[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum sicheren Betrieb eines Schaltgerätes
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie eine entsprechende Vorrichtung gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 4. Eine derartige Vorrichtung bzw. ein derartiges Verfahren
werden z.B. in
EP 1 089 308 A2 offenbart.
[0002] Mit Schaltgeräten, insbesondere Niederspannungsschaltgeräten, lassen sich die Strombahnen
zwischen einer elektrischen Versorgungseinrichtung und Verbrauchern und damit deren
Betriebsströme schalten. Das heißt, indem vom Schaltgerät Strombahnen geöffnet und
geschlossen werden, lassen sich die angeschlossenen Verbraucher sicher ein- und ausschalten.
[0003] Ein elektrisches Niederspannungsschaltgerät, wie beispielsweise ein Schütz, ein Leistungsschalter
oder ein Kompaktstarter, weist zum Schalten der Strombahnen einen oder mehrere so
genannte Hauptkontakte auf, die von einem oder auch mehreren Steuermagneten gesteuert
werden können. Prinzipiell bestehen die Hauptkontakte dabei aus einer beweglichen
Kontaktbrücke und festen Kontaktstücken, an die der Verbraucher und die Versorgungseinrichtung
angeschlossen sind. Zum Schließen und Öffnen der Hauptkontakte wird ein entsprechendes
Ein- oder Ausschaltsignal an die Steuermagnete gegeben, woraufhin diese mit ihrem
Anker so auf die beweglichen Kontaktbrücken einwirken, dass die Kontaktbrücken eine
Relativbewegung in Bezug auf die festen Kontaktstücke vollziehen und entweder die
zu schaltende Strombahnen schließen oder öffnen.
[0004] Zur besseren Kontaktierung zwischen den Kontaktstücken und den Kontaktbrücken sind
an Stellen, an denen beide aufeinander treffen, entsprechend ausgebildete Kontaktflächen
vorgesehen. Diese Kontaktflächen bestehen aus Materialien, wie beispielsweise Silberlegierungen,
die an diesen Stellen sowohl auf die Kontaktbrücke als auch die Kontaktstücke aufgebracht
sind und eine bestimmte Dicke aufweisen.
[0005] Die Materialien der Kontaktflächen sind bei jedem der Schaltvorgänge einem Verschleiß
unterworfen. Faktoren, die diesen Verschleiß beeinflussen können, sind:
■ zunehmender Kontaktabbrand oder Kontaktabrieb mit steigender Anzahl von Ein- und
Ausschaltvorgängen,
■ zunehmende Verformungen,
■ zunehmende Kontaktkorrosion durch Lichtbogeneinwirkung oder
■ Umwelteinflüsse, wie beispielsweise Dämpfe oder Schwebstoffe usw..
[0006] Als Folge davon werden die Betriebsströme nicht mehr sicher geschaltet, was zu Stromunterbrechungen,
Kontaktaufheizungen oder zu Kontaktverschweißungen führen kann.
[0007] So wird sich insbesondere mit zunehmendem Kontaktabbrand die Dicke der an den Kontaktflächen
aufgebrachten Materialien verringern. Damit wird der Schaltweg zwischen den Kontaktflächen
der Kontaktbrücke und der Kontaktstücke länger, was letztendlich die Kontaktkraft
beim Schließen verringert. Als Folge davon werden mit zunehmender Anzahl von Schaltvorgängen
die Kontakte nicht mehr richtig schließen. Durch die daraus resultierenden Stromunterbrechungen
oder aber auch durch ein verstärktes Einschaltprellen kann es dann zu einer Kontaktaufheizung
und damit zu einem zunehmenden Aufschmelzen des Kontaktmaterials kommen, was dann
wiederum zu einem Verschweißen der Kontaktflächen der Hauptkontakte führen kann.
[0008] Ist ein Hauptkontakt des Schaltgerätes verschlissen oder sogar verschweißt, kann
das Schaltgerät den Verbraucher nicht mehr sicher ausschalten. So wird gerade bei
einem verschweißten Kontakt trotz des Ausschaltsignals zumindest die Strombahn mit
dem verschweißten Hauptkontakt weiter strom- beziehungsweise spannungsführend bleiben,
und damit der Verbraucher nicht vollständig von der Versorgungseinrichtung getrennt.
Da somit der Verbraucher in einem nicht sicheren Zustand verbleibt, stellt das Schaltgerät
eine potentielle Fehlerquelle dar.
[0009] Dadurch kann beispielsweise bei Kompaktstartern nach der IEC 60 947-6-2, bei denen
ein zusätzlicher Schutzmechanismus auf die selben Hauptkontakte wirkt wie der Steuermagnet
beim betriebsmäßigen Schalten, die Schutzfunktion blockiert werden.
[0010] Zum sicheren Betrieb von Schaltgeräten und damit zum Schutz des Verbrauchers und
der elektrischen Anlage sind deshalb solche Fehlerquellen zu vermeiden.
[0011] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, solche potentiellen Fehlerquellen zu erkennen
und entsprechend darauf zu reagieren.
[0012] Diese Aufgabe wird gelöst durch das Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie
durch die Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 4. In den Ansprüchen 7 und 8
ist ein geeignetes Schaltgerät angegeben. In den Unteransprüchen 2, 3, 5, 6 und 9
sind vorteilhafte Weiterentwicklungen des Verfahrens bzw. der Vorrichtungen enthalten.
[0013] Die vorliegende Erfindung ermöglicht mit geringem Aufwand eine Kontaktverschweißung
beim Ausschalten und damit einen nicht mehr sicheren Betrieb des Schaltgerätes zu
erkennen. Im Falle des Erkennens einer Kontaktverschweißung bricht das vom Freigabemittel
freigegebene Kraftelement die betreffende Kontaktverschweißung auf.
[0014] Erfindungsgemäß ist dazu ein Freigabemittel für ein Kraftelement zum Aufbrechen der
Hauptkontakte vorgesehen, welches in einem ersten Zustand verbleibt, solange die Hauptkontakte
beim Einschalten geschlossen und beim Ausschalten geöffnet werden, und welches in
einen zweiten Zustand übergeführt wird, wenn nach dem Ausschalten zumindest einer
der Hauptkontakte verschweißt ist.
[0015] So kann insbesondere bei Vorliegen des zweiten Zustands auch nach dem Ausschalten
der weitere Betrieb des Schaltgerätes unterbrochen werden. Zusätzlich oder alternativ
können entsprechende Warnsignale erzeugt werden, die den nicht sicheren Betrieb des
Schaltgerätes anzeigen.
[0016] Somit ist mit dem erfindungsgemäßen Verfahren und der erfindungsgemäßen Vorrichtung
der sichere Betrieb eines mehrpoligen Schaltgerätes, wie zum Beispiel eines Schützes,
eines Leistungsschalters oder eines Kompaktabzweigs, und insbesondere der sichere
Betrieb eines dreipoligen Schaltgerätes gewährleistet.
[0017] Weitere vorteilhafte Ausführungen und bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung sind
den Unteransprüchen zu entnehmen.
[0018] Die Erfindung sowie vorteilhafte Ausführungen derselben werden im Weiteren anhand
der nachfolgenden Figuren näher beschrieben. Es zeigen:
- FIG 1
- ein vereinfachtes Flussdiagramm des erfindungsgemäßen Verfahren,
- FIG 2
- eine erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit einem verschweißten
Hauptkontakt und
- FIG 3
- eine zweite Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit einem verschweißten
Hauptkontakt.
[0019] Wie in FIG 1 dargestellt werden bei dem erfindungsgemäßen Verfahren im Wesentlichen
die beiden folgenden Schritte durchgeführt:
Schritt a) |
Verbleiben eines Freigabemittels für ein Kraftelement zum Aufbrechen der Hauptkontakte
in einem ersten Zustand, solange die Hauptkontakte beim Einschalten geschlossen und
beim Ausschalten geöffnet werden, und |
Schritt b) |
Überführen des Freigabemittels in einen zweiten Zustand, wenn nach dem Ausschalten
zumindest einer der Hauptkontakte verschweißt ist. |
[0020] So wird insbesondere nach dem betriebsmäßigen Ausschalten bei einem dreipoligen Schaltgerät
mit drei Hauptkontakten zum Schalten von drei Strombahnen überprüft, ob alle Hauptkontakte
geöffnet sind. Sind die Kontakte eines Hauptkontaktes verschweißt, so wird das Aufbrechen
des betreffenden Hauptkontakts veranlasst.
[0021] Erfindungsgemäß ist ein Freigabemittel für ein Kraftelement zum Aufbrechen der Hauptkontakte
vorgesehen, welches in einem ersten Zustand verbleibt, solange die Hauptkontakte beim
Einschalten geschlossen und beim Ausschalten geöffnet werden. Das Freigabemittel wird
einem zweiten Zustand übergeführt, wenn nach dem Ausschalten zumindest einer der Hauptkontakte
verschweißt ist, das heißt, dass das Freigabemittel in diesem zweiten Zustand das
Kraftelement freigibt. Es sind mechanische Mittel zum Überführen des Freigabemittels
in den zweiten Zustand vorgesehen, welche mit den Kontaktbrücken und mit dem Freigabemittel
in einer Wirkverbindung stehen. Das Freigabemittel kann dabei den weiteren Betrieb
des Schaltgerätes unterbrechen, wenn nach dem Ausschalten das Freigabemittel in den
zweiten Zustand übergegangen ist.
[0022] Am Beispiel eines dreipoligen Schalterschützes werden im Folgenden verschiedene Ausführungsformen
der erfindungsgemäßen Vorrichtung näher beschrieben.
[0023] FIG 2 zeigt schematisch den Aufbau eines Schaltgerätes, bei der das erfindungsgemäße
Verfahren und die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Einsatz kommen. Ein Steuermagnet
2, der als elektromagnetischer Antrieb für die Hauptkontakte 1 dient, kann über die
Klemmen A1 und A2 zum Ein- und Ausschalten mit Strom versorgt werden. Beim Einschalten
wird üblicherweise eine Erregerspule 19 des Steuermagneten 2 erregt, beim Ausschalten
dagegen entregt. Im Beispiel der FIG 2 ist der Steuermagnet 2 entregt. Das Schaltgerät
befindet sich somit im ausgeschalteten Zustand. Die Hauptkontakte 1 werden dabei durch
die von einer Rückstellfeder 29 des elektromagnetischen Antriebs 2 auf die Kontaktbrücken
einwirkende Kraft geöffnet, und damit die Verbraucher von der Versorgungseinrichtung,
hier durch die drei Polbahnen L1-L3 gekennzeichnet, getrennt.
[0024] Gemäß der gezeigten FIG 2 wirkt beim Ausschalten ein Anker 12 des Steuermagneten
2 über einen Winkelhebel 7, einen Betätigungsschieber 6 und einen großen Schwenkhebel
5 sowie einen kleinen Schwenkhebel 4 auf die Kontaktschieber 3. Der große Schwenkhebel
5 betätigt mit seinem gezeigten rechten Hebelarm den zur Polbahn L3 gehörenden Kontaktschieber
3. Im linken Hebelarm des großen Schwenkhebels 5 ist mittig der kleine Schwenkhebel
4 in einem Drehpunkt 23 gelenkig gelagert. Der linke Hebelarm des kleinen Schwenkhebels
4 betätigt dabei den Kontaktschieber 3 der linken Polbahn L1 und der rechte Hebelarm
des kleinen Schwenkhebels 4 den Kontaktschieber 3 der mittleren Polbahn L2. Der große
Schwenkhebel 5 ist in einem zwischen den Hebelarmen angeordneten weiteren Drehpunkt
24 im unteren Teil des Betätigungsschiebers 6 gelagert. Über geräteseitig feststehende
Lager, über Drehpunkte 23, 24 und Schwenkhebel 4, 5 ist somit ein Ausgleich der jeweiligen
Betätigungsbewegungen der Kontaktschieber 3 möglich.
[0025] Im Beispiel der FIG 2 ist des Weiteren ein Fehlerfall dargestellt. Hier ist zumindest
ein Hauptkontakt 1, im vorliegenden Fall der Kontakt 1' und 1" der Polbahn L3, verschweißt.
Die anderen beiden Hauptkontakte 1 der Polbahnen L1 und L2 haben sich dagegen nach
dem Ausschalten geöffnet. Da die Kontaktstelle 1 der Polbahn L3 verschweißt ist, ist
der Kontaktschieber 3 der Polbahn L3 blockiert. Sowohl der kleine Schwenkhebel 4 als
auch der große Schwenkhebel 5 schwenken nun aber so, dass dennoch zumindest die Kontaktstellen
der Polbahnen L1 und L2 geöffnet werden.
[0026] Gemäß der Erfindung führen nun mechanische Mittel 3-5, 16, 17 das Freigabemittel
S in den zweiten Zustand über, wobei die mechanischen Mittel 3-4, 16, 17 mit den Kontaktbrücken
und mit dem Freigabemittel S in einer Wirkverbindung stehen. Das Freigabemittel S,
hier im Beispiel der FIG 2 als Sperrschieber realisiert, steht über eine Verbindungslasche
17 und über eine Ausgleichsplatte 16 mit einem weiteren oberen Hebelarm des großen
Schwenkhebels 5 sowie mit dem kleinen Schwenkhebel 4 und mit den Kontaktschiebern
3 in einer mechanischen Wirkverbindung. Der weitere obere Hebelarm des großen Schwenkhebels
5 ist mittels eines Bolzens 25 in einem Langloch 15 in der Ausgleichsplatte 16 so
geführt, dass der Bolzen 25 im Langloch 15 anschlägt, wenn einer Hauptkontakte 1 verschweißt
ist, so dass die beiden Schwenkhebel 4, 5 eine Ausgleichsschwenkung zueinander ausführen
können. Die durch die Ausgleichsschwenkung bewirkte Kraft wird über den Anschlag auf
die Ausgleichsplatte 16 übertragen, die ihrerseits durch eine Ausgleichsbewegung die
Verbindungslasche 17 verschiebt. Schließlich betätigt die Verbindungslasche 17 das
Freigabemittel S bzw. den Sperrschieber. Der Sperrschieber S gibt dadurch ein Kraftelement
10, wie z.B. den in der FIG 2 gezeigten Federspeicher 10, frei. Der Federspeicher
10 wirkt über einen eines Stößels 8 auf die Oberseite des Betätigungsschiebers 6 mit
einer entsprechenden Kraft F. Ein Teil dieser Kraft wirkt dann als Aufbrechkraft FA
auf den Kontaktschieber 3 des verschweißten Hauptkontakts 1. Die Ausgleichsbewegung
des oberen Schenkels des großen Schwenkhebels 5 nach oben wird dann durch den Bolzen
25 im Langloch 15 beschränkt. Der Bolzen 25 wirkt für den großen Schwenkhebel 5 dort
als Drehmomentenstütze.
[0027] Im gezeigten Fehlerfall wird der Federspeicher 10 dadurch freigegeben, dass ein Sperrzahn
13 des Sperrschiebers S aus einem Rückhaltesteg 14 des Stößels 8 ausrückt. Im ordnungsgemäßen
Betrieb, bei dem sich das Freigabemittel S im ersten Zustand befindet, ist somit der
Federspeicher 10, welche als Zylinderfeder beispielhaft realisiert ist, vorgespannt.
[0028] In der FIG 2 ist gerade der Zustand des Schaltgeräts dargestellt, bei dem der Federspeicher
10 ausgelöst hat und gerade noch nicht die verschweißten Kontakte 1, 1" des Hauptkontakts
1 der rechten Strombahn L3 aufgetrennt hat.
[0029] Zur Unterbindung des weiteren Betriebs sind dann entsprechende Maßnahmen, wie beispielsweise
die Blockierung der weiteren Ansteuerung des Steuermagneten 2 oder das Entklinken
eines entsprechend starken Kraftspeichers 10 zum Aufbrechen des verschweißten Kontakts
1',1" durchzuführen. Idealerweise sollte in einem solchen Fehlerfall der weitere Betrieb
des Schaltgerätes bis zu einer Rücksetzung durch den Anwender blockiert werden.
[0030] Gemäß der Erfindung kann das Freigabemittel S den weiteren Betrieb des Schaltgerätes
unterbrechen, wenn nach dem Ausschalten das Freigabemittel S, wie gezeigt, in den
zweiten Zustand übergegangen ist. Im Beispiel der vorliegenden FIG 2 ist dabei die
vom Kraftelement 10 auf den Betätigungsschieber 6 wirkende Kraft F so groß, dass der
Steuermagnet 2 diese beim Einschalten nicht überwinden kann. Die Hauptkontakte 1 bleiben
weiterhin geöffnet.
[0031] Alternativ oder zusätzlich kann das Freigabemittel S oder eine mit diesem in Wirkverbindung
stehende Komponente einen elektrischen Schalter U betätigen. Über diesen Kontakt U
kann ein Meldesignal ausgegeben werden. Die elektrischen Anschlüsse 27, 28 können
aber auch in Reihe zur Stromversorgung der Erregerspule 29 des Steuermagneten 2 geschaltet
sein, so dass nach Übergang des Freigabemittels S in den zweiten Zustand die Stromversorgung
durch den elektrischen Schalter U bei einem Einschaltversuch unterbrochen bleibt.
Die Hauptkontakte 1 bleiben weiterhin geöffnet.
[0032] FIG 3 zeigt eine zweite Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit einem
verschweißten Hauptkontakt 1. FIG 3 zeigt dabei eine Abwandlung der in FIG 2 dargestellten
Ausführungsform. Im Unterschied zu FIG 2 stützen sich die Kontaktlastfedern 11 nicht
an einem Gehäuse des Schaltgerätes, sondern im Kontaktschieber 3 selbst. Dazu sind
die drei Kontaktschieber 3 mittels Lager und Bolzen 23, 24 und 30 mit den Schwenkhebeln
4, 5 gelenkig verbunden.
1. Verfahren zum sicheren Betrieb eines Schaltgerätes mit zumindest zwei ein- und ausschaltbaren
Hauptkontakten (1), die jeweils Kontaktstücke und eine bewegliche Kontaktbrücke aufweisen,
und mit zumindest einem Steuermagneten (2), der einen beweglichen Anker (12) aufweist,
wobei der Anker (12) beim Ein- und Ausschalten so auf die Kontaktbrücke wirkt, dass
der entsprechende Hauptkontakt (1) geschlossen und geöffnet wird, mit den Schritten:
a) Verbleiben eines Freigabemittels (S) für ein Kraftelement (10) zum Aufbrechen der
Hauptkontakte (1) in einem ersten Zustand, solange die Hauptkontakte (1) beim Einschalten
geschlossen und beim Ausschalten geöffnet werden, und
b) Überführen des Freigabemittels (S) in einen zweiten Zustand, wenn nach dem Ausschalten
zumindest einer der Hauptkontakte (1) verschweißt ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Überführen des Freigabemittels (S) in den zweiten Zustand über mechanische Mittel
(3-5, 16, 17) erfolgt, die in einer Wirkverbindung mit den Kontaktbrücken und dem
Freigabemittel (S) stehen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der weitere Betrieb des Schaltgerätes unterbrochen wird, wenn das Freigabemittel
(S) nach dem Ausschalten in den zweiten Zustand übergegangen ist.
4. Vorrichtung zum sicheren Betrieb eines Schaltgerätes, wobei das Schaltgerät zumindest
zwei ein- und ausschaltbare Hauptkontakte (1), die jeweils Kontaktstücke und eine
bewegliche Kontaktbrücke aufweisen, und zumindest einen Steuermagneten (2), der einen
beweglichen Anker (12) aufweist, umfasst, wobei der Anker (12) beim Ein- und Ausschalten
so auf die Kontaktbrücke wirkt, dass der entsprechende Hauptkontakt (1) geschlossen-
und geöffnet werden kann, dadurch gekennzeichnet, dass ein Freigabemittel (S) für ein Kraftelement (10) zum Aufbrechen der Hauptkontakte
(1) vorgesehen ist, welches in einem ersten Zustand verbleibt, solange die Hauptkontakte
(1) beim Einschalten geschlossen und beim Ausschalten geöffnet werden, und welches
in einen zweiten Zustand übergeführt wird, wenn nach dem Ausschalten zumindest einer
der Hauptkontakte (1) verschweißt ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass mechanische Mittel (3-5,16,17) zum Überführen des Freigabemittels (S) in den zweiten
Zustand vorgesehen sind, wobei die mechanischen Mittel (3-5,16,17) mit den Kontaktbrücken
und mit dem Freigabemittel (S) in einer Wirkverbindung stehen.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Freigabemittel (S) den weiteren Betrieb des Schaltgerätes unterbricht, wenn nach
dem Ausschalten das Freigabemittel (S) in den zweiten Zustand übergegangen ist.
7. Schaltgerät, welches zum sicheren Schalten von Verbrauchern das Verfahren nach einem
der Ansprüche 1 bis 3 durchführt, wobei das Schaltgerät ein Schütz oder ein Leistungsschalter
oder ein Kompaktabzweig ist.
8. Schaltgerät zum sicheren Schalten von Verbrauchern mit einer Vorrichtung nach einem
der Ansprüche 4 bis 6, wobei das Schaltgerät ein Schütz oder ein Leistungsschalter
oder ein Kompaktabzweig ist.
9. Schaltgerät nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Schaltgerät ein dreipoliges Schaltgerät mit drei Hauptkontakten (1) zum Ein-
und Ausschalten von drei Strombahnen (L1-L3) mit einem Steuermagneten (2) ist.
1. Method for safe operation of a switching device having at least two main contacts
(1) which can be connected and disconnected and each have contact pieces and a moving
contact link, and having at least one control magnet (2) which has a moving armature
(12), with the armature (12) acting on the contact link during connection and disconnection
such that the corresponding main contact (1) is closed and opened, having the following
steps:
a) a release means (S) for a force element (10) for breaking open the main contacts
(1) remains in a first state for as long as the main contacts (1) are closed during
connection and are open during disconnection, and
b) the release means (S) is changed to a second state if at least one of the main
contacts (1) is welded after disconnection.
2. Method according to Claim 1, characterized in that the release means (S) is changed to the second state via mechanical means (3-5, 16,
17) which are operatively connected to the contact links and to the release means
(S).
3. Method according to Claim 1 or 2, characterized in that further operation of the switching device is interrupted if the release means (S)
has been changed to the second state after disconnection.
4. Apparatus for safe operation of a switching device, with the switching device having
at least two main contacts (1) which can be connected and disconnected and each have
contact pieces and a moving contact link, and having at least one control magnet (2)
which has a moving armature (12), with the armature (12) acting on the contact link
during connection and disconnection such that the corresponding main contact (1) is
closed and opened, characterized in that a release means (S) is provided for a force element (10) for breaking open the main
contacts (1), which release means (S) remains in a first state for as long as the
main contacts (1) are closed during connection and are open during disconnection,
and which is changed to a second state if at least one of the main contacts (1) is
welded after disconnection.
5. Apparatus according to Claim 4, characterized in that mechanical means (3-5, 16, 17) are provided for changing the release means (S) to
the second state, with the mechanical means (3-5, 16, 17) being operatively connected
to the contact links and to the release means (S).
6. Apparatus according to Claim 4 or 5, characterized in that the release means (S) interrupts further operation of the switching device if the
release means (S) has been changed to the second state after disconnection.
7. Switching device which carries out the method according to one of Claims 1 to 3 for
safe switching of loads, with the switching device being a contactor, a circuit breaker
or a compact outgoer.
8. Switching device for safe switching of loads having an apparatus according to one
of Claims 4 to 6, with the switching device being a contactor, a circuit breaker or
a compact outgoer.
9. Switching device according to Claim 7 or 8, characterized in that the switching device is a three-pole switching device with three main contacts (1)
for connection and disconnection of three current paths (L1-L3) with one control magnet
(2).
1. Procédé pour le fonctionnement sûr d'un appareil de commutation présentant au moins
deux contacts principaux (1) pouvant être connectés et déconnectés, lesquels présentent
chacun des pièces de contact et un pont de contact mobile, et au moins un aimant de
commande (2), lequel présente un induit (12) mobile, l'induit (12) agissant lors de
la connexion et de la déconnexion sur le pont de contact de telle sorte que le contact
principal (1) correspondant est fermé et ouvert, présentant les étapes suivantes :
a) maintien d'un moyen de libération (S) par un élément de force (10) pour l'interruption
des contacts principaux (1) dans un premier état, aussi longtemps que les contacts
principaux (1) sont fermés lors de la connexion et sont ouverts lors de la déconnexion,
et
b) passage du moyen de libération (S) dans un second état lorsque au moins l'un des
contacts principaux (1) est soudé après la déconnexion.
2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que le passage du moyen de libération (S) dans le second état s'effectue par des moyens
mécaniques (3-5, 16, 17) qui sont dans une liaison active avec les ponts de contact
et le moyen de libération (S).
3. Procédé selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce que le fonctionnement ultérieur de l'appareil de commutation est interrompu lorsque le
moyen de libération (S) est passé dans le second état après la déconnexion.
4. Dispositif pour le fonctionnement sûr d'un appareil de commutation, l'appareil de
commutation comprenant au moins deux contacts principaux (1) pouvant être connectés
et déconnectés, lesquels présentent chacun des pièces de contact et un pont de contact
mobile, et au moins un aimant de commande (2), qui présente un induit (12) mobile,
l'induit (12) agissant sur le pont de contact lors de la connexion et de la déconnexion
de telle sorte que le contact principal (1) correspondant peut être fermé et ouvert,
caractérisé en ce qu'un moyen de libération (S) est prévu pour un élément de force (10) pour l'interruption
des contacts principaux (1), lequel reste dans un premier état aussi longtemps que
les contacts principaux (1) sont fermés lors de la connexion et sont ouverts lors
de la déconnexion, et qui est transféré dans un second état lorsque au moins l'un
des contacts principaux (1) est soudé après la déconnexion.
5. Dispositif selon la revendication 4, caractérisé en ce que des moyens (3-5, 16, 17) mécaniques sont prévus pour le passage du moyen de libération
(S) dans le second état, les moyens (3-5, 16, 17) mécaniques étant dans une liaison
active avec les ponts de contact et avec le moyen de libération (S).
6. Dispositif selon la revendication 4 ou 5, caractérisé en ce que le moyen de libération (S) interrompt le fonctionnement ultérieur de l'appareil de
commutation lorsque le moyen de libération (S) est passé dans le second état après
la déconnexion.
7. Appareil de commutation, qui met en oeuvre le procédé selon l'une quelconque des revendications
1 à 3 pour la commutation sûre de consommateurs, l'appareil de commutation étant un
contacteur ou un interrupteur de puissance ou une dérivation compacte.
8. Appareil de commutation pour la commutation sûre de consommateurs avec un dispositif
selon l'une quelconque des revendications 4 à 6, l'appareil de commutation étant un
contacteur ou un interrupteur de puissance ou une dérivation compacte.
9. Appareil de commutation selon la revendication 7 ou 8, caractérisé en ce que l'appareil de commutation est un appareil de commutation à trois pôles avec trois
contacts principaux (1) pour la connexion et la déconnexion de trois voies de courant
(L1-L3) avec un aimant de commande (2).