[0001] Die Erfindung betrifft ein Holster für Handfeuerwaffen, mit zwei Sicherungsvorrichtungen
am Holsterkörper, wobei eine Primärsicherung durch ein Betätigungselement entriegelbar
ist, und die Sekundärsicherung durch einen Bügel über dem oberen Ende des Holsterkörpers
gebildet ist, welcher Bügel unabhängig von der Primärsicherung nach vorne wegklappbar
ist.
[0002] Aus der
US 5,127,566 sind Holster bekannt, wo über dem Ende der Waffe ein umklappbarer Bügel die Waffe
gegen Entnehmen und Herausfallen sichert. Dieser Bügel ist im geschlossenen Zustand
verriegelt und hat zur Entriegelung einen innen, d.h. körperseitig, angebrachten Schieberiegel.
Zusätzlich wird die Waffe noch am Auswurffenster im Holster gehalten und muss im Holster
entsprechend weggekippt bzw. verdreht werden um die Waffe zu ziehen. Die Bügelsicherung
kann von einem Angreifer aufgeschlagen werden. Bei einem Kampf kann der Mechanismus
- da er ja verriegelt ist und nicht nachgibt beschädigt werden - was ein späteres
Ziehen der Waffe unmöglich machen würde. Die zusätzliche Sicherung im Auswurffenster
der Waffe macht ein Kippen der Waffe nötig. Wenn der Waffenträger in Todesangst die
Waffe ziehen will sind mehrere gegenläufige Bewegungen notwendig - was nachweislich
in Stresssituationen und Todesangst unmöglich ist. Sollte im Zuge der weiteren Handlungen
- wenn die Waffe bereits gezogen wurde, die Bügelsicherung zuklappen, da sie ja nur
durch die Reibung in der offenen Stellung gehalten wird ist ein Holstern der Waffe
nicht möglich ohne den Sicherungsbügel wieder zu entriegeln, was aber extrem schwierig
ist, da der Waffenträger ja die Waffe halten muss und den Angreifer nicht aus den
Augen lassen darf.
[0003] Das Holster gemäß der
US 6,616,020 sieht einen Sperr-Riegel vor, der in den Abzugbügel eingreift und der ebenfalls über
einen innenliegenden Schieber entriegelt wird. Ein Behördenholster mit zwei Sicherungen
ist in der
US 2004/0050887 A1 beschrieben und sieht unter anderem als zweite Sicherung einen Sicherungsbügel über
dem Ende der Waffe vor, der durch Federkraft in der geschlossenen Stellung gehalten
wird und der vom Verriegelungsmechanismus der Primärsicherung geöffnet wird, wenn
dieser zum Entriegeln gebracht wird, d.h. die Sicherungen können nicht unabhängig
voneinander bedient werden. Sowohl die Primär- als auch Sekundärsicherung, d.h. der
Bügel, gehen nach dem Ziehen der Waffe wieder zu und müssen vor dem Holstern der Waffe
erst wieder manuell geöffnet werden. Dies kann in der Stresssituation, einen Angreifer
unter Kontrolle zu halten und dabei gleichzeitig und rasch die Waffe wieder sicher
zu verwahren, sehr schwierig sein.
[0004] In der
DE 103 30 676 B3 ist ein Holster geoffenbart, bei welchem ein mit Abzugsschutzbügel zusammenwirkendes
Sicherungselement und ein die Waffe übergreifender, wegklappbarer Sicherungsbügel
vorgesehen sind. Sowohl das Sicherungselement als auch der Sicherungsbügel werden
durch ein und denselben Bedienhebel bedient, jedoch durch Bewegungen dieses Bedienhebels
in unterschiedlichen Richtungen. Dennoch kann im Fall eines Handgemenges ein Angreifer
den Bedienhebel derart betätigen, daß die Waffe vollständig freigegeben ist und aus
dem Holster herausfallen oder herausgerissen werden kann. Andererseits ist der Sicherungsbügel
mit dem Bedienhebel auf eine Art verbunden, dass es dem Träger des Holsters unmöglich
gemacht wird, die Waffe zu ziehen, wenn er aus taktischen Gründen oder im Zuge eines
Handgemenges auf der Körperseite liegt, wo das Holster hängt. Letztlich verlangt die
vom Waffenträger für das Öffnen des Sicherungsbügels notwendige Bewegung ein Wegstrecken
des Daumens, welche Bewegung gegenläufig zur Bewegung des Zugreifens zur Waffe ist,
wobei jedoch inzwischen allgemein bekannt ist, dass gegenläufige Bewegungen in Situationen
mit großem Stress oder in Todesangst kaum möglich sind.
[0005] Die
WO 2005/015114 A1 zeigt einen komplett verriegelten Bügel, der nur durch ein Betätigungselement freigegeben
werden kann, der also bei versehentlichem Zuklappen immer wieder auch durch dieses
Betätigungselement freigegeben werden muß. Das kann beispielsweise beim Holstern der
Waffe problematisch sein. Sollte bei gezogener Waffe die Bügelsicherung zuklappen,
ist ein Holstern nicht möglich, ohne den Sicherungsbügel wieder zu entriegeln, was
aber extrem schwierig ist, da der Waffenträger ja die Waffe halten muss und den Angreifer
nicht aus den Augen lassen darf. Die Primärsicherung hingegen hat überhaupt kein Betätigungselement
und die Waffe wird nur durch Quetschung durch einen schnell verschleißenden Plastikteil
gehalten, wobei für das Ziehen der Waffe diese zum Körper hin verschwenkt werden muß.
[0006] In der
EP 1 510 773 A1 hingegen ist ein Sicherungsbügel geoffenbart, der nur durch Federkraft in der Schließstellung
gehalten ist, jedoch keinerlei Art von Verriegelung aufweist. Ein derartiger Bügel
kann nicht nur vom Träger der Waffe, sondern auch von Angreifern im Handgemenge leicht
weggedrückt werden, so daß dies keine ordnungsgemäße "Sicherung" der Waffe darstellt.
[0007] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist nun ein Holster, welches dem Benutzer
ein einfaches und rasches Entsichern und Ziehen der Waffe auch in schwierigsten Stresssituationen
ermöglicht und dennoch optimal einem Angreifer verwehrt, dem Waffenträger die Waffe
aus dem Holster zu entreißen.
[0008] Zur Lösung dieser Aufgabe ist das eingangs charakterisierte Holster erfindungsgemäß
derart ausgeführt, dass die Primärsicherung durch ein Betätigungselement entriegelbar
ist, und die Sekundärsicherung in baulich einfacher Weise durch einen an zwei gegenüberliegenden
Seiten des Holsterkörpers schwenkbar angebrachten Bügel über dem oberen Ende des Holsterkörpers
gebildet ist, welcher Bügel unabhängig von der Primärsicherung nach vorne wegklappbar
und durch ein zweites, vom Betätigungselement der Primärsicherung unabhängiges Betätigungselement
freigegeben werden kann, wobei ein elastisches Element den Bügel in Richtung des Wegklappens
mit einer Kraft beaufschlagt, welche Kraft des elastischen Elementes geringer ist
als die Haltekraft, wobei das Ende des Bügels an der innenliegenden Seite kreisrund,
zumindest kreissegmentförmig, ausbildet ist und das innenliegende Ende des Bügels
mit einer Ausnehmung versehen ist, in welche Ausnehmung ein im wesentlichen radial
zur Schwenkachse des Bügels verschiebbares Element eingreift, welches Element mittels
des zweiten Betätigungselementes verschiebbar ist, so dass die Haltekraft auf den
Bügel geringer ist als die zum Wegklappen notwendige, unmittelbar auf den Bügel aufbringbare
Kraft. Durch das Zusammenwirken des Bügels mit dem im Wesentlichen radial verschiebbaren
Element ist in einfacher Weise die Haltefunktion für den Bügel realisierbar, welche
aber dennoch keine Verriegelung darstellt, und den Bügel bei Kraftanwendung darauf
wegklappen lässt. Vorzugsweise ist die Rückhaltekraft gerade so groß, dass sie den
Bügel gegen die Kraft eines allfälligen elastischen Elementes, beispielsweise einer
Zugfeder, zum zwangsweisen Wegklappen des Bügels in der geschlossenen Position hält.
Damit ist eine von der unmittelbaren Berührung des Bügels unabhängige Betätigung zur
Freigabe der Waffe ermöglicht. Der zusätzlich zur Primärsicherung vorgesehen Bügel
kann auch ohne Entriegelung durch sein Betätigungselement durch Krafteinwirkung in
Öffnungsrichtung nach vorne weggeklappt werden. Dies gibt jedoch die Waffe nicht frei,
da sie ja noch durch die Primärsicherung gehalten wird, gibt aber dem Waffenträger
genug Zeit entsprechend zu reagieren. Will der Waffenträger die Sekundärsicherung,
also den Klappbügel, deaktivieren, kann er das tun indem er - wie ein potentieller
Angreifer - den Bügel nach vorne wegklappt. Dadurch, daß die Kraft des elastischen
Elementes geringer ist als die Haltekraft des Bügels, ist ein unabhängiges Öffnen
der Sekundärsicherung Bügel möglich indem der Sicherungsbügel einfach nach vorne weggeklappt
wird oder durch Betätigen des Betätigungselementes selbsttätig nach vorne wegklappt.
Durch das elastische Element, vorzugsweise eine Zugfeder, wird auch gewährleistet,
dass der Sicherungsbügel vollständig wegklappt. Sollte im Zuge eines Kampfes ein Angreifer
den für ihn sichtbaren Sicherungsbügel nach vorne reißen, wird dieser einfach wegklappen
und der Mechanismus kann so nicht beschädigt werden. Die Waffe wird aber weiterhin
sicher durch die Primärsicherung, die für den Angreifer nicht sichtbar und auch nicht
betätigbar ist, gehalten. Die Zugfeder, welche den Sicherungsbügel in der geöffneten
Position festhält, gewährleistet auch, dass das Holstern möglich ist ohne den Griff
an der Waffe zu Verändern oder den Angreifer aus den Augen zu lassen. Selbst wenn
im Zuge von Kampfhandlungen der Sicherungsbügel unbeabsichtigt geschlossen würde,
stellt dies kein Problem dar, weil er beim Holstern der Waffe mit dem Lauf derselben
nach vorne gedrückt werden kann und die Zugfeder ihn automatisch vollständig wegklappt.
[0009] Vorzugsweise ist vorgesehen, dass beide Betätigungselemente unmittelbar benachbart
angeordnet sind. Damit können in einem Zug mit beispielsweise ein und demselben Finger
der Hand beiden Betätigungselemente erreicht und beide Sicherungsmechanismen der Waffe
entriegelt werden. Dabei ist es besonders vorteilhaft, wenn die Betätigungselemente
auf beiden Seiten beispielsweise des Daumens des Waffenträgers angeordnet sind, wenn
die Hand die Waffe zum Ziehen umgreift. Selbst wenn die Primärsicherung im Eingriff
ist und die Sekundärsicherung geschlossen ist, ist es dann für den Waffenträger in
einer natürlichen Bewegung und ohne jede gegenläufige Bewegung sowie ohne Kippen,
Verkanten oder Drehen der Waffe möglich diese zu ziehen. Selbst in Todesangst muss
der Waffenträger nur daran denken den Griff seiner Waffe zu ergreifen, und aus dieser
natürlichen Bewegung heraus wird er zuerst die Sekundärsicherung und dann die Primärsicherung
öffnen, welche vorteilhafterweise in dieser Bewegungsrichtung hintereinander angeordnet
sind, und seine Waffe in einer geraden Bewegung ziehen können.
[0010] Um dabei aber zu unterbinden, dass ein Angreifer ähnlich beide Sicherungen öffnen
kann, ist vorteilhafterweise die Betätigungsrichtung beider Betätigungselemente zumindest
über einen Teil ihres Weges unterschiedlich, vorzugsweise im Wesentlichen entgegengesetzt.
[0011] Um die sichere Haltewirkung zu gewährleisten, kann vorgesehen sein, dass ein elastisches
Element das verschiebbare Element mit einer Kraft in Richtung der Schwenkachse des
Bügels hin beaufschlagt.
[0012] Gemäß einem weiteren Merkmal eines vorteilhaften Ausführungsbeispiels ist vorgesehen,
dass das elastische Element über zumindest einen Teil seiner Länge dem Umfang des
kreisförmigen Endes des Bügels folgt.
[0013] Um selbst bei zeitlich nicht mehr möglicher bzw. vergessener Entriegelung der Sekundärsicherung
die Waffe im Ernstfall ziehen zu können, ist eine weitere vorteilhafte Ausführungsform
der Erfindung
dadurch gekennzeichnet, dass die Sekundärsicherung durch das Betätigungselement der Primärsicherung freigegeben
werden kann. Sollte aus irgendeinem Grund der Träger des Holsters vergessen haben,
rechtzeitig die Sekundärsicherung zu betätigen, kann dies auch noch unmittelbar beim
Ziehen der Waffe erfolgen, indem die Primärsicherung voll, eventuell auch weiter als
für die Entriegelung der Primärsicherung notwendig wäre, nach unten gedrückt wird.
[0014] Dies kann in baulich einfacher und daher funktionssicherer Art und Weise dadurch
geschehen, dass das Betätigungselement der Primärsicherung entlang seines Arbeitsweges
zuerst die Primärsicherung freigibt und anschließend bei weiterer Verschiebung mit
der Sekundärsicherung zusammenwirkt.
[0015] Vorteilhafterweise ist dabei vorgesehen, dass das Betätigungselement der Primärsicherung
bei seiner weiteren Verschiebung verschiebbare Element, welches Element in die Ausnehmung
des innenliegenden Endes des Bügels eingreift, von der Schwenkachse des Bügels weg
bewegt.
[0016] In der nachfolgenden Beschreibung soll die Erfindung anhand eines in den beigefügten
Zeichnungsfiguren dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert werden.
[0017] Dabei zeigt die Fig. 1 die körperzugewandte Seite eines erfindungsgemäßen Holsters,
Fig. 2 zeigt eine spezielle Ausführungsform der erfindungsgemäßen Sekundärsicherung
in einer Ansicht von vorne, Fig. 3 ist ein Längsschnitt entlang der Linie A-A der
Fig. 2 durch die Betätigungseinheit der erfindungsgemäßen Sekundärsicherung, Fig.
4 ist eine perspektivische Explosionsdarstellung der Sekundärsicherung der Fig. 2
und 3, Fig. 5 zeigt eine weitere vorzugsweise Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Holsters mit geschlossener Sekundärsicherung, die auch durch das Betätigungselement
der Primärsicherung freigegeben werden kann, und Fig. 6 zeigt das Holster der Fig.
5 mit freigegebener Sekundärsicherung.
[0018] Die Fig. 1 zeigt ein Holster für Handfeuerwaffen mit zwei Sicherungsvorrichtungen
P, S am Holsterkörper H, wobei eine Primärsicherung P durch ein Betätigungselement
BP entriegelbar ist. Diese Primärsicherung P kann einen Sperr-Riegel beinhalten, der
in den Abzugsbügel der Waffe eingreift und der über einen ebenfalls innenliegenden
Schieber als Betätigungselement BP entriegelt wird.
[0019] Die zusätzlich vorhandene Sekundärsicherung S kann baulich in das Holster H integriert
sein oder auch eine separate Einheit sein, welche grundsätzlich an jedem beliebigen
Holster auch nachträglich angebracht werden kann. In Zusammenarbeit mit einer bereits
am Holster vorgesehenen Primärsicherung P ergibt sich damit ein Einsatzholster mit
zwei unabhängigen Sicherungen P und S.
[0020] Die erfindungsgemäße Einheit der Sekundärsicherung S besteht aus dem Sicherungsbügel
1, dem Bügelhebel 2 (in Fig. 1 nur schematisch dargestellt), der Zugfeder 3, der Druckfeder
4 und einer Rotationsbremse 5, welche Bauteile in einem Gehäuse 6 mit Gehäusedeckel
7 aufgenommen sind.
[0021] Der Sicherungsbügel 1 wird, wie weiter in den Fig. 2 bis 4 mit Darstellung eines
speziellen Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Sekundärsicherung erkennbar
ist, um eine Drehachse 8 schwenkbar auf beiden Seiten des Holsterkörpers mittels vorzugsweise
Schrauben befestigt, wobei die dem Körper des Waffenträgers zugewandte Schraube auch
als Achse für den Bügelhebel 2 als Betätigungselement der Sekundärsicherung und zur
Fixierung des Gehäuses 6 und der Rotationsbremse 5 dient. An der dem Körper zugewandten
Seite ist das Ende des Sicherungsbügels 1 als Rad ausgebildet, an dessen Umfang die
Zugfeder 3 befestigt ist. Das andere Ende der Zugfeder 3 wird im Gehäuse 6 befestigt
und würde den Sicherungsbügel 1 automatisch um ca. 90° nach vorne wegklappen, wenn
er nicht durch die Rotationsbremse 5 daran gehindert würde. Diese Rotationsbremse
5 wird durch eine Druckfeder 4 gegen den Umfang des Rades des Sicherungsbügels 1 gedrückt
und wirkt in der in Fig. 1 dargestellten, die Waffe sichernden Stellung mit einer
Ausnehmung am radförmig ausgebildeten Ende des Sicherungsbügels 1 zusammen. Die Druckfeder
4 stützt sich im Gehäuse 6 ab. Die Rotationsbremse 5 ist an jener Stelle, wo sie gegen
das Rad des Sicherungsbügels 1 drückt in vorzugsweise halbrunder Form ausgebildet
und drückt in die Ausnehmung im Rad des Sicherungsbügels 1. Wichtig ist dabei, dass
keinerlei Sperre erzielt wird, da gewährleistet sein muss, dass bei etwaiger Gewalteinwirkung
(Kampf, Rauferei) auf den für einen Angreifer sichtbaren Teil des Sicherungsbügels
1 dieser nach vorne wegklappen kann - das Gleiche gilt wenn der Waffenträger die Waffe
holstern will und aus welchem Grund auch immer der Sicherungsbügel 1 dies verhindert,
weil er in der geschlossenen Position ist - hier muss es möglich sein, den Sicherungsbügel
mit dem Lauf der Waffe nach vorne wegzuklappen.
[0022] Will der Waffenträger diese "Sekundärsicherung" öffnen, kann er entweder den Sicherungsbügel
1 einfach wegklappen, oder durch Druck auf den Bügelhebel 2, vorzugsweise mit dem
Daumen der Schusshand, den Sicherungsbügel 1 automatisch und unabhängig von der Betätigung
des Betätigungselementes BP der Primärsicherung durch die Zugfeder 3 nach vorne wegklappen
lassen. Erfindungsgemäß wird dies dadurch gewährleistet, dass der Bügelhebel 2 auf
die Rotationsbremse 5 in der Form drückt, dass die Rotationsbremse 5 gegen die Kraft
der Druckfeder 4 den Sicherungsbügel 1 freigibt, so dass die Zugfeder 3 diesen nach
vorne wegklappen lässt. Die Zugfeder 3 hält den Sicherungsbügel 1 in der nach vorne
geklappten Stellung - offen - fest und verhindert auch, dass der Sicherungsbügel 1
unbeabsichtigt über die Holsteröffnung in die Stellung - geschlossen - klappt.
[0023] Wie speziell in Fig. 1 zu erkennen ist, sind das Betätigungselement BP und der Bügelhebel
2 unmittelbar benachbart angeordnet, vorzugsweise ungefähr eine Fingerbreite voneinander
entfernt. Dabei ist es besonders vorteilhaft, wenn die Betätigungselemente 2, BP auf
beiden Seiten beispielsweise des Daumens des Waffenträgers angeordnet sind, wenn die
Hand die im Holster H befindliche Waffe zum Ziehen umgreift. Dann können in einem
Zug beim Ergreifen der Waffe beide Betätigungselemente BP, 2 mit beispielsweise ein
und demselben Finger der Hand erreicht und beide Sicherungsmechanismen der Waffe entriegelt
werden.
[0024] Nach dem Holstern der Waffe und einem aktivieren einer ev. vorhandenen Primärsicherung
P, etwa gemäß dem
US Patent 6,616,020 oder der
US 2004/0050887 A1, muss diese Sekundärsicherung händisch geschlossen werden. Dies kann aber jederzeit
erfolgen, nachdem die kritische Situation bereinigt (Angreifer in Handschellen) wurde,
da die Primärsicherung P die Waffe ja bereits im Holster festhält und gegen Verlieren
und auch Entreißen sichert.
[0025] Bei der weiteren Ausführungsform, die in Fig. 5 mit der Klarheit halber weggelassener
Abdeckung und Betätigungselement 2 der Sekundärsicherung S, ist die normalerweise
durch den Bügelhebel 2 als Betätigungselement der Sekundärsicherung gegen die Kraft
der Druckfeder 4 verschiebbare Rotationsbremse 5 mit am der Schwenkachse des Sicherungsbügels
1 entgegengesetzten Ende mit einem Absatz oder einem Haken 5a versehen. Dieser Haken
5a ragt nun in Richtung auf das Betätigungselement BP der Primärsicherung P hin, ragt
vorzugsweise an einer Stelle in dessen Verschiebungsweg, an welcher die Primärsicherung
P bereits freigegeben worden ist. Wenn nun also das Betätigungselement BP der Primärsicherung
P über diesen Punkt der Freigabe der Primärsicherung P hinaus verschoben wird, wirkt
dieses Betätigungselement BP über den Haken 5a auf die Rotationsbremse 5 ein und verschiebt
diese Rotationsbremse 5 von der Schwenkachse 8 des Sicherungsbügels 1 weg.
[0026] Damit wird die in Fig. 6 dargestellte Situation erreicht, in welcher aufgrund des
Lösens der Rotationsbremse 5 die - ebenfalls in Fig. 5 und Fig. 6 nicht dargestellte
- Zugfeder 3 den Sicherungsbügel 1 nach vorne hin wegklappen und somit die Sekundärsicherung
S freigeben kann. Die auf die Rotationsbremse 5 in Richtung auf die Schwenkachse 8
des Sicherungsbügels 8 hin einwirkende Druckfeder 4 kann bei dieser Ausführungsform
auch entfallen.
1. Holster für Handfeuerwaffen, mit zwei Sicherungsvorrichtungen am Holsterkörper, wobei
eine Primärsicherung (P) durch ein Betätigungselement (BP) entriegelbar ist, und die
Sekundärsicherung (S) durch einen an zwei gegenüberliegenden Seiten des Holsterkörpers
(HK) schwenkbar angebrachten Bügel (1) über dem oberen Ende des Holsterkörpers (HK)
gebildet ist, welcher Bügel (1) unabhängig von der Primärsicherung (P) nach vorne
wegklappbar und durch ein zweites, vom Betätigungselement (BP) der Primärsicherung
(P) unabhängiges Betätigungselement (2) freigegeben werden kann, wobei ein elastisches
Element (3) den Bügel (1) in Richtung des Wegklappens mit einer Kraft beaufschlagt,
welche Kraft des elastischen Elementes (3) geringer ist als die Haltekraft, wobei
das Ende des Bügels (1) an der innenliegenden Seite kreisrund, zumindest kreissegmentförmig,
ausbildet ist und das innenliegende Ende des Bügels (1) mit einer Ausnehmung versehen
ist, in welche Ausnehmung ein im wesentlichen radial zur Schwenkachse (8) des Bügels
(1) verschiebbares Element (5) eingreift, welches Element (5) mittels des zweiten
Betätigungselementes (2) verschiebbar ist, so dass die Haltekraft auf den Bügel (1)
geringer ist als die zum Wegklappen notwendige, unmittelbar auf den Bügel (1) aufbringbare
Kraft.
2. Holster nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass beide Betätigungselemente (2) unmittelbar benachbart angeordnet sind.
3. Holster nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigungsrichtung beider Betätigungselemente (2) zumindest über einen Teil
ihres Weges unterschiedlich ist, vorzugsweise im wesentlichen entgegengesetzt ist.
4. Holster nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass ein elastisches Element (4) das verschiebbare Element (5) mit einer Kraft in Richtung
der Schwenkachse (8) des Bügels (1) hin beaufschlagt.
5. Holster nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das elastische Element (3) über zumindest einen Teil seiner Länge dem Umfang des
kreisförmigen Endes des Bügels (1) folgt.
6. Holster nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Sekundärsicherung (S) durch das Betätigungselement (BP) der Primärsicherung (P)
freigegeben werden kann.
7. Holster nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Betätigungselement (BP) der Primärsicherung (P) entlang seines Arbeitsweges zuerst
die Primärsicherung (P) freigibt und anschließend bei weiterer Verschiebung mit der
Sekundärsicherung (1, 2, 3) zusammenwirkt.
8. Holster nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Betätigungselement (BP) der Primärsicherung (P) bei seiner weiteren Verschiebung
verschiebbare Element (5), welches Element (5) in die Ausnehmung des innenliegenden
Endes des Bügels (1) eingreift, von der Schwenkachse (8) des Bügels (1) weg bewegt.
1. A holster for small fire arms, comprising two safety devices on the holster base,
wherein a primary safety device (P) can be unlocked by an actuation element (BP) and
the secondary safety device (S) is formed by a clip (1) across the upper end of the
holster base (HK), which clip (1) can be folded away to the front and can be released
by a second actuation element (2) which is independent of the actuation element (BP)
of the primary safety device (P), wherein an elastic element (3) applies a force in
folding direction to the clip (1), which force of the elastic element (3) is lower
than the holding force, wherein the end of the clip (1) is formed circularly, at least
circle-segment-shaped, on the inner side, and the inner end of the clip (1) is provided
with a recess, in which recess an element (5) engages which is movable substantially
radially to the pivot axis (8) of the clip (1), which element (5) is movable by means
of the second actuation element (2) in such a manner that the holding force on the
clip (1) is lower than the force which is necessary to fold away the clip (1) and
which can be applied directly to the same.
2. The holster according to claim 1, characterized in that both actuation elements (2) are arranged directly adjacent to one another.
3. The holster according to any one of the claims 1 or 2, characterized in that the actuation direction of the two actuation elements (2) is different, preferably
substantially opposite, at least over a part of their paths.
4. The holster according to any one of the claims 1 to 3, characterized in that an elastic element (4) applies a force directed toward the pivot axis (8) of the
clip (1) to the movable element (5).
5. The holster according to any one of the claims 1 to 4, characterized in that the elastic element (3), at least over a part of its length, follows the circumference
of the circular end of the clip (1).
6. The holster according to any one of the claims 1 to 5, characterized in that the secondary safety device (S) can be released by the actuation element (BP) of
the primary safety device (P).
7. The holster according to claim 6, characterized in that along its working path, the actuation element (BP) of the primary safety device (P)
releases first the primary safety device (P) and subsequently, upon further movement,
interacts with the secondary safety device (1, 2, 3).
8. The holster according to claim 7, characterized in that upon its further movement, the actuation element (BP) of the primary safety device
(P) moves the movable element (5), which element (5) engages with the recess of the
inner end of the clip (1), away from the pivot axis (8) of the clip (1).
1. Holster pour armes à feu portatives, avec deux dispositifs de sécurité sur le corps
d'holster, dans lequel une sécurité primaire (P) peut être déverrouillée par un élément
d'actionnement (BP), et la sécurité secondaire (S) est formée au-dessus de l'extrémité
supérieure du corps d'holster (HK), par un étrier (1) monté de façon pivotante de
deux côtés opposés du corps d'holster (HK), lequel étrier (1) pouvant être rabattu
vers l'avant, indépendamment de la sécurité primaire (P), et libéré par un deuxième
élément d'actionnement (2) indépendant de l'élément d'actionnement (BP) de la sécurité
primaire (P), dans lequel un élément élastique (3) sollicite l'étrier (1) avec une
force dans le sens de rabattement, laquelle force de l'élément élastique (3) étant
inférieure à la force de maintien, dans lequel l'extrémité de l'étrier (1) est présente
une forme ronde circulaire du côté intérieur, du moins en segment de cercle, et l'extrémité
intérieure de l'étrier (1) est pourvue d'un évidement, dans lequel évidement s'engage
un élément (5) déplaçable essentiellement radialement par rapport à l'axe de pivotement
(8) de l'étrier (1), lequel élément (5) pouvant être déplacé au moyen du deuxième
élément d'actionnement (2), de sorte que la force de maintien sur l'étrier (1) est
inférieure à la force applicable directement sur l'étrier (1), nécessaire au rabattement.
2. Holster selon la revendication 1, caractérisé en ce que les deux éléments d'actionnement (2) sont disposés directement l'un à côté de l'autre.
3. Holster selon l'une des revendications 1 ou 2, caractérisé en ce que le sens d'actionnement des deux éléments d'actionnement (2) est différent, de préférence
quasiment opposé, au moins sur une partie de son parcours.
4. Holster selon l'une des revendications 1 à 3, caractérisé en ce qu'un élément élastique (4) sollicite l'élément déplaçable (5) avec une force dans le
sens de l'axe de pivotement (8) de l'étrier (1).
5. Holster selon l'une des revendications 1 à 4, caractérisé en ce que l'élément élastique (3) suit le pourtour de l'extrémité circulaire de l'étrier (1),
au moins sur une partie de sa longueur.
6. Holster selon l'une des revendications 1 à 5, caractérisé en ce que la sécurité secondaire (S) peut être libérée par l'élément d'actionnement (BP) de
la sécurité primaire (P).
7. Holster selon la revendication 6, caractérisé en ce que l'élément d'actionnement (BP) de la sécurité primaire (P) libère d'abord la sécurité
primaire (P) le long de son parcours de travail, puis coopère avec la sécurité secondaire
(1, 2, 3) lors d'un déplacement supplémentaire.
8. Holster selon la revendication 7, caractérisé en ce que l'élément d'actionnement (BP) de la sécurité primaire (P), lors de son déplacement
supplémentaire, déplace l'élément déplaçable (5) à distance de l'axe de pivotement
(8) de l'étrier (1), lequel élément (5) s'engage dans l'évidement de l'extrémité intérieure
de l'étrier (1).