(19)
(11) EP 2 210 646 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
28.07.2010  Patentblatt  2010/30

(21) Anmeldenummer: 09016015.1

(22) Anmeldetag:  24.12.2009
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
A63B 5/11(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA RS

(30) Priorität: 17.01.2009 DE 102009005030

(71) Anmelder: Eurotramp Trampoline - Kurt Hack GMBH
Zeller Strasse 17/1 73235 Weilheim/Teck (DE)

(72) Erfinder:
  • Hack, Dennis
    73235 Weilheim/Teck (DE)

(74) Vertreter: Ruckh, Rainer Gerhard 
Fabrikstrasse 18
73277 Owen/Teck
73277 Owen/Teck (DE)

   


(54) Trampolin


(57) Die Erfindung betrifft ein Trampolin (1) welches ein durch elastische Elemente an eine Rahmenkonstruktion (2) befestigtes Sprungtuch (3) umfasst. Das Sprungtuch (3) besteht aus einem dehnungsarme Garne enthaltenden textilen Flächengebilde.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Trampolin.

[0002] Trampoline werden in großer Anzahl als Sportgeräte eingesetzt, und zwar im Bereich des Leistungssports ebenso wie in Bereich des Hobbysports und im Freizeitbereich.

[0003] Derartige Trampoline weisen ein Sprungtuch auf, das mit elastischen Elementen, insbesondere Federn, an einem Rahmengestell befestigt ist. Das typischerweise zusammenklappbare und damit transportable Rahmengestell kann flexibel auf Böden von Turn- und Sporthallen, oder auch im Outdoorbereich, beispielsweise in Freizeitparks, aufgestellt werden.

[0004] Die Sprungtücher derartiger Trampoline bestehen aus textilen Flächengebilden mit einer gitterförmigen Struktur. Typischerweise bestehen derartige Sprungtücher aus Kunstfasern wie Polyestergarnen oder Polyamidgarnen.

[0005] Die so ausgebildeten Sprungtücher können rationell und relativ kostengünstig hergestellt werden. Zur Montage eines Sprungtuchs am Trampolin wird dieses mittels der elastischen Elemente in die Rahmenkonstruktion eingespannt. Das so montierte, neue Sprungtuch weist eine bestimmte Einspannlänge in Quer- und Längsrichtung auf. Bereits nach einigen Tagen oder Wochen des Gebrauchs des Trampolins dehnen sich diese Sprungtücher dauerhaft um etwa 2 bis 2,5 %. Damit auch dann noch die Sprungtücher im normativ vorgeschriebenen Längenbereich liegen, werden die Sprungtücher bei Herstellung so dimensioniert, dass deren Längen beziehungsweise Breiten am unteren Ende der normativ vorgeschriebenen Toleranzbereiche liegen, so dass gewährleistet ist, dass auch während des Gebrauchs des Sprungtuchs dessen Längs- und Querausdehnungen trotz der auftretenden Dehnung noch in den normativ vorgeschriebenen Toleranzgrenzen liegen.

[0006] Bei bestimmten Einsatzbereichen, wie zum Beispiel dem Einsatz des Trampolins im Bereich des Leistungssports, sind derartige Dehnungen des Sprungtuchs nicht akzeptabel, da sich dadurch die Sprungeigenschaften des Trampolins spürbar verschlechtern. Dies führt dazu, dass bei derartigen Einsatzzwecken die Sprungtücher bereits nach kurzen Gebrauchszeiten durch neue ersetzt werden müssen. Dies stellt einen erheblichen Kostenfaktor dar. Zudem erfordert das häufige Auswechseln auch einen unerwünscht hohen Zeitaufwand.

[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Trampolin bereitzustellen, welches dauerhaft hohen Qualitätsansprüchen genügt.

[0008] Zur Lösung dieser Aufgabe sind die Merkmale des Anspruchs 1 vorgesehen. Vorteilhafte Ausführungsformen und zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.

[0009] Das erfindungsgemäße Trampolin umfasst ein durch elastische Elemente an eine Rahmenkonstruktion befestigtes Sprungtuch. Das Sprungtuch besteht aus einem dehnungsarmen Garne enthaltenden textilen Flächengebilde.

[0010] Bei dem erfindungsgemäßen Sprungtuch wird die maximale technische Belastbarkeit dauerhaft erhalten, das heißt das mit diesem Sprungtuch ausgestattete Trampolin kann bei einer gleichmäßigen Leistungsabgabe über einen langen Zeitraum genutzt werden. Damit können die erfindungsgemäßen Trampoline insbesondere im Leistungssport eingesetzt werden. Gerade bei derartigen Anwendungen im Spitzensport können die erfindungsgemäßen Trampoline vorteilhaft eingesetzt werden, da dort bereits geringe Beeinträchtigungen der Leistungsabgabe nicht akzeptabel sind. Diese Anforderung wird mit dem erfindungsgemäßen Trampolin erfüllt.

[0011] Die hohe und dauerhaft konstante Leistungsabgabe des erfindungsgemäßen Sprungtuchs wird dadurch erhalten, dass dieses zumindest teilweise aus dehnungsarmen Garnen besteht.

[0012] Die dehnungsarmen Garne können beispielsweise aus Aramiden, insbesondere para-Aramiden wie Kevlar oder Twaron, bestehen.

[0013] Ebenso können die dehnungsarmen Garne aus Polyethylen bestehen.

[0014] Besonders geringe Dehnungen werden mit dehnungsarmen Garnen, die aus Carbonfasern bestehen, erhalten.

[0015] Ebenso eignen sich hierfür dehnungsarme Garne aus Vectran-Fasern, das heißt Fasern bestehend aus Flüssigkristallpolymere.

[0016] Besonders vorteilhaft bilden die Sprungtücher des erfindungsgemäßen Trampolins textile Flächengebilde, die aus einer Mischung der dehnungsarmen Garne mit Kunstfasern bestehen. Derartige Kunstfasern können Polyestergarne oder Polyamidgarne sein, die üblicherweise zur Herstellung von Sprungtüchern verwendet werden.

[0017] Durch die Mischung der dehnungsarmen Garne mit Kunstfasern können einerseits die elastischen Eigenschaften der Sprungtücher vorgegeben und eingestellt werden. Zudem ergibt sich durch die Verwendung derartiger Mischungen gegenüber Sprungtüchern, die nur aus dehnungsarmen Garnen bestehen, ein erheblicher Kostenvorteil, da die Kunstfasern erheblich kostengünstiger als die dehnungsarmen Garne sind.

[0018] Eine konstante Leistungsabgabe der Sprungtücher kann weiter dadurch gefördert werden, dass Bestandteile der die Sprungtücher bildenden textilen Flächengebilde, wie zum Beispiel Bänder, vorgestreckt werden, so dass sich diese bleibend verformen und dann beim Gebrauch des Trampolins nicht mehr dehnen. Ebenso können besonders stabile Webarten zur Herstellung von Sprungtüchern bildenden Geweben verwendet werden, um eine Dehnung der Sprungtücher während des Gebrauchs weiter zu minimieren.

[0019] Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
Figur 1:
Schematische Darstellung eines Trampolins.
Figur 2:
Schnittdarstellung der Rahmenkonstruktion des Trampolins gemäß Figur 1 mit darin eingespanntem Sprungtuch.
Figur 3:
Erstes Ausführungsbeispiel eines Sprungtuchs für das Trampolin gemäß Figur 1.
Figur 4:
Zweites Ausführungsbeispiel eines Sprungtuchs für das Trampolin gemäß Figur 1.


[0020] Figur 1 zeigt schematisch ein Ausführungsbeispiel eines Trampolins 1, welches als wesentliche Komponenten eine Rahmenkonstruktion 2 und ein darin gelagertes Sprungtuch 3 aufweist.

[0021] Die Rahmenkonstruktion 2 besteht im Wesentlichen aus einem rechteckigen Rahmen 4 und mit diesem verbundenen Standfüßen 5 zum Aufstellen auf einer Unterlage. Generell kann die Rahmenkonstruktion 2 dabei zusammenklappbar sein.

[0022] In den Rahmen 4 der Rahmenkonstruktion 2 ist, wie aus Figur 2 ersichtlich, das Sprungtuch 3 eingespannt. Hierzu werden entlang des gesamten Umfangs des Sprungtuchs 3 Federn 6 als elastische Elemente befestigt, die dann an der Innenseite des Rahmens 4 fixiert werden.

[0023] Wie aus Figur 1 ersichtlich, sind die Federn 6 durch Abdeckungen 7 abgedeckt, um die Gefahr von Verletzungen durch Kontakt der das Trampolin 1 nutzenden Person mit den Federn 6 zu vermeiden.

[0024] Das Sprungtuch 3 besteht generell aus einem textilen Flächengebilde. Figur 3 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel eines Sprungtuchs 3 für das Trampolin 1 gemäß den Figuren 1 und 2. Dabei zeigt Figur 3 eine Draufsicht auf die Unterseite eines Ausschnitts des Sprungtuchs 3. Das Sprungtuch 3 besteht in diesem Fall aus einer Anordnung von sich kreuzenden Bändern 8. Die Bänder 8 sind an ihren Kreuzungspunkten miteinander vernäht, um die Bänder 8 des Sprungtuchs 3 verschiebesicher auszugestalten.

[0025] Figur 4 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel eines Sprungtuchs 3 für das Trampolin 1 gemäß den Figuren 1 und 2. Dieses Sprungtuch 3 besteht aus einem Gittergewebe 9, das von einer Randeinfassung 10 umgeben ist, an welcher die Federn 6 eingehängt werden können. Eine entsprechende Randeinfassung 10 ist auch beim Sprungtuch 3 gemäß Figur 3, obwohl dort nicht gesondert dargestellt, vorhanden.

[0026] Das textile Flächengebilde, welches das Sprungtuch 3 bildet, enthält dehnungsarme Garne, wodurch das Sprungtuch 3 auch nach langer Gebrauchsdauer keine nennungswerte Dehnung in Längs- oder Querrichtung aufweist.

[0027] Prinzipiell könnte das Sprungtuch 3 vollständig aus dehnungsarmen Garnen bestehen. Im vorliegenden Fall wird das das Sprungtuch 3 bildende textile Flächengebilde aus einer Mischung von dehnungsarmen Garnen mit Kunstfasern aufgebaut. Die Kunstfasern bestehen aus Polyestergarnen oder Polyamidgarnen.

[0028] Die dehnungsarmen Garne können aus Aramiden bestehen. Besonders geeignet sind para-Aramide wie Kevlar oder Twaron, die sehr dehnungsarm sind. Um eine hohe Witterungsbeständigkeit zu erhalten können diese dehnungsarmen Garne eine Teflon (PTFE-)Beschichtung aufweisen.

[0029] Weiterhin können dehnungsarme Garne für die Sprungtücher 3 aus Polyethylen bestehen. Ein Beispiel für derartige Garne sind Dyneema-Garne.

[0030] Als besonders dehnungsarme Garne eignen sich Garne aus Carbon-Fasern. Diese Carbon-Fasern sind nicht nur extrem dehnungsarm, sondern weisen auch eine sehr hohe Stabilität gegen UV-Lichteinstrahlung auf.

[0031] Schließlich können auch Vectran-Fasern zur Bildung dehnungsarmer Garne für die Sprungtücher 3 verwendet werden. Diese können insbesondere mit Polyester verwebt werden. Vectran ist ein thermoplastisches mehrfasriges Garn, das aus geschmolzenem Flüssigkristallpolymer gesponnen wird.

[0032] Generell können auch mehrere der genannten dehnungsarmen Garne in Kombination zur Herstellung der Sprungtücher 3 verwendet werden.

Bezugszeichenliste



[0033] 
(1)
Trampolin
(2)
Rahmenkonstruktion
(3)
Sprungtuch
(4)
Rahmen
(5)
Standfuß
(6)
Feder
(7)
Abdeckung
(8)
Band
(9)
Gittergewebe
(10)
Randeinfassung



Ansprüche

1. Trampolin mit einem durch elastische Elemente an eine Rahmenkonstruktion befestigten Sprungtuch, dadurch gekennzeichnet, dass das Sprungtuch (3) aus einem dehnungsarmen Garne enthaltenden textilen Flächengebilde besteht.
 
2. Trampolin nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die dehnungsarmen Garne aus Aramiden bestehen.
 
3. Trampolin nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die dehnungsarmen Garne aus para-Aramiden, insbesondere Kevlar oder Twaron bestehen.
 
4. Trampolin nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die aus Aramiden bestehenden dehnungsarmen Garne eine Teflon (PTFE-)Beschichtung aufweisen.
 
5. Trampolin nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die dehnungsarmen Garne aus Polyethylen bestehen.
 
6. Trampolin nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die aus Polyethylen bestehenden dehnungsarmen Garne von Dyneema-Garnen gebildet sind.
 
7. Trampolin nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die dehnungsarmen Garne aus Carbon bestehen.
 
8. Trampolin nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die dehnungsarmen Garne aus Vectran-Fasern bestehen.
 
9. Trampolin nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das textile Flächengebilde vorgedehnt sind.
 
10. Trampolin nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das textile Flächengebilde durch Verstreckung vorgedehnt ist.
 
11. Trampolin nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das textile Flächengebilde aus einer Mischung von aus Kunstfasern bestehenden Garnen und dehnungsarmen Garnen gebildet ist.
 
12. Trampolin nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das textile Flächengebilde als aus Kunstfasern bestehenden Garnen Polyestergarne oder Polyamidgarne enthält.
 
13. Trampolin nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das textile Flächengebilde ein gitterförmiges Gewebe ist.
 
14. Trampolin nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass das textile Flächengebilde von einer Anordnung von sich kreuzenden Bändern (8) gebildet ist.
 
15. Trampolin nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Bänder (8) an den Kreuzungspunkten miteinander vernäht sind.
 




Zeichnung













Recherchenbericht