutz
der SIM-Karte aktiviert wird, so dass die gespeicherten mautspezifischen Daten und/oder
die Applikation zur Bestimmung der mautspezifischen Daten nicht manipuliert werden
können.
9. On-Board-Unit nach einem der vorhergehenden Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die On-Board-Unit eine Anzeigeeinrichtung zur Anzeige der Aktivierung des Passwortschutzes
der SIM-Karte aufweist.
10. On-Board-Unit nach einem der vorhergehenden Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die On-Board-Unit Mittel zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche
1 bis 5 aufweist.