[0001] Die Erfindung betrifft einen Arbeitsstuhl mit luftgepolsterten Stützflächen nach
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Ein derartiger Arbeitsstuhl ist beispielsweise mit dem Gegenstand der
DE 198 27 683 C1 bekannt geworden. Bei dieser bekannten Anordnung ist im Lehnenteil eines Arbeitsstuhls
ein selbstaufblasendes Luftpolster angeordnet, welches in zwei voneinander getrennte
Abschnitte unterteilt ist.
[0003] Der obere Abschnitt, der dem Rücken zugewandt ist, hat keine selbstaufblasende Funktion,
während der untere Abschnitt, der im Lordose- und Beckenkammbereich des menschlichen
Körpers angeordnet ist, eine durch ein Ventil steuerbare, selbstaufblasbare Funktion
ausweist. Hierunter wird verstanden, dass im Ruhezustand das aufblasbare Kissen voll
mit Luft gefüllt ist. Ein Benutzer, der den Arbeitsstuhl in ergonomischer Art benutzen
will, geht nun wie folgt vor:
[0004] Er setzt sich auf den Arbeitsstuhl und lehnt sich mit dem Rücken gegen die Rückenlehne
an. Damit erzeugt er im Lordose- und Beckenkammbereich einen Druck auf das aufblasbare
Kissen und durch Öffnen des Ventils wird nun soviel Luft abgelassen, dass sich das
aufblasbare Luftkissen in besonders günstiger Weise am Rücken im Lordose- und Beckenkammbereich
anlegt.
[0005] Damit wird eine wirksame Unterstützung in diesem Bereich erzeugt, die solange aufrecht
erhalten bleibt, wie er sich nicht bewegt.
[0006] Dies ist ein wesentlicher Nachteil eines sich selbst aufblasenden Polsters mit einer
unterstützenden Wirkung im Lordose- und Beckenkammbereich, denn damit ist kein dynamisches
Sitzen möglich. Das Kissen behält nämlich unverändert sein Luftvolumen bei, solange
das Ventil nicht betätigt wird, unabhängig davon, ob der Benutzer sich auf dem Sitz
oder der Rückenlehne bewegt oder nicht.
[0007] Damit hat das aufblasbare Rückenelement stets die gleiche Härte, unabhängig, ob der
Benutzer sich mit seinem Rücken nun schräg in den Sitz hineindrückt oder seinen Rücken
mehr am Sitz herunterbewegt und eine andere Sitzposition einnimmt. Damit ist mit einer
derartigen Anordnung kein dynamisches Sitzen mit einer gleichzeitigen Unterstützung
des Rückens im Lordose- und Beckenkammbereich in Abhängigkeit von der Sitzposition
des Benutzers möglich.
[0008] Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass eine einstellbare Unterstützung nur im
unteren Bereich der Rückenlehne gegeben ist, nicht aber im oberen Bereich.
[0009] Eine vollständige Anpassung an die Kontur des Rückens eines Benutzers, d. h. also
auch an den Schulterbereich ist bei dieser Druckschrift nicht vorgesehen, weil nur
der untere Bereich dieses aufblasbaren Polsters veränderbar ist.
[0010] Mit dem Gegenstand der
DE 201 20 023 U1 wird eine Polsteranordnung bestehend aus mehreren aufblasbaren Polstern beschrieben,
wobei die Polster sowohl im Rückenbereich als auch im Lordosebereich angeordnet sind
und zusätzlich im Sitzbereich noch weitere Polster angeordnet sind. Die genannten
Polster können getrennt voneinander durch eine Luftpumpe aufgeblasen werden und deren
Füllungsgrad kann durch jeweils ein dem Polster zugeordneten Ventil eingestellt werden.
[0011] Nachteil bei einem solchen Luftpolsterungssystem ist, dass kein dynamisches Sitzen
möglich ist, d. h. der Füllungsgrad der einzelnen Polster ist nicht von einem dynamischen
Sitzen des Benutzers auf den verschiedenen Stütz- und Sitzflächen abhängig. Es wird
immer nur ein bestimmter Füllungsgrad eingestellt und zwar nur bezogen auf eine bestimmte
Sitzposition, wobei bei einem Wechsel der Sitzposition ein anderer Füllungsgrad eingestellt
werden muss.
[0012] Aus dieser Druckschrift ergibt sich ferner, dass die im Rückenbereich und im Lordosebereich
angeordneten Luftkammern luftschlüssig miteinander verbunden sind und über eine Schlauchanordnung,
die mit einem regelbaren Ventil versehen ist, verbunden sind.
[0013] Nachteil bei dieser Anordnung ist, dass die in der Rückenlehne angeordneten Polster
nicht direkt luftschlüssig miteinander verbunden sind, sondern über relativ dünne,
lange Schläuche, die einen großen Druckabfall verursachen. Diese Schläuche sind im
Sitzbereich mit einer Ventil- und Luftverteileranordnung miteinander verbunden.
[0014] Es bedarf deshalb einer relativ großen Kraft auf das im Schulterbereich angeordnete,
obere Kissen, um dort die Luft um ein wesentliches Maß zu verdrängen und möglicherweise
in das im mittleren Bereich (Lordosebereich) angeordnete Kissen hineinzufördern. Auf
Grund der großen Schlauchlängen ist ein wesentlicher Druckabfall zu befürchten, so
dass das im Lordosebereich angeordnete Kissen in der Rücklehne nur stark zeitverzögert
aufgeblasen wird.
[0015] Das Grundprinzip dieses Luftpolstersystems ist demzufolge, dass mit einer Pumpe getrennte
Luftpolster aufgeblasen werden und der Füllungsgrad der einzelnen Luftpolster beibehalten
wird. Auf Grund der Anordnung der Verbindungsschläuche ist das System träge, weil
durch die einzelnen Verbindungsschläuche, deren Gesamtlänge sich auf eine Länge von
2 Meter summiert, nur ein träges System möglich ist. Zudem sind, wegen den dünnen
Verbindungsschläuchen, Strömungsgeräusche zu befürchten. Ein dynamisches Sitzen, d.
h. eine Luftverteilung in der Rückenlehne in Abhängigkeit von der Sitz- und Oberkörperposition
des Benutzers ist bei diesem System nicht vorgesehen.
[0016] Mit dem Gegenstand der
CH 412 594 A wird ein Fahrzeugsitz mit in der Rückenlehne angeordneten Luftpolstern beschrieben,
die getrennt voneinander aufblasbar sind.
[0017] Auch hier ist ein dynamisches Sitzen nicht möglich, weil die einzelnen in der Rückenlehne
angeordneten Polster nicht eine luftschlüssige Verbindung miteinander aufweisen, sondern
getrennt voneinander aufblasbar sind.
[0018] Der Erfindung liegt deshalb ausgehend von der
DE 198 27 683 C1 die Aufgabe zu Grunde, einen Arbeitsstuhl der Eingangs genannten Art so weiter zu
bilden, dass eine dynamische Sitzposition des Benutzers im Arbeitsstuhl (bezogen auf
die Rückenlehne und die Sitzfläche) unmittelbar zu einer Veränderung des Aufblaszustandes
in Abhängigkeit von der Sitzposition des Benutzers auf dem Arbeitsstuhl führt.
[0019] Zur Lösung der gestellten Aufgabe ist die Erfindung durch die technische Lehre des
Anspruches 1 gekennzeichnet.
[0020] Wesentliches Merkmal der Erfindung ist, dass im Lehnenbereich des Arbeitsstuhls mindestens
ein mit Schaum gefülltes Luftkissen angeordnet ist, welches ein abschließbares Luftvolumen
aufweist und dass das Luftkissen mindestens einen vertikalen Schlitz aufweist, dessen
Schlitzende sich in den Lordosebereich erstreckt und dessen Schlitzöffnung im Beckenkammbereich
angeordnet ist.
[0021] In analoger Weise wird in Form eines selbstständigen Nebenanspruches als erfindungswesentlich
beansprucht, dass auch im Sitzbereich des Arbeitsstuhls mindestens ein schaumgefülltes
Luftkissen angeordnet ist, dessen Schlitzende sich etwa über die Hälfte der Sitztiefe
der Sitzfläche erstreckt und dessen Schlitzöffnung sich im hinteren Bereich etwa im
Bereich der Sitzbeinhöcker des Benutzers erstreckt.
[0022] Die Sitzbeinhöcker des Benutzers sind hierbei im hinteren Bereich der Sitzfläche
auf der Sitzfläche aufliegend und sollen unterstützt werden. Nach der gegebenen technischen
Lehre wird demzufolge festgestellt, dass der Arbeitsstuhl zwei verschiedene, unabhängig
voneinander arbeitende, mit Schaum gefüllte Luftkissen beansprucht, wobei die Erfindung
nicht auf die Kombination eines schaumgefüllten Luftkissens in der Rückenlehne in
Verbindung mit einem schaumgefüllten Luftkissen in der Sitzfläche angewiesen ist.
[0023] Zur Verwirklichung des Erfindungsgedankens reicht es aus, lediglich mindestens nur
ein schaumgefülltes Luftkissen in der Rückenlehne oder ein schaumgefülltes Luftkissen
in der Sitzfläche anzuordnen.
[0024] Die vorliegende Erfindung beschreibt auch die Möglichkeit, dass mehrere aufblasbare
Luftkissen in der Rückenlehne oder ein oder mehrere aufblasbare Luftkissen in der
Sitzfläche angeordnet sind. Um die folgende Beschreibung nicht zu kompliziert zu gestalten,
wird in der folgenden Beschreibung davon ausgegangen, dass in der Rückenlehne lediglich
ein einziges selbstaufblasbares Luftkissen angeordnet ist, ebenso wie in der Sitzfläche.
[0025] Die Erfindung ist aber - wie ausgeführt - nicht auf die Anordnung jeweils eines Luftkissens
in der Rückenlehne und eines Luftkissens in der Sitzfläche beschränkt.
[0026] Zur weiteren Vereinfachung der Beschreibung wird lediglich ein einziges aufblasbares,
mit Schaum gefülltes Luftkissen beschrieben, weil die Luftkissen in der Rückenlehne
und in der Sitzfläche identisch aufgebaut sind und die gleichen Wirkungen entfalten.
Es reicht deshalb aus, die Wirkung und den Aufbau eines einzigen Luftkissens zu beschreiben,
um damit auch den Aufbau und die Wirkung des anderen, komplementären Luftkissens zu
beschreiben.
[0027] Aus Vereinfachungsgründen werden deshalb lediglich das Luftkissen in der Rückenlehne
und dessen Wirkungen beschrieben, weil das Luftkissen in der Sitzfläche genau die
gleichen Wirkungen und den gleichen Aufbau aufweist.
[0028] Es wird hierbei bevorzugt, dass das Luftkissen in der Rückenlehne mit Schaum gefüllt
ist. Dieses Merkmal hat den Vorteil, dass auf dem umgebenden Schaum, in dem dieses
Luftkissen eingebetet ist, weitestgehend verzichtet werden kann, d. h. es wird eine
relativ dünne Schaumschicht eines Lehnenschaumes, der gegen den Rücken des Benutzers
gerichtet ist, verwendet, weil das erfindungsgemäße aufblasbare Luftkissen selbst
eine Schaumschicht trägt.
[0029] Füllt man nämlich ein aufblasbares Luftkissen mit einem Schaum, ergibt sich eine
wesentlich homogenere Druckverteilung im Kissen und ebenso keine Spitzendrücke, sowie
keine unerwünschten Aufblähungen in bestimmten Bereichen, d. h., es kommt zu einer
homogenen Erweiterung des Luftkissens bei Änderung des Druckes.
[0030] Man kann überdies auch mit geringeren Drücken im Innenraum des Luftkissens auskommen,
wenn dieses von vornherein mit einem Schaum gefüllt ist.
[0031] Die Erfindung betrifft auch zwei verschiedene Ausführungsformen für die Aufblasbarkeit
des Luftkissens. In einer ersten Ausführungsform ist es vorgesehen, dass das Luftkissen
selbst aufblasbar ist. Ein derartiges selbstaufblasbares Kissen ist beispielsweise
in der
DE 198 27 683 C1 beschrieben. Dies bedeutet, dass im Innenraum des Luftkissens ein offenzelliger Schaum
angeordnet ist, der ein derartiges Kompressionsvermögen hat, dass der Schaum im expandierten
Ruhezustand immer eine bestimmte Luftmenge aufnimmt. Um bei Druck auf dieses selbstaufblasbare
Luftkissen Luft zu entlassen, ist ein Ventil vorgesehen, das geöffnet wird, um eine
bestimmte Luftmenge aus dem Luftkissen und den offenen Schaumporen im Luftkissen zu
entlassen.
[0032] Damit ist also eine Anpassung an die Rückenkontur des Benutzers möglich, wenn sich
dieser gegen das Luftkissen lehnt.
[0033] In einer anderen Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass das Luftkissen
nicht mit einem selbstaufblasbaren Schaum gefüllt ist, sondern nur mit einem (geschlossen-zelligen
oder offen-zelligen) Schaum und mit einer daran angeschlossenen Luftpumpe arbeitet.
Durch Betätigung der Pumpe kann somit der Füllungsgrad von Luft in den Luftkissen
mehr oder weniger beeinflusst werden.
[0034] Erfindungsgemäß ist ein vertikaler (das heißt, ein mit seiner Längserstreckung in
vertikaler Richtung verlaufender) Schlitz im unteren Bereich des Luftkissens angeordnet
und das Luftkissen erstreckt sich in der Rückenlehne etwa von dem Schulterbereich
abwärts bis in den Beckenkammbereich. Die Ebene des vertikalen Schlitzes verläuft
etwa parallel zur Ebene der Lehnenschale.
[0035] Ferner erstreckt sich der vertikale Schlitz etwa von der Mitte des Lordosebereiches
(dort ist das Schlitzende, welches sich horizontal etwa über die gesamte Breite der
Lehne erstreckt) bis nach unten in den Beckenkammbereich, wo die erweiterbare Schlitzöffnung
sich befindet.
[0036] Damit ist das Luftkissen im unteren Bereich, d. h. im Lordosebereich und im Beckenkammbereich
spreizbar ausgebildet. D. h., es besteht aus mindestens zwei einander gegenüberliegenden,
flügelartigen Expansionsteilen, die durch den vertikalen Schlitz voneinander getrennt
sind und sich gegenseitig bei Aufblähung des Luftkissens voneinander abstützen und
damit abspreizen.
[0037] Drückt nun ein Benutzer mit dem Gewicht seines Rückens gegen den oberen Teil des
aufblasbaren Luftkissens, dann wird somit eine Verdrängungskraft auf das Luftkissen
ausgeübt und der Druck im Luftkissen steigt dadurch an. Dadurch wird das Luftvolumen
aus dem oberen Bereich des Luftkissens, der dem Rücken des Benutzers zugewandt ist,
nach unten verdrängt und die beiden flügelartigen Expansionsteile (Spreizteile) des
Luftkissens, die im Lordose- und Beckenkammbereich angeordnet sind, spreizen sich
durch das dort einströmende Luftvolumen auf, welches aus dem oberen Bereich verdrängt
wurde.
[0038] Damit kommt es zu einer Abspreizwirkung des Luftkissens in Richtung auf den Lordose-
und Beckenkammbereich (das heißt also im unteren Bereich der Lehnenschale) und damit
wird eine günstige Stützkraft auf den Lordose- und Beckenkammbereich des Benutzers
erzielt.
[0039] Wichtig hierbei ist also, dass wenn der Benutzer sich mit seinem Rücken gegen den
oberen Bereich des selbstaufblasbaren Luftkissens lehnt, dass sich dieses Luftkissen
zunächst einmal optimal an die Rückenkontur des Benutzers anpasst und das aus dem
oberen Bereich verdrängte, überschüssige Luftvolumen wird nach unten in den Lordose-
und den Beckenkammbereich geleitet. Das dortige Spreizteil spreizt sich nun aufgrund
des dort angegebenen vertikalen Schlitzes auf und es erfolgt damit eine Gegenkraft
auf den Lordose- und Beckenkammbereich, d. h., es wird eine hohe Druckkraft auf diesen
Bereich des Rückens des Benutzers ausgeübt. Dies ist ergonomisch sinnvoll und gewünscht.
[0040] Wichtig ist, dass der Abspreizweg - das heißt, der Bläheffekt des Expansionsteils
- wesentlich stärker ist, als vergleichsweise der Blähweg eines ungeschlitzten Kissens,
weil erfindungsgemäß die beiden flügelartigen Expansionsteile aneinander anliegen,
sich gegeneinander abstützen und so den Abspreizweg - im Vergleich zu einem ungeschlitzten
Luftkissen - vergrößern und verstärken.
[0041] Das Luftkissen ermöglicht eine der individuellen Rückenkontur angepasste Lehnenformgebung.
Diese Funktionsweise erlaubt prinzipiell eine quasiautomatische Anpassung an Höhenlage
und Vorwölbungstiefe der individuellen Wirbelsäulenkontur, ohne dass mechanische Einstellmechanismen
zur Lehnenkonturierung vorhanden sein müssen.
[0042] Insbesondere bei zunehmender Lehnenrückneigung ist eine Intensivierung der Stützwirkung
im Lordosebereich zu erwarten, die wiederum eine positive, funktionelle Lastwechselwirkung
für die Bandscheiben mit Unterstützung der Diffusionsprozesse bedeutet.
[0043] Auch für die Lehnenfläche gilt, dass deren Härte mithilfe des Luftkissens individuell
eingestellt werden kann - ein Aspekt, der ebenfalls zumindest zur Anpassung an das
subjektive Komfortempfinden nach eher weicherer oder härterer Polsterung von Interesse
ist.
[0044] Beim Sitzen im Bereich der vorderen Sitzflächenhälfte ist die Wirkung des Luftkissens
derjenigen eines Sitzkeils vergleichbar - bedingt also eine Intensivierung der Sitzflächenvorneigung
bei gleichzeitig verstärkter Stützwirkung im hinteren Beckenbereich. Diese beiden
Effekte sind insofern positiv zu bewerten, als damit einer unerwünschten Totalkyphose
der Lendenwirbelsäule entgegengewirkt wird. Das Luftkissen ermöglicht in seitlicher
Richtung verstärkte Bewegungsmöglichkeiten auf der Sitzfläche, die unter dem Aspekt
"Sitzdynamik" positiv zu werten sind.
[0045] Die Härte der Sitzflächenpolsterung kann individuell eingestellt werden. Dies ist
zur Anpassung an individuelle körperliche Bedingungen (Vermeiden des "Durchsitzens")
sowie auch zur Anpassung an das subjektive Komfortempfinden - also dem Wunsch nach
eher weicherer oder härterer Polsterung - von Bedeutung.
[0046] Damit ist klargestellt, dass sich eine dynamische Unterstützung im Rücken- und im
Sitzbereich ergibt, die abhängig ist von der Sitzhaltung des Benutzers und die sich
mit der Sitzhaltung des Benutzers ändert.
[0047] Die Unterstützungskraft im Lordose- und Beckenkammbereich ist also abhängig davon,
mit welcher Kraft sich der Benutzer mit seinem oberen Rückenbereich auf das selbst
aufblasbare Luftkissen drückt.
[0048] Gleiches gilt für den Sitzbereich. Dort sind die Stützkraft und die Spreizkraft des
dort angeordneten Sitzkissens davon abhängig, inwieweit der Benutzer sein Gewicht
auf der Sitzfläche nach vorne oder nach hinten verlagert.
[0049] Wenn der Druck vom Oberschenkel groß wird, soll sich das Sitzkissen im Bereich der
Sitzbeinhöcker aufblähen und spreizen, um so die Sitzbeinhöcker ergonomisch sinnvoll
zu unterstützen.
[0050] Der besondere Vorteil der Erfindung ist also, dass mindestens ein durchgehendes,
den Lehnenbereich der Rückenlehne ausfüllendes Luftkissen angeordnet ist, dass die
Luft von dem oberen Teil des Luftkissens in den unteren Teil des Luftkissens strömen
kann, um den unteren Teil abzuspreizen.
[0051] Durch die Anordnung mindestens eines vertikalen Schlitzes ergibt sich somit der Vorteil,
dass mit einem relativ geringen verdrängten Luftvolumen eine große Spreizwirkung erzielt
wird. Dies deshalb, weil sich die beiden flügelartigen Expansionsteile gegenseitig
abstützen und somit den Spreizeffekt - gegenüber einem ungeschlitzten Luftkissen -
vergrößert (vervielfacht).
[0052] Dies war vorher nicht bekannt. Gleiches gilt auch für den Sitzkissenbereich, wo durch
eine geringe Luftverdrängung im Bereich des Sitzkissens eine große Spreizwirkung im
Bereich der Sitzbeinhöcker erreicht werden kann.
[0053] Selbstverständlich ist die vorliegende Erfindung nicht auf die Anordnung eines einzigen
vertikalen Schlitzes beschränkt. Es können auch mehrere parallel nebeneinander angeordnete
vertikale Schlitze vorhanden sein oder es können auch seitliche Schlitze vorhanden
sein, welche die Sitzfläche in vertikaler Richtung unterteilen.
[0054] Ferner ist es in einer dritten Ausführungsform möglich, einen zentralen Schlitz anzuordnen,
der durch randäußere Verbindungsstege begrenzt wird.
[0055] Wichtig bei der vorliegenden Erfindung ist, dass bezogen auf den Rückenlehnenbereich
eine Unterstützung der Rückenkontur des Benutzers unabhängig von der Körpergröße des
Benutzers erfolgt.
[0056] Beim Stand der Technik war dies nicht möglich. Bei der
DE 201 20 023 U1 waren zwei voneinander getrennte Luftkissen vorhanden, wobei das obere Luftkissen
dem oberen Bereich des Rückens zugeordnet ist. Gleiches gilt auch für die
DE 198 27 683 C1, bei der lediglich im unteren Bereich des Rückens ein entsprechendes Polster angeordnet
ist, während im oberen Bereich des Rückens keinerlei Anpassung an die Rückenkontur
des Benutzers erfolgt, weil dort kein luftverdrängendes Kissen vorhanden ist.
[0057] Die Erfindung bezieht sich also darauf, dass die gesamte Rückenkontur des Benutzers
wirksam durch - bevorzugt - ein einziges, durchgehendes Luftkissen unterstützt wird,
sodass bei Druck im oberen Schulterbereich auf dieses Luftkissen die dort verdrängte
Luft zur Erreichung einer Spreizwirkung im Lordose- und Beckenbereich herangezogen
wird.
[0058] Weil sich das Rückenkissen über die gesamte Länge des Rückens erstreckt, ist somit
auch die Stützwirkung unabhängig von der Körpergröße des Benutzers.
Es werden also nicht nur gewisse Bereiche gestützt, wie beim Stand der Technik, sondern
ein großflächiger Bereich der gesamten Lehnenschale des Arbeitsstuhles.
[0059] Bezogen auf die Spreizwirkung im Sitzbereich wird hervorgehoben, dass dort ebenfalls
ein dynamisches Sitzen möglich ist, weil entsprechend der Belastung des dort angeordneten
Luftkissens ein dynamischer Sitzkeil im Sitzbeinhöckerbereich erzeugt wird. Damit
ergibt sich eine Sitzvorneigung (negative Sitzneigung), wenn ein Oberschenkeldruck
des Benutzers die entsprechende Luft aus dem vorderen Bereich des Luftkissens in den
hinteren Bereich verdrängt und dort den Spreizteil zur Aufspreizung bringt.
[0060] Durch die Tatsache bedingt, dass sowohl das Luftkissen im Lehnenbereich als auch
das Luftkissen im Sitzbereich mit Luft gefüllt ist, ergibt sich eine Vermeidung eines
Durchsitzens eines dort im Umgebungsbereich angeordneten Schaumes. Die Luft kann durch
das geschlossene System nicht aus dem Sitzkissen entweichen und ein im Umgebungsbereich
des Luftkissens angeordneter Schaum könnte auch durchgesessen sein, ohne dass sich
dies negativ auf den Sitzkomfort auswirkt. Es können daher dünnere Schaumstärken verwendet
werden und insgesamt können damit geringere Herstellungskosten erreicht werden.
[0061] Außerdem ergibt sich ein ansprechendes Design, weil bei guter Polsterwirkung eine
dünne Schaumschicht verwendet werden kann.
[0062] Der Erfindungsgegenstand der vorliegenden Erfindung ergibt sich nicht nur aus dem
Gegenstand der einzelnen Patentansprüche, sondern auch aus der Kombination der einzelnen
Patentansprüche untereinander.
[0063] Alle in den Unterlagen, einschließlich der Zusammenfassung offenbarten Angaben und
Merkmale, insbesondere die in den Zeichnungen dargestellte räumliche Ausbildung, werden
als erfindungswesentlich beansprucht, soweit sie einzeln oder in Kombination gegenüber
dem Stand der Technik neu sind.
[0064] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von mehrere Ausführungswege darstellenden
Zeichnungen näher erläutert. Hierbei gehen aus den Zeichnungen und ihrer Beschreibung
weitere erfindungswesentliche Merkmale und Vorteile der Erfindung hervor.
Es zeigen:
[0065]
- Figur 1:
- Schematisiert eine Darstellung eines Arbeitsstuhles mit Luftkissen im Lehnen- und
im Sitzbereich im nicht gespreizten Zustand.
- Figur 2:
- Die gleiche Darstellung wie Figur 1, für den Fall, dass sich der Benutzer an die Lehne
anlehnt und das lehnenseitige Luftkissen sich aufspreizt.
- Figur 3:
- Eine Draufsicht auf die Anordnung nach Figur 1 mit Schnitt durch die Sitzfläche.
- Figur 4:
- Die Schnittansicht (Stirnansicht) des Luftkissens im nichtgespreizten Zustand.
- Figur 5:
- Eine perspektivische Ansicht des Luftkissens nach Figur 4 im gespreizten Zustand.
- Figur 6:
- Schematisiert die Bewegungsrichtungen des Luftkissens nach den Figuren 4 und 5 beim
Aufspreizen.
- Figur 7:
- Eine gegenüber den vorherigen Figuren abgewandelte Ausführungsform eines Luftkissens
mit zwei zueinander parallelen Schlitzen.
- Figur 8:
- Eine weitere Abwandlung des Luftkissens nach Figur 7 mit zwei seitlichen Luftschlitzen.
- Figur 9:
- Eine weitere Abwandlung eines Luftkissens mit einem zentralen Schlitz.
[0066] In Figur 1 ist eine Funktionsstellung dargestellt, bei der sich ein Benutzer nicht
an den Arbeitsstuhl und die dortige Lehnenschale 1 anlehnt. Der Arbeitsstuhl besteht
im Wesentlichen aus der Lehnenschale 1 und Sitzschale 7. Auf der Lehnenschale 1 ist
innenseitig das erfindungsgemäße selbstaufblasbare Luftkissen 3 angeordnet, vor dem
- in Richtung auf den Rücken des Benutzers ein Lehnenschaum 2 angeordnet ist.
[0067] Gleiches gilt für das Sitzpolster, wobei auf der Sitzschale 7 unmittelbar das erfindungsgemäße
selbstaufblasbare Luftkissen 9 angeordnet ist, welches nach oben durch einen Sitzschaum
8 abgedeckt ist.
[0068] Gem. Figur 3 erstreckt sich der Lehnenschaum 2 und der Sitzschaum 8 auch über die
seitlichen Begrenzungen des jeweils dort angeordneten Luftkissens 3, 9.
[0069] Wichtig ist nun, dass im unteren Bereich des lehnenseitig angeordneten Luftkissens
3 mindestens ein vertikaler Schlitz im Luftkissen 4 angeordnet ist.
[0070] Gleiches gilt für den Sitzbereich, wobei im dortigen Luftkissen 9 ein nach hinten
gerichteter Schlitz 10 angeordnet ist, dessen Spreizteil sich in den hinteren Bereich
des Sitzkissens erstreckt.
[0071] Die Wirkung des lehnenseitigen Luftkissens 3 ist in Figur 2 erläutert.
[0072] Lehnt sich der Benutzer in Pfeilrichtung 17 mit der Kraft F1 gegen die Lehnenschale
1, dann verdrängt er die Luft aus dem Schulterbereich 14 aus dem Luftkissen 3 nach
unten, so dass diese Luft in den unteren Bereich, nämlich den Lordosebereich 15 und
den Beckenkammbereich 16 des Luftkissens 3 strömt.
[0073] Damit spreizen sich die beiden flügelartigen Expansionsteile 11, 12 (siehe Figur
5) gegeneinander ab, so dass damit eine Spreizwirkung in Pfeilrichtung 18 auf den
Lordosebereich und den Beckenkammbereich 15, 16 mit einer Kraft F2 für den Benutzer
ergibt.
[0074] Mit dem Ventil 5 kann die Grundfüllung des Luftkissens 3 eingestellt werden, welches
bevorzugt selbstaufblasbar ist.
Gleiches gilt für das Ventil 6, welches die Grundfüllung des Luftkissens 9 im Sitzbereich
einstellt.
[0075] Die Figur 3 zeigt, dass sich das lehnenseitige Luftkissen 3 in seiner oberen Begrenzung
in den Schulterbereich 14 der Lehne erstreckt und den Lordosebereich 15 und den Beckenkammbereich
16 überstreicht.
[0076] Wird demzufolge die Kraft F1 in Pfeilrichtung 17 im Schulterbereich 14 erzeugt, strömt
die Luft nach unten in den Bereich des Schlitzes 4 und bringt den unteren Bereich
(d. h. die Expansionsteile 11, 12) zum gegenseitigen Abheben, so dass damit eine Kraft
F2 in Pfeilrichtung 18 auf dem unteren Rückenbereich des Benutzers erzeugt wird.
[0077] Das erfindungsgemäße Luftkissen 3, 9 hat demzufolge jeweils einen Komprimierbereich
13 und zwei mindestens durch einen einzigen Schlitz 4, 10 voneinander getrennte Expansionsteile
11, 12.
[0078] In Figur 4 ist ein solches Kissen 3, 9 im nicht expandierten Zustand dargestellt.
Es ist erkennbar, dass es von einer Umhüllung 20 umgeben ist, die durch Verbindungsfalze
21 geschlossen ist und luftdicht ausgebildet ist.
[0079] Im Bereich des Schlitzes ergibt sich also ein minimaler Abstand 19 gem. Figur 4.
[0080] Wird hingegen gem. Figur 5 im Komprimierbereich 13 eine Kraft F1 auf das Luftkissen
3, 9 erzeugt, dann kommt es zu einer durch gegenseitige Abstützung erzeugte Aufspreizung
der beiden Expansionsteile 11, 12 im Bereich des vertikalen Schlitzes 4, 10, wie es
in Figur 5 dargestellt ist.
[0081] Der gegenseitige Abstand 19 der beiden Expansionsteile 11, 12 vergrößert sich also
auf den Abstand 19'.
[0082] Wenn von einem vertikalen Schlitz 4, 10 gesprochen wird, so bezieht sich dies auf
den lehnenseitigen Schlitz 4. Der im Sitzkissen angeordnete horizontale Schlitz 10
ist jedoch in analoger Weise gemeint.
[0083] Die Figur 6 zeigt nochmals das Wirkprinzip der vorliegenden Erfindung, wo erkennbar
ist, dass die Kraft F1 im Komprimierbereich 13, 14 auf das Kissen 3, 9 ausgeübt wird,
welches sich demzufolge im Lordosebereich 15 und im Beckenkammbereich 16 aufspreizt
und zwar in den Pfeilrichtungen 18. Hierbei ist erkennbar, dass die Aufblasung des
lehnenseitigen Expansionsteils 12 nicht zu einem Aufspreizen führt, denn die Kraft
F2 wird in die Lehnenschale 1 abgeleitet und wird als Gegenkraft zur vermehrten Aufspreizung
an das rückenseitige Expansionsteil 11 weitergeleitet. Daher ist die Abspreizwirkung
des rückenseitigen Expansionsteils 11 wesentlich größer, weil die Abspreizung durch
das lehnenseitige Expansionsteil 12 unterstützt wird.
[0084] Die Figur 7 zeigt eine abgewandelte Ausführungsform, bei der zwei zueinander parallele
vertikale Schlitze 4a, 4b vorhanden sind. Damit ergibt sich eine Aufspreizung um den
Abstand 19', so dass dieser Abstand doppelt vorhanden ist.
[0085] Ansonsten gelten für die gleichen Teile die gleichen Erläuterungen.
[0086] Die Figur 8 zeigt eine weitere abgewandelte Ausführung, bei der seitliche Schlitze
vorhanden sind, die durch einen mittleren Verbindungssteg 22 miteinander verbunden
sind.
[0087] Diese seitlichen Schlitze führen zu einer bogenförmigen Aufspreizung der beiden Expansionsteile
11, 12, was im Hinblick auf die Anpassung an eine gerundete Rückenkontur vorteilhaft
sein kann.
[0088] Die Figur 9 zeigt im Gegensatz dazu einen zentralen mittleren Schlitz 4, 10, sodass
sich nur eine zentrale Aufspreizung ergibt. Das dortige Expansionsteil wird sich also
konvex aufwölben, während sich das Teil nach Figur 8 konkav aufwölbt.
[0089] Alle Ausführungsformen werden als erfindungswesentlich in Alleinstellung oder in
Kombination untereinander beansprucht.
[0090] Die Schlitzlänge 23 des Schlitzes 4, 10 ist bevorzugt so gewählt, dass sich das Schlitzende
25 bei dem lehnenseitigen Luftkissen 3 bis etwa in den Lordosebereich 15 oder in den
nahen Oberschenkelbereich bei dem sitzflächenseitigen Luftkissen 9 erstreckt (Fig.
3).
[0091] Die im Abstand 19, 19' aufspreizbare Schlitzöffnung 24 beschreibt somit die Aufspreizwirkung
des Luftkissens 3, 9 (Fig.5).
[0092] In den Zeichnungen ist dargestellt, dass die Luftkissen 3, 9 im Wesentlichen im Querschnitt
eine Rechteckform aufweisen. Demzufolge haben auch die zueinander parallelen und aneinander
anliegenden Expansionsteile 11, 12 eine solche Rechteckform. Hierauf ist die Erfindung
jedoch nicht beschränkt. In einer abgewandelten Ausführung kann vorgesehen sein, dass
das Luftkissen im Schnitt eine ovale oder eine andere, von dem Rechteckprofil abweichende
- Formgebung aufweist. Dementsprechend weisen auch die Expansionsteile ein ovales
oder ein anderes, angepasstes Profil auf.
[0093] Ferner ist in den Zeichnungen dargestellt, dass die Luftkissen 3, 9 in der Draufsicht
eine Rechteckform aufweisen. Dies ist jedoch nicht beschränkend für die Erfindung
zu verstehen. Es kann vorgesehen sein, dass die Luftkissen in der Draufsicht eine
konisch zulaufende Formgebung aufweisen. Ebenso sind andere Formgebungen möglich.
[0094] Wichtig bei der vorliegenden Erfindung ist, dass ein verzögerungsfreies dynamisches
Sitzen mit einer entsprechenden Sitzposition mit einer dynamisch sich ergebenden Abstützkraft
auf den Lordose- und Beckenkammbereich bzw. den Sitzbeinhöcker-Bereich ergibt. Diese
Auf- oder Abspreizkraft ist unabhängig von der Körpergröße des Benutzers und muss
nicht der Körpergröße angepasst werden. Aufgrund dessen, dass die Luft in den beiden
Luftkissen 3, 9 eingeschlossen ist, ergeben sich keine störenden Strömungsgeräusche,
wie sie beim Stand der Technik gegeben waren, weil beim Stand der Technik luftverbindende
Schläuche zwischen Luftkissen angeordnet waren.
[0095] Wegen der verzögerungsfreien Anpassung an die Rückenkontur und die Beckenkontur des
Benutzers ergeben sich keine Druckspitzen beim Wechsel der Sitzposition. Weiter besteht
der Vorteil, dass eine höheneinstellbare Rückenlehne entfallen kann, weil die Anpassung
an unterschiedlich hohe Rückenkonturen automatisch erfolgt. Eine Höheneinstellmechanik
der Rückenlehne kann somit entfallen.
Zeichnungslegende
[0096]
- 1.
- Lehnenschale
- 2.
- Lehnenschaum
- 3.
- Luftkissen (Lehne)
- 4.
- Schlitz Luftkissen Lehne
- 5.
- Ventil Luftkissen Lehne
- 6.
- Ventil Sitzkissen Lehne
- 7.
- Sitzschale
- 8.
- Sitzschaum
- 9.
- Luftkissen (Sitz)
- 10.
- Schlitz Luftkissen Sitz
- 11.
- Expansionsteil
- 12.
- Expansionsteil
- 13.
- Komprimierbereich
- 14.
- Schulterbereich
- 15.
- Lordosebereich
- 16.
- Beckenkammbereich
- 17.
- Pfeilrichtung
- 18.
- Pfeilrichtung
- 19.
- Abstand
- 19'.
- Abstand gespreizt
- 20.
- Umhüllung (luftdicht)
- 21.
- Verbindungsfalz
- 22.
- Verbindungssteg
- 23.
- Schlitzlänge
- 24.
- Schlitzöffnung
- 25.
- Schlitzende
1. Arbeitsstuhl mit luftgepolsterten Stützflächen (3, 9) bei dem mindestens im Lehnenteil
(1, 2) ein vorzugsweise selbstaufblasendes Luftpolster angeordnet ist, welches gegen
den Rücken des Benutzers gerichtet ist, dadurch gekennzeichnet, dass eine sich verändernde, dynamische Sitzposition des Benutzers im Arbeitsstuhl (bezogen
mindestens auf die Rückenlehne und/oder die Sitzfläche) unmittelbar zu einer Veränderung
des Aufblaszustandes in Abhängigkeit von der Sitzposition des Benutzers auf dem Arbeitsstuhl
führt.
2. Arbeitsstuhl mit luftgepolsterten Stützflächen, bei dem mindestens im Lehnenteil (1,
2) ein vorzugsweise selbstaufblasendes Luftpolster angeordnet ist, welches ein abschließbares
Luftvolumen aufweist, und das gegen den Rücken des Benutzers gerichtet ist, dadurch gekennzeichnet, dass auch im Sitzbereich des Arbeitsstuhls mindestens ein schaumgefülltes Luftkissen (9)
angeordnet ist, dessen Schlitzende (25) sich etwa über die Hälfte der Sitztiefe der
Sitzfläche erstreckt und dessen Schlitzöffnung (24) sich im hinteren Bereich etwa
im Bereich der Sitzbeinhöcker des Benutzers erstreckt.
3. Arbeitsstuhl mit luftgepolsterten Stützflächen, bei dem mindestens im Lehnenteil (1,
2) ein vorzugsweise selbstaufblasendes Luftpolster angeordnet ist, welches ein abschließbares
Luftvolumen aufweist, und das gegen den Rücken des Benutzers gerichtet ist, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens im Lehnenbereich (1, 2) des Arbeitsstuhls mindestens ein mit Schaum gefülltes
Luftkissen (3) angeordnet ist, wobei das Luftkissen (3) mindestens einen vertikalen
Schlitz (4) aufweist, dessen Schlitzende (25) sich in den Lordosebereich (15) erstreckt
und dessen Schlitzöffnung (24) im Beckenkammbereich angeordnet ist.
4. Arbeitsstuhl nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Arbeitsstuhl mindestens zwei verschiedene, unabhängig voneinander arbeitende,
mit Schaum gefüllte Luftkissen (3, 9) aufweist, wobei das eine Luftkissen (3) mindestens
in der Rückenlehne und das andere Luftkissen (9) mindestens in der Sitzfläche angeordnet
ist.
5. Arbeitsstuhl nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass im Innenraum des Luftkissens ein offenzelliger Schaum angeordnet ist, der ein derartiges
Kompressionsvermögen hat, dass der Schaum im expandierten Ruhezustand eine bestimmte
Luftmenge aufnimmt und bei Kompression abgibt.
6. Arbeitsstuhl nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass bezogen auf die Rückenlehne (1, 2) ein vertikaler (das heißt, ein mit seiner Längserstreckung
in vertikaler Richtung verlaufender) Schlitz (4) im unteren Bereich des Luftkissens
(3) angeordnet ist.
7. Arbeitsstuhl nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass sich das Luftkissen(3) in der Rückenlehne etwa vom Schulterbereich abwärts bis in
den Beckenkammbereich erstreckt.
8. Arbeitsstuhl nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass der sich der vertikale Schlitz (4) etwa von der Mitte des Lordosebereiches (15) bis
nach unten in den Beckenkammbereich (16) erstreckt, wo sich die erweiterbare Schlitzöffnung
(24) befindet.
9. Arbeitsstuhl nach einem der Ansprüche 6 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass sich das Schlitzende (25) horizontal etwa über die gesamte Breite der Lehne erstreckt.
10. Arbeitsstuhl nach einem der Ansprüche 1 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Luftkissen (3) im unteren Bereich, d. h. im Lordosebereich und im Beckenkammbereich,
spreizbar ausgebildet ist.
11. Arbeitsstuhl nach einem der Ansprüche 1 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Luftkissen (3, 9) aus mindestens zwei einander gegenüberliegenden, flügelartigen
Expansionsteilen (11, 12) besteht, die durch den Schlitz (4, 10) voneinander getrennt
sind und sich gegenseitig bei Aufblähung des Luftkissens (3, 9) voneinander abstützen
und damit abspreizen.
12. Arbeitsstuhl nach einem der Ansprüche 1 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass sich das Luftkissen (3) optimal an die Rückenkontur des Benutzers anpasst und das
aus dem oberen Bereich verdrängte, überschüssige Luftvolumen nach unten in den Lordose-
und den Beckenkammbereich geleitet wird, und dass das Expansionsteil (11, 12) sich
aufgrund des vertikalen Schlitzes (4) aufspreizt.
13. Arbeitsstuhl nach einem der Ansprüche 1 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass das mehrere parallel nebeneinander angeordnete vertikale Schlitze (4) vorhanden sind.
14. Arbeitsstuhl nach einem der Ansprüche 1 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass auch seitliche Schlitze vorhanden sind, welche die Sitzfläche in vertikaler Richtung
unterteilen.
15. Arbeitsstuhl nach einem der Ansprüche 1 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass ein zentraler Schlitz vorhanden ist, der durch randäußere Verbindungsstege begrenzt
ist.
16. Arbeitsstuhl nach einem der Ansprüche 1 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass sich das Rückenkissen über die gesamte Länge des Rückens erstreckt und dass somit
die Stützwirkung unabhängig von der Körpergröße des Benutzers ist.
17. Arbeitsstuhl nach einem der Ansprüche 1 oder 16, dadurch gekennzeichnet, dass bezogen auf Luftkissen (9) im Sitzbereich ein nach hinten gerichteter Schlitz (10)
angeordnet ist, dessen Spreizteil sich in den hinteren Bereich des Sitzkissens erstreckt.
18. Arbeitsstuhl nach einem der Ansprüche 1 oder 17, dadurch gekennzeichnet, dass das Luftkissen von einer Umhüllung (20) umgeben ist, die durch Verbindungsfalze (21)
geschlossen und luftdicht ausgebildet ist.
19. Arbeitsstuhl nach einem der Ansprüche 1 oder 18, dadurch gekennzeichnet, dass im lehnen- und/oder sitzseitigen Luftkissen zwei zueinander parallele Schlitze (4a,
4b) vorhanden sind.
20. Arbeitsstuhl nach einem der Ansprüche 1 oder 19, dadurch gekennzeichnet, dass im lehnen- und/oder sitzseitigen Luftkissen seitliche Schlitze vorhanden sind, die
durch einen mittleren Verbindungssteg (22) miteinander verbunden sind.
21. Arbeitsstuhl nach einem der Ansprüche 1 oder 20, dadurch gekennzeichnet, dass im lehnen- und/oder sitzseitigen Luftkissen mindestens ein zentraler mittlerer Schlitz
(4, 10) angeordnet ist.
22. Arbeitsstuhl nach einem der Ansprüche 1 oder 21, dadurch gekennzeichnet, dass sich beim lehnenseitigen Luftkissen (3) die Schlitzlänge (23) des Schlitzes (4, 10)
so gewählt ist, dass sich das Schlitzende (25) bis etwa in den Lordosenbereich (15)
erstreckt.
23. Arbeitsstuhl nach einem der Ansprüche 1 oder 22, dadurch gekennzeichnet, dass sich beim sitzflächenseitigen Luftkissen (9) die Schlitzlänge (23) des Schlitzes
(4, 10) so gewählt ist, dass sich das Schlitzende (25) in den nahen Oberschenkelbereich
erstreckt.