[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Steuern des Transports
eines Gegenstands, insbesondere einer Postsendung.
[0002] In
US 2005/0187886 A9 werden ein Verfahren mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 und eine
Vorrichtung mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 11 beschrieben.
[0003] In
US 2005/0187886 A9 und
US 2004/0122779 A1 werden ein Verfahren und eine Vorrichtung beschrieben, um den Transport eines Gegenstands,
z. B. eines Postpakets, zu bezahlen. Ein Absender ("customer") misst selber entgeltrelevante
Parameter für den Gegenstand, z. B. das Gewicht und die Abmessungen des Pakets. Eine
Internet-Applikation berechnet ein Ist-Entgelt auf Basis dieser Parameterwerte vom
Benutzer und erzeugt ein Etikett ("mailing label 600") für den Gegenstand. Dieses
Etikett 600 enthält einen Freimachungsvermerk auf Basis des Ist-Entgelts und Absenderangaben.
Ein Bearbeiter des Transporteurs misst zur Kontrolle erneut die entgeltrelevanten
Parameter und überprüft damit die Messungen und Angaben des Absenders. Dies geschieht
z. B. an einem "point of service" (POS 140). Dadurch wird ein Soll-Entgelt berechnet.
[0004] Stimmt das Soll-Entgelt, welches von den Messungen des Bearbeiters abhängt, mit dem
Ist-Entgelt auf dem Etikett 600 überein, so wird der Transport des Gegenstands fortgesetzt.
Ansonsten wird ein Zahlungsvorgang für die Differenz zwischen Soll-Entgelt und Ist-Entgelt
ausgelöst. Hierbei wird ein "postage provider 260" mit einem "postage broker 270"
und einer "payment engine 250" sowie mit dem POS 140 verbunden. Der "postage broker
270" berechnet aufgrund der Angaben des Benutzers das Ist-Entgelt und erzeugt das
Etikett 600 mit dem Freimachungsvermerk. Die am POS 140 gemessenen Parameterwerte
werden an den "postage provider 260" übermittelt. Dieser ermittelt das Soll-Entgelt.
[0005] In
DE 10 2007 057 692 A1 werden ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Transportieren eines Gegenstands, z.
B. einer Postsendung, beschrieben. Der Zielpunkt, an den der Gegenstand zu transportieren
ist, wird ermittelt. Weiterhin wird ein physikalischer Parameter des Gegenstandes,
z. B. dessen Gewicht oder eine Abmessung, gemessen. Darüber hinaus werden vorzugsweise
Angaben zum Absender der Postsendung vermittelt. Von dem Wert dieses Parameters, der
gemessen wird, hängt ab, welches Beförderungsentgelt zum Transportieren des Gegenstands
zu entrichten ist. Vorzugsweise werden alle beförderungsrelevanten Parameter gemessen.
Ein Datensatz für den Gegenstand wird erzeugt. Dieser Datensatz enthält die Zielpunkt-Angaben,
die Absender-Angaben und die gemessenen Parameterwerte. Der Datensatz wird gegen Manipulation
gesperrt.
[0006] In
US 2005/0065898 A1 werden ein Verfahren und eine Vorrichtung beschrieben, um internationale Postsendungen
zu sortieren. Eine internationale Postsendung durchläuft ein "outgoing mail center
100" eines Postdienstleisters und ein "incoming international mail center" eines anderen
Postdienstleisters. Die internationale Postsendung besitzt einen Freimachungsvermerk
("postage-paid indicium 30"), ein "service-typ request 34" und eine Absenderadresse
36. In einer Ausgestaltung wird der Absender mit Hilfe einer Kennzeichnung einer Frankiermaschine
("unique meter number") identifiziert. Falls das entrichtete Ist-Entgelt auf der Postsendung
nicht ausreicht, so wird ein Buchungsvorgang ausgelöst. Ist dies nicht möglich, so
wird die Postsendung an die angegebene Absenderadresse 36 zurückgesandt. Um die Postsendung
zu verarbeiten, wird per Abscannen ein Abbild 22' von einer Postsendung 20 erzeugt.
Die Postsendung 20 wird mit einer eindeutigen Kennung 60 bedruckt sowie gewogen und
vermessen. Mit Hilfe des Gewichts und der Abmessungen wird festgestellt, ob die Postsendung
ausreichend frankiert ist.
[0007] Der zu transportierende Gegenstand, in
DE 19858229 B4 eine Postsendung, wird automatisch gewogen, und zwar mittels einer dynamischen Waage.
Außerdem wird das Volumen der Postsendung ermittelt. Geprüft wird, ob die Postsendung
ausreichend frankiert ist. Für diese Prüfung werden das gemessene Gewicht und das
gemessene Volumen der Postsendung verwendet. Eine Postsendung, die nicht ausreichend
frankiert ist, wird ausgeschleust. Das Gewicht einer ausgeschleusten Postsendung wird
manuell gemessen, und zwar mittels einer statischen Waage.
[0008] In
EP 1438145 B1 und
EP 1438148 B1 wird ebenfalls ein Verfahren beschrieben, durch welches überprüft wird, ob eine Postsendung
eine ausreichende Frankierung aufweist oder nicht. Diese Überprüfung wird automatisch
mittels einer Sortieranlage durchgeführt, die eine Leseeinrichtung und eine Videocodiermaschine
aufweist. Eine überprüfte Postsendung wird mit einem Entgeltsicherungscode versehen.
Eine nicht ausreichend frankierte Postsendung wird ausgeschleust.
[0009] In
US 2004/0054547 A1 wird beschrieben, wie ein Stapel Postsendungen ("batch of mail items") verarbeitet
wird. Jede Postsendung wird vermessen. Abhängig von den Messergebnissen wird ein Protokoll
generiert und an einen Transporteur übersendet, der auch den Stapel transportiert.
[0010] In
DE 10337164 A1 wird vorgeschlagen, in zwei Stufen graphische Informationen auszuwerten, die auf
Postsendungen aufgebracht sind.
[0011] In
EP 1619630 A2 wird ein Verfahren beschrieben, um das vorab entrichtete Porto für einen Frankierabdruck
zurück zu erstatten, wenn der Frankierabdruck nicht nutzbar ist.
[0012] In
WO 99/21138 A2 wird vorgeschlagen, noch nicht frankierte Postsendungen in einem Behälter zu sammeln
und diese Postsendungen zu vermessen und zu frankieren. Dem Absender wird eine Rechnung
zugestellt, die dieser automatisch bezahlen lassen kann.
[0013] In
EP 1400790 B1 und
EP 0881956 B1 werden ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Wiegen von Postsendungen beschrieben,
wobei die Postsendungen ohne abzustoppen durch ein Wiegemodul hindurch transportiert
werden.
[0014] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren mit den Merkmalen des Oberbegriffs
des Anspruchs 1 und eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs
11 bereitzustellen, bei der mit geringem Aufwand ein Absender des Gegenstands über
ein nicht ausreichendes Entgelt für den Transport informiert wird.
[0015] Die Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und eine Vorrichtung
mit den Merkmalen des Anspruchs 11 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den
Unteransprüchen angegeben.
[0016] Lösungsgemäß wird der Transport eines Gegenstands gesteuert. Dieser Gegenstand ist
mit einer Kennzeichnung eines Zielpunkts, an den der Gegenstand zu transportieren
ist, versehen. Der Gegenstand kann außerdem mit einer Kennzeichnung eines Absenders,
der den Gegenstand versandt hat, versehen sein.
[0017] Der Zielpunkt, an den der Gegenstand zu transportieren ist, wird ermittelt. Hierfür
wird die Zielpunkt-Kennzeichnung, mit dem der Gegenstand versehen ist, erfasst.
[0018] Mindestens ein physikalischer Parameter wird vorgegeben. Gemessen wird, welchen Wert
dieser mindestens eine physikalische Parameter für den Gegenstand annimmt. Möglich
ist, mehrere physikalische Parameter des zu transportierenden Gegenstands zu messen.
[0019] Ein Soll-Entgelt für den Transport des Gegenstands zum Zielpunkt wird berechnet.
Dieses Soll-Entgelt wird automatisch in Abhängigkeit von dem mindestens einen gemessenen
Parameterwert berechnet.
[0020] Geprüft wird, ob der Gegenstand mit einer Kennzeichnung für die Bezahlung eines Ist-Entgelts
versehen ist oder nicht. Falls eine solche Entgelt-Kennzeichnung gefunden wird, so
wird durch Auswertung der Kennzeichnung ermittelt, wie hoch das bezahlte Ist-Entgelt
ist.
[0021] Entschieden wird, ob das ermittelte Ist-Entgelt größer oder gleich dem berechneten
Soll-Entgelt ist oder aber kleiner als Soll-Entgelt ist.
[0022] Falls eine Kennzeichnung für ein ausreichendes Ist-Entgelt gefunden wurde, so wird
der Transport des Gegenstands zum Zielpunkt ausgelöst. Falls hingegen die Entgelt-Prüfung
das Ergebnis liefert, dass der Gegenstand nicht mit einer Kennzeichnung für ein ausreichendes
Ist-Entgelt versehen ist, so werden folgende Schritte durchgeführt:
[0023] Geprüft wird, ob der Gegenstand mit einer Kennzeichnung eines Absenders, der den
Gegenstand versandt hat, versehen ist oder nicht.
[0024] Falls eine Absender-Kennzeichnung vorhanden ist, so werden folgende Schritte durchgeführt:
[0025] Ein Abbild des Gegenstands wird erzeugt. Dieses Gegenstands-Abbild wird so erzeugt,
dass es ein Abbild der Absender-Kennzeichnung umfasst.
[0026] Der Absender des Gegenstands wird ermittelt. Hierfür wird das Abbild mit dem Abbild
der Absender-Kennzeichnung ausgewertet.
[0027] Eine Entgelt-Nachricht wird erzeugt. Diese Entgelt-Nachricht umfasst
- eine Beschreibung des ermittelten Zielpunkts,
- eine Information über das berechnete Soll-Entgelt und
- eine Information über das ermittelte Ist-Entgelt
[0028] Die erzeugte Entgelt-Nachricht wird an den ermittelten Absender übermittelt.
[0029] Dank der Erfindung gelangt ein Transporteur, der den Gegenstand zum vorgegebenen
Zielpunkt transportiert, an das Soll-Entgelt für den Transport des Gegenstands. Der
Adressat erhält den Gegenstand, sobald der Absender - oder ein Dritter - das Soll-Entgelt
vollständig bezahlt hat.
[0030] Die Erfindung spart die Notwendigkeit ein, dass jemand den Gegenstand in die Hand
nehmen muss, um den Absender zu ermitteln. Dies würde den planmäßigen Ablauf der Verarbeitung
unterbrechen.
[0031] Der Gegenstand braucht weder dafür, den mindestens einen physikalischen Parameter
zu messen, noch dazu, das Ist-Entgelt oder den Absender zu ermitteln, aus der normalen
Verarbeitung herausgenommen zu werden.
[0032] Das lösungsgemäße Verfahren und die lösungsgemäße Vorrichtung lassen sich vielmehr
nahtlos in den üblichen Vorgang zum Transportieren integrieren. Während der standardmäßigen
Verarbeitung beim Transportieren lassen sich leicht die Schritte integrieren, den
mindestens einen physikalischen Parameter zu messen, das Soll-Entgelt zu berechnen
und das ermittelte Ist-Entgelt mit dem berechneten Soll-Entgelt zu vergleichen.
[0033] Als physikalischer Parameter, dessen Wert gemessen wird, wird beispielsweise eine
Abmessung des Gegenstands oder auch sein Gewicht verwendet.
[0034] Vorzugsweise wird die Entgelt-Nachricht in Form einer Postsendung an den Absender
übermittelt. Diese Ausgestaltung spart die Notwendigkeit ein, eine E-Mail-Adresse
des Absenders herausfinden zu müssen und auf elektronischem Wege die dann u. U. große
Entgelt-Nachricht an den Absender zu übermitteln. Eine solche E-Mail-Nachricht könnte
von einem E-Mail-Datenfilter ("spam filter") herausgefiltert und nicht weitergeleitet
werden.
[0035] Vorzugsweise umfasst die Entgelt-Nachricht eine Information über das noch zu entrichtende
Entgelt, also über die Differenz zwischen Soll-Entgelt und Ist-Entgelt.
[0036] In einer Ausgestaltung wird der Gegenstand auf jeden Fall zum Zielpunkt und somit
zum Empfänger transportiert, also auch dann, wenn das Ist-Entgelt zu gering ist, und
nicht auf die Entrichtung des noch fehlenden Entgelts gewartet. In einer anderen Ausgestaltung
wird der Transport des Gegenstands so lange unterbrochen, bis ein Freigabe-Signal
vorliegt. Dieses Freigabe-Signal wird erzeugt, sobald eine Nachricht eingeht, dass
das Soll-Entgelt vollständig bezahlt wurde.
[0037] Vorzugsweise wird der Absender dadurch ermittelt, dass ein Abbild des Gegenstands
auf einem Bildschirmgerät dargestellt wird und ein Bearbeiter Daten in ein Dateneingabegerät
eingibt. Diese Bearbeiter-Eingaben werden ausgewertet, um den Absender zu ermitteln.
Häufig sind ein solches Dateneingabegerät und ein solches Bildschirmgerät ohnehin
vorhanden, und Bearbeiter stehen bereit, um eine Zielpunkt-Kennzeichnung dann manuell
zu erfassen, wenn diese nicht automatisch per OCR gelesen werden kann. Diese Anordnung
lässt sich zusätzlich dafür verwenden, um den Absender zu ermitteln.
[0038] In einer Ausgestaltung gibt der Bearbeiter manuell Angaben zum Absender ein, z. B.
indem er diejenigen Absender-Angaben, die automatisch entziffert wurden, korrigiert
und/oder ergänzt. In einer bevorzugten Ausgestaltung markiert der Bearbeiter hingegen
zunächst nur, wo in der Darstellung des Gegenstands-Abbilds auf dem Bildschirm die
Angaben zum Absender dargestellt werden. Der Bearbeiter legt z. B. auf dem Bildschirm
in dem dargestellten Abbild ein Rechteck um die Darstellung des Absenders. Oder der
Bildschirm ist in Planquadrate unterteilt, und der Bearbeiter wählt dasjenige oder
diejenigen Planquadrate aus, in denen sich die Absender-Angaben befinden. Hierfür
verwendet er ein geeignetes Eingabegerät.
[0039] Zunächst wird versucht, automatisch durch Auswertung dieses markierten Bereichs des
Abbilds den Absender zu ermitteln. Nur dann, wenn dies nicht gelingt, gibt der Bearbeiter
manuell die Adresse des Absenders ein. Diese bevorzugte Ausgestaltung spart Zeit ein,
denn es kostet weniger Zeit, das Rechteck zu positionieren, als die Angaben zum Absender
manuell zu korrigieren und/oder einzugeben. Vorzugsweise werden die Schritte, die
Zieladresse des Gegenstands und die Absenderadresse des Gegenstands zu ermitteln,
dann gemeinsam ausgeführt, wenn ein nicht ausreichendes Ist-Entgelt festgestellt wurde.
Beispielsweise wird ein Abbild des Gegenstands auf einem Bildschirmgerät dargestellt,
und ein Bearbeiter gibt die Zieladresse wenigstens teilweise ein und markiert denjenigen
Bereich im Abbild, welcher die Absenderadresse zeigt.
[0040] Diese Ausgestaltung lässt sich auch dann anwenden, wenn der Gegenstand weder mit
einer eindeutigen maschinenlesbaren Kennzeichnung ("unique identifier") für den Gegenstand
selber noch mit einer solchen für den Absender versehen ist oder eine solche Kennung
sich nicht lesen oder nicht auswerten lässt.
[0041] In einer Ausgestaltung wird eine Postsendung erzeugt, welche die Entgelt-Nachricht
umfasst. Die Postsendung erhält als Zieladresse eine Kennzeichnung der ermittelten
Absenderadresse und wird an diese Zieladresse, also an die Absenderadresse, transportiert.
Vorzugsweise umfasst diese Entgelt-Nachricht ein aufgedrucktes Abbild von dem Gegenstand,
z. B. das Abbild, aufgrund dessen die Absenderadresse ermittelt wurde. Diese Ausgestaltung
spart die Notwendigkeit ein, dass eine E-Mail-Adresse oder eine Kontoinformation des
Absenders bekannt sein müssen. Fehlen diese Angaben, ist es oft nicht möglich, automatisch
einen Bezahl-Vorgang auszulösen. Andererseits ist es nicht erforderlich, den Gegenstand
zum Absender zurückzusenden, weil das Ist-Entgelt nicht ausreicht.
[0042] Oft hängt das Soll-Entgelt von dem Wert eines physikalischen Parameters ab, der sich
nur mit einem gewissen Aufwand messen lässt, z. B. vom Gewicht. Daher wird vorzugsweise
zunächst ein weiterer Parameter gemessen, der sich leichter messen lässt, z. B. die
Länge des zu transportierenden Gegenstands. Die Länge ist häufig mit dem Gewicht korreliert.
In Abhängigkeit von dem gemessenen weiteren Parameterwert, z. B. der Länge, wird ein
Mindestentgelt für den Transport des Gegenstands berechnet. Vorzugsweise wird nur
dann, wenn der Gegenstand nicht einmal mit einem Freimachungsvermerk für dieses Mindestentgelt
versehen ist, derjenige Parameter, z. B. das Gewicht, gemessen, der sich nur mit größerem
Aufwand als der weitere Parameter messen lässt. Ansonsten wird der Gegenstand weitertransportiert,
ohne den ersten entgeltrelevanten Parameter zu messen.
[0043] Diese Ausgestaltung spart die Notwendigkeit ein, für jeden zu transportierenden Gegenstand
einen entgeltrelevanten Parameter zu messen, der sich oft nur mit erheblichem Aufwand
messen lässt. Vielmehr wird dieser Parameter nur für solche Gegenstände gemessen,
bei denen bereits die Messung eines anderen, rascher messbaren Parameters das Resultat
erbringt, dass ein relevanter Unterschied zwischen dem Soll-Entgelt und dem Ist-Entgelt
vorliegt.
[0044] In einer Ausgestaltung wird dann, wenn eine Entgelt-Nachricht erzeugt wird, zusätzlich
der Transport des Gegentands unterbrochen, bis das Soll-Entgelt vollständig bezahlt
ist. Ein Freigabe-Signal löst den Weitertransport des Gegenstands aus. Das Freigabe-Signal
wird beispielsweise dann ausgelöst, wenn eine Nachricht eintrifft, dass das Soll-Entgelt
vollständig bezahlt wurde. Diese Ausgestaltung reduziert die Gefahr, dass das Soll-Entgelt
nicht vollständig bezahlt wird. Andererseits ist diese Ausgestaltung kostengünstiger,
weniger zeitaufwendig und wirksamer, als wenn der Gegenstand zum Absender zurückgesandt
werden würde.
[0045] Das lösungsgemäße Verfahren und die lösungsgemäße Vorrichtung lassen sich z. B. zum
Transport einer Postsendung, eines Gepäckstücks eines Reisenden oder eines Containers
oder sonstigen Frachtguts anwenden.
[0046] Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels beschrieben.
[0047] Im Ausführungsbeispiel wird die Erfindung eingesetzt, um den Transport von flachen
Postsendungen (Standardbriefen, Postkarten, Großbriefen, Katalogen u. ä.) zu steuern.
Jede flache Postsendung erstreckt sich in einer Gegenstandsebene und
[0048] weist zwei Oberflächen auf. Jede Postsendung ist mit jeweils einer Kennzeichnung
einer Zieladresse versehen. Die Postsendung ist an diese Zieladresse zu transportieren.
Diejenige Oberfläche der Postsendung, die die Zieladressen-Kennzeichnung enthält,
wird als Vorderseite bezeichnet, die andere Oberfläche als Rückseite.
[0049] Ein Stapel von zu transportierenden Postsendungen wird einer Zuführeinrichtung ("feeder")
einer Sortieranlage zugeführt. Diese Zuführeinrichtung vereinzelt die Postsendungen.
Die vereinzelten Postsendungen durchlaufen aufrecht auf einer Kante stehend die Sortieranlage.
Eine Bildaufnahmeeinrichtung erzeugt im Ausführungsbeispiel von jeder Postsendung
jeweils zwei rechnerverfügbare Abbilder, nämlich ein Abbild von der Vorderseite und
ein Abbild von der Rückseite. Diese beiden Abbilder werden aus zwei Betrachtungsrichtungen
aufgenommen, die jeweils senkrecht auf der Gegenstandsebene stehen und einander entgegengesetzt
("antiparallel") sind. Eines dieser Abbilder enthält ein Abbild der Zustelladress-Kennzeichnung,
mit der die Postsendung versehen ist. Dieses Abbild wird als Vorderseiten-Abbild bezeichnet.
Das andere Abbild wird als Rückseiten-Abbild bezeichnet.
[0050] Im Ausführungsbeispiel wird für jede Postsendung jeweils ein Datensatz erzeugt und
in einer zentralen Datenbank wenigstens temporär abgespeichert. Dieser Datensatz enthält
- eine eindeutige Kennung ("unique identifier"), die die Postsendung von allen anderen
Postsendungen unterscheidet,
- das Vorderseiten-Abbild von der Postsendung und
- das Rückseiten-Abbild von der Postsendung.
[0051] Eine Messeinrichtung misst im Ausführungsbeispiel für jede Postsendung, welche Werte
folgende physikalischen Parameter für die Postsendung jeweils annehmen:
- Länge,
- Höhe,
- Dicke und
- erkannte Zustellvermerke (z. B. Einschreiben, Eilbrief, Luftpost).
[0052] Die Länge und die Höhe sind die beiden Abmessungen der flachen Postsendung in der
Gegenstandsebene. Diese beiden Parameter werden vorzugsweise dadurch gemessen, dass
das Vorderseiten-Abbild und das Rückseiten-Abbild von der Postsendung ausgewertet
werden. Möglich ist auch, die Länge mit Hilfe einer Lichtschranke zu messen. Die Transportgeschwindigkeit,
mit der die Postsendung die Sortieranlage durchläuft, wird ebenfalls gemessen. Die
Höhe lässt sich beispielsweise mit einer Spalte von Lichtschranken messen.
[0053] Die Dicke der Postsendung wird beispielsweise dadurch gemessen, dass
- eine Referenzebene vorgegeben wird,
- die Postsendung an die Referenzebene bewegt wird,
- ein Abstandssensor den Abstand zwischen dem Sensor und derjenigen Oberfläche der Postsendung,
die dem Sensor zugewandt ist, gemessen wird und
- als Dicke der Abstand zwischen dem gemessenen Abstand und dem bekannten Abstand zwischen
dem Sensor und der Referenzebene verwendet wird.
[0054] Bei einer anderen Ausgestaltung wird ein Abbild der Postsendung in eine Betrachtungsrichtung
parallel zur Transportrichtung erzeugt. Dieses Abbild zeigt die Postsendung von vorn
oder von hinten als einen schmalen Strich. Die Dicke dieses schmalen Strichs wird
gemessen und als Dicke der Postsendung verwendet.
[0055] In einer Ausgestaltung wird zusätzlich das jeweilige Gewicht jeder Postsendung gemessen,
und der Datensatz für die Postsendung wird um Informationen über das gemessene Gewicht
ergänzt. Das Gewicht der Postsendung wird vorzugsweise mit einer dynamischen Wiegeanordnung
gemessen, also ohne die Postsendungen abzustoppen. Derartige Wiegeanordnungen sind
aus
EP 881956 B1 sowie aus
EP 1400790 B1 bekannt.
[0056] In einer Abwandlung dieser Ausgestaltung wird die Notwendigkeit vermieden, jede Postsendung
zu wiegen. Vielmehr werden von jeder Postsendung diejenigen Parameter gemessen, deren
Werte ohnehin benötigt werden, damit die Sortieranlage die Postsendung verarbeiten
kann, oder die sich leicht messen lassen. Zu diesen leichter messbaren Parametern
gehören insbesondere die beiden Abmessungen in der Gegenstandsebene, also die Länge
in Transportrichtung und die Höhe der Postsendung.
[0057] Vorgegeben wird eine rechnerverfügbare Tabelle, die festlegt, bei welcher Höhe und
Länge einer Postsendung welches Mindestentgelt zum Transport in der Regel zu erwarten
ist. Diese Tabelle wird z. B. aufgrund von Messungen und einer statistischen Auswertung
über die Abhängigkeit des Gewichts einer Postsendung von ihrer Länge und Höhe ermittelt.
Möglich ist auch, dass eine rechnerverfügbare Tabelle mit Beförderungsentgelten vorgegeben
wird und dass in dieser Tabelle automatisch nach dem Mindest-Entgelt für eine Postsendung
mit den zuvor gemessenen Abmessungen gesucht wird.
[0058] In Abhängigkeit von der Länge und der Höhe der Postsendung wird das Mindestentgelt
für diese Postsendung berechnet. In dieser Ausgestaltung hängt das Mindest-Entgelt
nicht vom Gewicht der Postsendung ab. Falls eine Postsendung ein Ist-Entgelt aufweist,
das geringer als das Mindestentgelt ist, so wird deren Gewicht gemessen, und mit Hilfe
von Länge, Höhe und Gewicht wird das Soll-Entgelt der Postsendung genau berechnet.
Die Postsendung wird also entweder durch eine Wiegevorrichtung hindurch transportiert
und gewogen oder aber an dieser Wiegevorrichtung vorbeitransportiert und nicht gewogen.
Eine Auswerteeinheit überprüft das Vorderseiten-Abbild der Postsendung daraufhin,
ob eines der Abbilder einen Freimachungsvermerk zeigt, z. B. eine Briefmarke oder
einen Freistempler oder auch einen Bar-Code oder einen Matrixcode. Wird ein solcher
Freimachungsvermerk gefunden, so überprüft die Auswerteeinheit, ob der Freimachungsvermerk
echt ist oder nicht. Falls der Freimachungsvermerk echt ist, so versucht die Auswerteeinheit,
das Ist-Entgelt zu ermitteln, für das der echte Freimachungsvermerk ein Beleg ist.
Beispielsweise stellt die Auswerteeinheit fest, mit welchen Briefmarken die Postsendung
versehen ist. Durch Auswertung des Freimachungsvermerks ermittelt die Auswerteeinheit
also das Ist-Entgelt. Ist die Postsendung überhaupt nicht mit einem Freimachungsvermerk
versehen oder nicht mit einem gültigen Freimachungsvermerk, so wird als Ist-Entgelt
für diese Postsendung der Wert 0 (Null) verwendet.
[0059] Diese Auswerteeinheit überprüft das Vorderseiten-Abbild der Postsendung weiterhin
darauf, ob das Vorderseiten-Abbild Zustellvermerke zeigt, z. B. "Einschreiben".
[0060] Eine Leseeinrichtung der Sortiereinrichtung versucht zunächst, automatisch die Zieladresse
der Postsendung zu ermitteln. Hierfür stellt die Leseeinrichtung zunächst fest, welches
der beiden Abbilder das Vorderseiten-Abbild und welches das Rückseiten-Abbild ist.
Zeigt das eine Abbild Angaben zu einer Adresse und das andere nicht, so verwendet
die Leseeinrichtung dasjenige Abbild, welches eine Adresse nahe dem Mittelpunkt aufweist,
als Vorderseiten-Abbild. Zeigen beide Abbilder jeweils eine Adresse und zeigt ein
Abbild Angaben zu einer Adresse nahe dem Mittelpunkt des Abbilds, so verwendet die
Leseeinrichtung das Abbild mit dieser Adresse als Vorderseiten-Abbild. Falls keines
der beiden Abbilder Angaben zu einer Adresse zeigt, so wird die Postsendung ausgeschleust.
[0061] Anschließend versucht die Leseeinrichtung, automatisch die Zieladresse der Postsendung
dadurch zu ermitteln, dass sie das Vorderseiten-Abbild der Postsendung auswertet.
Die Leseeinrichtung wendet ein Verfahren des "Optical Character Recognition" (OCR)
an, um die Zieladresse zu entziffern.
[0062] Gelingt dies der Leseeinrichtung nicht, so wird das Vorderseiten-Abbild an eine Videocodierstation
übermittelt. Diese Videocodierstation umfasst
- ein Bildschirmgerät und
- ein Eingabegerät, z. B. eine Tastatur, und
- eine Datenverarbeitungsanlage, welche die Eingaben auswertet, die in das Eingabegerät
getätigt wurden.
[0063] Die Videocodierstation zeigt das Vorderseiten-Abbild auf dem Bildschirmgerät an.
Ein Bearbeiter wertet das dargestellte Vorderseiten-Abbild aus und gibt Angaben zur
Zieladresse mit dem Eingabegerät ein, z. B. die Postleitzahl und bei einer Postsendung
ins Ausland das Land, in das die Postsendung zu transportieren ist.
[0064] Der Datensatz für die Postsendung wird um jeweils eine Kennzeichnung für
- die gemessenen Parameterwerte,
- das ermittelten Ist-Entgelt und
- die ermittelte Zieladresse
ergänzt.
[0065] Eine Entgeltberechnungseinheit berechnet das Soll-Entgelt für den Transport der Postsendung.
Dieses Soll-Entgelt hängt von folgenden Parametern ab, die gemessen oder auf andere
Weise ermittelt werden:
- den Abmessungen der Postsendung (Länge, Höhe, Dicke),
- dem Gewicht der Postsendung,
- falls vorhanden, den Zustellvermerken, mit denen die Postsendung versehen ist, und
- der Zieladresse, z. B. von dem Land, in dem sich diese Zieladresse befindet.
[0066] Möglich ist natürlich, dass das Soll-Entgelt nur von einigen dieser Parameter abhängt.
Dann werden nur die benötigten Parameter gemessen und ausgewertet.
[0067] Eine Vergleichseinheit vergleicht das Ist-Entgelt, mit dem die Postsendung versehen
ist, mit dem Soll-Entgelt, welches die Entgeltberechnungseinheit für diese Postsendung
berechnet hat. Falls das Ist-Entgelt kleiner als das Soll-Entgelt ist, so werden die
im Folgenden beschriebenen Verfahrensschritte durchgeführt.
[0068] Der weitere Transport der Postsendung wird in einer Ausgestaltung unterbrochen. Der
Transport wird erst dann wieder fortgesetzt, wenn ein Freigabe-Signal eingetroffen
ist. Dieses Freigabe-Signal wird erzeugt, nachdem eine Nachricht mit dem Inhalt eingegangen
ist, dass das noch fehlende Entgelt für den Transport entrichtet wurde.
[0069] An die Videocodierstation werden sowohl das Vorderseiten-Abbild als auch das Rückseiten-Abbild
übermittelt. Beide Abbilder werden auf dem Bildschirmgerät dargestellt, und zwar entweder
gleichzeitig oder nacheinander. Angaben zum Absender können sich auf der Vorderseite
oder der Rückseite befinden, oder die Postsendung ist nicht mit Angaben zum Absender
versehen.
[0070] Oft ist es wesentlich schwieriger, in einem Abbild einer Postsendung Angaben zum
Absender zu ermitteln, als die Zielpunkt-Angaben zu ermitteln. Denn der Bereich auf
der Oberfläche, an dem sich die Absender-Angaben befinden, variiert von Postsendung
zu Postsendung. Diese Angaben können sich z. B. oberhalb der Angaben zur Zieladresse
in einem Klarsichtfenster befinden oder auch links oben auf der Postsendung oder auch
auf der Rückseite. Die Absender-Angaben sind außerdem von der Zieladresse und möglichen
weiteren Angaben z. B. über einen Transporteur oder Hersteller des Briefumschlags
zu unterscheiden. Falls hingegen einer Leseeinrichtung die Information vorgegeben
wird, wo im Abbild sich die Angaben zum Absender befinden, vermag die Leseeinheit
automatisch den Absender zu ermitteln. Daher wird vorzugsweise das im Folgenden beschriebene
Verfahren durchgeführt.
[0071] Ein Bearbeiter markiert den Bereich ("region of interest") in demjenigen dargestellten
Abbild, in dem die Angaben zum Absender der Postsendung enthalten sind, oder macht
die Eingabe, dass keines der Abbilder Angaben zum Absender enthält, was ein Nichtvorhandensein-Signal
erzeugt. Angaben zum Absender können nämlich im Vorderseiten-Abbild oder im Rückseiten-Abbild
gezeigt werden. Beispielsweise legt der Bearbeiter ein Rechteck um den Bereich, der
die Absender-Angaben zeigt. Damit wählt der Bearbeiter zugleich ein Abbild aus.
[0072] Das Abbild mit dem markierten Bereich wird an die Leseeinrichtung übermittelt. Die
Leseeinrichtung wertet den markierten Bereich aus und versucht, per "Optical Character
Recognition" (OCR) den Absender zu entziffern. Gelingt dies nicht, so wird ein entsprechendes
Signal an die Videocodierstation übermittelt. Ein Bearbeitet gibt dann Angaben zum
Absender manuell über das Eingabegerät ein.
[0073] Vorzugsweise ist die Leseeinrichtung mit einer Adress-Datenbank verbunden. Diese
Adress-Datenbank enthält die postalischen Adressen aller möglichen Empfänger einer
Postsendung, die in einem vorgegebenen Gebiet wohnen oder ansässig sind. Sind die
Angaben zum Absender auf der Postsendung unvollständig, so wird die vollständige Absender-Adresse
durch Lesezugriff auf die Adress-Datenbank ermittelt. Vorzugsweise wird jede Absender-Angabe
gegen die Adress-Datenbank verifiziert, um sicherzustellen, dass die Angaben auf der
Postsendung tatsächlich einen gültigen Absender bezeichnen.
[0074] Eine Entgelt-Nachricht in Form einer Informations-Postsendung wird erzeugt, und zwar
vorzugsweise von derjenigen Sortieranlage, die die Unterfrankierung festgestellt hat.
Auf den Umschlag dieser Informations-Postsendung wird die ermittelte Absender-Angabe
als diejenige Zieladresse aufgedruckt, an die diese Informations-Postsendung zu transportieren
ist. Die Informations-Postsendung enthält die Entgelt-Nachricht in papiergebundener
Form. Im Ausführungsbeispiel enthält die Informations-Postsendung als Inhalt folgende
Informationen über die nicht ausreichend frankierte Postsendung, die der Absender
versandt hat:
- das Vorderseiten-Abbild und das Rückseiten-Abbild,
- die gemessenen Parameterwerte,
- das berechnete Soll-Entgelt,
- das ermittelte Ist-Entgelt,
- das noch zu entrichtende Entgelt (Differenz zwischen Soll-Entgelt und Ist-Entgelt
sowie ggf. ein Zuschlag) sowie
- Vorgangs- und Zahlungsinformationen.
[0075] Ein Drucker der Sortieranlage druckt diese Informationen auf mindestens einen Bogen
Papier. Dieser mindestens eine Papierbogen wird in denjenigen Umschlag eingeführt,
der mit der Adresse des Absenders als Zieladresse der Informations-Postsendung versehen
ist.
[0076] Möglich ist auch, dass die Informations-Postsendung einen mobilen Datenträger enthält,
auf dem die Informationen über die nicht ausreichend frankierte Postsendung abgespeichert
sind. Diese Ausgestaltung erspart Papier und Druckerflüssigkeit.
[0077] Diese Informations-Postsendung wird an den Absender transportiert. Sobald festgestellt
wird, dass das noch zu entrichtende Entgelt bezahlt wurde, wird das Freigabe-Signal
erzeugt, und die ursprünglich unterfrankierte Postsendung wird an die Zieladresse
transportiert. Die Angaben in der Informations-Postsendung helfen dem Absender zu
überprüfen, ob zu Recht zusätzliches Entgelt verlangt wird oder ob z. B. eine Verwechselung
vorliegt oder die Absender-Angaben falsch entziffert wurden.
[0078] In einer Abwandlung enthält die Informations-Postsendung kein Abbild der Postsendung,
sondern nur die übrigen Informationen, also die textlichen Informationen. Außerdem
enthält die Informations-Postsendung Zugangsinformationen z. B. in Form eines "Internet
link", über die der Empfänger der Informations-Postsendung die Abbilder einsehen kann.
Diese Abbilder sind auf einem Server abgespeichert und werden zur Einsicht zur Verfügung
gestellt. Bevorzugt enthält die Informations-Postsendung zusätzlich den Abdruck eines
Passworts, das man korrekt eingeben muss, um sich im Internet die beiden abgespeicherten
Abbilder ansehen zu können. Der Ausdruck der Abbilder erfordert deutlich mehr Aufwand
als der Ausdruck der textlichen Informationen.
[0079] Sobald festgestellt wird, dass das fehlende Entgelt bezahlt wurde, wird das Freigabe-Signal
erzeugt. Die zuvor unterfrankierte Postsendung wird an die auf der Postsendung aufgebrachte
Zieladresse transportiert.
1. Verfahren zum Steuern des Transports eines Gegenstands, wobei
der Gegenstand mit einer Kennzeichnung eines Zielpunkts, an den der Gegenstand zu
transportieren ist, versehen ist und
das Verfahren die Schritte umfasst, dass
- der Zielpunkt durch Erfassen der Zielpunkt-Kennzeichnung ermittelt wird,
- gemessen wird, welchen Wert mindestens ein vorgegebener physikalischer Parameter
für den Gegenstand annimmt,
- in Abhängigkeit von dem mindestens einen gemessenen Parameterwert ein Soll-Entgelt
für den Transport des Gegenstands zum Zielpunkt berechnet wird,
- geprüft wird, ob der Gegenstand mit einer Kennzeichnung für die Bezahlung eines
Ist-Entgelts versehen ist oder nicht,
- bei Vorliegen einer Entgelt-Kennzeichnung ermittelt wird, wie hoch dieses Ist-Entgelt
ist,
- entschieden wird, ob das ermittelte Ist-Entgelt größer oder gleich dem berechneten
Soll-Entgelt ist oder nicht,
- dann, wenn eine Kennzeichnung für ein ausreichendes Ist-Entgelt gefunden wurde,
der Transport des Gegenstands zum Zielpunkt ausgelöst wird, und
dann, wenn
- der Gegenstand mit einer Kennzeichnung eines Absenders, welcher den Gegenstand versandt
hat, versehen ist und
- die Entgelt-Prüfung das Ergebnis liefert, dass der Gegenstand nicht mit einer Kennzeichnung
für ein ausreichendes Ist-Entgelt versehen ist,
eine Entgelt-Nachricht erzeugt wird,
dadurch gekennzeichnet, dass
- ein Abbild des Gegenstands erzeugt wird, welches ein Abbild der Absender-Kennzeichnung
umfasst,
- durch Auswertung des Gegenstands-Abbilds der Absender ermittelt wird,
- die Entgelt-Nachricht dergestalt erzeugt wird, dass die Entgelt-Nachricht eine Beschreibung
des ermittelten Zielpunkts, eine Information über das berechnete Soll-Entgelt und
eine Information über das ermittelte Ist-Entgelt umfasst, und
- die Entgelt-Nachricht an den ermittelten Absender übermittelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
dann, wenn
- der Gegenstand mit einer Kennzeichnung eines Absenders, welcher den Gegenstand versandt
hat, versehen ist und
- die Entgelt-Prüfung das Ergebnis liefert, dass der Gegenstand nicht mit einer Kennzeichnung
für ein ausreichendes Ist-Entgelt versehen ist,
der Transport des Gegenstands zum Zielpunkt solange unterbrochen wird,
bis ein Freigabe-Signal vorliegt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Schritt, in Abhängigkeit von dem mindestens einen gemessenen Parameterwert ein
Soll-Entgelt zu berechnen,
die Teilschritte umfasst, das
- gemessen wird, welchen Wert mindestens ein weiterer vorgegebener physikalischer
Parameter für den Gegenstand annimmt,
- in Abhängigkeit von dem weiteren Parameterwert ein Mindestentgelt für den Transport
des Gegenstands berechnet wird,
- geprüft wird, ob das ermittelte Ist-Entgelt größer als das berechnete Mindestentgelt
ist oder nicht,
- dann, wenn das Ist-Entgelt größer als das oder gleich dem Mindestentgelt ist, der
Transport des Gegenstands zum Zielpunkt ausgelöst wird, und
- ansonsten die Messung des mindestens einen Parameters, von dessen Wert das Soll-Entgelt
abhängt, und der Vergleich des Ist-Entgelts mit dem Soll-Entgelt durchgeführt werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Schritte, eine Entgelt-Nachricht zu erzeugen und an den Absender zu übermitteln,
die Schritte umfassen, dass
- eine Postsendung erzeugt wird, welche die Entgelt-Nachricht umfasst,
- die Postsendung mit einer Kennzeichnung des ermittelten Absenders als Kennzeichnung
der Zieladresse, an den die Postsendung zu transportieren ist, versehen wird und
- die Postsendung an diese Zieladresse transportiert wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Entgelt-Nachricht ausgedruckt wird und
- die Postsendung so erzeugt wird, dass sie die ausgedruckte Entgelt-Nachricht umfasst.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Ermittlung des Absenders die Schritte umfasst, dass
- das Gegenstands-Abbild auf einem Bildschirmgerät dargestellt wird,
- eine Dateneingabe, die in ein Dateneingabegerät vorgenommen wurde, erfasst wird,
- die erfasste Dateneingabe ausgewertet wird und
- für die Ermittlung des Absenders das Ergebnis der Auswertung verwendet wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Erfassung der Dateneingabe für die Absender-Ermittlung die Schritte umfasst, dass
- geprüft wird, ob ein Bereich des auf dem Bildschirmgerät dargestellten Gegenstands-Abbilds
markiert wurde, und
- dann, wenn ein Bereich markiert wurde, der Absender automatisch durch Auswertung
des markierten Bereichs ermittelt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein erstes Abbild des Gegenstands dergestalt erzeugt wird, dass das erste Gegenstands-Abbild
ein Abbild der Zielpunkt-Kennzeichnung umfasst,
der Zielpunkt durch Auswertung des ersten Gegenstands-Abbilds erzeugt wird,
dann, wenn die Entgelt-Prüfung das Ergebnis liefert, dass der Gegenstand nicht mit
einer Kennzeichnung für ein ausreichendes Ist-Entgelt versehen ist,
- geprüft wird, ob das erste Gegenstands-Abbild zusätzlich ein Abbild der Absender-Kennzeichnung
enthält, und
- dann, wenn das erste Gegenstands-Abbild ein Absender-Kennzeichnungs-Abbild umfasst,
der Absender durch Auswertung des Absender-Kennzeichnungs-Abbilds ermittelt wird,
und
dann, wenn das Ist-Entgelt nicht ausreicht und das erste Gegenstands-Abbild kein Absender-Kennzeichnungs-Abbild
umfasst, die Schritte durchgeführt werden, dass
- mindestens ein weiteres Abbild des Gegenstands aus einer anderen Betrachtungsrichtung
als das erste Gegenstands-Abbild erzeugt wird,
- geprüft wird, ob das weitere Gegenstands-Abbild ein Abbild einer Absender-Kennzeichnung
umfasst, und
- der Absender durch Auswertung des mindestens einen weiteren Gegenstands-Abbilds
ermittelt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Prüfung, ob das erste Gegenstands-Abbild zusätzlich ein Abbild der Absender-Kennzeichnung
enthält,
die Schritte umfasst, dass
- das erste Gegenstands-Abbild auf einem Bildschirmgerät dargestellt wird,
- geprüft wird, ob ein Nichtvorhandensein-Signal eingegeben wurde und
- bei Erhalt des Nichtvorhandensein-Signals das weitere Gegenstands-Abbild erzeugt
wird und
bei Ausbleiben des Nichtvorhandensein-Signals die zusätzlichen Schritte durchgeführt
werden, dass
- eine Dateneingabe, die in ein Dateneingabegerät vorgenommen wurde, erfasst wird,
- die erfasste Dateneingabe ausgewertet wird und
- für die Ermittlung des Absenders das Ergebnis der Auswertung der Dateneingabe verwendet
wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
dann, wenn die Zielpunkt-Angaben nicht durch Auswertung des ersten Gegenstands-Abbilds
automatisch entziffert wurden,
die zusätzlichen Schritte durchgeführt werden, dass
- eine weitere Dateneingabe, die in das Dateneingabegerät vorgenommen wurde, erfasst
wird,
- die erfasste weitere Dateneingabe ausgewertet wird und
- für die Ermittlung des Zielpunkts das Ergebnis der Auswertung der weiteren Dateneingabe
verwendet wird.
11. Vorrichtung zum Steuern des Transports eines Gegenstands, der Gegenstand mit einer
Kennzeichnung eines Zielpunkts, an den der Gegenstand zu transportieren ist, versehen
ist und
wobei die Vorrichtung
- eine Leseeinrichtung,
- eine Messeinrichtung,
- eine Auswerteeinheit,
- eine Entgeltberechnungseinheit und
- eine Vergleichseinheit
umfasst,
die Leseeinrichtung dazu ausgestaltet ist, den Zielpunkt durch Erfassen der Zielpunkt-Kennzeichnung
zu ermitteln, die Messeinrichtung dazu ausgestaltet ist, mindestens einen vorgegebenen
physikalischen Parameter des zu transportierenden Gegenstands zu messen,
die Entgeltberechnungseinheit dazu ausgestaltet ist, in Abhängigkeit von dem mindestens
einen gemessenen Parameterwert ein Soll-Entgelt für den Transport des Gegenstands
zum Zielpunkt zu berechnen,
die Auswerteeinheit dazu ausgestaltet ist
- zu prüfen, ob der Gegenstand mit einer Kennzeichnung für die Bezahlung eines Ist-Entgelts
versehen ist oder nicht, und
- bei Vorliegen einer Entgelt-Kennzeichnung zu ermitteln, wie hoch dieses Ist-Entgelt
ist,
die Vergleichseinheit dazu ausgestaltet ist zu entscheiden, ob das ermittelte Ist-Entgelt
größer oder gleich dem berechneten Soll-Entgelt ist oder nicht,
die Vorrichtung dazu ausgestaltet ist, dann, wenn eine Kennzeichnung für ein ausreichendes
Ist-Entgelt gefunden wurde, den Transport des Gegenstands zum Zielpunkt auszulösen,
und
die Vorrichtung dazu ausgestaltet ist, dann, wenn
- der Gegenstand mit einer Kennzeichnung eines Absenders, der den Gegenstand versandt
hat, versehen ist und
- die Vergleichseinheit das Ergebnis liefert, dass der Gegenstand nicht mit einer
Kennzeichnung für ein ausreichendes Ist-Entgelt versehen ist,
eine Entgelt-Nachricht zu erzeugen,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Vorrichtung ein Bildaufnahmegerät umfasst,
das Bildaufnahmegerät dazu ausgestaltet ist, ein Abbild des Gegenstands dergestalt
zu erzeugen,
dass dieses Gegenstands-Abbild ein Abbild der Absender-Kennzeichnung umfasst, und
die Vorrichtung dazu ausgestaltet ist,
die Schritte durchzuführen,
- durch Auswertung des Gegenstands-Abbilds den Absender zu ermitteln,
- die Entgelt-Nachricht dergestalt zu erzeugen, dass die Entgelt-Nachricht eine Beschreibung
des ermittelten Zielpunkts, eine Information über das berechnete Soll-Entgelt und
eine Information über das ermittelte Ist-Entgelt umfasst, und
- die Entgelt-Nachricht an den ermittelten Absender zu übermitteln.