[0001] Die Erfindung betrifft ein Trampolin.
[0002] Trampoline werden in großer Anzahl als Sportgeräte eingesetzt, und zwar im Bereich
des Leistungssports ebenso wie in Bereich des Hobbysports und im Freizeitbereich.
[0003] Derartige Trampoline weisen ein Sprungtuch auf, das mit elastischen Elementen, insbesondere
Federn, an einem Rahmengestell befestigt ist. Das typischerweise zusammenklappbare
und damit transportable Rahmengestell kann flexibel auf Böden von Turn- und Sporthallen,
oder auch im Outdoorbereich, beispielsweise in Freizeitparks, aufgestellt werden.
[0004] Die Sprungtücher derartiger Trampoline bestehen aus textilen Flächengebilden mit
einer gitterförmigen Struktur. Typischerweise bestehen derartige Sprungtücher aus
Kunstfasern wie Polyestergarnen oder Polyamidgarnen.
[0005] Die so ausgebildeten Sprungtücher können rationell und relativ kostengünstig hergestellt
werden. Zur Montage eines Sprungtuchs am Trampolin wird dieses mittels der elastischen
Elemente in die Rahmenkonstruktion eingespannt. Das so montierte, neue Sprungtuch
weist eine bestimmte Einspannlänge in Quer- und Längsrichtung auf. Bereits nach einigen
Tagen oder Wochen des Gebrauchs des Trampolins dehnen sich diese Sprungtücher dauerhaft
um etwa 2 bis 2,5 %. Damit auch dann noch die Sprungtücher im normativ vorgeschriebenen
Längenbereich liegen, werden die Sprungtücher bei Herstellung so dimensioniert, dass
deren Längen beziehungsweise Breiten am unteren Ende der normativ vorgeschriebenen
Toleranzbereiche liegen, so dass gewährleistet ist, dass auch während des Gebrauchs
des Sprungtuchs dessen Längs- und Querausdehnungen trotz der auftretenden Dehnung
noch in den normativ vorgeschriebenen Toleranzgrenzen liegen.
[0006] Bei bestimmten Einsatzbereichen, wie zum Beispiel dem Einsatz des Trampolins im Bereich
des Leistungssports, sind derartige Dehnungen des Sprungtuchs nicht akzeptabel, da
sich dadurch die Sprungeigenschaften des Trampolins spürbar verschlechtern. Dies führt
dazu, dass bei derartigen Einsatzzwecken die Sprungtücher bereits nach kurzen Gebrauchszeiten
durch neue ersetzt werden müssen. Dies stellt einen erheblichen Kostenfaktor dar.
Zudem erfordert das häufige Auswechseln auch einen unerwünscht hohen Zeitaufwand.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Trampolin bereitzustellen, welches
dauerhaft hohen Qualitätsansprüchen genügt.
[0008] Zur Lösung dieser Aufgabe sind die Merkmale des Anspruchs 1 vorgesehen. Vorteilhafte
Ausführungsformen und zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
beschrieben.
[0009] Das erfindungsgemäße Trampolin umfasst ein durch elastische Elemente an eine Rahmenkonstruktion
befestigtes Sprungtuch. Das Sprungtuch besteht aus einem dehnungsarmen Garne enthaltenden
textilen Flächengebilde.
[0010] Bei dem erfindungsgemäßen Sprungtuch wird die maximale technische Belastbarkeit dauerhaft
erhalten, das heißt das mit diesem Sprungtuch ausgestattete Trampolin kann bei einer
gleichmäßigen Leistungsabgabe über einen langen Zeitraum genutzt werden. Damit können
die erfindungsgemäßen Trampoline insbesondere im Leistungssport eingesetzt werden.
Gerade bei derartigen Anwendungen im Spitzensport können die erfindungsgemäßen Trampoline
vorteilhaft eingesetzt werden, da dort bereits geringe Beeinträchtigungen der Leistungsabgabe
nicht akzeptabel sind. Diese Anforderung wird mit dem erfindungsgemäßen Trampolin
erfüllt.
[0011] Die hohe und dauerhaft konstante Leistungsabgabe des erfindungsgemäßen Sprungtuchs
wird dadurch erhalten, dass dieses zumindest teilweise aus dehnungsarmen Garnen besteht.
[0012] Die dehnungsarmen Garne können beispielsweise aus Aramiden, insbesondere para-Aramiden
wie Kevlar oder Twaron, bestehen.
[0013] Ebenso können die dehnungsarmen Garne aus Polyethylen bestehen.
[0014] Besonders geringe Dehnungen werden mit dehnungsarmen Garnen, die aus Carbonfasern
bestehen, erhalten.
[0015] Ebenso eignen sich hierfür dehnungsarme Garne aus Vectran-Fasern, das heißt Fasern
bestehend aus Flüssigkristallpolymere.
[0016] Besonders vorteilhaft bilden die Sprungtücher des erfindungsgemäßen Trampolins textile
Flächengebilde, die aus einer Mischung der dehnungsarmen Garne mit Kunstfasern bestehen.
Derartige Kunstfasern können Polyestergarne oder Polyamidgarne sein, die üblicherweise
zur Herstellung von Sprungtüchern verwendet werden.
[0017] Durch die Mischung der dehnungsarmen Garne mit Kunstfasern können einerseits die
elastischen Eigenschaften der Sprungtücher vorgegeben und eingestellt werden. Zudem
ergibt sich durch die Verwendung derartiger Mischungen gegenüber Sprungtüchern, die
nur aus dehnungsarmen Garnen bestehen, ein erheblicher Kostenvorteil, da die Kunstfasern
erheblich kostengünstiger als die dehnungsarmen Garne sind.
[0018] Eine konstante Leistungsabgabe der Sprungtücher kann weiter dadurch gefördert werden,
dass Bestandteile der die Sprungtücher bildenden textilen Flächengebilde, wie zum
Beispiel Bänder, vorgestreckt werden, so dass sich diese bleibend verformen und dann
beim Gebrauch des Trampolins nicht mehr dehnen. Ebenso können besonders stabile Webarten
zur Herstellung von Sprungtüchern bildenden Geweben verwendet werden, um eine Dehnung
der Sprungtücher während des Gebrauchs weiter zu minimieren.
[0019] Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
- Figur 1:
- Schematische Darstellung eines Trampolins.
- Figur 2:
- Schnittdarstellung der Rahmenkonstruktion des Trampolins gemäß Figur 1 mit darin eingespanntem
Sprungtuch.
- Figur 3:
- Erstes Ausführungsbeispiel eines Sprungtuchs für das Trampolin gemäß Figur 1.
- Figur 4:
- Zweites Ausführungsbeispiel eines Sprungtuchs für das Trampolin gemäß Figur 1.
[0020] Figur 1 zeigt schematisch ein Ausführungsbeispiel eines Trampolins 1, welches als
wesentliche Komponenten eine Rahmenkonstruktion 2 und ein darin gelagertes Sprungtuch
3 aufweist.
[0021] Die Rahmenkonstruktion 2 besteht im Wesentlichen aus einem rechteckigen Rahmen 4
und mit diesem verbundenen Standfüßen 5 zum Aufstellen auf einer Unterlage. Generell
kann die Rahmenkonstruktion 2 dabei zusammenklappbar sein.
[0022] In den Rahmen 4 der Rahmenkonstruktion 2 ist, wie aus Figur 2 ersichtlich, das Sprungtuch
3 eingespannt. Hierzu werden entlang des gesamten Umfangs des Sprungtuchs 3 Federn
6 als elastische Elemente befestigt, die dann an der Innenseite des Rahmens 4 fixiert
werden.
[0023] Wie aus Figur 1 ersichtlich, sind die Federn 6 durch Abdeckungen 7 abgedeckt, um
die Gefahr von Verletzungen durch Kontakt der das Trampolin 1 nutzenden Person mit
den Federn 6 zu vermeiden.
[0024] Das Sprungtuch 3 besteht generell aus einem textilen Flächengebilde. Figur 3 zeigt
ein erstes Ausführungsbeispiel eines Sprungtuchs 3 für das Trampolin 1 gemäß den Figuren
1 und 2. Dabei zeigt Figur 3 eine Draufsicht auf die Unterseite eines Ausschnitts
des Sprungtuchs 3. Das Sprungtuch 3 besteht in diesem Fall aus einer Anordnung von
sich kreuzenden Bändern 8. Die Bänder 8 sind an ihren Kreuzungspunkten miteinander
vernäht, um die Bänder 8 des Sprungtuchs 3 verschiebesicher auszugestalten.
[0025] Figur 4 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel eines Sprungtuchs 3 für das Trampolin
1 gemäß den Figuren 1 und 2. Dieses Sprungtuch 3 besteht aus einem Gittergewebe 9,
das von einer Randeinfassung 10 umgeben ist, an welcher die Federn 6 eingehängt werden
können. Eine entsprechende Randeinfassung 10 ist auch beim Sprungtuch 3 gemäß Figur
3, obwohl dort nicht gesondert dargestellt, vorhanden.
[0026] Das textile Flächengebilde, welches das Sprungtuch 3 bildet, enthält dehnungsarme
Garne, wodurch das Sprungtuch 3 auch nach langer Gebrauchsdauer keine nennungswerte
Dehnung in Längs- oder Querrichtung aufweist.
[0027] Prinzipiell könnte das Sprungtuch 3 vollständig aus dehnungsarmen Garnen bestehen.
Im vorliegenden Fall wird das das Sprungtuch 3 bildende textile Flächengebilde aus
einer Mischung von dehnungsarmen Garnen mit Kunstfasern aufgebaut. Die Kunstfasern
bestehen aus Polyestergarnen oder Polyamidgarnen.
[0028] Die dehnungsarmen Garne können aus Aramiden bestehen. Besonders geeignet sind para-Aramide
wie Kevlar oder Twaron, die sehr dehnungsarm sind. Um eine hohe Witterungsbeständigkeit
zu erhalten können diese dehnungsarmen Garne eine Teflon (PTFE-)Beschichtung aufweisen.
[0029] Weiterhin können dehnungsarme Garne für die Sprungtücher 3 aus Polyethylen bestehen.
Ein Beispiel für derartige Garne sind Dyneema-Garne.
[0030] Als besonders dehnungsarme Garne eignen sich Garne aus Carbon-Fasern. Diese Carbon-Fasern
sind nicht nur extrem dehnungsarm, sondern weisen auch eine sehr hohe Stabilität gegen
UV-Lichteinstrahlung auf.
[0031] Schließlich können auch Vectran-Fasern zur Bildung dehnungsarmer Garne für die Sprungtücher
3 verwendet werden. Diese können insbesondere mit Polyester verwebt werden. Vectran
ist ein thermoplastisches mehrfasriges Garn, das aus geschmolzenem Flüssigkristallpolymer
gesponnen wird.
[0032] Generell können auch mehrere der genannten dehnungsarmen Garne in Kombination zur
Herstellung der Sprungtücher 3 verwendet werden.
Bezugszeichenliste
[0033]
- (1)
- Trampolin
- (2)
- Rahmenkonstruktion
- (3)
- Sprungtuch
- (4)
- Rahmen
- (5)
- Standfuß
- (6)
- Feder
- (7)
- Abdeckung
- (8)
- Band
- (9)
- Gittergewebe
- (10)
- Randeinfassung
1. Trampolin mit einem durch elastische Elemente an eine Rahmenkonstruktion befestigten
Sprungtuch, dadurch gekennzeichnet, dass das Sprungtuch (3) aus einem dehnungsarmen Garne enthaltenden textilen Flächengebilde
besteht.
2. Trampolin nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die dehnungsarmen Garne aus Aramiden bestehen.
3. Trampolin nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die dehnungsarmen Garne aus para-Aramiden, insbesondere Kevlar oder Twaron bestehen.
4. Trampolin nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die aus Aramiden bestehenden dehnungsarmen Garne eine Teflon (PTFE-)Beschichtung
aufweisen.
5. Trampolin nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die dehnungsarmen Garne aus Polyethylen bestehen.
6. Trampolin nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die aus Polyethylen bestehenden dehnungsarmen Garne von Dyneema-Garnen gebildet sind.
7. Trampolin nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die dehnungsarmen Garne aus Carbon bestehen.
8. Trampolin nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die dehnungsarmen Garne aus Vectran-Fasern bestehen.
9. Trampolin nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das textile Flächengebilde vorgedehnt sind.
10. Trampolin nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das textile Flächengebilde durch Verstreckung vorgedehnt ist.
11. Trampolin nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das textile Flächengebilde aus einer Mischung von aus Kunstfasern bestehenden Garnen
und dehnungsarmen Garnen gebildet ist.
12. Trampolin nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das textile Flächengebilde als aus Kunstfasern bestehenden Garnen Polyestergarne
oder Polyamidgarne enthält.
13. Trampolin nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das textile Flächengebilde ein gitterförmiges Gewebe ist.
14. Trampolin nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass das textile Flächengebilde von einer Anordnung von sich kreuzenden Bändern (8) gebildet
ist.
15. Trampolin nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Bänder (8) an den Kreuzungspunkten miteinander vernäht sind.